Julio Sacchi - Kommentare
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Alle Kommentare von Julio Sacchi
Lino Ventura kriegt im Hotel eins auf die Omme und wacht erst zwei Tage später in einem dubiosen Sanatorium wieder auf. Hat er das mit der Leiche im Nebenzimmer nur geträumt oder ist er Opfer einer internationalen Spionageverschwörung? Jacques Deray geht es in seinem Film weniger um die spannende Auflösung eines Kriminalfalls, sondern eher um die Macht- und Ahnungslosigkeit des Einzelnen im Ränkespiel der Macht. Venturas Figur verhält sich allerdings trotz nachvollziehbarer Verwirrung ziemlich merkwürdig und so richtig packt einen der Film nicht. Wenn Lino dann am Ende die Straßen Barcelonas hinabläuft, ahnt man schon, was passiert - und das passiert auch.
Der Originaltitel heisst "Ein Schmetterling auf der Schulter", was ich absolut nicht kapiere, vielleicht hab ich auch mal eins auf die Omme gekriegt.
Geiler Italowestern mit Anthony Steffen und Mark Damon als Buddy Cops im Wilden Westen. Naja, Buddy Bounty Hunters. Für Geld schießen sie jeden über den Haufen und in Blakestone Hills gibt es mehr als genug niederträchtige Übelkrähen, die es nicht besser verdient haben. Nebenbei gibt es sogar noch eine unterschwellige Gefahrenquelle, die aus einem den Film eröffnenden kaltblütigen Mord erwächst. Eine richtig tolle Wildwestsause mit jeder Menge blauer Bohnen und einer gut aufgelegten Synchro ("Nun steckt mal schön die Töter weg!"). Die Blu von Alive sieht aus, als wäre der Film gestern gedreht worden.
Ein uninspirierter und auch sehr uninspiriert inszenierter Film, der frei von jeglicher Einordnung in Popkultur und Zeitgeschichte durch die Eckdaten einer Künstlerbiografie hetzt um am Ende doch nichts Erzählenswertes findet. Es gibt kaum Totalen, dafür aber viele Schuß-Gegenschuß-Dialoge, keinerlei eindrucksvolle Szenen, die Houstons sagenhaften Ruhm bebildern, dafür aber immer wieder Clive Davis, der ihr Tapes vorspielt. Immer wieder. Tucci macht das ganz hübsch, kriegt aber mit einer verdächtig engelsgleichen Drehbuchversion seiner Figur nicht viel zu tun. Großes Plus: Die Titelfigur wird zu keiner Zeit als Sympathieträger reingewaschen, Houston war nun einmal ein trotziger, volatiler Mensch, wobei sich der Film leider nicht für Ursachenforschung interessiert. Zum Ende hin regelrecht langweilig.
Was mir gefallen hat: Das ist ein waschechter Vertreter einer sehr selten Kino-Spezies - der Film braucht nicht länger als 90 Minuten, um alle seine Karten auszuspielen und kommt ohne ein Gramm Fett aus. Das ist einfach nur eine Idee, und die Idee ist der Film. Leider ist die Idee aber nicht genug, wenn man sich so gar nicht für ein bißchen mehr als die Idee interessiert. Es ist schön, dass alles so reduziert ist, auch die beiden Hauptfiguren, die aufgrund einer Sprachbarriere kaum zu kommunizieren in der Lage sind. Aber den beiden begegnet auf dem für sie fremden Planeten Erde nichts außer völlig aufgespulten Killer-Dinos; Natur, Biologie, Heimatlosigkeit, das spielt alles keine Rolle. Gemocht habe ich den Film dennoch - Driver ist super, das Mädchen auch, die Effekte sind sehr in Ordnung und die Stimmung eindringlich. Es fehlt einfach nur ein gewisses Etwas.
Der Film aus der Roger-Corman-Schmiede ist allen Ernstes ein Remake des [i]zwei Jahre[/i] zuvor erschienenen BLACKBELT mit Don The Dragon Wilson - derselbe Regisseur, dieselben Autoren. Keine der im Internet oder auf DVD-VÖs ausgeschriebenen Inhaltsangaben gibt den Plot wahrheitsgemäß wieder, was vielleicht auch unmöglich ist. Corman-Sexpot Maria Ford will ihre Schwester rächen und verpflichtet sich gleichzeitig als Schutzengel eines Rockstars, die wiederum eigentlich nur auf räudigen Bühnen strippt. Ein augenrollender Psycho meuchelt ehemalige Kriegskameraden und unschuldige Girls und will dem Stripstar an die Wäsche. Übers Telefon zwingt er irgendwann Frau Ford zur Strip-Performance auf der Bühne, was komplett irre ist, auch, weil er von der Performance gar nichts mitkriegt. Es gibt viele falsche Hupen zu sehen und die echten von Frau Ford, die ich allerdings nicht so gerne sehen, weil die Brustwarzen größer sind als die Hupen. Ansonsten sieht sie in ihren engen Buxen sehr sexy aus und kann super kicken und okay acten. Der Rest des Films grenzt an komplette Inkompetenz, sowas wie Continutity kann man gleich ganz vergessen, dafür gibt es viele Kicks und Shootouts und Blutrunst. Einige der hier auftretenden "Schauspieler" haben danach und davor nie wieder einen Film gemacht. Das ist gut so. Die deutsche Fassung ist übrigens geschnitten wie Sau und SÄMTLICHE Schlag- und Trittgeräusche wurden eliminiert!
Mir hat der ausgesprochen gut gefallen. Ausstattung und Kostüme sind zum Niederknien und allein schon an der exzellenten Ausleuchtung erkennt man Ridleys Sinn für Style. Der Mann ist mittlerweile Mitte 80 und zeigt den Jungspunden immer noch, wie modernes Kino geht. Abgesehen davon habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt, ich finde den vielfach kritisierten Camp-Faktor durchaus passend für die irre Gucci-Story. Auch schauspielerisch ist das ein Fest, im Gegensatz zur Meinung des hochgeschätzten Tom Ford mag ich auch die ausgeklinkten Darstellungen von Pacino und Leto. Gagas Lady, das muß man einfach zugeben, liefert hier eine sehr runde Joan-Collins-Nummer und Adam Driver ist einfach eine absolute Bank. Und hier sitzen, anders als neulich in Afflecks AIR, auch die Songs mal an den richtigen Stellen. Toller Film. Kein akkurates Bild der wahren Geschichte, aber ein toller Film, der sich nur ein bißchen zu wenig für Fashion interessiert.
Ein junges Ding (die bildhübsche Carole Chauvet) lässt für ihren neuen Freund alles liegen und schließt sich einer Sekte an. Die unterbindet sofort jeglichen Kontakt mit ihrem Lover und bereitet sie auf ein freudloses Dasein als Lockvogel vor, bei dem sie ihren Körper als Köder anzubieten hat. Einer der Schweinepriester reitet sie höchstpersönlich ein. Zwei asoziale Bullen, einer davon dauergeil und dementsprechend von Manne Lehmann synchronisiert, machen sich mit wenig Elan auf die Suche nach dem verschwundenen Mädchen.
Ein wenig aufregender Schmierfilm mit ein wenig Gefummel hier und da, bei dem einen eigentlich nur Chauvets Schönheit am Ball hält (dies sollte, man kann es ihr nicht verübeln, ihr letzter Film werden). Die Sause ist allen Ernstes der zweite Teil einer Trilogie um die Asi-Cops von der Brigade Mondaine! Disco-Heini Cerrone bespielt das mit seinen Beats und zwar ganz schön am Film vorbei.
Auch nicht schlimmer als die meisten anderen Marvels, aber halt auch nicht besser - laut, hässlich und von vorn bis hinten dasselbe wie immer. Absolut jeder Mensch kann Martial Arts, von Michelle Pfeiffer bis zum nervigen Teenie. Es kann auch jeder das, was Ant-Man kann, so dass Ant-Man selber überflüssig wirkt. Der Film, der objektiv selbstredend scheiße ist, hat aber ein paar Pluspunkte: Pfeiffer, Douglas und mit Majors einen exzellenten Bösewicht, außerdem hin und wieder dann doch ein paar eindrucksvolle Momente, insbesondere wenn der Ameisenmann zum Giganten wird. Und die Sequenz mit den Millionen von Ant-Männern fand ich ziemlich geil.
Aber wenn ich mich zwei Stunden lang in einem dunklen, komplett computergenerierten Nichts aufhalte, sollte es schon so aufregend sein wie TRON. Die angeblichen Einflüsse von Métal Hurlant/Moebius kann ich beim besten Willen nicht erkennen.
Sexy Butler ist 'ne Bank in einem erstaunlich packenden Thriller, der vom Katastrophenfilm über ein Dschungelabenteuer bis zur Söldner-Action wandert und so durchgängig für Abwechslung sorgt. Pilot Gerard ist auch kein Alleskönner, sondern überlässt den Nahkampf bis auf ein paar Maulschellen dem kompetenteren Powerman Colter. Bei dem wird gottlob auf eine Erklärbär-Backstory genauso verzichtet wie bei den Mitreisenden, hier geht es immer nur ums Wesentliche. Das Finale macht mit den dicken Blutpaketen nicht nur Laune, sondern bei von großen Kalibern weggefetzten Bösewichtern bei jedem Äktschnfreund die Hose eng. Schade nur, dass bis auf einen geilen Tony Goldwyn keine weiteren Charakterköppe im Support zu finden sind. Trotzdem top. Richet ist einfach ein Könner, auch wenn der Film aussieht wie auf DV-Cam gedreht.
Schon der Titel sorgt für Stirnrunzeln - "Tut mir leid, Tod ist leider gerade aus" oder was soll das heißen? Die Stirn fällt in noch tiefere Furchen, als kreuzübler Country-Schweinerock einem die Klöten auf links zu ziehen versucht und beim ersten (und letzten) Kopfschuss Computereffekte aus dem ZX Spectrum zum Einsatz kommen. Willkommen zurück im Paycheck-Land.
Worum geht's? Irgendwo in Amerikas Hinterwald erschießt eine korrupte Polizistin den schmierigen Drogendealer, mit dem sie selber Deals macht, wenn sie nicht gerade mit ihm schnackselt. Das Schnackseln ist nun aber dank des Headshots aus dem ZX Spectrum vorbei und dann hat auch noch eine nichtsahnende Wandersfrau (Jaime King) das alles beobachtet. Die Polizistin versucht nun mit ihren genauso korrupten Kollegen aus dem Hinterwald, die allesamt wie runtergekommene Asis aussehen und nicht wie Cops, die unliebsame Zeugin zu beseitigen. Dabei kommt ihnen ein planlos wirkender Ex-Polizist in die Quere, der hier im Hinterwald doch nur über den Tod seiner Frau hinwegkommen wollte: Willis.
Die korrupte Polizistin wird gespielt von Lauren Burmingham alias Lala Kent, die man aus der Reality Show "The Vanderpump Rules" nicht kennt. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten von OUT OF DEATH war die gute Lala noch mit dem für einschlägige DTV-Filme bekannten Produzenten Randall Emmett liiert. Emmett ist Teil des Duos Emmett/Furla und zeichnet für so gut wie jeden Paycheck-Movie von Bruce Willis verantwortlich. Emmett sieht aus wie ein runtergekommener Asi und hat sich, so berichten es notorische Gossip-Postillen, auch Frau Kent gegenüber benommen wie ein runtergekommener Asi und daher sind die zwei nun nicht mehr zusammen. Frau Kent informiert uns, dass Randall im Bett nicht allzu viel Randale gemacht hat und bewirbt nun in dieser Hinsicht zuverlässigere Vibratoren auf ihrem Instagram-Profil.
Zurück zum Film: Frau Kent segnet schon bald das Zeitliche, was mich sehr enttäuscht hat, weil ich die korrupte Polizistin ehrlich gesagt recht sexy fand. Nun geht es nur noch hin und her im Wald, es wird viel geschimpft und noch mehr telefoniert und eigentlich passiert recht wenig. Brucie wirkt hier mitunter sehr bei sich, was ich allerdings nicht positiv verstanden wissen will, er ist bei sich und nicht im Film, manchmal spielt er komplett an den anderen vorbei oder reagiert mit Verzögerung und lacht an den falschen Stellen. Seine Rolle hat immerhin 25 Seiten an Dialog und diese wurden komplett innerhalb eines Tages gedreht.
Bei OUT OF DEATH ist nicht nur der Tod leider gerade aus, sondern auch Spiel, Spaß und Spannung. Das Color Grading ist abartig - maximal entsättigt, alles grüngrau und hässlich - und die Kamera unmotiviert am Wackeln. Das Finale ist schwach und die Filmmusik einfach nur zum Kotzen. Das Land der Bruce-Willis-Paycheck-Movie, es ist ein steiniges.
Hochklassiges Fressbrettkino von Lau Kar Leungs Gnaden. Nach einem vielversprechend mystischen und blutrünstigen Beginn verliert sich der Film ein wenig in seinem Familiendrama und lässt dem noch während der Dreharbeiten verblichenen Alexander Fu Sheng zu viel Raum zum Freidrehen, aber dann wird man mit einem Finale vom Allerfeinsten bedient: Der Todesspeer wird vor allem zum Ausschlagen von Vorderzähnen benutzt und ruiniert zahllose Brotluken, bevor es dann nochmal so richtig ans Eingemachte geht. Top!
Herausragende Parabel über Kommunikationsdefizite in zwischenmenschlichen Beziehungen, Trennungsschmerz und Trennungsfreude. Mit den teils surrealen Mitteln des Horrorfilms erarbeitet sich Aster Zugang zu Themenkomplexen wie Trauer, Hass und toxischem Miteinander. Dabei gelingt ihm weit mehr als nur ein zeitgemäßer WICKER MAN. Für mich einer der interessantesten, unwiderstehlichsten Filme der letzten Jahre.
Ultrabilliger Quatsch, ohne jedes Flair in schmucklosen Kulissen gedreht. Nach U-Boot sieht hier absolut gar nichts aus, das sind die handelsüblichen Pappkammern mit Blinklicht, wie man sie von 90er-DTV-Kram gewohnt ist. Das Acting ist mit Ausnahme von Scalia so schlecht, dass man ausnahmsweise mit der deutschen Synchro besser bedient ist, da spricht sogar Sigmar Solbach Ray Wise. Nach Verlassen der gelben Unterseezigarre gibt es dann aber doch noch beachtliches Geschmadder und Creature-Ekel zu sehen. Natürlich soll das alles ein Ripoff von ALIEN/ALIENS sein, aber letztlich findet man sich in einer Neuverfilmung von deren Ripoffs wieder, also ALIEN IL SULLA TERRA mit U-Boot.
Lässt sich als Hollywood Mystery und vor allem als Demontage des studiogesteuerten Starsystems gut an, auch wenn Brody als Privatdetektiv fast schon ein bißchen ZU sleazy daherkommt. Eine gute Rolle für Affleck, dem man den frustrierten Möchtegern-Charakterdarsteller bestens abnimmt. Hinten raus wird es aber doch irgendwann fad, vor allem, weil schlußendlich nur dabei rauskommt, dass wohl doch alles so war wie behauptet.
Die unappetitliche Mischung aus ausgesuchten Brutalitäten und ausgelutschten Westernklischees hält einen unfreiwillig bei der Stange, bis dem Film zum Finale hin krass die Puste ausgeht. Irgendwie hat man auch das Gefühl, dass die meisten der ultrafiesen Böswatze nicht so recht für ihre Missetaten bezahlen müssen. Zumindest nicht angemessen. Die arme Barbara Hershey hat übelste Indianer-Dummchen-Stereotype zu bedienen und wird nicht zum letzten Mal in ihrer Karriere geschändet. Glenn Ford hält sich wacker, wirkt aber in dieser Welt der Schande ebenso deplatziert wie Carolyn Jones als Puffmutter.
Superbilliger Schlock vom notorischen Stümper Jesus Franco, dessen über Gebühr krasse Ausleuchtung mir hier allerdings ganz gut gefällt. Hübsche deutsche Hasen einern durch Alicante, allen voran die später Sonderkommissarin Olivia Pascal, und werden von einem mit aufgeklebtem Schmadder-Makeup entstellten Horst angegeiert und vielleicht sogar gemeuchelt. Die einst eine Beschlagnahme erfordernden Spläddaeffekte sind in weiten Teilen unter aller Sau, das exzellente Bild der Blu-Ray rächt sich insbesondere in der berüchtigten Enthauptungsszene, wenn der Kopp einer Schaufensterpuppe vom Sägeblock rollt. Am Schlimmsten sind allerdings die bescheuerten Blubbersounds im Soundtrack. Das oft wiederkehrende Titelmotiv kommt aber von Frank Duval, was für angenehme Derrick-Vibes sorgt. Als mieses VHS-Boot hat mich der Film aber vor 30 Jahren etwas mehr beeindruckt.
Dank guter Darsteller, der fähigen Regie von Robert Wise und zunächst sehenswerten Zeppelin-Spezialeffekten ein unterhaltsames Stück Edelkatastrophenkino. Beim finalen Unglück hat man sich allerdings beinahe komplett auf die sattsam bekannten Originalaufnahmen gestürzt und diese mit miesen Effekten (Standbild?!) zerdehnt. Der ganze Film ist aber das reinste Himmelfahrtskommando, der "Held" ist ein Nazi und der Ausgang eh klar (vor allem, wenn man doch nur wieder die alten Bilder zu sehen bekommt). Lustig aber die als unverschämt dargestellten Sicherheitskontrollen der Deutschen vor dem Abflug - die sieht nämlich gegen die durchschnittliche Immigration an amerikanischen Flughäfen höflich und zuvorkommend aus!
"Django" trägt hier im Original den klangvollen Namen Cjamango und könnte so wahrscheinlich auch im Bubble Tea Store als Geschmacksrichtung bestellt werden. Ab jetzt alles schnell hintereinander sagen: Cjamango macht einen auf Yojimbo und spielt zwei rivalisierende Gangsterbanden gegeneinander aus. Unterstützt wird er dabei vom kleinen Rotzlöffel Manuelito und dessen prachtvoll ausgewachsener Schwester Perla. Letztere entscheidet sich etwas zu spät für die richtige Seite und auch das begehrte Gold wandert in unerwartete Hände. Pech! Da bleibt Cjamango-Yojimbo nur Manuelito (das bitte mal nach vier Schnaps sagen!).
Ganz unterhaltsamer Heuler mit gleich zwei Trashfressen, Ivan Rassimov und Mickey Hargitay nämlich. Die kriegen aber eh kein Bein an den Boden, denn Brandts Rainer kalauert sich 80 Minuten lang den Draht aus der Mütze. Das geht schon in der ersten Saloonszene los ("Du hast ja ne hübsche Dunstkiepe auf") und macht das Pokerspiel zur Offtext-Hölle ("Ich sag dann mal Tau"). Und naja, da muß man sich wohl "ein bißchen Dampf in den Bart drücken"!
Bis auf die angebliche Verbindung zum originalen DJANGO (hier geht es ausnahmsweise und wohl zum ersten Mal in der Geschichte Hunderter von Djangos um den Django von 1966) gibt es hier eigentlich so gut wie nichts, was man mit Italowestern verbindet. Regisseur Nello Rossati (AKA Ted Archer, haha), der mir Franco Nero auch die Abenteuergurke TOP LINE verbrochen hat, legt in keiner Sekunde Zeugnis über seine Kenntnis von Corbuccis Film ab. Nero hat sich später beklagt über das RAMBO-hafte Filmplakat, tatsächlich aber ist hier alles ziemlich ramboesk; es wird gleichzeitig der zweite Teil angefressen und der fünfte vorweggenommen. Django, mittlerweile trauriger Mönch, macht sich nämlich auf die Suche nach seiner verlorenen Tochter, die in die Fänge des ultrasadistischen Chris Connelly und seinen Mädchenhändlern geraten ist. Dafür buddelt er sogar sein Maschinengewehr wieder aus (beste Szene).
Nero verbringt die meiste Zeit in Connellys Sklavencamp und stellt sich bei seinem Feldzug ziemlich stulle an. Wie immer wirkt der Bandit mit den stahlblauen Augen reichlich weichkäsig, was Donald Pleasences glasige Auftritte als Schmetterlingsexperte noch verstärken. Der Film ist gleichzeitig peinlich und langweilig und irgendwie auch viel zu fies.
Ein kleiner Gauner will ganz nach oben. Dabei fällt er zunächst immer wieder richtig auf die Schnauze, aber mit Hartnäckigkeit und Brutalität kann er sich auf den umkämpften Straßen Neapels schließlich durchsetzen. Hauptsächliche Leidensträgerin ist seine Lebensgefährtin, die schlußendlich vom Gegenspieler entführt wird, als diesem die Optionen ausgehen. Wie reagiert der ambitionierte Straßenrowdy? "Ihr könnte sie behalten. Und tut mir einen Gefallen: Nagelt sie richtig durch. Sie ist gut! Macht alles."
Squitieris Film ist gut gemacht, er sieht nach was aus und weiß mit dem einen oder anderen SloMo-Exzess zu gefallen. Selling Point ist aber Factory-Gewächs Joe Dallessandro, der zwar nie ein großer Schauspieler war, aber einfach eine interessante Fresse hat; ein schöner Mann mit Gewalt im Blick. Die Seele des Films ist aber Stefania Casini.
Ein fieser Plantagenfeldherr im weißen Anzug und weißem Hut ergötzt sich an von ihm veranstalteten Zweikämpfen seiner geschundenen Sklaven, die bis zum Tod miteinander ringen. Klaumaschine Tarantino hat später nur auf die Metallklauen verzichtet, mit denen sich die Unglücklichen hier beharken. Horst Frank ist der fiese Plantagenfeldherr und der Grieche Spiros Focás der Rächer, der ihm wegen des Mordes an seinem Bruder hinterherjagt. Zwischen den Fronten steht, Hurra, Luigi "George Eastman" Montefiori und gibt dem Affen ein bißchen Zucker!
Ein ausgesprochen "wertiger" Western von Könner Ferdinando Baldi, der sich bis auf die Metallklauen keine Verrücktheiten leistet und im Rahmen dieses Genres irgendwie schon ZU straight daherkommt. Trotz guter Schauspielleistungen der Böswatze und durchaus gekonnt inszenierten Schießereien fand ich den Film schlußendlich zu gediegen und fand ihn etwas fad.
Dass er in der kunst- und kulturfeindlichen Quatschserie "Die schlechtesten Filme aller Zeiten" bei Tele 5 lief, ist allerdings ein absoluter Witz.
Ein schöner Film über die Stadt New York, der die großartige Gena Rowlands zu Höchstform auflaufen los. Im Rahmen des ansonsten doch eher an intimen Konflikten interessierten Gesamtwerks von John Cassavetes ein vergleichsweise pulpy Vergnügen, das aber dank seines lebensnahen Inszenierungsstils nie in die falsche Richtung abhebt. Tatsächlich funktioniert genau deshalb auch das märchenhafte Ende, das man sich insgeheim auch gewünscht hat. Nur Bill Contis saxophonlastiger Score lümmelt immer neben dem Film herum.
Handelsüblicher Rape-and-Revenge-Sleaze, der aber dank ansprechender Gestaltung und der herausragenden Leistung seiner furchtlosen Hauptdarstellerin hier und da die Konkurrenz in ihre Schranken weist: Cassandra Delaneys Jessica wacht nicht erst nach der Gewaltzufügung durch ihre Widersacher auf, sondern stellt von Anfang an klar, dass sie sich niemals freiwillig in eine Opferrolle drängen lassen wird. Aus ihrem außergewöhnlichen Martyrium - sie wird nackt auf die Motorhaube eines Autos gefesselt - hat Meisterdieb Tarantino dann auch einen kompletten Film gemacht.
Leider sind die Böswatze wahnsinnig nervige Vollidioten und der räudige Synthie-Score zieht einem die Klöten auf links.
Ein räudiges Stück Sleaze, in dem ein müder Lee Van Cleef als ständig gelinkter Profikiller immer auf die falschen Frauen setzt. Die ihm nachfolgende Generation personifiziert sich im "blonden Arschloch" Robert Widmark und kann mit Gefühlen wenig anfangen: Frauen werden erst vergewaltigt und dann in die Muschi geschossen. Ein solches Unkraut wird man nicht mal los, wenn man es gewaltgeilen Transen zum Abstechen überlässt. Am Ende gucken alle in die Röhre, aber immerhin holzt Van Cleef nochmal mit dem Auto durch ein paar Badehäuschen und besorgt Widmark einen amtlichen Abgang. Stelvio Cipriani hatte auch nicht so richtig Lust auf den Schmutz und dudelt weniger inspiriert als sonst.
Die deutsche DVD spottet übrigens jeder Beschreibung.
Eine unmögliche Liebe gegen die Vorhersagen der Weisen und jede Menge Kloppe auf die Omme. Giacomo Battiato hat sich bei Motiven des "Rasenden Roland" bedient, ging dabei aber eher vor wie seine Kreuzritter auf ihren Raubzügen. Immerhin konnte er Dante Spinotti als Kameramann gewinnen, der muß allerdings vornehmlich die überaus präsentablen Vorzüge der bildhübschen Hauptdarstellerinnen Barbara De Rossi und Tanya Roberts ablichten. Dabei geht der Film immer kräftig in Richtung Sleaze, ständig werden die Damen von miesen Typen bedrängt, nackte Schenkel auf wilden Pferden werden geifernd präsentiert. Frau Roberts muß sich sogar drei verschiedenen Möchtegern-Schändern erwehren, sogar ein unsichtbarer Mönch hat es auf sie abgesehen! Immer mal wieder taucht ein alter Zausel auf, der Catweazle oder John Carpenter sein könnte. Drei Fantasy-Böswatze holen sich die Skalps ihrer Opfer und überhaupt kreist gelegentlich eine recht herzhafte Blutwurst. Trotzdem: Ein unterbudgetiertes und spannungsarmes Unterfangen.