goodspeed - Kommentare

Alle Kommentare von goodspeed

  • Kleine Anekdote am Rande: Die Sequenz aus der Jurassic Bark Folge ist eine Hommage auf Hachikō (den Hund, nicht den Film, der kam erst Jahre später). :)

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    • 7

      Die Monster Uni glänzt zweifelsfrei mit liebenswürdigen Charakteren, Herz, einem modernisierten Äusseren und der Pixar typischen Detailbesessenheit. Pixarkonstanten, die auch 2013 gegeben sind. Aber selbst die Herren und Damen aus Emeryville müssten einsehen, dass ihr Film in seiner finalen Form kein Fortschritt darstellt und zehn Jahre zu spät erscheint. [...]

      Bei aller Liebe für die Pixar Animation Studios gelingt es mir nicht, den Film ohne Zähneknirschen zu betrachten. Anders als bei früheren Filmen, funktioniert die universelle Bandbreite bei Pixars jüngstem Werk nicht vollumfänglich. Dieses “Studienanfänger aka Hogwarts mit Monstern”-Grundsetting hat für Erwachsene und Jugendliche jeweils einen eigenen Reiz, aber bei Kleinkindern stößt diese Universalität an ihre Grenzen, weswegen ich die deutsche FSK0 und das amerikanische G-Rating für fragwürdig erachte. Nicht weil der Film besonders düster oder hektisch wäre, sondern weil das sehr veramerikanisierte Collegesetting für die jüngsten Kinobesucher wenig Anreiz bietet. Die Monster sind süß, der Slapstick vorhanden, aber ein Großteil der Dialoge und der Handlungen könnten Kinder unter 6-8 Jahren überfordern. So könnte zumindest die Stille des Kinderpublikums in der Mitte des Films zu deuten sein, im Gegensatz zum Anfang und zum Ende, wo die Charaktere und nicht die Handlung im Mittelpunkt standen und die Kinder entsprechend aktiv am Geschehen teilnahmen. [...]

      Das Hauptproblem von Die Monster Uni ist – so paradox es klingen mag – das Studio selbst. Pixar tritt seit Beginn der dritten Phase – seit dem die ersten Filme, die nach der Übernahme von Pixar durch Disney in Produktion gingen, das Licht der Kinosäle erblickten - auf der Stelle und befindet sich in einem regelrechten Wachkoma. Sie haben ihr Filmhandwerk verinnerlich und perfektioniert. Von der Ideenfindung bis zum Rendering des letzten Frames macht man Pixar so schnell nichts vor. Doch längst wurde aus der Künstlerkommune von einst ein bürokratisierter Moloch. Tausende Angestellte, tausende Artists, Kreativität in einem Dauerkontrollzustand. Zufälle und Einflüsse werden minimiert, etablierte Abläufe multipliziert. Praktizierter Stillstand – so scheint es zumindest. Merida stellte letztes Jahr einen für Pixar-Verhältnisse ungewöhnlichen Ausbruch aus gewohnten Mustern dar. Eine weibliche Hauptfigur, fotorealistische Ansprüche und Märchenstrukturen waren im Filmkosmos kein Novum, aber für John Lasseters Animationstruppe. Zumal ihr letzter Film, der auch erzählerischen Experimentiergeist bewies, vier Jahre zurück lag (Wall-E, 2008). Es ist ausserdem enttäuschend, dass an der Monster Uni nur Mädchen und Frauen studieren, die bestenfalls dem Sittenbild der 80er entsprechen. Von starken weiblichen Figuren oder zumindest einer Protagonistin fehlt jede Spur. Im Vergleich mit Merida, einer jungen, modernen und starken Frau, wirkt Die Monster Uni wie ein konservativer Beamter im Clownkostüm. Bemüht lustig und jung zu sein, aber im Inneren die Art von Film, die Pixar bereits vor über 10 Jahren produzierte. Mit Monsters University ging das Studio zwei Schritte zurück in John Lasseters Schoß. Dieser machte das Studio zu dem was es heute ist, jedoch sind das welkende Lorbeeren, die heute noch Stolz getragen werden können, aber keine Zukunft mehr haben auf lange Sicht.

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      • Endlich, längst überfälliger Herzensbeitrag! Auch wenn die jüngste Staffel einige immense Talfahrten hinlegte und Moffat nicht mehr so richtig zu wissen scheint, wohin er das Steuer reissen soll, bin ich guten Mutes. Der Doctor lässt sich auch von einem verbrauchten Showrunner nicht in die Knie zwingen. Allons-y! (ups, falscher Inkarnation...)

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        • 7 .5

          [...] So plakativ der Filmtitel erscheint, so gekonnt trifft er den Nagel auf den Kopf. Der Film erzählt die älteste Geschichte der Welt, den unentwegten Kampf zwischen Gut und Böse, und schöpft dabei mit großer Kelle aus sämtlichen Bereichen des Fantasy und Kinderfilmgenres. An vorderster Zitatefront findet man Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft, Ein Fall für die Borger, Arrietty (beides Adaptionen derselben Buchvorlage “Die Borger”) und Fern Gully – aber auch starke Einflüsse von Avatar sind unbestreitbar. Die Ursache dieser augenscheinlichen Ideenarmut liegt nicht bloß in der Natur des Kinos, sondern vor allem in der Vorlage von William Joyce “The Leaf Men and the Brave Good Bugs”. Anderen Filmen hätte diese Form von Patchworking den Hals gekostet, aber mit viel Feingefühl, Abenteuergeist und dem richtigen Riecher für humorvolle Kontrapunktion machte Chris Wedge aus dem Handicap einen ersten, kleinen Triumph des Animationsjahres 2013!

          Die Welt aus der Perspektive des Mikrokosmos zu betrachten ist weder neu noch besonders einfallsreich. Aber den Fotorealismus, den Epic anstrebt ist im kindgerechten Animationsfilm bislang einzigartig. In einer solch glaubwürdigen Umwelt wird der Zuschauer selbst zum Insekt, das von Blatt zum Blatt springt. Von der ersten Minute an entfesselt der Film eine Dynamik, der man sich nicht mehr entziehen möchte, auch wenn mit der Ankunft von Tochter M.K. die Geschichte eine Fremdassoziationslawine lostritt. Aber bevor man sich über diese Einfallslosigkeit echauffieren kann, wird man wieder in die Miniaturwelt hineingezogen und lernt zwar stereotype, aber nicht minder liebenswürdige Nebenfiguren kennen, die von der stolzen Königin bis zur kalauernden Nacktschnecke gekonnt umgesetzt wurden.

          Was dem Film fehlt ist eine gewisse psychologische Raffinesse. Er lässt die Chance, die Kluft zwischen Vater und Tochter auszureizen, ungenutzt. Tochter M.K. beginnt am Verstand ihres Vaters zu zweifeln, der seine Familie mit seiner Suche nach einer anderen Welt aufs Spiel setzte. Eine unglaubliche Welt, deren Existenz er auch nach all den Jahren nicht beweisen konnte. Hier hätte es dem Film ungemein gut getan, wenn er den Zuschauer länger im Ungewissen gelassen hätte. Nur für ein paar Minuten, damit wir uns in der Rolle von M.K. hätten wiederfinden können. Denn auch wenn wir wissen, worüber eine Geschichte handelt und wohin eine Reise führt, ist eine zu geradlinige Hinführung zum Offensichtlichen ebenso langweilig wie unbefriedigend. Ein Hinauszögern hätte dem Zuschauer die Möglichkeit geben, an insektengroßen Menschen zu zweifeln, um danach umso mehr an sie Glauben zu können. Ein generelles Problem des Films, denn so gut wie alle Beziehungen der Charaktere sind nur von oberflächlicher Natur, ohne einem spürbaren glaubwürdigen Kern.

          [...] Der Ruf des Abenteuers schallt aus der Leinwand heraus und wird durch den tricktechnischen Hyperrealismus verstärkt. Im Gegensatz zu anderen Filmen wie DreamWorks’ Antz oder Pixars Das große Krabbeln, wurden nicht alle Bildelemente einer stilisierten Kinderästhetik untergeordnet, sondern entspringen mit Ausnahme der Charaktere (und manchmal sogar diese) einem bewundernswerten Hyperrealismus. Ein Realismus, der der Geschichte im späteren Verlauf einen erfrischend düsteren Ton verleiht, der Hayao Miyazaki und Don Bluth zur Ehre gereicht. Chris Wedge unterschätzt sein junges Publikum nicht wie es die meisten, modernen Kinderfilme tun. Er will Geschichten erzählen und Geschichten brauchen Platz in alle Richtungen, auch in die Dunkelheit. Das bedeutet, dass sowohl geliebte Tiere als auch Hauptfiguren sterben können. Das fordert den kleinen und großen Zuschauer, aber beschränkt sich auf ein gesundes Maß, wie es die genannten Vorbilder bravourös taten.

          Im Kontrast der Forderung der jungen Zuschauer steht die gelegentliche Unterforderung des erwachsenen Publikums. Zu konventionell ist die Struktur des Films, zu oberflächlich die persönlichen Konflikte der Charaktere. Aber diese Defizite machen die liebevollen Figuren, der sympathische Humor und die ansprechende 3D-Inszenierung mehr als wett. So verbraucht die Floskel auch klingen mag, Epic wurde für 3D gemacht. Nicht weil er den Umgang mit der Stereoskopie neu erfindet, sondern weil er seinem großen Vorbild Avatar konsequent nacheifert. [...]

          Wer wieder einmal staunend im Kino sitzen, echte Abenteuerluft atmen und Wind in den Haaren spüren möchte – und dabei keinen Wert auf Originalität legt – dem steht mit Epic ein (fast) episches Abenteuer bevor. So lebendig, frei und abenteuerlustig hat man sich seit seinem letzten Sommerausflug nicht mehr gefühlt.

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          • Vom Regisseur von Mulan und einem der Autoren von Happy Feet (und auch dem Animationsstudio von Happy Feet 1), da kann man sich ausmalen, wie handzahm der Film ausfallen dürfte. Nur sehe ich darin nichts schlechtes darin. Wenn meine Eltern sich zu schade dafür sind, geh ich eben allein ins Kino! ^^

            • Längst überfällig dieser Artikel, danke! :) Trifft auch auf Legende von Korra zu, die Avatar in nichts nachsteht - ausser vielleicht, dass sie keine Kapitel übergreifende sondern nur noch in sich abgeschlossene Geschichten erzählt.

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              • DreamWorks Animation, nicht Fox Animation, das ist ein gänzlich anderer Laden. Croods wird von Fox bloß vertrieben, nicht produziert.

                • 9
                  über Rubber

                  Rubber ist ein ekstatisches Erlebnis. Stimulierend, befreiend, vielleicht der schönste Mittelfinger, der je in Richtung Traumfabrik ausgestreckt wurde. Quentin Dupieux entsagt den Regeln, verformt und bricht sie. Warum? No Reason!

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                  • 7 .5

                    Wir erinnern uns. Zach Braff, der in der Serie Scrubs den tollpatschigen und ewig träumenden J.D. spielte, überraschte 2004 mit einem Regiedebüt, das heute als Inbegriff der modernen Independent RomCom Formel gilt. Garden State. Ein verschrobenes, kleines Kleinod über die Melancholie und Orientierungslosigkeit einer ganzen Twentysomething-Generation. Josh Radnor – alias Ted Mosby aus der Sitcom How I Met Your Mother – und sein Liberal Arts mit Braff und Garden State zu vergleichen, bietet sich aus vielerlei Gründen an.

                    Es ist die gleiche Generation, der Liberal Arts auf den Zahn fühlt. Nach wie vor auf der Suche nach ihrer Identität, waren sie einst aufgebrochen aber nirgends angekommen, was sie wieder zum Ausgangspunkt zurückführt. Doch wo Garden State sich den daraus entstehenden Fragen widmete, nutzt Radnors Film diese Melancholie als Basis für seine Interpretation über das richtig und falsch von Beziehungen, die nicht dem Ideal entsprechen. Sowie die Frage, welche inneren Dämonen mit solch einer Beziehung zu besänftigt versucht wird.

                    Elizabeth Olsen, die junge Schwester der berühmten Olsen Zwillinge, spielt wie bereits in Martha Marcy May Marlene als würde sie aus Jahrzehnten Schauspielerfahrung schöpfen. Sie, Richard Jenkins und Allison Janney verleihen dem Film Charakter und helfen ihm über so manchen Holperstein hinweg. Josh Radnors Leistung beschränkt sich auf die solide Regiearbeit, vor der Kamera mimt er das ihm seit HIMYM vertraute Stereotyp des alternden, aber nie erwachsen werdenden Manboys. Der ewig junge, coole, immer freundliche aber schüchterne Jedermann, von denen die Welt heute nur so wimmelt.

                    Das Herzstück des Films bildet eine simple Szene. In dieser hadert Jesse mit dem nicht unerheblichen Altersunterschied, fühlt sich dabei von sich selbst ertappt und beginnt zu rechnen. Er 35, sie 19. Er schreibt es sich auf. Geht mehrere Szenarios durch bis er eine findet, die ihm sein Gewissen beruhigt. 87 und 71. Jetzt fühlt er sich besser. So einfach diese Szene erscheint, so wird sie im Kontext der angehängten Szenen zur Prämisse des ganzen Films.

                    Radnor ist ein Liebhaber des Genres. Die romantische Komödie der 80er-Jahre, als sich Harry und Sally trafen hat es ihm ebenso angetan wie die modernen 500 Tage von Summer. Nur weiß er nicht, ob er nun dem Ideal oder der Realität entsprechen soll. Erst am Ende findet der Regisseur einen befriedigenden, aber wenig eleganten Weg, sich aus der Liebesmisere zu ziehen.

                    Liberal Arts ist ein Film, der sich bemüht. Amüsant, nachdenklich, schön. Über Liebe, Literatur, das Erwachsenwerden und Ewigjungbleiben. Josh Radnor gelang zweifelsfrei kein zweites Garden State, aber ein ansehnlicher Indiewood-Vertreter – nicht zu süß, nicht zu sauer – mit einem wunderbaren Schauspielensemble und kleinen, gut beobachteten Weisheiten, die das Leben so parat hält.

                    • 7

                      Vor einiger Zeit gab DreamWorks Animation bekannt, 350 von den 2200 Mitarbeitern entlassen zu wollen, weil der letzte Film Rise Of The Guardians (Hüter des Lichts) hinter den Erwartungen blieb und dem Studio 83 Millionen Dollar Verlust bescherte. Was das mit The Croods (Die Croods) zu tun hat, fragt ihr euch? DreamWorks-Chef Jeffrey Katzenberg gab unmissverständlich zu verstehen, dass der Erfolg oder Misserfolg von The Croods - und dem im Herbst startenden Turbo – darüber mitentscheide, wie es mit dem Studio und seinen Mitarbeitern weitergehen werde. Das setzt den Film einem nicht unerheblichen Druck aus, der mit einem Budget von 145 Mio. Dollar ohnehin hohe Erwartungen zu erfüllen hat. Also lautet die große Frage: Besteht Hoffnung oder muss das Studio den Gürtel noch enger schnallen?

                      Sie besteht – unter Vorbehalt. Der Film gibt von Anfang an einen unmissverständlichen Ton an: The Croods will sich aus der Masse der Animationsfilme herausheben. Er entfesselt von der ersten Minute an eine ungemein brachiale, ungeschliffene aber trotzdem kindgerechte Dynamik, dem sich alle Aspekte unterordnen. Inszenierung, Musik und auch der gesamte Look des Film. Diese Mischung aus Roadmovie in klassischer Mad Max-Manier mit Höhlenmenschen und pulsierendem Drumline Score aus der Feder von Alan Silvestri (The Avengers, Van Helsing) macht eindeutig Spaß – zumindest anfangs.

                      Denn die Hollywoodrealität holt den Film alsbald wieder ein, wenn die Charaktere ihr stereotypes Gesicht offenbaren. Die aufmüpfige Tochter, die ihr Nest verlassen möchte. Der überfürsorgliche Vater, der seine Familie beschützen will und seine Tochter (natürlich) noch immer als das kleine Mädchen von damals sieht. Der erfahrene Fremde, der… ihr versteht, was gemeint ist. Ein Stereotyp jagt das nächste, da hilft es nichts, dass die Rezeptur der Höhlenfamilie komplett von den Simpsons inspiriert wurde. Auch die Prämisse des Films ist beinahe so prähistorisch wie das Setting selbst. Irgendwie befremdlich, wenn ein Film, der Idealismus und Progression proklamiert sich so erschreckend konservativ gibt.

                      Das kann dem Film grundsätzlich nicht zum Vorwurf gemacht werden. Ausnahmslos alle US-Animationsfilme der großen Studios funktionieren auf diese althergebrachte Weise. Aber besonders von einem Regisseur wie Chris Sanders (Lilo & Stitch, Drachenzähmen leicht gemacht) hätte man erwartet, er würde veraltete Erzählmuster und antiquierte Hollywood-Schemata zumindest ansatzweise aufbrechen, so wie es ihm zusammen mit Dean DeBlois bei seinen früheren Filmen gelang. Stattdessen wird der Zuschauer emotional dermassen unterfordert, dass auch der zuckersüße Streichelzoo leider verpufft. Die Rede ist dabei nicht von einer intelligenten Story, sondern einer authentischen, glaubwürdigen Darstellung der Charaktere.

                      Zum Thema Streichelzoo: Insbesondere das Aussehen der Flora und Fauna der Croods-Welt ist ein großer Pluspunkt. Man kann den Machern unterstellen, etwas zu oft Avatar gesehen zu haben, was aber nichts daran ändert, dass alles sehr plastisch, flauschig und greifbar anmutet. Ob mit oder ohne 3D-Brille möchte man am liebsten die Hand danach ausstrecken. Generell merkt man dem Film sein Budget an. Fell, Wasser, Feuer, Staub, Pflanzen. Kaum etwas wurde nicht simuliert und auf Hochglanz gerendert. Dem steht jedoch die teils leblosen Hauptfiguren gegenüber, die wie wächserne Marionetten wirken, die zu lange in der Sonne standen. Es ist weniger ein Problem des Uncanny Valleys als eines Ungleichgewichts zwischen der hyperrealistischen Umgebung und den versimplifizierten Figuren.

                      The Croods bleibt am Ende ein netter „Simpsons meets Avatar“ Ripoff im Höhlenkleid. Aber nichts, worüber der Zuschauer oder die Filmwelt im einem halben Jahr noch reden würde. Dass nun gerade ein solch konzeptionell konservativer Film über die Zukunft der DreamWorks Animation Studios mitentscheiden soll, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

                      • 6 .5

                        Shoot 'Em Up mit Schweiger als die ultimative Kampfmöhre. Last Action Hero in der Hansestadt. Statt Tatort Tristesse gibts Comicfarben. Alteingesessene Tatortfans bekommen viel Angriffsfläche geboten und Schweiger Basher können wieder aus ihren Löchern gekrochen kommen. Aber rein objektiv betrachtet steckt zwischen der ganzen Formelhaftigkeit der Handlung, den ganzen Schweiger Stereotypen, Krimi Klischees und peinlichen Blockbuster Attitüden (Guilty Pleasure) Potential. Dieses vollkommene Loslösung von der üblichen, seriösen, deutschen Abendunterhaltung wird einzig durch Til Schweigers Omnipräsenz unterdrückt. Mit einer anderen Besetzung könnte man fast von einer Parodie auf die antiquierte, urdeutsche Tatortkultur sprechen.

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                        • VFX nicht SFX!!!!! Die Leute die aktuell auf den Busch klopfen stammen aus der VFX-Branche und sind Digital Artists, Compositor, Animatoren etc.. SFX ist was vollkommen anders. Special Effects lassen Autos explodieren, Animatronics bewegen etc. und passieren on Set. VFX ist (heutzutage meist) digital und passiert größtenteils in der Post.
                          2. Wie hagenb schon sagte: Das Video ist herzlich unrepräsentativ. Die Visual Effects die bei Pi eingesetzt wurden - und das dürfte auch Laien klar sein - sind "etwas" komplexer als nur Chroma/Color Keying.

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                          • 6

                            Es gibt so viele Ansätze, diesen Film schön zu reden, aufs Podest zu stellen. Wahrlich. Aber so euphorisch mein Verstand bereits anfing mit Schachtelsätzen um sich zu werfen, mein Körper verschloss sich ganz und gar. Dieses streng formatierte, frigide Vakuum über Charaktere, in einem Leben danach, von symbolträchtigen Bildern umrahmt zu einem frei interpretierbaren Kontext (Scientology ja, nein, ich mag Toast?) verschmolzen. Nein, bei aller Liebe, nein. So einfach mache ich es Paul Thomas Anderson nicht. Und das schmerzt besonders. Schade um die in Mark und Bein gehenden schauspielerischen Leistungen. The Master wird auf meinem Anderson-Schrein keinen Platz finden. Nur eine Trauerkerze... klein und fahl.

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                            • Die Poster sind fanmade. Disney hat die Bilder bereits letzte Woche wieder entfernen lassen.
                              >> http://www.animationsfilme.ch/2013/02/01/erste-charakter-poster-zu-disneys-frozen-rapunzel-lasst-grusen/

                              oder >> http://collider.com/frozen-disney-posters/

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                              • 6 .5

                                Arnie ist zurück. Alt, wampig, aber noch ziemlich streitlustig. Dass die Story mehr Logik- als Einschusslöcher besitzt dürfte weniger ins Gewicht fallen als die Tatsache, dass der Film keinen Rhythmus finden. Stets bevor der alte Schwarzenegger-Funke zünden will, würgt sich der Film auch schon wieder ab. Diese halbgare Mischung aus Roadmovie, Western und Die Hard on the Border stolpert ständig über die eigenen Füße, obwohl Regisseur Kim Jee-woon eigentlich in seinem Element wäre, aber woran es auch immer scheiterte, aus seinem "The Good, The Bad and the Weird in the West" wurde stattdessen "The Meh, the Meh and Arnie". Dass einige der schönsten Kills der Schere zum Opfer fielen, fördert den Gesamteindruck leider auch nicht unbedingt.

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                                • 7 .5

                                  Lange ließ er auf sich warten, Quentin Tarantinos Spaghetti-Traum. In Anbetracht dessen, schmeckt seine Django-Pasta nun überraschend weichgekocht. An Napoli fehlt es nicht, aber an der gewissen Würze. Fast möchte man glauben, der Regisseur wäre nicht nur äusserlich weich geworden. So romantisch und für seine Verhältnisse versöhnlich wie er sich dieses Mal gibt, sah man den Cineasten noch nie.

                                  Franco Neros Auftritt ehrt den Film, trotzdem erweist sich Django Unchained als erklärte Spaghettiwestern Hommage als bei weitem nicht so treffsicher wie sein Protagonist. Als souveräne aber schlichte Zusammenstellung lieb gewonnener Tarantino-Stilmittel hat Django dagegen mehr Glück. True Grit als Reinterpretation eines Klassikers und Abgesang an den alten American Western wusste in dieser Hinsicht weniger gekünstelt mehr zu überzeugen als Tarantinos Version des Mannes mit dem stummen "D".

                                  Die größte Leistung gelingt Tarantino damit, Jerry Goldsmith, Ennio Morricone und Luis Bacalov unter einem Filmdach zu vereinen - auf eine Weise. wie es nur Tarantino darf ohne dafür geteert und gefedert zu werden.

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                                  • Über die Reihenfolge lässt sich streiten. Über das Fehlen von Roger Rabbit nicht, das tut einfach nur weh!

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                                    • 8

                                      Little Miss Sunshine für abgefuckte Romantiker oder ein ent-hipsterisiertes (500) Days of Summer mit einer schönen "Der Weg ist das Ziel, aber vergiss das Ziel dabei nicht"-Botschaft.

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                                      Man liest nicht selten, Silver Linings Playbook wäre "so ganz anders als 0815-RomComs". Da bin ich anderer Meinung. Die alte Hollywoodformel kommt auch hier zum Zuge, nur wurde sie durch die anfangs eigenwilligen Charaktere und die Inszenierung besser kaschiert (und einiger Indiemarotten, die aber mehr aufgesetzt als nativ wirken). Die Charaktere sind in ihrer Färbung einzigartig, aber gleichzeitig ohne Probleme in ihre Stereotypen zerteilbar. Die Figuren und ihre Beziehungen zueinander erlauben einem sich sofort darin wieder zu erkennen. Im Grunde ist dies das Geheimnis jedes guten Films - manchmal auch der erfolgreichen.

                                      Pat und Tiffany sind bloß die Spitze des Komplexberges, interessant wird es bei der Familie oder den zahlreichen Nebencharakteren. Aber gut, David O. Russell für seine Schreibe zu loben ist, als würde man John Williams für seine Melodien oder Michael Bay für sein Actionfeuerwerk rühmen. Kalter Kaffee.

                                      Die große Kunst von Russell besteht darin, den Film nicht in den Morast einsinken zu lassen in dem die meisten Vertreter dieses "Genres" (eigentlich beider Subgenres, RomCom und Indiedrama) stecken. Russell schleift nicht alles rund und tunkt es am Ende noch in Zuckerglasur, trotzdem würde ich fast behaupten, SLP ist sein bislang konventionellste Werk. Süffisanteste. Trotz mancher Eigenheiten fühlt sich der Zuschauer am Ende überraschend gut. Es bleibt zwar die Erkenntnis, dass der Film sich kaum von 1000 anderen unterscheidet. Aber es stört nicht, weil - richtig erkannt - die Charaktere das Salz in der Suppe darstellen.

                                      Was mir an Silver Lining Playbook ausserdem sehr zusagte war seine offene und leidenschaftliche Art sich für Toleranz und gegen Vorurteile auszusprechen. Der Film sagt dem Spießertum den Kampf an und das punktet bei mir auch in der millionsten Ausführung.

                                      • 8

                                        Meine Damen und Herren, vom Regisseur von Avenue Q (KREISCH!) und einer der Autorinnen von 30 Rock kommt die Wiedererweckung der ältesten Formel Hollywoods. Und...Sie...Lebt! Der Film verpasst seinem Publikum salopp einen Toner (a musical boner, auf deutsch: Mänder) und legt es danach knallhart flach.

                                        Glee trifft auf Bridesmaids, School of Rock und sämtliche Retorten-Musikfilme dieser Welt. Der filmgewordene Beweis, dass aus den miesesten Filmklischees und der miesesten Songauswahl ein großartiger Film und Soundtrack gemacht werden kann, wenn der Mix stimmt. Der Zuschauer bekommt es vom Film A-capella gerecht mit dem Mund besorgt und geht danach glücklich nach Hause.

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                                        • 8 .5

                                          Beasts of the Southern Wild ist eine Naturgewalt in Filmform. Die kleine Hushpuppy im Kampf gegen die Elemente und das Schicksal. Der namenlose Sturm (nein, nicht Katrina) und die prähistorischen Bestien sind zwei Symbole derselben Urangst, desselben Unheils. Kinder spüren Veränderungen ihrer vertrauten Welt, erkennen Lügen und Beschwichtigungen. Die Bestien stehen für ein Grauen, dem kein Kind ausgesetzt werden dürfte: Das zu frühe, abrupte Ende einer Kindheit und die Angst vor dem Tod. Der Film ist wie Hushpuppy, wie Bathtub: Teils traumhaft, teils abstoßend, zärtlich, brutal aber immer auf seine eigene Art poetisch. Die Qualität eines Lebens oder Kindheit lässt sich nicht mit abstrakten Zahlen beurteilen, sondern indem man zu aller erst die Augen öffnet. Die kleine Hushpuppy verfügt über diese Fähigkeit und jeder Erwachsene sollte ihr seine ganze Aufmerksamkeit schenken.

                                          Nachtrag: Während sich die Gelehrten darüber streiten, welcher Veteran - John Williams, Alexandre Desplat oder doch wieder Howard Shore - die "beste" Filmmusik des Jahres schrieben, verweise ich bescheiden auf den Trailer zu Beasts, denn dort erklingt das Hauptthema des Films. Noch Fragen?

                                          • 7 .5

                                            Je nach persönlicher Erwartungshaltung und Vorkenntnissen ein erster vielversprechender Schritt für eine - zu lang geratene - aber adäquate Kinderbuchverfilmung. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass der Film in fast allen Bereichen massiv über das Ziel hinaus schießt. Technisch, narrativ, strukturell. „Der kleine Hobbit“ wurde zu einem Moloch hochgezüchtet der inhaltlichen und kommerziellen Blockbustermaßstäben gerecht werden muss.

                                            Die Kurzform: Ja, der Film führt einem direkt nach Mittelerde zurück. Tränen dürfen verdrückt und all das Liebgewonnene, was man die letzten zehn Jahre vermisste, wieder in den Armen gehalten werden. Peter Jackson gelang ein nahtloser Anschluss an seine alte Trilogie. Mehr als man sich eigentlich wünschen konnte. Eigentlich...

                                            Und nein, 3D-HFR ist kein Muss. Es ist eine Erfahrung, die subjektiv gesehen funktionieren kann, aber die viel Wohlwollen voraussetzt. Einige Szenen gewinnen durch den technischen Hyperrealismus, Mittelerde wird greifbarer mit all seinen Furchen und Kanten. Gleichzeitig reisst einem die Technik aber auch regelmäßig aus dem Film, weil der Grat zwischen einem Fenster in eine noch realistischere Welt und in eine HD-Soap Opera eng beieinander liegen und sich von Szene zu Szene verschieben. Das 3D ist zudem sehr subtil und bedacht eingesetzt worden. Gut für strapazierte Augen, doch ohne wirklichen Mehrwert.

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                                            Die Langform: Die eine große Stärke von „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ ist seine unverfälschte Art, wie er Mittelerde mit den ersten Bildern wieder lebendig werden lässt. Als Zuschauer fühlt man sich sofort wie zu Hause, als hätte man die Wiesen, Täler, Felsklüfte und Minen von Mittelerde nie verlassen. Zu verdanken ist das nicht zuletzt Peter Jacksons leicht schäbigem, ungeschliffenem Regiestil, der das Filmuniversum von Tolkien so sehr prägte. Dem Regisseur gelang aus der kleinen und im Ton noch ungelenken Hobbit-Vorlage, einen homogenen Teil des Filmuniversums zu machen. Erreicht wurde das durch geschickte Strukturierung. Der alte Bilbo und der junge Frodo, wie man sie aus „Der Herr der Ringe - Die Gefährten“ kennt, führen uns langsam in ihre Welt hinein und später lassen viele kleine Anspielungen die Verbindung mit dem großen Ringbruder nie vergessen. Hier geben sich die Ambitionen von Jackson zu erkennen. Nicht die Bezwingung von Smaug und die Heimkehr der heimatlosen Zwerge allein steht im Mittelpunkt seiner neuen Trilogie, sondern er will am Ende der langen Reise nahtlos an die erste Trilogie anknüpfen. Den Grundstein für das Epos legen, das wir vor zehn Jahren lieben gelernt haben.

                                            Aus dem geradlinigen und simplen „Der kleine Hobbit“ sollte unter größten Anstrengungen ein Monumentalwerk werden. Ein Unterfangen mit Hindernissen. Denn das Kinderbuch ist kein „Der Herr der Ringe“. Also wurde kurzerhand die vollständige Struktur und der Aufbau aus dem ersten Film „Die Gefährten“ genommen und darauf die verschiedenen Storyelemente aus der Hobbit-Vorlage montiert. Das führte jedoch zu dem Problem, dass „Eine unerwartete Reise“ und „Die Gefährten“ sich wie ein Ork dem anderen ähneln. Der epische Prolog, die Exposition im Auenland, die Jagd durch die Wildnis, der Rat in Bruchtal, die Kämpfe in den Minen, der künstlich aufgebauschte Showdown inmitten von Bäumen und Orks. So sehr man sich darüber freut, wieder in Mittelerde angekommen zu sein, so sehr macht einem der Eindruck zu schaffen, „bloß“ eine digital aufpolierte Version des einen Films vor elf Jahren zu sehen. Mit ein Grund, warum „Der Hobbit“ an Längen zu kämpfen hat. Frei von Überraschungen und komplexeren Plotelementen, wirkt die simple Wanderung der Gemeinschaft ab der Hälfte ermüdend, zumal die ständigen Assoziationen an die erste „Der Herr der Ringe“-Verfilmung an der Spannungskurve kratzt. Die unnötig aufgeblähten Actionszenen, die hinter jeder Ecke lauern, zerren zusätzlich an der am Anfang so wunderbar aufgebauten Immersion Mittelerdes.

                                            Der Film ist also kein Herr der Ringe und doch sehr ähnlich. Man stelle sich die erste „Die Chroniken von Narnia“-Verfilmung vor und an die langen Gesichter der Kritiker, die nie die Buchvorlage in der Hand hielten, aber dennoch waschechte Epic Fantasy Kost erwartete - stattdessen aber einen hundertprozentigen Kinderfilm bekamen. Ein böses Erwachen. Ähnlich verhält es sich mit „Der Hobbit“. Er ist im Kern eine Kindergeschichte, die nach aussen hin dem großen, erwachsenen Bruder angeglichen wurde. Alles wirkt spektakulär und wie feinstes Epic Fantasy, doch im Herzen bleibt der Hobbit eine kleine, naive Kinderbuchgeschichte, die zwar durch diverse Nebenhandlungen und abgetrennte Körperteile hochgezüchtet, aber nicht versteckt werden konnte. Was das betrifft, ist dieser erste Teil auf seine ambivalente Art sowohl eine gelungene als auch gescheiterte Buchverfilmung. Das größte Dilemma der Verfilmung offenbart sich in den letzten 20 Minuten, wo eine vergessenswerte Buchsequenz zu einem überlangen, melodramatischen Showdown aufgebläht wurde, der einem - zumindest mich - mit einem ganz und gar unbefriedigenden Gefühl zurück lässt. An dieser Stelle wird dem Zuschauer unmissverständlich klar gemacht, dass die Entscheidung, drei Teile aus dem kleinen Kinderbuch zu machen, bestenfalls an zweiter Stelle von kreativer Natur war.

                                            [...]

                                            Was uns zur zweiten Frage bringt. Die Technik. Die doppelte Bildrate macht die Welt von Mittelerde greifbarer. Man möchte fast sagen, lebendiger als der stereoskopische 3D-Effekt die Welt in James Camerons „Avatar“ prägte. Aber das von den Machern gepriesene Fenster in ein noch realistischeres Kinoerlebnis ist ein zweischneidiges Schwert. Szenen, die in einem warmen, lebendigen Licht (mit künstlichem Warmweiß-Licht beleuchtete Szenen) erzeugen eine regelrechten Sog in den Film. Die Gesichter werden lebendiger, Oberflächen greifbarer, Stimmungen fühlbarer. Dem gegenüber stehen aber die Szenen, die mit Tageslicht ähnlichen Scheinwerfern (oder unter freiem Himmel) gedreht wurden, die unschöne Fremdassoziationen heraufbeschwören und einem aus der Filmwelt reissen.

                                            Der größte Feind der neuen HFR-Technik sind überforderte Statisten, deren amateurhafte Mimik man selbst in den hintersten Reihen beobachten kann, Kostüme oder Kulissen, die unecht wirken, weil sie verständlicherweise unecht sind oder Filmeffekte, die durch ihren neuen Hyperrealismus die echten Schauspieler wie Fremdkörper erscheinen lassen. Generell merkt man den visuellen Effekten an, dass sie unter größten, aber knapp bemessenen Anstrengungen umgesetzt wurden. Die Qualität reicht von bahnbrechender Lebendigkeit (Prolog, Gollum, Goblinkönig) in absolutem Gleichklang mit dem Look des Films bis zu grotesker Cinematic-Ästhetik eines mittelprächtigen Fantasyspiels (Warge, Trolle, Adler). Letzteres macht der Filmillusion beinahe mehr zu schaffen als die neue HFR-Projektionstechnik.

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                                            „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ ist je nach persönlicher Erwartungshaltung und Vorkenntnissen ein erster vielversprechender Schritt für eine - zu lang geratene - aber adäquate Buchverfilmung. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass der Film in fast allen Bereichen massiv über das Ziel hinaus schießt. Technisch, narrativ, strukturell. „Der kleine Hobbit“ wurde zu einem Moloch hochgezüchtet der inhaltlichen und kommerziellen Blockbustermaßstäben gerecht werden muss. Es war ein Geschenk, dass Peter Jackson seine „Der Herr der Ringe“-Verfilmung entgegen erster Planungen als Trilogie anlegen durfte. Nun kommt jedoch die Quittung in Form eines überlangen, überfrachteten Epos, das gestrafft über soviel mehr Potential verfügen würde.

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                                            • 8

                                              So bitter und rauchig er anfangs erscheint - Ken Loach bleibt schließlich seinem Milieu treu - so unerwartet bekömmlich, beinahe süß entfaltet er sich am Ende. Ein Film, der Whisky Liebhabern in ihrer Leidenschaft bestätigt und Laien in eine fremde Trinkkultur einführt, mit hoher Bekehrungswahrscheinlichkeit. Ein gelungener Verschnitt aus Sideways und Ocean's Eleven auf original schottische Art.

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                                              • 6

                                                Nach dem ganzen Bashing eine milde Überraschung. Es war zweifelsfrei kein Christophe Gans am Werk und dem Film stand knapp die Hälfte des Budgets von Teil 1 zur Verfügung, aber trotz allem machte Bassett seine Sache ordentlich und verneigt sich vor dem Vorgänger statt sich mit ihm zu messen. Es garnierte seinen Film mit jede Menge Silent Hill Referenzen, die lose aneinandergereiht wurden. Da brauchbare Videospielverfilmungen ohnehin rar gesät sind (neben Silent Hill 1 eigentlich nicht existent) drückt man gerne einige Augen zu, selbst wenn das Ende eigentlich kaum zu unterbieten ist und der Film EIGENTLICH als Horrorflick auf ganzer Linie versagt.

                                                • 1. Akt: Schön morbide, ironisch, nichts neues aber charmant.
                                                  2. Akt. Hmm, ok, auch Zombies sind nur Menschen? Warum nicht, schluck ich noch.
                                                  3. Akt: Geheilte Zombies und Twilight Romanze in einem? ARRRG...

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                                                  • 8 .5
                                                    über Argo

                                                    Filmvergleiche sagen mehr als 1000 Worte: "Argo" vereint in sich die Leichtigkeit von CIA-Komödien à la "Sneakers" und den Charme von 70er-Jahre Thrillern wie "Die drei Tage des Condors" mit einer ausgeprägten Liebe (und Glauben) zum Medium Film. Ben Affleck hat den Martin Scorsese in sich entdeckt, der nur darauf wartete, die eigene Filmsucht zum Ausdruck zu bringen. Verhüllt wird der leichtfüßige Heistplot von dem wahren Hintergrund, der politischen Brisanz, der diplomatischen Aussichtslosigkeit und der erschreckenden Aktualität, die bis heute nachklingt. Zusammen mit einer verblüffenden Detailbesessenheit entsteht aus all dem eine einnehmende Symbiose aus Unterhaltung und Drama mit einem Löffel voll Bildungsanspruch "Made in Hollywood". Als ob Spielbergs "München" von Soderbergh zum Goodfeel Movie umgeschnitten worden wäre.

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