Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Titelfindung in Deutschland in den 80ern. "Hehe da spielt n Neger und n Schlitzi mit, da tun wir so, als wär das nur einer und machen GELB-SCHWARZ draus!" Nun hätte der Film meiner Meinung nach auch "Die gelb-schwarze Panzertatze" heißen können oder vielleicht noch besser "Die gelb-schwarze Landserfratze", Rassismus geht ja immer. Der Film selber ist ein irres Ding. Es gibt Leute, die an Eisenbahnschienen rumhängen; es gibt Schwarze, die mit Latzhosen rumlaufen und auf Feldern arbeiten; es gibt sogar einen Saloon, in dem immer dasselbe grauenhafte Automatenlied läuft und irgendwann sogar einen wilden Indianer in Faschingsmontur! Also spielt der Shit im Wilden Westen, wa? Hm. Also dann müssen aber sämtliche Böswatze mit dem DeLorean eingereist sein, die tragen nämlich 70er-Klamotten und haben 70er-Haare und reden auch 70er.
Anyway, der schwarzen Ranzenlatze meucheln die Bösen die Familie weg und der gelben Schwanzerfotze den besten Buddy. Also treten die zwei Boyz am Ende zusammen den Fieslingen aus der Zukunft das Fressbrett zu Mus. So wie man überhaupt sagen muß, daß es hier eigentlich nonstop aufs Maul gibt! Das ist zwar alles nicht superspektakulär und im Grundton eher cheap, aber es gibt ein paar psychotronische SloMos, absolut abartige Musik und ein paar lustige Momente (der Indianer kracht durch den Tresen?!).
Die deutsche DVD spottet jeder Beschreibung, unterbietet also auch noch die sechste Kopie einer VHS auf dem Schulhof, aber wer richtig was zum Wiehern haben will, sollte mal von der stark besetzten deutschen Synchro aufs englische Dubbing wechseln, da lachen echt die Hühner, das klingt alles original wie SID, die Sprachausgabe aus dem 64er!
Absurd, daß für einen derart spröden Quatsch derart viel Geld locker gemacht wurde - aber noch viel absurder, daß der Film das sogar wieder eingespielt hat! Fängt an als fiese, gewaltgeile Sexploitation mit hohem Camp-Faktor und hält sich dann zwei Stunden lang für einen ernstzunehmenden Spionagethriller. Beides ist langweilig. Die Inszenierung und Bildgestaltung ist bieder, die Figuren fahl und kalt und der Sadismus- und Folterfetisch völlig deplatziert und sick. Nur Mary-Louise Parker erweckt den Film kurz zum Leben, dann geht's wieder weiter mit der altbekannten Die-Schülerin-übertrifft-den-Lehrer-Schnurre und all den entmenschlichten und perversen Russen. Furchtbar.
Einigermaßen unterhaltsame B-Sause mit etwas zu kompliziert erzählter, aber nicht komplett bekloppter Story. Nicht schön anzusehen (das große Finish spielt sich allen Ernstes vor zwei Dixie-Klos ab) und teils räudig gedreht, aber nicht unsympathisch. Ein okayer Zeitvertreib.
Die DTV-Dinger mit Brucie erkennt man nicht nur am cheapen Look, sondern auch an der Nebendarstellerriege, die wird nämlich im bunten Ringelreihen von Film zu Film weitergereicht. Lydia Hull, mit 34 schon zur 54jährigen totoperiert, war auch in SURVIVE THE NIGHT, MARAUDERS, PRECIOUS CARGO, VICE und EXTRACTION neben Willis zu sehen. Texas Battle (was fürn Name) war ebenfalls in MARAUDERS, außerdem in TRAUMA CENTER und HARD KILL. Und so geht das munter weiter. Neben einer weiteren kaputtoperierten Plastik-Tussi gibt's dieses Mal mit Michael Chiklis aber immerhin eine weitere veritable Eisenbirne an Brucies Seite zu sehen.
Naja gut, natürlich nicht direkt an seiner Seite. Denn während Eisenbirne Chiklis versucht, einen schiefgegangenen Raubüberfall zu rekonstruieren und dabei eine Leiche nach der anderen hinterläßt, verbringt Willis 98% seines insgesamt vielleicht 10minütigen Auftritts in einem leeren Büroraum über den Dächern von Cincinatti. Auch hier müssen wir wieder über sein Spiel reden.
Ich bin mir fast 100% sicher, daß Brucie hier ein Earpiece trägt, über das ihm seine Dialogsätze ins Ohr souffliert werden. Es wirkt nämlich immer so, als würde er vorm Aussprechen seines Satzes kurz warten, und wenn er ihn dann sagt, scheint es so, als habe er den Satz gerade zum ersten Mal gehört und wäre im Grunde selbst davon überrascht, was er da gerade von sich gibt. So ergeben sich auch dieses Mal wieder bizarre Tonlagenwechsel, als wäre Willis im falschen oder wenigstens komplett anderen Film. Ist ja aber auch egal, der Scheck ist siebenstellig und darauf kommt's an.
Ein weiteres ehrliches B-Movie mit Brucie im Gepäck. Genau wie die meisten Willis-DTV-Teile ist auch dieses Ding vor allem underdeveloped und underwritten. Zwei böse Jungs wollen einer Mordzeugin in einem komplett menschenleeren Krankenhaustrakt ans Leder - die Frage ist da gar nicht mehr, warum Willis sie in Gottes Namen ausgerechnet DORT einquartiert hat ("the safest place", right), sondern was da in dieser Figurenkonstellation über 90 Minuten überhaupt groß passieren soll?! Natürlich nicht viel. Im letzten Drittel muß schon hart gestreckt werden, um Spielfilmlänge zu erreichen, Spektakuläres gibt es schon gar nicht zu sehen. Aber die bildhübsche Whelan macht ihre Sache gut, es kommt irgendwie manchmal sowas wie Atmosphäre auf und irgendwie hat es was Tröstliches, Brucie mit ner Waffe zu sehen. Tito Ortiz hab ich nicht erkannt, Steve Guttenberg aber schon, allerdings sollte man seine Rolle "Man in hospital who takes off his glasses" nennen.
Wir müssen aber über Brucies Spiel reden. Das wirkt hier nämlich so, als sei Willis ans Set geplatzt und hätte irgendwelche Sätze rausgehauen. Die Tonlage stimmt überhaupt nicht, passt manchmal null zum Rest und Willis selber kommt rüber, als habe er sich keine Zeit zum Aufwärmen genommen. Sag mal dies, jetzt sag jenes, und er so "Blalalala BLA BLA!!" Seltsam.
Macht im Vorspann einen auf apokalyptische Gesellschaftskritik. Ist dann aber doch nur ein beherztes Terrormovie mit Jürgen von der Lippe als in jeder Hinsicht entgrenztem Sattelschlepper. Der Film ist häßlich anzusehen, unangenehm sadistisch und übertreibt mitunter maßlos. Er punktet aber mit der ausführlichen Charakterisierung der weiblichen Hauptfigur, der sogar Fehler und Eigenverantwortlichkeit zugestanden werden, und mit der direkten Aushebelung üblicher Glaubwürdigkeitsfragen - Crowe ist alles so scheißegal, daß man zu keiner Zeit behaupten könnte, er würde der polizeilichen Verfolgung zu entgehen versuchen, und Pistorius ruft selbige auch schnellstmöglich auf den Plan, anstatt sich wie in anderen Filmen dieser Art allein der Bedrohung zu stellen. Der Film rüpelt sich insgesamt sehr unterhaltsam über den Asphalt und hat ein paar zünftige Crashs zu bieten (der Zementmischer ist KRASS), auch wenn man sich mit schneller ablaufenden Autobildern in Richtung Nonstop Nonsens disqualifiziert. Schon ein schöner B-Brecher mit A-Besetzung.
Landis' letzter guter Film, vielleicht sogar einer seiner besten Filme. Natürlich gibt es viel zu bekritteln, Ira Newborns kontraprodutiven Breitarsch-Jazz zum Beispiel, oder die wie immer in ihrer Aufdringlichkeit nervigen Cameos von berühmten Regiekollegen (Ritchie, Argento, Raimi usw.) und anderen Nerd-Favoriten (Forrest J. Ackerman). Ich frage mich da immer: Wer hat was davon? Der 08/15-Zuschauer weiß nicht, wer die sind, und ist höchstens irritiert von den plötzlich so präsenten Unbekannten - und wer sie erkennt, wird komplett aus dem Film rausgerissen. Ein weiterer, schon fast erstaunlicher Minuspunkt ist die Besetzung der Hauptrollen: Anthony LaPaglia und tatsächlich auch Anne Parillaud (die mit schwerem französischen Akzent sogar einen sehr sporadischen, komplett überflüssigen Off-Erzähltext sprechen muß) geben ein sehr schwaches Pärchen ab.
Aber die Idee des Drehbuchs ist einfach so originell, Landis' Humor hier on point und goldrichtig, alle bekannten Gesichter in Mafiosi-Rollen einfach großartig und das ganze Pittsburgh-Ambiente absolut stimmig. Vor allem ist das aber die große Show des großen Robert Loggia, der als Mafia-Untoter alle Register zieht und diesen blutrünstigen Horror endgültig zur schönen Sause macht.
Weitestgehend gut gedreht, mit gut gemachten Kampfszenen durchaus nah am bitteren Geschehen. Aber auch nur ein weiteres Hohelied auf die armen "Heroes" eines dreckigen Krieges, ohne Story, ohne Plot, ohne interessante Charaktere; da gibt es natürlich den attraktiven Captain mit den leeren Augen und den "lustigen" Italoamerikaner in der zweiten Reihe. Frauenfeindlichkeit und Rassismen sowie die ständige Herabwürdigung des vietnamesischen Volkes werden dabei vorwiegend als Jokes präsentiert, die finale Eroberung des Hackfleischhügels von Philip Glass abartig benudelt. Ein schlichter, fast schlechter Film, aus dem nur Courtney B. Vances Darstellung der einzigen mehrdimensionalen Rolle herausragt.
Generischer geht's eigentlich kaum, hat man so oder so ähnlich schon 1000mal gesehen. In den reichlich ungelenken Actionszenen wird schnell deutlich, daß auch das ganz große Geld nicht zur Verfügung stand (bei der Verfolgungsjagd mit den Motorrädern werden verdächtig viele Close-Ups unübersichtlich aneinander geschnitten). Alles kommt aus dem Rechner, ob nun eine ganz normale Autofahrt oder ein absolut unterirdisches Computerfinale mit dem Vin Diesel aus WHEELMAN. Ihm zur Seite steht, wie jetzt immer, eine supermegataffe 20jährige, die natürlich auch Martial Arts aus dem Effeff beherrscht. Trotz allem hab ich den Film mitunter gemocht, vor allem weil ich sehr mochte, was sich als Sinn und Zweck der Reanimation Diesels erweist, und überhaupt hab ich irgendwie Mitleid mit Vin, der sich abseits seines zuverlässigen Autofranchises in immer neuen Quatsch wie diesen reinhängt und damit partout nichts reißt.
Starker Western, der nicht nur ein originelles Sujet, sondern auch eine spannende Konfliktlage seiner gut gezeichneten Figuren entwickelt. Der Film mag ideologisch unentschieden sein, treibt sein Geschehen aber mit eiserner Härte voran und bestraft vor allem die Unmoralischen. Connery und Bardot können leider nur wenig mehr ausspielen als ihre Starpower, die interessanteste Rolle geht an den großen Peter van Eyck.
Ausgesprochen unangenehmer Reißer vorm Hintergrund des Rhodesien-Krieges. Produzentin und Seifenoper-Expertin Hazel Adair sowie Regisseur James Fargo beeilten sich damals mitzuteilen, sie wären "nicht politisch". So eiert auch der Film völlig planlos herum, Richard Harris ist als locker-flockiger Waffenhändler irgendwie der Gute und Richard Roundtree als mehr oder minder unfreiwilliger Guerilla-Fighter aber auch. Die Machenschaften der vorwiegend weißen Regierung und ihrer britischen Widerparts werden genauso gezeigt wie die Greueltaten der nationalistischen Rebellen, aber weder hinterfragt noch angeklagt, das Geschehen wird immer konfuser, bis sich Harris und Roundtree endlich gegenüberstehen. Da hat man aber schon längst das Interesse an diesem mit Denholm Elliott und Ray Milland als ausgewiesene Slimeballs besetzten Krimskrams längst verloren. Eine blutrünstige Travestie, aus der nur Roundtree hervorsticht.
Im Grunde ein okayer, schlichter B-Film wie in den großen Tagen des schlichten B-Films; natürlich häßlich gedreht und mit operierten Gesichtern besetzt, wie es eben heute so ist. Der ehemalige Wasserpolospieler Shea Buckner macht als edgy Möchtegern-Gangster eine gute Figur, wie auch Willis, der sich mit Charisma seinen Scheck abholt. Extrem bekloppt - und ich bin da generell sehr nachsichtig - allerdings das Verhalten aller Beteiligten in der zweiten Filmhälfte, da wird wirklich nur noch zwanghaft (und erfolglos) die 90-Minuten-Marke angesteuert.
Spannender Polizeifilm, den den achtbaren Versuch unternimmt, größere Themen als seinen genretypischen Konflikts zu verhandeln. Gut gespielt (besonders von Gibson), guter Score, effektive Nutzung von guten Locations. Den Unterschied macht Altmeister Dante Spinotti an der Kamera, der beweist, daß große Bilder nicht großes Geld brauchen. So ganz rund ist das Ganze am Ende aber leider nicht: Die CGI-Effekte bei den Shootouts sind gewohnt mies, das Finish kommt direkt aus dem Lummerland und die sich ständig überschlagene, heiser-brüchige Stimme von Harris ist eine echte Nervenprobe.
LOL was ist das denn. Absoluter Oberbrüller die Szene, wenn der Arschlochpromi zu seinem Arschlochkind sagt, hey willste Limp Bizkit hören, ist geil wa. Travoltas Performance finde ich aber durchaus sehenswert, der überzieht zwar hier und da, hängt sich aber voll rein. Leider sind außer ihm nur Pfeifen unterwegs, so daß er hauptsächlich ins Leere chargiert. Mich würde mal interessieren, was sich Durst bei dieser Gurke gedacht hat, er schaut ja wirklich mit Abscheu auf den mentally challenged Superfan herunter. Auf der anderen Seite hat er diesen widerlichen Actionstar, der aber irgendwie nichts dafür kann, daß er so n Arsch ist oder so. Im Film passiert auch die ganze Zeit immer nur dasselbe. Hab mich aber nicht gelangweilt.
Hatte ich aus der Kindheit als ganz lustig in Erinnerung, ist in Wirklichkeit aber eine sagenhaft langweilige Klamotte. Dank der komplett einfalls- und stillosen Sitcom-Inszenierung gibt es hier auch nicht den geringsten Schauwert, das sieht alles aus, als hätten sich Fernsehdarsteller aus einer miesen SF-Serie unter die Sonne Kaliforniens verirrt. Ein Groaner nach dem anderen. Mary Crosby ist sexy.
Eher Abenteuer- als Kriegsfilm und als solcher ganz oben an der Spitze des Genres, wo nur noch WHERE EAGLES DARE und DIRTY DOZEN Platz finden. Tolle Charaktere, straffe Inszenierung und mehr als nur eine Soldatensause; tatsächlich nimmt sich NAVARONE immer wieder Zeit für starke Momente, in denen die Sinnhaftigkeit des Unternehmens und die zweifelhafte moralische Grundlage des Tötens hinterfragt wird. Hier kommt spät, aber um so gewaltiger die große Stunde David Nivens, dessen Darstellung neben der von Anthony Quinn am nachhaltigsten in Erinnerung bleibt. Ein Klassiker, nichts weniger.
Für Anthony Mann ungewöhnlich fader Film, was sicherlich nicht zuletzt an den uninteressanten und besonders im Falle Kirk Douglas sehr unsympathischen Figuren liegt. Trotz schöner schneeverhangener Landschaften tritt der Film hauptsächlich (schweres) Wasser, Spannung kommt, wenn überhaupt, nur minimal auf und das auch nur im Finish. Schade.
Sagenhafter Anfang, selten hat man die Gefahr, die Klaustrophobie und den drohenden Kontrollverlust dieser lebensgefährlichen Raumfahrtexperimente so unmittelbar erlebt. Danach für eine Weile immerhin dicht inszeniert und gut gespielt, mit einer weiteren starken Spannungssequenz im Köcher (das Andocken), bis der Film eine zumindest für mich total überraschende Abfahrt Richtung Gurkenlaster macht. Völlig überzogene Melodramatik, Armstrong plötzlich verheulter Psychopath, alles nur noch regressive Emotionen statt Faszination Weltall. Die eigentliche Mondmission kommt dann ganz unvermittelt reingestolpert und - das ist schon echt ne Leistung - langweilt nur noch. Totalausfall der absurd unpassende Score von Justin Hurwitz, der wohl ursprünglich für eine RomCom auf dem Rummelplatz komponiert wurde. Schade!
Wieder sucht sich der an der Front etwas ältlich wirkende Savalas ein dreckiges Dutzend zusammen, dieses Mal ist neben Erik Estrada, Ernie Hudson, Alex Cord und John Matuszak sogar eine Frau dabei. Die wird gegeben vom attraktiven Fernsehgesicht Heather Thomas, die sich gar nicht so schlecht ins Geschehen einfügt. "Ernie" Borgnine verbleibt im Kommandostand, das Dutzend kapert dieses Mal einen Zug mit 12 Supernazis, die das "Fourth Reich" gründen wollen. Auch hier wieder ein Fernsehfilm, wie er im Buche steht (unauffällige Bildsprache, "saubere" Gewalt und dramatische Werbebreaks), aber recht unterhaltsam und im Finale sogar recht explosiv.
Bißchen merkwürdig fand ich die Szene, in der Savalas sein dreckiges Dutzend ("They are murderers and rapists!") für das erfolgreich absolvierte Training mit einem Lastwagen voller Frauen belohnt?!
Teil der 3 Reihe und die zweite TV-Fortsetzung des Aldrich-Klassikers. Neben "Ernie" Borgnine ist vor allem Telly Savalas noch/wieder dabei, allerdings spielt er eine andere Rolle als damals. Kojak kommt in der Rekrutierungsphase auch arschcool rüber, wirkt im Kampfgeschehen mit Helm und stramm sitzender Uniform aber gelinde gesagt etwas, nun ja, kompakt. Das neue Dutzend setzt sich aus unbekannten bis maximal gesichtsbekannten (Randal "Tex" Cobb, Timothy und James van Patten) Darstellern zusammen, allenfalls Bo Svenson könnte man hervorheben, aber der gehört ja eh zum Inventar. Svenson spielt den obligatorischen Rapist, der sogar der Verbündeten hinter feindlichen Linien an die Wäsche will. Am Ende opfert er sich aber heldenhaft, also sind Vergewaltiger ja auch irgendwie ok oder so.
Die Sause ist natürlich fernsehgemäß blutleer und unaufregend, aber ganz unterhaltsam.
Hat mir erstaunlicherweise (vielleicht auch wegen auf Nulllinie runtergeschraubten Erwartungen) ganz gut gefallen. Die "Gags" sind zwar ausnahmslos ALLE absolute Groaner - wer hier was zu lachen findet, liegt auch noch bei "Like Ice in the Sunshine" am Boden - aber dafür hat man sich weitestgehend von der Frauenfeindlichkeit und vom widerwärtigen Zynismus der Vorgänger verabschiedet. Stattdessen gibt es mit dem durchgeknallten, aber interessanten Mutter/Sohn/Kartell-Plot endlich mal sowas wie einen gelungenen Plot.
Was den Film rettet, ist Martin Lawrence, der immer zur Stelle ist, wenn die eitle Macho-Show seines Partners die Grenze zur Lächerlichkeit überschreitet, und das Ganze wieder ein bißchen auf den Boden holt. Die Äktschn fand ich ganz ordentlich, wenn auch erstaunlich bescheiden; so richtig Spaß hat mir trotz digitalen Unsinns nur die lange Verfolgungsjagd gemacht. Richtig übel fand ich vielmehr die zahllosen Greenscreen-Szenen, die nichts mit Action zu tun haben; selbst eine Hochzeit kann man offenbar nicht mehr on location drehen. Unfaßbar, wie häßlich das alles ist, und schade um einige gelungene "echte" Bilder.
Fazit: Ein Scheißfilm, den man gucken kann.
Häßlich gedreht und extrem schlecht inszeniert, im Tonfall komplett unentschieden zwischen nerviger Klamotte und existenziellen Fragen des Lebens. Der Film bewegt sich leider auch sehr schnell weg von der reizvollen Idee der alten Serie, die Wünsche der Reisenden sind so banal wie bekloppt, bis auf die Episode mit Lichtblick Maggie Q, die dank ihres interessanten Konflikts auch als einzige das Interesse wachhält. Dann gerät der Film völlig aus den Fugen und scheint aus verschiedenen Drehbüchern zusammengeschustert worden zu sein. Es gibt plötzlich meherere Wendungen und Twists und schlußendlich sogar eine nicht uninteressante Auflösung, die zwar den kompletten Film ad absurdum führt (hier ergibt wirklich fast gar nichts einen Sinn), aber in sich stimmig ist und mir darum die zweite Hälfte des Film stark versüßt hat.
Effekte und Masken sind unglaublich cheap, eigentlich ein Wunder, daß der so ins Kino kam.
In seinem ersten Film, der damals teuersten finnischen Produktion überhaupt, schickt Remmidemmi Harlin den jungen Mike Norris und seine zwei Buddies über die russische Grenze. Die drei all-american Boys auf Europareise sind richtige Idioten, zweimal Bollerkopp-Machos und der gemäßigte Zweifler mit Brille, man kennt es. Besoffen wird rumgeballert und schließlich versehentlich die Grenze passiert, wo der irre Iwan den Amis ganz schnell nach Hause leuchtet. Auf der Flucht reißt das Trio mit vier Fäusten jede Menge Unschuldige ins Verderben, ein ganzes Dorf wird abgefackelt und ein Mädchen, das ihnen hilft, wird zur Sexsklavin der Militärs und wählt den Freitod.
Da ist es eigentlich nur angenehm, daß die drei Boyz im russischen Gulag richtig bluten müssen; einer kriegt ne Pepsiflasche in den Hals gebrezelt und wird danach mit Stromstößen gefoltert, der bebrillte Streber gerät umgehend ins Siechtum und Mike Norris holt sich eine Packung nach der anderen ab. Zwischendrin hat Harlin (laut VHS-Cover "Larry") noch Zeit für jede Menge anderer Sadismen.
Ein wirklich ungenießbarer Film, getragen von geradezu viehischem Russenhaß und ausgestattet mit zahllosen Situationen und Szenenauflösungen direkt aus Absurdistan. Die deutsche Synchro setzt vom Fleck weg einen drauf ("Der Bimbo liebt den Limbo, nur der Braune mag den Tanz, irgendwann sind alle Bimbos weg lalalala", und das singen die HELDEN). Ein durchweg unterhaltsamer Wahnsinn also.
Im Grunde ein spätes OMEN-Ripoff: Archäologe Charlton Heston buddelt das Grab einer ägyptischen Königin aus, die in den Leib seines ungeborenen Kindes fährt und so zurück zur Welt kommt. Mißliebige Störenfriede kommen bei Freak Accidents ums Leben. Diese Unfälle fallen aber nicht so spektakulär aus wie in den OMEN-Filmen und treffen meistens Leute, die einem völlig Wurst sind. Am Ende scheitert auch Heston, wie einst Peck, an der Durchführung des rettenden Rituals.
Das Regiedebüt von Mike FOUR WEDDINGS AND A FUNERAL Newell hat angeblich Monte Hellman im Schnitt verunstaltet. Es ist aber fraglich, ob diese im Kriechtempo vorüberschleichende Veranstaltung überhaupt zu retten war. Alles ist einem sonnenklar und dauert völlig grundlos eine halbe Ewigkeit. Heston ist okay, aber wenn der Film ca. 15 Minuten nach der Schrifttafel "18 Years Ago" endlich ins "Today" springt, hat man schon wieder vergessen, daß mal eine Schrifttafel "18 Years Ago" war und guckt um so irritierter auf den albernen Ziegenbart, der Heston zum alten Mann verwandeln soll. Super ist allerdings Stephanie Zimbalist als seine Tochter, die spielt alle Aspekte ihrer absurden Rolle überzeugend. Und überhaupt ist der kinky Inzest-Twist das Salz in dieser unterwürzten Suppe. Schöne Musik.
Weder historisch akkurater Geschichtsabriß noch Biopic des irren Diktators, eher ein Worst-of der Folterverbrechen und Attentate mit halbwegs konkretem historischen Bezug. Allerdings geht der Film auch als Exploitationgranate nicht so richtig in die Vollen; es gibt zwar ein bißchen Sleaze und einiges an Kunstblut zu sehen, aber zum veritablen Bahnhofskino fehlt irgendwie noch der letzte Funken Respektlosigkeit. Insgesamt eine auf perverse Weise unterhaltsame Erinnerung an einen fast vergessenen Unmenschen und Massenmörder, der sich in Saudi-Arabien einen schönen Lebensabend gemacht hat.
Daß Hauptdarsteller Joseph Olita sich mit seiner Performance ernsthaft um einen Oscar betrogen sah, kann wohl unter "groteske Selbstüberschätzung" wegsortiert werden, er spielt Amin nuancenfrei als gewalttätiges Riesenbaby. Erstaunlich, daß er die Rolle in MISSISSIPPI MASALA nochmal spielte. Noch erstaunlicher: Er trat später als General in der Schwarzwaldklinik auf!
Milde enttäuschender Abschluß einer durchweg tollen Reihe. Die Story und ihre Charaktere sind schon extrem klischeehaft und holzschnittartig; gerade dann ist es schon merkwürdig, daß es für die meisten Beteiligten keine vernünftige Auflösung gibt (was passiert nun mit all diesen Leuten?). Der arme Scott Adkins wurde zum absoluten Overdrive-Acting gezwungen und wackelt sich ein bisschen durch den American Accent. Wenn er sauer ist, gehen natürlich die Lampen aus. Insgesamt ist alles etwas sparsamer und kleinkarierter ausgefallen, die Kulissen sind bescheiden und die Fights dünner gesät und werden zum größten Teil von anderen übernommen statt von Donnie Yen. Der allerdings hat diese schöne Rolle komplett verinnerlicht und strahlt eine unglaubliche Ruhe und Stärke aus. So kann man auch nicht anders als mitfiebern, wenn er auf den Plan tritt, und gerührt sein, wenn das Ende naht.
Definitiv der mit Abstand schwächste Teil, aber dennoch ein unterm Strich schöner Film.