Johannes Jarchow - Kommentare

Alle Kommentare von Johannes Jarchow

  • 5

    Ich kenne den Roman nicht, aber wenn William S. Burroughs als Heten-Ehemann und Vater inszeniert wird, ist das schon unangenehmes Straightwashing. Es lässt etwas wesentliches weg. Die Sexszene, nach der Dean seinen Kunden als Schwuchtel beleidigt, ist das queerste, was ON THE ROAD zu bieten hat. Der Rest ist Schweigen und Spekulation. Wenn hier viel zitiert wird, kann das Buch nicht viel taugen.

    QUEERfaktor: 1

    • 2

      Ob Adele lesbisch ist, interessiert angesichts des grausam schlechten Films schon nicht mehr. Ich kann mich auch schon gar nicht erinnern, drei Wochen sind ne lange Zeit. Aber es gab wohl einen kleinen Flirt mit Becky. Wen juckts?

      QUEERfaktor: 0,1 (und damit hat es der Film völlig zu unrecht in die QUEERmdb geschafft)

      • 5 .5

        Ich fand eigentlich nur die Musik interessant, sehr lanadelreyesk. Von der lesbischen Beziehung hätte ich gern mehr gesehen als nur son komischen Pseudosex und Pseudokünstlergetue. Das wirkte gerade bei der Nebendarstellerin ziemlich aufgesetzt. Trotzdem ist BLOODTHIRSTY nicht wirklich schlecht. Nur ziemlich schlicht.

        QUEERfaktor: 5

        • 6
          Johannes Jarchow 10.04.2022, 22:16 Geändert 10.04.2022, 22:26

          Robbie Amell, ich möchte zwei Kinder von dir. Wir müssten aber schnell loslegen, ich bin alt. Und du auch. Teenager kannst Du nicht mehr spielen. Konntest Du 2014 schon nicht.

          QUEERfaktor: 0.15 (Mr. Filmore findet Wes auch sexy, aber der ist ne Duff)

          • 5

            QUEERfaktor: 0.1 (Wrestlerdaddy überrascht seine Wrestlertochter Tina mit ner (Hetero-)Frau im Bett und hält sie für lesbisch. Ob sie es ist, wird nicht thematisiert. Sie bleibt als einzige Single.)

            • 6
              Johannes Jarchow 09.04.2022, 22:19 Geändert 09.04.2022, 22:19

              Ein paar Figuren und Episoden weniger hätten dem Film gut getan. Mark Waschke zum Beispiel hätte man komplett streichen können, ohne dass es die Geschichte verändert hätte. Aber es war leider auch ein talentloser Cutter am Werk.

              QUEERfaktor: 2

              • 5

                Sagt ein Mann zu einem anderen: Ich dachte Religion geht vorbei wie Homosexualität oder Rauchen. Der andere, ein Moslem, erwidert nichts.

                QUEERfaktor: Fuck you very, very much!

                1
                • 10
                  Johannes Jarchow 08.04.2022, 20:47 Geändert 29.08.2024, 18:52

                  ▶️ https://www.queermdb.de/film/owensersteliebe2012.html

                  Ein abgefahrerner Liebesfilm der anderen Art. Seltsamerweise hat der Regisseur hinterher nie wieder etwas ähnliches gemacht. Dabei ist, was er hier abgeliefert hat, an Exzellenz auf so vielen Ebenen nicht zu übertreffen. OWENS ERSTE LIEBE beginnt als wahnsinnig lebendiges Sozial- und Familiendrama. Ich weiß nicht, was die für ein Englisch sprechen und britisches Englisch verstehe ich eigentlich am besten, aber hier verstehe ich ohne Untertitel fast nix. Und dann kommt Liam ins Spiel, eine hyperaktive Koksnase, die den restlichen Film mit seiner überdrehten Art dominiert. Inhaltlich will ich gar nicht weiter spoilern, man sollte die emotionale Achterbahn unvorbereitet "genießen". Es wird übergriffig, auch für den Zuschauer.

                  QUEERfaktor: 6.75

                  • 10

                    Einer der schönsten Liebesfilme überhaupt. Und da braucht man auch nicht das Wort lesbisch voranzusetzen. Mir fällt spontan kein anderer Film ein, der das Thema, es verlieben sich zwei Menschen, die eigentlich glücklich mit jemand anderen zusammen sind, so authentisch und nah inszeniert hat. Und die letzte Szene wird mit einem meiner Lieblingssongs der schwedischen Sängerin Robyn unterlegt. Wem hier das Herz nicht übergeht, der hat keins.

                    QUEERfaktor: 8

                    2
                    • 7
                      über Tomboy

                      https://www.queermdb.de/film/tomboy-2011.html

                      Céline Sciamma hat es einfach drauf, mit wenig Tamtam viel zu erreichen und das Beste aus ihren Darsteller:innen herauszuholen. Sie hat dem Thema der Geschlechtsidentität von Kindern nichts neues hinzuzufügen, und was sollte das auch sein, aber durch ihre Qualität findet es sein Publikum, das sich vielleicht zum ersten Mal damit auseinandersetzt, auseinandersetzen muss. Ein wichtiger Film für die nächsten Generationen, die die Fixierung auf das biologische Geschlecht hoffentlich endlich überwinden können. Gender ist eine Lüge.

                      QUEERfaktor: 7

                      3
                      • 7

                        ▶ https://www.queermdb.de/film/gut-zu-voegeln-2016/

                        GUT ZU VÖGELN mag charmant und lustig sein, vor allem für RomCom-Fans, für Liebhaber des Queeren Kinos ist die Berliner Dramedy ein Ärgernis. Während die Heten explizit kneten und vögeln, ist der einzig relevanten schwulen Rolle nicht einmal ein Küsschen gestattet. Es bleibt bei einer zarten Annäherung, Kopfneigen, Abblende. Der Witz: Der Auserwählte (sturzbetrunken) ist grün angemalt und Nuri, der schwule Türke (mit vermeintlich homophoben Eltern), hat am nächsten Tag grüne Schminke im Gesicht. Das allein könnte sogar als veritabler Gag durchgehen, aber...

                        !ACHTUNG SPOILER! Die zweite (noch weniger) relevante Rolle ist die transsexuelle Lillith. Und natürlich verliebt sich Nuri in Lillith auf den ersten Blick, weil: Treffen sich zwei Queere, zack!, knick, knack. Deswegen müssen sich Heteros ja so vor uns fürchten. Schwule wollen jeden Mann. Und Transen sind ja auch nur Kerle, wir wollen da nicht so streng differenzieren und Haare spalten. !SPOILER ENDE!

                        Drei queere Rollen, alle drei miteinander sexuell verbandelt. Fehlt noch Nora Tschirner. Die spielt einen Mann in irrem Faschings-Cross-Dressing. Und das einzig und allein zur allgemeinen Beömmelung. Mei, was hab ich g'lacht!

                        QUEERfaktor: 2

                        • 4 .5

                          In jeder Hinsicht ärgerlich durchschnittlich.

                          QUEERfaktor: 0 (ein schwuler Filmemacher dreht einen Tanzfilm)

                          • 7 .5

                            Anfangs haben mich die beiden überspannten Hauptfiguren ziemlich genervt, aber die legen beide recht schnell ihre manische Übergriffigkeit ab. Drei Stunden hätte ich mir das nicht gegeben. Und natürlich brilliert Dolan einmal mehr mit seinen stylishen Looks, einem exquisiten Musikgeschmack und einer Geschichte, die immer wieder überrascht, unterhält, ein Anliegen hat. Hier ist ein großer Künstler am Werk, der etwas zu sagen hat. LAURENCE ANYWAYS ist eine Ankündigung. Dolan hat gerade erst angefangen.

                            QUEERfaktor: 8

                            2
                            • 6 .5

                              Das positive an JOE BELL ist, dass er seinem Protagonisten nicht mehr Tiefgang andichtet und mit ihm und seiner Aktion durchaus kritisch ins Gericht geht. Das negative ist, dass der Film seinen Tiefgang nicht aus anderen Quellen holt. Die Ohnmacht, die Schuld, das wenig hilfreiche Verhalten von Joe Bell erschließen sich schnell und sind auf 90 Minuten zu wenig Stoff. Dem stellen die Drehbuchautoren einen ziemlich cleveren Twist entgegen, der die Geschichte bis zur Auflösung in Spannung halt. Danach fällt es leider gemächlich ins Langweilige, weil ... SPOILERalarm ... die interessanteste Nebenfigur erst einmal verschwindet. Dummerweise kannte ich den Twist vorher schon. Trotzdem. Ich hatte das eine oder andere Mal Pipi in den Augen, obwohl ich Lithium dagegen nehme.

                              Ich frage mich ja immer, was passiert wäre, wenn ich mich in der Schule (Abi 99) geoutet hätte. Richtiges Mobbing hätte es wahrscheinlich nicht gegeben. Aber es war trotzdem undenkbar. Es gab in der ganzen Schule keine geouteten Schüler:innen. Selbst in der Uni habe ich mich noch zwei Jahre verleugnet. Verschwendete Energie, verschwendete Zeit.

                              QUEERfaktor: 7

                              3
                              • 8

                                In seinem Genre ein kleines Meisterwerk. | QUEERfaktor: 8.5

                                1
                                • "Hast Du etwas getan, das unser Ansehen für immer schaden kann?"
                                  Ich hasse diese mittelalterliche Hinterwäldlerdenkweise unter Muslimen. An das Opfer wird kein Gedanke verschwendet, aber EHRE und ANSEHEN, scheiß durch die Socken, das ist wichtig. 🤮

                                  • 6 .5

                                    Als RomCom-Bitch bin ich nicht in der Lage, das Scheiße zu finden.

                                    QUEERfaktor: 0.2 (ein lesbisches Paar hat Kuss inklusive einen kurzen Auftritt)

                                      • 4
                                        Johannes Jarchow 29.03.2022, 23:17 Geändert 30.03.2022, 00:28

                                        Hab ich nicht verstanden und nach der Hälfte hat es mich auch nicht mehr interessiert. Immerhin wurde das beschissene "Drehbuch" ansprechend bebildert.

                                        QUEERfaktor: 6.5

                                        • 7
                                          Johannes Jarchow 29.03.2022, 22:06 Geändert 29.03.2022, 22:06
                                          über Tove

                                          QUEERfaktor: 8
                                          ▶ https://www.queermdb.de/lesbischer-film/tove-2020/

                                          Die queere Parallelgesellschaft in Helsinkis Bohème der 1950er
                                          Ich bewerte den QUEERfaktor mit 8, weil die lesbische Liebesgeschichte der Schwerpunkt des Films ist, mit der Bisexualität der Protagonistin ein zweites queeres Thema aufgegriffen wird und beide Aspekte fortschrittlich inszeniert sind. Einzig die nahezu komplette Ausblendung der Diskrimierung von queeren Frauen jener Zeit, auch wenn das Künstler:innenmilieu die Darstellung rechtfertigen mag, reduzieren den QUEERfaktor leicht. Homosexualität wurde in Finnland 1971 legalisiert. TOVE spielt hauptsächlich in 1950ern.

                                          Durchgängig stark inszenierter Liebesfilm ohne Längen, mit einem fantastischen Cast und einer wunderbaren Synchronisation.

                                          2
                                          • 7
                                            über Toubab

                                            Nach der Zweitsicherung heute tut es mir leid, Julius Nitschkoff für diesen Film angezickt zu haben. Ich fand ihn gar nicht mehr soo homophob inszeniert. Man merkt, dass TOUBAB öffentlich-rechtlich co-produziert wurde und ein erzieherisches Konzept mal mehr, mal weniger penetrant

                                            QUEERfaktor: 4.5

                                            • 7

                                              Wann kommt Season 2 ins öffentlich-rechtliche Pay-TV? Gibt es eine dritte Staffel?

                                              QUEERfaktor: 0

                                              • 7
                                                Johannes Jarchow 26.03.2022, 01:06 Geändert 26.03.2022, 01:07

                                                Künstlich in die Länge gezogener Krimi. Überlänge bringt halt Kohle.

                                                QUEERfaktor: 0.1 (Catwoman wird auf eine absurd subtile Art als bisexuell inszeniert, was sogar die Zensur in Russland und im Nahen Osten problemlos übersteht)

                                                1
                                                • 7
                                                  Johannes Jarchow 23.03.2022, 12:56 Geändert 23.03.2022, 12:58

                                                  Ab der zweiten Hälfte wird das Potenzial der vorangegangenen Episoden leider verschenkt. Weniger ist mehr. Die guten Kino-Looks tragen keine zehn Stunden.

                                                  QUEERfaktor: 0

                                                  • 6

                                                    Launige Sprüche, cooler Cast, zum Ende hin etwas trocken.

                                                    QUEERfaktor: 0 (Brian ist eine Klischeetunte, könnte trotzdem hetero sein, kaum zu glauben, ist aber so)