Kenduskeag - Kommentare
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Alle Kommentare von Kenduskeag
Mit seinem Regiedebüt „Eighth Grade“ legte der als YouTube-Star bekannt gewordene Bo Burnham ein von einer hervorragenden Jungdarstellerin getragenes Coming of Age-Drama vor, welches uns einen detaillierten Einblick in das Aufwachsen der Generation Z gewährt.
Kayla Day (Elsie Fisher) ist eine schüchterne Achtklässlerin, die unmittelbar vor dem Wechsel auf die High School steht und ihre Gedanken und Gefühle in selbstgedrehten YouTube-Videos äußert. Ihr alleinerziehender Vater Mark (Josh Hamilton) betrachtet den Social Media Konsum seiner Tochter mit Sorge und fürchtet, sie könne sich von ihm distanzieren. Unerwartet wird Kayla zur Poolparty einer Mitschülerin eingeladen, mit der sie sich eigentlich überhaupt nicht versteht…
„Eighth Grade“ verfügt über keinen klassischen Handlungsbogen, sondern reiht mehr oder weniger zusammenhängende Episoden aus Kaylas letzter Woche an der Middle School aneinander. Burnhams Vorhaben, das Leben der jungen Außenseiterin in all seinen Facetten zu zeigen, sorgt dabei einerseits dafür, dass sein Film recht abwechslungsreich daherkommt, führt andererseits aber auch dazu, dass einzelne Szenen tonal derart unterschiedlich ausfallen, dass man als Zuschauer zuweilen das Gefühl bekommt, man sehe sich eine Collage aus gleich mehreren Filmen auf einmal an.
So könnte etwa die Szene, in der Kayla mit einer Banane einen Blowjob üben möchte, ebenso gut aus einer derben Teeniekomödie im Stile von „American Pie“ (1999) stammen, während ihre extrem verstörende Begegnung bei einer Autofahrt eher einem harten Psychothriller entnommen zu sein scheint. Zusätzlich verstärkt wirkt dieser uneinheitliche Eindruck durch einige stark überzeichnete Nebenfiguren, die nicht so ganz in das auf Authentizität setzende Gesamtwerk passen wollen.
Dass das Fazit zu Burnhams Regiedebüt trotz dieser Schwächen dennoch positiv ausfällt, ist indes vor allem der fantastischen Hauptdarstellerin zu verdanken, gelingt es der jungen Elsie Fisher doch, die Schüchternheit und das damit verbundene Wellenbad der Gefühle der Protagonistin glaubhaft zu transportieren und darüber hinaus aufzuzeigen, welchem inneren und äußeren Druck die Generation Z durch Social Media ausgesetzt ist.
„Die Killer-Elite“ von Sam Peckinpah (The Wild Bunch, Wer Gewalt sät) ist ein wuchtiger Thriller um Verrat und Vergeltung, der auf der Handlungsebene einige Defizite aufweist, dafür aber mit herrlichen Bildern von San Francisco sowie ein paar furiosen Actionszenen aufwartet.
Mike Locken (James Caan) agiert im Auftrag einer Sicherheitsfirma, die illegale Drecksarbeit für die CIA verrichtet. Als sein bester Freund und Partner George Hansen (Robert Duvall) ihn bei einem ihrer gemeinsamen Aufträge hintergeht und ihn mit je einer Kugel in Knie und Ellbogen trifft, ist Mike für längere Zeit außer Gefecht gesetzt. Erst nach einem mühevollen Reha-Programm kehrt er zu seiner alten Tätigkeit zurück und nimmt den Auftrag an, den von regierungstreuen Attentätern gejagten japanischen Oppositionsführer Yuen Chung (Mako) zu beschützen. Dabei kommt es abermals zur Konfrontation mit Mikes verräterischem Partner…
Peckinpahs Thriller mutet zunächst wie ein typisches Buddy-Movie an, wandelt sich jedoch alsbald zur mit zynischem Humor versehenen Rachestory. Wie so häufig bei Peckinpah sind auch die Hauptfiguren dieses Films amoralische Antihelden, die ihre Männlichkeit bevorzugt anhand der Feuerkraft ihrer Schusswaffen zur Schau stellen.
Ehe es zu derlei Auseinandersetzungen kommen kann, muss der Protagonist nach seinen Schussverletzungen jedoch überhaupt erst wieder auf die Beine kommen. Ein langwieriger Prozess, der sehr ausführlich gezeigt wird und dafür sorgt, dass gleich im ersten Drittel eine Verbindung zwischen Hauptfigur und Zuschauern geschaffen wird. Weniger gelungen sind dagegen die Wendungen, die die Geschichte zum Ende hin noch nimmt und die zur Folge haben, dass an das eigentliche Finale noch ein zweites, eher unnötiges drangehängt wird.
Auch dank des gut aufgelegten Casts, dem u.a. noch Burt Young (Rocky) und Arthur Hill (Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All) angehören, lässt sich jedoch über manche Drehbuchschwäche hinwegsehen.
Anders als der auf unbeschwerte Familienunterhaltung setzende Vorgänger ist „Schweinchen Babe in der großen Stadt“ unter der Regie von George Miller (Mad Max, Die Hexen von Eastwick) irgendwo zwischen schwarzhumoriger Anarcho-Komödie und bissiger Sozialsatire angelegt.
In Folge eines von Schweinchen Babe verschuldeten Unfalls ist Farmer Arthur Hoggett (James Cromwell) ans Bett gefesselt und kann seiner gewohnten Arbeit nicht mehr nachgehen, sodass seine Frau Esme (Magda Szubanski) mit Auftritten in der Großstadt Geld verdienen will, um einen Bankrott abzuwenden. Vor Ort bekommt Esme jedoch schon sehr bald Schwierigkeiten mit der Polizei, sodass Babe sich allein mit den Tieren in dem Hotel auseinandersetzen muss, in dem sie notdürftig untergekommen sind…
Bot der oscarprämierte Vorgänger noch niedliche Unterhaltung für Groß und Klein, kommt Millers Fortsetzung schon deutlich düsterer daher, lässt seine tierischen Protagonisten von einem Unglück ins nächste tappen und konfrontiert sie mit Themen wie Fremdenfeindlichkeit, Ausbeutung und Obdachlosigkeit. Dieser mutige neue Ansatz wird schon gleich zu Beginn ersichtlich, wenn Farmer Hoggett, der im ersten Teil die menschliche Hauptrolle bekleidete, durch einen ebenso kuriosen wie heftigen Unfall außer Gefecht gesetzt wird und fortan wieder die Tiere ins Zentrum des Geschehens rücken.
Neben der hervorragenden Tricktechnik und den außergewöhnlichen Tierdressuren gefällt „Schweinchen Babe in der großen Stadt“ außerdem durch seine kreativ gestalteten Schauplätze, die ein wenig an die Werke Tim Burtons erinnern. Angesichts dieser Vorzüge lässt sich auch leicht darüber hinwegsehen, dass längst nicht jeder Gag zündet und das recht alberne Finale dann doch noch wie ein Zugeständnis an die Jüngsten unter den Zuschauern wirkt.
„Wild Rose“ unter der Regie von Tom Harper (The Aeronauts, Heart of Stone) ist ein eher formelhaftes, jedoch mit anrührenden Einzelmomenten versehenes Musikdrama um eine junge Schottin, die von einer Karriere als Country Star träumt.
Rose-Lynn (Jessie Buckley) wird nach einjähriger Haftstrafe wegen Rauschgiftschmuggels aus dem Gefängnis von Glasgow entlassen. Während ihrer Abwesenheit hatte Rose-Lynns Mutter Marion (Julie Walters) sich um die beiden Kinder ihrer Tochter gekümmert, verlangt aber nun, dass Rose-Lynn endlich selbst Verantwortung übernimmt. Diese jedoch träumt nach wie vor davon, nach Nashville zu reisen, um dort als Country Sängerin durchzustarten. Ihrem Ziel wähnt sie sich einen Schritt näher, als ihre neue Arbeitgeberin Susannah (Sophie Okonedo), bei der sie eine Stelle als Haushälterin angenommen hat, ihr ein vielversprechendes Angebot macht…
Harpers Drama bietet all die üblichen Zutaten, die man aus ähnlich gelagerten Filmen über aufstrebende Musiktalente kennt, liefert trotz aller Vorhersehbarkeit jedoch recht gute Unterhaltung, was vor allem der starken Performance der Hauptdarstellerin geschuldet ist, welche speziell bei den Bühnenauftritten ihr ganzes Können unter Beweis stellen darf.
So richtig mitreißend gestaltet sich die Geschichte um die aus einfachen Verhältnissen stammende Jungmutter mit dem Traum von der Musikkarriere allerdings eher nicht, was u.a. damit zusammenhängt, dass Rose-Lynns Handeln zu selten echte Konsequenzen nach sich zieht und ihre kleinen und großen Etappenerfolge meist eher aus dem Wohlwollen ihrer Mitmenschen resultieren und weniger das Ergebnis ihrer eigenen Arbeit sind. Allzu schnell lösen sich vorgegangene Konflikte in Wohlgefallen auf, sodass etwa die Drohung von Susannahs Ehemann (Jamie Sives) ebenso folgenlos bleibt wie das extrem belastete Verhältnis der Protagonistin zu ihren Kindern.
Allein schon aufgrund der starken Gesangseinlagen ist Harpers Drama aber trotz aller Schwächen einen Blick wert.
Danke an Framolf für den Tipp :-)
Fünf Jahre nach dem Ende ihrer schlagzeilenträchtigen Liebesbeziehung stand das einstige Traumpaar Romy Schneider und Alain Delon für den erotischen Thriller „Der Swimmingpool“ unter der Regie von Jacques Deray (Mord in Barcelona, Der Außenseiter) wieder gemeinsam vor der Kamera.
Das Paar Marianne (Romy Schneider) und Jean-Paul (Alain Delon) verbringt den Sommerurlaub in einem malerischen Anwesen mit großem Pool in der Nähe von Saint-Tropez. Unerwartet bekommen sie Besuch von Jean-Pauls altem Freund Harry (Maurice Ronet), mit dem Marianne vor ihrer Begegnung mit Jean-Paul ein Verhältnis hatte. Zur großen Überraschung des Paares wird Harry von seiner Teenagertochter Pénélope (Jane Birkin) begleitet, von deren Existenz das Paar zuvor nichts wusste. Schon bald kommt es zwischen Marianne und ihrem einstigen Geliebten zu neuerlichen Annäherungen, die Jean-Paul eifersüchtig werden lassen…
Der zu weiten Teilen am und im titelgebenden Swimmingpool spielende Thriller verfügt über ein sehr langsames Erzähltempo und lässt sich ausgiebig Zeit, um den Alltag der vier Urlauber und ihr Verhältnis zueinander zu porträtieren. So gestaltet sich insbesondere die erste Hälfte des Films sehr ereignisarm, worüber weder Romy Schneiders Sex-Appeal noch die hübschen Bilder des Urlaubsdomizils ganz hinwegtäuschen können.
Erst in der zweiten Hälfte nimmt die vorhersehbare Eifersuchtsgeschichte allmählich Fahrt auf, bietet jedoch auch dann noch zu wenig, um genügend Suspense zu erzeugen. Ausdrücklich zu loben sind derweil allerdings die starken Darbietungen der Hauptdarsteller, die dafür sorgen, dass Derays zu lang geratener Urlaubsthriller zumindest als Psychogramm einer toxischen Liebesbeziehung punkten kann.
In „Kopfüber in die Nacht“ von John Landis (Blues Brothers, Der Prinz aus Zamunda) begibt sich ein im Alltagstrott gefangener Bürohengst auf eine Odyssee mit einer geheimnisvollen Schönen.
Der für eine Satellitenfirma in Los Angeles tätige Ed Okin (Jeff Goldblum) ist vom Leben enttäuscht und leidet unter chronischem Schlafmangel. Seine Frau Ellen (Stacey Pickren) zeigt nur noch oberflächliches Interesse an ihm und hat eine Affäre mit einem anderen Mann angefangen. Als Ed wieder einmal nicht einschlafen kann, setzt er sich in sein klappriges Auto und fährt ziellos durch die Straßen. In einem Parkhaus am Flughafen trifft er auf die attraktive Diana (Michelle Pfeiffer), die sich auf der Flucht vor vier gewaltbereiten Persern befindet, welche ihr offenbar nach dem Leben trachten. Ehe sich Ed versieht, zieht ihn die schöne Unbekannte mitten hinein in ein nächtliches Abenteuer…
Während sich die meisten Kinohelden der 80er Jahre durch ihre Unerschrockenheit, stahlharte Muskeln und trockene Oneliner auszeichneten, ist der Protagonist dieses Films ein lethargischer Jedermann, der jeden Antrieb verloren hat und nicht in der Lage zu sein scheint, seinem trostlosen Dasein zu entkommen. Passend zur schlafwandlerischen Art seiner Hauptfigur lässt sich auch der Erzählrhythmus des Films als eher gemächlich beschreiben, was in Verbindung mit den mit Bluesmusik unterlegten Bildern des nächtlichen Los Angeles für eine recht einzigartige Stimmung sorgt.
Herzstück von „Kopfüber in die Nacht“ ist dabei zweifellos sein wunderbar harmonierendes Hauptdarstellerduo, welches die seltsame Beziehung zwischen dem antriebslosen Ed und seiner mysteriösen Zufallsbekanntschaft schon mit kleinen Gesten und Blicken mit sehr viel Leben zu füllen versteht. Neben Goldblum und Pfeiffer wissen zudem auch die weiteren Castmitglieder zu überzeugen, zu denen u.a. Dan Aykroyd (Ghostbusters), Richard Farnsworth (The Straight Story) und David Bowie (Die Reise ins Labyrinth) zählen. Darüber hinaus geben sich zahlreiche Regiekollegen von Landis (darunter Jack Arnold, Jonathan Demme und David Cronenberg) im Rahmen von Cameo-Auftritten die Ehre.
So ergibt sich ein mit leisem Humor und ein paar wenigen Gewaltspitzen versehener Trip durch die Stadt der Engel, der trotz einiger kleinerer Längen für charmante Unterhaltung steht.
Der Bergsteigerthriller „Im Auftrag des Drachen“ erweckt den Eindruck, als ob Regisseur und Hauptdarsteller Clint Eastwood seinerzeit seinen eigenen „James Bond“ drehen wollte, inszeniert er sich hier doch in übertriebener Weise als machohaften Alleskönner, der jede Gefahr meistert und dem die Damenwelt zu Füßen liegt.
Der an einem College als Kunstdozent tätige Jonathan Hemlock (Clint Eastwood) soll für die Geheimorganisation ‚C2‘, für die er früher aktiv war, einen letzten Auftrag erledigen. Hierzu soll er zwei Männer eliminieren, die einen guten Freund und ehemaligen Kollegen Hemlocks auf dem Gewissen haben. Während er einen der beiden Killer rasch aufspüren kann, erfährt er über den zweiten Mann nur, dass dieser Teil einer Seilschaft ist, welche die Eiger-Nordwand erklimmen will. Um sich auf die gefährliche Expedition vorzubereiten, sucht Hemlock Hilfe bei seinem Freund Ben Bowman (George Kennedy), der in Arizona eine Schule für Bergsteiger leitet…
Eastwoods Thriller verfügt über eine recht wirre Story, die einige Ungereimtheiten enthält und aus der nicht ganz so hervorgeht, warum der College-Professor den Mörder seines Freundes ausgerechnet an der Eiger-Nordwand stellen muss, anstatt einfach abzuwarten, bis dieser seine Klettertour beendet hat oder ihn schon vorher in die Mangel zu nehmen.
Ehe wir die Bergwand jedoch überhaupt das erste Mal zu sehen bekommen, hält sich der Film sehr lange mit den diversen Bettgeschichten des Protagonisten auf, reicht dessen bloße Anwesenheit doch aus, damit nahezu alle Frauen und Männer (und sogar ein Hund!) in seiner Umgebung auf ihn abfahren. Was nach einer skurrilen Komödie klingt, dient wohl vornehmlich dazu, den Hauptcharakter als besonders potent und überlegen darzustellen, hat allerdings zur Folge, dass die Geschichte über weite Phasen auf der Stelle tritt.
So sind es neben John Williams‘ angenehmen Score und den überzeugenden Leistungen der Castmitglieder, zu denen u.a. noch Vonetta McGee (Shaft in Afrika), Heidi Brühl (Die Mädels vom Immenhof) und Reiner Schöne (Herbert) gehören, vorrangig die schwindelerregenden Bergpanoramen, die diesen recht spannungsarmen Thriller noch ins Mittelmaß hieven.
Basierend auf einem Roman von Michael Crichton schuf Regisseur Robert Wise (Bis das Blut gefriert, Star Trek – Der Film) mit „Andromeda“ einen semidokumentarischen Labor-Thriller, der sich sehr um Authentizität bemüht und von der ausführlichen Auseinandersetzung mit seiner SciFi-Thematik lebt.
Nachdem nahe des kleinen Ortes Piedmont in New Mexico eine Raumsonde des Militärs abgestürzt ist, finden fast alle Ortsbewohner innerhalb kürzester Zeit unter ungeklärten Umständen den Tod. Lediglich ein alter Mann und ein Säugling überleben das rätselhafte Phänomen, bei dem es sich allem Anschein nach um eine todbringende Seuche handeln muss. In einem unterirdischen Labor soll ein Team von Wissenschaftlern um Dr. Jeremy Stone (Arthur Hill) der Ursache für das Massensterben auf den Grund gehen und mögliche Gegenmaßnahmen ergreifen, um eine Pandemie zu verhindern…
Schon der einleitende Textvorspann lässt erahnen, dass Wise seinem SciFi-Thriller einen möglichst realistischen Anstrich verpassen möchte. Statt mit rasanter Action und kriegerischen Auseinandersetzungen wie man sie aus vielen anderen Genrewerken kennt, befasst sich sein Film in der Folge nahezu ausschließlich mit dem schrittweisen Erkenntnisgewinn des vierköpfigen Forscherteams, welches alles daransetzt, eine Ausbreitung des seltsamen Phänomens zu vermeiden.
Die minutiöse Darstellung der Forschungsarbeit gestaltet sich zwar bisweilen etwas trocken und fällt aufgrund der hohen Laufzeit des Films auch ein wenig langatmig aus, entfaltet auch dank des markanten Sounddesigns jedoch gleichzeitig eine gewisse Suspense-Wirkung, sind mit neuen Erkenntnissen über das Todesphänomen doch auch stets neue Fragen und Geheimnisse verbinden.
Wer sich auf das sehr langsame Erzähltempo einlassen kann und Freude am Rätseln und Entdecken mitbringt, bekommt mit „Andromeda“ somit einen nüchternen Genrevertreter geboten, dessen Thematik – gerade auch im Hinblick auf die Corona-Pandemie – nach wie vor aktuell ist.
Der auf dem Höhepunkt der Reagan-Ära entstandene „Rocky 4“ ist ein vor Klischees nur so triefendes, dabei aber ebenso launiges wie kurzweiliges Duell der Muskelpakete, das heutzutage vor allem als Kommentar auf die skurrilen Auswüchse des Kalten Krieges und den damit verbundenen Wettstreit zwischen Ost und West funktioniert.
Als eine sowjetische Delegation um den als unbesiegbare Kampfmaschine geltenden Amateurboxer Ivan Drago (Dolph Lundgren) in die USA kommt, sieht Ex-Champion Apollo Creed (Carl Weathers) darin trotz aller Bedenken seines Freundes Rocky (Sylvester Stallone) eine passende Gelegenheit, um im Rahmen eines Schaukampfes gegen den Russen sein Comeback zu feiern. Drago erweist sich dem alternden Apollo gegenüber jedoch als haushoch überlegen und trifft ihn mit mehreren harten Schlägen am Kopf, woraufhin Apollo noch im Ring verstirbt. Rocky schwört Rache für seinen getöteten Freund und will sich nun seinerseits Drago stellen…
Die Geschichte, die „Rocky 4“ erzählt, könnte selbst den sprichwörtlichen Bierdeckel nicht vollständig füllen, besitzt dank der gut aufgelegten Darstellerriege, den mit eingängigen 80er-Hits unterlegten Trainingsmontagen sowie den nunmehr in wilde Prügeleien ausartenden Boxkämpfen aber dennoch über genügend Unterhaltungswert, um an dieser simpel gestrickten Testosteron-Show bis zum Schluss Spaß zu haben. Aufgrund der in den Vorgängerfilmen vollzogenen Charakterentwicklung Apollos überzeugt zudem auch die emotionale Komponente insofern, als dass man Rockys aus dem Tod seines Freundes gezogene Motivation nachvollziehen kann.
Geradezu zum Fremdschämen lädt der vierte Teil der „Rocky“-Reihe derweil immer dann ein, wenn das Verhältnis der beiden Supermächte in Worte gefasst wird, was sich besonders in der abstrusen Schlussrede des Protagonisten niederschlägt. Als eigenwilliges Zeitzeugnis ist diese im Boxring ausgetragene Propagandaschlacht jedoch auch heute noch sehr aufschlussreich.
„Wie Raubkatzen“ ist ein in stilvollen Schwarzweiß-Bildern gehaltener Psychothriller des Franzosen René Clément (Verbotene Spiele, Nur die Sonne war Zeuge), dessen wendungsreicher Plot etwas überkonstruiert daherkommt, zugleich aber für prickelnde Unterhaltung sorgt.
Als seine Affäre mit der Gattin eines New Yorker Gangsterbosses auffliegt, taucht der junge Lebemann Marc (Alain Delon) auf der Flucht vor den Schergen des gehörten Ehemannes an der französischen Riviera unter. Bei einer Speisung für Bedürftige lernt er die beiden attraktiven Cousinen Barbara (Lola Albright) und Melinda (Jane Fonda) kennen, die sehr schnell Gefallen an dem charmanten Herzensbrecher finden und ihm eine Stelle als Chauffeur anbieten. Schon bald bemerkt Marc jedoch, dass in der luxuriösen Villa, die die beiden Frauen bewohnen, seltsame Dinge vorgehen…
Die Geschichte vom jungen Playboy auf der Flucht, der von zwei sexy Cousinen aus der High Society umgarnt wird, könnte ebenso gut aus einem Groschenroman stammen, wird unter Cléments Regie jedoch zu einer Lektion in Sachen Coolness und Eleganz. So sehen wir den Protagonisten begleitet von einem markanten Lalo Schifrin-Score dabei zu, wie sie chice Kleider anprobieren und teure Autos fahren, während sie Intrige um Intrige spinnen und sich vor Lust und Verlangen nach dem jeweils anderen verzehren.
Zwar gestaltet sich Cléments Psychothriller nicht durchgängig spannend, bleibt dafür dank immer neuer Wendungen aber bis zum Schluss unvorhersehbar und profitiert zudem von seinem hochkarätigen Hauptdarstellertrio, das sich in Bezug auf Lässigkeit und Sex-Appeal gegenseitig zu übertrumpfen wollen scheint.
Nach dem tödlichen Flugzeugabsturz seines Bruders verarbeitete Regisseur Howard Hawks (Blondinen bevorzugt, El Dorado) dieses Erlebnis sowie seine eigenen Flugerfahrungen in einer Kurzgeschichte, die später als Grundlage für sein Fliegerdrama „SOS – Feuer an Bord“ dienen sollte.
Das sich auf Jobsuche befindende Showgirl Bonnie Lee (Jean Arthur) gelangt mit dem Schiff in das südamerikanische Städtchen Barranca, wo sie eine Gruppe von Piloten unter der Leitung ihres Vorgesetzten Geoff Carter (Cary Grant) kennenlernt, die für eine kleine Fluggesellschaft Luftpost über die Anden fliegt. Als sie miterlebt, wie einer der Männer trotz dichten Nebels Post ausliefern muss und schließlich beim Landemanöver ums Leben kommt, ist die junge Frau zutiefst erschüttert. Der hartherzig und gefühlskalt erscheinende Geoff dagegen nimmt das Todesunglück ungerührt zur Kenntnis und geht alsbald wieder seiner Arbeit nach. Als Bonnie nach und nach mehr über die Vergangenheit des Chefpiloten erfährt, beginnt sie jedoch eine gewisse Faszination für Geoff zu entwickeln und beschließt, länger auf dem Fliegerstützpunkt zu bleiben…
Hawks‘ Film zeichnet sich durch elegante Schwarzweiß-Bilder, eine gute Portion trockenen Humors und das stimmungsvolle Setting des nebelverhangenen Fliegerstützpunktes sowie des umliegenden Regenwaldes aus. Das absolute Highlight des Films stellen jedoch die Flugszenen selbst dar, die auch viele Jahrzehnte später noch ziemlich spektakulär wirken.
Zwischen diesen Flugszenen enthält „SOS – Feuer an Bord“ allerdings auch einige weniger interessante Passagen, die hauptsächlich dazu dienen, die Charaktere auf dem Stützpunkt näher kennenzulernen. Während die u.a. von Rita Hayworth (Die Lady von Shanghai), Richard Barthelmess (Die Nacht ohne Hoffnung) und Thomas Mitchell (Vom Winde verweht) verkörperten Nebenfiguren und ihre Konflikte für zusätzliche Impulse sorgen, fehlt es der Romanze zwischen den beiden Hauptfiguren ein wenig an Dynamik und Schwung. Spätestens das packende und emotionsgeladene letzte Drittel entschädigt jedoch für den dialoglastigen und eher spannungsarmen Mittelteil.
Bester Film:
Die Taschendiebin
Paddington 2
Brimstone
Cloud Atlas
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Interstellar
Inception
King of Devil‘s Island
Vergiftete Wahrheit
Vielleicht lieber morgen
Beste Serie:
Game of Thrones
O. J.: Made in America
The Night Of: Die Wahrheit einer Nacht
Broadchurch
11.22.63 – Der Anschlag
Bester Schauspieler:
Guy Pearce (Brimstone)
Jake Gyllenhaal (Nightcrawler)
Mads Mikkelsen (Die Jagd)
Bartosz Bielenia (Corpus Christi)
Denis Ménochet (Nach dem Urteil)
Beste Schauspielerin:
Helena Zengel (Systemsprenger)
Brie Larson (Short Term 12)
Veerle Baetens (The Broken Circle)
Frances McDormand (Three Billboards Outside Ebbing, Missouri)
Kirin Kiki (Shoplifters)
Bester Soundtrack:
Das schönste Mädchen der Welt
Die Karte meiner Träume
Die Taschendiebin
Once upon a Time in Hollywood
The Broken Circle
Mit „Die Spur des Fremden“ schuf Regisseur Orson Welles (Citizen Kane, Der Prozess) einen fesselnden Thriller des Nachkriegskinos, der sich als einer der ersten Filme mit dem Grauen des Holocausts auseinandersetzte.
Mr. Wilson (Edward G. Robinson) fahndet im Auftrag der Alliierten Kriegsverbrecherkommission nach flüchtigen Nazis, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA abgesetzt haben. Zu den Gesuchten gehört auch der Wissenschaftler Franz Kindler (Orson Welles), der als Erfinder der Gaskammern gilt. Um an Kindler heranzukommen, veranlasst Wilson die Freilassung von dessen früherem Vertrauten Konrad Meinike (Konstantin Shayne) und folgt diesem bis in die Kleinstadt Harper in Connecticut, wo Kindler unter falschem Namen als Lehrer tätig ist und unmittelbar vor der Hochzeit mit der Richtertochter Mary Longstreet (Loretta Young) steht…
Welles‘ in der Tradition des Film noirs stehender Thriller steigt ohne Umschweife in sein Verfolgungsszenario ein und bietet damit sogleich eine gewisse Grundspannung, die er bis zum großen Finale aufrechterhalten kann. Inhaltlich weist „Die Spur des Fremden“ dabei einige Parallelen zum im gleichen Jahr erschienen Hitchcock-Thriller „Berüchtigt“ auf, wirkt jedoch im direkten Vergleich straffer erzählt und geht etwas intensiver auf den Völkermord ein, obgleich auch bei Welles der Kriminalplot im Vordergrund steht.
Neben den stilsicheren Schwarzweiß-Bildern und den hintergründigen Dialogen sind derweil vor allem die ausgezeichneten Leistungen der Darstellerriege zu loben. Speziell Orson Welles selbst gelingt es, hinter der Fassade des falschen Lehrers eine bedrohliche Präsenz anzudeuten, die im weiteren Verlauf der Geschichte immer mehr an die Oberfläche dringt.
Der actionreiche Western „Meuterei am Schlangenfluss“ bildet die zweite Zusammenarbeit des aus Regisseur Anthony Mann (Der Mann aus Laramie, Stern des Gesetzes) und Hauptdarsteller James Stewart bestehenden Erfolgsduos der 50er Jahre und erzählt auf packende Art und Weise von Läuterung und Habgier, Verrat und Vergebung.
Das ehemalige Bandenmitglied Glyn McLyntock (James Stewart) führt einen Siedlertreck nach Oregon, als er bei einem Erkundungsritt auf den berüchtigten Banditen Emerson Cole (Arthur Kennedy) trifft, der wegen Pferdediebstahls gelyncht werden soll. McLyntock rettet dem Banditen das Leben, welcher sich kurzerhand dem Treck anschließt und sich schon bald als tatkräftiger Gefährte erweist. In Portland legen die Siedler einen Zwischenstopp ein und kaufen bei Geschäftsmann Tom Hendricks (Howard Petrie) die nötigen Vorräte, um den nahenden Winter zu überstehen. Als die Vorräte jedoch auch nach Wochen nicht im Lager ankommen, reitet McLyntock zurück nach Portland, um Hendricks zur Rede zu stellen…
Manns Western besticht durch eine abwechslungsreiche Geschichte, die Fragen nach Recht und Unrecht, Moral und Gesetz behandelt und die vor allem von ihren interessanten Charakteren lebt, die alle ihre eigene Agenda zu verfolgen scheinen und bei denen man sich nie ganz sicher sein kann, wer nun auf wessen Seite steht. So wird selbst die Treckführertochter Laura Baile (Julie Adams), die als Frau zunächst eine ausschließlich passive Rolle zu haben scheint, im Angesicht des Goldrauschs zur Verräterin an ihrer Familie.
Getragen von einem gut aufgelegten Cast, zu dem u.a. noch Rock Hudson (Bettgeflüster) und Jay C. Flippen (The Killing) zählen und mit prächtigen Landschaftsaufnahmen versehen, ergibt sich so ein kurzweiliges Filmerlebnis, das lediglich durch einige rassistische Stereotype getrübt wird, unter denen die Performance von Stepin Fetchit als einfältiger Assistent des Schiffskapitäns am auffälligsten ist.
„Stunde der Bewährung“ ist ein Kriminaldrama unter der Regie von Ulu Grosbard (Der Liebe verfallen, Tief wie der Ozean), welches auf dem autobiografisch gefärbten Roman von Edward Bunker basiert, der später als Mr. Blue in „Reservoir Dogs“ (1992) bekannt wurde.
Nach sechsjähriger Haftstrafe wird Max Dembo (Dustin Hoffman) unter Bewährungsauflagen aus dem Gefängnis entlassen und muss sich von nun an nach den strengen Vorgaben seines Bewährungshelfers (M. Emmet Walsh) richten. Beim Arbeitsamt von Los Angeles lernt er die attraktive Mitarbeiterin Jenny Mercer (Theresa Russell) kennen, die ihm einen Aushilfsjob in einer Fabrik vermittelt. Schon bald nähern die junge Frau und der Ex-Häftling sich an und werden ein Paar. Als Max jedoch wegen einer falschen Verdächtigung seines Bewährungshelfers erneut für eine Woche ins Gefängnis muss, platzt ihm der Kragen und er gerät erneut auf die schiefe Bahn…
Grosbards Film besticht vor allem durch seine präzise Charakterzeichnung in Verbindung mit den hervorragenden Performances der Castmitglieder, zu denen u.a. noch Kathy Bates (Misery), Gary Busey (Gefährliche Brandung) und Harry Dean Stanton (Paris, Texas) gehören. Erscheint der Protagonist anfangs noch wie ein sympathischer Verlierer, der einfach nur Pech im Leben gehabt hat, lernen wir mit der Zeit auch andere Wesenszüge an ihm kennen, die deutlich machen, dass es sich bei Max um einen gefährlichen Kriminellen handelt, der die Schuld für seine eigenen Vergehen nur allzu gerne bei anderen sucht.
Neben der gänzlich unsentimentalen Erzählweise und den atmosphärischen Großstadtbildern weiß „Stunde der Bewährung“ zudem auch aufgrund einiger packender Actionmomente zu gefallen, die speziell im letzten Drittel noch einmal Dynamik in die Geschichte bringen. Angesichts dieser vielen Vorzüge stört es auch nicht allzu sehr, dass ein paar Details nicht ganz stimmig wirken und einzelne Handlungsstränge – wie etwa der Konflikt mit dem Bewährungshelfer – mehr oder weniger ins Leere laufen.
Danke an kidhan für den Tipp!
„Das Tier“ von Joe Dante (Gremlins, Die Reise ins Ich) ist ein recht spannungsarmer Werwolf-Horrorfilm, der trotz seiner starken Effektarbeit nur mittelprächtige Unterhaltung bietet.
Die Nachrichtensprecherin Karen (Dee Wallace) wird seit geraumer Zeit von einem Stalker (Robert Picardo) verfolgt, der für mehrere Morde verantwortlich gemacht wird. Als der Mann ihr in einem Pornokino auflauert, wird er von den eintreffenden Polizeibeamten erschossen. In Folge dieses furchtbaren Vorfalls leidet Karen unter einem Trauma und wird von schrecklichen Alpträumen geplagt, weshalb sie Hilfe bei ihrem Therapeuten Dr. Waggner (Patrick Macnee) sucht. Dieser empfiehlt ihr, für eine Weile in dem von ihm geführten Therapiezentrum zu wohnen, welches sich in einer bewaldeten Gegend fernab der Zivilisation befindet. Doch auch dort nimmt das Grauen für Karen kein Ende…
Wenn nicht bereits der Titel darauf hindeuten würde, käme man während der ersten Hälfte von Dantes Film kaum auf die Idee, dass man es hier mit einer Werwolfgeschichte zu tun hat. Vielmehr stehen in den ersten 45 Min. des Films Karens traumatische Begegnung mit dem Stalker sowie das Kennenlernen der seltsamen Bewohner des Therapiezentrums im Vordergrund. Nebenbei sehen wir zudem einem Reporterpärchen dabei zu, wie es weitere Nachforschungen über den getöteten Stalker anstellt. All das geht nur sehr schleppend voran und sorgt weder für Spannung noch für Grusel. Vielmehr kommt alsbald die Frage auf, warum die Charaktere permanent allein durch den Wald irren, statt etwa an Therapiesitzungen teilzunehmen. Generell wird die gesamte Geschichte von vielen Zufällen und dem kaum nachvollziehbaren Verhalten der Hauptfiguren bestimmt.
In der zweiten Hälfte bekommt man zwar doch noch Werwölfe zu Gesicht, sonderlich viel zu erzählen hat der Film da aber schon längst nicht mehr. Erschwerend hinzu kommt, dass viele Szenen seltsam abgehackt wirken und so kaum ein richtiger Handlungsfluss aufkommt. So unterhält sich die Protagonistin unmittelbar nach einer Werwolf-Attacke mit ihrem Ehemann (Christopher Stone) als wäre nichts geschehen.
Aufgrund des solide agierenden Casts sowie den kreativen Verwandlungseffekten erweist sich der Gesamteindruck aber letztlich noch als passabel.
Schon während der Arbeit am ersten Teil drehte Richard Donner zahlreiche Szenen für einen Nachfolger, der aufgrund des enormen Erfolgs des Vorgängers schließlich auch grünes Licht bekam. Da Superstar Marlon Brando für seinen Auftritt im zweiten Teil jedoch eine sehr hohe Gewinnbeteiligung kassiert hätte, ließen die verantwortlichen Produzenten sämtliche Szenen mit Brando aus der Fortsetzung entfernen, was wiederum zum Bruch mit Regisseur Donner führte, der letztlich durch Richard Lester (Die drei Musketiere, Robin und Marian) ersetzt wurde.
Als Terroristen in Paris eine Wasserstoffbombe zünden wollen, kann Superman (Christopher Reeve) eine Katastrophe nur verhindern, indem er die Bombe im letzten Moment ins Weltall schleudert. In Folge der Detonation werden jedoch der tyrannische General Zod (Terence Stamp) und seine beiden Handlanger aus der Phantomzone befreit, in welche sie der Ältestenrat von Krypton einst verbannt hatte. Schon bald machen sich die Verbrecher auf den Weg zur Erde, wo sie über die gleichen übernatürlichen Kräfte wie Superman verfügen…
Während der erste Teil uns zwar die Verurteilung und Verbannung von General Zod und seinen Kumpanen zeigte, über das weitere Schicksal der Schurken aber kein Wort mehr verlor, greift die Fortsetzung diesen Erzählfaden nun wieder auf und lässt Superman erstmals gegen Bösewichte antreten, die ihm kräftemäßig ebenbürtig sind. Dies erweist sich als cleverer Schachzug, bestand eine der größten Schwächen des Vorgängers doch darin, dass Lex Luthor zu selten wie eine echte Bedrohung für den Mann aus Stahl erschien. Die Rolle des vornehmlich im Hintergrund agierenden Intrigenspinners, die Luthor nun in der Fortsetzung einnimmt, steht dem abermals von Gene Hackman verkörperten Gegenspieler da schon deutlich besser.
Positiv anzumerken ist außerdem, dass die Fortsetzung sich mehr Zeit für die Charakterentwicklung des Protagonisten nimmt und die Beziehung zwischen Superman und seiner großen Liebe Lois Lane (Margot Kidder) vertieft. Phasenweise trägt Lesters Comicverfilmung daher Züge einer RomCom, zumal der teils slapstickartige Humor auch in der Fortsetzung nicht zu kurz kommt und selbst die Bösewichte häufig mit einem Augenzwinkern agieren.
Negativ fällt neben einigen inhaltlichen Ungereimtheiten und den nicht sonderlich gut gealterten Effekten vor allem der recht öde Mittelteil auf, in dem die Handlung spürbar an Dynamik einbüßt, da Superman noch in Liebesdingen unterwegs ist, während Zod und seine Schergen schon dabei sind, sich die Erde Untertan zu machen. Szenen wie jene, in der Superman sich auf eine plumpe Schlägerei in einem Schnellimbiss einlässt, hätte es definitiv nicht gebraucht und sorgen nur dafür, dass die Geschichte in die Länge gestreckt wird.
„Black Christmas“ ist ein recht spaßiger Slasher, der mit einigen kreativen Kills aufwartet und sich in seiner Tonalität deutlich vom Original aus dem Jahr 1974 unterscheidet.
Kelli (Katie Cassidy) trifft sich mit sechs weiteren Studentinnen sowie der Hausmutter (Andrea Martin) zum gemeinsamen Wichteln in ihrem Verbindungshaus. Gemäß einer makabren Tradition soll auch dem Serienkiller Billy (Robert Mann) - einem früheren Bewohner des Hauses, der vor fünfzehn Jahren dort ein regelrechtes Blutbad anrichtete - symbolisch ein Geschenk überreicht werden. Noch ahnen die jungen Frauen nicht, dass jener Billy aus der Psychiatrie ausgebrochen ist und sich auf dem Weg zu ihnen befindet…
„Black Christmas“ verhält sich zum Original von 1974 ein wenig wie Rob Zombies Version von „Halloween“ (2007) zum Original von John Carpenter. Umgab den Killer im Original noch ein großes Mysterium, wird hier nun in ausführlichen Rückblenden seine Lebensgeschichte beleuchtet, was den von Glen Morgan (Willard) inszenierten Slasher besonders zu Beginn ein wenig ausbremst. Neben zahlreichen inhaltlichen Abweichungen vom Original fällt zudem auf, dass die Neuauflage einen deutlich heitereren Ton anschlägt und mitunter wie eine Schwarze Komödie daherkommt, was vor allem an einigen grotesk überzeichneten Nebenfiguren liegt.
Vorwerfen lässt sich Morgans Slasher derweil, dass die Protagonistinnen allesamt austauschbar und uninteressant bleiben, sodass es angesichts der zahlreichen Namen zum Teil sogar schwierig wird, den Überblick über die vielen Studentinnen zu behalten. Die schnellen Wechsel zwischen den einzelnen Handlungssträngen und Figurengruppen tragen indes zusätzlich dazu bei, dass die Handlung von „Black Christmas“ in einigen Momenten sehr konfus erscheint.
Dank der stimmungsvollen, im Giallo-Stil gehaltenen Bilder sowie den unterhaltsamen Splatter-Einlagen hinterlässt diese Neuauflage aber dennoch einen soliden Gesamteindruck.
Mit „Superman“ schuf Regisseur Richard Donner (Das Omen, Lethal Weapon) einen der ersten großen Comic-Blockbuster und einflussreichen Vorreiter des Superheldenkinos, der trotz einiger Defizite auch heute noch für Vergnügen sorgen kann.
Der Wissenschaftler Jor-El (Marlon Brando) warnt den Ältestenrat seines Heimatplaneten Krypton davor, dass der Planet kurz vor dem Untergang steht. Da man seinen Ausführungen keinen Glauben schenkt, will Jor-El wenigstens noch das Leben seines Sohnes zu retten und schickt diesen vor der Supernova mit einer Raumsonde zur Erde. Dort wird der kleine Junge vom Farmerehepaar Jonathan (Glenn Ford) und Martha Kent (Phyllis Thaxter) gefunden, die ihn wie ein eigenes Kind bei sich aufziehen und ihm den Namen Clark geben. Als sein Ziehvater überraschend stirbt, ahnt Clark, dass es für ihn an der Zeit ist, in die Welt hinauszuziehen. Er begibt sich zum Nordpol, wo er auf die Festung der Einsamkeit stößt, in der er mittels der gespeicherten Erinnerungen seines Vaters von seiner Bestimmung erfährt und zu Superman (Christopher Reeve) wird…
Längst nicht alles an Donners Comicverfilmung ist derart gut gealtert wie der fantastische Score von John Williams, der das Geschehen mit imposanten Klängen untermalt, doch stellt „Superman“ dank seines naiven Charmes, der ausgewogenen Mischung aus Action und Humor sowie den überzeugenden Darstellern, zu denen in weiteren Rollen u.a. noch Margot Kidder (Die Schwestern des Bösen), Ned Beatty (Beim Sterben ist jeder der Erste) und Gene Hackman (French Connection) zählen, insgesamt gelungene Blockbuster-Unterhaltung dar.
Jederzeit spürbar ist dabei der enorme Einfluss von Donners Film auf das Genre, finden sich hier doch bereits zahlreiche Elemente, die in ganz ähnlicher Form auch in heutigen Comicverfilmungen vorkommen. Als ein besonders markantes Beispiel sei etwa die Performance von Jackie Cooper als Chefredakteur des ‚Daily Planet‘ genannt, welche als Vorbild für die Rolle von J.K. Simmons in den ‚Spider-Man‘-Filmen gedient haben dürfte.
Bemängeln lässt sich neben einigen nicht mehr zeitgemäßen Effekten derweil vor allem, dass es dem Film kaum gelingt, seinem Protagonisten Charaktertiefe zu verleihen, bleibt dieser als Superman doch recht unnahbar, während er als trotteliger Clark Kent nur eine Rolle zu spielen scheint, die nur wenig mit seinen wahren Wesenszügen gemein hat. Hinzu kommt, dass es in diesem Film an echten Herausforderungen für den so übermächtigen Superman mangelt, erscheint der in einem Versteck unter der Stadt wohnende Lex Luthor doch in nur wenigen Momenten wie der geniale Superverbrecher, als der er sich selbst immer wieder bezeichnet.
Bei „Eroberung vom Planet der Affen“ unter der Regie von J. Lee Thompson (Ein Köder für die Bestie, Ab in die Ewigkeit) handelt es sich um den vierten Teil der Affen-Saga, der zugleich der wohl düsterste und am stärksten von Gewalt und Brutalität geprägte der ganzen Reihe ist.
Zwanzig Jahre nach dem Tod von Cornelius und Zira ist ihr Sohn in der Obhut des Zirkusdirektors Armando (Ricardo Montalbán) erwachsen geworden und hört nun auf den Namen Cäsar (Roddy McDowall). Nachdem in Folge einer Virusepidemie Hunde und Katzen ausgestorben sind, haben die Menschen die Affen zu ihren neuen Haustieren gemacht und sie mit der Zeit versklavt. Als Cäsar und Armando die Stadt besuchen, werden sie aufgrund einer unbedachten Äußerung verhaftet und voneinander getrennt. Bei einer Auktion ersteigert der skrupellose Gouverneur Breck (Don Murray) den intelligenten Schimpansen, ohne zu ahnen, über welche Fähigkeiten Cäsar verfügt…
Als lobenswert am vierten Teil der Reihe erweist sich auch diesmal wieder, dass die Macher die Geschichte konsequent vorantreiben und nicht nur bereits Bekanntes aus den Vorgängern wiederholen. Speziell zu Beginn ist „Eroberung vom Planet der Affen“ jedoch recht holprig erzählt und benötigt eine ganze Weile, um die vorangegangenen Ereignisse zu rekapitulieren und sein neues Setting sowie die neuen Charaktere zu etablieren. Dabei leidet der Film vor allem unter seinem offenbar sehr begrenzten Budget, bräuchte die Geschichte über einen weltweiten Affenaufstand doch eigentlich eine deutlich höhere Zahl an Figuren und Schauplätzen. So vermittelt dieser vierte Teil eher den Eindruck, als ob Cäsar lediglich innerhalb einer kleinen Wohnsiedlung zur Revolution aufrufe.
Was Teil 4 allerdings aus seinen begrenzten Mitteln macht, ist dann über weite Strecken trotz mancher Ungereimtheiten doch recht spannend und aufgrund der knappen Laufzeit auch angenehm kurzweilig. Zudem wissen auch die Darsteller zu überzeugen, unter denen besonders Don Murray als faschistischer Gouverneur Akzente setzen kann. Den unübersichtlich gestalteten Kämpfen zwischen Menschen und Affen ist derweil allerdings deutlich anzumerken, dass hier mit J. Lee Thompson kein ausgewiesener Actionexperte verantwortlich war.
Spätestens dieser Teil der Reihe ist dann auch nicht mehr für ein jüngeres Publikum geeignet, enthält er doch einige sehr harte und blutige Momente und erinnert mit seiner Darstellung eines totalitären Regimes an die Werke eines George Orwell oder Ray Bradbury.
Der von Gordon Parks (The World of Piri Thomas, Die Supercops - Zwei irre Hunde) inszenierte „Shaft“ gilt als einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Vertreter des Blaxploitation-Genres, der mehrere Fortsetzungen sowie eine kurzlebige Serie nach sich zog.
John Shaft (Richard Roundtree) hat sich den Ruf erworben, der beste Privatdetektiv von New York zu sein, steht er doch sowohl mit Schwarzen wie mit Weißen in Kontakt und verkehrt mit Gangstern ebenso wie mit Polizeibeamten. Als der Unterweltboss Bumpy Jonas (Moses Gunn) ihn anheuert, um seine entführte Tochter zu finden, ahnt Shaft jedoch nicht, in welch gefährliche Lage er sich selbst damit bringt…
„Shaft“ gefällt aufgrund seiner stimmungsvollen Großstadtbilder in Kombination mit der oscarprämierten Musik von Isaac Hayes sowie den teils subversiven Dialogen über das Verhältnis von Schwarzen und Weißen. Darüber hinaus bietet die recht simpel gestrickte Geschichte um die entführte Gangstertochter und die damit verbundenen Machtkämpfe der Mafia eine gewisse Grundspannung, obgleich Parks Kriminalthriller auch ein paar Längen enthält und den Zuschauer nur ganz allmählich mit neuen Informationen zu den Hintergründen der Entführung füttert.
Jederzeit spürbar ist derweil Parks Bestreben, mit John Shaft den ersten afroamerikanischen Kinohelden zu erschaffen, der sich nicht mehr wie zuvor etwa Sidney Poitier in „Rat mal, wer zum Essen kommt“ (1967) hauptsächlich über die Auseinandersetzung mit Weißen definiert, sondern stattdessen nach seinen eigenen Regeln spielt und sich nicht um die Meinung weißer Autoritätspersonen schert. So scheint es, als könne sich die Kamera gar nicht sattsehen an ihrem neuen Leinwandhelden, dessen Gesicht uns immer wieder in Nahaufnahme gezeigt wird und der sich mit großer Lässigkeit durch die Straßen New Yorks bewegt. Nicht zuletzt dank des charismatischen Hauptdarstellers ist dieser frühe Blaxploitation-Vertreter somit auch heute noch einen Blick wert.
Die Dokumentation „Pennywise: The Story of IT“ beleuchtet die Hintergründe der populären TV-Verfilmung, welche den Horror von Stephen Kings Mammutwerk in die heimischen Wohnzimmer transportierte und mit dem von Tim Curry gespielten Clown Pennywise eine Kultfigur des Genres erschuf.
Im Stile eines Making-of lässt die Dokumentation die Verantwortlichen vor und hinter der Kamera zu Wort kommen und anhand von Filmszenen und Bildern von den Dreharbeiten über die Umstände der Produktion sowie ihren enormen popkulturellen Einfluss referieren. Als besonderes Highlight für alle Fans des TV-Zweiteilers erweist sich das Wiedersehen mit den inzwischen erwachsenen Kinderdarstellern um Seth Green und Emily Perkins sowie den ‚alten Recken‘ um Richard Thomas und Tim Curry. So kommen mit Ausnahme von Annette O’Toole und Olivia Hussey alle noch lebenden Darsteller von damals zu Wort und berichten über den teils schwierigen Abstimmungsprozess zwischen Kindern und Erwachsenen. Zusätzlich wird auch an die Verstorbenen Jonathan Brandis, John Ritter und Harry Anderson erinnert.
Regisseur Tommy Lee Wallace und Drehbuchautor Lawrence D. Cohen gehen derweil darauf ein, welche Probleme die Umsetzung eines derart umfangreichen Horrorstoffes für das Fernsehen mit sich brachte und mit welchen Entscheidungen und Restriktionen sie im Nachhinein hadern, war doch ursprünglich eine achtstündige Fassung unter der Regie von George A. Romero geplant.
Seit seinem Siegeszug mit „Vom Winde verweht“ (1939) versuchte Produzent David O. Selznick den überragenden Erfolg des Kassenhits zu wiederholen oder gar zu übertreffen. Seine Hoffnungen setzte er in das aufwendige Western-Melodram „Duell in der Sonne“ nach einem Roman von Niven Busch, welches aufgrund seiner opulenten Ausstattung in Verbindung mit einer bewegten Produktionsgeschichte zu einem der teuersten Filme seiner Zeit avancierte und nach mehreren Wechseln auf dem Regiestuhl schließlich von King Vidor (Ein Mann wie Sprengstoff, Krieg und Frieden) fertiggestellt wurde.
Als diese ihn mit einem anderen Mann betrügt, tötet Scott Chavez (Herbert Marshall) seine indianische Ehefrau (Tilly Losch) und wird daraufhin selbst zum Tode verurteilt. Vor seiner Hinrichtung gelingt es ihm allerdings noch, seine Tochter Pearl (Jennifer Jones) in die Obhut seiner Jugendliebe Laura Belle (Lillian Gish) zu geben, welche mit dem jähzornigen Senator Jackson McCanles (Lionel Barrymore) verheiratet ist, der als Besitzer einer riesigen Ranch in Texas ein Leben in Wohlstand führt. Bei ihrer Ankunft lernt Pearl auch die ungleichen Söhne des Senators - den friedfertigen und umgänglichen Jesse (Joseph Cotten) und den rebellischen und temperamentvollen Lewt (Gregory Peck) - kennen. Da sich beide Brüder zu der attraktiven jungen Frau hingezogen fühlen, kommt es jedoch schon bald zu Konflikten…
„Duell in der Sonne“ ist eines jener Werke, dem jederzeit anzumerken ist, dass hier keine Kosten und Mühen gescheut wurden, um ein möglichst bombastisches Filmerlebnis auf die Leinwand zu bannen. Entstanden ist dabei ein Western der überlebensgroßen Gefühle, der mit einer breit angelegten Geschichte, herrlichen Landschaftsaufnahmen und einer stark aufspielenden Darstellerriege auftrumpft. Bemerkenswerte Tierdressuren, lange Kamerafahrten und eine prächtige Farbdramaturgie unterstreichen dabei zusätzlich, dass hier ein Meilenstein der Filmgeschichte geschaffen werden sollte.
Diese unverhohlene Gigantomanie ist es aber wohl auch, die „Duell in der Sonne“ den Aufstieg in den Olymp der ganz großen Filmklassiker verwehrt, wird hier doch in allen Belangen eine Spur zu dick aufgetragen. So erscheint nicht nur die seltsame Hassliebe zwischen Pearl und Lewt mitunter sehr befremdlich. Auch Szenen wie jene, in der ein lüsterner Priester sich daran aufgeilt, dass Pearl mehrmals vor ihm niederknien muss, wirken mehr als skurril.
Wer sich jedoch auf diesen eigenwilligen Sturm der Emotionen, der kaum ein Klischee auslässt und dessen Figurenkonstellation an Filme wie „Legenden der Leidenschaft“ (1994) erinnert, einlassen kann, bekommt ebenso unterhaltsamen wie abwechslungsreichen Edelkitsch geboten, der auf keiner ‚Guilty Pleasure‘-Liste fehlen darf.
Harry Callahan zum Dritten – für den von James Fargo (Der Mann aus San Fernando, Rock Aliens) inszenierten „Dirty Harry 3“ setzte man wieder auf die Stärken der Vorgängerfilme und lieferte abermals einen gelungenen Polizeithriller ab, in dem Clint Eastwood erneut in seiner Paraderolle als knurriger Gesetzeshüter überzeugt.
Nachdem er bei einer Geiselnahme einen beträchtlichen Materialschaden angerichtet hat, wird Inspektor Callahan (Clint Eastwood) kurzzeitig in die Personalabteilung strafversetzt, wo er zu seiner Missbilligung feststellen muss, dass der Frauenanteil bei der Polizei von San Francisco deutlich erhöht werden soll. Und so wird dem chauvinistisch gesinnten Ermittler bei der Bekämpfung einer aus Vietnamveteranen bestehenden Terrorgruppe dann auch die blutige Anfängerin Kate Moore (Tyne Daly) zur Seite gestellt, mit der er sich wohl oder übel arrangieren muss…
Die Story des dritten Teils der „Dirty Harry“-Reihe ist sehr simpel gehalten, verfügt jedoch dank des ungleichen Ermittlerduos über einen gewissen Buddy-Charme, der immer wieder für amüsante Situationen sorgt. Dazu besitzt der Film auch eine gesellschaftskritische Note, wenn das Verhalten von Politikern angeprangert wird, die sich allein aus wahlkampftaktischen Motiven für Gleichberechtigung einsetzen und dabei völlig ignorieren, dass nicht das Geschlecht, sondern die jeweilige Befähigung sowie eine erfolgreich absolvierte Ausbildung als entscheidende Kriterien für den Dienst an der Waffe gelten sollten.
Während auch dieser Teil mit schön anzusehenden Bildern San Franciscos sowie einigen – diesmal erstaunlich brutalen – Actionsequenzen überzeugt, werden hinsichtlich der Motivlage der Bösewichte einige Schwächen deutlich, verpasst der Film doch die Gelegenheit, das Kriegstrauma der Terroristen als Ursache für ihre Gewaltbereitschaft stärker in den Vordergrund zu stellen. Doch auch so hinterlässt diese Fortsetzung einen insgesamt positiven Gesamteindruck und ist dank der knappen Laufzeit auch angenehm kurzweilig.
Mit „Rocky 3“ offenbart das Franchise um den aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Boxchampion erste Abnutzungserscheinungen, tritt die abermals von Stallone selbst inszenierte Fortsetzung inhaltlich doch auf der Stelle und stützt sich erneut auf die aus den Vorgängern bekannten Motive.
Rocky Balboa (Sylvester Stallone) ist zu einem Superstar der Sportwelt geworden und konnte seinen Titel als Boxweltmeister zehn Mal in Folge verteidigen. Im Gefühl, alles im Leben erreicht zu haben und von nun an seine Zeit seiner Familie widmen zu wollen, trägt er sich mit Gedanken an einen Rücktritt. Doch ehe es dazu kommt, wird Rocky von dem aufstrebenden Newcomer Clubber Lang (Mr. T) provoziert, der ihn zu einem Kampf um Titel und Ehre herausfordert…
„Rocky 3“ wirkt in seiner Tonalität sehr uneinheitlich, so als habe man sich nicht entscheiden können, ob man die Reihe nun als spaßiges Actionspektakel fortführen, oder nicht doch lieber den ernsteren Tonfall der Vorgänger beibehalten möchte. Speziell in der ersten Hälfte, in der Rocky in einem Showkampf gegen den Wrestler Thunderlips (Hulk Hogan) antritt, fühlt sich der Film somit fast schon nach einer Parodie auf die beiden Vorgängerteile an. Im späteren Verlauf jedoch versucht Stallone auch diesen Teil in ein melancholisches Drama zu verwandeln, was nach der mangelnden Vorbereitung allerdings nicht so recht gelingen mag.
Auffällig ist zudem, dass „Rocky 3“ mit den Nebenfiguren um Adrianna (Talia Shire) und Paulie (Burt Young) nicht mehr viel anzufangen weiß und diese über weite Strecken zu bloßen Statisten verkommen. Die einzige Ausnahme bildet dabei Rocky einstiger Erzfeind Apollo Creed (Carl Weathers), der eine durchaus stimmige Entwicklung vom großen Rivalen zu Rockys Freund und Trainer durchläuft.
Boxsport-Fans dürfen sich derweil darüber freuen, dass die Zahl der Kämpfe im Vergleich zu den Vorgängern erhöht wurde. Diese gehören neben dem großartigen Titelsong auch erneut zu den Highlights des Films, erreichen jedoch nicht die Intensität der packenden Duelle zwischen Rocky und Apollo. Zudem verpasst „Rocky 3“ die Chance, einen vielschichtigen Gegenspieler zu installieren, hat Mr. T als junger Herausforderer abseits der Kämpfe doch kaum mehr zu tun, als aggressive One-liner von sich zu geben.