goodspeed - Kommentare
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Alle Kommentare von goodspeed
Wie erwartet setzt sich Love aus der Avantgarde des Sci-Fi-Genres zusammen. Kubricks 2001 wird nicht bloß verehrt, er wird zur stilistischen Gottheit erhoben. Dazu eine Portion von Aranofskys spirituellem Jungbrunnen und Carl Sagans unverbesserlichem Optimismus und fertig ist der aufwändigste Sci-Fi-Arthouse-Fan-Film aller Zeiten.
Steve McQueens "Shame" lässt tief blicken. So hüllenlos sich Fassbender hier präsentiert (die Untertreibung des Tages) so nackt entblättert McQueen die Psyche seiner beiden Geschwister-Protagonisten. Ein emotional isolierter, künstlich erschaffener Halbautist und seine Borderline-Schwester als Produkt ihrer Kindheit. Sie sehnen sich nach Wärme, Normalität. Zufriedenheit. Mit langen Einstellungen fordert der Film seinen Schauspielern und dem Publikum einiges ab. Sexsucht, Bindungsängste, Borderline, Missbrauch. Die Themen greifen tief und doch werden sie nur geflüstert. Kein Film für Escapisten, Romantiker oder befriedigungsheischende Stalker. Im Vergleich zu "Shame" wirkt das wahre Leben wie ein Liebesfilm mit Zuckerguss. "These little town blues, are melting away, I'll make a brand new start of it. In old New York" Sinatras Klassiker, wundervoll interpretiert von Carey Mulligan, entlockt dem Film seine wahren Abgründe.
Fright Night 3D ist endlich wieder ein Film, der seiner 80er-Jahre Vorlage gerecht wird und den Sprung in die Gegenwart schaffte. Das heißt blutige, nerdiger und nach den jahrelangen Vampir-Hypes auch sichtlich bodenständiger. Am Ende blieb ein Gefühl, das auch Piranha 3D vermittelte: Ein im Kinosessel vor Wonne vibrierender Körper. Auch die 3D-Konvertierung erfüllte ihre simple Bestimmung: Den Zuschauer mit Blut zu überschütten! Schauspielerisch darf gejubelt werden: Colin Farrell, Toni Collette, David Tennant und natürlich der gute alte Anton Yelchin, der im Grunde nur wieder an seiner Charlie Bartlett-Rolle anschloss. Besonders beeindruckend: Regisseur Craig Gillespie, der sich mit "Lars and the real Girl" in der Independentszene auf ewig einen Platz in der Hall of Fame sicherte, machte mit Fright Night 3D eine 180° Drehung. Ein komplett neues Genre, triefend vor Blut, aber dennoch schaffte es der Filmemacher, ein ähnliches Feingefühl wie beim kleinen Lars walten zu lassen.
Kurzum: Tom Hollands Klassiker ist auferstanden, hat sich insgeheim mit Joss Whedons unverkennbaren Einfluss gepaart, sich dazu eine Portion von Kick-Ass abgeschnitten und wurde dann auf die Leute losgelassen.
Selten war ein proklamierter "Sportfilm" so gegen den kommerziellen Strich gebürstet wie Moneyball. Wer große, klassisch gestrickte Sportpathetik erwartet wird schnell erkennen, dass hier eine wahre Geschichte im Vordergrund steht und Underdogs auch mal Underdogs bleiben können. Oder auch nicht. Das Spiel mit den Erwartungen und gezielten Auslassungen altbekannter Abläute macht aus Moneyball einen sportlichen Independentfilm, der den technischen Fortschritt zelebriert aber versteckt in den Filmfußnoten auf ironische Weise alte Teamgeisttugenden heraufbeschwört. Fortschritt besiegt Tradition, Menschlichkeit kaltes Businessdenken. Aaron Sorkins Handschrift ist besonders in der Charakterisierung von Brad Pitts Rolle und den ständigen Sportbabbles unübersehbar. Aber wie bereits bei The West Wing muss man nicht alle Mechanismen und Abläufe verstehen, um den Kern der Szenen zu erfassen. Am Ende bleibt einem vor allem der Song von Pitts Filmtochter in Erinnerung: "You're such a loser, dad. Just enjoy the show!" Hier versteht auch der letzte Sportbegeisterte, der vielleicht nicht die erhoffte Sportdröhnung bekam, das Moneyball mehr ist, als nur ein Film über Baseball.
Die einzig und wahre, die unbeschreibliche und allem noch lebende Filmmusiklegende John Williams wird 80 und kein Hahn auf MP kräht danach?? Oo
Ich sage schlicht Danke! Danke für Empire of the Sun! Danke für E.T.! Danke für Jurassic Park! Danke für Indiana Jones Temple of Doom! Danke für Superman! Danke für Schindlers List! Danke für Seven Years in Tibet! Danke für Heartbeeps! Danke für Empire strikes back! Danke für 1941! Danke für The Memoirs of Geisha! Danke für Jaws! Danke für Harry Potter & the Prisoner of Askaban! Danke für A.I.! Danke für Home alone! Danke für Munich! Danke für Far Away! Danke für Star Wars! Danke für Lost World! Danke für The Terminal! Danke für Sugarland Express! Danke für The Patriot! Danke für Earthquake! Danke für Return of the Jedi! Danke für Raiders of the lost ark! Danke für Born on the fourth of July! Danke für Hook! Danke für Always! Danke für Indiana Jones and the last Crusade! Danke für JFK! Danke für Close encounters of the third kind! Danke für Amazing Stories! Danke für alle restlichen Scores die mir auf anhieb nicht einfallen! Danke für deine Kooperation mit Yo-Yo Ma! Danke für deine Kooperation mit Itzhak Perlman! Danke für deine unzähligen Arrangements, Fanfaren und Stücke abseits der Filmmusik! Danke für deine vielen Livekonzerte bis in hohe Alter! Danke für alles!
Russell Crowe als verzweifelter Familienvater, der Liam Neeson als Heist-Experten engagiert, um den ultimative Ausbruch zu planen wirkte als Synopsis und als Trailer reichlich uninspiriert. Aber der Film blendet die Genre-Stereotypen gekonnt aus, konzentriert sich auf Crowes Zweifel und zeigt ihn gegen Ende als moralischen Antihelden, dem sein größter Kampf mit dem Gewissen noch bevorsteht. Dazu eine gereifte Elizabeth Banks und ein Liam Neeson, der sich tatsächlich mal zusammenreissen kann, machen aus Paul Haggis neustem Streich nicht die erwarte, konstruierte Heistschleuder, sondern ein unter Spannung stehendes Familiendrama.
Bolt bedient sich bei soviel althergebrachten Konzepten, man weiß gar nicht wo man anfachen soll: Der Protagonist mit der verzerrten Wahrnehmung, der sich der Realität stellen muss. Das Kind mit dem treuen Hund an seiner Seite, das gerettet werden muss. Die streunenden Haustiere auf einem Roadtrip quer durchs Land. Ein Film im Film Szenario. Eine Parodie auf die Traumfabrik. Flucht in Ketten. Buddymovie in Reinform und und und. Doch auf diese Weise täte man dem Film unrecht. Heutzutage zählt weniger Originalität als Kreativität im Umgang von Storyelementen. Das Geheimnis des Films sind seine Charaktere. Ganz Tier nach außen, ganz Mensch im Innern und perfekt aufeinander abgestimmt. Hund, Katze, Hamster und Tauben, die moderne Fassung der Bremer Stadtmusikanten.
Ansonsten: Der erste wirklich gelungene CG-Film aus dem Hause Disney. Großartige und sehr spritzige Inszenierung, erstklassige Ideen im Storytelling, frische Gags und endlich (und hier ist John Lasseters Einfluss nach seinem Amtsantritt als Chief Creative Officer Of Animation vor allem zu spüren) eine emotionale Nähe wie es lange Zeit nur Pixarfilme besaßen. Die ersten 30 Minuten glänzen mit einer schönen Portion Action gepaart mit filmischer Selbstironie, die letzten mit einem emotional befriedigendem aber nicht zu aufdringlichem Ende. Dazwischen präsentiert sich ein schlicht und ergreifend schönes Roadmovie. Ein rundum gelungener Film mit vielen Zutaten aber einer einheitlichen Note. Für Haustierliebhaber ein besonderer Leckerbissen.
Völlig unbedarft, ohne das Buch von John le Carré noch die BBC-Verfilmung zu kennen, eröffnete sich mir ein Film, dessen entschleunigte Oberfläche wie Balsam auf der gereizten Cineastenhaut wirkt. Alte Männer spielen Kalter Krieg fernab von Agentenklischees und Actionszenen. Darunter offenbart sich eine der verschachtelsten und forderndsten Erzählungen seit langem. Man wird von Informationen nahezu erschlagen, reiht im Kopf A an B und versucht mit dem Film Schritt zu halten. Wie in seinem Meisterwerk "So finster die Nacht" beweist Regisseur Alfredson auch in "Dame, King, As, Spion", dass er den eisigsten Szenarien einen Funken zwischenmenschliche Wärme und Romantik abringen kann, selbst dem Kalten Krieg. "Drei Tage des Condor" trifft auf "Die üblichen Verdächtigen" mit einem Starensemble, dass mit Blicken statt mit Worten dem Zuschauer zusetzt und die Suspense greifbar werden lässt.
Die Prämisse von The Descendants erscheint so einfach und doch so kraftvoll. Hawaii erscheint so traumhaft und doch verloren und trist. Der Film erinnert uns daran, dass auch im vermeintlichen Paradies Krebs tötet und Liebeskummer schmerzt. Nur wenige Regisseure bringen dem Zuschauer ihre Charaktere mit sowenig künstlicher Beeinflussung so nahe wie Alexander Payne. Wem "Kleine wahre Lügen" zu sentimental war, findet hier eine subtilere Auseinandersetzung mit den täglichen kleinen Tragödien, die uns zeichnen und dem einen großen Schicksalsschlag, der unser Leben verändert.
Der Film darf als koketter Appell an den Feminismus und der sexuellen Selbstbestimmung verstanden werden, bleibt aber dafür letztendlich hinter seinen Möglichkeiten. Stattdessen macht er aus einer (wirklich...) wahren Geschichte einen süffigen, höchst vergnüglichen aber letztendlich harmlosen Blick durch das Schlüsselloch der damaligen Prüderie.
Was kann zu diesem Film überhaupt noch alles gesagt werden, was noch nicht gesagt wurde? Schlicht ein "Gott-verdammt" großartiger Film, der einer uralten Geschichte mit Ehrlichkeit und Charme neues Leben einhaucht. Der Senegaler Driss ist das Herz, die Seele und Turbolader dieses Films. Der Zuschauer möchte sich gerne in ihm wiederkennen, als ein unvoreingenommener, direkter Mensch, der mit Witz, Charme und Temperament alle verblüfft und sein Leben ohne Scheuklappen lebt. Doch tatsächlich sind wir als Zuschauer wie Philippe in unseren Sitzen und in uns selbst gefangen, brauchen Driss, um aus uns herauszukommen. Kein Spruch ist zu "schwarz", kein Fettnäpfchen zu tief, denn mit Driss Unverblümtheit und Philippes Dankbarkeit werden solche Szenen zum Lachgas und Sauerstoff für den Zuschauer zu gleich.
Durch seine anarchistische Clownerie inmitten des Franco-Regimes dürfte dem Film sein Kultstatus sicher sein. Aber trotz Vergleichen mit Inglourious Basterds oder Pans Labyrinth fehlt es Mad Circus an Sinn und Stringenz. Zu wirr stürzt er sich ins Elend seiner Historie und zu schablonenhaft wirken seine Charaktere. Man ergötzt sich an seiner visuellen Kraft, stößt sich aber an seiner völligen Humorlosigkeit, was am Ende nicht nur dem Film das Rückgrat bricht.
“Warum müssen Mädchen stets Prinzessinnen sein, Jungs dagegen dürfen immer Wikinger spielen?” fragt sich die zehnjährige Anne am Anfang des Films, während eine Schar von Kindern als Wikinger verkleidet in brachialster Schnitt- und Kameraästhetik durchs Bild marschiert. Alles wirkt, als hätte Ridley Scott einen archaisches Monumentalepos zur Zeit der Wikinger gedreht, garniert mit einem Score, der dem in Nichts nach steht. Am Ende dieser Sequenz sieht der Zuschauer eine kleine Anne, wie sie als einziges Mädchen im Wikingerkostüm von den anderen “Wikingern” ausgelacht wird.
Jørgen + Anne = Sant – so der norwegische Originaltitel von Anne liebt Phiipp – nimmt sich die Freiheit und wirft alle Genres in einen Topf wie diese Eröffnung sehr gut beweist. Im Kern ist der Film eine einfache Coming-of-Age Geschichte, die sich der Liebe zwischen Zehnjährigen widmet. Das macht er mit einer solchen Unaufdringlichkeit und auch einem Verständnis für seine Charaktere, dass der Zuschauer sehr schnell vergisst, dass er das Liebesspiel von Kinder beobachtet. Die Regisseurin Anne Sewitsky macht sich nie über ihre Figuren lustig. Nicht “ob”, sondern “wie” Zehnjährige Liebe empfinden wird hinterfragt und das auf eine Weise, die einem dahinschmelzen lässt.
Es geht um die erste große Liebe, die das Innerstes – wie Anne so schön ausdrückte – zum Zucken bringt. Im Laufe des Films konfrontiert die Geschichte den Zuschauer mit einigen Kindheitsfantastereien, Spukgeschichten und Flashbacks, die allesamt andere Filmgenres auf genüssliche Art und Weise zitieren. Besonders lässt sich der Einfluss von Jean-Pierre Jeunet erkennen. Der ganze Charakter von Anne und auch wie sie dem Zuschauer ihre Welt beschreibt, erinnert häufig an den Franzosen, sei es sein Kurzfilm Foutaises oder auch Die fabelhafte Welt der Amélie.
Anne erklärt einfach und unverblümt, was sie mag, was sie nicht mag und wenn sie sich schließlich in ihren Tagträumen verliert, ist der Brückenschlag zu Amélie Poulain komplett. Ein bezaubernder Film irgendwo zwischen französischer Leichtigkeit, norwegischer Schwermut und einer großen Portion betörender Schauspielführung. Wie die Regisseurin ihren kleinen Darstellern Glaubwürdigkeit entlockt, verdient eine eigene Preiskategorie. Wer es schafft, sich auf die Gefühlsebene einer Zehnjährigen einzulassen, findet mit Anne liebt Phiipp seine erste uneingeschränkte Empfehlung der Berlinale 2011.
Man wünscht sich, man wäre wieder Kind. Dann wäre Hugo einer der Filme, die einem bis ins Erwachsenenalter prägen. Doch verstünde man auf diese Weise wohl kaum Scorseses leidenschaftliche Hymne auf die frühen Anfänge des Films und die Faszination, die das Medium bis heute auf uns ausübt. Allein die wundervolle Schlusssequenz macht aus der unspektakulären Stereoskopie eine Pflicht, bei der Scorsese Méliès zaghafte Räumlichkeit verleiht und damit eine noch nie dagewesene Symbiose schafft. Aber Achtung, oberflächlich gesehen ist und bleibt Hugo ein naiver, langsam und schnörkellos erzählter Kinderfilm. Der Anspruch liegt dahinter, wie ein feines Uhrwerk hinter einem einfachen Zifferblatt.
Eine bemerkenswerte Variation von Léon, die von einem beinahe poetischen Minimalismus geprägt ist. Nur Carey Mulligan wird leider zur rehäugigen Statistin degradiert. Regisseur Refn blieb sich in puncto Härtegrad treu und beweist Mut, dem gefassten und ruhigen Grundton des Films solch explizite Darstellungen entgegenzustellen.
Als Kurzfilm ergäbe seine Prämisse eine berauschende, kleine Sci-Fi-Perle, abstrakt, aber auf soviel Ebenen stimulierend, dass selbst Philip K. Dick von seinem Grab aus Anerkennung zollt. Als Kinofilm dagegen tun sich nach spätestens 15 Minuten Abgründe auf, wenn der Film das Genre wechselt und Bonnie und Clyde zur Schlachtbank führt. Dazu peinliche Effekte und ein noch peinlicheres Weltbild macht aus dem ganzen eine Sci-Fi-Schmonzette für die Twilight-Generation. Schade...
Manchmal erschüttert mich mein Drang nach sentimentalen aber durch und durch herzlichen Filmen selbst. Filme, die uns zeigen, wir die Welt sein sollte. Filme, die Zyniker in Träumer verwandeln und Träumer ihren Glauben an die Welt zurückgeben. Hoffnungslos naiv, altruistisch bis ins Mark und mit einem Idealismus jenseits von gut und böse. Einfach. Nur. Schön.
Nett, aber da auch hier ein ehemaliger Commercial Ästhetiker am Werk ist, der sein Kinodebüt feiert, bleib ich skeptisch. Auf jeden Werbefilmer, der mit seinem Kinoeinstand überzeugt (Marc Webb, Gareth Edwards) fallen ebenso viele faule Äpfel (McG, Joseph Kosinski).
Übrigens, ich dachte das "Stewart kennt nur einen Gesichtsausdruck" gebashe wäre bereits 2010 nicht mehr lustig gewesen?
Der Trailer Soundtrack ist noch gar nichts, für den Film steuert niemand geringeres als Jon Brion Musik bei!! Käme der Film von Henry Selick selbst und nicht von den beiden Second Hand Regisseuren, ich wäre schon längst ausgeflippt. So bleibe ich aber noch reichlich skeptisch...
Ant-Maaaaaaaannnnn!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ein nettes Kinderabenteuer mit illustrer Nebenbesetzung. Dass der Film des ehemaligen Regiewunderkinds Gil Kenan nicht vollends überzeugt, liegt in der reichlich konventionellen Handschrift des Drehbuchs, das auf einem Kinderbuch basiert, das sich wiederum aus den Grundideen zweier exzellenter Kurgeschichten von Philip K. Dick und E. M. Forster zusammen setzt (um es mal neutral zu formulieren). Der Film erscheint sehr bemüht, alles richtig zu machen, bleibt aber dadurch reichlich überraschungslos und fad. Wäre man noch 10 Jahre alt, hätte der Film sicherlich mehr zu bieten, so bleibt für uns Erwachsenen leider nur höfliches "nett" - und der Griff zu Forsters "The machine stops" und Dicks "The Defenders".
Drei Filme schaffen es im Schnitt pro Jahr, mir eine vergoldete 10 zu entlocken. Sie müssen nicht perfekt sein, aber sie müssen mich innerhalb der ersten fünf Minuten zum Strahlen bringen und mit demselben Strahlen wieder nach Hause entlassen. Dazwischen möchte ich das Leben bejahen, verfluchen und vor Freude und Trauer einfach drauflos schreien dürfen. Das sind die seltenen Filmerlebnisse, nach denen ich täglich Ausschau halte - und heute war es wieder so weit: The Help
Spielbergs Die Farbe Lila trifft auf Irvings Gottes Werk und Teufels Beitrag. Bevor ich mich erdreiste, diesem Film eine ausführliche Kritik aufzudrücken, muss ich morgen als allererstes das Buch kaufen - und auffressen!
Das Timing von „Der große Crash - Margin Call“ ist gar erschreckend. Ein Film, der die 36 Stunden vor dem großen Knall der Finanzkrise 2008 beleuchtet und der ganzen wirtschaftlichen Lawine ein menschliches Gesicht verleiht, kommt exakt an dem Tag in die deutschen Kinos, an dem im Bundestag über die Vergrößerung des Euro-Rettungsschirms abgestimmt wird - ein Kraftakt, der aus den Spätfolgen der globalen Finanzkrise resultierte, um die überschuldeten EU-Staaten vor dem Bankrott und vor den aggressiven Finanzmärkten zu schützen. [...]
Doch es darf Entwarnung gegeben werden. „Margin Call“ weiß zu überzeugen, was seinen Dialoglastigkeit und auch seinen menschlichen Fassetten zuzuschreiben ist. Der Film – ein Independentfilm, der trotz seiner Starbesetzung keine vier Millionen Dollar kostete – versucht der Finanzkrise, die in den USA ihren Anfang nahm und globale Auswirkungen nach sich zog, eine greifbare Form zu verleihen. Er macht es sich nicht zu leicht, in dem er den schwarzen Peter auf korrupte Unternehmen, Banken oder Trader abschiebt. Nicht die abnorme Gier einiger Weniger, sondern die tägliche, unscheinbare Schwäche Aller nährte das System, das schlussendlich durch Ignoranz und Automatismus zusätzlich geschürt wurde. Es entfaltet sich eine beklemmende Endzeitstimmung, die durch Zeitraffermontagen von Manhattans Skyline zusätzlich unterstrichen wird. Nur steht die Welt hier nicht kurz vor der Zerstörung, sondern vor dem Bankrott.
„Margin Call“ ist ein Film ohne wirklichen Bösewicht, aber immens vielen Opfern. Ein Film über die Frage, wem man Loyalität schuldet: dem eigenen Geld, dem eigenen Unternehmen oder dem eigenen Volk? Regisseur Chandor verwendete eine Vielzahl von Metaphern und Analogien, um die komplexen Vorgänge und abstrakten Zahlen begreifbar zu machen. In seiner Machart und seinen Charaktere ähnelt der Film der Handschrift von „The Social Network“-Autor Aaron Sorkin. Auch er reduziert komplexe Sachverhalte auf menschliche Aspekte und lässt seine Charaktere im Dauerfeuer und während endlosen Walk'n Talks ihre Dialoge rausschmettern. „Der große Crash - Margin Call“ war an der Berlinale 2011 ein spannender Wettbewerbsauftakt, aber die nun wieder aufgeflammte Brisanz verleiht dem Film eine neue Dynamik, die dazu prädestiniert ist, Kehlen noch trockener zu legen.
Ein Film von Nora Ephron, mit Mery Streep und Amy Adams in den Hauptrollen. Gut, es fühlt sich an, als ob man einen Erstickungstod durch zuviel Schwarzwälder Kirschtorte erleidet. Aber selbst mit dem letzten Atemzug bringt man es nicht übers Herz, ein böses Wort zu verlieren, sondern geht mit einem sahneverschmierten Lächeln zu Grunde.
Und wieder ein Retrovorspann, der mit billigsten Flashtricks animiert wurde. So einfallsreich wie einen Sci-Fi-Film mit einem Rolltext beginnen zu lassen. Als nächstes kommt wohl jemand auf die Idee, den kongenialen United States of Tara-Stop Motion Vorspann mit Flash nachzuanimieren *schauder*