guggenheim - Kommentare

Alle Kommentare von guggenheim

  • 8

    Boxfans kennen Jack Johnson und wissen um seine herausragenden Fähigkeiten. Wer sich mit diesem Sport etwas auseinandersetzt, wird auf kurz oder lang nicht an ihm vorbeikommen, gehört er doch zweifelsohne zu den fünf besten Schwergewichtsboxern aller Zeiten. Dass seine Lebensgeschichte und sein Aufstieg im von Rassismus durchsetzten Amerika zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen Film verdient hat, steht ebenso außerhalb jeglicher Diskussion. "Er wollte kein Sklave sein" widmet sich Jack Johnson umfangreich, beleuchtet nicht nur seine Karriere als Boxer, sondern eben auch die gesellschaftlichen Bedingungen. Schwarze galten als minderwertig, der weiße Mensch als Krone der Evolution. Dass Jack Johnsons Erfolge für die dunkelhäutige Bevölkerung mehr waren als sportliche Highlights, macht der Film deutlich. Ein wichtiges Kapitel in der US- und Sportgeschichte wird angemessen geschildert und hat nur den einen Makel, dass manch Verhalten von Jack Johnson, beispielsweise die unsportliche Verhöhnung seiner Gegner im Ring, nicht kritischer bewertet wird.

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    • 6 .5

      Mit Maud Adams und Britt Ekland bietet das zweite Abenteuer mit Roger Moore als 007 zwei echte Traumfrauen auf. Weniger traumhaft ist die Geschichte, die zu sehr dem damaligen Karatefilm-Trend nacheifert, um ein Dauerbrenner zu sein. Der teilweise klamaukhafte Humor und der eher zweitklassige Schurke Scaramanga mit seinem Mini-Möchtegern-Fiesling Schnick Schnack lassen auch nicht das richtige Bond-Feeling aufkommen, das die besten Teile der Reihe auszeichnet. Gut aufgelegte Schauspieler und ein recht ordentliches Tempo machen aus "Der Mann mit dem goldenen Colt" letztlich aber doch kurzweilige Unterhaltung.

      6
      • 7

        Das Dreamteam Matthau/Lemmon funktionierte auch im gesetzten Alter noch prächtig, "Ein verrücktes Paar" ist der Beweis. Dass dieser Film nicht zu ihren Klassikern zählt, da er manchmal mit etwas zu wenig Biss daherkommt, ändert nichts daran, dass auch diese Zusammenarbeit der beiden Schauspieler ein herrlicher Spaß ist.

        8
        • 2 .5

          Nur ein Hauch besser als der direkte Vorgänger, damit aber noch lange, sehr lange nicht gut. Die Story ist dahingeschissen wie eh und je, was bei einem Tierhorrorfilm nicht einmal sonderlich schlimm wäre, sofern ein ausreichendes Maß Horror vorkommen würde. Das ist hier selbstredend nicht der Fall. Die Rettung läge darin, wenn unterhaltsamer Trash entstanden wäre. Aber auch hier sieht es nicht gut aus, denn bis auf ein paar Dialogfetzen, die der Schlechtigkeit eines XYZ-Films gerecht werden, ist hier nichts, was Trash-Bonuspunkte einbringt. Schlechte Computermonster sind nicht trashig extravagant, sondern heutzutage leider die Regel.

          2
          • 5

            Da stellt sich die wiederkehrende Frage: was will der Film mir sagen? Schicksal ist Schicksal? Shit happens? Der Shit happened ganz anders, wenn du mit deinem Lover anstatt deinem Lebenspartner durch die Nacht streifst? Kopfweh lässt den Kopf schmerzen? Oder: alles anders wenn nicht gleich? Ja gut, das ist ziemlich redundant. Und es bleibt auch dann redundant, wenn es als verwirrende Story verkauft wird. Dass "November" kein billiges B-Thrillerchen ist, verbessert den Gesamteindruck zwar, am Ende kommt man aber nicht darüber hinweg, dass einem nur bruchstückhaft eine Geschichte mit Hand und Fuß erzählt wurde, deren Erkenntnissgewinn arg beschränkt ist.

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            • 5 .5
              über Django

              Abgetrennte Ohren, zermanschte Hände, kompromisslose Massenexekutionen und ungewaschene Beinkleider, in denen noch ungewaschenere Anti-Helden stecken - alles schön und gut, wahlweise auch dreckig und blutig, aber wenn die Kruste aus Staub und Lebenssaft mal abgekratzt wird, bleibt ein Italowestern übrig, der so dünn wie Twiggy ist. Sicherlich ist Franco Nero so dermaßen cool, dass Reinhold Messner glatt einen achten Zeh verlieren würde, aber zumindest für mich ist das nicht ausreichend, um von der Qualität von "Django" überzeugt zu sein. Allerdings muss ich fairerweise auch anmerken, dass ich auch nicht zum Kassier eines Western-Fanclubs bestimmt werden würde.

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              • 7

                "Pandorum" kam, sofern ich mich recht erinnere, nicht so gut bei der Kritik weg. Dabei liegt hier ein spannender SciFi-Horrorfilm vor, der optisch einiges zu bieten hat. Dass die Story Ideen aufgreift, die es schon gab, lässt sich verschmerzen. "Besser gut kopiert als schlecht erfunden" lautet das Motto. Was den positiven Eindruck zusammenschmelzen lässt, ist das Gesülze, das irgendwann beginnt. Wenn Dialoge so überflüssig und über alle Maßen banal sind, kann man auch getrost darauf verzichten. Lieber die Schnauze halten und die Atmosphäre nutzen, als durch ellenlanges Geblubber alles zu zerstören. Da am Ende aber noch die Kurve gekriegt wird, soll dieser Fehler mal nicht zu stark angekreidet werden.

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                • 4 .5

                  "Nine Dead" macht mehr richtig als etliche ähnlich gelagerte Vertreter. Und trotzdem klappt es nicht, die B-Film-Attitüde loszuwerden. Die Geschichte ist von vorne bis hinten konstruiert, es fehlt der erzählerische Fluss. Dass der nicht zustande kommt, liegt an den Schauspielern. Ein Kammerspiel lebt von starken Mimen, die die Geschichte glaubhaft transportieren können. Das gelingt nur wenigen Darstellern, die in "Nine Dead" mitwirken. Am schlimmsten agiert ausgerechnet die Person mit dem bekanntesten Namen, Melissa Joan Hart. Dass es bei ihr zu nicht mehr als einer Rolle in einer relativ naiven Sitcom reicht, beweist sie hier deutlich.
                  Darüber hinaus ist noch kritisch anzumerken, dass die Handlung sich irgendwann im Kreis dreht, dann wieder unglaubwürdige Haken schlägt und letztlich in einem Schluss mündet, der entweder eine schwache Metapher darstellt oder schlicht einfallslos ist.
                  Trotz aller Fehlleistungen kommt jedoch ab und zu so etwas wie Spannung auf und die Auflösung ist unmöglich vorhersehbar, weshalb man dranbleibt.

                  Nur eine Empfehlung, die ich ansonsten nicht für zwingend notwendig halte, möchte ich noch aussprechen: Wenn möglich, sollte nicht die synchronisierte Fassung angeguckt werden, denn die ist ziemlich grausig.

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                  • 6

                    Wesentlich besser als man annehmen könnte. Das liegt vor allem daran, dass das Tempo und die Härte stimmen - "Drive Angry" ist definitiv kein Kindergeburtstag. Sogar die Schauspieler einschließlich Nic Cage machen einen ordentlichrn Job. Was zu kurz kommt ist die Story, der es an Ideen und Pfiffigkeit mangelt. Der Ablauf ist zu straight, zu überraschungsarm, um über die ganze Laufzeit zu funktionieren. Das verhagelt den Gesamteindruck leider doch ein ganzes Stück.

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                    • 7

                      Diese Verbeugung vor Desmond Llewelyn, der unter seinem 007-Filmnamen (bzw. Buchstaben) Q wesentlich bekannter ist, hat etwas von Opas Geburtstag, an dem er Geschichten von früher erzählt und Geschichten über ihn erzählt werden. Recht unverkrampft, manchmal sogar ganz schön direkt (von George Lazenby war Desmond Llewelyn offenbar kein großer Fan), vor allem aber sympathisch. Dass dies keine kritische Dokumentation ist, dürfte klar sein, dementsprechend ist der Informationswert begrenzt. Aber nett war's trotzdem.

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                      • 6

                        Zwar hat der zweite Teil der Reihe noch mehr typische Bond-Elemente zu bieten als der Vorgänger - unter anderem darf Q erstmalig eine seiner Erfindungen vorstellen -, was "From Russia with Love" jedoch fehlt, ist der große 007-Gegenspieler. Der Hauptkonkurrent Grant, von Robert Shaw wirklich gut gespielt, ist nur der Handlanger vom Handlanger vom Obermotz. Es ist zwar nicht ungewöhnlich, dass der Chef - meist Blofeld - Aufgaben an einen Bösewicht delegiert, der dann sein Gefolge darauf ansetzt, allerdings ist die von Lotte Lenya verkörperte Rosa Klebb als Vorgesetzte von Grant und Untergebene von Blofeld einfach zu wenig schurkisch, sondern eher bürokratisch ausgerichtet. Und so gut Grant auch ausgebildet sein mag, er ist und bleibt ein Fußsoldat ohne den eigenwilligen Charme eines Superverbrechers, der auch Rosa Klebb abgeht. Dadurch fehlt die entscheidende Komponente, die aus einem soliden, actionreichen Agentenfilm ein 007-Werk par excellence macht.

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                        • 6 .5

                          Wie heißt es so schön? Aller Anfang ist schwer. Das trifft auch auf 007 zu - naja, zumindest bedingt. Dem Ur-Teil fehlt noch hier und da der Feinschliff, der die Topvertreter der Reihe auszeichnet. Das Tempo wird manchmal verschleppt, es mangelt ein wenig an Leichtigkeit und das Finale wird zu schnell und unspektakulär vorgetragen. Von Zeit zu Zeit muss man eben erst noch üben, wobei es ja keinesfalls so ist, dass hier ein Versagen vorliegt, denn auch der erste 007-Film ist ein durchaus unterhaltsames Agentenabenteuer mit nettem technischen Firlefanz und noch netteren, total natürlichen Ladys.

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                          • 5

                            Ebenso belangloses wie unterhaltungsarmes Action-Abenteuer-Allerlei, dem Charme, Raffinesse und Lässigkeit größtenteils abgeht. Die - wenig überraschend - ordentlichen Effekte, die - sehr überraschend - vergleichweise sparsam eingesetzt wurden, und die zumindest annehmbaren schauspielerischen Leistungen (obwohl Jake Gyllenhaal nicht die Optimalbesetzung darstellt) verhindern, dass "Prince of Persia" im Gegensatz zu ähnlichen Produktionen der letzten Jahre chronisches Sodbrennen verursacht. Aber es fällt mir ehrlicherweise schon nach den paar Stunden, die vergangen sind, seit ich den Film gesehen habe, schwer, mich an Einzelheiten oder gar beeindruckende Sequenzen zu erinnern. Das ist nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal.

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                            • 7

                              Namen machen Leute, Erwartungen an berühmte Namen machen Bewertungen. In diesem Fall ist es die Strahlkraft von Alfred Hitchcocks außerordentlich gutem Ruf, der "Rope" über die gewöhnlichen Standards hebt. Dass selbiges Werk, wäre es von Otto Schmidt oder Hubert Müller gedreht worden, nicht annähernd solche Begeisterungsstürme ausgelöst hätte, halte ich für wahrscheinlich.
                              Damit wir uns nicht falsch verstehen, "Rope" ist in vielerlei Hinsicht ein wirklich guter Film, auf technischer respektive inszenatorischer Ebene sogar ausgezeichnet. Die Handlung ist jedoch geradezu banal, die Auflösung spätestens ab dem Auftritt von James Stewart vollkommen klar. Selbst der schlussendlichen Aussage, so wichtig sie auch ist, fehlt ein Tacken Raffinesse.
                              Zweifelsohne ist Hitchcock auf Basis der Vorlage von Patrick Hamilton ein sehenswerter Film gelungen, jedoch keiner, der deutlich hervorsticht und als Meisterwerk deklariert werden kann.

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                              • 3

                                Es kommt nicht von ungefähr, dass "R.O.T.O.R." in Vergessenheit geraten ist bzw. es nicht einmal geschafft hat, sich zuvor so sehr ins Gedächtnis zu schleichen, dass er überhaupt vergessen werden kann. Dieses irgendwann Ende der 80er erschienene Werk (verlässliche Daten lassen sich nicht eruieren, die Erstveröffentlichung liegt zwischen 1987 - 1989) ist ein B-SciFi-Actioner ohne besondere Ideen oder gar größeren Unterhaltungswert.
                                Ein durch Gier zu schnell vorangetriebenes Experiment geht schief und hat zur Folge, dass ein Killerroboter mit menschlichem Antlitz, in schnieker Cop-Uniform und auf einem Motorrad eine Spur der Verwüstung anrichtet. Das Thema gab und gibt es in diversen Variationen, zum Großteil wesentlich besser, als es in "R.O.T.O.R." umgesetzt wurde. Vereinzelte Trash-Szenen und der naive Charme der Robotik in den 80ern retten diesen Film zwar vor dem totalen Untergang, überspielen aber nicht die Unzulänglichkeiten, die sichtlich und in reichlichem Ausmaß vorhanden sind.

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                                • 6

                                  Maryam d'Abo präsentiert die Story der Bond-Girls sehr sympathisch. Aber ihre liebenswerte Ausstrahlung hilft nicht, das Thema zu vertiefen. "Bond Grils are forever" ist eine nette, jedoch oberflächliche Reise durch die Zeit, ein Schwelgen in der Vergangenheit, das durch Wehklagen der ein oder anderen Protagonistin unterbrochen wird. Das Vorhaben, das veränderte Frauenbild anhand der Bond-Filme darzulegen, bleibt auf der Strecke und am Ende ist man sich unschlüssig, ob "Bond Girls are forever" ein kritischer Beitrag oder doch eine positive Hommage an die Frauen an der Seite des Topagenten sein sollte.

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                                  • 7 .5

                                    "Feuerball" hatte große Fußstapfen auszufüllen, folgte das vierte Bond-Abenteuer doch auf "Goldfinger", einen der besten, wenn nicht sogar DER beste 007-Film schlechthin. Dementsprechend schwierig war es, die hohe Latte zu überspringen. Funktioniert hat es nicht, dem direkten Vorgänger das Wasser zu reichen, dafür tauchte man in ebendieses ab und erschuf einen würdigen und unterhaltsamen Teil der Endlosreihe. Auch in "Feuerball" sind die Gegenspieler, wenn auch nicht so stark wie Fröbe als Goldfinger, einprägsame Charaktere, sei es Adolfo Celi als Largo, Luciana Paluzzi als Fiona Volpe oder der im Hintergrund agierende und nur kurz auftauchende Blofeld. In Kombination mit dem wohl haarigsten Bond ever (damals durften Männer noch Rückenpelz tragen) ergibt das ein amüsantes Agenten-Abenteuer.

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                                    • 8 .5

                                      Für viele ist "Goldfinger" der Prototyp eines Bond-Films. Da möchte ich nicht widersprechen, nein, ich schließe mich sogar an. "Goldfinger" hat alles, was ein 007-Abenteuer braucht: Action, Coolness, Humor, Erotik, Spannung - und vor allem grandiose Charaktere. Neben dem Titelhelden, Oddjob und Pussy Galore muss einfach der Gegenspieler des Mannes, der im Geheimdienst Ihrer Majestät herumspioniert, hervorgehoben werden, den Gert Fröbe in unwiderstehlicher Art und Weise spielt. Zwar landet Auric Goldfinger bei Wahlen des besten Bond-Böswichts stets hinter Blofeld, aber ich bin mir recht sicher, dass das häufige Auftreten des von diversen Stars verkörperten Katzenkraulers ausschlaggebend ist, denn Fröbes Goldfinger ist nicht minder genial. Der wohlbeleibte Sachse trägt unwidersprochen einen großen Anteil daran, dass "Goldfinger" bis heute an der Spitze der Bond-Filme thront.

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                                      • 6 .5

                                        Überraschend ordentliche Mischung aus Gefühl, Spannung und einer Prise Humor. Problematisch ist nur die Story, in die zuviel reingepackt wurde: Es wäre wohl besser gewesen, sich voll auf die Außenseiter-Geschichte zu konzentrieren, und das Ganze nicht in einer Moralkeulen-Ökobotschaft münden zu lassen, die dann auch allzu hastig zum Abschluss gebracht wird. Das verhagelt den Anfangseindruck etwas. Trotz alledem ist "Happy Feet" ein überraschend guter Film

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                                        • 7 .5

                                          Was soll ich sagen, ich liebe die Ice-Age-Charaktere einfach. Die machen die kurze Geschichte für mich sehr sympathisch, auch wenn ich zugeben muss, dass in die paar Minuten Laufzeit nicht sonderlich viele Brüller reingepackt werden konnten. Aber als Appetithappen ist "Ice Age - Eine coole Bescherung" zu gebrauchen.

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                                          • 5

                                            Am Anfang dachte ich: Meine Güte, wie mittelmäßig.
                                            Im Mittelteil dachte ich: Hm, noch immer mittelmäßig.
                                            Am Ende dachte ich: Tja, das war ja mal mittelmäßig.

                                            Der shrekliche Schlusspunkt ist das Finale eines schrittweisen Abstiegs, den die Oger-Geschichte seit dem ersten Teil genommen hat. Wenn man nur noch eine Handvoll Gags übrig hat, sollte vorher mal darüber nachgedacht werden, ob ein vierter Aufguss denn tatsächlich notwendig bzw. überhaupt möglich ist.

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                                            • 7 .5

                                              Ridley Scotts Robin-Hood-Vorgeschichte gefällt mir besser als die meisten Verfilmungen der eigentlichen Sage. Den Rächer der Enterbten und seine fröhlichen Waldbuben finde ich gelinde gesagt zu lahm. Dagegen ist dieser Robin wie die ganze Geschichte prächtig im Mittelalter verankert, wo Tüll und Tralala glücklicherweise fehlen. Schönheit ist hier relativ, Dreck, Blut und Entbehrungen sind allgegenwärtig, von Mittelalterromantik keine Spur. Dieses durchaus realistische Bild damaliger Zeiten mit (historisch zwar inkorrekten) Hinweisen auf tatsächliche Ereignisse und Errungenschaften (Stichwort: Magna Carta), was auch Robin Hoods Gerechtigkeitskampf in einem anderen Licht erscheinen lässt, macht aus dem gerne einmal verklärten Vergangenheitsschwelgen ein rohes, dreckiges Historienepos. Dass vor allem im Mittelteil zu starke Längen vorkommen und am Ende zu sehr Hollywood-Klischees bedient werden, lässt sich dadurch besser verschmerzen.

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                                              • 6 .5

                                                Eine gute frühe Adaption der Dickens-Geschichte. Da die ja jedem bekannt sein dürfte, muss nicht näher darauf eingegangen werden. Manches ist zwar etwas anders, als man es aus späteren Umsetzungen kennt - beispielsweise ist Tiny Tim gar nicht so "tiny", auf das Geschäftsgebaren von Scrooge und Marley wird stärker eingegangen und um die Inschrift des Grabsteins wird weniger Bohai gemacht -, aber das sind nur Kleinigkeiten. Für Freunde der Weihnachtsgeschichte ist diese Version durchaus Pflichtprogramm.

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                                                • 3 .5

                                                  Schade, das war selbst für Trash zu wenig. Der Film kann sich zwischen verrücktem C-Movie-Stil und dem Anflug von Drama nicht so recht entscheiden und präsentiert dann letztlich nur eine Aneinanderreihung von skurrilen Einzelideen, die bewusst Trash-Charme versprühen sollen. Die berechnende Absicht dahinter merkt man jedoch leider Gottes zu jedem Zeitpunkt. Im Vergleich zu anderen Asia- genauer: Japan-Trash-Produktionen ist "Robo Geisha" noch nicht einmal übermäßig schlecht, kotzende Tempel hin, Popo-Schwerter her. Zum Trash-Ehrenabzeichen fehlt hier die Leichtigkeit des Nichtkönnens, die Splatter/Gore-Übertreibung, die ernsthafte Attitüde, die sich selbst der Lächerlichkeit preisgibt. Er ist, wie schon gesagt, zu gewollt, um ein unterhaltsamer Trashfilm sein zu können.

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                                                  • Walter?! Wer ist Walter?

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