Herr Beutel - Kommentare
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Alle Kommentare von Herr Beutel
If you watch Rambo backwards, it's Sylvester Stallone healing people with his magical bullet vacuum.
Teresa Palmer! Ach die is' ja so ... so ... schnuckelig! Mit ihr will ich auch mal in eine Videothek.
Carell tut eigentlich seit Jahren nichts anderes, als sich ständig selbst zu wiederholen. Aber das ist bei Weitem nichts schlechtes. Ich liebe diesen Mann einfach für seine idiotischen Rollen. Wenn Jim Carrey und Leslie Nilson (Gott habe ihn selig) jemals ein Kind gehabt hätten, wäre das dabei rausgekommen. Ich finde es fantastisch, ihn sämtliche emotionale Stadien durchleben zu sehen, während er absolut NICHTS an Körperhaltung und Mimik ändert ("Ich bin so glücklich!" oder "Todesschuss!") - hier sei auch der amüsante Golden Globes Auftritt genannt und das Zusammentreffen mit Ricky Gervais. Ich weiß bis heute nicht, ob das gespielt oder echt war ;-)
Klar, die Filme schwanken qualitativ zwischen abgrundtief Peinlich (Evan Almighty, das verzeihe ich ihm niemals; auch wenn ich den Film nur via Ausschnitten ertragen musste) und wirklich solider Unterhaltung (Get Smart), aber mehr erwarte ich bei einem Carell-Film nicht. Ich mag ihn einfach.
Penetration Angst – Fick mich und du bist tot ... als ich den Streifen gesehen habe, war ich glaub' in einer geselligen Runde mit hochprozentigem, anders kann ich mir nicht erklären, wie mich der Trash so dermaßen unterhalten konnte. Sinnlos, sinnfrei - die männerfressende Möse des Todes. Dazwischen siamesische Zwillinge, die mit Brotmessern bearbeitet werden. Aber hey - warum eigentlich nicht? Ernst nehmen kann man den Mist eh nicht und solange der Pegel stimmt, macht das auch Spaß. Man kann ja nicht immer Noir und existenzkritische Filme über das Wesen des menschlichen Seins schauen ...
"Do you want to hear me story about a cow that trapped wind?"
Bitterböse kleine Komödie. Klar, das Budget und die 27 Minuten erlaube kein Feuerwerk an Effekten und großartigen Kameraspielereien, aber das ist auch gar nicht nötig. Hier wird in knapp 30 Minuten mehr geboten, als in so manchem Hollywood-Verbrechen. Es zeigt sich, dass Martin McDonagh Ahnung von seinem Handwerk hat, was er ja in "Brügge sehen ... und sterben?" auch in der Langversion unter Beweis stellen konnte. Auf "DeineRöhre" kann man den Film übrigens sehen ... was man unbedingt tun sollte. Der irische Dialekt ist natürlich unterirdisch und obwohl der englischen Sprache doch sehr gut mächtig, muss man manchmal zweimal hinhören; aber egal. "The Kid" ist einfach grandios und Brendan Gleeson spielt hier seine Aufwärmrolle für Brügge. Als Erstling auf jeden Fall sehenswert! "Oh Jesus, what a fucking day."
Gesneaked. Und die Kritik bleibt diesmal kurz und knackig, denn viel zu erzählen gibt es nicht. Wäre Regisseur ein klassischer Ausbildungsberuf, würde man sagen, dass der Film ein Gesellenstück ist. Es ist routiniert, ansehnlich aber ohne große Schnörkel oder Überraschungen. Die Ausgangssituation hat man schon zig mal gesehen in dieser oder ähnlicher Konstellation. Bildhübsche Studentin (Sara) mit einigen Schicksalsschlägen in der Vergangenheit teilt sich das Zimmer mit merkwürdiger Person X (Rebecca), die scheinbar einen Schaden hat. Dieser Schaden manifestiert sich im weiteren Verlauf in Kontrollwahn und Schizophrenie - dazwischen gibt es etwas Gefummel mit einem hübschen Alphamännchen (Cam Gigandet), bisschen Blut- und Ekelszenerie, verruchte Softerotik (Pack das L-Wort aus!), den obligatorischen Besuch bei den Eltern der Kranken, eine Hand voll Schocker, bei denen nur wenige Funktionieren und einen Showdown, wie er im Buche steht. Achja - es wird natürlich auch viel geduscht, wobei der ein oder andere erfolgreiche Streifen rezitiert wird. Nett, aber nicht überragend halt.
Einzig positiv herausgestochen haben der angenehm abwechslungsreiche Soundtrack und die Kameraarbeit von Phil Parmet (u.a. Four Rooms) , der versucht hat, das routinierte Drehbuch mit einigen wirklich gelungenen Kameraperspektiven, tollen Bildern, erotischen Close-Ups und optisch-packenden Spielereien aufzuwerten. Kudos an der Stelle an ihn.
Keine Höhen, keine Tiefen, teils (un)freiwillig amüsante Szenen, sehr leckere Darstellerinnen und sehr, sehr viel verschenktes Potential. Vor allem das Anwesen von Rebeccas Familie wäre in den Händen eines fähigen Regisseurs ein Sammelsurium toller Zitate und Spielereien gewesen, um Spannung aufzubauen und auch die finale "Wandlung" in die komplett psychisch gestörte Superschlampe wird Höhepunktslos runtergedreht. Es ist eben, was es ist: ein Gesellenstück. Ins Kino muss man dafür wirklich nicht und auf DVD höchstens als Schnäppchen auf'm Grabbeltisch; wenn er im Free-TV läuft, kann man den aber definitiv mal anschauen. Da gibt es handwerklich und unterhaltungstechnisch weitaus schlechteres.
Ich mag diesen Mann einfach. Seine Filme sind nicht immer der Brüller, seine "Karriere" als Wrestler (Do you smeeeeeeeell?) ist jetzt auch nicht unbedingt etwas, das man wissen müsste - aber er ist einfach sympathisch. Vor allem freut es mich, dass er neben den üblichen Actionknallern (Scorpion King) und "Klogriffen" (Zahnfee) auch sehr oft Rollen annimmt, die gekonnt mit seiner Person ironisch ins Gericht gehen (Get Smart / Be Cool). Ja, doch ... sympathisches Kerlchen ... ich möcht' ihn mal drücken und auf ein Bier einladen.
Six Shooter ist vorgemerkt, Brügge ist ein Meisterwerk. Ich hoffe, wir sehen sehr bald noch sehr viele, gute Filme von diesem Mann.
Für mich einfach die aktuell coolste Sau unterm Hollywoodfirmament, wobei ich das erst am "Planet Terror" zähle, da vorher nicht aktiv wahrgenommen. Dieser zynisch-ekelige Blick, den er in den meisten Rollen an der Tag legt, ist an Kaltschnäuzigkeit einfach nicht zu toppen. Er allein in Jonah Hex schafft es, für mich den ganzen Film zu retten und in True Grit ist er einfach wieder unterhaltsam; wenngleich seine Screentime viel zu kurz ist. Ich bin wirklich sehr gespannt, was in Zukunft noch von ihm kommt. Ich hoffe, viele Filme, in denen er coole One-Line rausrotzen und mit seiner Präsenz jeden anderen "Star" in den Schatten stellen darf.
Teresa Palmer hätte ich die ganze Zeit knuddeln können. Sehr sympathisch und irgendwie die einzige, die auch auf "merkwürdige" Fragen super gelassen reagiert hat. Den Rest hast du wohl ziemlich aus der Fassung gebracht. Dianna Agron schien irgendwie sowieso keine Lust gehabt zu haben. Trotzdem wie immer ein tolles Batzman-Video und sehr unterhaltsam. Wenngleich auch die wohl letzte Folge .... ;)
Für (fast) kein Geld der Welt schaue ich das an. Als Kind einigermaßen toll, aber - wenn will man damit bedienen? Die neue, junge Generation kann mit dem Schlümpfen nix anfangen und ich zerstöre meine Erinnerungen an eine sowieso nicht überragende Serie garantiert nicht mit sowas.
Bei den Parteien weiß ich nicht so genau. Aber was sie in Korea haben, das ist schlecht. Und Krieg ist doof. Weil voll laut. Da hört man meine Musik nimmer. Tihihihi.
Gesneaked! Der Trailer hat mich ja schon interessiert und heute kam der Streifen dann auch tatsächlich unter tosendem Beifall in der Sneak; schau einer an. Auch wenn der Trailer etwas anderes suggeriert - das "Adjustment Bureau" ist kein reiner Mystery-Thriller. Im Herzen ist der Film plump gesagt eine "Schnulze", kombiniert mit Thriller-Elementen, einigen interessanten und philosophischen Ansätzen über Selbstbestimmung und Schicksal, sowie einem guten Schuss Humor. Eine komische Mischung? Nun, "Romantischer Mysterythriller" klingt nicht unbedingt nach dem, was sonst so mit Matt Damon läuft, aber - er funktioniert.
Nicht nur, dass Damon und Blunt das wohl süßeste Leinwandpärchen der letzten Monate sind (und Blunt nebenbei eine wahre Augenweide ist), auch der Rest vom Film funktioniert tadellos. Die Idee, dass eine höhere Macht unser Leben nach einem Plan lenkt, ist nicht unbedingt neu - aber who cares? So lange es spannend und unterhaltsam umgesetzt ist, soll mir das recht sein. Die Figuren werden recht zügig eingeführt, allen voran Matt Damon als David Norris, ein aufstrebender Senatskandidat, der kurz vor einer Rede die quirlige Elise (aka Emily Blunt) trifft. Gut, Liebe auf den ersten Blick ist kitschig, aber ist hier der Hauptimpuls des Films, der Damon vorantreibt, seinen Weg zu gehen. Wenn es denn wirklich sein Weg wäre; denn kurz darauf tauchen einige Männer mit schickem Anzug und Hüten auf, die etwas dagegen haben, dass sich Damon und Blunt Jahre einige Monate später abermals über den Weg laufen. Allen voran ein gewisser Richardson (toll: John Slattery!) setzt alles daran, Damons neuen Weg aufzuhalten.
Nachdem eine dieser Präventivmaßnahmen in die Hose geht, überrascht Damon die werten Herren bei ihrer Arbeit und bringt alles aus dem Konzept. Es bleibt keine Wahl - Damon erfährt die Wahrheit über die Männer und ihren "Vorsitzenden", der den Plan schreibt. Der Plan, der das Leben eines jeden Einzelnen bestimmt. Freier Wille? Fehlanzeige. Das Leben jedes Menschen ist genauestens durchdacht und diese Männer sorgen dafür, dass der Plan eingehalten wird. Doch kann Liebe verhindert werden? Wann ist ein Mann frei in seinem Willen und kann er sich, wenn er seinen Lebensweg kennt, immernoch an exakt diesen Weg halten, wenn er dafür die Liebe seines Lebens verliert? Mit diesen Fragen im Kopf jagt Regisseur Georg Nolfi fortan Damon durch New York, immer auf der Flucht vor dem Plan, den andere für ihn vorgesehen haben. In den ruhigeren Momenten nimmt sich der Film Zeit für sein Pärchen, vertieft die Beziehung und vor allem die Charaktere, bindet den Zuschauer an sie und verleiht ihnen eine immense Tiefe. Immer wieder muss Damon Entscheidungen treffen, die seiner Liebsten nicht passen - oder andere fällen diese Entscheidungen. Dabei ist der Film nie großartig überraschend und natürlich weiß man schon, wie "Der Plan" endet, aber das tut dem Sehspaß nie einen Abbruch. Die komplette Laufzeit hindurch wechseln sich spannende Verfolgungsjagden, interessante Denkanstöße über essenzielle Schicksals- und Zufallsfragen ab. Dabei gibt es im Film nie großartige Wendungen und die Message, dass jeder seines Glückes Schmied ist, ist viel zu sehr aufgeblasen - trotzdem macht es Spaß. Spaß, den Denkanstößen zu folgen; Spaß, Damon und Blunt bei ihrer gegenseitigen Findung zuzuschauen; Spaß, John Slattery und Terence Stamp als anzugtragende, schlecht gelaunte Männer zu sehen, die versuchen, den "Plan" durchzusetzen; Spaß, die gut gestreuten Pointen und Scherze zu genießen.
Natürlich ist der Film in seinen einzelnen Sequenzen nie groß über der durchschnittlichen Unterhaltungslinie; aber in der Summe aller Teile - auch kombiniert mit einigen grandiosen (Tanz-)Szenen und Schauplatzwechseln - hebt er sich doch durchaus aus der Masse der belanglosen Hollywood-Kost heraus und bietet einen spannenden, romantischen, manchmal etwas schnulzigen aber nie kitschigen Thriller mit interessanten, philosophischen Ansätzen über das Sein, den freien Willen und die Selbstbestimmung, die aber (natürlich) nie großartig vertieft werden. Dafür wäre der Film definitiv auf das falsche Publikum zugeschnitten. Das durchschnittliche Zielpublikum mag auch gar nicht, dass die Fragen vertieft werden und für die, die es wollen, hat Nolfi genug Interpretationsfreiraum gelassen, um auch nach dem Film noch für die ein oder andere angeregte Unterhaltung zu sorgen.
Mehr Mut wurde dafür an anderer Stelle bewiesen und hier muss nochmals erwähnt werden, dass die (in meinen Augen) eher untypische Besetzung der Emily Blunt als Eye Candy und Love-Interest mutig war - und der Mut hat sich in meinen Augen mehr als gelohnt. Mit einer 08/15-Alba-Blondine hätte der Film in den wichtigen, ruhigen Momenten nicht funktioniert, denn trotz seiner oberflächlichen Geschichte benötigt "Der Plan" eine Frau an Damons Seite, die nicht nur optisch was her macht, sondern auch als "Liebe-auf-den-ersten-Blick"-Faktor nachvollziehbar ist - und damit auch der rote Faden des Films; und da ist die 'frauliche' Blunt realistischer als irgend eine talentfreie Leinwanddekoration, die es nicht schafft, der Figur eine gewisse "Echtheit" und Tiefe zu verleihen. Kudos an dieser Stelle für diese Wahl.
So bleibt als Fazit, dass "The Adjustment Bureau" im Herzen eine überdurchschnittliche Romanze ist, gespickt mit Elementen, die ich gar nicht dachte, dass man sie miteinander so unterhaltsam kombinieren kann. Der Cast, die Geschichte und der Unterhaltungsfaktor stimmen von der ersten bis zur letzten Minute, auch wenn man viele mutige und spannende Ansätze gerne noch vertieft gesehen hätte. Das hätte dann aber wohl zur Folge gehabt, dass er das Zielpublikum verfehlt - und mit Emily Blunt hatte man schon einen Risikofaktor genug. Dieser Film gehört nämlich definitiv zu den besseren Hollywood-Filmen und es wäre eine Schande, wenn er nicht mindestens sein Budget wieder einspielen würde.
Bitte, Herr Weaving, weg mit diesem Rauschebart. Das ist ja grauenhaft.
"Hinter dieser Maske steckt mehr als Fleisch. Hinter dieser Maske steckt eine Idee - und Ideen sind kugelsicher."
Ewigkeiten habe ich Vendetta vor mir hergeschoben. Obwohl ich mit Matrix II + III bei weitem nicht so hart ins Gericht gehe, wie die Meisten hier und ihnen doch sehr gerne folge, hatte ich die Wachowskis abgeschrieben. Speedracer habe ich mir gar nicht erst angetan und der Trailer zu Vendetta schien mir eine Art Zorro auf Speed zu sein. Aber auf Anraten hin habe ich es mir jetzt doch angeschaut und bereue, es nicht vorher getan zu haben. V for Vendetta ist ein visuell und thematisch atemberaubender Film, der nicht nur von einem phänomenalen Darstellerduo getragen wird, sondern auch jede einzelne seiner über zwei Stunden dauernden Laufzeit fesselt, begeistert und unterhält. Die teilweise komplexen und philosophisch angehauchten Dialoge, die man schon in Matrix fand, finden auch hier wieder Screentime, sind dieses mal jedoch überwiegend Zitate bekannter Werke großer Dichter und Denker und runden die Actionsequenzen immer wieder ab bzw. holen den Film zurück auf festen Boden. Der Fokus liegt hier nämlich nicht auf der Action, sondern auf einer Idee. V for Vendetta ist hochpolitisch und brisant. Was, wenn ein einzelner sich auftut, Medien zu durchleuchten und die Masse aufzuwecken? Was, wenn ein Einzelner, der ist wie du und ich, dem tauben Geist der Bürger einen Schock versetzt und sie dazu bewegt, dass sie sich nicht vor der Regierung, sondern die Regierung sich vor ihnen fürchten muss? Was, wenn die Regierung Dinge tut, um uns zu beeinflussen (die Vogelgrippe wird ja sehr schon am Rande erwähnt)? Die Message des Films ist aktueller denn je und regt - obgleich die Message stark überspitzt ist - zum Nachdenken an; wie wir lernen geht es nur um die Symbolik. Auf Grund dieser Thematik ist es umso beachtlicher, wer sich da vor der Kamera versammelt und an dieser Stelle ein "Hut ab" an Weaving und Portman, dass sie hier mitmachen.
Sowieso steht und fällt der Film mit Natalie Portman und Hugo Weaving (bzw. teilweise James Purefoy, der die Rolle ja irgendwann an Hugo abgab). Weaving, der ohne Mimik hinter seiner Maske Präsenz zeigen muss, meistert dies mit Bravour. Obwohl nie Gesicht und Emotionen sichtbar sind, schafft er es doch, seiner Rolle der "Idee" Leben einzuhauchen, dass es eine wahre Pracht ist, ihn im Bild zu haben. Lob auch für Portman, die nicht nur toll anzuschauen ist in ihrem rosa Tütü, sondern ihre Figur glaubhaft verkörpert - von dem ängstlichen Traumakind bis hin zur kahlrasierten Kämpferin. Auch John Hurt als Macht besessener Großkanzler kann jederzeit überzeugen und versprüht sein Gift in jeder Leinwandsekunde. Den Spagat zwischen packender Action und gefühlvollen, ruhigen Momenten schafft Vendetta fast ausnahmslos. Die sehr emotionale und fast schon lethargisch-ruhige Szene mit Sinéad Cusack sei hier lobend hervorgehoben. Genauer gesagt gibt es sehr wenig, was mir an Vendetta nicht gefallen hat. Gut, ich kenne die Vorlage nicht und weiß daher auch nicht, wie exakt man sich hier an den Comic gehalten hat, aber ich glaube, bei so einem Ergebnis ist mir das reichlich egal. Ich frage daher lieber nicht, woher V die knapp 100.000 Fawkes Masken hat und wie er unbemerkt über Jahre hinweg Eisenbahngleise verlegen konnte ;-)
Auf jeden Fall hat mich V wie Vendetta begeistert, gepackt und seit langem hatte ich nach Sichtung eines Films lust, ihn direkt danach noch einmal zu schauen - was ich in einigen Wochen garantiert nochmals tun werde. Ich freu' mich drauf. Bitte wieder mehr solcher intelligenten und anspruchsvollen Filme, Andy und Lana, dann können wir auch wieder dicke Freunde sein, ja?
"Is it meaningless to apologize? - Never. - I'm so sorry."
Mein erster Coen und durchaus unterhaltsam. Ein richtiger, "klassischer" Western. Keine versteckte Gesellschaftskritik, keine doppeldeutige Moral, keine sonderlich sympathischen Identifikationsfiguren, kein erhobener Zeigefinger. Im Prolog werden die Weichen gelegt, die Protagonisten ausgiebig eingeführt und erste Fronten gebildet. Es gibt hübsche Aufnahmen, tolle Schauspieler die sichtlich Spaß an ihren Rollen haben und jede Menge zu lachen. Vielleicht ist es etwas zu "witzig" geraten, denn meine Erwartungen durch den erstklassigen Trailer waren doch komplett anders - vor allem mehr in Richtung Action und Ernsthaftigkeit - was aber fernab der Realität liegt. Die meiste Zeit wird auf Maisbrot und Whiskeyflaschen geschossen; wenn es dann aber mal knallt, dann richtig - und vor allem sehr spannend. Die Laufzeit von knapp 110 Minuten ist recht kurzweilig, selten kommt Langeweile auf, obgleich ich mich bei der anfänglichen Gerichtsverhandlung zur Exposition von Cogburn etwas gelangweilt habe. Die Einführung hätte man sicher auch etwas kürzen können, meiner Meinung nach. Hin und wieder irritiert haben mich die sprunghaften Wetterwechsel: (scheinbares) Sommerwetter, leichter Schneefall, Schnitt, Scheemassen, Regen, Sommerwetter. Das ist (vor allem beim gefrorenen Niederschlag) schön anzuschauen aber hätte man auch sein lassen können - und was dieser Tierimitator bzw. der Medizinmann im Film zu suchen hatten, bleibt wohl auf immer ein Geheimnis der Coen-Brüder. Im übrigen gab es wieder mal viel zu viele Nachtszenen, die sichtbar bei Tag gedreht und nachträglich verdunkelt wurden. Nach wie vor kräuseln sich da meine Nackenhaare. Perfekte Ausleuchtung und lange Schatten ohne Mond sind einfach unnatürlich. Richtig gestört hat mich die deutsche Synchronstimme von Matt Damon, der seinen texanisch-pseudocoolen Akzent so übertrieben dahinrotzt, als hätte er die ganze Zeit einen Haufen Scheisse im Mund und 4 Promille im Blut. Das alles sind keine ganz groben Schnitzer aber so Kleinigkeiten, die mich immer wieder etwas gebremst haben. Achja - dass das großartige "God's gonna cut you down" von Johnny Cash, das schon im Trailer für Stimmung sorgt, nicht im Film zu hören ist, ist richtig fies. Pfui! Vergessen ist das alles aber spätestens dann, wenn Jeff Bridges, Josh Brolin oder die wirklich großartige Hailee Steinfeld den Bären steppen lassen. Egal ob hitzige Wortduelle oder spannende Kugelgefechte - wenn es Action gibt, dann aber richtig. Diese Leinwanddominanz ist phänomenal, wenn auch Josh Brolin öfter hätte im Bild sein können - zumal auch hier dem Trailer anzukreiden ist, dass es aussieht, als hätte Brolin mehr im Film zu tun, als ein paar Minuten böse in die Kamera zu schauen.
Was bleibt also am Ende? Ein geradliniger, kurzweiliger, wenn aber auch spannungsarmer Western mit (etwas zu) viel Witz, gelungenen Duellen und vielen, schönen Szenenbildern, dessen Gesamtbild für mich von vielen kleineren Problemchen immer wieder gestört wird und der die hohen Erwartungen, die durch den Trailer geweckt wurden, nicht erfüllen konnte. Hervorzuheben ist Hailee Steinfeld, die ihren 14jährigen Racheengel perfekt meistert ohne jemals nervig oder penetrant zu wirken oder zwischen Stars wie Bridges, Damon oder Brolin unterzugehen. Trotz der tollen Präsenz fehlte mir dennoch die identifikative Bindung zu den Figuren und so war es nicht nur verwunderlich, dass der Epilog mich recht kalt ließ, sondern auch, dass der emotionalste Moment nicht auf den Schultern eines menschlichen Protagonisten entstand, sondern auf dem sprichwörtlichen Träger allen Glücks der Erde - das waren grandiose Aufnahmen und ein bewegender Moment. Trotz allem sehenswert - auch ein zweites Mal bei DVD-Release. In der Zwischenzeit begutachte ich nochmals die tollen Trailer und sinniere über den Film, wie er hätte sein können, würde er sich daran orientieren.
Hat ihre Sache in True Grit exzellent gemeistert - ich hoffe und bin gespannt, in Zukunft noch einige gute Filme mit ihr zu sehen.
LEAVE TRON ALONE!!!!
Ich werde mich dieses Wochenende mit meinem guten Freund Jeff im Dreck wälzen und hoffen, dass er nach TRON wieder glänzen darf. Gerne auch in 2D.
Exakt die Reihenfolge des Votings. Dawn, 300, Watchmen, Legende ... demnächst kommt wohl hoffentlich oben drüber noch Sucker Punch. Für mich übrigens der "bessere" Michael Bay. Im Prinzip produzieren beide effektreiches Actiongewichse, aber bei Snyder macht das wenigstens Spaß, weil es es nicht bierernst nimmt und er hat einige frische, neue Ideen. Bin auch wahnsinnig auf SP gespannt.
Oh nein, ich bin mit Schuld, dass Megan Fuchs in den Top 3 ist. SCHANDE! Verdammte Brüste! Aber, dass Marie Elizabeth Winstead nicht dabei ist ... das ... macht mich traurig.
Schöner Artikel. Ging mir ählnich, nur war ich damals 13 oder so. Bin aus allen wolken gefallen, dass eine "Zeichentrickserie" erst um 23 Uhr Nachts kommt. Meine Eltern haben das dann Probe geschaut und es mir untersagt. "So ein Scheiss, der kriegt eine Sonde in den Arsch." Trotzdem heimlich geschaut - und Tränen gelacht. Vor kurzem erst wieder den Film eingeschmissen. Ein Traum von Gesellschaftskritik! :)
Spoiler inside. Hm. Vorhersage 8.1 ... überwiegend positive Kritiken. Wurde also doch "genötigt" den Streifen heute anzuschauen, immerhin mit netter Begleitung. Da saß ich also nun, der Vorspann begann. Danny Boyle. Ein Meister visueller Kinokunst. Bild-in-Bild-in-Bild? Problemlos. Geniale Kameraspielereien? Yep. Knalliger Soundtrack und faszinierende Bilder? Auch kein Problem. Die Einführung von James Franco? Ebenfalls geglückt. Schwungvoll und guter Dinger starten Hauptfigur und Kameramann zu ihrer Tour. Es gibt rasante Abfahrten, wieder viele Spielereien mit der Kamera und der Akustik und nette Geplansche mit zwei entzückenden Mädels - und abermals traumhafte Landschaftsbilder. Dann passiert das Unglück. Fall, Fels, Festgesetzt. Vorbei traumhafte Landschaften und spaßiger Abenteuertrip. James Franco sitzt mächtig tief in der Scheisse. Der Titel "127 Hours" blendet ein. Jetzt geht's los. All eyes on Aron Ralston. Was Boyle gelingt, ist seine Figur in Szene zu setzen. Die Kamera ist nah dran und oft verdammt sie den Zuschauer, mit Franco die Stelle zu tauschen. Sein langsamer Wahnsinn, seine Angst, seine Trauer; die schleichende Verzweiflung. Alles bringt Franco rüber, ohne zu sehr ins over-acting abzurutschen. Was bei mir nicht funktioniert hat, ist die emotionale Bindung zu der Figur. Mir war der Film einfach teilweise zu "schnell". Also nach dem Sturz die Musik aussetzte und erstmal minutenlang nichts geschah, war ich gefesselt. Dann war der erste Tag um. Der zweite setzt ein. Aber irgendwie war die Bindung zur Figur für mich weg. Es wurde so viel Wert darauf gelegt, mit vielen visuellen Tricks den psychischen Zustand von Aron Ralston einzufangen, dass mir die eigentliche physische Verfassung total verloren ging. Ich sehe zwar, dass er leidet, durstig ist und halluziniert, aber vor lauter Kameratricks und optischen Finessen ging mir der rote Faden komplett abhanden. Wenn Ralston dann vor der Handkamera spricht, seine Eltern grüßt und seine eigene Talkshow moderiert - dann ist diese Bindung wieder da. Dann kommuniziert der Mensch wieder mit mir. Der Mensch, der dort wirklich tagelang diese Situation durchlebt hat. Aber dann kommt wieder eine Rückblende, Musik und ich betrachte die (zweifelsohne) schönen visuellen Taschenspielereien; verliere aber abermals die Bindung zu meiner Leidensfigur.
Boyle versucht dies wieder aufzufangen, indem er zu Beginn die Tage mitzählen lässt. Sonntag. Montag. Dienstag. Irgendwann verschwindet das. Man weiß nicht mehr, welcher Tag es ist. Man verliert - wie die Figur - sämtliches Gefühl. Und dann - wie aus dem Nichts, als ich schon von den ganzen Bildern wirr und schläfrig im Sessel einzudösen vermochte ... ZACK. Die Schlüsselszene. Die Banknachbarn drehen die Köpfe weg, ich habe meine Bindung zur Figur wieder. Jetzt leide ich. Waaa. Ich muss hinschauen, so wie er hinschaut. Ich muss leiden, so wie er gelitten hat. Noch ein Nerv. Noch ein Bruch. Hier noch ein Nervenbündel. Dann ist es geschafft. Im Sessel mit mulmigem Gefühl hält mich nichts mehr. Ich will hier raus. Raus aus dem Kino. Raus aus der Felsspalte. Lauf Ralston. Schneller. Natürlich - Foto nicht vergessen. Sonnenlicht. Freiheit. Geschafft. Ralston jubelt. Ich auch. Wasserloch - hin. Trinken. Ich spüre die abgestandene Brühe und freue mich über das kühle Nass. Vergiss den Rucksack. Wasser und los. Sonne. Hitze. Personen. Personen? Sind sie echt? Ralston ruft. Ich juble innerlich. Sie sind echt! Gerettet. Geschafft. Boyle packt wieder seine Kameraspielereien aus. Jetzt ist es mir egal. Denn immer noch steht Ralston im Mittelpunkt. Die Taubheit passt zu den Bildern. Die Vögel, die Freiheit - die Symbolik nimmt überhand, aber immer noch bin ich freudentaumelnd. Der Abspann läuft. Puh! Das war's. Aber wie war's denn nun?
Der Anfang ist spitze, das Ende ab der Schlüsselszene voller Emotionen und definitiv nichts für schwache Nerven. Dazwischen funktioniert der Film für mich leider fast nie. Zu viel Kameragespiele, zu wenig Bindung - ich wage fast zu behaupten, dass mir der Protagonist stellenweise sogar sowas von egal war und mich der Film genervt hat. Dafür reisst das Ende einiges wieder heraus. Ich habe mich glaube noch nie so dermaßen für einen Protagonisten gefreut. Der Film ist wahrlich wie eine Klettertour. Viele Höhen, aber eben auch wahnsinnig viele Tiefen. Eben einfach "geht so". Trotzdem meine ich, dass man das nicht unbedingt hätte verfilmen müssen. Auch wenn das Ergebnis tatsächlich besser ist, als erwartet.
"May the force be with you" ... das ist die einzige Weisheit, die man braucht. :P
Meine damalige zukünftige Ex hat mich zu der Serie gebracht. Anfangs hatte ich starke Abneigungen, Hausfrauen beim Lästern, Kochen und Morden zuzuschauen, doch hatten die Charaktere durchaus ihren Charme. Die Machtkämpfe waren mit bissigen und zynischen Wortscharmützeln unterlegt und so waren die ersten drei Staffeln schneller geschaut, als ich sie kaufen konnte. Aber der vierten (oder fünften?) Staffel verlor ich dann recht schnell das Interesse, weil der Aufbau stets der Gleiche war. Unbekannte Person X zog in die Stadt, hatte ein böses und suuuupermysteriöses Geheimnis Y und anstatt einfach direkt nachzufragen, wurden zig Folgen Hasstiraden und Gerüchte gestreut, ehe man sich am Kaffeetisch einigen konnte, dass es doch besser wäre, direkt nachzufragen. Zur Auflockerung gab's dann etwas kitsch, Krebs, immer dümmer agierende Hauptfiguren und Mid-Life Krisen der Männer und ... äh ja. Irgendwann habe ich einfach in einer Folge abgeschaltet und seither war mir die Serie dann auch ziemlich egal. So lange Eva Longoria keine Hardcore-Lesbenszene bietet, bei der sie von einem Bukkake-Tsunami überrascht wird, wird sich das mit dem mangelnden Interesse wohl auch nicht mehr ändern.