Ichundso - Kommentare
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Alle Kommentare von Ichundso
"Schwenk Schwenk! Ja, schwenke die Kamera, schwenke sie hin und her! Ich bin Wes Anderson und ich will schwenkende Kameras, denn das finde ich cool!"
- Wes Anderson
"Bill Murray kommt in meinem Film gar nicht vor? Naja, dann packe ich ihn halt trotzdem rein. Er hat gar nichts mit der Handlung zu tun, irgendwie finde ich das cool. Ich bin Wes Anderson."
- Wes Anderson
"Hihi, indische Yoga-Bewegungen. Cool. Wes Anderson."
- Wes Anderson
"Ich hasse Wes Anderson."
- Ich
Wohl eines der besten Drehbücher aller Zeiten. Keine Frage.
Das Problem, das ich mit dem Film habe, ist dass die tollen Zeilen fast ausschließlich gebrüllt werden. Ab einer gewissen Zeit besteht Network eigentlich nur noch aus Menschen, die herumstehen und perfekt ausformulierte Reden in die Gegend schreien. Das ist nämlich auf Dauer ermüdend, auch wenn es Paul Thomas Anderson zu Julianne Moores wunderbaren wütenden Schreirede in Magnolia inspiriert hat.
Dieser Kommentar soll wohl in erster Linie dazu dienen, mich in einem Jahr oder so daran zu erinnern, warum ich einem der besten Drehbücher aller Zeiten nur 8 Punkte gegeben habe.
Viele klassischen Kammerspiele und insbesondere Thriller oder Horrorfilme, die an einem kleinen abgetrennten Ort spielen, geben sich dabei immer Mühe, Klaustrophobie zu erzeugen, den Zuschauer spüren zu lassen, wie klein der Raum wirklich ist. Pontypool ist ein sehr interessanter Twist in diesem Bereich. Ein Kammerspielhorrorfilm, der den Zuschauer vergessen lässt, das er ein Kammerspiel sieht. Dadurch, dass eine Radiostation der optimale Ort dafür ist, so viel wie möglich passieren zu lassen, ohne irgendetwas zu zeigen, baut sich der Zuschauer seine eigene Version von Pontypool in seinem Kopf zusammen. Denn das ist das, was Radio tut, es spielt mit der Fantasie. Und nach einer Dreiviertelstunde denkt man erst richtig "Hey, es spielt wirklich fast alles in dieser Radiokapsel". Außer natürlich, man hat diesen Kommentar gelesen und denkt deshalb daran. Dann kann ich euch auch nicht helfen. Aber der Film lohnt sich trotzdem.
Ein solider Film mit einer guten Grundidee, der in erster Linie daran scheitert, dass der weibliche Hauptcharakter, den man offensichtlich gut und sympathisch finden soll, die vielleicht irritierendste und unerträglichste Frau ist, die dem geneigten Zuschauer je in einer Protagonistenrolle einer romantischen Kömödie unterkommen wird. Eine Frau, die ohne jede Ironie auf den Weltfrieden trinkt und sagt, ihr Traummann zeichne sich unter anderem dadurch aus, dass er keine Scheu habe, vor anderen Leuten zu weinen.
Dass da sogar mir das Würgen hochkommt, scheint mir sehr bezeichnend, denn immerhin bin ich der, der bei Die Tribute von Panem nicht weniger als viermal geheult hat, Twilight mag und Juno für den großartigsten Film aller Zeiten hält. Plötzlich sind mir wieder innere stark behaarte Eier gewachsen und ich habe mir den Teil des Films zurückgewünscht, in der er dem Versicherungstypen ins Gesicht schlägt.
Die beste Szene in Stay ist vielleicht eine, an die man sich kaum erinnert. Sie hat nicht viel mit der Story zu tun, aber bringt den Grundgedanken auf den Punkt und das auf einer reinen Dialogebene, was in diesem sehr optiklastigen Film nicht oft geschieht.
Ein Mann und eine Frau sitzen auf einer Bank vor einem Gebäude, vielleicht sind die beiden verliebt, vielleicht nicht, vielleicht nur einer der beiden. Und die Frau erzählt eine kurze, sinnlose Geschichte. Der Mann blickt sie verständnislos an und sie sagt: "Das ist ein Witz." Er druckst herum, versucht einen Sinn darin zu finden, was sie gesagt hat. Darauf sie: "Du bist der Elch." Er: "Ich bin der Elch?"
Diese wenigen, im Grunde genommen inhaltsleeren Dialogzeilen sind die ausformulierte Version einer Situation, die jeder kennt. Man hört jemandem zu, driftet langsam mit den Gedanken weg und versucht sich dann anschließend anhand einzelner Begriffe, an die man sich erinnert, eine Version von dem zusammenzuspinnen, was gerade gesagt wurde. Nichts anderes ist Stay. Ein Film, komplett um Erinnerungen herumgebaut, um einzelne Fixpunkte, die sich verschieben, die durcheinandergeraten und eine Geschichte ohne Anfang, aber mit Ende erzählen. In einer Welt, deren optische und akustische Gestaltung komplett auf Wahrnehmung und Verwechslung von Traum und Realität basiert, laufen die Ideen und grellen Lichter Amok. Obwohl die meisten Szenen sehr ruhig sind, brodelt es unter der Oberfläche, ständig steht alles kurz vor dem Ausbruch, eine Wohnung senkt sich vom obersten Stock bis auf die Straße hinab, ohne dass man es merkt, Charaktere stehen jederzeit an der Schwelle zum Wahnsinn, wie auch der Film selbst.
In dem Moment, in dem im Abspann die ersten Videoaufnahmen abgespielt werden, ist das Ganze erst wirklich zu Ende und hat gleichzeitig erst wirklich angefangen. Jetzt erst ist die Geschichte ganz. Sie wurde in der falschen Reihenfolge erzählt, mit anderen Charakteren und Gesichtern, ganz ganz anders, als sie eigentlich passiert ist und doch ist sie zu begreifen, tragisch und wunderbar.
Stay ist ein Film über das langsame Wegtreiben von einer Seite auf die Andere. Und über die Stimmen, die einen zurückhalten wollen. Wer dabei gewinnt, ist nicht weniger als der Unterschied zwischen einem guten und einem tragischen Ende. Ob das nun das Treoben zwischen Leben und Tod, gut und böse oder auch nur der kleine Moment ist, in dem man in einem Gespräch die Aufmerksamkeit verliert, am Ende ist alles gleich. 1 oder 0?
Stell dir vor, es ist Mr. Vincent Vega und keiner geht hin.
"tv show idea: “breaking good”
a murderous drug lord is miraculously cured of cancer and decides to turn his life around. he uses his extensive knowledge of meth cookery to become a chemistry teacher and help young people discover the wonder of science"
Ich finde die in Jennifer's Body sehr gelungen. Being John Malkovich ist übrigens eine sehr gute Idee, hätte ich gar nicht dran gedacht.
Dramaturgiefreie Kunstinstallation über eine kleine isolierte Welt. Eine Zelebrierung des Stillstands, ein Sieg des Beobachtens über das Erleben, ein Requiem für das Geschichtenkino.
Was danke ich der Untertitelfunktion! Ohne die hätte ich vermutlich kein einziges Wort von dem verstanden, was Jeff Bridges da unter seinem Bart alles gemümpfelt hat. Immerhin kann man Matt Damon verstehen, dachte ich und dann biss dieser sich seine Zunge ab. Zum Verrücktwerden ist das.
True Grit bewegt sich klar innerhalb der Genretraditionen des Western und das verhindert auch einen wirklich großen Film wie beispielsweise Die Ermordung des Jesse James d.d.F.R.F., aber die Coens wissen genau, was sie mit ihrem Material anzufangen haben und setzen die eigentlich recht simple Geschichte ihren Charakteren vor. Wenn Jeff Bridges seine Brötchen in die Luft wirft und nicht trifft, dann ist das mehr als eine Komik-Szene. Es ist eine Momentaufnahme eines Mannes, der seinen eigenen Tod fürchtet. Zusammen mit einem vierzehnjährigen Mädchen, das ihn in einigen Belangen Konkurrenz macht und einem jüngeren Berufsverwandten wird er ständig daran erinnert, dass es für ihn bald vorbei sein wird. Mattie Ross ist ein Mädchen auf der Suche nach Rache. Rooster Cogburn ist ein alter Mann auf der Suche nach einem, vielleicht letzten, großen Abenteuer.
Ähnlich wie schon No Country for Old Men ist True Grit ein Film über Gewalt, in engerem Sinne natürlich über Rache. Anders als viele asiatische Rachefilme tappt er dabei aber nicht in die Falle, alles erklären zu wollen und die Idee insgeheim zu bewundern. Und anders als No Country for Old Men funktioniert er auf einer emotionalen Ebene.
Wahrscheinlich nicht der beste Film der Coens, aber höchstwahrscheinlich der beste Mögliche namens "True Grit".
Platz 1 und 2 muss ich noch nachholen. Wird bestimmt nett.
Mittlerweile ist es Nolan-Bashing ja Volkssport: Wer findet am meisten Plotlücken in The Dark Knight Rises? Wer findet den Anfang am langweiligsten?
Dieser Film braucht seine Zeit und verlangt vom Zuschauer, dass er von der ersten Minute an dabei ist. Denn nur wer von Anfang an bei den ganzen Handlungssträngen mitgeht, erlebt am Ende auch seinen Glücksmoment. Ich glaube, viele Leute sind zu negativ in den Film gegangen, sonst wäre der Kommentarkonsens nicht so niederschmetternd, während fast sämtliche Filmkritiker (zumindest die, die ich verfolge, Empire, Mark Kermode, Filmspotting...) den Film für großartig halten.
Den Aufruf habe ich natürlich nicht gesehen. Außgerechnet ich, der ich ein Listenfanatiker sondergleichen bin. Dann mach ich mal auch noch einen Nachträglich-Move: http://www.moviepilot.de/liste/nachtragliche-10-besten-filme-aller-zeiten-ichundso
Was hacken denn alle auf dem Goldjungen Jimi Blue Ochsenknecht (was für ein unfassbar dämlicher Name) rum? In den Szenen, in denen er gemeinsam mit seinem Bruder Wilson Gonzales (nicht ganz so dämlicher Name, aber dämlicheres Gesicht) zu sehen ist, scheinen die Pflanzen im Hintergrund in Zeitraffar zu vertrocknen ob des Charaktervakuums, das letzterer ausstrahlt. JB ist Robert De Niro im Vergleich zu seinem Bruder. Emilia Schüle hingegen ist im Vergleich zu Jimi Blublu Meryl Streep, Ellen Page und Natalie Portman in einer Person. Gebt diesem Mädchen einen Oscar bitte. Sofort! Es ist einfach fantastisch und vollkommen unglaublich, wie sie es schafft, einen Menschen zu spielen, der in Jimimimimi Blue Ochsenknecht verliebt ist. Wahnsinn. Wie sie ihn anguckt, wie sie in küsst, wie sie ihren BH zurechtrückt, das ist (ohne Scheiß) wirklich gut und deshalb auch vollkommen deplatziert und wie aus einem ganz anderen Film, wenn sie da inmitten von all den Vollkaskos umeinanderstakst in ihren Teenager-High-Heels.
Hassen kann man diesen Film nicht, dazu ist er viel viel zu belanglos und unfreiwillig unterhaltsam. Besonders die Szene, in der Jimi Blue Pill davon erzählt, wie sein Vater ihn und seinen Bruder als Kinder immer verprügelt hat, ist lustiger als sämtliche Filme von Kevin James zusammen und geht (im Gegensatz zu sämtlichen Filmen von Kevin James zusammen) nur eine Minute.
Ich bin gerade in San Francisco im Urlaub und will euch deshalb folgende Insider-Info nicht vorenthalten: Das Ende von Friendship, wo der Typ einfach irgendwie durch San Francisco rennt und dann ist er plötzlich auf der Golden Gate Bridge, ist pure Science-Fiction. Wenn man wirklich auf die Golden Gate Bridge will, muss man erstmal komplett raus aus der Stadt, dann drei Eingeborene um Rat fragen, zwei Umleitungsschilder ignorieren, mindestens einmal eine falsche Abzweigung nehmen und sich vor dem Haustierfriedhof unter der Brücke wiederfinden (doch, es gibt wirklich einen Haustierfriedhof unter der Golden Gate Bridge. Nett, oder?) und schließlich vollkommen erschöpft eine halbe Stunde Pause machen, sobald man den ersten Fuß auf das riesige Metallungetüm gesetzt hat. Aber das läuft unter künstlerische Freiheit, deswegen gebe ich mal keinen Punkteabzug dafür.
(Vorübergehend) Lieblingsfilm. Aus Prinzip. Dieses ganze spätpubertäre Hate-Geflenne geht mir so wahnsinnig auf die Nerven.
Es wurde schon so viel Richtiges über Heat geschrieben, ich glaube nicht, dass ein umfangreicher Kommentar von mir noch irgendwas Wert wäre. Aber ich möchte auf etwas hinweisen, was überraschend selten erwähnt wird: Die Wirkung des Soundtracks. Denn ganz ehrlich - 40 Prozent der Kraft von Heat kommt aus der Musik, den sich wiederholenden Mustern und dem treibenden Rhythmus, der den ganzen Film über pumpt und zieht und den Zuschauer in die Geschichte hineindrückt.
Der dramaturgische Höhepunkt ist dann zweifellos die Schießerei nach dem Banküberfall, zehn Minuten und nervenzerfetzend und komplett ohne Musikuntermalung. Es ist, als hätte alles in diesem Film nur auf diese Szene hingeführt, wie bei einem Song, dessen Schlagzeug vor dem Schluss immer lauter und schneller wird. Ein wahnsinnig aufwühlender Film.
Auch toll: http://www.moviepilot.de/movies/untitled-monopoly-project
Nochmal? Wie soll das denn gehen?
Schade. Privatleben von Schauspielern sollten wir alle aus Prinzip nicht kommentieren, aber ihre Karriere scheint wirklich darunter zu leiden und im Sinne des Filmfans ist das nicht. Spätestens seit Adventureland habe ich einen Soft Spot für sie.
Duffy?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass folgendes Review perfekt ist:
Vor zwei Wochen saß ich einem Flugzeug und ich entschied mich dazu, John Carter zu gucken. Nach zehn Minuten war ich eingeschlafen und eine mittlere Flugzeug-Turbulenz weckte mich. Ich guckte dann stattdessen die romantische Komödie "Einmal ist Keinmal" mit Katherine Heigl.
Ja, ich stehe auf ihn. Ryan Gosling ist momentan vielleicht der Mann mit der besten Mimik der Welt. Er hat eine unglaubliche Energie, die in ihm zu pulsieren scheint und kein Mensch außer ihm kann so viel Sex in eine an sich so belanglose Sekunde packen: http://25.media.tumblr.com/tumblr_m4y3reVfRJ1r4a6o8o1_500.gif
Emma Stone ist sicher schon in der Liste der A-Schauspieler angekommen, anders als vermutlich Michael Ballack. Toller Typ. Was macht der auf Moviepilot?
P.S. Tolle Liste!
Drei Tipps zum Thema:
How to enjoy "The Box"
1. Erwartet nicht, dass auch nur irgendetwas, auch nur ein kleines bisschen in diesem Film auch nur im Entferntesten irgendeinen Sinn ergibt.
2. Erwartet keinen Film mit folgener Prämisse: "Ein Ehepaar bekommt eine Box mit einem Button, wenn sie ihn drücken, stirbt irgendjemand, den sie nicht kennen und dafür erhalten sie eine Million Dollar". Die Idee kommt zwar im Film vor, wird aber sofort wieder verworfen, sobald Cameron Diaz gedrückt hat und stattdessen bekommt ihr einen Film mit Wasserquadraten, Nasa-Zeug, übernatürlichen Wurmlöchern, Magie, dem Übernehmen der Körper anderer Menschen und noch viel mehr und zwar alles mit schlechter Musik, schlechter Kameraführung und schlechten Effekten. Die Absurdität des Films kennt keine Grenzen.
3. Geht davon aus, dass Wunderkind Richard Kelly der festen Überzeugung ist, dass dieser Film trotz den vollkommen bescheuerten Fantasy-Einlagen, der lächerlichen Story und der verkannten Prämisse kein B-Movie ist, sondern eine unglaublich mitreißende und tragische Lovestory und psychologische Studie über den Menschen. Die Dreistigkeit, mit der er in den letzten zehn Minuten versucht, den Zuschauer für den Mist zu interessieren, den er da auf die Leinwand packt und welche unfassbar miesen Tragik für Anfänger-Sachen er seinen Charakteren antut, sucht ihresgleichen. Er denkt, dieser Schluss wäre Shakespeare, dabei ist er Saw. Erwartet also auch nichts in der Richtung.