huababuar - Kommentare

Alle Kommentare von huababuar

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    huababuar 26.12.2014, 03:10 Geändert 16.02.2015, 16:53

    Hey College-Kids!

    Was gehört alles in einen typischen Backwoods-Slasher? Da wären zum Einen natürlich die beiden Konfliktparteien: Naive Teenager, die ihren Urlaub ausgerechnet im verlassensten Kuhkaff der Apalachen verbringen müssen sowie die zurückgebliebenen, mordenden Hinterwäldler, die je nach Belieben entweder inzestuös, kannibalistisch oder einfach nur psychotisch veranlagt sind. Dann natürlich der vermeintlich harte Dorfsheriff, der zum Leidwesen der Teens leider allzu oft selbst zum Opfer wird und früh das Zeitliche segnet. Die berühmt berüchtigte, heruntergekommene Tankstelle, in der die Protagonisten zum ersten Mal merken, dass sie jenseits des Oxford-Harvard-Äquators gelandet sind gefolgt von der verlassenen Hütte im Geäst. Und zu guter Letzt natürlich die einfach gestrickte Story, während der die Jugendlichen aufgrund ihres eigenen stupiden Handelns nacheinander abkratzen.

    Auch "Tucker & Dale vs. Evil" wartet mit fast all diesen Elementen auf, persifliert seine Genrevorlagen wie "Jeepers Creepers", "Wrong Turn" oder "Texas Chainsaw Massacre" aber auf wohl akzentuiert-witzige und niemals billig wirkende Art und Weise.

    Durch eine Verkettung von unglücklichen Missverständnissen werden die beiden "Dorftrottel" Tucker (Alan Tudyk) und Dale (Tyler Labine) von einer Gruppe Teenager für geisteskranke Psychopaten gehalten, die ihre Freundin Allison (Katrina Bowden) entführt haben sollen. Die beiden eigentlich gutmütigen Rednecks hingegen wissen wie der Hase läuft: Die immer wieder angreifenden und dadurch tragisch zu Tode kommenden Heranwachsenden sind ein verrücktes Selbstmordkommando. Eine Schlacht zwischen dumm und dümmer beginnt..

    Genial konstruiert, mit einer guten Mischung aus Witz und Splatter ausgestattet und getragen von zwei guten und liebenswürdigen Hauptdarstellern (Labine und Tudyk), überzeugt "TaD vs. Evil" trotz abflachender Handlung gegen Ende auf ganzer Linie. Ein ansprechender Look der Waldlandschaft West Virginias sowie passende Country-Klänge geben der Parodie zusätzlich einen ernstzunehmenden Style, sodass diese kleine Perle der Horrorkomödien zu keinem Zeitpunkt zu einem trashigen B-Movie verkommt und sich vor vergleichbaren Genrevertretern wie "Severance" oder "Zombieland" allein schon wegen seiner hohen Anzahl an zündenden Gags keineswegs zu verstecken braucht.

    "Oh mein Gott! Ich weiß, was hier läuft. Das ist'n Selbstmordkommando! Die kommen hier her und wollen sich irgendwo im Wald umbringen.."

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    • http://www.moviepilot.de/movies/capote

      Hier mein etwas verfrühter Kommentar für Dady :)
      Tolle Aktion, wird hoffentlich nächstes Jahr wiederholt.

      Allen Moviepiloten ein frohes Fest! :)

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        über Capote

        Dieser zeitlich bedingt schon vor dem 4. Advent erscheinende Kommentar ist leider der letzte Teil der Moviepilot-Wichtelaktion 2014 für meinen ersten Freund hier auf MP: Dady. Weiß gar nicht, ob du das wusstest, jetzt weißt du’s auf jeden Fall ;)
        Zu gegebenem Anlass haben wir als Thema den in diesem Jahr verstorbenen Philip Seymour-Hoffman ausgewählt. An dieser Stelle wünsche ich der ganzen Community ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr, ein glückliches Händchen bei der Filmauswahl und was ihr euch sonst noch so wünscht. Allen voran natürlich dir, Dady.

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        Zu aller erst muss ich ehrlich zu euch sein, meine lieben Freunde: Als Seymour-Hoffman im Februar diesen Jahres verstarb, war ich wohl lange nicht so ergriffen wie die meisten hier. Meine Filmleidenschaft war damals einfach noch nicht wirklich geweckt worden, Moviepilot war für mich noch ein Fremdwort und ich kannte Hoffman nur vom Hören-Sagen. Mittlerweile hat sich das zwar geändert, da ich ihn in Nebenrollen in „Moneyball“, „The Big Lebowski“, „Roter Drache“ oder auch „Die Tribute von Panem“ erstmals bewusst wahrgenommen habe, einen Streifen, in dem der zahlreich prämierte Darsteller eine Hauptrolle spielte, habe ich bis dato aber noch nicht gesehen.
        Umso leichter fiel mir dafür meine Entscheidung für die Wichtelaktion: Wenn schon Hoffman, dann richtig Hoffman: „Capote“ – das Biopic, für das der Amerikaner seinen einzigen Oscar bekommen hat.

        „Alle Menschen haben die Anlage, schöpferisch tätig zu sein. Nur merken es die meisten nie.“ - Truman Capote

        Truman Capote war schöpferisch tätig. Er sah seine lyrische Begabung. Und er zelebrierte sie. Truman Capote war einer der bedeutendsten Schriftsteller der USA. So schrieb er beispielsweise die Romanvorlage des weltberühmten Audrey Hepburn-Films „Frühstück bei Tiffany“ oder aber auch seinen non-fiktionalen Roman „Kaltblütig“, dessen Entstehung hier verfilmt wurde.Truman Capote war eine schillernde Persönlichkeit: egozentrisch, extrovertiert, mit einem selbstgefälligen Lachen und einer kindlichen Stimme ausgestattet. Ein Unsympath, wie er im Buche steht und dies schien Seymour-Hoffman wirklich gefallen zu haben.

        In einer One-Man-Show liefert Hoffman dermaßen ab, dass ich „Capote“ viel besser bewerten muss als ich ihn eigentlich fand. Denn sind wir mal ehrlich: Was hat der Film handlungstechnisch zu bieten? Er erzählt die Entstehungsgeschichte eines Romans. Wie Capote sich für einen Mordfall an einer Familie interessierte, der noch nicht einmal genauer erläutert wurde, von New York nach Kansas fährt und dort basierend auf seinen Gesprächen mit den beiden Mördern (Bruce Greenwood/Clifton Collins jr.) seinen Krimi „Kaltblütig“ schreibt. Extrem ruhig, langsam, ja eigentlich behäbig begleiten wir Capote bei seiner Arbeit. Es wird interviewt, es wird geschrieben, es entstehen langsam Bindungen zwischen Schriftsteller und Verbrecher. Kurzum: Es passiert relativ wenig, wodurch sich eineindreiviertel Stunden anfühlen können wie eine ganze Nacht. So kam es mir zumindest vor. Der Rahmen passte eigentlich: Ein gut getroffenes 60er Jahre Flair, schöne Panorama-Bilder – sei es von der Abgeschiedenheit Kansas‘ oder den Straßenschluchten New Yorks -, eine unterschwellige und wohltuende Filmmusik (meistens Piano) und neben Hoffman ein hervorzuhebender Nebendarsteller (Collins jr.). Doch diese Story… ARGHHH.. Zumindest gegen Ende nimmt „Capote“ dann spannungstechnisch und auch emotional gesehen etwas an Fahrt auf, doch ohne Hoffman wäre auch hier nichts bei mir angekommen.

        Ich bin mit Superlativen meist wirklich vorsichtig, aber das ist wohl eine der zehn besten Schauspielerleistungen, die ich in meinem Leben bis jetzt sehen durfte. Hoffman schafft es, einen nach außen hin arroganten und selbstverliebten Menschen, der privat aber zerbrechlich und verletzlich ist, unvorstellbar glaubwürdig zu spielen. Diese Stimme, diese echt wirkenden Tränen, diese Gestik. An dieser Performance stimmt einfach alles. Da erträgt man auch mal eine recht lahme (@Ben ;)) Handlung, weil man die ganze Zeit mit der Bewunderung des Hauptdarstellers beschäftigt ist.

        Kurzum: Seymour-Hoffman hat diesen eigentlich recht unspektakulären Film für mich "sehenswert" (deswegen 7 Pkt.) gemacht. Er hat sich hiermit ein Denkmal gesetzt und den Oscar völlig zurecht eingeheimst.

        So kam es dann gut zehn Monate nach dem Ableben Seymour-Hoffmans letztendlich doch noch dazu, dass ich um den Tod dieses Virtuosen trauerte. Ein derart eigenes und intensives Schauspiel ist zur heutigen Zeit äußerst selten und wird von dieser Person nie wieder dargeboten werden. An dieser Stelle nach einer verspäteten "Liebeserklärung" also noch einmal: Ruhe in Frieden, Philip!

        "I know I wasn't as handsome as some other guys, but I was OK with that." - Philip Seymour Hoffman

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          huababuar 19.12.2014, 18:12 Geändert 20.12.2014, 00:27

          Los Angeles, ein ganz normaler Tag: Eine dekadente, verkommene und kapitalistische Klassen-Gesellschaft, in der auf Kundenfreundlichkeit nicht gerade viel Wert gelegt wird und die Kunden überteuerte Preise hinnehmen müssen. Eine Gesellschaft, in der Hektik und auf der Gegenseite aber auch Stillstand herrscht. Eine Gesellschaft, auf deren Straßen Kleinkriminalität, Arbeitslosigkeit und Repression Alltag sind, während der reiche Pöbel sich eingezäunt in seiner großen Golfanlage amüsiert. Eine Gesellschaft, in der Menschen aufgrund ihrer angeblich fehlenden wirtschaftlichen Tragbarkeit ihre gesamte Existenz verlieren können, in der Baustellen vorgegaukelt werden, um den Staatshaushalt zu rechtfertigen, in der Homophobie und Rassismus allgegenwertig sind und schon Kinder – vorgegeben von der TV-Landschaft – Waffen bedienen können.

          William Foster (Michael Douglas) lebt in eben jener Gesellschaft im Kleinkosmos Los Angeles – der Stadt der Engel, die bei brütender Hitze im Smog versinkt und Foster schier zur Palme bringt. Der Familienvater steht vor einem Trümmerhaufen: Frau und Kind darf er sich nicht nähern, seinen Job hat er verloren, er ist psychisch angeschlagen. Eine scheinbar harmlose Situation bringt das Fass schließlich zum Überlaufen: Foster steht im Stau, die so dringend benötigte Klimaanlage funktioniert nicht, andere Verkehrsteilnehmer telefonieren laut, streiten, gehen sonstigen nichtigen Betätigungen nach. Dem Mittvierziger reicht es. Er steigt aus dem Auto, lässt es an Ort und Stelle stehen und macht sich zu Fuß auf den Weg zu seiner Tochter, die am heutigen Tag Geburtstag hat. Ein wahrer Amoklauf beginnt, den der kurz vor der Pensionierung stehende Officer Prendergast (Robert Duvall) an seinem letzten Arbeitstag stoppen will.

          Mit „Falling Down“ schuf Joel Schumacher ein Szenario, das uns wohl allen schon mal im Kopf umhergeschwirrt ist. Genervt von der Gesellschaft einfach mal austicken. Natürlich nicht in diesem Maße, denn Foster dreht sich hier Klimax-ähnlich in einer Spirale der Gewalt. Die Handlung steigert sich von Wutausbruch zu Wutausbruch, wird unglaublich intensiv. Foster ist ein wandelndes Pulverfass und geht immer explosiver vor. So spannt Schumacher einen Bogen aus Gewalt, Spannung, Action und Amüsement. Für Letzteres ist fast ausschließlich Robert Duvall zuständig, der mit flotten Sprüchen und einer andauernden Diskussion mit seiner Frau, wann er denn jetzt endlich nach Hause komme, für den komödiantischen Part des Films sorgt, aber – natürlich auch seinem Filmcharakter geschuldet – Michael Douglas keineswegs das Wasser reichen kann. Douglas spielt großartig, verkörpert den psychotischen Foster absolut glaubwürdig. Der Wahnsinn steht ihm sprichwörtlich im Gesicht geschrieben.

          Eingefangen in großartige Bilder, die das tägliche Chaos in LA großartig zur Geltung bringen, und mit einem gelbstichigen Look, der die Hitze symbolisieren soll, wird dem Zuschauer ein hervorragender Actionthriller mit einer Menge Sozialkritik und Satire vorgesetzt. Zu keinem Zeitpunkt verspürt man Langeweile, vielmehr fiebert man mit und kommt so langsam ins Grübeln. Das, was Schumacher hier subtil anprangert, ist in unserer Gesellschaft leider Gottes wirklich vorhanden: Latenter Rassismus, Unfreundlichkeit, Hektik, Arroganz. Mit einer simplen Geschichte wirft er uns all diese Dinge vor den Kopf und schafft somit einen Film, der mehr ist als nur ein simpler Actionthriller mit interessanter Story. „Falling Down“ ist tiefgründig. „Falling Down“ ist nachvollziehbar. „Falling Down“ ist buchstäblich der Wahnsinn.

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            huababuar 19.12.2014, 02:15 Geändert 19.12.2014, 12:55
            über Krabat

            Krabat - der Film. Oder auch die Entzauberung eines der beliebtesten Kinderbücher aller Zeiten.

            Was habe ich Otfried Preusslers Roman damals geliebt. Dieses Geheimnisvolle, diese Spannung, dieses leicht Bedrohliche. 37 Jahre nach der Ersterscheinung der Buchvorlage sucht man in der 2008 erschienenen Verfilmung vergeblich nach diesen Attributen.

            Seelenlos inszeniert Marco Kreuzpaintner die Geschichte des Waisenjungen Krabat und scheitert dabei schon an den Grundelementen eines guten Films: Die Darsteller sind durchwegs blass - mit gutem Willen kann man Christian Redl als Zauberer davon ausschließen, wenngleich seine Rolle alles andere als anspruchsvoll ist. Die Atmosphäre ist zwar andersartig und erinnert mehr an einen amerikanischen Fantasystreifen, denn an eine typisch deutsche Produktion, fügt sich aber überhaupt nicht ins Gesamtbild ein und mag so gar nicht zur eigentlichen Story passen. Setting, Kostüme und Landschaftsaufnahmen sind gut gelungen, doch nach lächerlichen Actionsequenzen und billiger Tricktechnik nützt auch eine authentische Kulisse mit recht ansprechender Musikuntermalung nichts.

            "Krabat" spiegelt so ziemlich die Probleme des deutschen Kinos wieder: Mangel an talentierten Schauspielern, zu wenig Budget für eine angemessene Inszenierung (v.a. bei spektakuläreren Szenen) und das krampfhafte Versuchen, nicht klischeehaft zu wirken.

            Die Charaktere wirken austauschbar, der Plot wird lieblos, oberflächlich und langatmig wiedergegeben und so war ich mehr als froh, als diese Vergewaltigung eines Stückchens Literaturgeschichte endlich vorbei war.

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              Mehr 90er Jahre Actionthriller geht wohl nicht!

              In "Last Boy Scout" gehen Old-School-Schießereien, wilde Verfolgungsjagden sowie ein düsterer Look Hand in Hand und ermöglichen Bruce Willis eine seiner besten Rollen überhaupt. Als versoffener Looser und Privatdetektiv haut der liebenswürdige Actionheld einen markigen Spruch nach dem anderen heraus und gibt zusammen mit seinem ungleichen Partner Damon Wayans ein wirklich sympathisches Duo ab. Leider startet Tony Scotts Streifen nach einem wirklich tollen Einstieg ziemlich behäbig und kann mich auch in der Folge nicht durch seine Story überzeugen. Diese wirkt austauschbar und teilweise fast schon zu kompliziert für einen seichten Actioner wie "Last Boy Scout" es sein will. Das kann aber auch daran liegen, dass ich die EXTREM gekürzte Fassung im TV gesehen habe und einige Szenen, die für das Verständnis der Handlung von Nöten sind, rausgeschnitten wurden.

              Trotz handlungsmäßiger Schwächen ist "Last Boy Scout" perfekt für "einen Abend mit den Jungs" - unterstützt mit süffigem Bier und fetten Burgern - geeignet. Also, Männer: Frauen aussperren, Freunde einladen und zumindest filmisch gesehen leichte Kost auf sich nehmen, wenn Bruce Willis hier als Alleinunterhalter jedem einen blöden Spruch reindrückt.

              "Ich reite echt gut, man. Vielleicht kann ich deine Tochter mal mitnehmen. Wie ist sie denn so?"
              "Sie ist 13. Wenn du sie schräg ansiehst, steck ich dir n Regenschirm in den Hintern und spann ihn auf."

              Mist, Kopfkino!

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                huababuar 17.12.2014, 15:45 Geändert 17.12.2014, 16:33

                Die Aufgabe eines Goons - auch Tough Guy, Enforcer und Polizist genannt - besteht im Eishockey hauptsächlich darin, auf dem Eis die Fäuste sprechen zu lassen. Dies wird gerne als Mittel eingesetzt, um die Moral der Mannschaft zu steigern und ein Zeichen zu setzen oder aber auch um einen ungeliebten Gegenspieler in die Schranken zu weisen.

                Ein eben solcher Spieler ist Doug Glatt (Seann William Scott), der nach einer Prügelei auf der Tribüne eher unverhofft in das lokale Team aufgenommen wurde und nun als "echter" Eishockeyspieler auch abseits des Eises kämpft: Nämlich um die Anerkennung seiner Familie, aber auch um die Liebe der süßen Eva (Alison Pill).

                Nun muss an dieser Stelle ganz klar gesagt sein, dass Michael Dowses Inszenierung der schnellsten Mannschaftssportart der Welt keineswegs authentisch ist. Ja, Tough Guys sind fester Bestandteil des Eishockeys, doch derart extatisch wie in "Goon" werden sie nicht eingesetzt und auch die Prügeleien an sich sind natürlich zugunsten des Schauwerts äußerst übertrieben dargestellt.

                Mit dieser Realitätsverzerrung habe ich aber komischerweise keine Probleme, denn "Goon" macht einfach nur Spaß. Nach witzigen Pointen unter der Gürtellinie kommt schon wieder die nächste, wirklich sehenswert inszenierte Prügelei auf dem Eis. Scott zeigt, dass er mehr sein kann als nur der infantile Stifler und mimt hier einen eher ruhigen, dümmlichen und leicht verschlossenen Charakter. Hervorzuheben sind ebenso Kim Coates als Trainer und Liev Schreiber als saucooler Gegenspieler und gefürchteter Goon eines anderen Teams. Jay Baruchel hingegen geht mir mit seiner überdrehten Art phasenweise richtig auf die Eier.

                Schön ist auch, dass innerhalb von Glatts Mannschaft so ziemlich jeder Spieler seinen eigenen Charakter hat: Der schlaue Chinese, der ausgeflippte Torhüter mit seiner Mutter auf der Maske, der alte Haudegen, der ausgebrannte Starspieler oder die beiden notgeilen Russen im Team.

                Natürlich ist "Goon" kein großer Film. Die Underdog-Story hat man schon zig Mal gesehen, die Handlung ist im Allgemeinen vorhersehbar und als anspruchsvoll kann man den Film wohl wirklich nicht bezeichnen. Auch finde ich das Geschehen abseits des Eises etwas vernachlässigbar, um ehrlich zu sein.

                Und trotzdem kann ich ihn mir immer wieder ansehen: brutal, gekonnt inszeniert, witzig, gut geschauspielert und einfach nur sympathisch. "Goon" ist anders - und das ist gut so.

                "Zwei Sachen: Finger weg von meinen verdammten Pillen, Alter. Und hast du vielleicht n paar verdammte Pillen, Alter?"

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                  huababuar 17.12.2014, 02:34 Geändert 17.12.2014, 14:53

                  Dass Johnny Depp ein richtig guter Schauspieler ist und Filme alleine auf seinen Schultern tragen kann, dürfte allseits bekannt sein. Ohne ihn wären Streifen teilweise nur 0815-Einheitsbrei und so verhält es sich meiner Meinung nach auch in der Stephen King Verfilmung "Das geheime Fenster".

                  Depp mimt hier einen verkommenen, trägen und scheinbar auch leicht psychotischen Schriftsteller mit zerzaustem Haar und löchrigem Bademantel, der nach der unverhofften Trennung von seiner Frau in ein kleines Haus am See irgendwo im US-Bundesstaat New York zieht und dort plötzlich von einem geheimnisvollen Mann des Plagiats bezichtigt wird.

                  Eine Rolle, die für Depp nur so geschaffen ist und in der er seine leicht andersartige Schauspielweise auch perfekt ausleben kann. Auch John Torturro spielt überzeugend, hat aber einfach nicht die Strahlkraft eines Depp.

                  Mit einem gut besetzten Hauptdarsteller wäre schon einmal die elementare Vorraussetzung für einen guten Film gegeben. Doch weist "Das geheime Fenster" leider so manche Schwächen auf. Zu viele, um mich vollends zu überzeugen.

                  Die Story ist allgemein eher schlecht dazu geeignet, durchgehend Spannung zu kreieren. So zieht sich dieser Thriller an manchen Stellen und das Hauptelement des Genres - nämlich der "Thrill" - geht so ein bisschen verloren. Sicher wartet Koepps unspektakuläre Inszenierung mit einigen überraschenden Wendungen auf, jedoch ist der Endtwist schon nach etwa zwei Dritteln des Streifens denkbar. Nicht vorhersehbar, aber immerhin eine realistische Option, wie der Film enden könnte und somit nicht mehr so "flashy" wie von den Machern erhofft.

                  So bleibt am Ende ein Thriller, der nicht durchwegs spannend ist und dessen Ende man zumindest in leichten Zügen vorrausahnen kann, der auf der anderen Seite aber auch einen Johnny Depp par excellence sowie eine zugegebenermaßen düstere und naturbelassene Atmosphäre in der Wildnis des amerikanischen Nordostens vorzuweisen hat.

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                    huababuar 16.12.2014, 06:23 Geändert 16.12.2014, 06:24

                    Zum damaligen Zeitpunkt ein gefeierter Backwoods-Horrorschocker, hat Wes Cravens „The Hills Have Eyes“ heutzutage merklich an Glanz verloren. Was 1977 vielleicht als neu und revolutionär galt, wirkt im Jahre 2014 eher angestaubt und billig. Das ist zum Einen natürlich dem geringen Budget (230.000 Dollar) geschuldet, zum Anderen aber auch der gelinde gesagt exorbitant schlechten Bild- und Tonqualität, die sogar auf Blu-Ray alles andere als bestechend ist. Auch schauspieltechnisch wäre das heutzutage eher im Trash-Bereich anzusiedeln. Mimik, Gestik und Rhetorik der Darsteller wirken teilweise unfreiwillig komisch. Gezielt witzig wird es nur bei der Schlangen-Pointe am Ende.

                    Probleme, mit denen natürlich viele Filme aus dieser Zeit zu kämpfen haben, beim Original von „Hügel der blutigen Augen“ kommen sie jedoch ganz besonders zum Tragen. Ganz nüchtern und objektiv – also ohne den zeitlichen Faktor – betrachtet sind zudem die Hauptfiguren fast schon obligatorisch flach gezeichnet und ihre Handlungen mitunter fragwürdig.

                    Trotz all der offensichtlichen Kritikpunkte: Es ist sicherlich auch nicht alles schlecht an „The Hills Have Eyes“. Nicht umsonst war der Streifen ein Erfolg und nicht umsonst wurde er mit einem anscheinend wirklich gelungenen Remake von Alexandre Aja gewürdigt (habe ich noch nicht gesehen). Atmosphärisch betrachtet macht die verwaiste Wüste nämlich wirklich etwas her – wenn das Bild nicht gerade viel zu dunkel und unterbelichtet ist. Die Story besticht vordergründig durch ihre Einfachheit und genreuntypische Unblutigkeit (warum man hier ein FSK 18 vergeben hat, bleibt ein Geheimnist), erzeugt aber allein schon durch ihre Methodik Spannung, welche durch markante Mutanten und Cravens gelungenem Einsatz von Musik und Perspektivwechsel zusätzlich verstärkt wird.

                    Zusammenfassend: Ein in die Jahre gekommener Vorreiter seines Genres, der heute bei Weitem nicht mehr so funktioniert wie in den 70ern, einen Blick von geneigten Horrorfans aber durchaus einmal Wert ist.

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                      huababuar 16.12.2014, 00:37 Geändert 16.12.2014, 14:41

                      Chicago, Illinois. Wir schreiben das Jahr 1931. Man trägt standesgemäß Hut, raucht Zigarre und dekoriert seine Wände mit bunt bemusterten Tapeten. Den Leuten geht es scheinbar gut. Doch in der Metropole am Michigansee mit ihren eleganten Reihenhäusern und den imposanten Straßenschluchten im Stile des Funktionalismus und Historismus hat die Prohibition und damit einhergehend auch die Korruption und das Mafiatreiben Einzug erhalten. Den Bewohnern dürstet nach dem verbotenen Genussmittel Alkohol und Al Capone (Robert de Niro) – das eigentliche Oberhaupt der Stadt, das mit seinen kriminellen Machenschaften jegliche Strippen zieht, seine Herrschaft mit eiserner Hand durchsetzt und durch gezielte Bestechungen stets einer Strafe aus dem Weg geht – vermag diesen Durst durch seinen Schmuggel zu stillen.

                      Agent Eliot Ness (Kevin Costner) – ein rechtschaffener Beamter der Prohibitionsbehörde und (zumindest anfänglich) die Verkörperung der moralischen Instanz in „The Untouchables“ – will eingreifen und nicht länger zusehen. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Capone zur Strecke zu bringen und stellt mit Straßenpolizist Jim Malone (Sean Connery), Buchprüfer Oscar Wallace (Charles Martin Smith) und Polizeianwärter George Stone (Andy García) eine schlagkräftige Truppe der etwas anderen Art auf, die ihm bei diesem Vorhaben helfen soll. Die Jagd nach dem wohl berüchtigtsten Mafioso aller Zeiten beginnt.

                      „Wenn Sie sicher sein wollen, keinen faulen Apfel zu kriegen, holen Sie ihn nicht im Laden, sondern direkt vom Baum.“

                      In „Die Unbestechlichen“ – nicht zu verwechseln mit dem (im Deutschen) gleichnamigen Film von 1976, der die Watergate-Affäre behandelt – gelingt Regisseur Brian De Palma eine stimmungsvolle wie spannende Symbiose aus Krimi und Gangsterfilm. Während sich der US-Amerikaner mit italienischen Wurzeln – also seinerseits „Spaghetti-Fresser“ und bei einer Schießerei wohl nur mit einem Messer bewaffnet – in seinem Kulthit „Scarface“ ausschließlich der kriminellen Seite der Handlung, also Tony Montana, zuwendet, legt er hier sein Hauptaugenmerk auf die Gesetzeshüter und deren Ermittlungen gegen Capone. So weist "Die Unbestechlichen" trotz seiner wenigen Actionszenen, die dann aber absolut ikonisch und großartig inszeniert sind, keine Längen auf. Jede Szene hat hier einen Sinn: Egal, ob sie nun den Ermittlungsfortschritt, Ness' Angst um seine Familie oder der Demonstration von Capones' Brutalität behandelt

                      Mithilfe des genialen Soundtracks von Ennio Morricone und einer authentischen Kostümierung erzeugt De Palma ein atmosphärisches Chicago der 30er Jahre und stilisiert es zu einer Westerngroßstadt. Nicht nur die Musikkomponente wurde hochklassig besetzt. Äquivalent dazu bekommt der Zuschauer einen Cast vorgesetzt, der vor Filmgrößen nur so strotzt: De Niro, Connery, Garcìa, Costner – da läuft mir beim Lesen schon das Wasser im Mund zusammen. Alle vier zeigen, dass ihr Name nicht umsonst klangvoll und vielversprechend ist.

                      De Niro fühlt sich in seiner Rolle als Capone sichtlich wohl und trägt dick auf. Connerys Spiel ist geprägt von einer unglaublichen Intensität und Aura. Costner präsentiert seinen Agent Ness aller Unkenrufe zum Trotz glaubhaft, entschlossen und emotional und auch García stellt in seinem erst dritten Film sein Können schon früh unter Beweis. Dringend zu erwähnen sei auch noch der markante Billy Drago als Auftragskiller Capones, der buchstäblich ins Auge sticht und eine verblüffende Ähnlichkeit mit Michael Jackson aufweist.

                      Was ebenso überrascht: Zumindest optisch gesehen wirkt „Die Unbestechlichen“ keineswegs angestaubt. Im Gegenteil: Ein gestochen scharfes Bild täuscht darüber hinweg, dass der Streifen in den 80ern abgedreht wurde.

                      Selbst wenn etwas mehr Screentime für de Niro als Al Capone wünschenswert gewesen wäre, das Finale am Ende vielleicht etwas zu abrupt kam und der vorangegangenen Genialität nicht richtig gerecht wurde, ist „Die Unbestechlichen“ ein Werk, welches seine Stärken ganz klar in der gekonnten Inszenierung sowie dem überirdischen Cast zeigt und mit einer spannenden, wendungsreichen und atmosphärischen Geschichte wohl jeden auf seine Seite ziehen kann.

                      "Du kommst mit freundlichen Worten und einer Waffe weiter als nur mit freundlichen Worten!" - Al Capone (Robert de Niro)

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                      • Glückwunsch an die Gewinner ;)
                        Für mich wirds doch jetzt auch mal Zeit?

                        Der Lösung nach zu urteilen immer richtig und td noch nichts gewonnen :/

                        Heute war aber einfach :)

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                          huababuar 15.12.2014, 02:12 Geändert 15.12.2014, 15:44

                          Trash am Sonntag – Teil 5: „Sharknado 2: The Second One“

                          „Matt, diese Sharknados sind wirklich unglaubliche Anomalien. Früher wurden auch schon Meeresbewohner von Stürmen eingesaugt, aber dieser Sturm, dieser Sharknado, hat noch mehr Power. Er ist eine Todesfalle.“

                          Spätestens beim Ertönen dieser wissenschaftlich gut begründeten Warnung in den Wetter-News ist klar: The Asylum hat wieder zugeschlagen. Gespickt mit kreativ-unlogischen Kills, grotesk-witzigen Dialogen, erbärmlich talentlosen Darstellern sowie abgrundtief schlechten Animationen, kann der „Twister mit Zähnen“ stolz von sich behaupten, so ziemlich der beste Trashfilm zu sein, der jemals gedreht wurde. Eine herrliche Selbstironie, aberwitzige Reminiszenzen an Filmklassiker und ein derart offensichtliches Product-Placement für Subway („Eat Fresh!“) wissen zu überzeugen. Der Humor ist absolut massenkompatibel, gut pointiert und sogar etwas durchdacht. Wenn bei Wettervorhersagen von der „Hainiederschlagsrate“ die Rede ist oder ein Hai im Pizzaofen gebacken wird, kann man als Trashfan nicht anders als herzhaft zu lachen und sich auf Teil drei zu freuen. Die Verlegung des Haitornados von LA nach New York – einem höheren Budget sei Dank – verleiht dem Streifen zudem eine gewisse Andersartigkeit, spielen Hai-Trashfilme ja sonst oft an der Westküste oder irgendwo in der Südsee. Ich traue es mich fast nicht zu sagen, aber trotz oft bescheidener Optik (Flugzeug, Haie, Feuerwerk etc.) wurde der Big Apple gelegentlich sogar gut in Szene gesetzt. Ups, jetzt hab ich es ja doch gesagt - „Shark Happens“.

                          Fazit: Noch besser als Teil eins, für alle Freunde des schlechten Geschmacks dringend zu empfehlen und deshalb mit einer überdimensionalen Bewertung von 5 Punkten ausgestattet.

                          5
                          • Hier mein Kommentar für Smooli :)
                            http://www.moviepilot.de/movies/donnie-darko-2

                            Will wer am vierten Advent wichteln? :)

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                            • 7 .5
                              huababuar 14.12.2014, 05:58 Geändert 14.12.2014, 06:28

                              Dieser Kommentar ist Teil der Moviepilot-Wichtelaktion 2014 für meinen Freund Smooli und entstand unter Einfluss vollkommener Verwirrtheit, eines dröhnenden Schädels und aufkommender Selbstzweifel an meiner Intelligenz.

                              *******************************************************************************

                              "Jedes Lebewesen stirbt für sich allein."

                              3:50 Uhr. Samstagnacht. Keineswegs müde. Aufrecht sitze ich auf meiner Couch. Ein Mädchen und ein Junge winken einer Frau zu, der Bildschirm wird schwarz. Kurz zuvor ließ Gary Jules‘ „Mad World“ mir alle Nackenhaare zu Berge stehen. Mein Mund geöffnet, mein Kopf wirr, er kommt mir nur noch vor wie ein nutzloses Anhängsel meines Körpers, das seinen Denkapparat komplett abgeschaltet hat.

                              Was war passiert?

                              Soeben habe ich einen Film gesehen, auf den der Begriff Mindfuck-Movie wohl zutrifft wie auf keinen anderen: „Donnie Darko“. Erfordern schon Werke wie „Memento“ oder „Interstellar“ das Maximum an Konzentrationsfähigkeit, setzte dieser Mix aus Sci-Fi, Mystery und Thriller noch einmal eine gehörige Schippe drauf.

                              Vorstellungsvermögen ist eine Eigenschaft, die leider Gottes nicht jedem in die Wiege gelegt wird – mir vor allem astronomisch und physikalisch gesehen überhaupt nicht. Ich muss mir alles rational erklären können. Von Wurmlöchern, Zeitreisen, einer vierten Dimension, Artefakten und Paralleluniversen habe ich keinen blassen Schimmer.

                              Unter anderem um solche Dinge geht es aber in „Donnie Darko“ – dem Regiedebut von Richard Kelly und gleichzeitig dem Film, dem Jake Gyllenhaal seinen Durchbruch zu verdanken hat: Ein Junge, der den Namen Donnie Darko trägt und in psychiatrischer Behandlung steckt, wird durch die Vision eines mysteriösen Hasen mit Totenkopfmaske vor dem Tod bewahrt. Die krude Gestalt namens Frank prophezeit Donnie das Ende der Welt in genau 28 Tagen, 6 Stunden, 42 Minuten und 12 Sekunden...

                              Ein Plot, der nicht nur verrückt klingt, sondern auch vollkommen verrückt ist und meine Gehirnzellen wahrlich strapazierte. Andersartig, abgedreht und mit Sicherheit nicht Jedermanns Sache. Für mich eben oft schwer nachzuvollziehen, aber meiner Ansicht nach trotzdem wirklich gelungen.

                              Warum? „Donnie Darko“ ist viel mehr als der abgespacete Indipendent-Film, der sich offensichtlich vom Mainstream abheben will und wohl deshalb an den Kino-Kassen floppte. „Donnie Darko“ ist lustig. „Donnie Darko“ ist spannend. „Donnie Darko“ ist dramatisch. Aber vor allem: „Donnie Darko“ ist tiefgründig.

                              Es ist die subtile Charakterstudie eines schizophrenen, realitätsfernen, schlauen, belesenen und introvertierten Teenagers, der jedoch gleichzeitig aufmüpfig, pubertär und frech sein kann. Eines Jungen, der oftmals aneckt, der typischer Einzelgänger ist, es aber nicht sein will. Diese derart detaillierte Figurenzeichnung liegt nicht zuletzt an einem grandiosen Gyllenhaal, der hier schon in jungen Jahren sein großes Schauspieltalent unter Beweis stellt und mit seinem notorischen Kifferblick den Zuschauer von der ersten Minute an auf seine Seite zieht. Auch seine zuckersüße Filmfreundin Jena Malone sei an dieser Stelle erwähnt, ebenso wie Patrick Swayze in "einer etwas anderen Rolle".

                              Nun weist „Donnie Darko“ aufgrund seines geringen Budgets sicherlich keine technische Brillianz auf. Auch braucht er anfangs etwas, um ins Rollen zu kommen und selbst im Anschluss wird wohl aufgrund der Thematik und ihrer Komplexität nicht jeder Geschmack getroffen sein. Doch der Mut, sich bei seiner ersten Verfilmung an einen derartigen Stoff heranzuwagen und es sich zu trauen, den Zuschauer dadurch vor den Kopf zu stoßen, verlangt mir allen Respekt ab. Chapeau Mr. Kelly!

                              Vielleicht bedarf es aber auch einfach nur einer Zweit- und Drittsichtung, um einzelne Nuancen sowie Details besser zu erkennen, die Zusammenhänge zu verstehen und somit den Film in seiner ganzen Blüte kennen und lieben zu lernen. Ich jedenfalls freue mich jetzt schon auf das nächste Mal „Donnie Darko“ und kann mir durchaus vorstellen, dass nicht nur die Geschichte, sondern auch meine Bewertung dann weitreichendere Sphären erreichen kann.

                              4:50 Uhr: Eben versucht, meine Gedanken halbwegs verständlich in Worte zu fassen (Hoffe, das ist mir gelungen). Der Kopf raucht immer noch. Selbstzweifel und Verwirrtheit sind nicht gewichen. Dazu gesellt sich jedoch ein gewisses Gefühl der Freude, diesen Film "erlebt" und somit eine neue Erfahrung – nämlich die der absoluten Grenze meiner Aufnahmefähigkeit – gesammelt zu haben. Danke dafür, Smooli. Dir und allen anderen Filmfreunden noch besinnliche Wochen und ein frohes Fest :)

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                                huababuar 12.12.2014, 16:34 Geändert 12.12.2014, 16:46

                                Mal abgesehen davon, dass ich Agnostiker bin und aufgrund dessen Exorzistenfilme mit religiösem Schwerpunkt generell eher einen schweren Stand bei mir haben, hat „The Rite“ ein großes Problem: Hauptdarsteller Colin Donoghue. Der recht unbekannte Schauspieler mit dem 0815-Gesicht und viel zu langen Kotletten vermag es nicht, den Streifen zu tragen und wird von Altmeister Sir Anthony Hopkins regelrecht an die Wand gespielt. Ein Schelm, wer anderes erwartet hat. Doch bleibt ein stets cooler, ambitionierter und in seiner Rolle als Priester irgendwie lustig wirkender Hopkins mit der einzige Lichtblick in einem Werk, das mehr Mysterythriller als Horrorstreifen ist und trotz gut inszenierter Exorzismus-Szenen weder Grusel noch Unbehagen verbreitet. Eher ist „The Rite“ – angeblich inspiriert von wahren Begebenheiten - ein recht oberflächliches Psychogramm eines blassen Hauptcharakters, das mit Rom zwar eine hervorragende und gut bebilderte Kulisse aufweist, insgesamt für einen Thriller aber nicht spannend und für einen Horrorfilm nicht gruslig genug ist.

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                                  Selbst das überzeugende 60er Jahre Puerto-Rico Feeling gepaart mit dem typisch karibischen Lifestyle der Gelassenheit, eine bezaubernde Amber Heard und ein Johnny Depp, dem die Rolle des versoffenen Lebemanns und Journalisten eigentlich wie auf den Leib geschneidert scheint, können nicht gegen ein schlechtes und löchriges Drehbuch ankämpfen, das seinen Protagonisten kaum Spielraum lässt, um ihr Können aufzuweisen. In „Rum Diary“ wird viel gesoffen, viel geraucht und viel ausgegangen. Eine Skurrilität folgt der anderen. Ein meiner Meinung nach doch sehr einfältiges Tagebuch, das weder Spannung, Witz, Drama, noch eine halbwegs erkennbar stringente Handlung beinhaltet. Vielmehr wähnt man sich in einem kleinen, netten Werbefilmchen für San Juan und Umgebung oder der obligatorisch stets ulkigen Dienstagsabends SAT1-Produktion, denn in einem halbwegs sehenswerten Journalistenstreifen.
                                  Ich brauch erst mal guten Rum und eine Menthol-Zigarette.

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                                    huababuar 11.12.2014, 16:37 Geändert 11.12.2014, 16:38

                                    Stompin' Tom Connors - The Hockey Song:

                                    "Hello out there, we're on the air, it's 'Hockey Night' tonight.
                                    Tension grows, the whistle blows, and the puck goes down the ice.
                                    The goalie jumps, and the players bump, and the fans all go insane.
                                    Someone roars, "Bobby Scores!", at the good ol' Hockey Game.

                                    Oh! The good ol' Hockey game, is the best game you can name.
                                    And the best game you can name, is the good ol' Hockey game.

                                    Second Period.

                                    Where players dash, with skates aflash, the home team trails behind.
                                    But they grab the puck, and go bursting up, and they're down across the line.
                                    They storm the crease, like bumble bees, they travel like a burning flame.
                                    We see them slide, the puck inside, it's a one-one hockey game.

                                    Oh! The good ol' Hockey game, is the best game you can name.
                                    And the best game you can name, is the good ol' Hockey game.

                                    Third Period. Last game of the playoff too!

                                    Oh take me where, the hockey players, face off down the rink.
                                    And the Stanley Cup, is all filled up, for the champs who win the drink.
                                    Now the final flick, of a hockey stick, and the one gigantic scream.
                                    "The puck is in! The home team wins!", the good ol' hockey game.

                                    Oh! The good ol' Hockey game, is the best game you can name.
                                    And the best game you can name, is the good ol' Hockey game.

                                    Oh! The good ol' Hockey game, is the best game you can name.
                                    And the best game you can name, is the good ol' Hockey game.

                                    Oh! The good ol' Hockey game, is the best game you can name.
                                    And the best game you can name, is the good ol' Hockey game."

                                    ***********************************************************************************

                                    Für mich als Eishockeyspieler ist "Slapshot" natürlich einer DER Kultfilme schlechthin. Mit einer wohligen Atmosphäre - erzeugt durch den typischen 70er Jahre Look, den Old-School Hockey Flair und einen eingängigen Soundtrack ("Right Back where we started from" - Macine Nightingale) - sowie einer verdammt lustigen und gleichzeitig leicht zu folgenden Story ist dieser Klassiker wohl einer der besten und sympatischten Sportfilme aller Zeiten.
                                    Mit der Geschichte der Hanson-Brothers persifliert Regisseur George Roy Hill geschickt die damalige Vermarktung von Eishockey als Prügelsport, um somit das Geschäft anzukurbeln. In Wahrheit ist dieser Sport natürlich viel mehr als nur ein Hau-Drauf-Duell auf der Eisfläche: Eishockey ist Emotion, Leidenschaft, Willensstärke, Schnelligkeit, Teamgeist.

                                    Weg von der Eishockey-Propaganda und wieder zurück zum Film: Natürlich hat "Slapshot" mit seinen 114 Minuten geringfügige Längen und ist filmisch wie schauspielertechnisch auch kein Meisterwerk. Ein Film, der seine Geschichte mit solch einem grandiosen Humor und einer unglaublichen Sympathie vermittelt, muss das meiner Meinung aber auch gar nicht sein. An dieser Stelle muss einfach die Anfangsszene erwähnt werden, in der Denis Lemieux, Torwart der fiktiven Mannschaft Charleston Chiefs in einer Talkshow auf urkomische Art und Weise Eishockeyregeln erklärt. Genialer kann man in einen Film nicht einsteigen.

                                    Wer sich also mal auf einen Sportfilm der etwas anderen Art einlassen will, viel Humor, aber auch Action auf dem Eis erwartet und dabei tief in die 70-er Jahre abtauchen will, der ist mit "Slapshot" bestens bedient.

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                                    • Ähnelt sehr meinem Kino-Knigge-Blogeintrag.
                                      Schönes Listchen ;)

                                      • 6 .5

                                        "Stelle genug Fragen und die Geschichte eines Mannes, der lügt, verändert sich. Aber die eines Mannes, der die Wahrheit sagt, bleibt immer dieselbe, auch wenn sie noch so unwahrscheinlich klingen mag."

                                        Dr. Martin Harris' (Liam Neeson) Geschichte klingt für seine Umwelt durchaus unwahrscheinlich: Eigentlich wollte der Wissenschaftler gemeinsam mit seiner Frau Elizabeth (January Jones) nur einem Biotechnologie-Kongress in Berlin besuchen. Nach einem Autounfall jedoch, der Harris kurzzeitig ins Koma versetzt, nimmt ein anderer Mann seine Identität an. Seine Frau leugnet, ihn zu kennen, er kann sich nicht ausweisen und ist somit in einer fremden Stadt völlig auf sich alleine gestellt. Nun gilt es herauszufinden: Wer ist dieser Mann? Warum gibt er sich als Martin Harris aus? Eine aufwendige Suche nach der Wahrheit beginnt.

                                        Selbst wenn man diesen Plot teilweise irgendwie schon einmal gesehen hat, eine unspannende Geschichte kann man "Unknown Identity" nicht vorwerfen. Das Potenzial der Story hat der spanische Regisseur Jaume Collet-Serra leider jedoch nicht ganz ausgenutzt. Sein zweitjüngstes Werk hat mit allerhand Spannungs- und Logiklöchern von der Tiefe der Kimberley-Diamantenmine in Südafrika zu kämpfen, macht dies aber größtenteils mit einer unvorhersehbaren Handlungswendung und guten Schauspielern - hier seien vor allem Bruno Ganz und Liam Neeson erwähnt, January Jones hingegen fand ich ziemlich schwach - wett. Erfreulich auch, dass die deutsch-amerikanische Koproduktion ihr Setting nicht einmal mehr in eine amerikanische Großstadt, sondern in unsere Hauptstadt, Berlin, versetzt. Die Spreemetropole eignet sich perfekt als düstere und verschneite Kulisse, in der rasante Verfolgungsjagden und rare, aber recht ansehnliche Kämpfe gut zur Geltung kommen.

                                        Fazit: Nicht so gut wie Neesons' "Non-Stop" oder "96 Hours". Trotzdem durchaus mal eine Sichtung Wert - allein schon aufgrund des Schauplatzes.

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                                        • 7 .5
                                          huababuar 10.12.2014, 15:34 Geändert 10.12.2014, 15:51

                                          Um es vorweg zu nehmen: Ich habe John Carpenters Original noch nicht gesehen und kann somit keinen Bezug dazu nehmen. Diese Kritik basiert rein auf dem Film selbst und lässt den Status des Remakes komplett außer Acht.

                                          "Die dunkelsten Seelen entscheiden sich nicht für den Abgrund der Hölle. Sie reißen sich davon los, um still unter uns zu wandeln." - Dr. Samuel Loomis

                                          Das war er also. Der legendäre Michael Myers. Ein Psychopath, dessen Drang zum Schlachten eigentlich schon vorbestimmt war: Eine strippende Mutter, eine rumhurende Schwester, ein versoffener Stiefvater (der leibliche Vater ist schon tot) und um ehrlich zu sein selbst auch nicht gerade das schönste Schäfchen in der Herde. Michael lernt früh die schrecklichen Seiten des Lebens kennen: Die Familie ist kaputt. Streit und Gewalt scheinen hier Alltag zu sein. In der Schule wird der Junge gehänselt, eckt aber aufgrund seiner verbalen Ausfälle, aber auch mysteriösen Polaroiden bei den Lehrern an. Das ganze Leid bricht schließlich in der Halloween-Nacht aus dem Einzelgänger aus. Die Gesellschaft hat ein Monster geschaffen und die Geschichte vom mordenden Michael Myers beginnt.

                                          Rob Zombie versteht es, seinem eigentlich eine gruselige Maske tragenden Mörder ein Gesicht zu verleihen. Gerade in der ersten halben Stunde liegen die Stärken von "Halloween". Kurz und prägnant werden die Hintergründe und Motive des psychisch gestörten Michael wiedergegeben. Vor allem die ersten Morde des noch jungen Schülers sind extrem beklemmend und abschreckend. Gewalt ausgehend von Kindern ist normalerweise ein Tabuthema und Zombie scheut sich nicht, dies bis aufs Feinste auszukosten.

                                          Sicherlich ist das Slasher-Thema allseits bekannt und nicht sonderlich innovativ, aber gerade durch die Vorgeschichte wird diesem ausgelutschtem Sujèt eine neue Note zugefügt. Zum grausamen, brutalen und packenden Grundtenor gesellt sich eine für einen Horrorfilm überaus gute Inszenierung: Die Kameraarbeit wirkt fetzig und trägt des Öfteren zu einigen Schockermomenten bei, aber vor allem die Filmmusik vermittelt immer das Gefühl von Unsicherheit. Auch schauspielermäßig ist "Halloween" eher im oberen Bereich anzusiedeln. Hier stechen vor allem Daeg Faerch als junger Michael Myers und Sheri Moon Zombie (Rod Zombies Frau) als dessen verzweifelte und trotzdem treusorgende Mutter heraus.

                                          Leider kann der Horrorklassiker sein hohes Niveau vor allem nach dem Ausbruch Myers, der inzwischen ein stummes Tier von einem Mann geworden ist, nicht halten. Seine Motivation zu morden ist teilweise unschlüssig und Zombie verfällt so etwas in das typische Schema F eines Slasher-Films. Auch die Teenager weisen relativ wenig bis gar kein Profil auf. Zu uninnovativ, zu vorhersehbar und zu langatmig wirkt "Halloween" an dieser Stelle, ehe der Streifen sich zum Finale hin nochmal fängt und doch noch ein wahrlich zufriedenstellendes Ende findet.

                                          Fazit: Ein Slasher, der etwas tiefer geht als andere Genrevertreter, mit einer blitzsauberen Inszenierung überzeugt und trotz zwischenzeitlichen Durchhängern einen wirklich sehenswerten Horrorfilm darstellt.

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                                          • Na endlich wusste ich auch mal was :) Gut das ich den erst gesehen habe :D

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                                              "Vollidiot" - hab schon gedacht der Pocher dreht eine Autobiographie. Leider war's nur eine deutsche "Komödie" mit nicht erwähnenswerter Story, lächerlicher Schauspielleistungen, nur einer handvoll zündender Gags, aber einem recht gelungenen Soundtrack.

                                              Schuster, bleib bei deinen Leisten - hätte sich der Pocher den Spruch mal zu Herzen genommen. Heißt: Schnell zurück ins Büro und Versicherungen verkaufen. Als Comedian wie Darsteller ist und bleibt er ein kleiner Wicht.

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                                                huababuar 09.12.2014, 16:05 Geändert 10.12.2014, 14:39

                                                "Apocalypto" zu sehen ist wie einen alten Freund wieder zu treffen: Man freut sich darauf, es wird nie langweilig und man kann es in regelmäßigen Abständen immer wieder tun.

                                                Mindestens einmal im Jahr geht mein Griff zum imposanten BluRay-Cover von Mel Gibsons Maya-Epos und mindestens einmal im Jahr weiß ich, was mich erwartet: 138 Minuten Hochspannung, eine mitreißende und geschickt aufgebaute Geschichte, ein pittoreskes Setting und das alles gepaart mit der typischen Brutalität des kontrovers diskutierten Gibson, der Gewalt und Leid zum Unmut vieler in seinen Filmen immer wieder als Motiv einsetzt.

                                                Schon der Einstieg in die Story wirkt durchdacht, führt gut ins Geschehen ein und schafft es dabei, keineswegs zu lang zu sein: Pranke des Jaguar lebt mit seiner hochschwangeren Frau Sieben im mesoamerikanischen Dschungel. Dem scheinbar idyllischen Alltag in ihrem Dorf wird eines Tages ein jähes Ende bereitet: Leitwolf und sein Gefolge attackieren den Stamm, töten und versklaven die Bewohner. Pranke des Jaguars schafft es in letzter Sekunde, seine Frau und seinen ersten Sohn Schnelle Schildkröte in einem Erdloch zu verstecken, bevor er selbst gefangen genommen wird. Getrieben von der Liebe zu seiner Familie will er nur eines: Dem barbarischen Konkurrenzstamm entkommen und seine Liebsten retten. Eine unsägliche Zeit des Leids, des Hasses und der Willensstärke beginnt und nimmt den Zuschauer mit auf eine eindrucksvolle Reise in eine ausgestorbene Hochkultur.

                                                Vielleicht ist es gerade das, was "Apocalypto" so faszinierend macht. Eine fast tote Sprache, die Gibson hier einsetzt. Kostüme und Make-Up, das düster und befremdlich wirkt und vor allem die Antagonisten zu kruden und fies gezeichneten Gestalten avancieren lässt (vor allem Stirnauge). Ein barbarisches Volk, das mittels Menschenopfern die Gemüter des Kukulcan besämpftigen will. Das ist ein wahrlich faszinierendes Sujèt, welches ich zuvor noch nie in einem Film bewundern konnte (mal abgesehen von "Aztec Rex", aber den als Film zu bezeichnen, wäre vermessen und anmaßend).

                                                Schauspielertechnisch setzt man hier auf unbekannte, aber allesamt glaubwürdige Darsteller. Sie versprühen eine enorme Authenzität und lassen wahrscheinlich nicht nur mich glauben, dass man hier echte Maya auf dem Bildschirm jagen, laufen und kämpfen sieht.

                                                Hinzu kommt, dass Gibson uns eine Bildgewalt auftischt wie sie selten zu sehen ist. Die Natur als Heimat und gleichzeitig Bedrohung wird hier in all ihrer Schönheit, aber auch all ihrer Hinterlistigkeit dargestellt. Ob dicht bewachsener Dschungel, reißender Wasserfall oder auch eindrucksvolle Maya-Stadt. Die Kulissenauswahl ist grandios und immer untermalt von einem unaufdringlichen, aber spannungsgeladenen Score, zu dem sich immer mal wieder das Fauchen eines Panthers, das Zwitschern eines Vogels oder das Zirpen jeglicher Urwald-Insekten gesellt.

                                                Doch was wäre eine perfekte Inszenierung ohne die passende Story? Hier geht Gibson eine wunderbare Symbiose zwischen schönen Bildern, einer gewissen Brutalität, Empathie und nervenaufreibenden Spannung ein. Trotz der doch recht langen - eben epochalen - Lauflänge, verspührte ich zu keinem Zeitpunkt das Verlangen, auf die Uhr zu sehen - wie bei einem Kumpel eben ;). Das muss ein Film erst mal schaffen. Der Streifen wartet immer wieder mit kleineren Höhepunkten auf, hangelt sich von einem zum nächsten und mündet letzten Endes in eine legändere, 45-minütige Verfolgungsjagd in der dichten Bewaldung irgendwo in Mexiko.

                                                Kurzum: Bildgewalt + dargestellte Gewalt + Spannung + makellose Darstellerleistung = einer meiner absoluten Lieblingsfilme.

                                                Machs gut alter Freund, bis zum nächsten Jahr!

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                                                  huababuar 09.12.2014, 13:05 Geändert 09.12.2014, 13:05

                                                  Mit dem Zweiten sieht man besser ;)

                                                  Geht doch. Von Teil 1 noch ziemlich enttäuscht gewesen, war "Lethal Weapon 2 - Brennpunkt LA" schon eher nach meinem Geschmack. Warum? Witziger, besser inszenierte Action und auch eine bessere, wenn auch immer noch nicht wirklich innovative Story. Die Chemie zwischen Gibson und Glover stimmt. Sie könnten verschiedener nicht sein, nehmen sich gerne einmal auf die Schippe und geben trotzdem ein harmonisierendes Duo ab. Vor allem "Running Gags" rund um die angeblich arische Abstammung des südafrikanischen Botschafters und die Kochkünste von Murtaughs Frau wissen zu gefallen. Auch das Thema der Apartheit wurde zwar nur am Rande, aber dennoch gut akzentuiert aufgegriffen.

                                                  Leider war der Bösewicht wieder einmal nicht markant genug und zum Showdown hin verliert der Film meiner Meinung nach etwas an Qualität, doch überzeugt "Lethal Weapon 2" durchaus mit Witz, Charme und Harmonie. Dem Schwarzen und dem Spinner sei Dank.

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                                                    Trash am Sonntag - Teil vier: "Shark Attack 3: Megalodon"

                                                    Bei aller Liebe zu gutem Trash, aber dieses Schundwerk, dieser uninnovative 85-minütige Mist ist eine Zumutung. Um gut und trashig unterhalten zu können, fehlt es diesem Unding einfach von vorne bis hinten:

                                                    Die Story hat man schon gefühlte 10.000 Mal gesehen. Da ist es eine Kunst, diese auch noch absolut unspannend und unspektakulär wiederzugeben. Ja, die Schauspieler sind wirklich grottig. Aber ein "Mitten im Leben"-Ensemble rund um ein lächerliches Tom Cruise-Double reichen nicht, um einen auch nur irgendwie zum Schmunzeln bringen zu können. Zudem hat man (bis auf das Ende) quasi keine witzigen und einfallsreichen Kills. Und hier liegt eigentlich der Hund am tiefsten begraben. Man kündigt einen Hai-Angriff mit dreist kopiertem, "Jaw"-ähnlichen Score an, zeigt dann aber einen Doku-Ausschnitt von einem Hai, der gerade eine Robbe frisst. Das soll Trash sein? Nein, danke. Wie bereits in Klammern gesetzt: Am Ende hat man scheinbar dann doch realisiert, dass diese Taktik an Lächerlichkeit nicht zu überbieten ist und versucht den Zuschauer, der mittlerweile schon schlafend auf seiner Couch liegt oder sich wichtigeren Dingen widmet, mit grausam schlecht animierten Kills (so wie sie sein sollten) umzustimmen.

                                                    Dies ändert allerdings auch nichts mehr an der Tatsache, das "Shark Attack 3: Megalodon" ein tiefer Griff ins Klo ist. Wer seine Zeit nützlicher verbringen will, zählt Flusen auf seiner Decke oder sortiert die Puppensammlung seiner Oma. Beides deutlich geistreicher.

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