JackoXL - Kommentare
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Alle Kommentare von JackoXL
Uli, meinen höchsten Respekt. Was für ein genialer Kommentar, dem Film mehr als würdig. Dieser Kommentar hat die Rubrik erst so richtig gemütlich gemacht. ;)
Handwerklich sehr gut gemachter 80er Hit, dem mehr Drive deutlich gut getan hätte. Der eigentlich spannende, vielversprechende Thrillerplot tritt im Mittelteil fast vollständig in den Hintergrund. Es diehnt eigentlich nur als Aufhänger, damit Harrison Ford sich unter die Amisch-Leute mischen muss. Peter Weirs Einblick in diese Welt ist nicht uninteressant, leider nicht frei von schwer ignorierbaren Längen. Als Thriller funktioniert "Der einzige Zeuge" daher nur sehr bedingt, was ich ziemlich schade finde. Das hätte mordspannend sein können. So ist es ein zwar gut anzuschauender Clash der Kulturen, der mich insgesamt jedoch nicht so befriedigt. Gut genug gemacht, dass man ihm eine Chance geben kann, mein großer Liebling wird das nicht mehr.
P.S.: Lukas Haas war ja mal knuddelig. Diese großen Ohren, diese hässliche Frisur, die riesigen Kulleraugen...süß. ;)
Aber nur, wenn er im spektakulären Endfight gegen Christoper Lee kämpft. Alles natürlich handmade und ohne Stuntdouble.
Ganz großer, kleiner Kerl. Sollte ich echt nichts mehr von ihm zu sehen bekommen, jammerschade, aber die Gesundheit geht vor. In dem Sinne: Happy Birthday und hoffentlich noch ein langes Leben.
Atmosphärisch stellenweiser brillanter Psychothriller vom Atom Egoyan, der gerade durch seine unkonventioneller Art des Spannungsaufbaus heraussticht. Von Beginn an eher ruhig und dezent gehalten, gönnt sich der Film eine langsame Entwicklung des Plots, nie auf einfache Effekthascherei aus. Die Geschichte hätte man ganz einfach nach Schema F ablaufen lassen können, was aus kommerzieller Sicht sicher effektiver gewesen wäre, dem Film dann aber seine Besonderheit nehmen würde. Er lebt durch seine schwelende Bedrohung, diese Unbehaglichkeit, die sich nach einiger Zeit einstellt. Das Damoklesschwert baumelt über der leicht naiven und zerbrechlich wirkenden Felicia (toll: Elaine Cassidy) in Form des scheinbar so harmlosen Joey (genial: Bob Hoskins).
Das dies so klasse funktioniert liegt neben den hervorragenden, sehr glaubhaften Darstellern, an Egoyans geschickter Regie. Es braucht gar nicht diese expliziten, deutlichen Knalleffekte. Dieses Brodeln unter der Oberfläche, diese wenigen Informationsfetzen, die genug über Joey aussagen und ihn so schauderhaft-gefährlich erscheinen lassen, all das reicht vollkommen aus, um die Spannung erstaunlich hoch zu halten. Der Einsatz der Musik wird dafür ebenfalls geschickt genutzt. Die Szenen wirken der Stimmung entsprechend immer sehr passend begleitet, allein dadurch stellt sich Beklemmung ein, ohne das das Böse so richtig ausbrechen muss. Ein Film, bei dem das Psycho vorm Thriller (vielleicht eher sogar Drama, die Grenze ist hier sehr fließend) zwingend zu stehen hat, um ihn zu beschreiben. Leise, subtil, wohl kaum massentauglich, für sein Genre ungewöhnlich. Aber genau dadurch (und da das dann eben so gekonnt gemacht wurde) sehr sehenswert und beachtlich.
"Das Phantom der Oper" wirkt in der Universal Monster-Box eher deplatziert. Als Horror-oder Gruselfilm kann der nicht ernsthaft bezeichnet werden.
Was man dem Film durchaus anrechnen kann, der Aufwand ist schon enorm. In leuchtendem Technicolor werden schicke Kostüme und eine große Ausstattung aufgefahren, der Inszenierung der Opernszenen wurde eine Menge Aufmerksamkeit geschenkt. Dem steht die Spannung leider durchgehend hintenan, auch wegen diesem ausgedehnten Geträllere. Sieht zum Teil sehr gut aus, zum Teil aber auch wie ein deutscher Heimatfilm. Dazu passend sind die theatralischen Darsteller und das alberne Gebalze von Christines Verehrern. Das wirkt das so heiter-schnulzig-spießig, da hätte auch meine Oma ihre helle Freude dran. Hat schon einen deutlichen "Sissi"-Touch und geht daher vollkommen an mir vorbei.
Viel zu bunt, viel zu fröhlich, viel zu wenig das, was ich sehen wollte. Gar nicht mein Fall. Wer sich an lauter Opernmusik, detaillierter Ausstattung und drollig-staubigen, harmlosen Humor anno 1943 erfreuen kann, viel Spaß.
Onyxxx' Kiste der Pandora, Teil 8.
"Mörderbike".
Es wird doch wirklich immer schlimmer. Bisher hat auch NUR onyxxx den hier bewertet, dank unserer Schrottwichtelaktion hat sie jetzt einen Leidensgenossen.
Ja, das klingt doch viel lustiger, als es ist. Ehrlich, bei dem Titel und der Inhaltsangabe, da müssen doch einige gut gemeinte Trashpunkte drin sein. Nee, also beim besten Willen nicht, das ist ja so furchtbar. Einen halben Punkt aus Mitleid vergebe ich und selbst das ist nicht selbstverständlich.
Da dieses Kunstwerk nicht so prominent ist, eine kurze Inhaltsangabe: Ein Komet (oder viel mehr ein Steinbröckchen in Größe eines Fußballs) schlägt auf der Erde ein. Ein verirrter Biker findet das Ding und wird prompt von einer Art außerirdischen Lebensform/Virus/was auch immer befallen. Ergebnis: Der Biker trägt auf einmal schwarze Klamotten, das Bike wird gleich mit eingefärbt und überall bammeln komische Gummischläuche rum. Ach ja, und es zucken blaue Blitze auf ihm lang und er hat nun Laserkanonen. Mit dieser erschreckenden Zukunfts-Alien-Kriegsmaschine aus Plastik und Gummi knattert er nun durch ein Sperrgebiet, wo streng geheimer Regierungskrams im Keller liegt oder so ähnlich, ist ja auch wurscht, auf jeden Fall so geht das ja nun nicht. Der traumatisierte Ex-Special-Super-Fighter mit Jack Daniels zum Frühstück wird reaktiviert, weil...äh...ja weil halt keiner Zeit hat. Zusammen mit einem zwielichtigen Schmierlappen, dem "Verräter" auf der Stirn steht, zwei Pfeifen denen "Kanonenfutter" auf der Stirn steht und einer sexy Wissenschaftlerin (ja, genau), die nebenbei über telepathische Fähigkeiten verfügt (die nie irgendwie sinnvoll genutzt werden können. Die sagt so schlaue Sachen wie: "Ich spüre, das er in der Nähe ist", und eine Sekunde später kommt der auch schon angebrettert. Riesenvorteil.), wird Jagd auf das böse Motorrad-Alien-Dings gemacht.
Wie ich schon in der Einleitung geschrieben habe, klingt doch ulkig. Nein! Es ist unerträglich. Es ist unglaublich langweilig, die "Actionszenen" sind derartig lächerlich und tranig, 90 Minuten fühlen sich an wie drei Tage, der Look des Films ist so grabbelig, den winken selbst die "Wir lieben Kino"-Experten von Tele 5 mit "kein Interesse" durch. Dagegen wirken Asylum-Perlen wie Granaten.
Noch erwähnenswert: Der ist auf einer 4er-DVD-Box drauf, die sich "Killer Puppen Collection" schimpft. Welche Puppe denn? Gab wohl noch keine "Killer Fahrzeug Collection". Was zumindest passt: Bild und Ton setzen neue Maßstäbe im DVD-Bereich. Wie eine 20 Jahre alte VHS, die in einem feuchten Keller auf der Heizung gelegen hat.
Selbst die bisherigen Obergrotten "Morty" (auch auf der "Killer Puppen Collection", also ein echter Geheimtipp, um Schwiegermutter zu Weihnachten eine Freude zu machen) und "Killer Eye" fand ich da "besser", was kaum möglich ist.
Wirklich, ich müsste eigentlich 0 Punkte geben, aber bei so was geht das einfach nicht. Der hat ja wirklich gar nichts, ich schreie den dreibeinigen Hund ja auch nicht an, weil er beim Pissen immer umfällt.
Fernsehen macht doof. Wussten man schon, bevor uns deformierte Sonderschulschwänzer im Nachmittagsprogramm einen Einblick in ihren "Alltag" (höhö) gegeben haben oder das eigentliche Sport-Fernsehen Programmlücken mit dreistündigen Call-In-Quiz-Events mit der Seriösität von mallorquinischen Hütchenspielerbanden füllte. In dem Fall macht das Fernsehen nicht nur doof, es sorgt für ein Blutbad. Fernsehen, Radio, Telefon: Alle senden nur noch ein merkwürdiges Wummern, was die Menschheit in psychotische Wahnvorstellungen versetzt. Auf dieser Grundidee inszenieren die Regisseure David Bruckner, Jacob Gentry und Dan Bush eine Episoden-Idependent-Horrorfilm, der sich erfreulich vom DVD-Premieren Einheitsbrei des Genres abhebt.
Die knapp 100 Minuten teilen sich die drei Männer für ihre jeweiligen Beiträge, die aber eine zusammenhängende Geschichte erzählen. Die eigene Handschrift ist dabei jedoch deutlich ersichtlich. Auch ohne die Einblendung des Abschnitttitels wäre es unverkennbar, dass nun ein Anderer das Zepter schwinkt. Speziell Episode 2 sticht doch deutlich heraus. Bruckners Beginn widmet sich dem Thema ernsthaft, bemüht darum ein erschreckendes, apokalyptisches Szenario zu kreieren, was ihm auch gelingt. Gentrys Episode wirkt dagegen wie ein Stilbruch. Er nutzt die Geschichte als Grundlage für eine schwarzhumorige Farce, in der es sogar etwas klamaukig wird. Bush pendelt leicht dazwischen. Grundsätzlich greift er die Stimmung des Anfangs wieder auf, verzichtet aber dabei nicht auf einige schräg-humorvolle Momente (der reanimierte Kopf). Er scheint beide Stile verbinden zu wollen, ob nun bewußt, unbewußt oder rein zufällig. Vielleicht könnte man "The Signal" genau diese Schwankungen als negativ auslegen, gerade da ja nicht drei verschiedene Geschichten erzählt werden. Ich mochte das, ist mal eine andere Herangehensweise und gibt dem Film seine spezielle Note. So ist auch irgendwie für jeden was dabei (wenn man denn auf Horrorfilme steht, das sollte vorausgesetzt sein). Auch wenn mir nicht alle Episoden gleich gut gefallen, (das Finale war aus meiner Sicht am schwächsten) das Konzept hat was.
Ein kleiner, schöner Genrebeitrag. Beklemmendes Setting, vernünftige Darsteller, trotz geringer Mittel durchgehend gelungen umgesetzt und gerade durch seinen Regie- und Stilwechsel irgendwie interessant und anders.
Blöde Unsitte dieses Jahrtausends, jedem halbwegs erfolgreichem Film ein armseliges Sequel zu bescheren. "Dark Days" reiht sich munter in die Schlange zur DVD-Schrottpresse ein. Der Vorgänger war kein Geniestreich, aber ein ordentliches B-Movie mit leichtem A-Movie-Touch. Das ist ein räudiges C-Movie mit C-Movie-Touch. Das diese Gurke um einige Zahnlängen billiger aussieht als der Vorgänger versteht sich von selbst, aber man könnte doch zumindest irgendwas richtig machen. Gut, das Make-Up geht halbwegs in Ordnung. Das war's.
"30 Days of Night" gefiel besonders wegen seines schaurigem Handlungsort und der daraus entstehenden Situation. Ein dunkles, böse zugeschneites Kaff in Alaska, 30 Tage keine Sonne, keine Fluchtmöglichkeit, angeschissen. Statt dieses bedrohlichen Kühlschranks gibt's hier ganz viele blöde Kellergewölbe und ab und zu ne dunkle Gasse. Super. So langweilig wie das Set ist der ganze Film. Uninteressante Figuren, verkörpert von uninteressanten Darstellern, kämpfen gegen blutleere Vampire und das schwache Drehbuch. Der große Verlierer ist der Zuschauer.
Die Geschichte von William Golding ist zeitlos, keine Frage. Seine kluge Parabel über Macht, Gewalt, das Ende von Zivilisation und Vernunft, die Natur des Menschen, losgelöst von gesellschaftlicher Etikette und Werten, ist nach wie vor eindringlich, faszinierend und erschreckend. So sehr das alles heute noch wirkt, die filmische Umsetzung hat über die Jahre doch deutlich Federn gelassen. Im Prinzip funktioniert er nur durch seine großartige Geschichte. Auf die schien sich Regisseur Peter Brook auch zu sehr zu verlassen. Das inszenatorische Geschick ist nicht besonders, die Kinderdarsteller nicht immer wirklich überzeugend. Insgesamt wirkt der Film an vielen Stellen nicht effektiv genug, bezogen auf seine Bildsprache und Erzählweise. Es gibt schon starke Momente, oft hab ich leider gedacht, das hätte man schon besser machen können (auch 1963 schon). Schade. "Herr der Fliegen" wird immer ein interessanter Film bleiben, das Fundament der Geschichte ist einfach zu stark.
Die Version von 1990 kenne ich nicht, soll ja wohl auch nicht so toll sein. Daher wäre das doch mal ein Kandidat für eine Neuverfilmung, da steckt ganz viel drin.
Never fuck the groupie.
Merkwürdige "deutsche" Filmtitel, Teil ???
"Sadistico" klingt natürlich schön reißerisch, "Play Misty for Me" ist (natürlich) wesentlich passender. So viel dazu.
Clint Eastwoods Regiedebüt ist grundsolide, aber mehr auch nicht. Was Eastwoods persönlichen Anteil an diesem Film anbelangt, sogar etwas mehr. Das kann sich durchaus sehen lassen. Als Darsteller ist Clint überzeugend, als Regisseur wirkt das für ein Debüt schon erstaunlich routiniert. Klar, kein Vergleich zu späteren (Meister)Werken, aber da sind keine Fehler zu erkennen und zeugt schon von Talent für die Arbeit auf dem Stuhl. Als 40 Jahre alte Fingerübung betrachtet, gelungen.
Das Thema ist zeitlos und immer für einen Film brauchbar, zeitweise weiß er auch recht gut zu gefallen. Allerdings sind das Momentaufnahmen, das Gesamtwerk kann die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Handwerklich absolut in Ordnung, das Skript ist eher mittelprächtig und liegt nur leicht über dem kompletten Durchschnitt. Jessica Walter als leicht durchgescheppertes Fangirl betreibt angebrachtes Overacting, schließlich ist ihre Rolle so angelegt, gefällt. Leider verpasst es der Film, aus dem soliden Fundament die richtig gute Nummer zu werkeln. Die Basis ist in jeder Hinsicht da, letztendlich für Freunde des etwas angestaubten 70er Thrillers und Eastwoodfans durchaus den Versuch wert. Hätte aber weit mehr sein können. Eine gute Enttäuschung.
Fincher & Disney???
Wo kann ich hin kotzen? Bitte nicht David. Um "Miller's Crossing" zu zitieren: "Sieh in dein Herz...".
"Wenn du wegläufst fangen sie dich, wenn du bleibst fressen sie dich."
"City of God" ist einer der größten, kleinen Filme. Mit "groß" ist nicht (nur) seine Qualität gemeint, kleine Filme haben die oft genug. Nein, er will groß sein. Obwohl es sich hier immer noch um Independent-Kino handelt, Fernado Meirelles wollte ein Epos schaffen und das ist ihm in unglaublicher Form gelungen. "City of God" scheint eine Art brasilianische Mischung aus "Goodfellas" und "Menace II Society" zu sein, wobei das nur ein loser Vergleich ist, um sich eine Vorstellung machen zu können. Es wäre unfair, ihn als Plagiat oder sonst was von diesen Filme zu bezeichnen. Dafür ist er zu eigenständig und verleugnet seine Herkunft nicht. Im Gegenteil, er ist so authentisch, wie man es eben sonst nur von im ersten Moment eher unscheinbaren Nischenproduktionen kennt.
Das kleinriminelle Leben in den Favelas von Rio de Janeiro, sowie eine klassische Coming-of-Age Geschichte, wird über Jahre hinweg erzählt, wirkt immer echt und beschönigt rein gar nichts. Der entscheidende Unterschied: Es wird präsentiert, wie man es sonst von den großen Vertretern des modernen US-Gangsterfilms kennt (was den "Goodfellas"-Vergleich durchaus rechtfertigt). Trotz seiner Thematik und seinen zum Teil knüppelharten Szenen soll der Zuschauer jederzeit unterhalten werden. Die Waage zwischen Anspruch und Unterhaltung hängt durchgehend im Gleichgewicht, das schaffen nicht viele. Flotte, impulsive und massentaugliche Erzählweise muss nicht auf Kosten des Lokalkolorits gehen. Kritiker- und Publikumslieblinge müssen nicht Welten trennen, sie treffen sich nur recht selten. In der Stadt Gottes dürften alle ein Zuhause finden.
Maßgeblichen Anteil daran hat natürlich Regisseur Fernado Meirelles. Wie schon erwähnt, er wollte so einen Film hinbekommen und hat es geschafft. Seine verhältnismäßig geringen Mittel sind praktisch nie ersichtlich (oder eher im kommerziellen Sinn "störend"), was schlicht an seiner brillanten Inszenierung liegt. Das sieht immer nach großem Kino aus, obwohl es das ja eigentlich nicht ist. Die Umsetzung ist fast schon meisterlich, was ihm in der Folgezeit ja auch die Tür zu internationalen Produktionen öffnete. Vollkommen berechtigt, sonst wäre ein riesiges Talent wohl nie der gesamten Welt bekannt geworden.
"City of God" hat mich seinerzeit total überrascht und ich war nach einigen Jahren der Abstinenz eigentlich darauf eingestellt, dass sich meine Euphorie eventuell etwas relativiert haben könnte. Irrtum (Gott sei Dank), ein fantastischer Film, der einen jedesmal auf's Neue überrascht, fasziniert, fesselt und beeindruckt. Vor 10 Jahren ein ♥-Film, jetzt ein ♥-Film, wohl für immer ein ♥-Film.
Stimme ihm zwar zu, aber mal sehen, sollte er wirklich gewinnen. Sean Penn hat sich früher ähnlich abfällig über die Oscars geäußert, bei seinen folgenden Preisen hat er sie dann aber auch nicht abgelehnt oder schien nicht happy darüber.
"Nackt und zerfleischt" noch nicht gesehen, aber "Mann beißt Hund" zu übertreffen dürfte verdammt schwer werden. Ganz großartiger Film, kenne nichts qualitativ vergleichbares in dem Bereich.
Möchtegern-Geheimtipp voller Ambitionen und noch mehr Ungeschick.
"After.Life" kann, wenn überhaupt, nur durch seine Ungewissheit bis zum Ende bei der Stange halten. Tot oder nicht? Psychopath oder Medium?
Das Ende halte ich jetzt zunächst mal außen vor, schon der Weg dahin funktioniert leider bei weitem nicht so, wie sich das wohl in der Theorie erhofft wurde. Der Film versucht einem Spannung vorzugaukeln, wo keine existiert. Wie auch? Die als spannend verkauften Szenen können nur als solche wirken (selbst dann eher bescheiden), wenn man sich als Zuschauer früh auf eine der beiden Möglichkeiten einschießt. Sonst ist das kompletter Mumpitz und ohne jeden Wert. Statt sich auf einen Weg festzulegen, will "After.Life" bis zum Schluss alles offen halten. Nette Idee, scheitert aber allein schon daran, dass die Geschehnisse tatsächlich beide Varianten nicht logisch erscheinen lassen. Der Film stolpert durchgehend über seine eigene Logik und man betet eigentlich nur, dass das Ende einem irgendwie doch noch den schon nicht mehr für möglich gehaltenen Geniestreich präsentiert, der alles plötzlich schlüssig erscheinen lässt. Ohne zu spoilern, das kann man knicken.
Manchen Filmen tut es gut, sich nie richtig in die Karten schauen zu lassen, dem bricht es das Genick. Aber wie gesagt, so oder so hätte man sich Fragen stellen müssen, die nie sinnvoll hätten beantwortet werden können. Deshalb nicht nur schwach, sondern ärgerlich.
Kennst du "Against The Wall"? Knastfilm von John Frankenheimer, so um 1994, da gefällt mir Jackson auch ziemlich gut.
"Lass dich von Jesus ficken!"
Unglaublich, wie William Friedkins Kultschocker nach 40 Jahren noch wirkt. Das letzte Drittel ist sowohl von seiner rein technischen Umsetzung wie seiner Intensität nicht nur wegweisend gewesen, es ist auch heute noch das Maß aller Dinge. Was man hier geboten bekommt, ist Horror in Perfektion. Detailversessen, brillant gefilmt, optisch wie akustisch beeindruckend. Praktisch mit nichts vergleichbar, dessen Wirkung wird wohl auch kaum noch mal erreicht werden können.
So unfassbar dieser Teil des Films ist, "Der Exorzist" ist in meinen Auge dann doch nicht der perfekte Horrorfilm, sieht man die Gesamtlaufzeit. Seine verhältnismäßig lange Einführung ist zwar für seine Figurenentwicklung positiv, droht aber an einigen Stellen in Langatmigkeit zu kippen. Friedkin hält seine pure Horrorshow lange zurück, lässt den Wahnsinn immer nur kurz aufblitzen und konzentriert sich zunächst auf den Versuch, die merkwürdigen Vorkommnisse durch Wissenschaft zu erklären. Das ist absolut schlüssig (wer würde sich auch gleich einen Exorzisten ins Haus holen ?), braucht aber auch dementsprechend Zeit. Doch Bedrohung liegt auch dann immer in der Luft. Kleine Momente, z.B. die geschändete Marienstatur in der Kirche, sorgen für kurzes Aufzucken. Dazu kommen die sehr dezenten, aber wahnsinnig geschickt eingestreuten Score-Fetzen, die ein wahnsinniges Unbehagen hervorrufen. Dieses konstante Kribbeln, verpackt in eine hochwertige Inszenierung, lässt "Der Exorzist" nie langweilig werden, da die Präsenz des Grauens immer vorhanden und spürbar ist. Etwas Geduld bleibt dennoch erforderlich, doch das lohnt sich. Die irrsinnige Entladung der schwelenden Anspannung sucht ihresgleichen und lässt jeden der heutigen Exorzisten-Film-Versuche wie abgestandenen Messwein ohne Sprit wirken. Nie hat man dem puren Bösen so direkt ins Gesicht geschaut, wurde so von ihm bespuckt und beschimpft. Grandios!
"Deine Mutter lutscht Schwänze in der Hölle!"
Zwei Dinge lassen sich an "Midnight Express" kritisieren:
1. Der Film weicht an einigen Punkten (u.a. dem Ende) deutlich von der Buchvorlage (und somit den realen Geschehnissen) ab. Schade, aber bei so was nicht unüblich und immer nur dann von Belang, wenn man die Vorlage kennt. Dann schmälert es den Gesamteindruck, wobei es den Film als solchen ja nicht schlecht macht.
2. Nicht von der Hand zu weisen: "Midnight Express" ist schon leicht manipulativ, wirkt wenig differenziert und betreibt Schwarz-Weiß-Malerei. Dazu muss gesagt werden: Obwohl ich nicht beurteilen kann, in wie weit das Gezeigte mit den tatsächlich Verhältnissen des türkischen Justizvollzugs in den 70ern übereinstimmt, es erscheint zumindest glaubhaft. Man möge mir eventuelles Unwissen verzeihen, aber ich denke selbst heute würde man eine höhere Haftstrafe akzeptieren, um diese statt in der Türkei in Deutschland absitzen zu dürfen. Der Film spielt vor 40 Jahren. Das türkische Volk wird ja auch nicht dämonisiert, sondern lediglich die Haftbedingungen, lustig war das bestimmt nicht. Zudem stimmt der Film hier mit der Buchvorlage überein, die wohl weit weniger fiktiv ist.
Sonst gibt es nicht viel zu meckern. "Midnight Express" ist ein erstklassig inszenierter, mitreißender Gefängnisfilm. Alan Parker gelingt es, wie so oft, den Zuschauer für 2 Stunden lang komplett in den Film eintauchen zu lassen, erlaubt sich keine Längen und führt seine Schauspieler hervorragend. Speziell punktet der Film durch seine Stimmung und die dadurch gezeigte Wirkung. Das beginnt schon in den ersten Minuten, in denen man förmlich glaubt, gerade selbst Dope zu schmuggeln (den Effekt mit dem laut pumpende Herz hat Parker knapp 10 Jahre später bei "Angel Heart" wiederverwertet, wobei dort in einem anderen Zusammenhang. Zieht bei ihm immer.) Besonders aber später, während des zermürbenden Knastaufenthalts, ist man mitten drin und kann die Tortur des Protagonisten schmerzlich mitfühlen. Dadurch lässt "Midnight Express" die vorher genannten Schönheitsfehler praktisch vergessen, er funktioniert schlicht großartig.
Hat an Intensität über die Jahre nichts eingebüßt. Bärenstarker Film von einem bärenstarken Regisseur, der gerne nochmal ein Comeback wagen dürfte, mich würde es freuen.
Überraschend starke Top 30. Die großen, erfolgreichen Nerven-Schnuckis der 90er sind nicht dabei, das freut mich. Platz 1 ist mehr als gerecht.
Ich hatte einen Traum.
Da war ein Jazz-Musiker (war ich das?) und seine Frau... da war jemand an der Tür, hat etwas durch die Gegensprechanlage gesagt... wer ist tot?...da waren verstörende Videobänder... war jemand in dem (in meinem?) Haus?... da waren blutrote Vorhänge... da war der Verdacht, dass die (meine?) Frau ein Verhältnis hat... und da war dieser Kerl... er sagte, ich hätte ihn zu mir eingeladen... er war unheimlich...seine Gegenwart ließ mich erschaudern...was will er?...dann das ganze Blut...wer hat das getan...war ich das etwa?...
Dann bin ich aufgewacht. Ich war an einem merkwürdigen Ort, wie bin ich da hingekommen? Komischer Traum. Jetzt ist aber alles wieder gut, diese Träume kennt doch jeder. Man wacht auf, ist noch ziemlich irritiert, aber nach wenigen Minuten kann man sich an kaum noch was erinnern, ist auch egal...
Ich gehe wieder meinem Job in der Werkstatt nach, treffe mich mit meinen Freunden, vögele meine Freundin, alles wie gehabt.
Dann erscheint diese Frau, woher kenne ich die?... ist das...sie ist blond, aber sonst...nein, so ein Quatsch... ich beginne eine Affäre mit ihr und plötzlich...plötzlich ist da wieder dieser Traum...es wird dunkler...was geschieht hier?...ich höre diese Jazz-Stück im Radio...kann es nicht ertragen...muss umschalten...kenne ich das?...da ruft jemand an... es ist der Typ...wie zum Teufel?... dann ist da dieser Highway...diese dunkle Straße...die Hütte, die kenne ich doch, oder?...plötzlich stehe ich vor der (meiner?) Tür...was zum Henker...träume ich?...was ist real?...bin ich real?...wer bin ich überhaupt?...war das ein Traum, träume ich noch oder hab ich nie geträumt?...ich weiß, wer ich bin...oder?...doch, Moment, alles ergibt auf einmal Sinn... oder doch nicht?...was passiert mit mir, oder ist passiert... das ist ein Alptraum...oder doch nicht?
Ich bin JackoXL, und "Lost Highway" hat mich vor Jahren sehr unbefriedigt zurück gelassen. Er hat mich fasziniert, interessiert, aber ich stand am Ende da wie vor den Kopf geschlagen. Komisch, ich musste den zwingend nochmal sehen. Hat über 10 Jahre gedauert. Jetzt stehe ich da, bin wie vor den Kopf geschlagen, aber ganz anders als damals. Damals konnte ich mir gar keinen Reim drauf machen, jetzt reimt sich immer noch nicht alles, aber soll es das überhaupt? Möglich, der Nebel ist nicht mehr ganz so dick wie damals, aber immer noch dick genug. Ich sehe ein Licht am Ende des dunklen Highways und selbst wenn ich dort nie vollständig ankommen werde...brillant, verstörend, hypnotisierend, exzellent gemacht. Meisterwerk.
"Mutants", ein sehr unterschätzter Genrefilm.
Klar, das Szenario ist wahrlich nicht neu, gab es schon oft genug, warum dann den anschauen? Zum einen ist er handwerklich top. Die Darsteller sind überzeugend, die Bilder schön kühl und bedrückend, die gesamte Stimmung passt einfach. Die Effekte können sich wirklich sehen lassen (die FSK hat mal einen guten Tag erwischt und ihn uncut mit Prüfsiegel durchgehen lassen), sogar die öfter eingesetzte Wackelkamera ist nie störend, sondern der Dynamik der jeweiligen Szenen angepasst und sehr effektiv. So macht das Sinn und scheint nicht als Stilmittel, nur um des Wackelns Willen. Wer einen atemlosen Zombie (oder Mutanten, Infizierte, was auch immer) Slasher erwartet, dürfte von dem vielleicht enttäuscht werden. Das Tempo wird über weite Strecken arg ausgebremst, aber genau das macht ihn so reizvoll. Dadurch gewinnt der Mittelpart viel an Stimmung, die Figuren bekommen mehr Profil, die Bedrohung braucht kein Gesicht, das Szenario spricht für sich. Die entschleunigte Erzählweise reißt einen nicht aus dem Film, sondern eher erst richtig rein. Zudem gewinnt das Finale dadurch um so mehr. Da kommt es endlich, das böse Gammelfleisch, und wie. Die letzte halbe Stunde tritt "Mutants" ordentlich aufs Gaspedal und lässt für Genrefans kaum Wünsche offen. Diese klare Trennung von ruhigen und rasanten Momenten ist die eigentliche Stärke des Films, der sich sicher nicht mit den Großen des Zombiefilms messen will, aber sie scheinbar gut kennt und zum Teil an sie erinnert.
"The Punisher", Take 3, und bitte...
Nach der Verfilmungen mit Dolph Lundgren und der mit Thomas Jane (und einem krass fehlbesetzten John Travolta) nun der dritte Anlauf . Im direkten Vergleich damit gefällt diese Version klar besser, da sie das Thema kompromissloser aufgreift.
Auch der, quasi, Vorgänger sparte nicht mit Gewalt, wobei es doch glatter, kinotauglicher wirkte, ziemlich steif, weniger ruppig. "War Zone" macht keine Gefangenen, ist tierisch zynisch, äußerst brutal, reaktionär und wütend. Rache rechtfertigt alles, wer böses tut wird böse abgestraft, der Zweck heiligt die Mittel. Moralisch natürlich mehr als fragwürdig, wobei ich in den Film bei weitem nicht so ernst nehmen kann, wie einige andere Schreiber hier. So humorlos fand ich den gar nicht, es äußert sich nur nicht so deutlich. Allein dieser Bösewicht war so comichaft, dass mildert das ganze Szenario doch merklich ab. Kurzweilig ist der Film allemal, Ray Stevenson als Rächer fand ich besser als seiner Zeit Thomas Jane. Trotz seines bösen Untertons konnte ich es nie ernst genug nehmen, als das mir das unangenehm aufstieß. Nicht deutlich, aber doch noch deutlich genug überzeichnet, und nach dem puren Auge-um-Auge-Prinzip schon ganz annehmbar.
Solider B-Action-Reißer, als Feierabendfilm brauchbar, bloß nicht zu ernst nehmen.
Roland Emmerich, die schwäbische Abrissbirne Hollywoods. Niemand macht so gerne mit so viel Getöse die Welt kaputt. Niemand lässt Mr. President so heldenhaft selbstlos, voller Güte und Weisheit strahlen, dass selbst Jesus dagegen wie ein selbstgerechter Egomane wirkt. Niemand rührt tiefer im US-Blockbuster Eintopf, dass sich bloß kein einziges Bröckchen Pathos am Boden festsetzen kann. Wenn das nicht gut sichtbar an der Oberfläche schwimmt, wird's nachher nicht geschluckt und schmeckt nicht wie ein echter Emmerich. Das braucht man auch nicht kauen, das gleitet einfach so rein, als wenn man rückwärts kotzen würde. Bloß nicht überfordern. Nachher schnallt einer nicht, wie traurig und tragisch so ein kleiner Weltuntergang ist, wenn sich nicht zwischen oder während (selbst bei 2 1/2 Stunden bleibt dafür nämlich kaum Zeit) dem ganzen Geschepper, Gerauche und Gebröckel ein bunter Klischee-Querschnitt aus den USA tränenreich und tapfer von seinen Liebsten verabschiedet. Wo andere Filmemacher mal in einen Pathoshaufen latschen, drückt Emmerich dem vor lauter Popcornmampfen wohl schon für vollkommen abgestumpft eingeschätzen Zuschauer mit der Nase tief rein und lässt ihn 150 Minuten lang nicht raus. Hunden will man ja so beibringen, dass sie da nicht hinzuscheißen haben. Emmerich will genau das Gegenteil, schön aufsaugen, genießen und hinterher artig danke sagen.
Schließlich macht er ja das ganze Spektakel nur für uns, dass wir uns freuen, wenn eigentlich fähige Darsteller Figuren mit der Tiefe von einlagigen Klopapier die immer gleichen Dummbratz-Sätze zum Besten geben, in herzerwärmenden, sentimentalen Kitsch-düdel-dü-Kindheiterinnerungen schwelgen, den klassischen "Sir, das können sie doch nicht tun"-Dialog mit gefühlskalten Machthabern führen, oder einfach mal ein sinnloses "Festhalten!" raushauen, wenn ihr Auto/Flugzeug oder was auch immer gerade mitten durch die Apokalypse rast. Nachher haut sich noch einer die Nase an und keiner hat an die Pflaster gedacht, nicht auszudenken.
Wenn der Ex-Mann Freundschaft mit dem neuen Stecher seiner Frau schließt, die bösen Russen mit dem eh schon verdächtigen Akzent einen wieder über's Ohr hauen, der durchgeglühte Verschwörungstheoretiker neben dem selbst angerührten LSD noch die Karten zu geheimen Regierungsstützpunkten besitzt, die Reichen alle böse sind, der US-Präsident lieber in der Asche kleine Kinder sucht als sich retten zu lassen, ein Mann mit einer flammenden Rede die Welt schlagartig um 180 Grad auf nett umdreht und alle Pipi in den Augen haben, am Ende auch noch Archen kommen, dann stimmt doch eigentlich alles. Zu Tisch, der Roland hat wieder gekocht, lassen wir es uns schmecken und kotzen es uns rückwärts rein, aber nicht das Tischgebet vergessen, sonst weint Mr.Pres...äh... Jesus. Aber der ist ja auch kaputt gegangen, zu schade...
"Frankensteins Braut", das erste Horrorsequel der Filmgeschichte. Es hat gewisse Sequelkrankheiten, aber noch mehr Vorzüge.
Ein Sequel ist selten besser als sein Original, da ein guter Film ohnehin seine Geschichte erzählt haben sollte. Da gibt es Ausnahmen, aber in der Regel sollte ein guter Film immer für sich stehen können. Das Original tat das, daher war dieser Teil sicher nicht notwendig. Aber: Er macht ja alles richtig. Die Geschichte wird klug, ohne Lücken fortgeführt und ist keine sinnlose Ausdehnung der ursprünglichen Geschichte. Im Gegenteil, es geht mehr ins Detail, thematisiert viel deutlicher den eigentlich traurigen Kern des Originals. Das Monster will kein Monster sein, sehnt sich nach menschlicher Wärme, durch seine Prägung und dem ihm entgegenschlagenden Hass endet dies nur immer im Gegensatz. Durch Angst, Einsamkeit und Enttäuschung wird er zu dem Monster, das alle eh in ihm sehen.
"Frankensteins Braut" stellt dieser Zeichnung den Horrorplot sogar hintern an, es ist fast eher ein Drama als ein Horrorfilm. Das Monster wird viel deutlicher als im Vorgänger zum Sympathieträger, er ist eigentlich nicht mehr das Monster, nur noch die traurige Gestalt, die zum Monster gemacht wird. Das war im ersten Teil ja auch schon so, nur hier viel offensichtlicher, da die Figur mehr Profil gewinnt. Boris Karloff darf endlich auch sprechen, mehr Emotionen zeigen und tut dies fabelhaft. Auch bis zur Unkenntlichkeit maskiert wirkt er wie ein Mensch, der eigentlich keiner ist. Man schließt ihn noch mehr ins Herz und fühlt um so mehr mit, wenn im Finale...sollte jeder selber sehen.
"Frankensteins Braut" wirkt reifer, von seiner Dramaturgie wie seiner Inszenierung. Die ist klar besser als beim Original, das konnte man ja schon bei "Die Mumie" und besonders "Der Unsichtbare" sehen. Es ist flotter erzählt und sieht viel besser aus (das großartige Schattenspiel zu Beginn in Frankensteins Behausung sei besonders erwähnt).
Der Erstling hat dadurch nichts verloren, aber das Sequel ist dennoch nüchtern und emotional betrachtet der bessere Film, obwohl es ein Sequel ist. Muss man ja so sagen, bis heute eine Seltenheit.