goodspeed - Kommentare
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Alle Kommentare von goodspeed
Seit meine Kumpels von der ComicCon zurück sind, kennen sie nur noch ein Thema: Book of Mormon!! Von daher finde ich es ganz gut, dass mir mein noch bevorstehendes Musicalvergnügen nicht durch einen garantiert schwächeren Film verwässert wird.
[...] Gemäß Regisseur Joe Cornish sollte sich sein Film anfühlen wie „American Werewolf“, sich dem selben kinematografischen Spielplatzes wie „Stirb langsam“ bedienen, sozialpolitisch ähnlich subtile Fragen stellen wie „Assault – Anschlag bei Nacht“ und nicht zuletzt den Spieltrieb und selbstreflexiven Humor eines „Shaun of the Dead“ besitzen. Was als Größenwahnsinn aufgefasst werden könnte, stellt sich letzten Endes als nüchterne Tatsachenbeschreibung heraus. Nur hatte Cornish mit seiner Aufzählung zwei wichtige Assoziationen vergessen. Nicht nur rezitiert „Attack the Block“ Sci-Fi-Klassiker wie „Alien“ am laufenden Band, mit seiner frischen Inszenierung der millionsten und ersten Alieninvasion gelingt ihm das Kunststück, Außerirdische aus dem Hut zu zaubern, die wirklich neu wirken - in Form eines extraterrestrischen und blutrünstigen Muppettheaters!
Feindliche Aliens landen in einem Londoner Stadtviertel, dem sich kein Tourist freiwillig aussetzen würde und der von Sozialbauten, Kleinkriminellen und herumstreifenden Gangsterbanden nur so wimmelt. Ein Ort, an dem die menschlichen Bewohner genau so unerwünscht sind, wie die später dazustoßenden Alienhorden. Mit einem Handstreich gelingt dem Film, die britische Sozialpolitik in Frage zu stellen, die Bewohner dieses Mikrokosmos zu empathischen Siegern zu erklären und den klassischen Heldenarchetyp zu verkehren. Wenn die Menschheit sich außerirdischer Invasoren gegenübersieht, bildete das Militär seit jeher die vorderste Verteidigungslinie. Bei „Attack the Block“ gehört die Polizei zur Bedrohung - ob Aliens, Polizisten oder Politiker, das Feindbild verschiebt sich für die im Mittelpunkt stehende Gesellschaftsschicht nur um Nuancen. Die Aussichtslosigkeit, aus ihren Blocks und aus ihren sozial benachteiligten Leben auszubrechen bleibt dieselbe. Aber trotz des soziologischen Subtexts verfolgten die Filmemacher mit ihrem Film ein Ziel, das der Regisseur kurz und knapp umriss: „Hauptsächlich geht es um eine irre Alien-Jagd, mutige Kids, Samuraischwerter und Mopeds.“
So banal sie klingen, so treffend sind seine Worte. Wer „Shaun of the Dead“ mochte, kommt um „Attack the Block“ nicht herum. Anstatt über Horrorklischees und blutige Zombies darf nun über das Sci-Fi-Genre und noch blutigere Aliens gelacht werden. Lasst euch nicht von den einfallsreichen, aber billig wirkenden Tricks nicht täuschen. Im Film entfalten diese ein äußerst wirkungsvolles Potential mit inspirierendem Nebeneffekt. Dem Zuschauer offenbart sich das reinste Muppetmassaker inklusive eines Actionfeuerwerks, wie es von Bruce Willis nicht hätte eindrucksvoller entzündet werden können. Es ist somit nicht verwunderlich, dass Joe Cornish als heißer Kandidat für den fünften „Stirb langsam“-Ableger gehandelt wird. Doch ganz ehrlich, der Mann und sein Team sind selbst für John McClane zu gut!
Da bleibe ich lieber beim Meister der Strichmännchenanimation Don Hertzfeldt...
Ich höre sie jetzt bereits, die Stimmen, die Gus van Sant erneut sentimentales Versagen vorhalten. Und ja, dieses Krebsdrama ist von außen betrachtet konventionell, durchsichtig wie ein Stück Klarsichtfolie und im Grunde nur Harold & Maude mit Krebs. Aber Henry Hopper, dessen berühmter Vater wenige Monate nach diesem Film selbst an Krebs verstarb, spielt in seinem Filmdebüt wie ein kleines Hundewelpen, das man vor der Welt beschützen möchte. Und Mia Wasikowska glänzt erneut mit reiner Unschuld. Vielleicht bin ich auch einfach zu nah am Wasser gebaut, aber es kann imho gar nicht genug Filme über diese schreckliche Krankheit geben, vor allem wenn sie so zärtlich und subtil unter die Haut gehen wie Restless!
Ich war lange nicht mehr so angefixt, ich will den Film endlich SEEEHEEEEN!!!!!
(Kleiner Kommentar am Rande: Nach meinem Verständnis handelt es sich hierbei eigentlich immer noch um einen Teaser Trailer, der Vierte wenn ich mich nicht irre. Es dürfen aber gerne noch mehr werden!!!)
Eine romantische Integrationskomödie, die ein erstaunliches politisches Bewusstsein beweist und die die Welt durch eine Schwarzweiß-Brille betrachtet, mit der Erkenntnis, dass die freie Liebe uns den globalen Frieden bringt. Sara Forestier besitzt die Präsenz einer zweiten Béatrice Dalle.
Der Film hatte mich schon, als es angekündigt wurde (Crowe!) und der Trailer nach dem "YAAY" der Kleinen. Und Sigur Ros nehme ich auch mit Handkuss, ist mir immer noch lieber als Schmalspurromantiker wie Coldplay oder Keane.
Warum wird eigentlich Radio Rock Revolution nicht als Jahrhundertwerk angebetet? Wenn herausragende Filmkunst darin besteht, seine ganze Leidenschaft in einem Film zu bündeln und beim Zuschauer wieder zu entfachen, dann ist dieser Streifen ein von Gott geküsstes Opus Magnum! ROCK 'N' ROLL!
Allen Unkenrufen zum Trotz, der konvertierte 3D-Effekt kann sich sehen lassen - wenn er nicht grad wie gemorphtes 2D aussieht. Gute Beispiele für behutsam umgesetzte Stereoskopie-Konvertierungen sind ohnehin rar gesät, umso erfreulicher, dass eine der ersten Klassikerumsetzungen die Möglichkeiten bereits gut zu nutzen weiß. Das lässt auf weitere gelungene Konvertierungen hoffen. So sind bekanntlich neben Star Wars oder Titanic auch einige Pixarklassiker angekündigt worden. Doch letztendlich geht es ohnehin um die Filme selbst. Was Simba und seine Freunde betrifft war und ist der Film bis heute einfach wunder, wunder wunderschön /-bar /-tastisch /-herrlich und noch mehr! Für jene wie mich, die den Film zuletzt vor über zehn Jahren sahen, ist es eine Zeitreise mit Dauergrinsen. Der Hamlet der Savanne kehrt zurück und hat nichts von seinem Charme eingebüßt. HAKUNA MATATA!
Nachtrag: Vielleicht spricht die Nostalgie aus mir, aber ich hatte völlig vergessen, wie pfiffig die deutsche Synchronisation von König der Löwen ist.
Schwer zu sagen, was den Reiz von "Man on Wire" ausmacht. Sind es seine narrativen Feinheiten, die die Spannung eines raffinierten Heistfilms mit der Faszination einer gut recherchierten Dokumentation verbindet? Oder die unbehagliche Spannung, die aus den Archivaufnahmen der Twin Towers entspringt und der Dokumentation unterschwellig eine völlig neue, nachdenkliche Dynamik verleiht, die an unserer Post-9/11-Generation nicht spurlos vorbeizieht? Tatsächlich werden die Terroranschläge mit keinem Wort und mit keiner Silbe erwähnt - und gerade deswegen erlangt der Film eine immense symbolische Kraft. Oder ist es doch Protagonist Petit als leidenschaftlicher, charismatischer Künstler und egozentrischer, abgehobener Entertainer - dessen wahren Wesenszüge am Ende dem ganzen Film bitter-ironische Züge verleihen?
Die dargestellten Ereignisse sind von sprühender Situationskomik und tief verwurzelten Sehnsüchten geprägt. Wäre es eine fiktive Geschichte, man würde vor dem Autor den Hut ziehen. Aber so bleibt nur festzustellen, dass das Leben selbst wie so oft die besten Geschichten schreibt.
Die Einsamkeit großstädtischer Twenty/Thirtysomethings und emotionaler Eskapismus sind Themen, die Hollywood aktuell wohl besonders bewegen. Dieser RomCom-Goldfisch aus Hollywoods Massenhaltung ist zumindest weniger glitschig-kitschig-goldig als andere Artgenossen und seine imponierende Nebendarstellerriege machen ihn gar charmant - trotz seines hinter einer hippen 2.0-Oberfläche versteckten, altmodischen und biederen Charakters.
Lieber Aki, ich verehre "Lichter der Vorstadt" und liebe "Der Mann ohne Vergangenheit", aber was ging dir bei "Le Havre" durch den Kopf? Die Immigrationsthematik ist durchaus interessant aber warum sind sämtliche Charaktere dumm? Warum reden sie nur in Form von hohlen Glückskeksphrasen miteinander? Und warum stilisierst du den Film zu einem liberalen Manifest, dass man am liebsten den Republikanern beitreten möchte? Bei aller Liebe zu urbanen Märchen, der empathischen Verbindung unter Menschen und zu dir, lieber Aki, erschloss sich mir dein "Le Havre" leider auf keine Weise. Vielleicht bin in diesem Fall auch einfach ich der Dumme.
Ein Genrefilm außerhalb seines schwarzen Genres. John Hughes Chinatown tanzt zum Cowboy Bebop - inklusive des inspirierendsten Match Cuts seit Kubricks 2001. Aber eigentlich bin ich nur geplättet und sprachlos...
Sehr schönes Ding! Nur humor- und soundtechnisch wirkt es etwas zu (Bully) Herb-ig. ;)
Nach John Rambo musste natürlich auch Rocky Balboa nachgeholt werden. Und im Gegensatz zum Vietnamveteranen, hat Rocky die Erwartungen souverän eingehalten. Hier wurde der Charakter wirklich zu seinem Kern zurück geführt. Tatsächlich empfinde ich die Darstellung von Rockys späten Jahren mit all ihrer Reumütigkeit als den eigentlichen Höhepunkt des Films. Das obligatorische Finale im Ring war nur der nostalgische i-Punkt, dessen Verlauf aber keine Überraschung bot, sondern nur guten alten Rocky-Spirit. Es war bewegend auf Rockys Tour durch Philadelphia in seinen eigenen Erinnerungen an Adrian zu schwelgen und in der letzten Runde nochmals Mickeys Durchhalteparolen zu lauschen. Auch wenn es eigentlich nie um Rocky ging, sondern darum, Sly beim Prozess des Älterwerdens beizustehen. Dass dabei einer Filmikone wieder Bedeutung verliehen und einen verdienten Abschied bereitet wurde, darf als Glück und Segen betrachtet werden.
Michael Bay dreht Hollywoodblockbuster nach uraltem Retorten-Geheimrezept!? Schock schwere Not, diese Erkenntnis muss ich erstmal verdauen... und dann noch dieses investigative Video. Ich wusste es, ohne Bay wäre Hollywood ein besserer Ort! NICHT. Man sollte nicht vergessen, dass Bay ein Kind von Hollywood ist, nicht umgekehrt. Die Strukturen gab es bereits vor ihm, nur garnierte er seine Blockbuster mit MEHR Backlightshots, MEHR Zeitlupen, MEHR Explosionen, MEHR Weibern und MEEEEEHR Rennboliden als andere.
Selten lag ich so daneben wie im Falle von John Rambo. Ich dachte ehrlich, Sly wollte mit dem vierten Teil zu den Anfängen von Rambo zurückkehren. Wieder verstärkt ins psychologisch motivierte Actionfach wie im originalen Film und weg von der Gewalt verherrlichenden Propaganda-Pappfigur zu der Rambo über die Jahre verkam. Zumindest glaube ich, mich an solche Kinokritiken zu erinnern. Aber große Güte, was lag ich falsch. Sly versuchte erst gar nicht Rambo zurück zu altem Glanz zu verhelfen, sondern ballert in die exakt selbe, ethisch verwerfliche Kerbe wie die Vorgänger. Nur mit dem Unterschied, dass es nun plötzlich funktioniert. Den Dominostein-Bodycount und den Dutzenden explodierenden Gliedmaßen sei dank. Das hat nicht mehr mit realistischen Kriegsanspruch zu tun, sondern mit (zweifelsfrei fragwürdiger) stilisierter Gewaltexzessen, die nur zum reinen Selbstzweck inszeniert wurde. Ein Actionfeuerwerk der einfältigsten und extrovertiertesten Art, aber wahrlich ein Fest!
Wer sich damit schwer tut, stelle sich einfach vor, Rambo schwänge in einem Low-Fantasy-Setting ein Langschwert und verarbeite damit Orcs zu Brei. Es wäre derselbe Film nur ohne den Blei schweren, moralischen Ballast, den man sich selbst aufzwingt.
[...] Mantel & Degen Charme trifft auf Paul W.S. Andersons übliches brachiales Banalitätentheater. Man darf es sich aussuchen, was dem Film am meisten zu schaffen macht. Ist es die aufgesetzte Steam Punk-Verjüngungskur? Die Schauspieler, die wie durch Sedative benebelt in einem dicken Schleier der Apathie spielen? Oder doch Andersons Drang, mit jedem neuen Film seinem Bedürfnis nach Spannung, Spiel und Schokolade nachzukommen. Nur leider ohne die Schokolade, die den Film temporär versüßt hätte. Er nimmt sich eine Vorlage, stopft sie mit Knallkörpern voll, klebt einen FSK12 Stempel drauf und zündet sie an. Das Resultat ist laut, schrill und verpufft in einer kleinen, bunten Gaswolke, deren klebriger Gestank man einige Tage nicht mehr los wird. [...]
Ich und Hundefilme, da ist es vorbei mit der Objektivität. Hachiko, Red Dog, Wolfsblut, Die Höhle des gelben Hundes, Charlie - Alle Hunde kommen in den Himmel, Iron Will, Zurück nach Hause - Die Unglaubliche Reise und viele mehr, ich habe bei allen geheult. Marley ist sentimental, bedient das übliche Dramedy-Klischee Hollywoods und bietet mit Ausnahme der Hunde und einigen Nebenrollen keine erwähnenswerten Leistungen. Aber trotzdem, egal ob man einen Hund sein eigen nennt oder nicht, wer Marley sein Herz schenkt, dem schenkt er seins. Und jetzt will ich auch einen "Labradoodle"!
Nennen wir den Gaul beim Namen: „Cowboys & Aliens“ ist genau die Art von Film, wie es uns sein Name weiß machen möchte. Auf der einen Seite stinkende Revolvermänner, auf der anderen stinkende Außerirdische und mitten drin Daniel Craig. Der Film ist wie eine turbulente Kinderparty, auf der kleine, verkleidete Cowboys, Indianer und Aliens herumhüpfen, Lärm machen und Krieg spielen. Den Fehler, den lieben Kleinen zuzuhören, begeht man als Erwachsener nur einmal, danach genießt man einfach das bunte Treiben. Nur die kleine Olivia steht in ihrem Prinzessinnen-Kleidchen mitten im Raum und realisiert, wie deplatziert sie mit ihrer Rolle doch wirkt und eigentlich alle Jungen nur nervt. Wie gut, dass der Zuschauer durch „Tron Legacy“ bereits Leid geprüft ist, wodurch sich der Schaden in Grenzen hält.
Die Genremischung aus Western und Science Fiction entfaltet im Falle von „Cowboys & Aliens“ den erhofften Charme. Im Grunde hat der Film bei einer gewissen Nerdfraktion schon allein durch seine simple Genremixtur und Reduzierung auf das Wesentliche beider Welten gewonnen. Denjenigen, die Serien oder Filme wie „Galaxy Rangers“, „Saber Rider“, „Cowboy Bebop“, „Firefly“, „Serenity“ oder „Westworld“ verehren, kann auch dieser Genrehybrid blindlings ans Herz gelegt werden. Alle Anderen sollten sich zunächst die Frage stellen, was sie von einem solchen Film, dessen Name wie kaum ein anderer Programm ist, erwarten: Harte Männer? Duelle? Indianer? UFOs? Schleimige Aliens? Blei- und Lasergewitter? Eine Story, die alles möglichst schmerzfrei und unterhaltend zusammenhält? Wenn ein simples „ja“ alle Fragen beantwortet, dann fühlt euch zu dieser Kinderparty eingeladen.
Besonders der Härtegrad des Films überrascht in Anbetracht der FSK12 Einstufung. Aber bei Western befolgte die Freiwillige Selbstkontrolle ohnehin schon immer eigene Regeln, man denke beispielsweise an „True Grit“. Die Effekte sind dankenswerterweise endlich wieder durchwegs überzeugend, ohne dass sich der Zuschauer zwischendrin fragen muss, welche Outsourcing-Maßnahmen sich wieder für den rapiden Qualitätsverlust verantwortlich zeichnete. Doch die heimlichen Stars des Films sind trotz der Effekte, Daniel Craig oder Harrison Ford die Nebendarsteller wie Keith Carradine („Deadwood“), Clancy Brown („Earth 2“, „Carnivàle“), Walton Goggins (The Shield), Sam Rockwell und Paul Dano. Da verzeiht man selbst die dümmlichen Dialoge.
Nach dem sehr mäßigen Trailer zu „Cowboys & Aliens“ konnte der finale Filme eigentlich nur gewinnen. Olivia Wilde bekam zwar die undankbarste Rolle aufgedrückt - ein unschönes Westernklischee, wofür die Autoren zwischen zwei Pferde gespannt gehören - und Harrison Ford wirkt als alter, kläffender Stadtpatriarch so glaubwürdig wie es ein Cameoauftritt von Chewbacca als Alieninvasor tun würde. Dennoch, „Serentiy“ liegt bereits viel zu lange zurück und die Aussichten auf eine vernünftige „Cowboy Bebop“-Verfilmung stehen alles andere als gut. Darum soll „Cowboys & Aliens“ als Lückenfüller mit offenen Armen empfangen werden, so fehlerbehaftet er auch sein möge.
Ein Film wie Knäckebrot. Hart, staubig, kratzig, Ohren betäubend beim Verzehr und liegt schwer im Magen.
Es verhält sich im Grunde wie mit Mathematik. Jede Multiplikation mit Nullen endet zwangsläufig in einem Produkt bestehend aus Null. Bei „Conan 3D“ haben wir es gleich mit vier Nullen zu tun - Regisseur Marcus Nispel und die drei Autoren von Filmmeilensteinen wie „Sound of Thunder“, „The Crow: Wicked Prayer“ oder „Cube 2“ - was das ganze Projekt bereits vorab zur Nullnummer abstempelt. Den Conanfans gehört unser aufrichtiges Mitleid, diese werden am meisten unter diesem „Film“ zu leiden haben. Fantasyfans dürften zumindest relativ schmerzfrei, dafür umso gelangweilter aus dem Film kommen. Selbst Freunde von Marcus Nispel - es soll Menschen geben, die selbst „Pathfinder“ etwas Gutes abgewinnen konnten - dürftet bei dieser Neuverfilmung der literarischen Conanfigur nur den einen oder anderen Goreeffekt positiv in Erinnerung behalten können.
Die Action ist laut, blutig und sterbenslangweilig. Spannung ist nicht vorhanden, nur schreiende Hünen, dümmliche Gesichtsentgleisungen und Jason Momoa, der einen bartlosen Khal Drogo wiedergibt. Momoa mag zumindest der ursprünglichen Version optisch näher kommen als Arnold Schwarzenegger es je tat. Doch ehrte John Milius mit seiner 1982er Filmversion das von Robert E. Howards gegründete Fantasy-Subgenre „Sword und Sorcery“, während Nispel aus eigener Unfähigkeit es zum bemitleidenswerten „Hack and Slay“-Getöse degradiert. Ron Perlman und Stephen Lang sind Leid geplagte Schauspieler, die sich solche „Rollen“ gewohnt sind - auf rollenbeschreibende Adjektive soll aus Respekt vor den Schauspielern verzichtet werden - was jedoch nichts an ihrem traurigen Anblick ändert. Eine Spannungskurve ist nicht vorhanden, der dramaturgische Faden so flach wie das konvertierte 3D des Films. [...]
Doch trotz der vielen Worte gibt es über „Conan 3D“ eigentlich nur eines zu sagen: Knäckebrot...
Nur um die Credits richtig zu verteilen (leider las ich im Artikel keinen einzigen Namen der verantwortlichen VFX-Buden): Erstes Video stammt von Blue Bolt, einer Londoner Effektschmiede (Scott Pilgrim, Pirates 4, Burke & Hare). Das zweite Video ist das Reel von Screen Scene (kurz SSVFX) aus Irland. Und nicht zu vergessen, das grandiose Intro stammt von Angus Wall und der Elastic Studios.
Was wie eine hübsche Geisterhausgeschichte mit Gremlin-Faktor beginnt, entpuppt sich schnell zum belanglosen Spuk, der nur aufgrund der intensiven Darstellung der kleinen Hauptdarstellerin abseits der Horrorszenen partiell überzeugt, nämlich dann, wenn sie das psychisch angeschlagene Scheidungskind spielt. Das billige Outer Limits-Ende schlägt dem Fass den Boden aus - ist das dein ernst Guillermo???
[...] „Crazy Stupid Love“ ist eine gesunde Mischung aus geistreichen Indie-Momenten, einer ironischen Abstraktion der klassischen Liebesthematik und Hollywood typischer Herz-Schmerz-Theatralik. Ein Hybrid, der sich aus Elementen beider Welten - des kitschigen Hollywoods und der kleinen, in sich gekehrten Indieszene - zusammensetzt. Der Film ist nicht so experimentierfreudig und verspielt wie „(500) Days of Summer“, aber auch nicht auf eine Weise kitschig-sentimental wie es beispielsweise „Tatsächlich Liebe“ war. „Leben und Lieben in L.A.“ trifft auf „Dan - Mitten im Leben“ und einer Prise „Einfach zu haben“, so könnte der Film recht treffend umrissen werden.
[...] Es lässt sich kaum bestreiten, „Midnight in Paris“ ist ein weiterer, Fernweh schürender Film über die Stadt der Liebe. Aber insbesondere ist es Woody Allens persönliches Liebesbekenntnis an die schönen Künste dieser Welt. Ein Loblied auf die kreative, Genuss orientierte Avantgarde und die Kraft, die Paris seit jeher auf sie ausübte. Der Film ist die Summe aller Einflüsse, die Allen während seinem langen Leben prägten - und somit auch uns.