Herr Beutel - Kommentare
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Alle Kommentare von Herr Beutel
Ist doch egal, so lange er VOR der Kamera wieder mit den anderen Jungs gut auf die Kacke haut.
Rockt. Wenn dat nich' gut wird, dann gibbet kein Filmgott mehr.
"What this reveals is his highest ideal. In the first state, man and sword become one and each other. Here, even a blade of grass can be used as a lethal weapon. In the next stage, the sword resides not in the hand but in the heart. Even without a weapon, the warrior can slay his enemy from a hundred paces. But the ultimate ideal is when the sword disappears altogether. The warrior embraces all around him. The desire to kill no longer exists. Only peace remains."
Wuxia. Ein Genre, das man entweder liebt, oder einfach abgrundtief blöd findet. Ich gehöre zur Gruppe der ersteren Filmbegeisterten und entsprechend habe ich keine Probleme damit, dass Menschen und Gegenstände sich auch außerhalb der Matrix keinen Naturgesetzen beugen müssen. Was ich besonders finde an diesem Genre ist der Fakt, dass ohne große storytechnsiche Tiefe allein durch visuelles so viel Inhalt vermittelt wird, wie man es sonst nicht für möglich gehalten hätte. Man muss sich anfreunden können mit dem Gedanken, dass Natur und Mensch Gefühle durch Farben suggerieren und dass die Schrift und Fähigkeiten einer Person in der Lage sind, Bewusstsein und Persönlichkeit zu besitzen.
HERO handelt, der inhaltlichen Linie folgend, von einem zerstrittenen Reich vor 2000 Jahren und einem König, der die absolute Macht erlangen will. Er hat eine riesige Armee, unterwirft und unterdrückt die Menschen und geht über Leichen. Ausgesandt werden die besten Attentäter, doch getötet hat ihn keiner; bis zu dem Tag, an dem ein Namenloser Held auftaucht um zu behaupten, er habe die Attentäter niedergestreckt. Und so erzählt er dem Machthaber seine Geschichte, schön verpackt in Rückblicken und der ein oder anderen Wendung, die immer wieder die recht leere Geschichtsblase erneut aufbläht.
Doch HERO ist mehr als das. HERO geht es nicht darum, das typische "Einer-gegen-Alle" Prinzip erneut auf die Leinwand zu bringen. Das wäre zwar Hollywood ganz recht, aber noch hat Yimou Zhang das Zepter in der Hand, was vor allem eines bedeutet - Bilder, die eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte, die die Frage stellt, wie viel Macht ein Einzelner besitzt. Was kann ein eiserner Wille bezwecken, wenn Freundschaft, Liebe und Vertrauen eine symbiotische Einheit bilden, die den Freiheitsgedanken eines Kämpfers unterstützen. Der Namenlose erzählt seine Geschichte, stets in Etappen verpackt, doch der Tyrann erahnt, dass etwas nicht stimmt. So wird vor allem der letzte Teil der Story mehrere Male aufgegriffen und stets in andere Farben gepackt. Zu Beginn, als es um Liebe und Eifersucht geht, ist rot die dominierende Farbe. Der abschließende Kampf im Blätterwald, der erst in herbstlichem gelb beginnt und in blutrot endet ist nicht nur optisch eine Augenweide, sondern auch interpretativ ein Genuss. Spielraum gibt es genug. Ein weiteres Highlight is der Kampf des Namenlosen gegen Broken Sword, wenn beide über dem Wasser tanzend ihr Gefecht austragen. Farben, Elemente, Gefühle, Emotionen - alles verpackt in ein optisches Œuvre, dass man gar nicht weiß, wo man mit euphorischem Gerede beginnen und aufhören soll. Fast jedes Wort, das gesprochen wird, findet seinen Bezug in der Geschichte, jede Farbe, die man findet, spiegelt Gefühle und Storyelemente wieder, werden aufgegriffen und an anderer Stelle erneut wiedergegeben. Die Unterhaltungen des Namenlosen mit dem König Qin mögen erst zusammenhanglos sein, reden hier doch "Gut" und "Böse" miteinander. Doch auch hier verschwimmen irgendwann die Grenzen. Qin entwickelt sich wohl zu einem der sympathischsten Antagonisten der Filmgeschichte und bald ertappt mans ich als Zuschauer, dass man zwischen den Fronten steht. Entsprechend wird auch das tragische Finale seine Wirkung voll entfalten.
Ganz wichtig in HERO ist neben den optischen Farbspielen die Symbolik der chinesischen Kalligrafie. Sie dient nicht nur zur Verständigung in Schriftform, sondern spiegelt Fähigkeiten, Seelenleben und das Innere derer wieder, die sich ihrer hingeben. Das mag alles abstrus sein bis zum Abwinken, aber wenn man sich darauf einlässt, dass Worte mächtiger als das Schwert sein können, dass man Ruhe und Kraft in Meditation und Studium findet und dass Schlachten auch auf dem Papier und in verbaler Konversation geführt werden können - dann wird man sich an HERO niemals satt sehen können. Auch wenn der Film natürlich von seinen beeindruckenden Kämpfen und Choreographien lebt, geht es doch vor allem um die Message dahinter: Kämpfe werden nicht mit Waffen gewonnen. Ein echter Held benötigt keine Klinge, keine Gewalt, keinen Hass sondern nur einen klaren Geist, Mut und ein Herz am Rechten Fleck. Ja, das mag die Message eines fast jeden Wuxia-Streifens sein, das mag teilweise in den überbordenden Zeitlupenszenen hängen bleiben oder hin und wieder kitschig wirken; aber HERO ist einfach in fast allen belangen so perfekt und wunderschön, dass man über die kleineren Macken hinwegsehen kann. Aber auch nur dann, wenn man das Genre mag.
Wenn nicht, ist HERO nur ein optischer Leckerbissen mit lahmer Story, kitschigen Sets, mehr Zeitlupeneffekten als alle drei Teile von Matrix zusammen und besetzt mit einem Cast der zwar Kämpfen kann wie Lutzi aber schauspielert wie Ralf Möller auf Mallorca. Welch Glück, dass ich den Film darauf nicht reduzieren kann und es gar nicht will. HERO ist für mich wieder eines dieser Werke, bei dem ich weiß, warum es das Medium Film gibt - und warum ich es so sehr Liebe.
"Since you wish to die, I will assist you."
3 Sekunden länger und das Video wäre richtig 13:37 gewesen. ;)
Rise of the Planet of the Apes. Wie kann sich ein Planet erheben? Wie dem auch sei. Interessiert mich kein Stück.
Oida, Euda!
Handlung: Abgeschlagener Kopf [...] Betäubungsmittel [...] Blanker Busen [...] Kiffen [...] Machete [...] Nackte Frau [...] Rave [...] Stromschlag [...] Vater-Tochter-Beziehung
Ich glaube, die Handlungszusammenfassung von MP ist amüsanter, als der ganze Film.
Sehr geil, bin ja Freund vom Craig und mag sowohl CASINO als auch QUANTUM sehr gerne. Freue mich auf den neuen Bond! :)
Was ich ja immer schade finde, ist, dass die Interviewfragen als Text eingeblendet werden und auch das Interview-Ende immer so apprupt kommt; das raubt sehr viel "mittendrin" Gefühl und könnte daher auch ein 08/15 Interview eines jeden anderen Magazines sein. Gerade aus der Interaktion von Fragendem und dem Interviewpartner finde ich immer diese "menschliche" Komponente tragender, wie so ein seelenloser Zusammenschnitt. Sowas kann ich mir auch auf Pro7 anschauen.
"Good judgment comes from experience, experience comes from bad judgment."
Vorhersage 5.0 und trotzdem noch zu viel - selbst mit viel Wohlwollen und dickem Titt...äh Statham-Bonus ist da nichts zu machen. Die ersten 50 Minuten ist der Film ziemlich langweiliger und uninspirierter Murks. Langweilig vor allem deshalb, da Simon West mit CON AIR und TOMB RAIDER gezeigt hat, dass er doch recht gute Action inszenieren kann, aber irgendwie wird der Mann wohl alt. Die Charaktere sind oberflächlich, die Auftragsmorde tangieren den Zuschauer in keiner Weise und was in der Zeitspanne passiert ist zum größten Teil absolut unerheblich für den inhaltlichen Kontext.
West inszeniert einen tranigen Actionstreifen ganz nach der Hollywoodschablone aus Schublade F. Einzig die teilweise doch heftige Gewaltdarstellung und die wirklich knackig-süßen und wohlgeformten Hupen von Mini Andens konnten mich im Sessel wach halten. Die Story war ebenfalls nicht sonderlich spannend. Auftragskiller X, Auftrag hier, Auftrag da. Moralauftrag gegen seinen Mentor und Quasi-Vater. Man riecht schon zehn Meilen gegen den Wind, dass da was faul ist, trotzdem zieht Statham die Nummer durch. Natürlich nimmt er dann wegen Gewissensbissen den Sohn vom Opfer auf und unterrichtet ihn in seinem "Job". Alles schon zig mal gesehen, alles gewohnt abgeklappert ohne großes "Wenn" und "Aber". Vor dem Showdown zieht West dann endlich die Kurve etwas an; Statham darf nicht nur grimmig in die Kamera schauen, sondern auch endlich mal tun, was er am Besten kann: rumballern, bisschen Faustkampf und One-Liner grunzen. Negativ fällt dabei auf, dass gegen Ende wohl das Kunstblut ausgegangen ist und recht mies animiertes CGI-Blut meine Stirnfalten vertieft hat.
Was mir aber RICHTIG auf die Nüsse ging, war, dass man gefühlt alle paar Szenen das verdammte Mikrofon im Bild gesehen hat; sogar einige Sitzreihen vorne und hintendran wurde nach der ungefähr fünften Mikrofonsichtung herzhaft gelacht. Habe dann mal bisschen in IMDB und diversen Filmcommunities nachgeforscht und zum Glück hat das dann mal jemand festgehalten. Wie kann man denn sowas übersehen: http://d.pr/q1n1 ?!
Was bleibt ist ein recht "uninteressant"er Actionstreifen mit einem verzweifelten Statham, dessen größten Feinde ein absolut Fehlbesetzter Side-Kick (Ben Foster) und ein grottiges Drehbuch ohne nennenswerte Highlights sind. Da hat Jason definitiv bessere Actionstreifen im Petto, allen voran THE TRANSPORTER oder CRANK - oder etwas ohne Statham, wie CON AIR. Die schau' ich mir lieber zum tausendsten Mal an, als ein zweites Mal dieses langweilige Machwerk.
Marsianer. Warum? Ganz einfach: Äk Äk Äk Äk ÄK ÄK!
Oh, duffy dürfte sich darüber freuen ;) Ich hab' den Film zwar auf meiner Liste, aber bisher leider noch nicht käuflich erwerben können.
Einer meiner liebsten Drogen-Filme und das, obwohl ich mit dem Genre nichts Anfangen kann. Disneys Interpretation eines bunt gemischten Trips ist eine Freude für Auge und Verstand. Sie zeigt ein Mädchen am Rande des Zusammenbruchs, welches in ein tiefes Loch fällt und sich die nächstbeste Flasche hinter die Binde kippt, weil sie nicht in den Club "Wonderland" reindarf. Nachdem sie im Rausch den Wächter überlistet, folgt sie dem "White Rabbit" in seine Hood und schmeisst sich im Delirium kleine Brösel ein, mit denen sie über sich hinauswächst. Auf dem ersten Höhepunkt ihres Trips trifft sie auf den crackrauchenden "MC Raupe", den Dealer im Club, der ihr ein paar Pilze andreht, die Alice erstmal wieder auf den Boden holen, bevor sie mit dem "Hutmacher" und seiner Crew am Sisha-Gedeck ein paar Lines zieht und bewusstseinserweiternde Dämpfe einzieht. Absolut benebelt findet sie die Designerdroge "Red Queen", die frisch aus der Umbrella-Hive entflohen und dank Osbourne-Syndrom jedem den Kopf abhacken will. Allerdings wird sie mit Drogen auf dem Golfplatz erwischt, als sie versucht hat, mit Flamingos einen Igel zu penetrieren. Alice wird vor Gericht gezerrt und - als ihr die Decke auf den Kopf zu fallen droht - zum Entzug verdonnert, bevor sie wieder in ihre "Welt" findet. Und die Moral von der Geschicht' - ohne Drogen erlebst du so geile Scheisse nicht!
... äh ... moment ... falscher Film ... Also nochmal: Einer meiner liebsten Disneyfilme, den ich als Kind schon "ausgezeichnet" fand und nach jetziger Sichtung "herausragend" in Erinnerung behalte. Die Charaktere sind durch die Bank liebenswert, skurril und besitzen Herz und Seele, sowie meistens einen Kopf. Auch wenn sich im Prinzip nur eine abgedrehte und sinnfreie Szene an die Nächste reiht, ist dieses Wunderland nach wie vor immer einen Ausflug wert. Auch die musikalischen Stücke können begeistern, der Zeichenstil ist selbst Jahrzehnte danach immer noch ansehnlich, hat nichts von seinem Charme verloren und besitzt immer noch die nötige Portion Chuzpe. Gonzo meinte weiter unten, dass die kaum vorhandene "Disney-Niedlichkeit" hier besonders positiv heraussticht und auch hier kann ich nur zustimmen. Klar, gibt es die ein oder andere niedlich-flauschige Randfigur, es überwiegen aber überraschend düstere, sehr verworrene und psychisch teilweise recht instabile Figuren das Bild des Wunderlandes. Sehr verrückt, unglaublich durchgeknallt aber zu jeder Zeit 100% sympathisch - und wer hätte gedacht, dass sich so viele Filme später daran bedienen werden? Von der MATRIX bis zum SUCKER PUNCH und in die Musikwelt. ALICE IN WONDERLAND hat Wellen geschlagen. Das kann man nicht von jedem Disneyfilm behaupten.
Übrigens bekomme ich jetzt wieder richtig Lust auf die Alice von American McGee ...
Lief irgendwie mal auf VOX oder so. Da direkt im Anschluss der Donnerstags-Tittenfilm lief, hab' ich mal reingeschaut. Hab' nach dem einigermaßen sehenswerten Anfang irgendwann angefangen mein Lustiges Taschenbuch zu lesen. Hin und wieder wurde dann bissi geblutet, getötet und gekreischt. Story war glaube ich eh wurscht, so richtiges Eye Candy war auch nicht dabei. Todesszenen gingen in Ordnung, ansonten ... öh. Ja. SEE NO EVIL? Ich see no Existenzberechtigung.
"Fuck this clown."
Phänomenalkosmischer Anfang mit einer wunderbaren Introsequenz trifft auf winzigkleinen Entfaltungsraum. Der geneigte und zombiebegeisterte Zuschauer wird in der Einleitung zwar mit schlabbernden, nackten, kotzenden und blutenden Untoten geradezu überhäuft, während auf selbem Wege herrlich schwarzhumorig die ersten Opfer zu verbuchen sind - doch dann wandelt ZOMBIELAND bisweilen auf ausgelatschten Road- & Buddy-Movie-Pfaden, die weder amüsant noch großartig spannend sind, was komischerweise dazu führt, dass die titelgebenden Zombies immer mehr in den Hintergrund rücken. Erschwerend kommt hinzu, dass der Mittelteil austauschbar und größtenteils witzlos über die Bühne stampft; da können weder ein glänzend aufgelegter Woody Harrelson, noch die beiden hübschen Mädels Emma Stone oder Amber Heard etwas retten. Das ist dann wohl auch den Autoren aufgefallen und um die Durststrecke zumindest etwas erträglich zu machen, haben sie halt Bill Murray als (Nicht-)Zombie reingepackt, was durchaus eines der Highlights des Films sein dürfte, allerdings rückblickend betrachtet wie ein Tropfen auf den heißen Stein wirkt.
Das ist aber an sich soweit alles aber gar nicht verkehrt, würden der Zombie-Komödie nicht zwei essentielle Dinge fehlen - Zombies und Humor. Das mag jetzt doof klingen, aber abgesehen vom erwähnten Intro herrscht im Mittelteil für ZOMBIELAND Untotenmangel par excellence und dafür immenser Quatschbedarf. Das ist leidlich interessant und noch seltener lustig, dafür aber auf Dauer langweilig und nervtötend. Da kann auch das doch plötzlich recht ernste und spannende Finale nichts mehr großartig retten. Ich glaube, seit den RESIDENT EVIL Filmen - allen voran EXCTINCTION und AFTERLIFE - war kein Zombiefilm mehr so dünn mit wandelnden Toten bestückt, wie ZOMBIELAND, auch wenn hier Qualitativ natürlich Galaxien dazwischen liegen. Das führte, auch auf Grund meiner doch recht hohen Erwartungen dazu, dass mich der Streifen nur "ganz gut" unterhalten kann. Auch, wenn der Film sicher hin und wieder seinen Weg in den BD-Player finden wird, greife ich doch nach wie vor lieber zu SHAUN OF THE DEAD.
"That guy asked for our help. We lit him on fire. You'll understand if I'm not in a particularly social mood. "
Durchweg Grottig. Schlecht geschauspielert. Charaktere, die so unlogisch handeln, dass es schmerzt. Übertriebene Brutalität und Gewalt. Die dümmsten Cops der Filgmeschichte. Dennoch kann ich CABIN FEVER einen gewissen Unterhaltungswert nicht absprechen, was vor allem an den komplett durchgängig skurrilen Charakteren und einigen wirklich erinnerungswürdigen Zitaten liegt. Das bis heute unerreicht redundante Pfannkuchen-Balg sorgt für den nötigen "Was zu Teufel...?!"-Effekt und die Exploitation Elemente konnten in geselliger Runde durchaus für Szenenapplaus sorgen. Ladyshaver bei stark ausgeprägtem Exanthem? Klar. Gewehr oder Spaten zur Erlösung einer leidenden Freundin? Spaten, was denn sonst. Selbstreden, dass eine am Lagerfeuer erzählte Gruselgeschichte über einen mit Menschenköpfen bowlenden Psychopathen nicht fehlen darf und natürlich dürfen wir das Kästchen nicht vergessen. Was das Kästchen soll? Keine Ahnung, aber immerhin bekommt es immens viel Screentime. Vielleicht ist da ja das Pfannkuchenrezept drin, wer weiß. Ich fühle mich ja schuldig, schon wieder "Guilty Pleasure" in den Raum zu werfen, aber ich kann durchaus meinen Spaß mit dem Film haben, weil Roth genau wie beim ersten HOSTEL (bitte verprügelt mich deswegen jetzt nicht) trotz überbordender Gewalt immer ein gewisses Augenzwinkern durchscheinen lässt, was ihm aber spätestens bei HOSTEL II vollkommen abhanden gekommen ist. Einen halben Punkt extra gibt es für Jordan Ladd; die Dame ist wirklich ein süßes Mäuschen und rettet CABIN FEVER auf ein solides "Geht so".
"God damn it! What pancakes, you fuck?"
Unnützes Wissen: Der Deutsche Götz Otto alias Mr. Stamper bekam beim Casting für seine Rolle in TOMORROW NEVER DIES die Aufgabe, sich in zwanzig Sekunden vorzustellen. Er beantwortete dies mit: „Ich bin groß. Ich bin böse. Ich habe blonde Haare und bin Deutscher. Das waren fünf Sekunden.“ Danach bekam er die Rolle.
"Guilty Pleasure" trifft es hier wohl am ehesten. Der einzige Brosnan-Bond (BB), den ich wirklich jedes Mal anschaue, obwohl mir gänzlich im Minutentakt die Halsschlagader zu platzen droht. Dass die BBs nicht realistisch sind, ist ok. Dass sie nicht die intelligentesten sind, ist auch ok. Dass gerne übertrieben wird, dass selbst die Mädels aus SUCKER PUNCH nur peinlich berührt abwinken können ist ja auch noch ok. Aber was DIE ANOTHER DAY, neben einem zum spontanten Brechreiz führenden Madonna-Titelsong*, hier auf den Zuschauer loslässt, lässt selbst mich als Brosnan-Bond-Fetischist erschaudern. Koreaner mit mehr Diamanten im Gesicht als die Swarovskis jemals herstellen könnten. Ein Supersatellit, der Sonnenstrahlen auf die Erde ballert, ohne dass es jemand sieht oder dass eine Supermacht der Welt auf die Idee kommt, den einfach mal aus der Stratosphäre zu pusten. Noch ein Koreaner, der sich das Gesicht verpflanzen lässt. Ein unsichtbarer(!!!!!!) Aston Martin. Hallo? Einen unsichtbaren Fiat Multipla hätte ich ja akzeptiert, dass man diese Ausgeburt der Designhölle nicht sehen muss, aber ... wer um Gottes Willen will denn einen unsichtbaren Aston Martin bauen? Wenn ich Lyndsy Fonseca im Bett habe, ziehe ich ihr doch auch keine Guy Fawkes Maske auf und hülle sie in Leinensäcke. Dann natürlich ein Eispalast, der durch Sonnenstrahlenbeschuss beim Schmelzen mehr Wasser freilässt, als in ihm physikalisch drinstecken kann - und zwar über gefühlte drölfzillionen Stunden, während wenige Szenen später der Strahl selbst Kilometerdicke Eisschollen binnen Sekunden in Crushed-Ice zerlegt. Ich hinterfrage ja selten Dinge, ich akzeptiere vieles und ich lasse mich auch gerne von Effekten und Materialschlachten blenden - aber ... irgendwann ist mein Bullshit-Filter auch mal voll bis zum Rand gefüllt.
Wieso ich DIE ANOTHER DAY trotzdem immer wieder schaue? Scheisse man, wegen Halle Berry im Bikini - warum denn auch sonst?
* Anm. d. Red.: Der Titelsong ist nicht gänzlich missraten, aber wer im Video mal gesehen hat, wie Madonna mit epileptischen Zuckungen ihre schon damals recht gealterten Lenden der Lust in die Kamera drückt, der dürfte verstehen, dass das Bilder sind, die man nie wieder vergisst ...
Der für mich mit Abstand stärkste Brosnan-Bond. Der Mann mit der immer perfekten Frisur, der stets so schaut, als würde er zwischen einem Schäferstündchen und einer Tasse Café au lait gerade noch ein paar Minuten Zeit für das Set haben, kämpft gegen Steve Jobs ... äh ... Elliot Carver, einen mächtigen Medien-Mogul und dessen Größenwahn. Es wechseln sich wirklich sehr gelungene Actionsequenzen, intelligente und nach wie vor top-aktuelle Kritik an Medien und Sensationsgeilheit mit einigen gekonnt-humoristischen Spitzen ab und machen diesen Brosnan zu einem rundum gelungenen Sehvergnügen. Auch einfach deshalb, weil der Gegner mal kein böser Russe oder vernagelter Japaner ist, sondern durchaus realistisch handelt, was in der Brosnan-Reihe ja nicht unbedingt normal ist. Außerdem nervt der weibliche Side-Kick so gut wie nie, denn die charmante Wai Lin verhält sich stellenweise sogar so, als hätte die Dame etwas Gehirnmasse abgekriegt, was in der Riege der Bond-Görls ja nicht immer selbstverständlich ist - insofern man von der Hirnmasse im Schädel spricht und nicht von der Masse weiter unten.
Kate Beckinsale saugt ... hehe .... he ... hehe ...
"Well, if those are the teeth, and that's the tongue, then that must be the uvula! - Oh, so it's a *girl* house! - What?"
MONSTER HOUSE ist ein gewagter, aber interessanter Hybrid aus Animations-Kinderfilm und Erwachsenenunterhaltung. Teilweise sehr düster und bedrohlich, dann wieder naiv-kindlich; garniert mit gut platzierten, fast schon schwarz-humoristischen Spitzen für ein reiferes Publikum. Vor allem die Geschichte, die hinter dem Haus steckt, ist erstaunlich "brutal", wenn man sieht, was sich sonst so im Animationsgenre tummelt. Technisch geht der Film mehr als in Ordnung und versprüht seinen eigenen Charme, passend zum surrealen Universum.
Was mir vor allem gefällt, sind die Charaktere, sowohl Haupt- als auch Nebenprotagonisten haben das Herz am rechten Fleck und sind (mal mehr, mal wieder) von Grund auf sympathisch. Jeder hat seine Screentime, jeder darf mal einen Witz raushauen oder ängstlich durch die Gegend starren. Auch Timing- und Situationswitze gehen vollkommen in Ordnung. Vielleicht nicht DAS Vorzeigeprodukt für Animationsfilme, aber doch mit mehr Hirn und Esprit als vieles, was man sonst so die letzten Jahre gesehen hat.
"Whatever issue you guys have, I'm sure it has letters and they make pills for it. "
Alf. Ich weiß nicht wieso, aber die Kriegsberichte meiner Mutter sagten, dass ich schreiend aus dem Zimmer rannte, wenn Alf im TV lief. Ironischerweise hatte ich aber ein Alf-Kissen und eine Alf-Plüschfigur.
Nach wie vor Equilibrium, dicht gefolgt von American Psycho ... :)
Nö, das war nix. Der sympathische Felsbrocken ist zwar endlich wieder zurück in der Welt, in der böse-aus-der-Wäsche-glotzen und mächtig-dicke-Arme schieben zum Tagesgeschäft gehört, aber das war's dann auch. Der Streifen beginnt (natürlich ganz charmant-obligatorisch mit Close-Up einer männlichen, verschwitzen Brust) als solides Revenge-Movie und Felsmann ist dann am stärksten, wenn er ohne viel zu Reden fragt, wo der Ausgang ist und ohne viel zu Fragen einfach Dinge tut, wie zum Beispiel Leuten ein Lüftungsrohr durch die Hirnrinde legen. Weil das aber nicht so richtig "politically correct" ist, musste man ja noch ein paar Handlungsstränge parallel dazu einbauen, um den Opfern irgendwann so etwas wie eine Ambivalenz zu suggerieren und dem Publikum mit erhobenem Finger zeigen, dass Rache ganz arg böse ist. Der dicke Quotenschwarze hat natürlich einen Sohn, der dünne Quotenschwarze ist Pfarrer mit Kind und Kegel. Halleluja. Und was dieser Auftragskiller sollte, der den Killer der Killer jagt ... keine Ahnung. Will auch nicht drüber nachdenken. Nicht falsch verstehen: Filme, die die Ideologie von Rache und Vergeltung moralisch in Frage stellen, sind nicht verkehrt - aber entweder ich drehe ganz klassisch ein B-Movie mit "The Rock", oder ich mache ein Drama draus. FASTER ist leider nichts von beidem.
Muss wirklich erst Stallone einen Film für Herrn Johnson schreiben, damit der einfach mal wieder wie in guten alten Zeiten Leute umnieten darf, ohne später zu weinen oder sich für das Familienleben seiner Charaktere zu interessieren? Hach, wo sind sie nur geblieben, die guten, alten Friss-oder-Stirb-Zeiten ...
"Who Honors those we love for the very life we live? Who sends monsters to kill us ... and at the same time sings that we'll never die? Who teaches us what's real... and how to laugh at lies? Who decides why we live and what we'll die to defend? Who chains us ... and who holds the key that can set us free? It's you. You have all the weapons you need. Now fight! "
Wer hätte gedacht, dass SUCKER PUNCH so einen Wirbel lostreten würden. Als ich die ersten Trailer gesehen habe, wusste ich für mich, was ich erwarte. Einen typischen Snyder. Ein visionäres Szenenbild, bombastische CGI-Kulissen und gnadenlos hübsche Frauen - vor allem aber eines ... viel Krachbummente und story- bzw. sinnfreies Rumgeballer. Oder anders formuliert: Wenn THE EXPANDABLES und WATCHMEN Kinder kriegen würden, wäre SUCKER PUNCH das Wunschbaby, das ich mir erwarten würde. Dann kamen die ersten "Kritiken" ... meist von den Snyderhassen, die schon in "300" antisemitische und homophobe Neigungen entdeckt haben wollen. Ernstaft Leute. Geht mal raus, genießt das Leben, packt die BILDzeitung weg und lasst etwas Frischluft an eure Hirnzellen. So einen Bockmist kann man ja echt nicht mehr gut heißen. Allerdings ist ja 300 schon eine Weile her. Snyder hat mit WATCHMEN und DAWN OF THE DEAD gezeigt, dass er ja doch bisschen was auf dem Kasten hat. Jetzt ziehen die Argumente für Homophobie und Antisemitismus nicht mehr, denn nun ist ja SUCKER PUNCH da; de facto Zeit für etwas Neues. Also - wir haben Style-over-Substance. Ist aber kein Kritikpunkt. Macht Bay ja auch, und das ist mal mehr, mal weniger unterhaltsam. Doofe Story. Hm. Gut, auch nicht der Super-Kritikpunkt. Zu viel Action! Nein warte, THE EXPENDABLES hatte das ja auch. Hey, ich hab's. Die Damen rennen leicht bekleidet umher und die Männer sind dicke und schwitzende Klischeestricher vom Thaipuff um's Eck. Das ist es. Snyder produziert chauvinistische, sexuell erniedrigende und frauenverachtende Filme! Buuuh! Pfui! Scheiße! Snyder, fahr zur Hölle! Klingt dämlich? Schaut mal einige Kritiken an. Da wird tatsächlich so argumentiert. Gut, klar; jetzt könnte man natürlich dagegen argumentieren:
Alles Quatsch! Snyder inszeniert in seinem konsequent visionären Stil ein post-modernes ALICE IN WONDERLAND, in dem Babydoll die durch traumatische Erlebnisse geschürte Agoraphobie des Asylums und die bevorstehende Bedrohung der Lobotomie durch eine imaginäre "Flucht" in eine eigene Welt benutzt, um in sexuell reduzierter Form und Erniedrigung durch die von Männern dominierte Welt sich ihrer in der realen Welt übermächten Häscher zu erwehren und um trotz ihres Status als zum Sexobjekt degradiertes Schulmädchen den Spieß umzudrehen, damit sie dem chauvinistischen Voyer in einer von kostenloser Internetpornographie anonymisieren und sexsüchtigen Welt die Faust ins Gesicht schlagen kann, was schon der Name SUCKER PUNCH impliziert. Babydoll durchlebt die klassische Flucht in den Kaninchenbau, die ALICE schon erfahren hat und durch den abgestimmten Soundtrack mit "White Rabbit" den literarischen Bezug zu THROUGH THE LOOKING GLAS bewahrt. Dargestellt wird diese intellektuelle Gesellschaftskritik durch metaphorisch beeindruckende Bilder in Form von anonymen und maskierten Soldaten oder auch den Samurai - einer Eliteeinheit in einem von männlichen Herrschern geführten Epoche. Snyder ist es somit gelungen, der chauvinistischen Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, indem er durch zelebrieren von erniedrigenden und sexuellen Klischees der von Sex-Sells dominierten Welt einen Tritt in die Weichteile versetzt und somit jede Heuchler entlarvt, die Feminismus predigen und dabei selbst dem anziehenden Sog eines weiblichen Körpers in erotischen Outfits nicht entfliehen können.
Klingt doch auch plausibel, oder? Aber mal ganz im Ernst. Leute. Wen interessiert denn bitte so eine Scheisse bei einem Snyder Film? Sieht man mal von den (Pseudo-)Hassfilmtriaden und den notorischen Anti-Haltungs-Wertungen ab, treffen wir uns da, wo der Film wirklich steht. In der homogenen Schnittmenge, der Mitte, dem gemeinsamen Nenner. Nicht mehr und nicht weniger ist SUCKER PUNCH; vor allem ist er das ganze Gehetze und Gestreite einfach nicht wert. Da gibt es Filme, bei denen sich solche Diskussionen mehr lohnen - und manche wissen, wie sehr ich dem Film hier entgegen gefiebert habe. Ich fange auch gleich an und bewege mich auf die Kritiker zu. Ja, der Film ist strunzdumm. Dagegen wirkt THE EXPENDABLES wie ein Ode an FAUST und Rourkes rumgeheule ist ein Segen der tiefenpsychologischen Charaktervertiefung. Da kann auch das ein- und ausleitende Philosophengebrabbel bei SUCKER PUNCH nichts dran ändern. Snyders Message, dass niemand sich diskriminieren lassen muss und jeder sich selbst helfen kann, um seinen eigenen Weg zu gehen, tut sich hier zwar super wichtig aber mal im ernst: hat da irgendjemand zugehört? Snyder hat sich zudem zu meinem amerikanischen Pendant zu Alexandre Aja gemausert. Beides sind ambitionierte und talentierte Regisseure - aber bis irgend einer von denen es mal schafft, Charaktere mit Tiefe, Dialoge mit Hirn und ein Skript mit Händen und Füßen zu schreiben, friert eher die Hölle zu. Die "Story", die Protagonisten, die Dialoge und vor allem das Ende sind Mumpitz. Wobei man hier anmerken muss, dass das Ende auch deshalb Mumpitz ist, weil Snyder die ursprüngliche Version schneiden musste, was auch das Verstecken des Gesichts idiotisch wirken lässt (Interview gibt's hier: http://antcomic.com/blog/?p=30410 ; danke an BigDi für den Link) Trotzdem hätte Ich gerne eine Fernbedienung gehabt, um das blöde Gequatsche einfach zu skippen. Soll die Alte doch in's Gras beißen, es ist mir scheißegal. Ich will das nächste "Level" sehen. Boah ne, jetzt heulen die alle noch rum und kreischen und wollen sowas wie Gefühlsregungen beim Zuschauer erreichen. Sehr geehrter Herr Synder - der Zug ist schon nach den ersten zehn Minuten abgefahren.
ABER - wenn Snyder eines kann, dann ist es sein Handwerk als visionärer Regisseur. Was er hier an Effektmasturbation abgeliefert hat, übersteigt alles, was ich bisher gesehen habe. Natürlich ist das CGI-Gewichse rein Mittel zum Zweck, aber in diesem Fall ist es mir sowas von egal. Bereits die Einleitung, der sich öffnende Vorhang, das (ausnahmsweise wirklich gelungene) Cover von SWEET DREAMS in Kombination mit einer im Stile eines Musikvideos gedrehten Einleitung in die Welt von SUCKER PUNCH ist einfach brillant und etwas anderes, als man es sonst gewohnt ist - und für leidenschaftliche Videospielfans sowieso der Auftakt zu einem Film gewordenen Spieletraum. Dann folgt nach blödem Geblubber der erste Ausflug, das erste "Level", wenn man so sagen will. Ein eisiger Kampf gegen gigantische Samurai mit Schwertern, Raketenwerfern und Maschinengewehren. Das ist nicht nur absolter Nerdgasm, das ist auch noch großartig eingefangen. Wenn Babydoll vor einem viermal größeren Steinsamurei steht und erstmal einen Tritt in die Schnauze bekommt, gröhlt mein Herz vor Freude. Doch obwohl der Kampf schon wirklich gelungen ist, steigert sich das Spektakel immer weiter. Der Kampf gegen die Deutschen im ersten Weltkrieg? Bombastisch. Eine gigantische Schlacht gegen Ritter, Orks und Drachen? Na klar, wieso nicht? Das beeindruckendste Feuerwerk zündet Snyder aber zum Schluss und was er da abfeuert ist, und das meine ich absolut ernst, ein visuelles und handwerkliches (nicht filmisches!) Meisterwerk und seiner Zeit weit, weit voraus. Dagegen sieht selbst TRON: LEGACY aus wie aus dem letzten Jahrhundert. Der Kampf gegen die Roboter im Zug ist mit das spektakulärste und beeindruckendste, was ich bisher sehen durfte, seit ich Lichtspielhäuser betrete. Was Snyder hier aus einem simplen Kampf an Spielereien herausholt ist in Worten kaum beschreibbar. Man muss es erlebt haben. Da kann das ganze Drumherum noch so blöd sein, noch so stumpf und eigentlich noch so hirnrissig - Kino darf nicht nur für Arthouse gemacht sein; auch visuell muss hin und wieder das Auge verwöhnt werden und das hier ist nicht nur verwöhnen, das ist einbalsamieren mit Sechs-Sterne-Exklusiv-Behandlung, während Snyder beide Mittelfinger in Richtung gewohnter Sehgewohnheiten streckt.
Hinzu kommen zahlreiche Zitate und Anspielungen aus Film und Videospielen - was nicht selten (gewollt) dazu führt, dass der Film selbst wie ein Videospiel rüberkommt. Hier etwas MATRIX, dort etwas EQUILIBRIUM, dann die aus KILLZONE (Playstation 3) entliehenen Hellghast als deutsche Maschinenkrieger, ein bisschen UNSTOPPABLE und I, ROBOT und schon haben wir angenehme Zitate, die nicht nur plumpe Kopien sondern verneigende Hommagen an die Originale sind. Untermalt wird alles (und da sind wir uns ja immerhin fast alle einig) von einem wirklich mehr als gelungenen Soundtrack, der stets zum gezeigten passt und sei es nocht so fremdlich. Wer hätte gedacht, dass man den Auftritt eines schmierigen Bürgermeisters inklusive intensivem Beschnuppern einer Zigarre so durchgestylt mit einem Queen-Rap-Remix untermauern kann? Also, ich nicht.
Was bleibt also zu sagen. SUCKER PUNCH ist visuelles Meisterkino für die Videospiel- und Effektgemeinde, das trotz einiger fantastischer Szenen und Ideen nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass Snyder keine Drehbücher schreiben kann. Strunzdoofe Dialoge, fehlende Identifikationsfiguren und ein langweiliger Plot drücken die Freude am Film. Die Diskussionen, ob Snyder seine weiblichen Heldinnen jetzt als kritisches Pendant zur versexten Gesellschaft aufstellt oder einfach nur heiße Mädels als Blickfang benutzt, ist eine wohl nie enden wollende Auseinandersetzung. Wie man oben sieht, kann man (je nach Auslegung) die Waagschale so oder so kippen. Je nachdem sollte man auch selbst mal überlegen, warum man sie in diese Richtung kippt. Snyder selbst betont, dass es beides sein soll; Kritik am Stand der Frau in der Gesellschaft und ein Spiegel, der vorgehalten wird. Inwiefern da auch die 18 geschnittenen Minuten Einfluss darauf haben, sei dahin gestellt. Allen Überlegungen zum trotz zählt aber am Ende nur eines, nämlich dass der Film Spaß macht; und das macht er, wenn man die langweiligen "Echtwelt"-Phasen irgendwie verdrängen kann. SUCKER PUNCH ist zelebriertes Blockbuster-Kino von einem Mann, der weiß, wie man tolle Bilder zaubert. Entweder man liebt es, oder man hasst es. Und so wie er mit 300 das Publikum gespalten hat, tut er es auch mit SUCKER PUNCH und auch seine nächsten Filme werden daran nichts ändern. Auch daran nicht, dass Liebhaber sowie Hasser wieder ins Lichtspielhaus rennen, nur um danach wieder in gewohnter Manier abkotzen oder zelebrieren zu können. Aber daran erkennt man ihn wohl - einen echten Snyder.
"For those who fight for it, life has a flavor the sheltered will never know."