GlorreicherHalunke - Kommentare

Alle Kommentare von GlorreicherHalunke

  • 2 Folgen geschaut. Abgebrochen.
    Absoluter Holzschnitt.
    Uninspiriert, vorhersehbar, billig.

    Ggf. kann sich due jüngere Zielgruppe daran erfreuen.
    Ich bin raus.

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      Sehr gutes Video zum Phänomen "7 vs Wild" mit Fokus auf die zweite Staffel (30 Min.).
      Sehr gut komprimiert. Hintergründe, Analyse und journalistische Selbstreflektion.
      Glanzstück!

      https://www.youtube.com/watch?v=CZZkcGJeiyk&list=PLIyQCfhC6qpHZ-xPBq76Y8PGZz-x4VBJA&index=2

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        Kleiner Nachklapp zu den Baumgarten. Meine liebsten Gestalten in Mittelerde.
        Herrliche Bürokratiekritik.

        Die Episode rund um die behäbig beratenden Bäume ist vorzüglich gelungen.
        Der Baumgart teilt Pippin und Merry mit, dass die alte Sprache der Baumgarte so umständlich und langwierig sei, dass sie sich erst immer überlegen müssten, ob sie wirklich ein Wort an die Beratungsrunde richten sollte oder ob dies nur Zeitverschwendung wäre.
        Es liegt nahe hier an politische Entscheidungsvorgänge, an denen eine Vielzahl von Institutionen und Personen beteiligt sind, zu denken.

        Und so entscheiden sich die Bäume nach langem Abwägen, dass sie nicht in die Schlacht um Helms Klamm eingreifen werden, was die beiden Hobbits auf eine List kommen lässt.

        Und zwar bitten sie Baumgart darum, sie im Süden, wo die Schlacht tobt, abzusetzen.
        Als Baumgart die Verwüstung wahrnimmt, trommelt er seine Bäume zusammen und bläst standepede zum Angriff.
        Wie könnte es einem Bürokraten mit Herzblut an der Front auch anders ergehen?

        Letztlich befanden sich die Baumgarte in ihrer abgeschirmten Runde quasi in der grauen Theorie, wo das reele Ausmaß noch gar nicht absehbar war.
        Vielmehr ist davon auszugehen, dass erst ihr Zögern die Katastrophe hat ausbrechen lassen, was der Film m.E. offen lässt.

        Ansprechend an den Baumgarten fand ich dann auch ihre Bescheidenheit, die sie von unseren VorzeigeKillern Legolas und Gimli unterscheiden. Nach erledigtem Einsatz ziehen sie sich in die ruhigen Wälder zurück und hoffen darauf, lange nicht gestört zu werden, während Gimli und Legolas nur mehr Blut sehen wollen.

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          Teil 3 heute noch in der Extended nachgelegt.
          Streng genommen nur eine getunte Version von Teil 2.
          Frodo, Sam und Smeagol/Golum schleppen den Ring weiter.
          Und der Rest führt Krieg bis Schwert und Netzhaut glühen.

          Nachwievor hadere ich mit dem fehlenden Tiefgang. Hatte mir da irgendwie einfach mehr erwartet.
          Der Film bietet opulente Bilder, die jedoch in keiner Bildsprache oder über sich selbst hinausweisenden Metaphern aufgehen.
          Vermutlich sehen gängige FantasyFilme einfach nicht so gut aus, weil die Macher den Aufwand scheuen.

          Das Pathos als Sam zu Frodo sagt, dass er den Ring nicht, aber dafür Frodo tragen könnte, geht nicht auf, wenn Sam den Ring von der Spinne bis in den OrkTurm trägt, ohne in die Leiden des jungen Frodos auszubrechen. Wo wir auch wieder beim Punkt wären, warum es unbedingt Frodo sein muss.

          Das Böse ist in dieser Erzählung etwas Äußerliches, das auf zweierlei Art zerstört werden kann. Zum Einen durch die Vernichtung der bösen Charaktere selbst (Saruman, Saurons Mund und Auge), zum anderen durch die Zerstörung des Objekts der Begierde; so quält der Ring Frodo, Sam und Gollum nur bis zu dem Punkt, als er sich verflüssigt.
          Danach ist Friede, Freude, Eierkuchen und Sam schlägt die Tür zum behaglichem Hobbitheim zu.
          "Das Böse, das ist da draußen.", scheint der Film zu unken.
          Dass das Böse im Menschen/Hobbitherz selbst entsteht, verkennt der Film total und wird für mich als Referenz für tiefergehende Gedanken leider vollkommen entwertet.

          Sollte ich mir die Reihe wieder anschauen, wird es bewertungstechnisch wohl richtung (!!!) Helms Klamm gehen (wie beschissen hört sich bitte Helms Deep an, da hat die dt. Übersetzung echt einen Vorteil - Klamm klingt epischer!).

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            Diese Survival-Persiflage, due an ernsthafte Vorbilder wie The Revenant denken lässt, konnte mich ob des anarcho-vulgären Humors überhaupt nicht begeistern.

            Die Grundidee lässt schmunzeln, aber der Protagnist konnte mich nicht unterhalten, da sich die Witze nach der Zeit stumpf wiederholen.
            Somit ab Minute 20 in 2facher Geschwindigkeit runter geratzt.

            Dennoch Respekt, dass er das durchgezogen und kostenlos zur Verfügung gestellt hat.

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              Zweite Teile einer Fortsetzungs-Trilogie haben es wohl nie leicht.
              Der Anfang ist gesetzt, die Konflikte aufgebaute und das dicke Ende kommt erst im nächstem Teil.

              So ist es auch nicht verwunderlich, dass Frodo, der zum lapidaren Nebendarsteller avanciert, in 4 Stunden Film gefühlt nur 3 Kilometer weiterkommt, während sich überall anders Schlachten als Quasi-Filler entfachen.
              Hätte man Frodo ganz herausgeschnitten, hätte es keinen Unterschied gemacht. Man hätte ihn auch erst wieder in Teil 3 zeigen können.
              Storytechnisch hat sich eben nicht viel getan außer dass Gollum vorgestellt worden ist und der Zorn Saurons nochmal ernsthaft geweckt worden ist und einige neue Krieger aufs Tablett kommen.
              Der Wettkampf zwischen Gimli und Legolas, wer denn nun die meisten Kills hat, ist unnötig. Nix gegen Gimli und Legolas, die hier eher wie Asterix und Obelix in vertauschter Körpermontur wirken, aber man möchte doch mit Gandalf sprechen: "Flieht ihr Narren."

              Ich wette, dass man Teil 2 theoretisch überspringen könnte und in Teil 3 so weit klar kommen würde.
              Andererseits muss man eben der Buchvorlage gerecht werden und da wäre sicher doch viel verloren gegangen, wenn man es in 2 Filme gepresst hätte.

              Die Schlacht um Helms Klamm mag herausragend sein, aber man mag sich auf ewig streiten, ob sie für den Erzählfluss nötig gewesen wäre...nunja, was wären unsere tapferen Recken auch ohne die niederzumetzelnden Orks? So warnt Frodo Boromirs Bruder davor, den Ring einzusetzen, da dieser nur Verderben bringt, während Aragorn + Co. gesichtslosen Fratzen zum Erhalt des Friedens die Köpfe genüsslich einstampfen.

              Für den Rest gilt:
              Ggf schreibe ich nach Sichtung des letzten Teils. auch nochmal alles sortierter auf., für Anregungen wäre ich dennoch dankbar.

              Alles in allem kann ich den bis heute anhaltenden Hype um die Filme nachvollziehen, andererseits wird mein Geist außer mit reaktionärem Pathos und hier und da aufblitzenden Tiefsinnigkeiten nicht wirklich beschäftigt.
              Mir ist bewusst, dass Tolkien mit seiner Trilogie die Schablone schlechthin für storytelling (Heldenreise) und Jackson bis zum heutigem Tag visuelle Maßstäbe gesetzt hat, aber wie das mit Schönheit so ist: sie vergeht.
              Und Herr der Ringe wird in 30 bis 40 Jahren als Wunderwerk der Filmtechnik in die Geschichtsbücher eingehen mit demselben Manko, dass ähnliche Staubfänger von nunmehr vor 50-60 Jahren hatte. Die Filme sagen einfach zu wenig aus, um wirklich relevant für den geisteswissenschaftlichen Diskurs zu bleiben. Es wird keine grundlegende Aussage zur "conditio humana" getroffen, viele Binsen, wenig Gehaltvolles.
              Anschlussfähiges Popcornkino, welches dem Zuschauer nichts abverlangt außer sich auf die gigantischen Schauwerte einzulassen.
              Mir hat die Sichtung Freude bereitet, aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Flachheit fällt mir auf.

              Gut, setzen wir noch einen drauf und machen uns ein paar Gedanken zum Kernsymbol der Geschichte.
              Der Ring, der unschwer als Symbol absoluter Macht gedeutet werden kann, verlockt seinen Träger und alle, die nach ihm lechzen.
              Smeagol aka Gollum ist ein warnendes Beispiel des Verfalls, den dieser Ring seinen Besitzer antut.
              Boromir möchte den Ring nutzen, um seine Heimat zu verteidigen, was ihm verwehrt wird, da es viel zu gefährlich ist.
              Der Ring muss zerstört werden und dies kann nur in einem fernen Feuersee geschehen.
              Der Ring wirkt mehr wie ein McGuffin als dass er über die altbekannte Aussage über absolute Macht und absolute Korruption etwas aussagen möchte, wobei auch hier zu hinterfragen wäre, ob Tolkien das überhaupt intendiert hat.
              Und ich gehe aus angangs genannten Gründe soweit, dass auch Frodo ein McGuffin ist, dass er bewusst so farblos und schwach gezeichnet worden ist, um Anschluss an den unbedarften Zuschauer herzustellen.
              Wir sehen die Geschichte aus seinen Augen (fish out of water), aber gleichzeitig fällt es mir schwer Mitgefühl für einen, der sich selbst überbürdete und es bei nächster Gelegenheit als sein Schicksal wahrnimmt, mitzufiebern.
              Für mich ist Frodo auch keine (klassische) Messiasgestalt - ein Gedanke, den Tolkien im Buch (nicht gelesen) wohl bewusst dadurch zunichte machte, dass Gollum zum Schluss Frodo besiegt und bei seinem Siegestanz unabsichtlich selbst in das Feuer fiel. Damit hatte Frodo mehr Glück als tapferen wirkungsvollen Heldenmut.
              Der Film stellt an dieser Stelle dann leider auch nie die Frage, ob es nicht eine zu große Bürde für einen harmlosen Hobbit war.
              Es wird für mich im ersten Teil auch zu wenig herausgearbeitet, warum nur ein Hobbit bzw. Frodo den Ring ggf aufgrund seines noch gar nicht ausgeprägten Machtstrebens zu tragen vermag.

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              • 9

                Ich glaibe, ich habe die Trilogie irgendwann vir Urzeiten schonmal in der Extended gesehen.
                Nach Jahren des Sich-Vornehmens gabs heute eine Sichtung von 1 und 2 extended.

                Und bei all dem Lob, das sich sicher in den Kommentaren unter mir findet, muss ich doch auf eine gewisse Sache zu sprechen kommen.
                Und zwar, dass mich Frodo als Figur am allerwenigsten interessiert und unterhält.
                Entweder ist der Charakter einfach als das leidende Knäuel geschrieben und Elijah Wood spielt das halt entsprechend oder er bringt es nicht besser rüber.

                Und auch seine Ansage, dass er jetzt den Ring nach Mordor bringt, ohne dass er weiß, ob es links oder rechts lang geht, ist einfach unglaubhaft.
                Da hätte mir die Variante "erzwungener Held" besser gefallen.

                Ansonsten ist alles paletti in Mittelerde.
                Eine tolle mehrfache Ouvertüre für das große Abenteuer rund um den Ring.

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                • 7

                  Wednesday Addams - coolstes bad girl der Saison.

                  Viel Krimi, etwas Coming-of-age, bissl Grusel, paar schmissige Dialoge.
                  Kleine Feine Überraschung, aber nicht überwältigend.
                  Ich werde den Gedanken nicht los, dass da mehr drin gewesen wäre. Seis drum.

                  Staffel 2? Wär dabei!

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                  • 7

                    Verwässerte Version des besseren Vorgängers.
                    Die Musik und Animationen können mich in weiten Teilen zwar noch begeistern, aber die personell wechselnden Übergänge sind bis auf den abschließenden Cameo von Angela Langsbury (Mord ist ihr Hobby) zu klamaukig geraten. Für Fantasia 2030/50 wäre ich dennoch offen. Ideen scheint es noch und nöcher zu geben. Eigentlich verwunderlich, dass das Konzept noch keiner okkupiert hat oder bin ich da einfach zu uninformiert?

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                    • 9

                      Disneys objektiv Bester Animationsfilm, der 1940 wohl einfach zu früh kam.
                      Musik und Animationen. Nicht mehr. Nicht weniger.
                      Keine Worte.
                      Nur der Dirigent geleitet uns in allem Ernst durch die Präsentation.
                      Filmkunst pur.
                      Reine Ästhetik.
                      Erlebnis. Genuss.
                      Fantasia!

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                        Da hat Del Toro ungelogen die Nase vorn.
                        Wie beschreibt man Disneys Live-Action-Remake Pinocchio in einem Wort? Lustlos.
                        In dieser Verfilmung verläuft sich am Ende bildhaft alles im auf ein strahlend helles Licht zugehenden Sande.

                        Zu Beginn werden 2 Erzählerstimme, die miteinander konkurrieren, eingeführt. Für die Kleinsten womöglich überfordernd, für die Größeren eine herbe Enttäuschung, da man nie mehr darauf zurück kommt.

                        Und dann der Beginn in Meister Hanks Hütte. Wir sehen einen Raum voller Uhren und fühlen uns sogleich an den Beginn des Zemeckis´schen Evergreens „Zurück in die Zukunft“ zurück erinnert. Doch dieser Holzschnitzer versprüht im Gegensatz zu „Doc“ einfach nichts außer blanker Tristesse. Ich kaufe es ihm einfach nicht ab, dass er seinen Sohn vermisst, dass er seinen Pumuckl – pardon! - Pincchio wieder haben möchte, nachdem er ihn gefühlt nur 5 Sekunden hatte.
                        Hier baut Del Toros Variante die Charaktere einfach besser auf.

                        Der größte Faux-Pas besteht dann darin, dass die nasenverlängernde Wirkung gar nicht eingeführt wird (falls ich es verdöst habe: mea culpa!) und der uninformierte Zuschauer dann in der Ausbruchsszene mit gleich zwei Wendungen zu kämpfen hat. Da wird schließlich die Nase lang, was Pinocchio durch mutwilliges Lügen zum Zwecke der Schlüsselbeschaffung erstmals zur Schau stellt.

                        Und dann ist da noch die Sache mit dem „Pinocl“. So nennt die Grille ihren hölzernen Gefährten ca. 270x im Film, obwohl Pinocchio – so viel Zeit sollte sein – gar keine Brille trägt. Nervig!

                        Insgesamt wirkt das Ganze so als hätte sich Robert Zemeckis nicht wehren können oder wollen. Hauptsache das Ding ist im Kasten und ich habe meine Ruhe von Disney. Es gab schon sehenswerte Live-Action-Remakes, aber hier enttäuscht mich Zemeckis total. Schade!
                        Auf Nimmerwiedersehen ins Regal!

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                          Kleines Update. 10 Folgen gesehen.
                          Doch, es macht mittlerweile wieder genauso viel Spaß wie in Staffel 1.
                          Knossi hat mich total überrascht; alle Mannen und Männinen sind einfach frei von der Leber weg authentisch und die kommenden Episoden werden sicher noch spannend, da man so langsam sieht, dass die Kräfte schwinden.
                          Schade, dass Nova abbrechen musste/wollte.

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                          • GlorreicherHalunke 14.12.2022, 15:51 Geändert 14.12.2022, 15:52
                            über MUBI

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                              Für EudoraFletcher zum 3. Advent!

                              Irgendetwas muss ich übersehen haben.
                              Meine Buddies hier plädieren auf ein kleines Schmankerl, was auch ein Grund war, mir diesen Film von Eudoras Vorschlägen zu angeln.

                              Warum mir der Film nicht zusagt, wurde mir bei Eudoras Kritik klar:
                              "Irgendwo habe ich gelesen, er sei prätentiös, was vielleicht zutrifft – tut dem Film für mich aber keinen Abbruch."
                              Für mich aber schon.

                              Ein adoleszenter (gibt es das Wort überhaupt?) Mann begegnet dem Tod. So weit, so abgedroschen.
                              Hochtrabende Einstellungen und Belichtung hier, ach so tiefsinnige Worte da.
                              Ggf. war für mich das Problem auch, dass er nicht prätentiös genug war.
                              Gewagte These, aber wenn ich an Filme wie Aronofskys "mother!" denke, die so vor Pathos und Übertriebenheit strotzen, dann war "O beautiful night" maximal ein Fliegengewicht.
                              Vielleicht bin ich noch nicht so weit, die milden Zwischentöne richtig zu goutieren.
                              Ich brauche Obstler statt erlesenen Róse oder um halbwegs im Bild zu bleiben sei folgender Vergleich gestattet.
                              Ja, ich mag Rammstein. Wegen ihrer schlichten Hammerschläge, die eine Vielzahl ihres Repertoires ausmacht. Wenn Till von "Dicken Titten", "Schwulen", "Benzin", "Der Sonne" oder der "Zeit" singt, wenn sie uns ins Ohr grölen, was sie wollen, warum ihr Herz brennt oder warum der Meister sie gesandt hat, öffnet sich in mir ein Sinn, der hinter dem metallenen Klang sanfte Weisheiten zu hören meint.
                              Der gleiche Effekt stellt sich bei Stücken anderer Bands nicht ein, auch wenn dort mit der sanfteren Klinge im Gedankensand Weisheit beackert wird.

                              Ich muss zugeben, dass ich zwei Wochen nach der Sichtung gar nicht mehr sagen könnte, wie es ausging, aber das ist ja auch nicht wichtig, wenn die Nacht so schön wie ein Diamant war.

                              Dieser Film wird für mich leider keine weitere Referenz mehr darstellen und nie mehr eines Blickes gewürdigt werden, aber wer weiß!
                              Eventuell kreuzen sich unsere Wege nochmals in einer dann hoffentlich schöneren Nacht!

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                                GlorreicherHalunke 11.12.2022, 20:04 Geändert 11.12.2022, 20:41

                                KEIN KINDERFILM!

                                Del Toro strickt in den althergebrachten Stoff 2 neue Erzähllinien, die zwar im Gesamtwerk eingehen ohne jedoch tatsächlich Akzente zu setzen.

                                Aber vorweg muss ich zugeben, dass mich der krude Stil in Gestalt der Optik, des Humors, des Drehbuchs und des in weiten Teilen mehr als akzeptablen Gesang (bin da etwas empfindlich) völlig abgeholt hat.
                                Das Ende ist etwas unausgegoren und überhastet, was jedoch ob der hohen Emotionalität, die selbst mich mitgerissen hat, zu verschmerzen ist.
                                Wer sich schon immer eine düstere Version von Pinocchio gewünscht hat, wird hier fündig.

                                SPOILER zu den 2 neuen Erzähllinien.
                                1. Der unsterbliche/tote Pinocchio als Sohnersatz
                                Gepetto hat einen Sohn, der sein ein und alles ist. Dieser stirbt bei einem Bombenangriff auf eine Schule.
                                Der Holzkamerad ist unsterblich, allerdings mit einem Haken. Je öfter er stirbt, desto länger muss er im Totenreich verweilen, um wieder auf die Erde zu kommen.
                                Ein sehr schöner Einfall, der grundsätzlich schon aus Zeitschleifenfilmen wie Edge of Tomorrow bekannt ist, gleichwohl verfügt man über eine gewisse Eigenständigkeit.
                                Zum Schluss bricht man hier jedoch die Regeln, die nur aufgrund eines Drehbuchspielertricks relativ folgenlos bleiben.
                                Bei der Befreiung aus dem Wal stirbt P. abermals und Gepetto befindet sich in akuter Lebensgefahr. P. entscheidet sich dafür, sofort zurückzukommen und fortan nur noch über ein Leben zu verfügen. Es gelingt ihm mit seinem verstümmelten Leib den Vater zu retten (Die große Christus-Allegorie hat man anfangs aufgebaut) und dabei zu sterben. Darauf kommt der Geist, der P. erst zum Leben erweckte und dabei der Grille einen Wunsch versprochen hatte für den Fall, dass diese den Holzjungen zu einem "guten Jungen" erzieht. Die Grille tauscht ihren Wunsch gegen das Leben von P. . Dieser überlebt seine alten Freunde und geht seiner Wege.
                                Ich kann die Drehbuchentscheidung nachvollziehen. Ein doppelt ins Leid gezogener Gepetto hätte den Fokus der Geschichte ins Ungleichgewicht gebracht, was jedoch auch sehr spannend gewesen wäre.
                                Hätte er am Ende nicht erkennen können, dass der Kult um seinen Sohn fragwürdig gewesen ist und in der letzten Tatsache, dass er ihn zur Passivität getrieben hat, falsch.
                                Aber nun gut, man hätte sich durch diesen Ansatz weiter von der Vorlage entfernt als es auch wieder nötig gewesen wäre.

                                2. Del Toros Faschismus
                                Del Toro warnt schon in Pans Labyrinth vor dem Faschismus.
                                Hier geht er gar so weit, die prinzipiell zeitlose Geschichte im Italien des 2. Weltkriegs zu verpflanzen.
                                Die Erweiterung um diesen Punkt hat mir inszenatorisch zwar zugesagt - wenngleich es doch sehr "on-the-nose" war, aber anderseits fügt es sich nicht organisch ein. Hätte man diverse Zirkusauftritte und den Ausflug ins Militär (für ein paar Momente dachte ich tatsächlich, Pinocchio noch auf dem Schlachtfeld zu sehen) gestrichen, hätte es der Erzählung keinen Abbruch getan - im Gegenteil hätte man die Geschichte auch in 90-100 Minuten statt 120 Minuten erzählen können.
                                Man könnte sich nun streiten, inwiefern der Film für Kinder geeignet wäre, wenn diese Passagen nicht enthalten hätte, aber dafür möchte ich mir gerade keine Zeit nehmen.

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                                  GlorreicherHalunke 11.12.2022, 00:08 Geändert 11.12.2022, 20:42

                                  Auch nicht wirklich besser als Unhinged.

                                  Verirabler Einstirg, aber die Spannung - und das Trommelfell - wird durch die in allen Szenen kreischenden Töchter, Mutter und zeitweilig Oma zerfetzt.
                                  Proll Papa gegen alle und umgekehrt.

                                  Je länger die Hatz, desto unfreiwillig komischer.

                                  Zwar etwas geerdeter als Unhinged, aber nicht weniger doof.

                                  Zum Glück in der ZDF-Mediathek abgestaubt, wo er noch bis 14.12 zu haben wäre.

                                  Jetzt hätte ich Bock auf ne deutsche Version des "Du hasr dich nicht entschuldigt, ich werde dich mot meiner Karre jagen und töten."-Genre, aber hm...bei uns gibts nur "Manta, Manta - Zwoter Film."

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                                  • 4
                                    GlorreicherHalunke 10.12.2022, 18:44 Geändert 10.12.2022, 18:55

                                    Was catbitesyou vor 3 Jahren geschrieben hat.
                                    Genau meine Gedanken zum Film, wenn auch mit minimal höherer Wertung.

                                    Etwas Duell hier, etwas Falling Down da - und ein ganz klein wenig Saw-Vibes.

                                    Aber leider ist die Grundmotovation des Protagonisten schon fadenscheinig bis hanebüchen (ich nringe mitleidslos Leute um, bis du dich aufrichtig entschuldigst) und man rechnet schon nach wenigen Minuten der Haupthandlung, dass hier nichts mehr meisterlich aufgelöst wird, sondern weiter munter brutal auf die 12 gehauen wird.
                                    Ich war lange nicht so schockiert über Gewalt auf dem Mattschirm; nur ist und bleibt es leider purer Selbbstzweck, da der gesellschaftskritische Ansatz sich - um im Bild zu sprechen - vollkommen verfährt.

                                    Handwerklich ist die rasante Hatz "unterhaltsam" gefilmt und mudikslisch entsprechend hinterlegt.
                                    Das Drehbuch ist vorhersehbar aufgebaut und teilweise mit den üblich peinlichen Wendingen und Dialogen ausstaffiert.

                                    Die Szene am Ende, wo sie dann gar nicht mehr hupt, fand ich blöd. Sie hätte ja nur kurz hupen können wie der Mann es vorgeschlagen hatte.
                                    So lautet die Botschaft des Films "Halt die Fresse, sonst kommt das böse Rennschwein "SUV" Russel und schlägt dich und alles, was du liebst, tot.

                                    Toller Start, der in einer Groteske seinerselbst umkommt.

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                                      Sooo...nachdem Corona kein Thema mehr ist, kann ich mir mal wieder ein paar Katastrophenstreifen geben.

                                      Dieser Film atmet die 90er.
                                      Dustin Hoffman, Morgan Freeman, Donald Sutherland, Kevin Spacey, Cuba Gooding Jr., Rene Russo, James Newton Howard, Wolfgang Peterson.

                                      Es ist ein massentauglicher Pandemiefilm, der drehbuchmäßig oberflächlich, aber nicht ohne Spannung und Witz bleibt.
                                      Die 2 Stunden kamen mir vor wie 4 Stunden, was aufgrund des stets anwesenden Unterhaltungswertes verschmerzbar ist.

                                      Das Militär ist böse. Dustin Hoffman bekommt Rene Russo zurück und der Rest der coolen Truppe erlebt auch sein Happy-End. Peterson at his best!

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                                        Miaue Story trifft auf ansehnliche Action und flotte Sprüche.

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                                        • 6 .5
                                          GlorreicherHalunke 03.12.2022, 20:26 Geändert 05.12.2022, 20:23
                                          über Troll

                                          Norwegischer King Kong, garniert mit einer Prise "Independence Day".

                                          Wer auf geradlinige Action und akueptabler Visualisierung steht und nicht jede Dialogzeile auf die Goldwaage legt, darf zugreifen.
                                          Das Ende hat mir nicht gefallen und die Integration des "black-muslim buddies" für jeweils 2 Sekunden war oberpeinlich.

                                          Guckt man sich wohl nicht nochmal an.

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                                            GlorreicherHalunke 03.12.2022, 20:20 Geändert 03.12.2022, 20:29

                                            Naturphilosophische Betrachtungen mit der Stimme von Morgan Freeman.

                                            Bilder haben mir als jemanden, der kaum solche Dokus schaut, gut gefallen.

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                                              Überfrachtetes Politstück für Kids.
                                              Hab irgendwann den Faden verloren.
                                              Animation gefällt.

                                              Teil 1 wird ggf mal nachgeholt.

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                                                GlorreicherHalunke 25.11.2022, 19:22 Geändert 25.11.2022, 21:27
                                                über 1899

                                                Zeitverschwendung! Bei DARK war ich damals nach 6 Folgen raus.
                                                Die Serie gibt es doch selbst zu.
                                                "Platons Höhlengleichnis" war kürzer und prägnanter.
                                                Die anfänglich novemberlich-düstere Optik ist bald aufgebraucht.

                                                Ggf. hätte mir das als 2 1/2h-Epos besser gefallen als diese ausgewalzte prätentiöse Inhaltsarmut.
                                                Mein Beileid geht an den Cutter: Wie hat er sich bei diesem Chaos an Filmmaterial ausgekannt? Preisverdächtig!

                                                Der Cliffhanger war wahnsinnig langweilig und vorhersehbar.
                                                Die Lieder, die das Ende der Folgen einleiteten - ich fands deplatziert.

                                                Ansonsten wurde der ganze Summs schon viel besser in Genrevertretern wie SPOILER Inception, Vergiss mein nicht, Matrix etc. erzählt.

                                                Ob ich mir da ne zweite Staffel geb....

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                                                • 7

                                                  Na es geht doch! Eine unterhaltsame Serie aus Deutschland.
                                                  „Kleo“ gleicht einem Gang über dem Rummel, bei dem im Hintergrund leise TarantinoBässe wummern und man ansonsten von einer forsch aufspielenden Jella Haase eingenommen wird (ober eben nicht).
                                                  Hier und da gerät manches zwar verschwörungsgenrebedingt generisch, doch wird dies durch eine frische Inszenierung hübsch überdeckt.
                                                  Style-und-etwas-Substance und ein passender Bodycount lassen die Episoden nur so verfliegen.
                                                  Die erste und letzte Folge der Staffel sind die beiden Episoden, die man gesehen haben sollten.
                                                  In der ersten Episode wird der tragische Charakter der Hauptfigur gut aufgebaut. Eine gechasste Agentin007 der Stasi, die von ihrem eigenen Großvater fallen gelassen wird und im Frauenknast ihre Leibesfrucht, die von ihrem Partner in Stasi und Geliebtem kam, von einer Mitinsassin „versehentlich“ herausgetreten wurde. Diagnose: Unfruchtbarkeit.
                                                  Von da an gehen wir häppchenweise gehen mit der titelgebenden AntiHeldin tiefer in das Netz der Verschwörung, die zuletzt in einer Alternativen Geschichtsschreibung münden.
                                                  SPOILER
                                                  In der letzten Folge wird die Unfruchtbarkeit der Protagonistin durch ihre hochschwangere Gegenspielerin konterkariert (und ja…die Fruchtblase platzt).
                                                  Die letzte Folge ist etwas zu vollgepackt. Gleich einer abschließenden Achterbahnfahrt holt der Rummel zum letzten Schlag aus.
                                                  Endlich sieht Kleo ihre Mutter wieder, die sich von ihr abwendet.
                                                  Da verliebt sich Kleo endgültig in den Polizisten, der sie erst jagte und dann unterstütze, nur um ihn nach der ersten Liebesnacht aus dem Bett zu scheuchen und auf freiem Feld einen Warnschuss zu verpassen.
                                                  Und außerdem ist da ja noch Margot, die ihren Erich nicht glücklich gemacht hat.
                                                  SPOILER ENDE

                                                  Potential für eine zweite Staffel ist vorhanden. Bleibe am Ball.

                                                  Einziges großes Manko: Nur eine Person in der Serie lässt den ostdeutschen Akzent durchblicken, obwohl viele andere Figuren denselben biographischen Hintergrund haben.

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                                                  • 7 .5

                                                    Familienfreundlich(ab 8/10)-Spaßige Dekonstruktion des SuperheldenGenres, das leider nicht konsequent genug ist.

                                                    I. Was haben wir?

                                                    Eine frisch-freche und kurzweilige Neuerfindung des „Superman“ mit vielen Twists, die sich bezüglich der Gestaltwandlung des Pro-/Antagonisten klar an „Mission Impossible“ anlehnt und erzählerisch gängige Genretropen in Frage stellen.

                                                    Megamind ist „Der Böse“. Da, wo die anderen Actioner aufhören, fängt Megamind erst an – und die Idee gefällt mir. Wir verfolgen einen nach dem Sieg übers seinen Erzrivalen Metroman existenziell gelangweilten Antagonisten, der ohne Gegner keinen Sinn mehr sieht.
                                                    Wir denken an „The Most Dangerous Game“ (1932), in dem Graf Zaroff nach der gleichnamigen Geschichte von Richard Connell (1924) neue Opfer für sein Todesspiel sucht.
                                                    So erschafft sich auch MegaMind einen neuen Helden zum Spielen.

                                                    Der Minion-Sidekick hat mir leider nicht so zugesagt. Das Pacing war klasse.

                                                    II. Was fehlt? (SPOILER)
                                                    Konsequenz und Katharsis sowie zu viele unbeantwortete Fragen..
                                                    Zwar fängt der Film da an, wo andere Filme enden, aber er endet dennoch zu früh.

                                                    1. Aus Megamind, dem immer verlierenden Bösen, ist der Held geworden, der Metrocity beschützt. Wovor eigentlich? Und warum jubeln ihm die Bürger der Stadt, die er zuvor ausbeutete zu, ohne dass er strukturell für Wandel gesorgt hätte. Man ist verlockt an Wahlkämpfe der letzten Dekaden zu denken.

                                                    2. Metroman, der vormalige Beschützer der Stadt, ist gar nicht tot. Er frönt in der Zurückgezogenheit sein vorgeblich musisches Talent, dass er offenkundig nicht besitzt. Dennoch ist er glücklich, aus dem Hamsterrad des Heldentums entkommen zu sein.
                                                    Dolce viva privativum statt cursus honorum. Man bleibt die Antwort schuldig, was daran „dolce“ sein soll.

                                                    3. Tighten/Titan
                                                    Der Incel-Kameramann der Frontfrau Roxy, der durch die Verquickung unglücklicher Umstände zum zufälligen neuen Helden „Titan“ wird, der von MegaMind in anderer Gestalt geschult wird, sein neuer Gegner zu sein.
                                                    Als MegaMind ihn herausfordert, sitzt er zuhause, zockt und sitzt auf einer Kaskade von Bargeld. Kurz zuvor hat er alle Hoffnung auf seine Traumfrau Roxy fahren lassen.
                                                    Aus einer üblen Laune heraus spielt er sich zum neuen Tyrannen der Stadt auf und ist dabei noch schonungsloser als MegaMind es jemals war.
                                                    Nachdem ihm sein Superheldenserum wieder entzogen wird, landet er in der psychiatrischen Abteilung des Knastes. Eine vergebene Chance, die aber durch den klamaugigen Umgang mit dieser Figur geradeso gerechtfertigt scheint.

                                                    4. Roxy
                                                    Die einzige Frau des Films und man könnte den Streifen sicher auch so auslegen, wer diese nun bekommt. Zum Schluss schlägt ihr Herz für den rehabilitierten MegaMind. Sie wird zwar als taff und unerschütterlich charakterisiert, aber ohne jemals wirklich ihren eigenen Weg zu gehen.

                                                    III. Fazit
                                                    Ich halte dem Film zugute, dass er zumindest eine abweichende Storyline versucht hat und ggf. als Vorlage für einen neuen Film dient, der das SuperheldenGenre endlich für die nächsten 20 Jahre begraben wird. Zu hoffen, wäre es. Nochmal 10 Jahre Marvel darf nicht die Messlatte sein.

                                                    9