GetarnteKatze - Kommentare

Alle Kommentare von GetarnteKatze

  • 8
    über Tampopo

    Tampopo handelt um eine Frau mit der Ambition, die beste Nudelsuppe in der Stadt anzubieten. Was zunächst langweilig klingt, entpuppt sich als eine gelungene Erzählung, deren Hauptzutaten viel Herz, Menschlichkeit und Verstand sind.
    Dank der kurzweiligen und humorvollen Erzählung ist Tampopo trotz der Fülle an Symbolik, Vielschichtigkeit und Western-Referenzen leicht zu verdauen. Toller Film!

    3
    • 6

      Scheitert beim Versuch verschiedene Genres in einem Handlungsstrang miteinander zu vereinbaren. Während die Rahmenhandlung ein Drama ist, welches sich viel zu träge vor sich hin zieht, sind die albtraumhaften Episoden der Protagonistin wie aus einem intensiven Horrorfilm entliehen. Der Kontrast hätte funktionieren können, würde nicht in großen Teilen des Films eigentlich nichts passieren.
      Die recht innovative Handlung hätte deutlich ausgearbeitet werden müssen, so bleibt es ein insgesamt nur durchschnittliches Werk.

      2
      • 7
        GetarnteKatze 12.05.2018, 14:48 Geändert 12.05.2018, 14:48

        Der individuelle Wert des Geldes entspringt den persönlichen Lebensumständen. Wer Geld hat, braucht es nicht zu begehren. Wer Geld braucht, der ist zu allem bereit.
        “Cheap Thrills” beleuchtet eine solche Situation. Auf der einen Seite, der abgestumpfte Millionär, der nur noch aus Perversion und emotionaler Intensität seinen “Thrill” ziehen kann. Auf der anderen Seite zwei Kindheitsfreunde, die unterschiedlicher nicht sein könnten: ein Familienmensch und ein alleinstehender Tunichtgut. Und doch vereint sie ein verzweifeltes Bedürfnis nach Geld, um mit dem harten, sozial kalten amerikanischen Alltag zurecht zu kommen.
        Was nun folgt ist eine Psychostudie über den Willen, die Gier und die Skrupellosigkeit des Menschen. In Form eines vermeintlich harmlosen Spiel werden stets neue Herausforderungen gestellt, die durch Geld entlohnt werden. Natürlich spitzt sich das nach und nach zu.
        Ein insgesamt kurzweiliger und spannender Film, mit einzelnen Ekelszenen und einem recht gelungenen Drehbuch. Eine astreine schwarze Komödie - sehenswert!

        5
        • 7

          Filmische Adaptation eines der bekanntesten europäischen Sagen. Die Handlung erzählt die Artus-Sage über mehrere Generationen hinweg und zeigt die Schwierigkeit auf, der Verantwortung gerecht zu werden, die einem verständigen König auferlegt ist. Insgesamt ist die Geschichte sehr düster gehalten, mit einer Vielzahl an literarisch bekannten Motiven, wie Inzest oder Vatermord.
          Handwerklich ist der Film solide gemacht, auch sehr atmosphärisch durch die interessanten Filmsets und dem Kostüm. Die humorvollen Szenen erscheinen nicht immer passend.
          Definitiv sehenswert für Fantasy-Fans.

          2
          • 7
            GetarnteKatze 07.05.2018, 19:27 Geändert 07.05.2018, 19:32

            Ist die virtuelle Realität erträglicher als das reale Leben, so ist es nur natürlich, sich bevorzugt in dieser aufzuhalten.
            Eine solche futuristische Welt wird in “Ready Player One” beleuchtet. Die virtuelle Realität erinnert an das Spiel “Second-Life” ist jedoch noch immersiver durch den Einsatz technisch fortgeschrittener VR-Brillen, 360°-Laufböden und stimulations-übertragenden Rüstungen.
            Ein solches Szenario bietet viel Raum für eine Fülle an philosophischen, sozialen und politischen Fragestellungen. Diese werden in “Ready Player One” leider nur angekratzt, der Hauptfokus liegt mehr in einem Feuerwerk an populär-kulturellen Referenzen und einer soliden aber recht konventionellen Handlung, die sich nicht besonders von typischen Helden-Epen unterscheidet.
            Handwerklich und erzähltechnisch auf hohem Niveau, eben ein typischer Spielberg-Film. Bis auf das letzte Drittel trotz der langen Laufzeit recht kurzweilig. Die Handlung wirkt nicht immer glaubwürdig und scheint in manchen Punkten inkonsistent zu sein. Über die Welt erfährt man nicht viel und das, was man sieht, schafft es nicht, wie ein glaubhafter dystopischer Ausblick zu wirken. Die Botschaft des Filmes scheint für Kinder zugeschnitten zu sein (“Realität ist viel realer als die virtuelle Realität”), und nicht einmal besonders überzeugend - schließlich muss die Realität einiges zu bieten haben - die große Liebe, materieller Wohlstand oder eine intakte Familie, um überzeugen zu können.

            2
            • 7

              “The Purge” zeichnet das Szenario einer jährlichen Nacht, in der man Straftaten begehen kann, ohne dafür vom Staat zur Rechenschaft gezogen zu werden. “The Purge: Anarchy” ist der zweite Teil dieser Reihe und ist überraschenderweise deutlich gelungener als sein Vorgänger. Während der Vorgänger eher ein konventioneller Home-Invasion-Thriller mit einer unüblichen Rahmenhandlung ist, ist in diesem Teil die fiktive Welt deutlich stärker im Fokus. Dennoch schafft es auch dieser Teil nicht, ein glaubwürdiges Szenario zu zeichen und gerade die Rebellen-Fraktion scheint mehr eine Grobskizze zu sein, als ein ausgearbeiteter Gegenspieler in dieser dystopischen Welt.
              Insgesamt hat “The Purge” viel Spannung und Action zu bieten und weist insbesondere in diesem Teil viele Aspekte des Survival-Genres auf, wie z. B. in “28 Days Later”. Während im letzteren Zombies die Antagonisten sind, sind es in “The Purge” blutrünstige Menschen - kein großer Unterschied, handelt es sich doch bei beiden um Monster!
              Gerade die interessante Rahmenhandlung regt zum Nachdenken an, auch wenn es nur schwerlich vorstellbar ist, dass so etwas Realität sein könnte.
              Daher ein gelungener Nachfolger, welcher für einen spannenden Filmabend sehr gut geeignet ist!

              4
              • 5 .5

                “Would You Rather” schließt sich der Welle an Torture-Filmen an, die in der letzten Dekade deutlich an Beliebtheit gewonnen hat. Das Setting bietet Raum für viel Spannung, die aber letztendlich nicht vollends ausgekostet wird. Dem Film mangelt es an vielen Sachen: neben Innovation gehört auch das Drehbuch dazu. Kann man getrost überspringen, wenn man kein Fan des Genres ist.

                • 7
                  GetarnteKatze 06.05.2018, 14:19 Geändert 07.05.2018, 19:14

                  Eine Mordserie an Kindern erschüttert ein Dorf in Italien. Wer ist der Mörder? Die Hexe, der Einfältige, die Femme Fatale, oder doch jemand anders?
                  Italienischer Giallo mit einem überraschend guten Drehbuch und einem furchtbaren Titel, der nicht im Ansatz die Natur des Films wiedergibt. Es ist kein Folter- oder Gewaltfilm - abgesehen von einer einzelnen, etwas zu lang gewordenen, Szene. Vielmehr ist es ein Mystery-Thriller mit klassischer Detektivarbeit, die den Zuschauer einlädt, selbst zu rätseln, wer der Mörder ist. Die Plot-Twists sind gut ausgearbeitet und selbst die Polizeiarbeit überzeugt durch das Übermaß an Verstand.
                  Als Giallo weist auch dieser Film seine Eigenheiten auf, scheppernde Musik, die nicht so richtig mit der gezeigten Szene harmoniert. Den Drang den Zuschauer schocken zu wollen und den Hang zu theatralischen Emotionsausbrüchen der Schauspieler.
                  Aber dennoch ist es insgesamt ein solider Film, von einer Art, die heute so nicht mehr produziert wird.

                  4
                  • 7 .5

                    Hitchcocks “Vertigo” ist ein mutiger Mystery-Thriller, der eine komplexe Thematik behandelt. Entscheidend für das Filmerlebnis ist die Perspektive, die man auf diesen Film wirft.
                    Sieht man ihn als eine Abhandlung über die Kluft zwischen Ideal und Realität in Beziehungen, so ist er innovativ und auch recht tief. In diesem Zuge eröffnen sich auch weitere Symbolebenen: Obsession, Frauenbild und Tod.
                    Sieht man den Film als einen Thriller, stören in erster Linie Schwächen in der Inszenierung. So ist die Beschattung durch den pensionierten Polizisten äußerst stümperhaft und unglaubwürdig. Die gesamte Handlung wirkt konstruiert.
                    Sieht man den Film als ein Artefakt seiner Zeit, so ist er beeindruckend. Neben den Innovationen in der Kameraführung ist die Handlung für ihre Zeit fast bahnbrechend.
                    Zusammengenommen ergibt es ein Werk, welches durchaus meisterhaft ist. Stellenweise recht langatmig, aber insgesamt ein gut gealterter Klassiker, mit Motiven, die zum Nachdenken anregen und im Laufe der Filmgeschichte vielseitig adaptiert wurden

                    1
                    • 6 .5

                      Spannender Home-Invasion-Thriller mit einer nicht ganz glaubhaften Rahmenhandlung. Die Inszenierung ist aber äußerst gelungen und für einen actiongeladenen Kinoabend ist der Film doch sehr gut geeignet. Schade, dass man sich am Ende nicht wirklich getraut hat, von der üblichen Hollywood-Rezeptur abzurücken.

                      • 7 .5
                        GetarnteKatze 27.04.2018, 20:50 Geändert 27.04.2018, 20:51

                        Großartige Horror-Anthologie von meisterhaften asiatischen Regisseuren! Jeder der drei Geschichten ist handwerklich ein unbestreitbarer Genuss. Größtenteils sind sie innovativ, besonders “Dumplings” sticht hierbei hervor. Gefolgt von “Cut”, was etwas an Saw erinnert, nur wesentlich besser.
                        Als schwächste Episode empfand ich “The Box”, da sie recht handlungsarm war - aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
                        Es gibt an dieser Stelle nicht viel zu sagen, außer, dass diese Anthologie für jeden Horror-Thriller-Fan ein Muss ist.

                        • 7 .5

                          Drama über eine Freundschaft zweier ungleicher Männer, die sich seit der Kindheit kennen und durch das Band der Loyalität miteinander verbunden sind. Einer von ihnen ist stark, aber geistig zurückgeblieben, während der andere schlau und welterfahren ist. Als Tagelöhner finden sie auf einer Ranch Arbeit und sind mit dem harten Alltag konfrontiert.
                          Ein unkonventioneller und sensibler Film, der kein Happy End aufweist aber veranschaulicht, dass Menschen auf eine sonderbare Art und Weise den Gesetzen von Naturgewalten folgen - man kann sie für seine Zwecke steuern, aber nie vollends beherrschen.

                          1
                          • 6

                            Ein Beitrag von Altmeister John Carpenter mit einer teilweise sehr berühmten Besetzung. Auch wenn es keine tiefsinnige Auseinandersetzung mit der Thematik ist, schafft es der Film doch, die Perspektiven aller Seiten aufzuzeigen und dabei auch die Saat des fanatischen Wahns erkennbar zu machen. Insgesamt ist diese Episode sehr unterhaltsam, jedoch enttäuscht das Ende durch ein allzu klischeebehaftetes und stumpfes Abdriften ins Horror-Gerne.

                            2
                            • 7
                              GetarnteKatze 26.04.2018, 20:58 Geändert 26.04.2018, 20:59

                              Ein cineastisch meisterhafter Film über Schönheit und den offenbar unheilbaren Schaden den der unermüdlich nagende Zahn der Zeit an ihr anrichtet. Welchen Preis würde man zahlen, um das umzukehren? Mit dieser Frage ist die Protagonistin des Films konfrontiert. Einst eine Schönheit, ist sie nun in die Jahre gekommen; für ihren Ehemann wenig attraktiv. Sie wird auf eine jung aussehende Frau aufmerksam gemacht, die angeblich über eine Rezeptur verfügt, die einen jung erscheinen lässt. Und so nimmt die Handlung ihren Lauf…
                              Teilweise ekelerregend inszeniert, besonders durch die Geräuschkulisse. Aber dennoch bezieht der Film nicht daraus seine Substanz, sondern aus einer außergewöhnlichen Handwerkskunst und einer nicht minder gewöhnlichen Geschichte. Sehenswert!

                              1
                              • 7 .5

                                Starkes Drama um einen Jungen, der auf tragische Weise mit der Erwachsenenwelt konfrontiert wird.
                                Der Film spielt im wirtschaftlich wenig privilegierten Italien, bestehend aus weitläufigen Feldern und einer steppenartigen Landschaft.
                                Die Hitze ist hierbei förmlich spürbar. Sozial ist das Leben äußerst prekär und arm. Für die Kinder bietet die Landschaft nicht viel, was der Langeweile entgegen kommen kann.
                                Die sozialen Umstände werden gut beleuchtet und der tyrannische, aber doch liebende Vater nimmt hierbei eine besondere Rolle ein.
                                Als der Junge über eine versteckte Höhle stößt, bricht die relativ sorglose Kinderwelt über ihn ein.
                                Eine besondere Stärke zieht der Film durch das Aufzeigen der Diskrepanz zwischen offensichtlicher Gerechtigkeit und dem Umgang von Kindern und Erwachsenen damit.
                                Unterlegt ist das Drama mit nahezu poetischen Bildern und einer gelungene musikalischen Untermalung.
                                Einige Szenen sind sehr spannend inszeniert. Die Thematik ist hart aber die Bilder wirken nie voyeuristisch sondern sensibel.
                                Das Verhalten der Kinder ist glaubhaft und die Geschichte ist gelungen aus den Augen des jungen Protagonisten erzählt.
                                Ein spannendes, sensibles und originelles italienisches Kino! Sehenswert.

                                2
                                • 7
                                  GetarnteKatze 10.04.2018, 20:24 Geändert 16.04.2018, 22:53

                                  Seance handelt von einem Tontechniker und seiner mit offenbar außersinnlichen Kräften begabten Frau. Sie ist unzufrieden mit dem Leben, in die Jahre gekommen, fragt sich, ob das schon alles gewesen ist – denn war sie nicht zu etwas Größerem berufen?
                                  Die Handlung nimmt eine überraschende Kehrtwende als ein Entführungsversuch eines kleinen Mädchens scheitert und dieses sich in einer Kiste des Tontechnikers im Wald versteckt. Was nun folgt ist ein spannender Thriller mit Mystery-Elementen, der relativ vielschichtig ist. Zum Einen zeigt er die Liebe zwischen dem Ehepaar, die tatsächlich durch dick und dünn gehen, aber leider nicht in der Lage sind, aus dieser Verbindung Zufriedenheit zu schöpfen. Des Weiteren zeigt er die Schmach für die Psyche eines jeden Menschen nicht erfolgreich und berühmt zu sein, bzw. nicht anerkannt zu werden. Und daraus entziehend auch eine potentielle Kraft, die keine moralischen Bedenken kennt. Anschließend geht es um den Umgang mit Schuld. Ein Priester sagt im Film, die Hölle sei nur real, wenn man an sie glaube. Und so auch die Schuld der Protagonisten, die in der Form von übersinnlichen Erscheinungen manifestiert wird?
                                  Kein stupider Horrorfilm, sondern ein originelles, komplexes Werk über Zufriedenheit und Schuld.

                                  4
                                  • 7

                                    Interessante Geschichte um die Beziehung zwischen einem Psychotherapeuten und einer jungen Frau, die unter Halluzinationen leidet. Das Beziehungsgeflecht der Protagonisten ist sehr gut ausgearbeitet, und die Charakterentwicklung überzeugend. Die Thematik ist jedoch schwer und greift den Umgang mit Misserfolg, Suizid, Zufriedenheit im Leben und Schuld auf. Gerade der Freitod des Hauptdarstellers ein Jahr nach Veröffentlichung dieses Films, gibt dem Film eine besondere, schwermütige Note. Besonders haben mir die intelligente Dialoge gefallen und die Einblicke in die Ansichten des Psychotherapeuten und die Veranschaulichung der unglaubliche Schwierigkeit, nicht nur anderen, sondern auch sich selbst helfen zu können. Ein gelungenes Kopfkino mit Gruselmomenten!

                                    1
                                    • 7 .5

                                      Meisterhafter Mystery-Thriller über eine Mordserie, bei der verschiedene Menschen aus heiterem Himmel zu Mördern werden, und dabei stets wie aus einer Hand handeln. Die Geschichte wird zum Großteil aus der Sicht des ermittelnden Kommissars erzählt. Die Handlung ist vielschichtig und intelligent und wirft zum Teil philosophische Fragen auf. Das Katz-und-Maus-Spiel ist spannend und sowohl schauspielerisch als auch von der Regie her absolut spitze. Sehenswert!

                                      3
                                      • 7

                                        Tragik-Komödie über soziale Isolation, Liebe, Gesellschaft. Sehr originell und grotesk. Manchem Zuschauer vermutlich zu anstößig. Aber wer darüber hinwegsieht und sich darauf einlässt, bekommt eine süß-traurige Geschichte zu hören, die einen reflektieren lässt, über diejenigen, die wir als Außenseiter in der Gesellschaft wahrnehmen.

                                        4
                                        • 6 .5
                                          GetarnteKatze 10.04.2018, 20:21 Geändert 11.04.2018, 12:12

                                          Wie bei Heldenfilmen so häufig eine absolut solide Regiearbeit, eine wenig originelle Handlung und insgesamt gut gelungen. Hervorzuheben sind die wenigen, aber dafür atemberaubenden, psychedelischen Szenen. Es hat Spaß gemacht, den Film anzuschauen, auch wenn er gegen Ende nachgelassen hat. Letztendlich war es eine fade, wenn auch spannende, Unterhaltung.

                                          1
                                          • 5 .5
                                            über ARQ

                                            Klischeebehafteter Sci-Fi-Thriller, der seiner Thematik nichts hinzufügen kann und mehr wie eine Auftragsarbeit als ein künstlerisches Werk wirkt. Teilweise wirkt die Produktion wie auf Fernseher-Niveau, auch schauspielerisch. Dennoch hat er seine spannenden Momente und schafft gerade noch so den Spagat kein Schund zu sein. Kann man sich anschauen, wenn man schon alle guten Sci-Fi-Filme durch hat.

                                            3
                                            • 6 .5

                                              Cronenbergs “Rabid” ist ein spannender Horror-Thriller, der die Thematik von Parasiten und Infektionen behandelt. Cronenberg ist berühmt für die Darstellung organischer Strukturen, die zugleich befremdlich als auch realistisch wirken. Obwohl der Film unterhaltend war, hat mir dennoch die Tiefe gefehlt und so war es zwar ein interessanter aber für Cronenbergs Verhältnisse unterdurchschnittlicher Film.

                                              2
                                              • 6 .5

                                                Der spanische Horror-Film "Véronica" weist wie viele seiner Art einen ruhigen und intelligenten Anfang auf.
                                                Diese sind oft dialoggetrieben ist und erlauben daher das Kennenlernen der zumeist interessanten Protagonisten.
                                                In diesem Fall handelt es sich um die junge Véronica die als älterer Schwester aufgrund der Berufstätigkeit der alleinerziehenden Mutter auf ihre Geschwister aufpassen muss.
                                                Handwerklich gibt es an dem Film nicht viel auszusetzen - auf einem hohen Niveau und teilweise originell.
                                                Leider kann man das von der Handlung nicht sagen, sie ist allzu konventionell und selbst ein Plot-Twist vertröstet nicht.
                                                Vielleicht hätte man mehr Mut zur Uneindeutigkeit am Ende haben sollen, ich denke das wäre doch ein geeigneter Plot-Twist gewesen.
                                                So bleibt es insgesamt ein nett gemachter "Bessessenheits"-Horrorfilm, den man brav zu den anderen einreihen kann.
                                                Daher definitiv keine Enttäuschung aber dennoch deutlich unter seinem Potential.

                                                3
                                                • 7

                                                  Jugendfilm über einen Mord und den Umgang einer Clique damit. Es spielt in einer amerikanischen Stadt, welcher der amerikanische Traum nicht zuteil wurde - und sowohl äußerlich als auch innerlich zerfällt. Die Eltern sind überfordert mit den Kindern, die Kinder sind hochgradig kriminell und insgesamt herrscht ein Kontrollverlust. Es erinnert vom Szenario etwas an die Vororte aus der Feder eines Stephen Kings. Positiv ist die gute Charakterzeichnung und das intelligente Drehbuch hervorzuheben - das Verhalten der Protagonisten wirkt ziemlich realistisch. Man kann es sogar als eine bittere Charakter- und Milieustudie bezeichnen. Auch über das Wesen von Mord werden Fragen aufgeworfen - ist ein Mord aus Liebe weniger verwerflich als einer aus Lust?
                                                  Insgesamt ein zutiefst tragischer aber auch gelungener Jugendfilm mit einem herausragenden Keanu Reeves und Dennis Hopper.
                                                  Warum der Film im Deutschen “Das Messer am Ufer” heißt, ist mir rätselhaft - es kam schließlich kein handlungsrelevantes Messer im Film vor.

                                                  1
                                                  • 7
                                                    GetarnteKatze 26.03.2018, 20:54 Geändert 26.03.2018, 20:56

                                                    Südkoreanischer Mystery-Film über ein Dorf, welches von einer Reihe schrecklicher Morde heimgesucht wird, welche durch zuvor unbescholtene Dorfbewohner im Blutrausch begangen werden. Schnell fällt der Verdacht auf einen ausländischen japanischen Schamanen, der gerüchteweise für dieses Unheil verantwortlich ist. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive eines eher inkompetenten Polizisten. Stärken des Films sind einerseits das unbestreitbare exzellente Handwerk des Regisseurs und auch die interessante Figurenzeichnung. Die Handlung ist äußerst diffus und wird letztendlich nicht vollständig aufgeklärt, was den Zuschauer dazu bewegt, sich auch nach dem Filmende mit dem Film auseinander zu setzen. Die Regie führt hierbei ein Spiel mit den Erwartungen und Urteilen des Zuschauers, was den Film daher besonders interessant macht. Auch wird im Laufe der Erzählung häufig Bezug auf Details genommen, die man als Zuschauer durchaus bemerkt aber nicht unbedingt verstanden hat - etwas, das man aus besseren Krimis kennt. Es war für mich insgesamt ein Filmgenuss, aber das offene Ende war gerade wegen der Länge des Films, bei der ich eben eine Aufklärung erwartet habe, etwas enttäuschend.

                                                    3