JackoXL - Kommentare
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Alle Kommentare von JackoXL
Die große Stärke von Fräulein Stewart ist es also, "ohne ausgestelltes Zeigen von Können" auszukommen. Dem Stimme ich zu, ersätze nur "Stärke" durch "Problem". Kann nur über "Snow White" wirklich urteilen ("Panic Room" zu lange her und in"Into The Wild" Rolle zu klein und nicht wirklich hängen geblieben), das was grauenhaft. Das soll kein Gebashe sein, nur meine Meinung.
Immer noch schön anzuschauender Klassiker mit wunderbaren Effekten, einigen tollen Einfällen und einer ausgewogenen Mischung aus Horror und Humor.
Schwächelt leider etwas zwischendurch und das Ende ist...na ja, als wenn die letzten Drehbuchseiten vom Wolf gefressen wurden. Bums, aus, da guckst du blöd. Schade.
Trotzdem aber eine wirklich feine Nummer, aus der nur so viel mehr möglich gewesen wäre. Wenn stark, dann richtig, nur eben nicht immer.
John McNaughton ist mit "Henry: Portrait of a Serial Killer" ein unglaublich verstörender Serienkillerfilm gelungen. 1994 in Deutschland indiziert, dieses Jahr erst wieder von der Liste der jugendgefährdenden Medien getrichen und nun vom Vorzeigelabel "Bildstörung" in einer äußerst empfehlenswerten Edition veröffentlicht. Die Blu-ray Box enthält neben einer Bonus-Disc auch noch ein hochinteressantes Booklet. Ähnlich wie bei der "Texas Chainsaw Massacre" Neuauflage von "Turbine" bietet es einen Auszug aus dem Indizierungsprotokoll, wie dem der Listenstreichung, höchstinteressant.
Zum Film: "Henry" ist vollkommen zu recht nicht mehr als jugendgefährdend anzusehen, obwohl bzw. gerade weil er Gewalt in einer so grauenvollen und schonunglosen Art präsentiert, dass es selbst den abgebrühtesten Zuschauern noch kalt den Rücken runterlaufen dürfte. Genau das war McNaughtons Intention: "Ich glaube, dass mein Film abgestumpfte Fans von Slasherfilmen wieder sensibilisieren kann, weil er wirklich das hässliche Gesicht des Todes zeigt. Henry ist kein Spaß aus Splatter-Effekten. Er zeigt richtige Killer bei der Arbeit."
McNaughton bringt es hiermit auf den Punkt. "Henry" ist so eiskalt, realistisch und weit entfernt von einem unterhaltsamen Gore-Streifen, dass er sein Ziel mehr als erfüllt. McNaughton gelingt es, Gewalt nicht als Happening zu verkaufen. Zudem stößt er den üblichen Sehgewohnheiten schwer vor den Kopf, in dem er keinen Raum für Sympathiefiguren lässt. Ok, Becky ist schon eine, aber letztendlich konzentriert sich der Film jedoch auf Henry und Otis. Es gibt hier keine Helden oder die üblichen Horror- und Slasherfilmprotagonisten, mit denen man mitfiebert und deren Überleben im Kampf gegen den oder die Bösen im Vordergrund steht. Der Film ist ausschließlich aus der Sicht der Täter inszeniert. Sie können gar nicht als Identifikationsfiguren dienen, zu grausam und eben auch nicht überzeichnet sind sie, als wenn das möglich wäre. Tatsächlich scheint Henry schon fast so was wie "der Gute" des Films zu sein, was komplett paradox ist, gemessen an seinen Taten. Auch das wurde von McNaughton bewusst so inszeniert, aber er überschreitet nie die Grenze, dass man mal wirklich dieses Gefühl hat. Dafür bleibt er seinem Stil zu sehr treu, das Publikum zu verstören und abzuschrecken, als sie zu nahe an seinen Killer ran zu lassen, rein emotional.
Seinen Realismus bezieht "Henry" neben seiner authentischen Inszenierung aus der Motivation seiner Täter. Es gibt einfach keine klischeeüblichen Motive. Es wird nicht aus Habgier, sexuellen Trieben, religiösem Wahn oder einer vollkommen überzeichneten Geisteskrankheit getötet. Die Täter sitzen nicht nackt in einem verlassenen Abrisshaus rum, schmieren sich mit Blut ein, haben die Wände mit Zeitungsausschnitten tapeziert und/oder beten irgendeinen Ziegenkopf an. Es wird getötet, um des Tötens willen. Integriert in einen, mehr oder weniger, normalen Alltag. Die Opfer sind absolut willkührlich gewählt, Gründe gibt es nicht (mit einer bzw. zwei Ausnahmen, aber warum sollte man auch genau dann nicht töten, wenn es sonst auch kein Problem darstellt?).
"Henry" ist nicht nur bis ins Detail hervorragend durchdacht und auf sein Anliegen hin zielgerichtet und kompromisslos umgesetzt, er zieht das auch bis in die letzte Einstellung so konsequent durch, das man trotz des bisher Gesehenen kaum noch damit rechnet. Statt sich dann gewissen Konventionen zu beugen, lässt McNaughton "Henry" so bitterböse enden, dass es fast schon wehtut. Beängstigend, aber genau deshalb brillant.
Eine pure, rohe Studie der sinnlosen Gewalt. Schockierend und perfekt inszeniert. Am Schlus sei nochmal der nur sehr dezente, dann aber unglaublich effektvolle Score genannt, allein da wird es schon kälter im Zimmer.
Großartig!
Den Versuch ist es auf jeden Fall wert, Affleck traue ich das nach "Gone Baby Gone" und "The Town" sogar zu ("Argo" noch nicht gesehen). Ein Mehrteiler wäre aber angebracht, sonst wird das schwierig.
Was dreht der Argento in der zweiten Hälfte auf.
Da lässt fast darüber hinwegsehen, dass sich in der ersten Hälfte so manche Längen und zum Teil fast unnütz wirkende Szenen einschleichen. Das entschädigt in vollem Maße. Auch das manchmal leicht hölzerne Spiel von Jennifer Connelly ist im Endeffekt nicht tragisch, Jugend muss noch nicht perfekt sein und sie ist schon echt süß.
Wie gesagt, die erste Hälfte stockt schon mal, aber dann wird "Phenomena" seinem Namen gerecht. Die tolle schweizer Landidylle dient als Schauplatz für eine Mischung aus Giallo und Fantasy-Horror, mit der jungen Connelly als Insektenflüsterin und Donald Pleasence als Insektenforscher und er hat sogar eine Schimpansendame...namens Inge! Ich muss zugeben, da hatte mich der Film schon, die fand ich noch süßer als die kleine Connelly.
So merkwürdig die Geschichte erst klingt und gelegentlich auch anmutet, sie ist durch seine leicht absurde Idee sogar erst richtig interessant und liefert die Grundlage für einige brettstarke Szenen (allein die Fliegeninvasion auf das Internat, sauber). Die Umsetzung ist Zucker, auch hier sei die zweite Hälfte besonders gennant. Ja, tolle Bilder, Kameraeinstellungen- und fahrten, den starken Score, das gibt es auch schon vorher, aber ab dem Punkt, wo Jenny und die Fliege sich auf die Reise begeben, ist das schlicht brillant.
Atmosphärisch großartig, handwerklich erste Sahne und mit einem Schlussakt versehen, in dem ein Knaller den nächsten jagt. Zwischen surreal, bizarr, verrückt, ecklig und sogar irgendwie lustig. Die Umsetzung dieses Absurditätenkabinetts ist atemberaubend. Molto bene!
"A History of Violence" oder: David Cronenberg löst sich von seinem Image. Bekannt und beliebt geworden durch seine Body-Horror-Filme, denkt man automatisch an einen Film dieses Genres, oder zumindest etwas verwantes. Trifft hier nicht zu und Cronenberg beweist, was er auch abseits seiner "Heimat" auf dem Kastem hat.
Genauer betrachtet könnte "A History of Violence" auch ein ganz herkömlicher Thriller sein. Die Umsetzung und sein Bemühen, das Optimale aus der Story herauszukitzeln, das macht ihn so großartig. Der Film strahlt von Beginn an eine fast bedächtige Ruhe aus. Durch seine Anfangsszene ist zwar schon klar, hier wird noch etwas passieren, aber es wird nicht gehetzt. Das macht schon mal den ersten Reiz aus. Da lauert was, der große Knall ist unvermeidlich.
Man lernt zunächst Tom Stall und seine Familie kennen. Amerikanischer Standard. Eine funktionierende Ehe, zwei Kinder, normale Jobs, eine beschauliche Kleinstadt. Ein dummer Zufall führt zu einem kurzen Medienspektakel, das nächste Woche auch schon wieder kalter Kaffee wäre, wenn dadurch nicht plötzlich dunkle Schatten über die heile Welt hineinbrechen würden. Mit dem Eintreffen von zwielichtigen Gestalten scheint Tom Stalls Identität, das gesamte Bilderbuchfamiliengerüst, auf einmal wackelig. Wird der Mann Opfer einer Verwechslung oder gibt es da etwas, was lange im Verborgenen lag?
Bis hier hin alles noch Ware für einen Thriller im vernünftigen Durchschnittsbereich, was "A History of Violence" schnell hätte werden können, auch wenn bis dahin schon atmosphärisch klasse. Seine wahre Stärke entfaltet Cronenbergs Film erst jetzt. Zunächst aus der simplen Ungewissheit, was denn nun die Wahrheit ist. Beides scheint möglich, beides funktioniert. Ohne auch nur einen Hinweis in die ein oder andere Richtung zu geben wird der Einfluss der Situation auf das Familienleben geschildert. Alles gerät aus den Fugen. Die heile Welt zerbröckelt, die Angst greift um sich, das Verhalten aller Beteiligten verändert sich. Toms sonst so sensibler und angreifbarer Sohn wehrt sich auf einmal gegen die Schul-Bullys, schlägt mit ungeahnter Härte zurück. Die Bedrohung erzeugt Risse und legt Teile der Seele frei, die vorher nicht für möglich gehalten wurden.
Worauf das Ganze hinausläuft, wird natürlich nicht verraten, zu sehr scheint alles möglich. Ab jetzt auch nichts mehr über die Handlung, wer jetzt noch nicht interessiert ist, muss ihn wohl auch nicht sehen. Lieber mehr Worte zu der fantastischen Inszenierung. "A History of Violence" ist handwerklich brillant. Man merkt, dass hier ein Fachmann am Werk ist, auch wenn man ihn (zumindest damals) eher einem anderen Genre zuordnet. Dabei ist das ein Trugschluss, den es ist eigentlich ein Film wie gemacht für Cronenberg. Kein Body-Horror, aber ein tiefer, düsterer Einblick in die Abgründe hinter dem Vorhang. Somit gar nicht so weit weg von seinem Fachgebiet, denn auch was den Psychothriller anbelangt, hat Cronenberg schon seine Stärke beweisen dürfen. "A History of Violence" gelingt der enorm ausgewogene Spagat zwischen Familiendrama und dunklem Gangsterthriller in einem Maß, wie es nur ganz wenige Filmemacher hinbekommen. Zwischen leise und wuchtig, aufbrausend und ruhig schwinkt er hin und her, dabei aber immer mit dieser düster-melancholisch-bedrohlichen Grundstimmung. Dazu erstklassig gefilmt, hervorragend besetzt und gespielt und mit einem enorm einprägsamen, fantastischen Score von Howard Shore, der einen sofort in die richtige Stimmung versetzt und bis zum Ende nicht mehr loslässt.
Wie man aus der Story, die zwar interessant, aber nie sensationell klingt, so einen Film machen kann, höchsten Respekt an David Cronenberg, einer der ganz großen Regisseure unserer Zeit.
Ein verspätetes Happy Birthday an Martin Scorsese mit einem Kommentar zu meinem Lieblingswerk von ihm. Da auszuwählen ist schon schwierig, aber "GoodFellas" hat den entscheidenden Vorteil, dass er mein erster Scorsese war und nicht unerheblich zu meiner Filmleidenschaft beigetragen hat. Ich muss etwa 14 gewesen sein, als ich ihn zufällig im TV erwischt habe. Filme habe ich schon vorher gerne geschaut, aber "GoodFellas", so was hat ich bis dahin noch nicht vor der Flinte gehabt. Ich klebte fasziniert vor der Mattscheibe, so eine Geschichte und dieser Erzählstil waren etwas komplett Neues für mich.
Jetzt bin ich mehr als doppelt so alt und es ist tatsächlich kein Jahr vergangen, in dem ich "GoodFellas" nicht mindestens einmal gesehen habe. Deshalb mein Scorsese-Herz-Film.
So, genug von meinem persönlichen Kindheitsgewäsch, nun zum Film.
"So lange ich denken kann, wollte ich schon immer Gangster werden....Für mich hatte es wesentlich mehr Anreiz Gangster zu werden, als Präsident der vereinigten Staaten."
Genau das erzählt Martin Scorsese über 145 Minuten in einem schier atemlosen Tempo. Der amerikanische Traum, vom Habenichts zum Lebemann, aus der Gosse an die Futtertröge voll Dollar, wer hart arbeitet, kommt ans Ziel. Nur eben nicht auf dem Weg, wie sich das der Bilderbuchami vorstellt. Der klassische Traum, angesiedelt in einer Parallelgesellschaft. Reizvoll dank dicker Autos, maßgefertigter Anzüge, dem Gefühl von Familie und Zusammenhalt. Die erste Verurteilung wird gefeiert wie die Taufe, man gehört nun zu einem elitären Kreis, der seinen Luxus auf dem Rücken und im Schatten der normalen Gesellschaft auslebt. Man lebt im Hier und Jetzt, denn wer ernsthaft weiter denkt, sollte ins Grübeln kommen. Da ist nichts mit Rente und so dick das Band der Freundschaft sein mag, das Ende des Traums kann eigentlich nur die Kugel im Kopf oder das Zimmer mit vergitterter Aussicht sein.
"Du verpfeifst niemals deine Freunde und hälst immer den Mund."
Klingt toll, aber was, wenn einem der Arsch so auf Grundeis geht, das die Eier einfrieren? Wie in der normalen Gesellschaft, irgendwann kann der Punkt kommen, dass der eigene Kopf wichtiger ist als der der Freunde. Was für Otto-Normalbürger nur bedeutet, das man zu Weihnachten mit einer Grußkarte weniger rechnen sollte, kann hier der Sargnagel sein. Im besten Fall ist man einfach nur noch wie "die Anderen", auf die man vorher so verächtlich hinabgeblickt hat.
"Das ist der schwerste Teil. Heute ist alles anders. Kein Trubel mehr. Ich muss immer bloß warten wie jeder andere. Bekomme nicht mal anständiges Essen. Gleich nach meiner Ankunft hier bestellte ich Spaghetti mir Marinara-Soße und ich bekam Eiernudeln mit Ketchup. Ich bin ein durchschnittlicher Niemand. Ich werde den Rest meines Lebens wie irgendein Trottel verbringen."
Scorseses Epos ist für mich der beste amerikanische Gangsterfilm nach Coppolas Godfather-Filmen. Ganz anders erzählt, ruppiger und weniger elegant, aber auf seine Art einfach nur fantastisch, unglaublich detailgetreu und bis ins Letzte liebevoll. Ich liebe Scorseses Stil. Wie er Jahrzehnte in 2 1/2 Stunden abhandelt, ohne das ich das Gefühl habe, irgendwas verpasst zu haben. Seinen Einsatz von Musik, die Kamera von Michael Ballhaus, die Dialoge ("Wie meinst du das, ich bin komisch?!") und die Darsteller.
Lieblingsfilme zu beschreiben find ich immer so schwierig, da sie dieses Besondere haben, dass man einfach fühlt, ohne es direkt in Worte fassen zu können. "GoodFellas" hat das, und zwar ganz viel davon.
Dürfte einer der enttäuschensten Filme des Jahres sein. Was wäre da möglich gewesen. Pustekuchen.
Es fängt ja auch noch recht vielversprechend an, doch "The Raven" erweist sich mit fortlaufender Zeit als 08/15 Killerjagd mit zumindest halbwegs schicker Aufmachung. Der Film hangelt sich zwar an den Geschichten Edgar Allen Poes entlang, lässt dafür alles vermissen, was diese ausmacht. Von düsterer Spannung und einnehmender Stimmung ist hier nichts zu spüren. "The Raven" hätte es gut getan, sich nicht nur an Poes Ideen zu bedienen, sondern sie auch entsprechend umzusetzen. So schleift die Spannung bald auf der Felge. Im eher schnarchigen "Da Vinci Code"-Stil wird von einem Hinweis zum nächsten gehechelt, da helfen auch Konservennebel, Kutschengeratter und gelungene Ausstattung nicht viel. Die banale Auflösung passt da prima in diesen einfallslosen Film, der nur kurzzeitig Interesse erwecken kann.
Es geht klar schlechter, John Cusack geht immer, aber gemessen an der Erwartungshaltung, dem Potenzial und was man schlussendlich daraus macht, schon sehr verschenkt. Durchschnitt, aber mehr nun wirklich nicht.
Ich dachte bisher, den meisten Zunder gibt es bei Mr. Vincent Vega, aber hier fließt ja fast Blut. Super, immer weiter... :)
♥♥♥
Danke für alles!
Früher war alles besser. Da gab es noch Raider und kein Twix(t), Val Kilmer sah noch nicht aus wie ein geplatzter Pudding und war noch ansatzweise ernst zu nehmen, Bruce Dern wirkte auch noch nicht wie sein eigener, seniler Großvater und Francis Ford Coppola war einer der besten Regisseure der Welt.
Brauchte er (mal wieder) Geld oder hat er sich wie sein Protagonist einfach nur zu sehr einen gezwitschert und von Edgar Allen Poe geträumt? Ich will ja zumindest anerkennen, dass "Twixt" stellenweise schön anzuschauen ist und eine partielle Ästhetik hat. Aber der Rest? Ist ja ganz wunderbar, wenn man dezente Gothic-Schauer-Atmosphäre zeigen kann, aber eingebettet in so eine krude Geschichte, mit albernen und unfreiwillig komischen Momenten und dem hilflosen Versuch, sich als Meister des Surrealen zu verkaufen, das ist schon ernüchternd. Coppola begibt sich auf eine Gebiet, von dem er scheinbar nicht viel versteht und scheitert damit kläglich. Einige aus dem Gesamtkontext gerissene Szenen muten sicherlich schön und interessant an, das große Ganze ist leider ziemlich vergeigt. Wäre es wirklich abstrakt und viel mehr interpretativ, wie z.B. bei David Lynch, vielleicht wäre es dann brauchbarer. Vielleicht. Dann müsste noch die Inszenierung abseits der optischen Schmanckerl stimmen, wer weiß...
Traurig, was aus Coppola geworden ist.
Grundsatzfrage: Sollte man sich "The Thompsons" anschauen, ohne den Vorgänger "The Hamiltons" zu kennen? Jein.
"The Thompsons" funktioniert sicher nicht weniger gut ohne Vorkenntnisse, dafür erklärt er genug. Kenner von "The Hamiltons" können den einzelnen Figuren mehr abgewinnen, sind schneller im Bilde, aber gerade Letzteres ist nicht unbedingt positiv.
"The Hamiltons" war über weite Strecken sehr zäh und nur dadurch interessant, dass man nie so genau wusste, was denn bitte mit dieser komischen Familie los ist. Diesen Effekt hat auch "The Thompsons" aber eben nur für ganz kurze Zeit. In diesen Minuten ist Vorkenntnis kein Vorteil, da der klitzekleine Überraschungsmoment fehlt.
Im direkten Vergleich finde ist"The Thompsons" leicht besser, obwohl bzw. gerade weil er massentauglicher ist. Wie schon beschrieben, "The Hamiltons" war lange öde und nur durch seine Geheimniskrämerei interessant, "The Thompsons" geht viel zackiger zur Sache, ist deutlich flotter erzählt und funktioniert als B-Genrebeitrag ganz okay. In knappen 78 Minuten ist kein Platz für viel Rumgemache, was in dem Fall dem Film gut tut. Schon erstaunlich, dass die FSK den uncut durchwinkt, unblutig ist anders.
Geschnitten würde der aber auch kaum noch auf spielfilmtaugliche Zeit kommen. Darauf wurde im Vorgänger fast komplett verzichtet, das macht einen der großen Unterschiede aus. "The Thompsons" ist jetzt typisches Genrekino mit den üblichen Reizen, ist immer noch Low-Budget, aber durchaus nicht verkehrt. Längen können gar nicht aufkommen, die Geschichte wird vernünftig weitererzählt, das Tempo stimmt. Die Story ist letztendlich nur extrem dünn.
Wer keinen Knaller, sondern einfach nur einen wenig zimperlichen Genrebeitrag mit gelungener Handwerksarbeit erwartet, macht bei "The Thompsons" nicht wirklich etwas falsch, aber es muss dann auch nicht zwingend sein.
Ach, was hab ich damals auf "Eraser" eingeprügelt, die Zeit heilt alle Wunden. Ich fand den damals so doof, so scheiße und heute finde ich ihn scheiße-doof. Inzwischen ist das deutlich mehr wert. Damals Blockbusterkino mit Hoffnung, heute Trash mit Budget.
Zum Thema, ich werde alt, ich werde auch gnädig. Der Quatsch wird erträglich. Arnie im Herbst seines Schaffens karikiert sich selbst ohne es zu wollen, James Caan hat die Haare schön und ist sich dessen im Gegensatz zum Schwarzbrotbäcker wohl voll bewusst, aber was soll er auch machen, "Misery" war gestern, "Der Pate" vorgestern, heute (also damals) muss(te) die Miete gezahlt werden. Was mal blöd war, ist es heute noch, aus Schrott wird nicht Gold, aber mit Abstand mag man schmunzeln und nicht alles auf die Gold/Schrott-Waage legen. Die 90er von heute sind die 80er von früher, ich kann mir das geben, der Schmarn und Zeitgeist scheißt mir ins Gesicht, aber ich sehe das alles etwas lockerer, entspannter, ich werde halt grau und senil, haben die Enten im Park eigentlich noch trockenes Brot?
"Eraser" macht bumm, Arnie zieht eine Fresse wie nach einer Darmspiegelung, Caan hat die Haare schön, was soll's. Rums-bums, Ente tot alles gut, Trash edelt die 90er, ich bin bereit dafür. Alterweise und mit wenig zufrieden. Gute Nacht.
Ein Schmetterling fliegt über eine Bilderbuchidylle, traumhaft schön, um dann in einem Elektrozaun zu verenden, der eine absurde, aber wohl sehr realistische Grenze zieht.
Tolle erste Einstellung zu einem tollen Film aus Mexiko.
So was wie "Die Klapperschlange" in real und umgekehrt.
Durch einen Stromausfall gelingt es drei Jugendlichen aus dem großen Elend von Mexico-City in das geschützte, kameraüberwachte Paradies von La Zona einzudringen. Ihr Beutezug endet mit einem Totschlag, nur einer von ihnen kommt da lebend raus. Was dann folgt, ist Panik in der Schickeria. Elitäre Selbstjustiz nimmt wahnsinnige Formen an. Wir sind das Gesetz, wer es wagt einzudringen, muss mit den Konsequenzen rechnen. Das zeigt die Kluft zwischen Arm und Reich, gerade in diesen extremen Grenzgebieten, mehr als deutlich auf. Sobald das Pack sich in der selbsterschafften Oase rumtreibt, ist schnell alles egal. Das Establishment darf jagen gehen, fühlt sich angegriffen und ist im Recht, ist doch klar. Selbst die eigentliche Justiz stört da nur, wer sind die schon? Am Ende muss ein Zeichen gesetzt werden, die Grenzen klar definiert sein. Hauptsache der Strom läuft wieder, die Kameras sorgen für Sicherheit und wenn draußen der pure Kampf um das Überleben herrscht, was geht das uns an? Uns geht es gut und denen nicht und wenn sie das stört, sollen sie doch in die andere Richtung schauen. Aber sollten sie uns zu nahe kommen, wir können auch anders.
Kommen wir uns nicht komisch vor, wenn unser Luxus über das große Nichts strahlt, abgetrennt durch Zäune? Wundert es uns, wenn die Armut die Chance nutzt um vom Unereichbaren ein Stück zu stehlen? Wenn ja, in La Zona sind sie falsch, lieber Monaco, das grenzt nicht mal an Arme-Leute-Land und es gibt keine Probleme. Außer der Dom Pérignon ist warm...
Der Film ist nicht mal ansatzweise so überzeichnet wie mein Kommentar, im Gegenteil, wohl sehr realistisch, es trifft aber seinen Ansatz. Die Angst der besseren Gesellschaft vor dem Eindringen der Armut, die vor der Tür steht und beunruhigt. Wenn sie drin ist, muss sie weg. So schnell und direkt wie möglich.
"The Reef" ist eine positive Überraschung. Aus der extrem minimalen Handlung wird ein effektiver Survivalfilm gebastelt, was zum an seiner gekonnten Umsetzung liegt wie der Tatsache, dass die Haiattacken nicht im Stil eines Horrorfilms als einziges Thrill-Element ausgeschlachtet werden, sondern eher begleitend zu der ohnehin schon lebensbedrohlichen Situation. So oft muss niemand attackiert und gefressen werden, das Drumherum reicht schon, um die Survivalstimmung spürbar zu machen. Das offene Meer ist mindestens genauso bedrohlich und scheint als auswegloses Gefängnis, das früher oder später ohnehin den sicheren Tot bedeutet. Der oder die Haie sind nur der direkte Feind, der den Überlebenskampf deutlicher macht.
Von Beginn an besticht "The Reef" durch seine Optik. Die Aufnahmen des Ozeans sind zunächst schön, fast idyllisch, werden im Handlungsverlauf zur Kulisse der Hilflosigkeit. Das Meer als scheinbar grenzenloset Raum, der einerseits schön anzuschauen, andererseits enorm beklemmend sein kann. Das kommt bei "The Reef" hervorragend rüber. Hauptsächlich dafür verantwortlich ist die großartige Kameraarbeit, speziell natürlich im Hauptteil der Handlung. Die Unter- und Überwasseraufnahmen erzeugen eine sehr dichte Atmosphäre, man ist nah dran und tatsächlich mittendrin. Die Spannungsmomente sind gut gesetzt, das Grauen scheint jederzeit zuschlagen zu können, dem Film gelingt es, jederzeit intensiv zu sein.
Einziges Manko ist die wirklich karge Handlung. "The Reef" funktioniert beim ersten Durchlauf absolut, dann wird es wohl dünn. Für das erste Mal sehenswert, was sich danach relativieren dürfte.
Interessante Listenidee. Spontan fällt mir natürlich Hitchcock und der MacGuffin-Koffer ein.
[...] Mark L. Lester wirft bei seinem zum Kultfilm avancierten Streifen viel in einen Topf. Pessimistische In-die-Fresse-Überzeichnung des amerikanischen Schulalbtraums, reaktionären 80er Trash und Exploitation-Rache-Reißer. Kritik am Bildungs-, Erziehungs- und Justizsystems der 80er wird als Kapitulation vor der Gewalt Halbstarker dargestellt, mit grobschnittiger Figurenzeichnung von den guten, hilflosen Musterschülern, den bösen Fascho-Punk-Pusher-Abschaum ohne jegliche Moral und Grenzen, den resignierten Pädagogen, Gesetzeshütern und dem letzten wackeren Lehrer, dem am Ende auch nur noch Vergeltung bleibt. Das klingt nach Satire und ist es im Kern auch, wobei man "Die Klasse von 1984" in erster Linie als wilden Auswurf der wilden 80er sehen sollte. Klischees werden bis ans Limit ausgereizt, es gibt nur ganz doll so oder ganz doll so, dazwischen ist kein Platz. Unter dem Deckmäntelchen des Fingerzeigs auf Missstände wird reines Auge-um-Auge-Revenge-Kino aufgetischt, in dem Gewalt nur mit Gewalt besiegt werden kann, Aktion und Reaktion, gut gegen böse. [...]
HBO Fernseh-Thriller von TV-Spezi Geoff Murphy, der in der Zeit einiges für den Sender inszenierte. "Blind Side" wirkt nie wie für die große Leinwand gemacht, kann aber zumindest einen damals nahmenhaften Cast bieten. Ron Silver und Rebecca De Mornay als Ehepaar, das in Mexiko dummerweise einen Polizisten überfährt und sich schnell verkrümelt, um der fairen, einheimischen Justiz zu entgehen. Kurz darauf steht dann niemand anderes als Rutger Hauer vor der Tür, der nach einem Job fragt und diesem Anliegen mit doppeldeutigen Aussagen über besagte Umstände Druck verleiht.
Die Story von "Blind Side" ist genauso simpel wie sein Drehbuch, ist dafür straff erzählt. Nicht überraschend, aber auch nicht langweilig. Wäre einfach nur Durchschnitt, wenn da nicht der Hauer wäre. Der blonde Hüne mit dem stahlblauen Blick ist großartig und wertet den Film enorm auf. Bedrohlich, leicht obendrüber, aber in einem Maß, dass es einfach in diesen Rahmen wunderbar passt.
Dank dem bösen Hauer mit dem deutlich zu sehenden Dachschaden lässt sich "Blind Side" einmal ganz ordentlich anschauen, mehr soll es wohl auch nicht sein und hat sein Ziel damit erfüllt.
Onyxxx' Kiste der Pandora, Teil 9.
"Arena of the Babes" a.k.a. wie auch immer, ist auch scheißegal...
So, wie kann ich den denn bewerten? Keine Ahnung, echt nicht. Das ist ein Lesben-Soft-Porno mit Gelecke und Geknete, ist FSK:16 und somit nicht mal was zum...äh...genießen.
Im Internetzeitalter muss man doch nicht mal mehr mit eingezogenem Kopf in die Schleuderabteilung der Theke huschen, dann eine Stunde mit dem "Hups, was steht denn hier"-Blick um die Regale schleichen, um sich letztendlich mit hochrotem Kopf "Bumsfidel & kaum gebraucht" auszuleihen und mit der dunklen Tüte schnell das Weite suchen, bevor man dem Nachbar oder Onkel Heinz über den Weg läuft. Nein, man kann sich alles anschauen, umsonst und auch mit Tieren, gammligen Obst, Fäkalmalerei oder lüsternen Rentnern, bekommt eh keiner mit. Wer selbst dafür zu feige ist, Sport1 hat so was auch im Nachtprogramm, ohne Vorspulen von peinlichem Volldeppenlaientheater.
Ich habe, wie versprochen, den Film komplett durchlaufen lassen, wobei ich etwas geschummelt habe. Ich habe das Wohnzimmer aufgeräumt, die Katze bespaßt und irgendwas im Internet gemacht, aber ich hab ihn durchlaufen lassen. Mehr kann keiner verlangen.
Ich kann diesem Film nur 0 Punkte geben, nichts, nicht mal die Mupen, fand ich auch nur einen halben Punkt wert. Ein Totenkopf gibt's natürlich nicht. Denn: Egal, was aus der dunklen Kiste noch kommt, das Schlimmste ist geschafft, das freut mich.
Wenn die Amis nicht so selbstverliebt wären, es wäre so einfach. Nehmt unsere besten Regiesseure: Schweiger oder Herbig. Bei denen ist Erfolg doch garantiert. X-Millionen deutsche Kinogänger können doch unmöglich alle bescheuert sein.....?!?!?!
Found-Footage rollt und rollt, scheinbar bekommt das Publikum davon nicht genug. Oder es verfolgt den gleichen Zweck wie der ganze Scripted-Reality Quatsch im TV: Man braucht nicht so viel Geld, muss nicht so viel nachbearbeiten und kann so prima Sachen verkaufen, die sonst keiner haben will. "Grave Encounters" ist dabei jedoch gar nicht so schlecht, zumindest ist der Streifen hinten raus recht effektiv und kann durchaus einige schaurige Momentchen erzeugen. Innovativ ist es (natürlich) nicht, das irre Setting mochte ich dafür. Durch sein zügiges Tempo im letzten Drittel und die dann auch vernünftige Atmosphäre lässt sich "Grave Encounters" schon ganz gut anschauen, wobei ich mir dabei nicht in die Hose scheiße. Simpel, aber ganz effizient. Geht in Ordnung, selbst für mich Found-Footage-Skeptiker und immer noch nicht Freund. Zumindest stellt er mal klar: Lobotomie tut zwar kurz weh, aber beruhigt die Nerven. Immerhin. ;)
Einer dieser Filme, die dann am besten wirken, wenn man keine Details über die Handlung im Vorfeld erfährt.
"The Hamiltons" ist ein kleiner Independent-Horrorfilm, dessen Vorzüge nicht in den genretypischen Reizen liegen. Was Thrill, Schockmomente oder Gore angeht, ist das alles nicht besonders, bezieht sein gewisses Etwas aus seiner leicht ungewöhnlichen Zeichnung eines bekannten Themas. Durch seinen etwas bescheidenen Look, seine auch nur durchschnittlichen Darsteller und das leicht schleppende Tempo braucht er seine Zeit, was bei der recht knappen Laufzeit vielleicht nicht unbedingt ein Pluspunkt ist. Längen sind somit vorhanden. Letztendlich gefällt mir seine Idee und seine ungwöhnliche Umsetzung, wobei da durchaus mehr drin gewesen wäre.
Ambitioniert, interessant, leider oft eher langweilig.
"Wolverine" hat, wenn überhaupt, nur einen Sinn: Die in der Original Trilogie so mysteriöse Hintergrundgeschichte des Namensgebers zu beleuchten. In der Form lässt sich darauf auch gut und gerne verzichten. Der Film ist gänzlich überflüssig und scheitert sogar an Dingen, für die er eigentlich geschaffen ist.
Obwohl sich "Wolverine" eben komplett auf seine Hauptfigur konzentriert, wirkt er in seiner Figurenzeichnung so platt wie kein anderer "X-Men"-Film. Ja, es werden gewisse Wissenslücken geschlossen, aber das war auch der Mindestanspruch. Der Film um diese Fakten ist so lieblos und wenig geschickt gebastelt, das ärgert schon. Besonders, dass Gavin Hooks sich nach seinem Überraschungserfolg "Tsotsi" für so einen Reißbrett-Blockbuster hergibt. Business as usual, schade.
Nicht im Ansatz erreicht "Wolverine" die Qualität von Bryan Singers Filmen, sogar Brett Ratners Auftritt war klar besser, da er sich deutlicher an den Vorgängern orientierte. Hier gibt es eine schwache Handlung, nur durch seine "Hintergrundinformationen" rudimentär interessant, mit auf spektakulär getrimmten Actionszenen, die sich beim richtig spektakulären Popcornkino aber auch noch deutlich hinten anstellen müssen. Viel pseudo-cooles Gehampel, blödes Gequatsche und eine erschreckend simple Charakterisierung, die ja die eigentliche Stärke darstellen sollte. Das ist unkreative Massenware, ohne jemals den Geist seiner Vorgänger aufzunehmen. Da sollte die Brücke zwischen effektvollem Blockbuster-Kino und interessanten Figuren geschlagen werden, was die "X-Men"-Reihe so deutlich vom Durchschnitt abgehoben hat. Das versemmelt "Wolverine" überraschenderweise gewaltig, ist nur noch einfacher Krawall ohne Tiefe, die zwar zwanghaft heraufbeschworen wird, aber tatsächlich nicht vorhanden ist. Das bei dem Projekt so in den Sand zu setzen, auch eine Form von Kunst, da gerade das doch erwartet wurde.
Im Vergleich mit dem restlichen "X-Men"-Film-Universum ein blöder und unnötiger Ausreißer, der Dank "First Class" ja wieder ausgebügelt wurde. Das Wolverine-Thema ist ja noch nicht tot, der neue Film bekommt seine faire Chance.
Die große Diskrepanz liegt bei "The Pact" ganz klar zwischen Inhalt und Auftreten. Als Drehbuchautor ist Nicholas McCarthy scheinbar nicht ansatzweise so gut wie als Regisseur. Das Skript von "The Pact" hebt sich kein Stück vom Haunted-House-Einheitsbrei ab, zumal dieses Genre an sich schon verdammt ausgelutscht ist. Da kann man wenig neue Ideen bringen, die gibt es hier auch nicht. Im Prinzip alles schon mal gesehen. Einen klitzekleinen Quasi-Twist gibt es zwar, womit nicht unbedingt zu rechnen ist, der ist dabei jetzt aber auch nicht so richtig twisty und genauer betrachtet auch ziemlich unglaubwürdig.
So weit so durchschnittlich, aber: Die Umsetzung kann sich verdammt noch mal sehen lassen. Die Stimmung ist von den ersten Minuten an dicht, die Bilder und Kameraführung weit über dem üblichen Direct-To-DVD-Standard, die Soundkulisse passend und gut gewählt. Das Handwerk stimmt absolut. McCarthy greift auf inhaltliche Klischees und Standards zurück, verkauft sie dafür sehr gelungen. So bleibt "The Pact" zwar ein wenig, oder eher gar nicht, innovativer Genrebeitrag, der das aber gekonnt kaschieren kann. Wer nicht das pure Gold erwartet, wird mit nettem Blech belohnt, das durchaus seine Momente hat und mit besserem Inhalt sogar als Geheimtipp gehandelt werden könnte. Alles in allem sehr solide, Nicholas McCarthy kann man noch eine Chance geben. Zumindest als Regisseur hat er die klar verdient.
"Adam Resurrected" hätte locker die beste Regiearbeit von Paul Schrader sein können, das Potenzial scheint grenzenlos. Die Geschichte ist an sich brillant, die Darsteller durch die Bank großartig und er hat Momente, die unter die Haut gehen (allein die Szene mit Goldblum und Bleibtreu auf dem Friedhof, da lässt der Film wohl niemanden kalt). Woran der Film auf sehr hohem Niveau (leicht) scheitert, ist die Herangehensweise. Entweder ist er zu kurz, oder er will in der Kürze der Zeit zu viel. Auf 3 Stunden ausgedehnt, das wäre wohl eine Ausnahmefilm. So beackert Schrader viele interessante und jede für sich bewegende Szenarien, von denen keins wirklich geschlossen wirkt. Das Ende versucht alles noch zu verbinden und erscheint auch toll, aber letztendlich wirkt es nur so. So richtig konsequent zum Ende gebracht, um alle Ansätze zu bedienen, ist es leider nicht. Schrader wollte sicher einen herausragenden Film machen, das hätte er auch sein können, aber es gelingt ihm nicht.
Genug der Kritik: Hätte, wäre, wenn..."Adam Resurrected" schöpft sicher nicht sein Potenzial aus, reißt zu viele Baustellen auf, die alle für sich schon für einen 90minüter gereicht hätten, aber gefällt dennoch. Dafür hat er zu viele tolle Szenen, eine bewegende Geschichte und ein famos aufspielendes Ensemble, aus dem (natürlich) Jeff Goldblum so heraussticht, dass man sich fragen muss, warum er sich so selten (und dann in dieser Form) blicken lässt. Ein guter, aber kein fantastischer Film. Einen Blick sollte aber jeder riskieren, dafür punktuell einfach zu gut.