Herr Beutel - Kommentare
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Alle Kommentare von Herr Beutel
"The Strange Saga of Hiroshi the Freeloading Sex Machine" ist nicht nur ein immens langer und merkwürdiger Name, sondern auch mal ein Film der etwas anderen Sorte. In unseren Gefilden weitestgehend unbekannt, sind die ピンク映画 ("Pink Movies") in Japan absolute Renner und fester Bestandteil der hiesigen Filmkultur. Was bei den Franzosen aufgeschnittene Bäuche und degenerierte Nazis sind, sind in Japan eben Brüste und Schlüpper. Im Gegensatz zu den hier spät Abends laufenden Soft-Erotikfilmchen haben Pink Movies auch noch eine (mehr oder minder) geschlossene Rahmenhandlung, die meist in absurd-witzige und visuell teils wunderbare Momente abdriftet und die nicht nur von den erotischen Momenten lebt. Des Weiteren gibt es einige Auflagen, die erfüllt werden müssen, damit ein "Pink Movie" nicht 'nur' ein einfaches Erotikkomödchen ist. Die Streifen müssen mitknapp 25.000 Euro gedreht werden (ca. 3.000.000 Yen, weshalb die Filme auch früher entsprechend als "Drei-Millionen-Yen-Filme" bekannt waren, bevor 1963 der Begriff "Pink Movie" eingeführt wurde) und zwar innerhalb einer Woche und auf 35mm Film; zudem darf die Spielzeit um den Daumen rum nicht länger als eine Stunde sein und es müssen eine gewisse Anzahl an Sexszenen existent sein. Obwohl eine eigene Kultur und mit weit über 5000 Filmen in Japan ein Renner, sind die Filme wie erwähnt in unseren Gefilden recht unbekannt, bis auf einige Ausnahmen. Eine davon ist Yuji Tajiris' "Sex mashin: Hiwai na kisetsu" und obwohl der Titel in der eigenen DVD-Sammlung durchaus für den ein oder anderen skeptischen Blick erntet (wer hat schon japanische Pink-Movies zwischen Hangover und Inglorious Basterds stehen?) hatte ich durchaus meinen Spaß an dem Film.
Die Story dreht sich um den Rumtreiber Hiroshi, der in einem Bus auf Haruka (zuckersüß: Rinako Hirasawa, in Japan übrigens auch für Hardcore-Filmchen bekannt) trifft. Ohne große Umwege landen die beiden im Bett und rammeln wie die Karnickel. Das bleibt dann auch so die meiste Zeit des Films. Allerdings wird dabei so gelümmelt, dass sich sprichwörtlich die Balken biegen. Da wackeln die Wände, da hören die Mieter drunter noch das Gerumpel und der Sohn von Haruka diskutiert fleissig mit dem Barkeeper, ob Hiroshi ein passender Liebhaber ist, während im Stockwerk drüber die Möbel auseinander fallen. Das ist zwar dank viel nackter Haut durchaus erotisch, aber auch auf eine weise seltsam amüsant und durchaus visuell ansprechend und witzig umgesetzt. Für westliche Augen definitiv eine merkwürdig-abgedrehte Art, Erotik zu erleben. Das nimmt dann teilweise so derart groteske Formen an, dass beim Freiluft-Gerammel Hiroshis orgasmatisches Ejakulat in Zeitlupe durch die Luft geschossen wird und zielgenau auf der verdutzten Partnerin landet. Absurd - ja. Aber irgendwie auch wahnsinnig unterhaltsam und eine spaßige Form von Erotik, die die Japaner hier auf die Flimmerkiste zaubern. Die Rahmenhandlung schließt sich dieser grotesken Szenarie an, denn neben dem ständig wechselnden Stellungsspiel ist Hiroshi noch einer anderen Sucht verfallen - dem Grillen-Sumo-Kampf(!). Einmal teilgenommen, verfällt er schnell dieser "Sportart" und ist daraufhin auf der Suche nach der mächtigsten Kampfgrille, die das Viertel zu bieten hat, um Harukas Ex-Mann zu besiegen. Dabei helfen ihm der genannte Sohn von Haruka und seine sympathischen Grillen-Sumo-Mitstreiter, denn es gilt nicht nur, Haruka zu befriedigen, ihren Ex-Mann zu schlagen und Grillen-Sumo-Meister zu werden, sondern auch den Sumogrillen-Händler Anzai zu besiegen, der ebenfalls ein Auge auf Haruka geworfen hat.
Ja, das klingt alles grotesk und verquer, ist aber dank der 65 Minuten Laufzeit einfach nur ein wunderbarer Mix aus nicht von der Hand zu weisender und stets präsenter Erotik (Rinako Hirasawa ist wirklich ein kleiner Leckerbissen), absurdem Humor und einer liebevoll-abgedrehten Story über Sumo-Grillen. Dass dieses Genre hier bei uns keinen Fuß fassen kann, ist nach Sichtung dieses Films klar; aber hin und wieder wird sich wohl doch noch der ein oder andere Vertreter dieser japanischen Filmkultur in mein Regal verirren - und skeptische Blicke auf sich ziehen. Aber die Skeptiker wissen gar nicht, was sie beim Blick über den Tellerrand so spaßiges entdecken könnten. Es ist außer Frage, dass hier westliche Sehgewohnheiten durchaus einige Grenzen überschreiten müssen, aber wer das auf sich nimmt, wird hier knapp eine Stunde lang auf amüsant-unorthodoxe Art und Weise unterhalten.
Eines vorweg: Wer den Film noch sehen will, was ich dringend rate, sollte vorher so wenig wie möglich über diesen Streifen wissen. Ich halte den Text dennoch so gut es geht Spoilerfrei und widme mich lieber der Umsetzung.
Dreiecke sind faszinierende Gebilde. Schon im coincidentia oppositorum, dem Denken von Nikolaus von Kues, spielen Geraden, Linien und Winkel ein wichtiger Bestandteil seiner Überlegungen. So sagt er, dass die unendliche Linie ein Dreieck sei: "Was die Vorstellung (imaginativa), die über das Sinnliche nicht hinauskommt, nicht fassen kann, die Linie könne ein Dreieck sein, ist der Vernunft leicht verständlich. Nach einem geometrischen Lehrsatze können von einem Dreieck, dessen eine Seite eine unendliche ist, die beiden andern zusammen nicht kleiner sein. Weil nun jeder Teil des Unendlichen unendlich ist, so müssen auch diese beiden andern Seiten unendlich sein. Da es nun aber nicht mehrere Unendliche geben kann, so kann das unendliche Dreieck nicht aus mehreren Linien zusammengesetzt sein. Es ist daher eine unendliche Linie, aber als wahres Dreieck hat es doch drei Linien: Eine Linie sind Drei und Drei Eine. Ebenso verhält es sich mit den Winkeln: es ist nur Ein unendlicher Winkel und dieser ist drei Winkel und drei Winkel sind Einer. Das größte Dreieck ist nicht aus Seiten und Winkeln zusammengesetzt, sondern die unendliche Linie und Winkel ist Ein und Dasselbe. Denkt man sich den einen der drei Winkel bis zu 2 erweitert, so jedoch, dass das Dreieck bleibt, so fällt das Dreieck zu einer Linie zusammen und es ist nur ein Winkel, der zugleich die drei Winkel darstellt. Im konkreten ist dies freilich unmöglich, aber übergetragen auf das höhere Gebiet, wo das Quantum aufhört, sehen wir die Notwendigkeit hiervon ein."
Was hast das mit Triangle zu tun? Sieht man von dem dämlichen und unpassenden deutschen Namenszusatz ab, verhält es sich mit dem Film wie mit Kues' Theorie. Was, wenn ein Dreieck kein geschlossenes Gebilde ist, sondern aus unendlichen Linien besteht? Was, wenn eine Handlung, ein Denken, ein Leben nicht einem vorgegeben Weg folgt, sondern aus unendlichen Möglichkeiten gebildet wird? Mit diesem Ansatz inszeniert Christopher Smith einen Film über Jess (großartig gespielt von Melissa George), in deren Leben irgend etwas komisch verläuft. Sie birgt ein Geheimnis. Das Ahnen auch ihre Freunde, mit denen sie auf einen Seegeltrip geht. Sie verhält sich komisch, hat selbst ein merkwürdiges Gefühl. Was genau hier nicht stimmt, ahnen weder ihre Freunde, noch der Zuschauer. Der Film beginnt mit vielen Fragen, einer verspielten Kamera und kommt nach einer kurzen Exposition direkt zur Sache. Das Boot kentert nach einem verheerenden Sturm und wie aus dem Nichts taucht die Aeolus auf, deren Namen nicht nur zufällig mit dem Gott Aiolos etwas gemeinsam hat. Mehr sei an der Stelle nicht verraten, käme es einem Sakrileg gleich, mehr von dem Film zu erzählen....
Widmen wir uns lieber der Umsetzung. Triangle will Mind-Fuck Kino sein. Ein schweres Unterfangen, standen doch "nur" knapp 1,5 Mio. Pfund zur Umsetzung zur Verfügung. Die Schauspieler sind nicht alle unbedingt A-Klasse und die CGI-Effekte zu Beginn sind deutlich als solche zu erkennen. Aber schadet das? In keinster Weise. Klar, die Protagonisten sind an sich nur Abziehbildchen, dienen aber auch nur als Zweck, um das Konstrukt zu formen. Der eigentliche Augenmerk liegt auf Jess und ihrer Geschichte, sowie dem Schiff. Die Hochglanzoptik, ein gern gesehenes Element in aktuellen Slasher- und Horrorstreifen, steht dem Film außerordentlich gut. Wenn die Charaktere durch die Gänge wandern und die Kamera verspielt mit den ähnlich aussehenden Korridoren hantiert, sich ein intensiver Soundteppich über das Bild legt, der Zuschauer den Überblick verliert und Fragen über Fragen entstehen, ist Triangle großartig. Die Inszenierung und die eingefangene Atmosphäre sind packend und für so eine Produktion dieser Art immens stark. Man möchte wissen, was auf dem Schiff vorgeht. Die Charaktere sind dem Zuschauer überwiegend egal und ausnahmsweise ist das auch so gewollt. Nur Jess' Figur bekommt tiefere Züge und im späteren Verlauf muss Melissa George nicht nur eine Rolle stemmen, sondern mehrere. Ihr Spiel, die Mimik, die Art, ihre Figur zum Leben zu erwecken, ist großartig. In vielen Situationen ist sie gefordert, den kompletten Film allein durch ihre bloße Präsenz zu stemmen, was sie mit Bravour meistert. Egal ob die toughe oder die verwirrte Jess, sie meistert ihre Rolle(n). Das ist auch wichtig, würde doch sonst der Film nicht funktionieren. so verfolgt der Zuschauer gespannt ihre Entwicklung, die auch die Entwicklung des Filmes involviert bis hin zum Ende, das (wie man an den Kommentaren sieht) die Meinungen spaltet.
Was ganz wichtig ist, ist, dass man die Trailer weitestgehend meidet. Erstens verraten sie einen weitestgehenden Teil der Story, zum anderen suggerieren sie, dass der Film ein Splatter-Horror sei. Das ist aber quatsch. Hin und wieder wird zwar ganz nett geblutet, aber es ist nicht essenzieller Bestandteil des Films. Er lebt von der Story, dem Settiung und den Wendungen. Die Twists, die den Storyverlauf bestimmen und immer wieder meine Erwartungen über den Haufen geworfen haben, haben mich durchgehend überrascht und das, obwohl ich eigentlich behaupten kann, recht "abgebrüht" zu sein in dem Genre. Zugegeben, das Ende hat man dann doch mit der Zeit irgendwie kommen sehen, aber das tat dem Sehgenuss keinen Abbruch, ließ es mich doch mit einem großen "What the Fuck" im Sessel zurück. Ich glaube, seit "Stay" hat mich kein Film mehr optisch, storytechnisch und inszenatorisch so gefesselt - auch wenn zwischen beiden Streifen qualitativ immernoch Welten liegen. Da verzeihe ich auch das etwas vorhersehbare Ende, sowie ein-zwei kleinere Durchhänger im Mittelstück, unnötige Splatterszenen oder die klar als CGI erkennbaren Eröffnungsminuten. Ich verstehe aber auch hier, wie bei "Stay", wenn man dem Film fehlende Eigenständigkeit oder "Zuschauerverarsche" vorwirft.
Natürlich tut der Film intelligenter als er ist und so richtiges "Mind-Fuck" ist er auch nicht. Vor allem zu Beginn fühlt man sich eher an Ghostship 2 erinnert, als an einen Mystery-Thriller. Aber allein das Kameraspiel und die konsequente Inszenierung konnten mich absolut begeistern. Ich hatte wirklich nicht viel erwartet, mich vorher absichtlich nicht großartig informiert und den Film einfach wirken lassen - und wurde wirklich zu keiner Sekunde enttäuscht. Kurzweilig, unglaublich fesselnd und beachtlich inszeniert, vielleicht etwas zu selbstgefällig aber durchaus intelligent, weiß Triangle seine Stärken gekonnt auszuspielen und seinen Schwächen schnell selbst zu überwinden. Dafür entschädigen immer wieder wirklich großartige Szenen, die ich aber aus Spoilergründen nicht nennen will - wer ihn gesehen hat, sollte aber mit dem Stichwort "Leichenberg" etwas anfangen können.
Definitiv ein Film, den ich sicherlich ein weiteres Mal anschauen werde - denn ähnlich wie bei dem grandiosen "Stay" funktioniert der Plot auch ein zweites Mal; wozu auch die schon mehrfach genannte Inszenierung und Story beitragen. Ein wirklich "ausgezeichnetes" Underdog-Filmchen und nur zu empfehlen.
Was ich immer ziemlich geil finde ist, wenn Titel bzw Namen und Film sich vereinen; also wenn z.b. der Titel in der Welt "steht" ... glaube, das war in "Zombieland" der Fall, oder auch in Shaun of the Dead. Gelungen sind aber auch z.b. das Intro von Casino Royale oder von Lady Vengeance ... nach wie vor optisch und akustisch ein Meisterwerk. Gibt aber natürlich ganz viele tolle Intros :)
Hier fehlt definitiv Disturbia. Auch wenn da dier BÖÖÖÖÖÖF mitspielt, ist der durchaus solide.
Fast so eine Süße wie Hikari Mitsushima; hauptsächlich in "Pink Movies" unterwegs. Trotzdem sehr ansehnlich.
Dante? Small Soldiers! Gremlins! Vorgemerkt. Vor allem ersteres war (früher) einfach genial. Zum Glück ist der Film von 2009 - wäre er in diesem Jahr gedreht worden, würde man in dem Loch Justin Bieber und Bushido zusammen rappen sehen - in Full 3D mit Surround-Sound ... und Kerner moderiert die Battles. *schauder*
Wenn ich mir das anschauen will, schaue ich "Die Schöne und das Biest". Da ist alles drin, was dieser Film nicht hat: Liebe, Herz, Humor, tolle Charaktere und eine tolle Story. So ein Schmarren, ehrlich.
Duffy könnte sich doch bewerben. Der kann, wie wir festgestellt haben, sowohl die weibliche als auch die männlichen Rollen füllen. Inklusive Liebesszene mit sich selbst :D
Eigentlich müsste ich mich als Cage-Fanboi freuen aber den Artikel. Aber: Ich kapiere die Grundessenz nicht. Soll das jetzt ironisch sein oder ernst gemeint? Ist der unterschwellige Sarkasmus jetzt ein lustiges Stilmittel oder gewollt so nervig? Cage in Green Hornet hätte wohl als einziges dieses Machwerk an Schund retten können und warum oben in dieser Aufzählung der Filme, die auf ihm Lasten, die Tempelritter-Filme stehen, bleibt mir ein Rätsel. Vielleicht bin ich aber auch nur zu müde, um das hier zu verstehen....
Sucker Punch! Sucker Punch! Sucker Punch! Sucker Punch! Sucker Punch! *mit einem Wimble wedel*
Can you fly this plane, and land it? - Surely you can't be serious. - I am serious... and don't call me Shirley.
Wohl einer der besten Streifen aus der ZAZ-Konstellation. Eine Aneinanderreihung häufig kopierter und nie erreichter Tiefschläge in die damalige Filmwelt, ad absurdum geführt und mit so herrlich dämlichen Zitaten angereichert, dass der komplette Streifen im Prinzip ein einziges, großes Pottpüree an erinnerungswürdigen Zeilen ist mit einer Besetzung, die einem schon auf dem Papier die Tränen in die Augen treibt - allen voran natürlich Mister Nielsen. Vielleicht sollte man mal Saltzer und Friedberg dieses einmaleins eines gelungenen Spoof-Movies vorführen. eventuell lernen die Herren dann wenigstens mal die Basics; oder immerhin, dass man solche Filme mit allerlei Zitaten spickt und nicht mit literweise Urin und Erbrochenem.
"They bought their tickets, they knew what they were getting into. I say, let 'em crash."
Neben Death Race definitiv Andersons geringstes Verbrechen, das der junge Baydi-Ritter hier auf die Menschheit loslässt. Obwohl es eine grauenhafte Vergewaltigung beider toller Vorlagen ist, kann ich einen gewissen Unterhaltungsfaktor nicht von der Hand weisen. Wenn der Predator der kühnen Heldin mit dem Alienstachel ein Kriegerzeichen einbrennt und mit der hässlichsten Fresse der Filmgeschichte durch die Gegend rülpst, ist das in etwa, wie wenn Schwarzenegger dir einen kybernetischen Schniedel überreicht und "Komm mit mir wenn du leben willst" grunzt. Strunzdoof, aber irgendwie spaßig. Ich würde mir die Ableger höchstens geschenkt ins DVD-Regal stellen, aber nebenbei im Free-TV mit ein paar Freunden und einem lustigen Trinkspiel ist das unterhaltsam. Zum Beispiel könnte man bei jeder blöden Handlung einer Hauptfigur einen Kurzen kippen - oder bei deren Ableben gleich zwei. Dann wäre man ganz schnell versöhnt mit dem Film und der schändlichen Reduktion zweier der gefährlichsten Filmmonster auf kuschelige Spielgefährten. Dennoch: Guilty Pleasure, für das ich mich fast nicht schäme.
Sie soll ihre Brüste zeigen, dann schau' ich den auch aus Solidarität. Aber nur in 3D bitte. Und Helge Schneider komponiert den Soundtrack!
Cage kann (und darf) alles machen, was er will. Auch trashige Filme drehen. Dass er was auf dem Kasten hat, muss er nicht mehr beweisen. Und für alle, die ich die letzte Zeit wegen seiner Filmauswahl belächtelt haben, hat er dann "mal eben" bei Bad Lieutenant die Glanzleistung vollbracht, die ihm jeder abgestritten hat und gezeigt, dass er es einfach immer noch drauf hat. Ausserdem gibt es ausser ihm und Travolta niemanden, der die Haare so schön hat!
Einzig "The Dance" mit 50 Cent und "Time Share" mit Will Smith machen mir in der (kommenden) Filmografie Angst.
Ich steh ja nicht so auf "asiatische" Damen, aber bei ihr würde ich glaube doch mal eine Ausnahme machen ... so ... privat ... dingens.
Es ist John Fucking Travolta. Allein dass er auf der Anklagebank sitzt, grenzt an Blasphemie.
Gesneaked. 'Season of the Witch' oder auch 'Der letzte Tempelritter'. Hier erstmal zwei Backpfeifen an den Filmverleih; was soll denn die Scheisse? Ihr habt Harry Potter ja auch nicht "Der Zauberlehrling" genannt. Traut ihr dem Film etwa nicht zu, dass er an den Kassen was wird? Also lieber mal auf der mehr oder minder guten Tempelritter-Serie aufbauen, ja? Verbrennt sie!
Denn obwohl der Film mal wieder Trash pur ist, unterhält er einfach auf voller Länge. Nicolas Cage darf diesmal nicht nur mit "Con Air"-Mähne als desertierender Kreuzritter unfreiwillig einen Hexentransport begleiten - er bekommt mit Ron Pearlman auch noch einen coolen Side-Kick zur Verfügung gestellt. Moment: Pearlman und Cage in einem Buddy-Kreuzritter-Hexen-Movie? Genau! Und ja, was man hier erwartet, kriegt man auch. Strunzdoofe Rahmenhandlung, im Prinzip eine Bierdeckelstory aber Funfaktor ohne Ende. Der Film beginnt dabei ganz sympathisch mit ein paar kreischenden Weibern und brechenden Genicken; schwingt dann in ein episches Mittelalterfilmchen mit imposanten Schlachten und haufenweise Blut und Ketzerei um und endet dann eher seicht damit, dass Ron und Nic die potentielle Hexe Anna (ganz süß: Claire Foy) auf ihrem Weg zu einem Kloster begleiten. Da geht natürlich einiges schief und bissi gegruselt werden darf sich auch. Der Film findet dabei aber nie so richtig zu sich selbst. Was will er sein? Mystery? Horror? Thriller? Fantasy? Action? Irgendwie findet Dominic Sena nie den richtigen Mix, was er dem Zuschauer da eigentlich anbieten will. Und so kommt es, dass Pearlman einen Charakter spielt, der irgendwo zwischen Hellboy und Johner (Alien 4) angesiedelt ist. Einerseits die harte Drecksau, andererseits stiehlt er mit seinen knackigen One-Linern allen anderen die Show.
Cage ... ist wieder mal das Sorgenkind. Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübend sind seine Rollen, die er spielt. Im Endeffekt führt er fort, was er in "Duell der Magier" begonnen hat. Etwas desillusioniert aber mit dem Herz am rechten Fleck spielt er seinen Behman, der irgendwo zwischen Gott und Zweifel auf verlorenen Pfaden wandelt und einerseits Anna retten will, aber auch die Gefahr erkennt, die in ihr schlummert. Trotzdem zieht hier auch mein Cage Bonus und allein für die Haarpracht, die er zu Tage legt, gibt's mal wieder Extrapunkte. Ich kann Filme mit ihm einfach nicht schlecht finden - was der Film aber auch nicht ist. Wie angedeutet, ist die Story mehr oder minder redundant, die Reise der Protagonisten dafür recht unterhaltsam umgesetzt und vor allem durchaus spannend, kurzweilig und abwechslungsreich. Gefallen können die teilweise wirklich toll eingefangene Atmosphäre sowie die schönen Landschaften, die auf der Reise passiert werden müssen. Dazwischen gibt's etwas Mystery-Horror, bisschen Blut und Erschrecker, die vor allem die weiblichen Cineasten im Kino zu Kreischkonzerten verführt haben. Zum Kreischen fand ich eher Robert Sheehan als Kay, dessen Figur so unnötig ist, wie der berühmte Pimmel am Papst; dafür entschädigt Christopher Lee mit seinem Kurzauftritt aber wieder.
Was bleibt ist ein kruder Mystery-Horror-Abenteuer-Buddy-Movie-Mix, bei dem vor allem die Kombination Pearlman und Cage zu unterhalten weiß. Mit Claire Foy gibt's ein nettes Eye-Candy (sofern man das zu dem Lumpenmädchen sagen kann), es fallen knackige One-Liner, einige Abschnitte sind durchaus fesselnd, die Arbeit der Maske ist sehr gelungen - selten sah die Pest so hübschhässlich aus - und Aufritte von Christopher Lee und Ulrich Thomsen erfreuen den Kinogänger. Kann man schauen, als Cage-Fan gerne auch im Kino, der Rest sollte wohl erst bei der DVD zugreifen. Ich hatte aber meinen Spaß und nach den meisten Kritiken hier war ich sogar etwas im positiven Bereich überrascht; auch wenn das Ende dann doch etwas zu Fantasy für mich war.
Die Entscheidung, nicht am Film interessiert zu sein, schützt dich nicht vor ihm.
Isch binne blind. Tommy! Isch kanne nix sehe!" Ja, es ist eine Schande, sich bei diesem "Film", wenn man es so nennen darf, unterhalten zu fühlen. Aber ich stehe dazu; jeder hat irgendwo seine Leichen im Keller. Es ist auch kein Film, den ich auf DVD immer und immer wieder sehen kann, wenn ich Lust habe zu Lachen. Da bevorzuge ich doch lieber den britischen (Shaun of the Dead), bösen (Severance) oder Brechstangenhumor (Dodgeball). Aber es ist die Art des unterhaltsamen Films, die ich liebend gerne im Free-TV schaue; nebenbei, während auf den anderen Sendern die Trantüte Maischberger oder die journalistische Scheisshausfliege Kerner ihren inhaltlichen Dünnschiss zum Besten geben. Ja, dann schaue ich doch lieber Tom Gerhardt, der trotz Germanistik- und Philosophiestudium und einer Examensarbeit über "Die Sprachphilosophie des Nikolaus Cusanus" mit einer Lust "Isch will Meer. Meer Biaa!" in die Kamera grunzt, dass es mir eine Freude ist, über so primitiven und stumpfsinnigen Quatsch herzhaft zu lachen. Der Vorteil der Intelligenz liegt eben darin, dass man sich dumm stellen kann - andersrum ist es dann halt schon schwieriger. Ich mag diesen Mann einfach. Und ich mag Ballermann 6 - zumindest den Film. In Echt muss ich mir die Scheisse dann wirklich nicht geben; da ist die Zelluloidversion dann nochmal um ein vielfaches unterhaltsamer. "Hähä, Geil!"
Ich hasse die Glücksbärchis und ich wollte niemals ein Glücksbärchi sein. 'Care Bears' klang nicht nur wie extrafeuchte Abwischtücher nach der dünnflüssigen Defäkation; diese hirndesolaten Drogenbärchen die mit bunten Herzchen aus ihrem Bauch Friede und Freude verschießen, waren schlimmer als die Rentner beim Frühsport, die ihre glücklichen Zellen über die Mattscheibe zittern. Selbst als zugedröhnter TV-Stumpen wusste ich, dass das auf Dauer nicht gut gehen kann, ohne ernsthaften Schaden zu hinterlassen. Glücksbärchen waren die Vorstufe zum Teletubbicaust und nach wie vor die schlimmste Vergewaltigung, die Großmutter früher den Enkeln antun konnte. Gut, ich kann zwar auch Liebe verschießen, aber das ist dann eher eine anatomische Geschichte.
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
die eine mag ihn seh'n, die andre verspürt nicht im geringsten Lust.
Braindead ist ja im Herzen auch ein Revenge-Movie. Nur eben an Untoten.
Ich bin erst recht spät von Casino Royal über Mads Mikkelsen auf Adams Äpfel gestoßen und war begeistert. Bis auf Brothers (wo ich schon das grottige US-Remake begutachten musste) kenne ich leider keinen der o.A. Filme; wird aber nachgeholt :)
Einfach ein geiler Typ, der Herr Plissken aka Stuntman Mike aka [insert cool name here]. Auf dass noch viele wortkarge Filme folgen mögen.
Ich fand den ersten Teil gelungen - im Bezug auf Videospieladaption sogar "großartig" ... vor allem Gans' Gespür für Schnee ... äh ... Bilder und Sound haben mir gefallen. Was SH2 angeht ... ich bin gespannt, aber da Gans nicht mehr Regie führt, bin ich eher negativer Erwartung.