Herr Beutel - Kommentare

Alle Kommentare von Herr Beutel

  • 6 .5

    "Your powers are a gift from God or whoever the hell wrote your life script. "

    Hm. Ja. Besser als gedacht, schlechter wie erwartet. Inzenierungstechnisch toller Film mit passendem Soundtrack, vielen Kameraspielereien (das Intro ersetzt jeden Konsum von bewusstseinserweiternden Substanzen) und wunderschönen visuellen Ideen, um den aktuellen Geisteszustand von Cooper zu unterstreichen. Der spielt seinen Eddie Morra übrigens wirklich überzeugend und kann die verschiedenen Hochs und Tiefs, die er durchlebt, genau so überzeugend rüberbringen, wie den Aufstieg vom Looser zum arroganten Börsenfutzi. Für die Exposition wird sich erfreulich viel Zeit gelassen. Die Welt wird dem Rezipienten fast einfarbig und trostlos vorgestellt, genau wie Coopers Charakter, der sich der langweiligen Eindimensionalität vollkommen gefügt hat. Der fast gescheiterte Schriftsteller ist motivationslos, faul und nicht der hellste, zudem lässt ihn die Freundin auch noch sitzen und er ist total am Boden. Zufällig (oder eher: Zum Glück) trifft er auf einen alten Bekannten, der ihm die ominöse Super-Pille gibt. Von da an verwandelt Eddie sich in ein Perpetuum Mobile, die Welt wird bunt und farbenprächtig, er beendet sein Buch in vier Tagen, lernt Fremdsprachen, stylt sich um und geht an die Börse, um einen Haufen Kohle zu machen. Wie er die Zeit dazu findet? Verrät der Film nicht. Warum es niemand dubios findet? Auch keine Antworten. Statt dessen nimmt Eddie mehr und mehr Pillen und sein Leben gerät total ausser Kontrolle; es gibt keine Limits, er bekommt Black-Outs, Risse im Erinnerungsvermögen. Ein Mord geschieht. War er es? Wohl nicht. Oder doch? Man weiß es nicht. Der Film reisst viele Ecken an, zelebriert die Konsum der Droge, zeigt aber auch unverblümt die Wahrheit, wenn man auf Entzug ist. So richtige moralische Vorwürfe oder gar eine Stellungnahme ob Pro- oder Contra-Konsum macht der Film keine. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, sei mal dahin gestellt, was auch für das fragwürdige Ende gilt.

    Kommen wir kurz zu DeNiro. Der war in seiner Rolle - mal wieder - hoffnungslos unterfordert. Dabei ist ihm die Figur des Carl van Loon als gewissenloser Geldmagnat doch quasi in den als kleine Fingerübung für zwischendurch in Schoß gelegt. Das ist aber auch das Problem des Films. Er lässt außer Cooper niemandem Freiraum zur Entfaltung. Es geht nur um seine Figur, die Trips und seine Auf- bzw Abstiege. Alles dreht sich nur darum, wie toll die Pille ist und was so 100% Gehirnleistung alles machen können. Dann gibt es ein paar Sub-Plots, einige deftige Gore-Sequenzen die dann entweder irgendwann die Fäden zusammen laufen lassen oder eben nicht. Der Film ist nämlich zu oft mit sich selbst beschäftigt. Er kommt nach der Exposition kurz in Fahrt und dreht sich dann ständig um sich selbst.

    Das klingt aber alles weit negativer, als der Streifen in der Tat ist. Kurzweilige Unterhaltung mit tollen Stilmitteln und guten Schauspielern ist trotz allem geboten und auf DVD sehe ich mir den garantiert auch noch einmal an. Dennoch habe ich das Gefühl, dass der Film gerne mehr wäre, als das, was er im Endeffekt ist. Ein zelebriertes und post-modernes, stylisches Blockbusterkino will OHNE LIMIT sein; was bleibt ist aber doch "nur" ein kurzweiliger und spannender Sci-Fi an der Börse. Mit Drogen.

    "So, Eddie Morra... And you do know you're a freak? What's your secret? - Medication."

    4
    • Zack macht das schon ordentlich. Genau wie bei seinen bisherigen Filmen. Wird schon :) Dass er nicht immer Effektmasturbation benötigt, hat er ja in DAWN OF THE DEAD gezeigt.

      • 3 .5

        "Whatever comes our way, whatever battle we have raging inside us, we always have a choice. My friend Harry taught me that. He chose to be the best of himself. It's the choices that make us who we are, and we can always choose to do what's right."

        9,80€. So viel hat mich der Eintritt für dieses überlange Stück Ärgernis damals an der Kinokasse gekostet. Warum ich das noch so genau weiß? Weil ich nach dem fulminanten SPIDER-MAN 2 direkt am Premierenabend in's Kino stürmte. Zum einen, weil ich richtig heiß auf Spidey war, zum anderen, weil mit Venom einer meiner Lieblings-Antagonisten aus dem Spider-Man Universum auf die Leindwand gebracht werden sollte und da sich die Kirsten vorher in Interviews beschwerte, dass sie so wenig vor der Kamera stand, dachte ich mir: "Hey cool. Venom. Harry aka Kobold. Kaum nervtötendes Gekreische von Mary Jane. Kann ja nur geil werden!" ... Aber es sollte alles ganz anders kommen, denn nach nur sehr kurzer Zeit wandelte sich meine Popcorn-Tüte in eine Kotztüte, die trotz Jumbo-Dimensionen nicht ausreichen sollte.

        Spätestens nach der 3. Schrei und Heulszene ging mir Dunst schon so derart auf die Nüsse, dass ich ihr am liebsten persönlich den Rost von den Latten geprügelt hätte. Sie war diesmal so zickig und ekelhaft, dass sie mir unsympathischer war, als sonst irgend ein Charakter. Dementsprechend hab ich laut gejubelt als "Evil Peter" ihr beim Tanzen eins vors Fressbrett gegeben hat. Dafür erntete ich zwar böse Blicke von der Mädchengruppe neben mir, aber das mir leidlich egal. Zweiter Nervfaktor war der Charakter des Sandman. Mir ist ja im Prinzip immer recht egal, woher ein Charakter kommt, so lange er seinen Zweck erfüllt. Aber der Werdegang von Flint Marko zum Ultrabösewicht ist gelinde gesagt eine Frechheit. Er kletter ganz einfach über 'nen Zaun zu einem scheinbar streng gesicherten Forschungslabor in dem unter freiem Himmel(!) irgendwelche Molekular-atomaren Teilchenexperimente durchgeführt werden. Dass da dann jemand unten im Versuchsbereich liegt, ist den Wissenschaftlern dann auch erstmal egal. Der Charakter vom Sandman ist einfach zu sehr austauschbar. In SPIDER-MAN 2 waren die Motive von Doc Oc wenigstens nachvollziehbar. Ausserdem bekam er eine lange Einführung und gewann auch trotz seines Sinneswandel einige Symphatiepunkte. Der Sandmann hingegen wird kurz eingeführt, irgend ein Grund für sein Handeln (seine Tochter...oooh wie kreativ) zu Tage gelegt und das war's. Ach nein.... über 25 Ecken hinweg hat er ja noch Verbindungen zu Ben Parker. Gosh! Sandman ist zwar eine der wenigen Figuren, die ich nicht aus den Comics kenne, aber wenn dort die "Entstehung" genau so idiotisch ist, bin ich froh, dass es nie etwas darüber gelesen habe.

        Und mein Liebling Venom? Der meist gefürchtete Widersacher von Spider-Man? Das absolute Böse aus einer anderen Galaxis? Hochgerechnet hatte Venom gute 10 Minuten Leinwandauftritt. Dafür, dass der Film quasi mit der Aussicht auf den finalen Kampf seine ganze "Spannung" erhält, ist das fast schon lächerlich. Hier sollte man erst einmal in Betracht ziehen, dass der gesamte Film fast 140 Minuten Laufzeit hat, die einfach darin verschuldet sind, dass Raimi viel zu viel will. Warum benötigt man drei Antagonisten, wenn sie doch alle auf der Strecke bleiben? Weniger ist manchmal einfach mehr.

        Was ich übrigens bis heute nicht so ganz verstanden habe: Spider-Mans "Spinnensinn". In SPIDER-MAN hat er Fliegen im Umkreis von 500 Metern wahrgenommen, ist Fäusten ausgewichen, die mit voller Geschwindigkeit schon fast auf seinem Kopf auftrafen und in SPIDER-MAN 3 kriegt er von jedem zweitklassigen Gangster eine aufs Maul und lässt sich durch anschleichen überrumpeln...

        Wie dem auch sei, ich bin froh, dass Raimi das Zepter abgegeben hat. SPIDER-MAN war gelungen, SPIDER-MAN 2 der unerreichte Höhepunkt des Franchise. SPIDER-MAN 3 ist einfach nur eine uninspirierte, überbordende Ansammlung von "zu viel". Zu viele Charaktere. Zu viele CGI-Effekte. Zu viel Hurra-Patriotismus (Yeah, Spidey posiert miserabel animiert vor einer USA-Flagge!). Zu viel gewollt vom Drehbuch, das gerne so viel mehr wäre, als einfache Comic-Unterhaltung. Ich bin jetzt erstmal auf den Reboot gespannt. Und wehe, dort wird Venom wieder nur verheizt; dann ist hier aber Achterbahn.

        "I was right about you, about Peter... about everything. You know what you must do. Make him suffer, make him wish he were dead. First, we attack his heart!"

        5
        • 9 .5

          "Before we start, did anyone lose a bunch of twenties rolled up in a rubber band? Because we found the rubber band. Ok, it's a terrible joke... But thank you for coming."

          Der mit großem Abstand beste Teil der Raimi-Trilogie und für mich neben VENDETTA eine der besten Comicumsetzungen überhaupt. Das liegt nicht nur daran, dass Mary Janes unsägliches Gekreische etwas reduziert wird, sondern (und vor allem) an Alfred Molina als Dr. Otto Octavius. In den Comics zugegeben für mich noch unbeliebter als der Kobold, schafft Molina es hier, seinem "Bösewicht" so viel Tiefe und Charakter zu verleihen, dass er nicht nur jede Sekunde brilliert, sondern auch einen der sympathischsten Gegenspieler der Filmgeschichte schafft. Ähnlich wie Le Chiffre in CASINO ROYALE kämpft Doc Oc nicht überwiegend aus Machtversessenheit oder Hass, sondern aus wahnsinnigem Enthusiasmus seiner Arbeit gegenüber. Der durch ihn verschuldete Tod seiner über alles geliebten Frau und das scheitern an seinem Lebenswerk sorgen nicht nur dafür, dass er die Beherrschung über sich und seine Erfindung, die Tentakeln, verliert, sondern dass er emotions- und hoffnungslos versessen die Jagd auf ein gescheitertes Perpetuum Mobile beginnt und seine Frustration und den Selbsthass an die Technik übergibt. Er will nicht böse sein. Er will nicht verletzen. Aber geblendet von seinem Verlust bricht er seine Prinzipien. Nur hin und wieder blitzt sein Geist wieder auf und er erlangt kurzzeitig die Kontrolle, versucht anzukämpfen, um nicht als Monster zu enden.

          Dass im Subplot Harry hinter das Geheimnis seines verstorbenen Vaters kommt und sich der Kobold für den miserablen dritten Teil wieder ankündigt, ist nur eine Randnotiz, die immer wieder die One-Man-Show von Molina unterbricht. Ich weiß, es ist objektiv falsch ist, den Film nach der Leistung von Molina zu bewerten, aber selbst wenn Mary Jane, Harry und alle anderen Plots verschwinden würden und es nur der Kampf Doc Oc gegen sich selbst gegen Spider-Man wäre, wäre der Film definitiv in meinen Augen und gemessen an den sonstigen Verfilmungen, ein weit mehr als ausgezeichneter Film. Er ist für mich einfach "herausragend" und der einzige Teil der Trilogie, den ich immer und immer wieder anschauen könnte.

          8
          • 6 .5

            "Whatever life holds in store for me, I will never forget these words: "With great power comes great responsibility." This is my gift, my curse. Who am I? I'm Spider-man."

            SPIDER-MAN (mit Bindestrich, ihr Lieben) ist bzw. war ein "sehenswert"er Auftakt für die Raimi-Trilogie. Die Figuren bekommen eine ausreichende Exposition, Toby Maguire war als Spinnenmann durchaus solide, Dunst ... und Willem Dafoe als Kobold ist ein passender erster Gegenspieler zum warm werden. Auch wenn ich den Kobold in den Comics (und Spielen) immer als ätzendsten Widersacher empfand, habe ich ihn hier doch ganz gerne gesehen - wenngleich der Wahnsinn, der in den Comics von ihm ausgeht mitsamt seiner Schizophrenie, hier absolut zu kurz kommt. Inszenierung ging ebenfalls in Ordnung; Klamauk, Spannung, Action und Charakterentwicklungen waren solide. Auch wenn ich nach wie vor nicht ganz verzeihe, dass Mister Parker durch die Spinne so weit mutiert, dass er nicht nur Wände hochgehen kann, sondern auch Spinnweben aus der Pulsader-Region schießen kann. Aber ok, künstlerische Freiheit und so :)

            Übrigens bot SPIDER-MAN einen der ersten Filmfehler, über den ich im Kino so laut lachen musste, dass ich böse Blicke erntete. Also Spidey Mary Jane rettet und mit ihr zum Appartement schwingt, sieht man im Close-Up, wie sie sich freudig an ihn drückt. Dabei schwingen beide von links nach rechts. Marys Haare wehen aber auch nach rechts, weil der Wind im Studio wohl doofer Weise von links kam. Darüber kugel ich mich heute noch, wie man sowas übersehen kann.

            3
            • 10

              So, für meine 400. Bewertung werde ich mir nach langem überlegen LOVE EXPOSURE anschauen. Da mich das Wetter in meinem Urlaub im Stich lässt. wird die Zeit halt damit verplempert. Da ich ungern 4 Stunden zusammenfasse, werde ich mir, inspiriert von einigen Usern wie Hitmanski etc., LOVE EXPOSURE in einer Live-Review reinziehen.

              +++ Gegebenenfalls SPOILER im Text +++

              Los geht's! Filmstart Teil 1 ... Ohman ... will ich das wirklich?

              30 Minuten: der Anfang blast mich jetzt schon um. Tolle Inszenierung, packende Musik. Die Idee vom Christensohn zum Sündiger mutierenden Jugendlichen, der erst die Mutter körperlich und dann den über alles gelobten und geliebten Vater an seinen fanatischen Glauben verliert, ist bisher spannend und Klasse umgesetzt. Allein daraus hätte man schon einen eigenen Film basteln können. Bin gespannt, wie die "Sündenjagd" jetzt weitergeht! :)

              35 Minuten: Martial Arts Ausbildung im Schlüpper fotografieren - ich brech ab! :D

              50 Minuten: Schlüpfer-Poker mit Erdbeerhöschen als Royal Flush. Jetzt brech ich echt ab. Ausserdem viele neue Charaktere, mit denen sich wohl etwas grösseres anbahnt. Bin gespannt was jetzt passiert. Bisher bin ich absolut begeistert.

              60 Minuten: Da ist ja mein Schnuckelchen Hikari Mitsushima! Steht ihr gut, diese Schuluniform. Sakura Andô ist jetzt ebenfalls mit ihrer komischen Vogel-Gruppe eingeführt und es gibt richtig dick auf die Schnauze. Wir hatten jetzt religiösen Einstieg, Fetisch-Elemente und jetzt gibt's Kung-Fu mit herrlichen Querverweisen auf MATRIX und JACKIE CHAN Filme. Nur mit Schlüpfern. Damit ist auch Kapitel 1 beendet. Bisher kommt die Vorhersage ziemlich gut hin und das UT-Mitlesen ist weit weniger nervig wie gedacht. Bravo!

              65 Minuten: (S)Exploitation, Gore und Blutfontänen. Rockt.

              80 Minuten: Noch mehr Gewalt und Blut. Jetzt wird einfach mal aus dem Nichts der Fokus auf die Randfiguren gelegt und ihre Geschichte erzählt. So viel Tiefe bei so vielen protagonisten habe ich echt noch nicht erlebt. "Chistus, seit Kurt Cobain bist du der erste coole Mann, den ich akzeptiere." 'nuff said. :)

              100 Minuten: liebe ist ja sooooooooo schön. Mit fast schon kitschiger Hingabe lernen sich Yu und Yoko gerade kennen ... Blöd nur, dass er sich als Frau verkleidet mit einer Latte rumärgern muss während sie in naiver und fast süßer Ideologie an ihren lesbische Ader glaubt. Das ist so süß, was vor allem an Hikari Mitsushima liegt. Fein, fein!

              120 Minuten: Erste kleinere Länge hat sich eingeschlichen, ist aber vergessen. Sakura Andôs Figur, die bisher immer nur am Rande zu sehen war, mischt sich nun in das Liebesglück mit ein und scheint ihre eigene Idee zu haben, wie das mit Yoko und Yu weiterlaufen soll. Es wird von einem Plan gesprochen, den sie bereits in die Tat umzusetzen versucht - eine erste Finte wurde gelegt. Der Plan scheint aufzugehen. Ich hasse sie. Böse!

              122 Minuten: Religioser Fanatismus, Martial Arts, Schlüpfer-Fetisch, Exploitation. Jetzt kommt Lesben-Erotik. Der Grund dafür bricht mir zwar das Herz aber Hikari Mitsushima lutscht so schön an ihrem Finger, dass ich ausnahmsweise mal über die Schandtaten von Sakura hinwegsehe. Wo ist doch gleich die Kleenex-Packung.....?

              140 Minuten, die erste DVD ist zu Ende. Wahnsinn. Jetzt kommt allerfeinstes Familiendrama und eine Parabel auf echte Freundschaft. Bin gerade total von den Socken und mit Gänsehaut im Anschlag wurde das Bild schwarz. Jetzt eben kurze Pause und dann direkt die restlichen knapp 2 Stunden in Angriff nehmen. Ich bin absolut begeistert!

              150 Minuten: Jetzt wird's trashig. Bukkake-Audition, Yoko als geschminkter Priester vor einem goldenen Riesenpimmel, der Perversen dieser Welt die Beichte abnimmt, weil sie auf Grundschüler stehen und Kotze von Frauen lecken. Ich vergeben dir. Glaube ich.

              180 Minuten: Yu und Yoko im Bus nach ihrer "Rettung". Sauspannend, obwohl - oder gerade weil - kaum gesprochen wird. Und Yus Freunde sind einfach zum knuddeln.

              190 Minuten: Yoko zitiert die Korinther, Kapitel 13. Komplett. Zusammen mit einer phänomenalen Score im Hintergrund steigt mir gerade die Gänsehaut über den Rücken. Ich möchte laut applaudieren!

              200 Minuten: Das Finale rückt näher. Jetzt dominiert der Psycho-Splatter. Es wir geschnetzelt, geblutet, gesprengt und mit hektischen Schnitten der Terror fabriziert, den man sonst nur aus dem einschlägigen Genre kennt. Ich sitze gebannt auf meinem Sessel, Gänsehaut, Wut und Hoffnung wechseln sich ab. Großartig. Ich bete das erste Mal seit langer Zeit für ein Happy End.

              FERTIG ... was für ein Ausflug. Das Ende berührt, ich hatte Gänsehaut und (fast) Pipi in den Augen. Vier Stunden für eine im Herzen simple Liebesgeschichte - aber was für eine. Ich habe keine der 236 Minuten Laufzeit bereut. Fantastische Musikuntermalung, Humor, Splatter, Sozial- und Kirchenkritik, Action, Trash und allerliebste Romanze - aber am Wichtigsten: Liebe. Liebe überwindet alles, Liebe kann Berge versetzen. Liebe ist unser Antrieb. Alle diese Elemente vermischt einem so tollen und warmherzigen Film, dass mir Euphorie und Freude aus allen Poren sprießen. Ganz im Ernst? Der Film hätte auch gerne noch länger gehen können, so kurz kamen mir diese knapp vier Stunden vor. Auch wenn ich mir ganz ehrlich das Finale einen kleinen Tacken "schnulziger" gewünscht hätte, ist der Film von der ersten bis zur letzten Minute einfach nur eines: ein cineastisches Meisterwerk.

              "Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen."

              11
              • An der Stelle an "I HATE YOU HITMANSKI" ... :P

                1
                  • 0

                    Klar, ist es nicht objektiv, einen Film nach 30 Minuten zu bewerten, aber nachdem ich kein einziges Mal lachen oder auch nur grinsen musste, habe ich genervt den Fernseher ausgemacht. Kackende Vögel sind genau so unlustig wie Nasenhaare auszupfen im Close-Up. Ich mag BRUCE ALMIGHTY als kleine "WwW" (Was wäre Wenn) Komödie, ich finde Carell eigentlich immer für einen Lacher gut, aber was der Film soll; keine Ahnung. Umso ärgerlicher, dass Steve Carell seine sowieso dürftige Filmographie mit so einem Mist bereichert. Dann doch lieber noch einmal den Vorgänger mit Jim Carrey. Der war wenigstens witzig, auch ohne jede Sekunde seine Message dem Publikum mit Anlauf in's Gesicht zu rülpsen.

                    6
                    • Nach 2 Minuten ausgemacht. Dann doch lieber F-Promis.

                      2
                      • 9

                        Seiner Zeit weit voraus. Zelebrierter Stumpfsinn, der nicht nur die damals inhaltlich und unterhaltungstechnisch merklich nachlassende Zeichentrickwelt parodierte, sondern so intelligent die Dummheit auf die Schippe nahm, dass die Serie selbst heute noch als Reflexion der aktuellen Unterhaltungsmaschine funktioniert. Würde man den beiden Protagonisten noch die Hosen in die Socken stecken und viel zu enge Mützen tragen, die nicht auf den Kopf passen, könnte man REN & STIMPY auch zwischen FRAUENTAUSCH und DSCHUNGELCAMP laufen lassen - und niemand würde es merken. Genau so gut könnte die Serie aber auch auf ARTE laufen und die Kritik bei aufnahmefähigen Zuschauern ihre satirische Wirkung entfalten lassen.

                        9
                        • 6 .5
                          über Wanted

                          "Are we gonna "bond," now? - Would you like to?"

                          Die erste halbe Stunde von WANTED ist definitiv gelungen - Witz (Stichwort: Tastatur), Action und "Story" passen hier wirklich sehr gut und stimmen auf einen trashigen No-Brainer mit gnadenlos schön-geleckter Optik ein, der die bekannte Geschichte vom "Loser-wird-zum-Checker" erzählt. Vor allem die Einleitungssequenz macht schon recht fix klar, wo die Reise hingehen soll. Geradlinig, mit viel Blut, Härte und Action schnurstracks auf das Ziel zu. Das macht Lust auf mehr - nur stellt sich WANTED dann selbst ein Bein und fällt im Schlussspurt gnadenlos auf die Schnauze. So ab der Mitte verliert sich der Film in viel zu viel Geschwafel und mythologischem Firlefanz. Das ist soweit kein Problem, denn auf Dauer würde die Actionorgie einfach ermüden. WANTED begeht jedoch einen großen Fehler - der Streifen nimmt sich über weite Strecken so dermaßen Ernst, dass ich vor Scham im Boden versinken möchte. Der "Webstuhl des Schicksals" ist ja an sich eine nette Idee als Randerscheinung, aber diese Mythologie und Seriosität, mit der das behandelt wird, ist dann irgendwann mehr Störfaktor als Auflockerung.

                          Hätte der Film das Tempo vom Anfang gehalten, wäre das durchaus unterhaltsam gewesen - quasi die russische Antwort auf CRANK bzw. SHOOT'EM UP. Vor allem Letzterer zeigt eindrucksvoll, wie man ununterbrochene Action so mit einer recht akeptablen Story verknüpft, dass es nicht störend oder gar blamabel wird. Wenn Bekmambetov seiner Effektabteilung das Zepter in die Hand drückt, wird man von einer bildgewaltigen Actionwelle erschlagen, die einem die Seh- und Hörkanale durchpustet, als gäbe es kein Morgen. Das ist alles so Over-The-Top inszeniert, dass es eine Pracht ist, dieser Anti-Logik zu folgen, die sämtlichen Gesetzen dieser Welt die Faust in's Rektum steckt - wenn man danach nicht wieder vom Webstuhl unterbrochen wird.

                          Übrigens: wer hier die Moralkeule auspackt, der geht auch zum Lachen in den Keller. "Töten für den Weltfrieden" ist doch so ziemlich die gängigste Lizenz zum Leute umnieten. Klar ist WANTED über weite Strecken ziemlich brutal und zelebriert die Gewalt als Mittel des Friedens, aber man regt sich ja auch nicht über JAMES BOND oder die Jungs von EXPENDABLES auf - oder hat hier jemand den mahnenden Finger gehoben, als Lundgren einen 'Warnschuss' abgegeben hat? Wie dem auch sei, in WANTED wird leider viel Potential verschenkt. Trotzdem sind die Actionsequenzen phänomenal und über weite Strecken kann auch WANTED wirklich unterhalten. Ich wünsche mir für WANTED 2 aber weniger Ernsthaftigkeit und dafür mehr durchgeknallte CGI-Action mit dem gewissen Augenzwinkern. Dann klappt's auch mit der Unterhaltung über die ganze Laufzeit. Abschließend muss ich noch ein großes Lob anbringen, wie im Finale von WANTED der Showdown von EQUILIBIRUM rezitiert wird - eine wirklich gelungene Verneigung. Insofern sie wirklich gewollt war.

                          "You're not an assassin of fate, Sloan. You're just a thug who can bend bullets."

                          2
                          • 8 .5

                            "What do you know about trilogies? - All I know is that in the third one, all bets are off."

                            Was für ein herrlich-geiler Abschluss der ersten Trilogie. Bereits mit der untypischen Ermordung einer zentralen Figur in SCREAM II zeigt SCREAM III, wohin der Hase läuft. Es gibt keine festen Regeln mehr, alles und jeder kann auf der Liste des Täters stehen. Auf dem Weg zur Auflösung wendet Craven einen ebenso schlauen wie kongenialen Kniff an, um die Trilogie zu einem Abschluss zu bringen. War SCREAM II im Prinzip eine konsequente und homogene Weiterführung von SCREAM, die keine neuen Akzente setzte, ausser sich an die bekannten Sequel-Regeln zu halten, wird in SCREAM III mit dem Film-im-Film Prinzip und der filminternen Parodie STAB 3 der Bezug zu den ersten beiden Filmen gewahrt. Mehr sogar: ihre Schwächen werden gekonnt auf die Schippe genommen und auf herrliche Art und Weise rezitiert. Jeden Charakter gibt es jetzt doppelt, die Abziehklischees treffen auf die mehr oder minder vernünftigen Originale, der Killer orientiert sich am Drehbuch und schreibt dieses nach seinen Wünschen um. Waren die stereotypen Cliquen-Idioten im ersten Teil für mich störende Faktoren, sind sie hier wesentlicher Bestandteil der Funktionalität von SCREAM III. Wenn Sidney am Set von STAB 3 umherwandert, ihr Zimmer aus SCREAM betritt und minutenlang rotzfrech Zitate aus erstem Teil wiederholt werden, während kurz darauf die Regeln neu geschrieben werden, dann sitzt man jubelnd und gespannt in seinem Sitz und harrt freudig der Dinge, die da kommen. Die Querverweise zu POLTERGEIST und NIGHTMARE werden so selbstgefällig in den Slasher eingebaut, als würde Craven uns allen zwinkernd den Mittelfinger entgegenstrecken.

                            Als wären Inszenierung und Spannung nicht schon ausreichend genug, packt Craven Gastauftritte in den Film, dass ich freudig mit den Ohren schlackern durfte. Carrie Fisher spielt sich selbst, die wie eine aussieht, die sie nicht ist - ich habe Tränen gelacht. Und dass Jay & Silent Bob hier ebenfalls herumwackeln ist zwar total sinnfrei, aber unglaublich spaßig. Dass auch der - leider - in SCREAM II verschiedene Jamie Kennedy aka Randy nochmals als wandelndes Regel-Nachschlagewerk auftauchen darf, hat mich ebenfalls mehr als gefreut.

                            SCREAM III ist der mit Abstand beste Teil der Trilogie und ich kann ehrlich gesagt nur schwer nachvollziehen, warum er überwiegend so miserable Kritiken bekommen hat. Vielleicht weil es nicht mehr überwiegend um das pure Abschlachten von Figuren durch einen Killer geht, sondern mehr um die intelligente Auf- und Verarbeitung der Vorgänger; im Prinzip das SAW-Franchise in Rückwärts. Dass Craven die Eier hat, nicht nur seine Vorgänger geschickt in dem Film mit STAB 3 selbst zu parodieren, sich über ihre Schwächen auszulassen nur um dann doch irgendwie augenzwinkernd wieder die Horrorklischees abzuklappern, indem er seinen Protagonisten ihre parodierten Ebenbilder gegenüber stellt, das ist nicht nur raffiniert, das ist etwas, wovon sich viele Pseudo-Slasher bzw -Horrorschinken eine Scheibe von abschneiden können. Ich bin jetzt richtig gespannt auf SCREAM IV und hoffe, dass Craven sich weiterhin so steigert, wie er das von SCREAM bis SCREAM III in jedem Film kontinuierlich gemacht hat. SCREAM III ist der fast perfekte Abschluss einer Trilogie, deren Vorgänger fein säuberlich auf den letzte Teil hingearbeitet haben, um diesem den perfekten letzten Akt zu verschaffen. Mission geglückt, Herr Craven.

                            "Hey Detective, what's your favorite scary movie? - My life."

                            8
                            • Wird geschaut. Ich mag QUANTUM TROST ja sehr gerne :)

                              1
                              • 7 .5

                                "It's Bullshit generalization. Many sequels have surpassed their originals. - Oh yeah? - Name one. - Aliens. Far better than the first."

                                Na also, geht doch. Die Einleitung ist mehr gelungen: zelebrierte Gewalt im Kino, Abschlachten während die Masse grölt und auf der großen Leinwand sehe ich Schnuckelchen Heather Grayham als die hübsche Version von Drew Barrymore. Sehr zu meiner Freude wird die unsäglich dämliche Einleitung von SCREAM direkt auf die Schippe genommen. Guter Einstand. Erinnert mich an meinen Kinobesuch von THE EXPENDABLES bzw. TUCKER & DALE VS EVIL; nur, dass die jubelnde Masse am Ende keine schwarze Leiche vom Podium holen musste. Die Film-in-Film Elemente konnten mich begeistern, das fröhliche Sinnieren über Fortsetzungen, die herrlichen Querverweise, die Zitatwut und das verhalten der Akteure. Diesmal stimmt fast alles, vieles läuft runder und besser als im ersten SCREAM und insgesamt wirkt SCREAM II für mich wie die "geupdatete" Version von SCREAM. Die Karten wurden dort am Ende offen ausgelegt, jetzt kann ironisch, frisch und frech nach allen Regeln der Kunst geschnetzelt werden. Das ist mal amüsant (Sarah Michelle Gellar) und mal extrem spannend (Tonstudio). Es wird geschickt mit Klischees gespielt und an passenden Spitzen werden frech eigene Akzente gesetzt. Die Abziehbildchen an Cliquen-Klischees sind auf's nötigste reduziert worden und im Fokus stehen die Regeln der Fortsetzung und die Täterhatz. Wurde SCREAM für mich vor allem durch das packende Finale gerettet, ist das allerdings diesmal die große Schwäche von SCREAM II. Einen der Täter konnte man sich schon vorher aus den Fingern saugen und die Auflösung startet so schnell, wie sie endet. Da kann das Cassandra-Szenenbild noch so schön eingebunden werden und wunderschöne Metaphern zulassen - der finale Plot kann mit der vorher aufgebauten Spannung nicht mithalten. Macht aber nix, denn SCREAM II ist definitiv um einiges besser als SCREAM und damit knapp ein "ausgezeichneter" Beitrag im Slasher-Genre ... jetzt bin ich gespannt, welche neue Aspekte SCREAM III noch zu bieten hat.

                                "Nice twist huh? Didn't see it coming, did you?"

                                2
                                • 7

                                  "I'll be right back."

                                  So, angesteckt von Vincents und vor allem Hitmanskis schier unendlich euphorischen Unkenrufen, habe ich mir aus dem schönen Ösiland die Uncut-Scream Box ergaunert und heute mit der Trilogie angefangen. Meine letzte Sichtung des Stoffes liegt schon knapp eine Dekade zurück und entsprechend sind meine Erinnerunge an die Filme quasi nicht mehr Existent und ich ging recht unbefangen an den Streifen heran. Eines Vorweg - die Euphorie kann ich nicht teilen. Das liegt aber an zwei Problemen, von denen eines nicht mal Cravens Schuld ist. Denn obwohl SCREAM über weite Teilen selbst eine Parodie darstellt, gibt es eine weitere Parodie der Parodie, die sich SCARY MOVIE schimpft. Man mag von dem Streifen halten was man will, aber er parodiert SCREAM vor allem zu Beginn so gekonnt, dass mir der Einstieg in SCREAM schwer fiel, weil Drew Barrymore so dermaßen beschissen spielt in ihrem schlabbrigen Pulli, dass ich ständig darauf warte, dass Zucker herauskommt und mir den Stinkefinger in die Nase steckt - tut er aber nicht. Zwar soll die Einleitung selbst ja schon eine Hommage sein (in diesem Falle von A STRANGER CALLS, wie mir Hitmanski eben geflüstert hat) , allerdings erkenne ich weder Ironie, Verneigung noch Parodie, sondern empfinde die Sequenz eher als lächerlich - und das ist nicht positiv gemeint. Leider keimen diese Probleme vor allem später mit Rose McGowen (Gott, sah die mal Scheisse aus!) in der Garage wieder auf; nur dass sie keine fette Wachtel ist, die sich durch die Katzenklappe zwängt. Aber das ist wie gesagt nicht Cravens Schuld, sondern einfach nur ein Problem mit (einigermaßen gut gelungenen) Parodien zu Filmen, die aktueller im Kopf sind, als die Filme selbst.

                                  Das andere Problem ist, dass SCREAM über weite Strecken Parodie sein will, aber nur schwer den Spagat findet zwischen demütiger Huldigung von Vorbildern, Demontage von Klischees und der Gefahr, selbst Opfer eben selbiger zu werden. Verhält sich Neve Campell beim ersten Aufeinandertreffen noch "anti-"klischeehaft und parodistisch dem Genre gegenüber, belächelt noch die typischen Verhaltensmuster von Horrorfilmen, denen sie kurz darauf aus gegebenen Anlässen selbst erliegt, mutiert sie vom "Klischee-Ass-Kicker" kurze Zeit darauf selbst zum "Ass-Kicked" und scheint das Hirn weit vor dem finalen Massaker abgelegt zu haben. Somit hat Craven mit der Hauptfigur, die Anfangs das krasse Gegenteil zum eigentlichen Horrorfilm war, seine Protagonistin selbst zum Klischee degradiert, was soweit nicht schlimm wäre, wären die restlichen Charaktere nicht ebenfalls verneigende Parodien bekannter Abziehbildchen. Die Chance, mit Sidney das Gegenpol zu schaffen, welches die Waage in Gleichgewicht hält, vergeigt Craven somit im Mittelteil.

                                  ABER - und jetzt kommen wir dazu, wieso ich nach so viel Schelte gerade noch so ein knappes "sehenswert" ausspucke - als hätte Craven seine Fehler am Ende noch selbst gemerkt, hebt der Film sein Niveau im Finale um das vielfache und rettet damit für mich den kompletten Streifen. Nämlich dann, wenn die Regeln des Spieles genannt werden, positioniert sich SCREAM genau da, wo er Anfangs schon hätte sein sollen - in der parodistischen Nische, die ab sofort jedem Horrorfilm der letzten Jahre die Stirn bietet und sie dabei huldigend auf ironische Art und Weise demaskiert. Sobald die Karten offen auf dem Tisch liegen und kurze Zeit darauf die Täter bekannt sind, wenn es plötzlich um Motive, Psychosen und Intrigen geht. Craven scheint in diesem Moment sein Haupt tief in den Staub der Vorbilder zu stecken, während er verschmitzt mit einem Auge zwinkert. Ich wünschte mir, diese Spur hätte er früher gefahren, denn die letzten 20 Minuten sind zeitlos. Zeitlos genial. Zeitlos spannend. Zeitlos nervenzerfetzend. Zeitlos zum brüllen komisch. Zeitlos blutig. Und für mich ein Grund, recht fix mit dem zweiten Teil loszulegen - ggf. sogar direkt jetzt. Einen Vorteil hat der Nachfolger jedenfalls; er wurde nicht von einem Zucker-Film demontiert. Ich bin jetzt richtig gespannt, denn SCREAM II und SCREAM III habe ich nichtmal mehr annähernd im Gedächtnis.

                                  "Careful. This is the moment when the supposedly dead killer comes back to life, for one last scare. - Not in my movie."

                                  6
                                  • ?

                                    http://www.youtube.com/watch?v=UlmMlGvHWIQ

                                    Sieht vielversprechend aus. Ich bin gespannt! :)

                                    2
                                    • Da sieht man mal, was man heute für das ShowBiz benötigt. Einen einflussreichen Onkel (Rodriguez), eine Zwillingsschwester (Elise Avellan) und eine hübsche Figur mit Knackarsch. Dazu noch 1,2 unvergessliche Auftritte in PLANET TERROR und MACHETE als Crazy Twins und die sexy Krankenschwestern und - tada - schon hat man ein hübsches Sümmchen auf dem Bankkonto. Aber hey - davon kann zumindest ich auch visuell profitieren

                                      2
                                      • 8

                                        "I hate these forty-year-old jack-holes wearing ponytails. That pony tail doesn't make you look hip, young, or cool. "

                                        Crank + Die Hard + Bugs Bunny = Shoot'em up ≙ Win! SHOOT'EM UP ist der wohl ehrlichste No-Brainer der letzten Jahre und beweist, dass man auch ohne viel tiefsinnigem BlaBla immernoch unterhaltsame Filme drehen kann. Versuchten THE EXPENDABLES und MACHETE irgendwo zwischen dem trashigen Ballervergnügen noch so etwas wie eine Story oder Handlung zu integrieren, scheisst SHOOT'EM UP komplett drauf und bedient die niedersten Instinkte eines jeden Actionfreundes. Es gibt keine große Einleitung; nur Mister Owen, der auf einer Parkbank sitzend Karotten knabbert. Nicht einmal drei Schnitte später wird schon geballert, dass der Actionfan freudig mit den Ohren schlackert. Fünf Schnitte später gibt es die erste Brust zu sehe. Nochmal ein paar weitere Schnitte später ist die Exposition klar und es geht nur noch darum, Owen - der an seiner Rolle sichtlich Spaß hat - als Bad Motherfucker mit Baby unter'm Arm in möglichst abgefahrenen Shoot-Outs seine Gegner umlegen zu lassen, während er einen One-Line nach dem anderen rausrotzen darf und dabei ständig alles und jeden hasst; interessanterweise sind das meist Dinge, die vielen von uns auch auf den Senkel gehen: Autofahrer, die nicht blinken; Schlürfende Menschen - mit diesem kleinen aber feinen Persönlichkeitsmerkmal wird Mr. Smith sogar so etwas wie eine Identifikationsfigur und Sympathie keimt beim Rezipienten auf.

                                        Aber auch Belucci und Giamatti haben sichtlich Spaß an dieser stumpfsinnigen Ballerorgie, dass es eine wahre Freude ist, dem Treiben der drei zu folgen. Dabei wird auf ehrliche Art gestorben, geblutet, mit Brüsten in der Kamera gewackelt, Finger gebrochen und Körperteile zerlegt, aber nie in exzessiver Selbstverherrlichung sondern einfach nur in trashig-spaßiger Art und Weise. Die (selbst)ironischen Querverweise auf viele andere Filme, in denen die Protagonisten tätig waren, tun ihr übrigens - Stichwort: "Fuck my sideways!".

                                        SHOOT'EM UP ist, denkt man mal genauer nach, eigentlich eine Beleidigung für jedes normal arbeitende Gehirn, aber wenn man es schafft, selbiges bereits nach nur wenigen Sekunden komplett auszuschalten, wird man mit einem Grinsen vor der Mattscheibe sitzen, das von einem Ohr zum anderen reicht - und zwar von der ersten bis zur letzten Minute. Mit 86 Minuten Laufzeit ist der Film genau richtig, denn noch länger wäre das ständige Geballere wohl wirklich zu viel geworden. Heavy-Metall-Babies, Sex-by-Shooting und Maschinenpistolen an Holzkonstruktionen. Das ist dumm, das ist unrealistisch, das ist von Grund auf bescheuert - aber es macht einfach so verdammt viel Spaß. SHOOT'EM UP 2? Von mir aus gerne.

                                        "Do you know why a gun is better than a wife? - Dunno. - You can put a silencer on a gun."

                                        8
                                        • ?

                                          Hab jetzt so die ersten 30 Minuten gesehen. Schon der Anfang im Shop war dermaßen blöd, dass ich schon Kopfschmerzen bekam. Sollte das witzig, actionlastig oder cool sein? Naja ... kenne zwar den ersten Teil mit Mister Johnson nicht, aber das plätschert so uninspiriert und fad über die Mattscheibe, dass ich jetzt erstmal ausmache und mich DEAD SPACE auf meinem iPad 2 widme.

                                          1
                                          • 9

                                            "Müssten die nicht verbrennen oder so?"

                                            Ich sage ja recht ungern "Kult", aber selten ist die Bezeichnung so passend wie hier. FROM DUSK TILL DAWN ist einfach zelebrierte und pure Unterhaltung. Ein Zitat-Feuerwerk aller erster Güte, das schon ab der ersten Minute anfängt, die buntesten Dialogbonbons auf die Leinwand zu zaubern. Rodriguez feuert dabei aus allen Trashkanonen und trifft mit fast jedem Schuss den Sehnerv des Zuschauers. Die Wandlung von Roadmovie zu Vampirspektakel ist so überraschend wie amüsant, Salma Hayeks Tanzeinlage ein genüsslicher, erotischer Augenschmaus, bei dem Tarantino all seine Fetische unverfroren ausleben, während der restliche Cast die runden Backen von Salma genießen darf. Danach wird die Story komplett über Board geschmissen und nur noch möglichst blutig und brutal ein Vampirmassaker veranstaltet, das in jeder Sekunde so selbstironisch mit seinen zelebrierten Klischees und eigenen Schwächen umgeht, dass sich ein Grinsen auf dem Gesicht des Zuschauers ausbreitet, das von einem Ohr zum anderen reicht. FROM DUSK TILL DAWN ist eine zeitlose Trashperle, die einfach immer und immer wieder funktioniert, in fast jeder Szene die Coolness neu erfindet, grandiose Charaktere erschafft und einen schier unendlichen Pool an Zitaten ausschüttet. Kult eben.

                                            "What's your name, girlie? - Kate. What's yours? - Sex Machine. Pleased to meet you, Kate."

                                            15
                                            • 7 .5
                                              über Cypher

                                              "Well, it might have taken me quite a while to get this point, Mr. Finster, but now that I'm here, I'm going to make the most of it. This is who I am, and this is what I want to do. "

                                              Spannende, kleine Genreperle, die mit vielen Verwirrspielchen die Aufmerksamkeit des Zuschauers fordert, ohne ihn zu überfordern oder zu langweilen. Ein exzellent aufgelegter Cast, sowie eine visuell interessante Entwicklung (von anfangs fast schwarz-weiß bis hin zum farbenprächtigen Finale) halten abseits der intelligenten Story den Sehspaß weit oben - auch beim zweiten Mal schauen. Das Ende war für mich beim ersten Mal nicht unbedingt vorhersehbar und daher auch noch ein weiterer Pluspunkt. Die orwellsche Überwachungskritik und In-Frage-Stellung der Medien als Informationsplattform gibt's als Sahnehäubchen oben drauf, garniert mit einem Schuss Lucy Lui-Zuckerguss. Ein smarter, optisch ansprechender, kritischer, sowie durchaus "sehenswerter" und unterhaltsamer Thriller.

                                              5
                                              • Tolle Frau. Bin ja nicht so der Asia-Fan, aber für sie würde ich glatt eine Ausnahme machen. Nicht immer die beste Filmwahl, aber wenn es denn mal passt, dann wie die Faust auf's Auge. Und dieses Lächeln ... !

                                                9
                                                • "25 Top-Regisseure" ... also in der Liste oben finde ich keinen einzigen.

                                                  1
                                                  • 1 .5

                                                    Ich mag Emmerich. Ich liebe ID-4. Ich finde sogar GODZILLA spaßig. THE DAY AFTER TOMORROW ist auch nicht ganz verkehrt. Jetzt habe ich vor kurzem 10.000 BC gesehen. Nach einigen Tagen reiflicher Überlegung, ausführlicher Auflistung der vorhandenen Pro- und Kontrapunkte, meiner Disposition als Trash-Fan sowie einigen Gläsern mit hochprozentiger Flüssigkeit, die unter kontrollierter, ärztlicher Überwachung meinerseits eingenommen wurden und für einen konstanten Druck von 2,5 Atü auf dem Kessel (© duffy) sorgten, komme ich auch mit viel Wohlwollen zu folgendem Urteil: Moppelkotze.

                                                    Der Film ist so unterhaltsam wie Kacke essen mit Stäbchen. Wenn noch einmal jemand wegen den Dialogen in SUCKER PUNCH meckert, den sperr' ich in einen Fensterlosen Raum mit 10.000 BC Dauerbeschallung. Von der Gaga-Story und dem depperten Zeit-Epochen-Chaos fange ich gar nicht erst an. Mumpitz gerne, aber nicht einen, der sich so dermaßen ernst nimmt, dass mir aus dem Kessel sämtlicher Druck entweicht, weil mein Bullshit-Filter überläuft. Roland, ganz unter uns. Lass die Finger von Epen. Konzentrier dich auf Fime mit Krachbumm-Enten-Faktor. Danke. Ich geh' jetzt mal Stäbchen reinigen.

                                                    7