JackoXL - Kommentare

Alle Kommentare von JackoXL

  • 4 .5

    Der Auftakt in der absolut fachkundigen Klinik, wo Patienten in schicken Gefängniszellen hausen und mit Elektroschocks nach den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft ihrer sicher baldigen Genesung entgegenfiebern, ist ganz nett. Da lässt "Wrong Turn 4" einen bösen Witz durchschimmern, der leider für die restlichen 90 Minuten im Schnee verloren geht. Ab dann ist es der übliche Stangenslasher, dem Spannung, Einfallsreichtum und eben Witz leider völlig abgehen. Der Film sieht zwar besser aus als Teil 3, wirkt aber auch viel ernster und drückt nicht so aufs Tempo. Keine gute Wahl, der direkte Vorgänger konnte dadurch zumindest ansatzweise unterhalten und als ultrablutiger Trash gerade so durchgehen. Teil 4 ist immerhin etwas besser als der eher nervige zweite Teil, aber kaum entscheidend. Der Gorefaktor ist wieder irre hoch, das Ganze wirkt stellenweise aber eben nicht ironisch genug und verkommt an einigen Stellen zum reinsten Gewaltporno (die Fondue-Szene hätte man in einem anderen Kontext eventuell als unterhaltsam einstufen können, hier war's das nicht).

    Brutal, aber nicht mehr. Für Gore-Hounds sicher einen Blick wert, der Rest macht selbst Fondue.

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    • Wie schon erwähnt, Sequels gab es vorher schon: "Der weiße Hai", "Das Omen", "Der Exorzist". Zudem stimmt das mit dem Ende von "Halloween" nicht so ganz:
      SPOILER
      Nach den Schüssen und dem Balkonsturz war Michael ja eindeutig nicht tot, er war plötzlich verschwunden und die letzte Einstellung ist wieder aus seiner Ego-Perspektive. Somit wurde nicht sein Tot ignoriert, es wurde nur konsequent fortgesetzt, das schrie fast nach einer Fortsetzung.
      Ob ich noch einen "Halloween" will: Ja und Nein. Einen guten Film nehme ich, gerne wieder von Rob Zombie, ob ich den bekomme steht auf einem anderen Blatt. Noch so eine Franchise-Krücke brauche ich nicht.

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      • Würdest 10 Likes bekommen, wenn möglich. Ganz starker Text, sprichst mir aus der Seele. Danke. :)

        4
        • 5

          Die Zukunft gehört den Couch-Potatoes. Der Mensch schimmelt zu Hause vor sich hin, während das gedankengesteuerte Roboter-Ego die Brötchen vedient, den Müll rausbringt und alternativ den ganzen Spaß erlebt, ist ja auch irre anstrengend.

          Wer will das denn? Warum machen da 99% der Weltbevölkerung mit?
          Warum machen nichts spannenderes, wenn man schon nicht selbst den Arsch hinhalten muss? Ich würde Freeclimbing an der Zugspitze betreiben, Feuerspucken lernen und im Zoo die Löwen streicheln, halt alles, wovor ich jetzt aus Angst vor körperlichen Schäden lieber Abstand nehme.

          Gut, hier ist das Realität und bietet abseits der logischen Bedenken ja auch ein ganz interessantes Ambiente für einen Sci-Fi-Thriller. Das hat was, der eigentliche Thrillerplot weniger. Das plätschert so dahin, ist eher mau statt kribbelig und könnte für sich keinen Blumetopf gewinnen. Lange eher uninteressant, das Ende rettet dann gerade noch so viel, dass "Surrogates" nicht als komplette Zeitverschwendung durchfällt. Da gibt es leichtes "Face/Off"-Feeling (was man den ganzen Film über prima nutzen und für richtigen Thrill hätte sorgen können. Hätte...) und ein zumindest halbwegs brauchbares Finale. Nicht wegen einem geilen Twist, irrem Tempo oder sonst einem Knaller, aber dieser Schlusspunkt war schon okay.

          Am Ende bleibt ein durchschnittlicher Sci-Fi-Thriller, der viel mehr Chancen gehabt hätte und zwischen schlapp und ganz nett die Mitte trifft.

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          • 5

            "Wrong Turn 3" braucht sagenhafte 3 1/2 Minuten, um sämtliche Horrorstandards zu erfüllen: Es wird gekifft, die dicken Mupen bekommen frische Luft und es gibt Eye-d'oeuvre am Spieß. Bon appetit.

            Seltener Fall, aber Teil 3 tut es tatsächlich gut, dass er offensichtlich billiger und mit weniger "Anspruch" (nennen wir es mal so) als Teil 2 gemacht wurde. Das Budget dürfte (nicht nachgeforscht) schmaler gewesen sein, der Trashfaktor ist deutlich höher, genau das lässt ihn klar besser wirken als den müden Vorgänger. Vorglühzeit gibt es praktisch nicht. Es wird von Beginn an rumgepöbelt & rumgesaut, als wenn es kein Morgen geben würde. Durch seinen etwas billigen Look macht das mehr Spaß, man hat einfach die Erwartungen gestrichen, dass man mehr geboten bekommt bzw. mehr gewollt wurde.

            Das Aufgetischte ist zumindest zünftig, ohne Längen und ist der typische Splatter-Dummquark, der in seiner primitiven Blödheit ein gewisses Maß an Kurzweile garantiert. Deutlich unterhaltsamer, da es nie die Spur von Ernsthaftigkeit besitzt und sich dessen voll bewusst ist. Dürfte aber wohl nur in der Uncutfassung so wirken, möchte gar nicht wissen, was da alles der Schere zum Opfer gefallen ist (dann wohl ungenießbar).

            Dumm wie Brot, billig wie Rotwein aus dem Tetra-Pack, am Ende ist man satt und besoffen, für einen Abend reicht das, am nächsten Morgen hat man keinen Bock mehr auf eine Wiederholung.

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            • 7

              Was als leicht glänzendes Heist-Movie beginnt, mutiert urplötzlich zu einer Art dreckig-blutigem Survivalthriller (nicht im klassischen Sinn, aber ums Überleben wird hier schon gehetzt bis die Lunge qualmt und man bis über beide Ohren in der Scheiße steckt). Das Tempo steigt rasant, es gibt einige schon fast skurrile Szenen mit bissigem Humor (Treckerverfolgungsjagd mit frisch gephälter Gallionsfigur) und erstaunlich derben Igitt-Effekten. Das macht wirklich Spaß und lässt mal gar keine Zeit für Langeweile, die Logik kann man sich in die gegelten Haare schmieren, da ist irgendwann Feierabend. Die Auflösung ist Mumpitz hoch zehn, das Finale komplett absurd, das Verhalten der Figuren mehr als unglaubwürdig, was soll's. Am Schluss hat das mehr was von einer der frühen Gaunerpossen von Guy Ritchie, denen wirft ja auch keiner vor, das sie unterhaltsamer Quatsch sind. Würde "Headhunters" nicht erst andere Erwartungen wecken und von Beginn an konsequent diese Schiene fahren (und am Ende konsequenter), es würde sich wohl niemand beschweren.

              Unterhaltsamer Unfug mit einem etwas unausgewogenen Mix aus ernstem Thriller und einem Hauch von Edeltrash. Spaß schlägt Verstand nicht durch K.O., aber souverän nach Punkten.

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              • Hab den Film nicht gesehen und es wird auch niemals passieren, der Text gefällt mir aber. Sicher nicht meine Meinung, aber da verteidigt jemand seinen Lieblingsfilm, ohne den Blick für die Realität zu verlieren. Sonst kommt bei dem Film ja nur so was wie: "Der ist voll supi und wer den nicht mag ist doof!"

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                • 3 .5

                  Positiv: Die Gore-Effekte sind sehr deftig und gut gemacht, das war dann auch der ganze Spaß. Die blonde Uschi am Anfang war mal die ultimative gespaltene Persönlichkeit.

                  Der Rest ist langweiliger Standard, leider dann auch in schlecht. Bei einem Backwood-Slasher muss man auch mal die Kirche im Wald lassen, aber trotzdem...

                  Der Spaß ist recht begrenzt. Die Figuren sind mindestens genau so scheiße wie die Darsteller (Henry Rollins nehme ich da raus. Der macht irgendwie immer Spaß, wohl weil er sich seines limitierten Talentes bewusst ist und das immer mit einer gehörigen Portion Selbstironie runterspielt), das ist für das Genre nicht unbedingt ein Todesurteil, wenn man darüber schmunzeln kann. Die Pfeifen sind sonst so schlimm, sie müssen sterben, SOFORT!

                  Dauert etwas, wenn zumindest zünftig. Spannend oder unterhaltsam ist es aber nicht, als gutmütiger Slasherfan hangelt man sich von einer Splattereinlage zur nächsten, sonst nur Wald, blöde Knallköpfe und die natürliche Angst vor hässlichen Menschen. Die grunzen, schlachten und betreiben Inzest, wie es sich gehört. Könnte als lustig durchgehen, ist eher albern und nervig. Na ja, zumindest stimmt am Ende das Tempo, wenn man sich mit der Qualität abgefunden hat feiert man jede Sauerei ab und irgendwann ist Schluss. Danke.

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                  • Mensch, da hast du ja noch richtig schöne Filme vor dir. Was würde ich darum geben, die meisten davon zum ersten mal sehen zu können. :)

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                    • "Silent Hill" war überraschent gut. Alles andere kann da munter die Plätze miteinander tauschen, trifft immer den richtigen. Einige sind mehr oder weniger scheiße, darüber braucht man nicht streiten.

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                      • "Dolores" MUSS da rein. "Der Nebel", "Dead Zone", "Der Musterschüler", "Zimmer 1408" und auch "Cujo" (allein schon wegen dieser unglaublichen Tierperformance) ziehe ich "Es" auch noch vor. Der ist im Vergleich zum Buch eine herbe Entäuschung, rein als Film gesehen aber durchaus in Ordnung.
                        Komisch, dass immer behauptet wird, es gäbe so wenige gute King-Verfilmungen. Kaum eine hält mit der Vorlage mit, aber wo ist das schon der Fall, gute Filme gibt es etliche.

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                        • 7 .5

                          Sam Peckinpahs Roadmovie bezieht seinen markanten Titel aus der Aufforderung eines mexikanischen Gutsherren zu Beginn. Wer nun eine atemlose Schnitzeljagd voll Blei und Blut erwartet, muss jedoch etwas Geduld aufbringen. Die erste Stunde, somit fast 2/3 des Films, sind erstaunlich ruhig gehalten. Sie dient der Einführung der beiden Hauptfiguren und ihrer Beziehung zueinander. Das macht für das Gesamtwerk, speziell für das gnadenlose Finale, absolut Sinn, ist dennoch etwas zu ausgedehnt.

                          Etwas schade, denn das letzte Drittel ist Peckinpah deluxe. Sobald das kostbare Haupt des Alfredo Garcia auch physisch in die Handlung eingreift, zeigt der olle Sam mal wieder, wo der Hammer hängt. Zynisch, blutige, kompromisslos lässt er seinen von Warren Oates toll gespielten Antihelden nun Rache zelebrieren. Knallharte, grandios inzenierte Shootouts in bester Westerntradition, mit einem abrupten, aber genau dadurch konsequenten Finale, das dieses Werk hintenraus adelt.

                          Toller Film, leider etwas zu unausgewogen abgemischt. So oder so, Sam Peckinpah war ein Genre-Künstler, das lässt sich kaum anzweifeln.

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                          • Viel traurige Wahrheit. Ich frage mich auch ständig, warum aus anderen europäischen Ländern so viel, oft ziemlich gutes, Genrekino kommt, wo hingegen unsere Filmlandschaft so berechenbar und mutlos ist. Es gibt gute deutsche Filme, aber fast keine Genrefilme, leider eine Tatsache.

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                            • Danke, da hab ich ja noch viel abzuarbeiten. :)

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                              • 6

                                - "Und wenn sie wie Moses endet?"
                                - "Howard, sie wird nicht frischer..."

                                Dr. West kann es einfach nicht lassen, warum auch immer.
                                Der schwächste Teil der Trilogie, aber das war ja auch zu erwarten. Schon Teil 2 kam lange nicht an das Original ran, der hier kam 13 Jahre nach Teil 2 raus und Brian Yuzna musste das Ding sogar in Spanien produzieren. Das Budget ist ersichtlich, obwohl man deutlich schlimmeres erwarten konnte. Die Effekte sind gar nicht so übel, wobei hier dann mehr an der Anzahl gespart wurde. Teil 1 & 2 haben ja ziemlich wild rumgesaut, bei "Beyond Re-Animator" geht lange nicht viel. Zum Finale wird es dann erst derber, immer noch genug, damit die FSK die Hände über dem Kopf zusammenschlägt. Das rettet den Film auch deutlich. Lange scheint der dritte Teil eher unnötig, hat zwar ganz kurze unterhaltsame Momente, erreicht aber nie seine Vorgänger. Die letzte halbe Stunde entspricht dann dem, was man erhoffen konnte.

                                Albern, sehr zünftig, rabenschwarz und schlussendlich dann doch noch recht nett. Versöhnlicher Abschluss, den man so nach der ersten Hälfte nicht mehr erwartet hätte. "Beyond Re-Animator" ist für Freunde der Vorgänger klar einen Blick wert und lässt sogar noch Luft für mehr, ob das dann wirklich sein muss, sei mal dahingestellt.
                                Ach, und der Abspann ist sehr drollig.

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                                • 6 .5

                                  "Das verborgene Gesicht" hat Flair, braucht etwas Anlaufzeit, wird ab einem gewissen Punkt mächtig interessant und holt da verdammt viel aus seiner Idee raus. Leider hält dieser kurze Höhenflug nicht so lange an wie erhofft bzw. dreht nicht mehr so auf, wie gedacht. Was wäre da noch möglich gewesen. Nach längerem Nachdenken hat man so viele Varianten im Kopf, wie der Film sich als bedingungloser Geheimtipp hätte empfehlen können. Gerade weil er ja zwischenzeitlich genau das zeigt, was diese Idee so packend und hochgradig spannend macht. Das Ende hat enttäuscht, das hätte viel konsequenter und so bitterböse sein können, wenn nicht sogar müssen. Dann wäre es mir auch schnuppe, dass der Plot an sich sehr konstruiert und wenig glaubwürdig ist.

                                  Klar, Menschen machen oft auch hirnrissige Dinge, bei denen man sich fragt, wie zum Geier man denn so was bringen kann oder wie sie wohl geglaubt hätten, es hinterher aufzuklären. Fragt man sich kurz, dann packt einen die wahnsinnig spannende und schön inszenierte Situation total.

                                  Tja, richtig zum Schluss gebracht würde das reichen. Leider ist das Finale nicht befriedigend genug, das hätte den entscheidenden Boden gut gemacht. Ein guter, ambitionierter Film, der an Kinderkrankheiten scheitert, allerdings auf sehr hohem Niveau.

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                                  • 3

                                    Eins schafft der Film wenigstens: Wer bisher glaubte, das Alexandre Aja beim Vorgänger nichts geleistet hat, wird eines Besseren belehrt. Von wegen Blut & Titten, dass kann ja jeder. Diese Faustformel wird fleißig fortgeführt. Die Möpse sind größer, die CGI-Fische schlechter, die Gags noch viel platter (ja, das geht).

                                    Was bei Aja noch ein flott inszenierter, spaßiger, ironischer Partyfilm war, verkommt zu einer billig gemachten Titten-Parade, die Witz mit Peinlichkeit verwechselt. Die Geheimwaffe Hasselhoff kann auch nur kurz amüsieren, eigentlich kann er einem nur leid tun. Man kann das selbstironisch nennen, oder wohl eher eine demütigende Lachnummer. Gags auf die eigenen Kosten und das Image hinnehmen ist bis zu einem gewissen Punkt ironisch, der wird schnell überschritten. Traurig, oder wie er selbst sagt: "Willkommen am Tiefpunkt".

                                    Es werden bestimmt noch genug Leute ihren Spaß daran haben, bitte. Blut und Titten macht dann Spaß, wenn es ein Regisseur versteht, es als amüsante Hommage zu verkaufen (siehe Ajas Vorgänger), diese lieblos zusammengerührte und stümperhaft inszenierte Suppe ist schlicht dumm und nervig.

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                                    • 6

                                      "Der Zweifel ist der teuflische Bruder der Verzweiflung. Auf teuflische Art vernichtet der Zweifel alle jene, die es wagen nichts zu wagen".

                                      Philosophisch-rhetorisches Meisterzitat Marke Roger Corman. Das ist doch mal einen Autoaufkleber wert.

                                      "Planet des Schreckens" a.k.a. "Galaxy Of Terror" a.k..a "Alien by Roger Corman". Kurz nach Ridley Scotts Meisterwerk schiebt der Trashpapst seinen Ableger hinterher, Gemeinsamkeiten natürlich rein zufällig. Vielleicht wirklich purer Zufall, aber selbst Hauptdarsteller Edward Albert sieht Tom Skerritt erstaunlich ähnlich. Die Prominenz lauert hier aber im Hintergrund. Niemand anderes als James Cameron war als Production Designer für die Effekte verantwortlich (zu seiner Crew gehörte auch Bill Paxton, die konnten somit schon mal für "Aliens" üben), in Nebenrollen sind die späteren Horrorikonen Robert Englund & Sid Haig zu sehen.

                                      Das Ding ist (natürlich) ganz kosteneffizient runtergekurbelter Trash, der sich aber zumindest versucht, annehmbar zu verkaufen. Stellenweise gelingt das sogar ganz kurz, eine gewisse Stimmung mag man dem partiell gar nicht absprechen. Das macht solche Filme ja sympathisch, anders als diesen Asylum-Quatsch. Die versuchen es wenigstens, obwohl sie natürlich genau wissen, wo sie stehen. Manchmal hat das einen kleinen Anflug von "Alien", oft eher von "Raumschiff Orion" in düster. Billige Raumschiffkulissen, Laserkanonen, die immer schön "Zum-Zum" machen, ganz merkwürdiger Score, Dialoge und Darsteller sind nicht ernst zu nehmen. Da sticht besonders Captain "Granny" hervor, die grauhaarige und schon leicht dement wirkende Befehlshaberin grimassiert sich wild durchs Geschehen. Die Story ist auch nicht mehr als leicht konfuser, mitunter sogar extremverwirrender Klebstoff für Alien-Splatter, den muss man aber ehrlich loben: Für so einen Film geht das sogar echt in Ordnung. Es gibt reichlich Blut und Schleim, ist recht gut gemacht (saubere Arbeit, Mr. Cameron) vor allem gibt es immer was Neues zu bestaunen. Jedes Opfer tritt auf eine andere Art und Weise ab, zum Teil sogar ziemlich kreativ. Von seinem eigenen, abgetrennten Arm umgelegt zu werden, das hat doch mal was.

                                      Die Szene überhaupt ist natürlich "der Wurm". Das ist so geschmacklos und albern, allein dafür lohnt sich schon das Anschauen. Diese Szene sollte eigentlich entfernt werden, Corman bestand aber darauf. Ihm war klar, das bleibt hängen, wie Recht er hatte.

                                      "Planet des Schreckens" ist purer, ganz dreist kopierter Unfug, mit allen Macken und Vorzügen, die so was ausmachen. Manchmal recht einfallsreich, mal unverblümter geistiger Diebstahl und nicht selten total daneben, allerdings mit einem breiten Grinsen. Auch in dem Bereich gibt es bessere Vertreter, aber Freunde von so was liegen hier definitiv nicht falsch. Amüsant, billig, blutig, charmant.

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                                      • 5
                                        über Lockout

                                        Ein Film, wie ein Essen an einem Sonntag, wenn nicht genug Kleingeld für den Pizza-Service da ist. Kühlschrank auf, Reste in die Pfanne, wenn's nicht schmeckt noch Ketchup drauf, man wird satt.

                                        "Lockout", oder auch "Escape From Fortress Die Hard". Die Herren St. Leger/Mathes/Besson hatten zwar Kleingeld, die Restepfanne tut es aber auch. Nichts, also wirklich rein gar nichts, wurde hier in irgendeiner Form nicht schon mal aufgetischt. Mal wieder wird die Präsidententochter in einem mal wieder ausbruchssicheren Super-Sci-Fi-Knast gefangen gehalten, mal wieder wird eine (zu unrecht) verurteilte Testosteron-Kampfmaschine zur Rettung gezwungen, mal wieder ist Besson jegliche Kreativität wurscht, wenn's knallt ist gut. Knallen tut's auf jeden Fall, Längen hat "Lockout" nicht im Ansatz, das hat der auch bitter nötig. Sonst würde die nicht nur restlos zusammengeklaute, sondern vom Ablauf auch noch unglaublich inhaltlose Geschichte noch viel übler aufstoßen.

                                        Abkupfern mag zu einem gewissen Grat noch in Ordnung sein, selbst wenn es wie in diesem Fall alles ist, aber etwas mehr als das hier Gebotene wäre schon nett gewesen. Wer bis hierhin gelesen hat, weiß praktisch schon alles, was bei "Lockout" passiert. Hätte ja eine Spoilerwarnung rausgegeben, aber was soll man da spoilern? Als langweilig kann man den kaum bezeichnen, das Gaspedal wird kräftig durchgetreten, was aber nicht nur für die Story dringend erforderlich ist: In einer der ersten Szenen gibt es eine rasante Verfolgungsjagd, die nur in diesem Tempo akzeptabel ist, da man sonst die nicht wirklich "glaubwürdigen" CGI-Effekte detaillierter sehen würde. Alles in allem könnte man den Film vielleicht auch noch besser bewerten, wenn Guy Pearce alias Snow nicht so auf die Nüsse gehen würde. Ja, ein John McClaine wurde zur Kultfigur, weil er sich immer Zeit für einen lockeren Spruch genommen hat, Snow kann nichts anderes. Sobald der den Mund aufmacht, raunt er mit der kernigsten Mackerstimme überhaupt einen lässigen Oneliner nach dem anderen raus, das nervt schon nach wenigen Minuten. Ab und zu mal ernsthaft sein, kann so einen Film nicht schaden.

                                        Fazit: Obwohl nur ein pures Rip-Off aus den letzten 30 Jahren, hätte "Lockout" ein recht guter Film werden können, ist im Endeffekt aber nichts weiter als ein temporeicher Lückenbüßer. Geht gerade so noch.

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                                        • 5

                                          Onyxxx' Kiste der Pandora, Teil 6:
                                          "Taranteln".

                                          So schlecht war der gar nicht. Positive Überraschung: Nicht wie befürchtet so ein ultrabilliges Filmchen à la Asylum, sondern ein altmodisch-harmloser Tierhorror aus den 70ern.

                                          Zwei Typen (einer davon Tom Atkins, dürfte einigen zumindest vom Gesicht bekannt sein, z.B. aus den Carpenter-Filmen "The Fog" & "Die Klapperschlange", später auch zu sehen in "Lethal Weapon" &"Maniac Cop" und auch heute immer noch aktiv) fliegen eine Ladung Kaffee aus Equador aus. Mit dabei leider auch zahlreiches, ziemlich tötliches Krabbelzeugs. Bis zum Bestimmungsort kommen die nicht, die Kiste schmiert vor einem kalifornischen Nest ab, dessen einzige Existenzgrundlage (so verkauft es einem zumindest der Bürgermeister andauernd) eine Orangenplantage zu sein scheint. Die böse Fracht überlebt dummerweise nicht nur den Absturz, auch die kurz darauf folgende Explosion (daraus resultierend, dass ein Kerl aus völlig unerfindlichen Gründen mit dem Motorrad in die Absturzstelle knattert). Nicht unschuldig daran ist die hiesige Feuerwehr. Drei Typen mit einem Schlauch löschen innerhalb von wenigen Sekunden ein lichterloh brennendes Flugzeug, reife Leistung. Das Viehzeug ist nun frei und krabbelt munter durch den Ort. Die Todesfälle häufen sich rapide, der Dorfdoc (Pat Hingle, auch den dürfte man kennen, guter Mann) hat das Rätsel schnell gelöst, was nun folgt ist klar: Der sture Bürgermeister hält natürlich nichts von so abenteuerlichen, obwohl komplett schlüssigen und beweisbaren Theorien, schließlich müssen die Orangen an den Mann gebracht werden, Tote hin oder her. Da es sich bei den Spinnen nicht, wie es der Titel eigentlich verspricht, um Taranteln handelt, sondern um Bananen-Spinnen, sammeln die sich alle bald in der Orangen-Fabrik. Jetzt könnte man die einfach ausräuchern oder mit Gift vollpumpen, Problem gelöst. Das geht natürlich gar nicht, das muss ja alles noch verkauft werden. Also greift man auf einen irrwitzigen Plan zurück, wie man die Spinnen los werden und die Orangen doch noch retten kann (als wenn einer die danach noch haben wollen würde, aber gut, hauptsache ungespritzt). Wie dieser einfältige, nicht gerade perfekte aber am Ende natürlich komplett funktionierende Plan aussieht, verrate ich jetzt nicht, etwas Überraschung muss ja bleiben.

                                          Insgesamt ist der Film schon ganz okay. Mit einigen bekannten Gesichtern aus Film und Fernsehen besetzt, mit echten Spinnen statt blöder Computereffekte (dadurch viel sympathisher), leider etwas zu ernst gemeint und nicht gerade der Erfinder von Spannung und Tempo. Nicht schlecht, nicht richtig gut. Wer wie ich sich früher gerne so was im TV angeschaut hat, kann mit dem leben. Unter den bisherigen Schätzen aus onyxxx' Kiste der Pandora hat der den 2. Platz, hinter dem bisher unangefochtenen Anführer "Flesh Eating Mothers".

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                                            "...and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, - Wer das alles ließt, hat zu viel Zeit ;) - and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, - na, wer ließt noch? - and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again, and again...".
                                            Geht halt immer. Löffelchen mal anders.

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                                              Die Idee, die Serie auf die Kinoleinwand zu bringen, dazu noch mit Channing Tatum, klang furchtbar.
                                              Furchtbar ist "21 Jump Street" definitiv nicht, stellenweise ist er sogar ziemlich komisch. Dank einer dicken Portion Selbstironie und dem Spiel mit gängigen Teenie- und Actionfilmklischees gibt es einige gelungene Momente. Es ist nett, absolut, aber dann doch kein Film, den man zwingend öfter anschauen muss. Dafür ist das Drumherum um die gelungenen Stellen nicht interessant genug, es gibt deutliche Längen und von den vielen Gags zünden eben nur einige. Das Duo Hill/Tatum ist lange nicht so ätzend wie befürchtet, dezentes Nervpotenzial kann ihm trotzdem nicht ganz abgesprochen werden. Der Cameo-Auftritt zweier gewisser Herren ist dafür wirklich toll.

                                              Der Bringer ist es nicht, auch kein Rohrkrepierer, im oberen Mittelfeld ist der schon recht treffend platziert. Als einmaliger Feierabendfilm geht der in Ordnung.

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                                              • 7

                                                Der beschissene deutsche Titel mag abschrecken, der Name Oliver Marchal lockt dafür an. Als Regisseur und Autor hat der sich in den letzten Jahren echt einen Namen im französischen Genrekino gemacht. Er bleibt seinem Stil konsequent treu. Wieder erzählt er eine eiskalte, düstere Gangsterballade, bei der er erneut durch seine exzellente Inszenierung und sein Händchen für die optimale Besetzung überzeugt. Die Geschichte an sich verdient keine Preise, neu, außergewöhnlich oder besonders originell vorgetragen ist das nicht. Wie man so was umsetzt, das ist der Punkt. Straff, rau, pessimistisch, knüppelhart, kompromisslos. Da muss das Drehbuch nicht immer Gold sein. Seine Filme sind geprägt von ihrer Stimmung, die von Beginn an klar macht, dass das kein Film für Helden wird. Keiner kommt hier unschuldig raus, wer nicht physisch stirbt, stirbt innerlich. Happy End ist nicht Marchals Ding, der lässt seine Figuren leiden.
                                                Wer auf Gangsterkino aus Frankreich steht, das nicht bunt und glorifizierend ist, sollte sich seinen neuesten Film nicht entgehen lassen. Handwerklich großartig und top besetzt.

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                                                • 7 .5

                                                  Wer sich erhofft hat, dass sich einem der Mensch Klaus Kinski näher erschließt, dazu taugt die Doku nicht ernsthaft. Schließlich geht es aber auch nicht darum. Werner Herzog schildert, wie er ihn in den gemeinsamen Jahren erlebt hat. Das ist schon interessant und unterhaltsam genug, dass sich dieser Film uneingeschränkt lohnt. Am Ende ist man dieser faszinierenden Person nicht viel näher gekommen, denn auch die hier zu Wort kommenden Wegbegleiter haben ihn wohl nie so ganz durchschauen können, aber dieser Einblick in die oft chaotische, grenzwertige, dabei jedoch so unglaublich fruchtbare Zusammenarbeit zweier komplett wahnsinniger Filmschaffender ist einfach toll.
                                                  "Nach etwa einer halben Stunde unartikulierbarer Schreie ließ sich heraushören, dass ihm das Drehbuch gefiel und er unbedingt Aguirre sein wollte". Köstlich. :)

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                                                  • 4

                                                    Mit diesen Spielverfilmungen ist es immer das Gleiche: Die Vorlage dient nur als grobes Storygerüst (mehr geben die in der Regel auch nicht her), den Fans wird eine Standardgeschichte vom Fließband serviert, aber Fans sind nun mal Fans und schauen es sich an. Der Film macht seinen Schnitt, die Produzenten freuen sich, die Fans nicht.
                                                    "Prince Of Persia" ist genau das. Optisch aufwendig und gut gemacht, vom Inhalt ein Disney-Sandburg, die zusammenfällt, wenn man außer dem Look mehr erwartet. Die Besetzung ist ganz gut, obwohl die Darsteller aus ihren Schablonen aus dem Blockbuster-Katalog nicht viel machen können. Alfred Molina war ganz unterhaltsam, Ben Kingsley ist auf Bösewicht-Autopilot und Gyllenhaal hat Charisma, mehr braucht es auch nicht. Typischer Fall von aufgeplustertem Dünnbrettbohrer, hübsch und nutzlos, wie ein Perserteppich.

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