Kenduskeag - Kommentare
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Nach dem großen Erfolg des Vorgängers war es nur eine Frage der Zeit, bis die Geschichte um Gaylord Focker und seinen grantigen Schwiegervater in spe eine Fortsetzung erhalten sollte. Herausgekommen ist dabei mit dem abermals von Jay Roach (Austin Powers, Bombshell) inszenierten „Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich“ jedoch nur fader Klamauk, dessen abgestandene Gags kaum einmal zünden wollen und der vor allem unter seiner Ideenarmut in Kombination mit der viel zu langen Laufzeit leidet.
Nachdem der misstrauische Jack Byrnes (Robert De Niro) endlich sein Einverständnis gegeben hat, dass Krankenpfleger Gaylord (Ben Stiller) seine Tochter Pam (Teri Polo) heiraten darf, will der Ex-CIA-Agent nun auch Gaylords Eltern kennenlernen. Da die Familienzusammenführung in Miami, dem Wohnort der Fockers stattfinden soll, macht sich Gaylord zusammen mit den Byrnes‘ in Jacks neuem Wohnmobil auf den Weg nach Florida. Unglücklicherweise hat Gaylord Jack jedoch vorenthalten, dass seine Eltern Bernie (Dustin Hoffman) und Roz (Barbra Streisand) zwei Alt-Hippies sind, deren Weltbild so gar nicht mit Jacks konservativen Ansichten übereinstimmt…
Zwar gewinnt Roachs Komödienfortsetzung mit Streisand und Hoffman gegenüber dem Vorgänger zwei weitere charismatische Stars hinzu, verpasst jedoch die Gelegenheit, aus dem Aufeinandertreffen der gegensätzlichen Charaktere mehr herauszuholen als eine bloße Aneinanderreihung der immergleichen Pointen, die sich zumeist auf das skurrile Verhätscheln Gaylords durch seine Eltern oder auf die Arbeit seiner Mutter als Sexualtherapeutin beziehen. So geschieht über weite Strecken des Films kaum mehr, als dass die beiden Familienclans zusammenhocken und sich über das Verhalten der jeweils anderen empören.
Die fehlende Dynamik in der lahmen Erzählung versuchen die Drehbuchschreiber schließlich dadurch auszugleichen, dass sich alle zu einem gemeinsamen Football-Spiel im Garten einfinden, bei dem sich natürlich jemand eine ach so komische Verletzung zuzieht. Zuschauer, die bis hierhin tapfer durchgehalten haben, werden nun mit einem entsetzten Blick auf die Uhr feststellen, dass noch eine weitere Stunde voller Belanglosigkeiten mit den Familien Focker und Byrnes folgen wird.
Meine Highlights 2023:
(zum ersten Mal gesehen)
Ein Mann wird gejagt (1966)
The Act of Killing (2012)
Die Frau im Nebel (2022)
Texas Chainsaw Massacre (1974)
Der Zug (1964)
Schloß des Schreckens (1961)
Die Nacht hat viele Augen (1987)
Mad Max 2 (1981)
Die Spur des Fremden (1946)
Incident...und sie kannten kein Erbarmen (1967)
Badlands (1973)
Der Totmacher (1995)
Der auf einem Theaterstück basierende „Zoff in Beverly Hills“ ist eine sympathische, locker-leichte Komödie mit sozialkritischem Einschlag unter der Regie von Paul Mazursky (Harry und Tonto, Moskau in New York).
Nachdem ihm sein Hund weggelaufen ist, will sich der Obdachlose Jerry Baskin (Nick Nolte) das Leben nehmen und versucht daher, sich im Pool des wohlhabenden Kleiderbügelherstellers David Whiteman (Richard Dreyfuss) zu ertränken. David jedoch rettet den Obdachlosen und nimmt ihn – sehr zum Missfallen seiner Ehefrau Barbara (Bette Midler) – bei sich auf. Schon bald stellt der Hausgast das Leben der neurotischen Familie gehörig auf den Kopf…
Mazurskys Komödie stand seinerzeit stellvertretend für einen Kurswechsel bei Disney und war der erste Film des Mäusekonzerns, der in den USA ein R-Rating erhielt. Aus heutiger Sicht kommt „Zoff in Beverly Hills“ zwar nicht mehr sonderlich derb oder freizügig daher, sorgt dank des gut aufgelegten Casts um Nolte, Dreyfuss und Midler sowie des eingängigen Soundtracks, zu dem auch der in einer Nebenrolle auftretende Little Richard beiträgt, nach wie vor für vergnügliche Unterhaltung.
Die recht simple Geschichte, die anfangs noch ein wenig an „Die Glücksritter“ (1983) erinnert, später aber andere Wege beschreitet, lebt dabei in erster Linie vom Aufeinanderprallen der beiden so unterschiedlichen Welten. Da ist auf der einen Seite das zwar von Armut bestimmte, jedoch auch von Freiheit und einer gewissen Sorglosigkeit geprägte Leben auf der Straße, welches Jerry führt. Und andererseits das durchgeplante, festen Regeln folgende Leben der schwerreichen Familie Whiteman in ihrem luxuriösen Anwesen.
Aus diesem Aufeinandertreffen entwickelt „Zoff in Beverly Hills“ zwar nicht den gleichen gesellschaftskritischen Biss wie es später etwa „Parasite“ (2019) gelungen ist, doch gelingt es Mazursky dennoch an einigen Stellen, die Scheinheiligkeit des Spießbürgertums aufzudecken.
Brüllend komisch ist Mazurskys Komödie insgesamt sicherlich nicht, punktet dafür aber mit reichlich Charme und passt – da an Weihnachten und Silvester spielend – sogar gut zur Jahreszeit.
(Gesehen in der Kinofassung)
Nachdem er auf den zum Schulkanon gehörenden Roman von Susan E. Hinton aufmerksam geworden war, brachte Francis Ford Coppola (Der Pate, Apocalypse Now) mit „Die Outsider“ eine mit seinerzeit vielversprechenden Jungschauspielern besetzte Verfilmung des Bestsellers in die Kinos, welche zwar über recht stimmungsvolle Bilder verfügt, sich dabei aber ebenso klebrig anfühlt wie die Haare der Protagonisten.
Oklahoma in den 1960ern: Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Teenager Ponyboy Curtis (C. Thomas Howell) lebt nach dem Unfalltod seiner Eltern allein mit seinen älteren Brüdern Darrel (Patrick Swayze) und Sodapop (Rob Lowe). Die Brüder sind Teil einer Jugendbande, die sich ‚Greasers‘ nennt, und sich häufig mit den wohlhabenden ‚Socs‘ anlegt. Als Ponyboy und sein bester Freund Johnny (Ralph Macchio) eines Nachts von Mitgliedern der ‚Socs‘ überfallen werden und Johnny aus Notwehr deren Anführer ersticht, fühlen sich die beiden Jungen gezwungen, vor den auf Rache sinnenden ‚Socs‘ zu fliehen…
Zugutehalten kann man Coppolas Coming of Age-Drama, dass es ihm gelingt, die rebellische Jugendkultur der 60er mit ihren chicen Sportwagen, den vor Pomade glänzenden Haaren und den engen Jeanshosen wiederauferstehen zu lassen. Doch täuschen die hinsichtlich des Lichteinsatzes an den Klassiker „Vom Winde verweht“ (1939) angelehnten Bilder sowie die stimmige Ausstattung nicht darüber hinweg, dass die Geschichte, die in „Die Outsider“ erzählt wird, trotz vereinzelter Spannungsmomente nur sehr wenig zu bieten hat und noch dazu in übermäßigem Pathos zu ertrinken droht. Letzteres beginnt schon bei Stevie Wonders schmalzigem Titelsong, der ebenso gut aus einer kitschigen Disney-Romanze stammen könnte.
Obwohl zahlreiche interessante Ansätze vorhanden sind, mangelt es der von Rührseligkeiten geprägten Geschichte an Tiefe und den austauschbaren Figuren an Profil. Würden die Mitglieder der verfeindeten Banden nicht von späteren Stars wie Diane Lane (Der Sturm), Matt Dillon (Wild Things), Emilio Estevez (The Breakfast Club) und Tom Cruise (Mission: Impossible) verkörpert, könnte man sie wohl kaum auseinanderhalten.
Auch schafft es der Film nicht, ein Gefühl dafür zu vermitteln, mit welchen Formen von sozialer Ausgrenzung die ‚Outsider‘ zu kämpfen haben und wie sehr die Armut ihren Alltag bestimmt. Vielmehr ergeht sich Coppolas Werk in verklärenden Dialogen, in denen die jungen Protagonisten Gedichte zitieren und über den Sonnenuntergang philosophieren. Und eben als die Handlung doch noch Fahrt aufzunehmen scheint, setzt plötzlich der Abspann ein und der Zuschauer bleibt mit ratloser Miene zurück.
„Kanonenboot am Yangtse-Kiang“ unter der Regie von Robert Wise (West Side Story, Star Trek – Der Film) ist eine spannende Geschichtsstunde über eine selten behandelte Epoche, die sich zugleich als Allegorie auf die Rolle der USA im Vietnamkrieg deuten lässt.
China 1926: Um ihren Einfluss in dem von wechselnden Allianzen bestimmten Land zu sichern, hat die US-Marine Kriegsschiffe zum Yangtse-Kiang entsandt. Maschinist Jake Holman (Steve McQueen) wird auf das zur Patrouille eingesetzte Kanonenboot ‚USS San Pablo‘ unter dem Kommando von Lieutenant Collins (Richard Crenna) versetzt, wo die üblicherweise den Amerikanern zugedachten Arbeiten von chinesischen Tagelöhnern verrichtet werden. Holman wehrt sich gegen die Untätigkeit an Bord und eckt dadurch bei den anderen Besatzungsmitgliedern an, findet in dem Matrosen Frenchy Burgoyne (Richard Attenborough) jedoch auch einen Freund. Als einer der Tagelöhner bei einem Unfall ums Leben kommt, zieht Holman weiteren Unmut auf sich…
Wise‘ Kriegsdrama ist ein sehr ambitioniertes Werk, das viele unterschiedliche Problematiken unter einen Hut bringen möchte. So beleuchtet der Film nicht nur die politischen Wirren rund um den Chinesischen Bürgerkrieg, sondern schneidet auch Themen wie Völkerverständigung, Fremdherrschaft und Rassismus an. Darüber hinaus enthält der Film gleich zwei Liebesgeschichten und findet bei all dem sogar noch die Zeit, einen längeren Boxkampf zu zeigen.
Möglicherweise hätte es Wise‘ Werk gutgetan, die rund dreistündige Laufzeit etwas zu kürzen und sich auf einige wenige Themenkomplexe zu konzentrieren. Gleichzeitig sorgt diese Themenfülle jedoch auch dafür, dass sich das Drama zu Wasser und zu Lande sehr abwechslungsreich gestaltet und nie vorherzusehen ist, in welche Richtung sich die Geschichte als nächstes entwickeln wird.
Neben der aufwendigen Ausstattung und dem großartigen Score von Komponistenlegende Jerry Goldsmith sind zudem auch die ausgezeichneten Leistungen der Castmitglieder hervorzuheben. Besonderes Lob gebührt dabei „Rambo-Boss“-Richard Crenna in der ambivalenten Rolle des Schiffskapitäns. Doch auch kleinere Nebenrollen sind mit u.a. Candice Bergen (Das Wiegenlied vom Totschlag), Simon Oakland (Psycho) und Mako (Die Killer-Elite) gut besetzt.
So ist „Kanonenboot am Yangtse-Kiang“ ein mit fantastischen Bildern aus Fernost aufwartendes, nur ein wenig überambitioniertes Kriegsepos, das die Spannungsschrauben im letzten Drittel auch noch einmal deutlich anzuziehen versteht.
Polizeikomödien und Buddy-Movies hatten in den 80ern Hochkonjunktur, doch sind einige dieser Vertreter inzwischen ein wenig in Vergessenheit geraten. Zu diesen übersehenen Perlen gehört auch der von John Badham (WarGames, Drop Zone) inszenierte „Die Nacht hat viele Augen“, der auf gekonnte Weise die bekannten Zutaten des Genres miteinander kombiniert.
Die Kriminalbeamten Chris Lecce (Richard Dreyfuss) und Bill Reimers (Emilio Estevez) sollen das Haus der jungen Maria McGuire (Madeleine Stowe) observieren, die als mögliche Kontaktperson ihres Ex-Freundes Richard Montgomery (Aidan Quinn) gilt. Bei diesem handelt es sich um einen gesuchten Kriminellen, der kürzlich aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Als Chris unter einem Vorwand in Marias Haus gelangt, kommt es jedoch zu einer unerwarteten Annäherung zwischen der attraktiven Frau und ihrem heimlichen Beobachter, die alsbald die gesamte Ermittlung zu gefährden droht…
Badhams Komödie begeistert vom Start weg mit ihrer temporeichen Mischung aus charmantem Wortwitz, ein paar packenden Actionsequenzen sowie einem Hauch Romantik. Eingehüllt in stimmungsvolle Bilder der nächtlichen Wohnsiedlung und mit einem mitreißenden Soundtrack unterlegt, ergibt sich so ideales Unterhaltungskino, das aus der simpel gehaltenen Story, welche entfernt an den Hitchcock-Klassiker „Das Fenster zum Hof“ (1954) erinnert, das absolute Maximum an Spannung und Vergnügen herausholt.
Besonders hervorzuheben ist dabei auch der exzellent harmonierende Cast, zu dem in kleineren Nebenrollen u.a. noch Dan Lauria (Wunderbare Jahre) und Forest Whitaker (Panic Room) zählen. Speziell die Chemie zwischen Dreyfuss und Stowe weiß zu begeistern, sodass das romantische Knistern zwischen ihren beiden Figuren für den Zuschauer geradezu hörbar wird. Emilio Estevez bekommt dagegen etwas weniger zu tun, doch auch die Kabbeleien zwischen Dreyfuss und ihm können überzeugen.
So steht am Ende eine ausgezeichnete Actionkomödie, die schließlich in einen fesselnden Showdown mündet und die mit „Die Abservierer“ (1993) später auch eine Fortsetzung spendiert bekam.
Waltzing Matilda, Waltzing Matilda,
You’ll come a-Waltzing Matilda with me…
Der auf einem Roman von Nevil Shute basierende „Das letzte Ufer“ ist ein recht ungewöhnlicher, dialoggetriebener Endzeitfilm, der auf emotionale Weise von den letzten Tagen der Menschheit erzählt und dabei von einem großartigen Schauspielensemble getragen wird.
In Folge eines verheerenden Atomkriegs sind weite Teile der Erde radioaktiv verseucht. Letzte Zuflucht für die Überlebenden ist Australien, das bislang weniger hohe Strahlungswerte verzeichnet. Auch der Kapitän des U-Boots ‚623 Sawfish‘ Dwight Towers (Gregory Peck) hat sich mit seinen Männern dorthin zurückgezogen. Bei einer Zusammenkunft von Vertretern von Wissenschaft und Militär wird beschlossen, dass die ‚Sawfish‘ unter Towers‘ Kommando nach Nordamerika aufbrechen soll, um die dortigen Strahlungswerte zu messen und ein aus der Gegend von San Diego kommendes Morsesignal zu überprüfen. Ehe er aufbricht, lernt Towers auf einer Party des neuen Lieutenant Commanders Peter Holmes (Anthony Perkins) die alleinstehende Moira Davidson (Ava Gardner) kennen und beginnt eine Beziehung mit der attraktiven Frau…
Das von Regisseur Stanley Kramer (Flucht in Ketten, Urteil von Nürnberg) inszenierte Drama verzichtet vollständig auf Action und Spektakel und beleuchtet stattdessen anhand von einzelnen Schicksalen das Leben der verbliebenen Menschen vor dem endgültigen Untergang. Insofern ist „Das letzte Ufer“ vor allem als ein Charakterporträt zu verstehen, das der Frage nachgeht, wie sich die Menschen im Angesicht des bevorstehenden Endes verhalten und ihre verbliebene Zeit gestalten.
Speziell im ersten Drittel ist dies überraschend humorvoll, sorgen doch etwa die Flirts zwischen dem U-Boot Kapitän und der einsamen Moira für einige sehr amüsante Situationen. Im späteren Verlauf jedoch wird die Stimmung des Films immer bedrückender, da nunmehr auch die letzte Hoffnung schwindet. Da Kramers Film nicht den Überlebenskampf als solchen zeigt, sondern hauptsächlich darauf ausgerichtet ist, diese besondere Endzeitstimmung einzufangen, muss allerdings auch der Zuschauer sich auf diese ruhige Herangehensweise einlassen können, zumal die Handlung nur ganz langsam voranschreitet.
Erleichtert wird dies durch das hervorragende Darstellerensemble, dem u.a. noch Donna Anderson (Wer den Wind sät) und Tanz-Legende Fred Astaire (Swing Time) angehören, und das mit seinen nuancierten Darbietungen die komplexe Gefühlslage der Protagonisten zu transportieren versteht.
Aus heutiger Sicht lässt sich Kramers Werk zudem gar als prophetisch einstufen, wurde hier dem Publikum doch bereits drei Jahre vor der Kubakrise die Gefahr des nuklearen Holocausts auf erschreckende Weise vor Augen geführt.
Der Martial-Arts-Klopper „Bloodsport“ bedeutete seinerzeit nicht nur einen der größten Erfolge für die auf Low-Budget-Produktionen ausgerichtete „Cannon Group“, sondern verhalf auch dem jungen Jean-Claude Van Damme zum Durchbruch als Actionstar.
Der in der Kunst des Kampfsports ausgebildete Frank Dux (Jean-Claude Van Damme) verspricht seinem kranken Lehrmeister Senzo Tanaka (Roy Chiao), diesen zu ehren, indem er das in Kürze startende Kumite in Hong Kong gewinnt, bei dem die besten Kämpfer der Welt gegeneinander antreten. Verfolgt von Agenten der Army, welche ihn unter Arrest gestellt hat, reist Frank nach Fernost und wird nach einer beeindruckenden Demonstration seiner Fähigkeiten tatsächlich für das blutige Turnier zugelassen…
Die recht banale Geschichte, die in „Bloodsport“ erzählt wird, ist im Grunde kaum der Rede wert, doch hält der von Newt Arnold (Regieassistent bei „Der Pate 2 und „Blade Runner“) inszenierte Wegbereiter des amerikanischen Martial-Arts-Kinos doch zumindest, was sein Titel verspricht, und bietet teils sehr brutale und gut choreografierte Kampfeinlagen, die dank der völlig unterschiedlichen Stile der Turnierteilnehmer auch recht abwechslungsreich ausfallen. In Kombination mit dem stimmungsvollen 80er-Soundtrack sorgen die blutigen Duelle somit trotz der Schwerfälligkeit einiger Kämpfer für launige Unterhaltung.
Deutlich weniger gelungen hingegen ist die Darstellung des Geschehens abseits der Matte. So ist schon die längere Rückblende zu Beginn, die Franks Ausbildung zum Vorzeigekämpfer beleuchtet, recht ungelenk eingebaut. Als wenig überzeugend erweist sich zudem der Versuch, durch die Verfolgungsjagden mit den Army-Agenten, der Liebesgeschichte mit der Journalistin Janice (Leah Ayres) sowie der schweren Verletzung von Franks Freund Ray (Donald Gibb) zusätzliche Dramatik zu erzeugen. Während die Bemühungen der Agenten, Frank aufzuhalten, ebenso halbherzig erscheinen wie die Sorgen der Journalistin, stellt sich im Falle des grobschlächtigen Ray die Frage, warum sich Frank überhaupt mit diesem abgibt, scheint Ray doch anders als sein Freund keinem Ehrenkodex zu folgen.
Der auf dem gleichnamigen Roman von Jack Ketchum basierende „Red“ ist eine in biederer TV-Optik gefilmte Mixtur aus Charakterdrama und Rachethriller, die nach einem vielversprechenden Auftakt reichlich unentschlossen vor sich hindümpelt und einzig von der überzeugenden Performance ihres Hauptdarstellers getragen wird.
Witwer Avery Ludlow (Brian Cox) befindet sich mit seinem Hund Red an einem See, um Fische zu angeln, als er unversehens von drei Jugendlichen bedroht wird, die ihn zunächst berauben wollen und dann aus Frust über die geringe Beute seinen Hund erschießen. Avery, der sehr an dem alten Tier hing, welches er einst von seiner Frau zum Geburtstag geschenkt bekam, stellt daraufhin Nachforschungen an, um die Identität der Jugendlichen festzustellen. Der Vater des Haupttäters (Tom Sizemore) erweist sich allerdings als einflussreicher Geschäftsmann, der zu keiner Entschuldigung bereit ist und seine Söhne deckt. Entgegen dem Rat seines Anwalts bleibt Avery jedoch hartnäckig und setzt alles daran, um die Jugendlichen doch noch zur Rechenschaft zu ziehen…
Anders als in dem auf einer sehr ähnlichen Prämisse aufbauenden „John Wick“ (2014) ist der Protagonist in „Red“ kein eiskalter Racheengel, der seine Feinde gewaltsam zur Strecke bringen will. Stellt diese besonnene Herangehensweise der Hauptfigur anfangs noch eine willkommene Abwechslung dar, driftet die Geschichte - nachdem alle juristischen Möglichkeiten ausgeschöpft sind - allerdings doch noch in typische Rachethriller-Gefilde ab. Statt der bisherigen Linie treu zu bleiben, wird nunmehr eine krude Geschichte aus der Vergangenheit des Protagonisten hinzugedichtet, die seine Äußerungen und Taten in der Gegenwart mit einem Mal reichlich unglaubwürdig erscheinen lassen.
So ist es letztlich allein der souveränen Darbietung von Brian Cox als sturer Eigenbrötler zu verdanken, dass „Red“ nicht zum Totalausfall wird.
Der in prächtigen Technicolor-Bildern erstrahlende „Robin Hood, König der Vagabunden“ unter der Regie von Michael Curtiz (Casablanca) und William Keighley (Der Prinz und der Bettelknabe) ist ein charmanter Abenteuerklassiker über den kühnen Helden vom Sherwood Forest, der seinerzeit mit drei Oscars prämiert wurde und spätere Verfilmungen des Stoffes maßgeblich beeinflusste.
England im 12. Jahrhundert: Als König Richard Löwenherz (Ian Hunter) auf dem Rückweg vom Kreuzzug in feindliche Gefangenschaft gerät, reißt dessen tyrannischer Bruder Prinz John (Claude Rains) die Macht an sich. Wer Widerstand zu leisten versucht, wird von Johns Schergen um den bösartigen Sir Guy von Gisbourne (Basil Rathbone) gefoltert und ermordet. Nur der furchtlose Robin Hood (Errol Flynn) wagt es, sich gemeinsam mit seinen Gefährten den Unterdrückern in den Weg zu stellen. Unerwartete Unterstützung erhält er dabei von Lady Marian (Olivia de Havilland), dem Mündel des Königs…
Die altbekannte Geschichte um den mutigen Bogenschützen bietet temporeiche Unterhaltung mit diversen Actioneinlagen und sehr viel Humor. Die Grundstimmung des Films ist dabei von Beginn an heiter und beschwingt. So wird etwa auf das Leid der verarmten Bevölkerung nur am Rande eingegangen und stattdessen flotte Sprüche und Schwertduelle in den Vordergrund gestellt. Da ohnehin von Anfang an klar ist, dass sich der Held aus jeder noch so brenzlichen Lage befreien wird, gestaltet sich das Geschehen nie sonderlich dramatisch, sorgt dafür aber auch dank des gut aufgelegten Casts für kurzweiliges Vergnügen.
Mögen die Protagonisten in ihren bunten Strumpfhosen aus heutiger Sicht auch ein wenig albern erscheinen und einige Kulissen zu sehr nach Pappmaché aussehen, wird „Robin Hood, König der Vagabunden“ seinem Ruf als eine der besten Umsetzungen des Stoffes auch über achtzig Jahre später noch gerecht.
Mit „The Limey“ schuf Regisseur Steven Soderbergh (Ocean’s Eleven, Logan Lucky) einen ebenso packenden wie stilistisch ambitionierten Rachethriller, der sich einerseits wie eine simple Fingerübung anfühlt, sich zugleich jedoch auf berührende Weise mit Themen wie dem Altern und der Vergänglichkeit auseinandersetzt.
Nach einem mehrjährigen Gefängnisaufenthalt reist der Brite Wilson (Terence Stamp) nach Los Angeles, um den rätselhaften Tod seiner Tochter (Melissa George) aufzuklären, die bei einem Autounfall auf dem Mulholland Drive ums Leben gekommen sein soll. Schon bald wird er auf den schwerreichen Musikproduzenten Terry Valentine (Peter Fonda) aufmerksam, mit dem seine Tochter ein Verhältnis hatte und der offenbar in Drogengeschäfte verwickelt ist. Der Beginn eines erbarmungslosen Rachefeldzugs…
Soderberghs in kunstvolle Bilder gehüllter Thriller hebt sich vor allem aufgrund seiner ungewöhnlichen Schnitttechnik von vergleichbaren Genrevertretern ab, baut „The Limey“ doch auf unorthodoxe Bildmontagen und springt zeitlich immer wieder vor und zurück. Diese achronologische Erzählweise geht so weit, dass wir Bilder sehen, die mit Stimmen aus der Vergangenheit oder der Zukunft unterlegt sind, was Soderberghs Film zu einem Werk über das Wesen und die Bedeutung der Zeit selbst werden lässt. Auf diese Weise regt „The Limey“ den Zuschauer immer wieder dazu an, das Geschehen zu hinterfragen und in einen überzeitlichen Kontext zu betten.
Gleichzeitig lässt sich Soderberghs Film jedoch auch als schnörkelloser Revenge-Reißer in der Tradition der alten Charles Bronson-Filme konsumieren, wartet „The Limey“ trotz seiner eher ruhigen Gangart und des melancholisch angehauchten Diskurses über die verlorene Zeit doch auch mit ein paar fesselnden Actionszenen sowie einer Prise trockenen Humors auf.
Nicht zuletzt sind auch die starken Darbietungen der Castmitglieder zu loben, zu denen u.a. noch Lesley Ann Warren (Victor/Victoria), Luis Guzmán (Carlito’s Way) und Barry Newman (Fluchtpunkt San Francisco) zählen.
Bei „Die Insel des Dr. Moreau“ handelt es sich um die zweite von bislang drei Leinwandadaptionen des Romanklassikers von H. G. Wells. Das von Regisseur Don Taylor (Flucht vom Planet der Affen, Damien – Omen 2) inszenierte SciFi-Abenteuer zehrt vor allem von der faszinierenden Grundgeschichte, die von unheimlichen Experimenten auf einer einsamen Pazifikinsel erzählt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts strandet der Schiffbrüchige Andrew Braddock (Michael York) auf einer abgelegenen Insel im Südpazifik, wo er nach kräftezehrenden Tagen auf dem offenen Meer vom Wissenschaftler Dr. Moreau (Burt Lancaster) und dessen Bediensteten gesund gepflegt wird. Schon bald bemerkt Braddock, dass Moreau, der auf dem kleinen Eiland eine umzäunte Forschungsstation errichtet hat, mysteriöse Experimente durchführt, die in irgendeinem Zusammenhang mit den seltsamen Wesen zu stehen scheinen, denen Braddock immer wieder im Dschungel begegnet…
Mit seinem pompösen Score und der gut eingefangenen Atmosphäre der bewaldeten Insel verströmt Taylors Romanadaption von Anfang an einen klassischen Abenteuercharme, der an Genrewerke früherer Jahrzehnte erinnert. Trotz einiger eher schwacher Dialogzeilen und vergeudeten Potenzials ist es jedoch in erster Linie die ebenso schaurige wie mit gesellschaftskritischen Anklängen aufwartende Erzählung, die den Zuschauer bei Laune hält und über weniger interessante Passagen hinwegsehen lässt.
Unter den Darstellern sticht derweil Burt Lancaster als wahnsinnig gewordener Wissenschaftler hervor, der sich zum Alleinherrscher über die Insel aufgeschwungen hat. Michael York dagegen bleibt in der Rolle des Protagonisten relativ blass und vermag kaum Akzente zu setzen. Darüber hinaus fühlt sich auch die Liebesbeziehung zwischen Braddock und Moreaus Gefährtin Maria (Barbara Carrera) nach einem unnötigen, wenig glaubwürdigen Anhängsel an.
Als Entschädigung für die diversen Schwächen des Films bekommt man jedoch ein recht spektakuläres Chaosfinale geboten, das einige einprägsame Bilder hervorbringt.
Der von Gregory Jacobs (Criminal, Magic Mike XXL) inszenierte „Der eisige Tod“ ist ein solider Gruselthriller, der mit seiner winterlichen Atmosphäre und einem gut harmonierenden Hauptdarstellerpaar punktet.
Eine junge Studentin (Emily Blunt) will die Weihnachtsfeiertage bei ihrer Familie in Delaware verbringen und sucht daher nach einer Mitfahrgelegenheit. Ein Aushang am Schwarzen Brett bringt sie mit einem ihrer Kommilitonen (Ashton Holmes) zusammen, der vorgibt, aus der gleichen Gegend zu stammen. Während der langen Fahrt verstrickt sich der Fahrer jedoch immer mehr in Widersprüche, sodass die Studentin misstrauisch wird. Als die Beiden deshalb in Streit geraten, kommt es zu einem Unfall, infolgedessen sie auf einer verschneiten Waldstrecke liegenbleiben. Während die Studentin fürchtet, die Nacht mit einem psychopathischen Irren verbringen zu müssen, tauchen aus dem Dunkeln mit einem Mal seltsame Gestalten auf…
Jacobs Film zeichnet sich durch stimmungsvolle Bilder der verschneiten Winterlandschaft aus, die auch beim Zuschauer ein leichtes Frösteln heraufbeschwören. Darüber hinaus weiß auch die ausführliche Einführung der Charaktere zu gefallen, nimmt sich der Film zunächst doch genügend Zeit, um die kleine Fahrgemeinschaft vorzustellen und das stetig wachsende Misstrauen der Studentin gegenüber ihrem Kommilitonen zu verdeutlichen. Dass dieser Part der Geschichte trotz des letztlich bedeutungslosen Abschnitts an der Raststätte noch am besten funktioniert, ist auch den überzeugenden Darstellerleistungen zu verdanken. Insbesondere Emily Blunt lässt zu diesem frühen Zeitpunkt ihrer Karriere bereits erkennen, warum sie heute zu den gefragtesten Schauspielerinnen in Hollywood zählt.
Sobald allerdings die Nacht über die beiden Verunfallten hereinbricht und das eigentliche Mysterium etabliert werden soll, offenbart „Der eisige Tod“ gravierende Schwächen. Von nun an wirkt die Handlung wirr und unzusammenhängend, vermischen sich doch zunehmend Traumbilder mit der Realität. Mag dahinter auch eine recht interessante Idee stecken, so ist diese zu holprig umgesetzt und nicht ausreichend unterfüttert, um beim Zuschauer die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Entsprechend lässt auch das Ende den Betrachter - im wahrsten Sinne des Wortes – kalt.
Dem um Themen wie Freiheitsdrang, Selbstbestimmung und Toleranz kreisenden „Pleasantville“ von Regisseur Gary Ross (Seabiscuit, Free State of Jones) gelingt der schwierige Spagat zwischen leichtfüßiger Komödie und geistreicher Sozialparabel und kann dabei mit einer originellen Geschichte, starker Effektarbeit sowie einer gut ausgewählten Darstellerriege aufwarten.
High School-Schüler David (Tobey Maguire) und seine Schwester Jennifer (Reese Witherspoon) sind grundverschieden und können einander nicht sonderlich leiden. Während Jennifer gerne ausgeht und wechselnde Jungsbekanntschaften pflegt, ist David ein stiller Außenseiter, der eine große Leidenschaft für die 50er Jahre-Sitcom ‚Pleasantville‘ hegt. Als bei einem abendlichen Streit zwischen den Geschwistern die Fernbedienung kaputt geht, bringt ein mysteriöser Fernsehtechniker (Don Knotts) ihnen unangekündigt eine neue, welche die Geschwister geradewegs in Davids Lieblingsserie versetzt, wo sie die Rollen der Kinder des braven Ehepaares Betty (Joan Allen) und George Parker (William H. Macy) einnehmen. Schon bald stellt das ungleiche Geschwisterpaar die Welt der biederen Kleinstadtbürger von Pleasantville gehörig auf den Kopf…
Ross‘ Regiedebüt versprüht von Beginn an sehr viel Charme und gefällt durch seinen unaufdringlichen Humor sowie seine einnehmende Feel-Good-Atmosphäre. Was im Stile einer Teeniekomödie beginnt, nimmt nach und nach dramatischere Züge an, geht mit dem Wechsel in den TV-Mikrokosmos der 50er Jahre doch auch der Blick unter die Oberfläche dieser scheinbar heilen Welt einher, in der schlechtes Wetter und Niederlagen beim Basketball ebenso fremd sind wie Selbstverwirklichung und eigenständiges Denken.
Mag das Aufmischen der 50er durch die beiden Teenies somit zunächst noch Assoziationen zu „Zurück in die Zukunft“ (1985) erzeugen, werden im späteren Verlauf vor allem Parallelen zum im gleichen Jahr erschienen „Die Truman Show“ deutlich. Dabei bringen die beiden unangepassten Neuankömmlinge sogar im wörtlichen Sinne Farbe ins Spiel, sorgt ihr Eingreifen doch dafür, dass die zuvor in Schwarzweiß gehaltene Kleinstadtwelt ganz allmählich in bunten Farben erstrahlt.
Neben seinem visuellen Einfallsreichtum gefällt „Pleasantville“ jedoch auch durch Kreativität auf der inhaltlichen Ebene, wenngleich einige Metaphern und Bezüge zur Nazidiktatur recht plakativ ausfallen und Ross seine Moralbotschaft wenig subtil an die Zuschauerschaft bringt. Dem Filmgenuss schadet dies aber letztlich ebenso wenig wie einige nicht ganz zu Ende gedachte Handlungselemente – wozu insbesondere der rätselhafte Techniker und die genaue Funktionsweise der Fernbedienung gehören.
Nicht zuletzt ist auch das gut aufgelegte Ensemble zu loben, zu dem in weiteren Rollen u.a. noch Paul Walker (Fast & Furious), Jeff Daniels (Arachnophobia) und J. T. Walsh (Breakdown) zählen.
Der auf realen Begebenheiten beruhende „Rescue Dawn“ unter der Regie von Werner Herzog (Fitzcarraldo, Bad Lieutenant) ist ein packendes Survivaldrama über einen Kampfpiloten, der während des Vietnamkriegs aus einem laotischen Gefangenenlager zu fliehen versucht.
Der deutschstämmige US-Navy Pilot Dieter Dengler (Christian Bale) wird bei einem Einsatz über Laos abgeschossen und gerät in die Gefangenschaft der Militärmiliz, die ihn in ein Kriegsgefangenenlager sperrt. Dort lernt Dengler eine Gruppe weiterer Gefangener um die Amerikaner Duane (Steve Zahn) und Gene (Jeremy Davies) kennen, die sich allmählich schon mit ihrem Schicksal abgefunden haben. Dengler jedoch animiert die Gruppe dazu, einen Fluchtplan zu schmieden…
„Rescue Dawn“ besticht durch atmosphärische Bilder des dichten Dschungels, die mitunter eine beinahe dokumentarische Wirkung erzielen. Lobenswert ist außerdem das große Engagement der Darstellerriege, die mit vollem Körpereinsatz dabei ist und die sich im Vorfeld für ihre Rollen nahezu bis auf die Knochen herunterhungerte.
Gestaltet sich die Story um den Ausbruch aus dem Gefangenenlager auch sehr simpel, gelingt es Herzog dennoch, von Anfang an eine gewisse Spannung aufzubauen, die seinen Film bis zum Ende trägt und den Zuschauer mit dem Protagonisten und seinen Gefährten mitfiebern lässt. Von ähnlich gelagerten Ausbruchsfilmen grenzt sich „Rescue Dawn“ derweil auch aufgrund des eigenwilligen Charakters seiner Hauptfigur ab, scheint sich der Kampfpilot doch selbst im Augenblick größter Gefahr und ungeachtet aller körperlichen und psychischen Strapazen seinen schelmischen Humor sowie seinen unerschütterlichen Überlebenswillen zu bewahren.
Angesichts all dieser Vorzüge lässt es sich auch verschmerzen, dass das Ende allzu pathetisch ausfällt und Dengler insgesamt ein wenig zu sehr glorifiziert wird.
Mit seinem Regiedebüt „Eighth Grade“ legte der als YouTube-Star bekannt gewordene Bo Burnham ein von einer hervorragenden Jungdarstellerin getragenes Coming of Age-Drama vor, welches uns einen detaillierten Einblick in das Aufwachsen der Generation Z gewährt.
Kayla Day (Elsie Fisher) ist eine schüchterne Achtklässlerin, die unmittelbar vor dem Wechsel auf die High School steht und ihre Gedanken und Gefühle in selbstgedrehten YouTube-Videos äußert. Ihr alleinerziehender Vater Mark (Josh Hamilton) betrachtet den Social Media Konsum seiner Tochter mit Sorge und fürchtet, sie könne sich von ihm distanzieren. Unerwartet wird Kayla zur Poolparty einer Mitschülerin eingeladen, mit der sie sich eigentlich überhaupt nicht versteht…
„Eighth Grade“ verfügt über keinen klassischen Handlungsbogen, sondern reiht mehr oder weniger zusammenhängende Episoden aus Kaylas letzter Woche an der Middle School aneinander. Burnhams Vorhaben, das Leben der jungen Außenseiterin in all seinen Facetten zu zeigen, sorgt dabei einerseits dafür, dass sein Film recht abwechslungsreich daherkommt, führt andererseits aber auch dazu, dass einzelne Szenen tonal derart unterschiedlich ausfallen, dass man als Zuschauer zuweilen das Gefühl bekommt, man sehe sich eine Collage aus gleich mehreren Filmen auf einmal an.
So könnte etwa die Szene, in der Kayla mit einer Banane einen Blowjob üben möchte, ebenso gut aus einer derben Teeniekomödie im Stile von „American Pie“ (1999) stammen, während ihre extrem verstörende Begegnung bei einer Autofahrt eher einem harten Psychothriller entnommen zu sein scheint. Zusätzlich verstärkt wirkt dieser uneinheitliche Eindruck durch einige stark überzeichnete Nebenfiguren, die nicht so ganz in das auf Authentizität setzende Gesamtwerk passen wollen.
Dass das Fazit zu Burnhams Regiedebüt trotz dieser Schwächen dennoch positiv ausfällt, ist indes vor allem der fantastischen Hauptdarstellerin zu verdanken, gelingt es der jungen Elsie Fisher doch, die Schüchternheit und das damit verbundene Wellenbad der Gefühle der Protagonistin glaubhaft zu transportieren und darüber hinaus aufzuzeigen, welchem inneren und äußeren Druck die Generation Z durch Social Media ausgesetzt ist.
„Die Killer-Elite“ von Sam Peckinpah (The Wild Bunch, Wer Gewalt sät) ist ein wuchtiger Thriller um Verrat und Vergeltung, der auf der Handlungsebene einige Defizite aufweist, dafür aber mit herrlichen Bildern von San Francisco sowie ein paar furiosen Actionszenen aufwartet.
Mike Locken (James Caan) agiert im Auftrag einer Sicherheitsfirma, die illegale Drecksarbeit für die CIA verrichtet. Als sein bester Freund und Partner George Hansen (Robert Duvall) ihn bei einem ihrer gemeinsamen Aufträge hintergeht und ihn mit je einer Kugel in Knie und Ellbogen trifft, ist Mike für längere Zeit außer Gefecht gesetzt. Erst nach einem mühevollen Reha-Programm kehrt er zu seiner alten Tätigkeit zurück und nimmt den Auftrag an, den von regierungstreuen Attentätern gejagten japanischen Oppositionsführer Yuen Chung (Mako) zu beschützen. Dabei kommt es abermals zur Konfrontation mit Mikes verräterischem Partner…
Peckinpahs Thriller mutet zunächst wie ein typisches Buddy-Movie an, wandelt sich jedoch alsbald zur mit zynischem Humor versehenen Rachestory. Wie so häufig bei Peckinpah sind auch die Hauptfiguren dieses Films amoralische Antihelden, die ihre Männlichkeit bevorzugt anhand der Feuerkraft ihrer Schusswaffen zur Schau stellen.
Ehe es zu derlei Auseinandersetzungen kommen kann, muss der Protagonist nach seinen Schussverletzungen jedoch überhaupt erst wieder auf die Beine kommen. Ein langwieriger Prozess, der sehr ausführlich gezeigt wird und dafür sorgt, dass gleich im ersten Drittel eine Verbindung zwischen Hauptfigur und Zuschauern geschaffen wird. Weniger gelungen sind dagegen die Wendungen, die die Geschichte zum Ende hin noch nimmt und die zur Folge haben, dass an das eigentliche Finale noch ein zweites, eher unnötiges drangehängt wird.
Auch dank des gut aufgelegten Casts, dem u.a. noch Burt Young (Rocky) und Arthur Hill (Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All) angehören, lässt sich jedoch über manche Drehbuchschwäche hinwegsehen.
Anders als der auf unbeschwerte Familienunterhaltung setzende Vorgänger ist „Schweinchen Babe in der großen Stadt“ unter der Regie von George Miller (Mad Max, Die Hexen von Eastwick) irgendwo zwischen schwarzhumoriger Anarcho-Komödie und bissiger Sozialsatire angelegt.
In Folge eines von Schweinchen Babe verschuldeten Unfalls ist Farmer Arthur Hoggett (James Cromwell) ans Bett gefesselt und kann seiner gewohnten Arbeit nicht mehr nachgehen, sodass seine Frau Esme (Magda Szubanski) mit Auftritten in der Großstadt Geld verdienen will, um einen Bankrott abzuwenden. Vor Ort bekommt Esme jedoch schon sehr bald Schwierigkeiten mit der Polizei, sodass Babe sich allein mit den Tieren in dem Hotel auseinandersetzen muss, in dem sie notdürftig untergekommen sind…
Bot der oscarprämierte Vorgänger noch niedliche Unterhaltung für Groß und Klein, kommt Millers Fortsetzung schon deutlich düsterer daher, lässt seine tierischen Protagonisten von einem Unglück ins nächste tappen und konfrontiert sie mit Themen wie Fremdenfeindlichkeit, Ausbeutung und Obdachlosigkeit. Dieser mutige neue Ansatz wird schon gleich zu Beginn ersichtlich, wenn Farmer Hoggett, der im ersten Teil die menschliche Hauptrolle bekleidete, durch einen ebenso kuriosen wie heftigen Unfall außer Gefecht gesetzt wird und fortan wieder die Tiere ins Zentrum des Geschehens rücken.
Neben der hervorragenden Tricktechnik und den außergewöhnlichen Tierdressuren gefällt „Schweinchen Babe in der großen Stadt“ außerdem durch seine kreativ gestalteten Schauplätze, die ein wenig an die Werke Tim Burtons erinnern. Angesichts dieser Vorzüge lässt sich auch leicht darüber hinwegsehen, dass längst nicht jeder Gag zündet und das recht alberne Finale dann doch noch wie ein Zugeständnis an die Jüngsten unter den Zuschauern wirkt.
„Wild Rose“ unter der Regie von Tom Harper (The Aeronauts, Heart of Stone) ist ein eher formelhaftes, jedoch mit anrührenden Einzelmomenten versehenes Musikdrama um eine junge Schottin, die von einer Karriere als Country Star träumt.
Rose-Lynn (Jessie Buckley) wird nach einjähriger Haftstrafe wegen Rauschgiftschmuggels aus dem Gefängnis von Glasgow entlassen. Während ihrer Abwesenheit hatte Rose-Lynns Mutter Marion (Julie Walters) sich um die beiden Kinder ihrer Tochter gekümmert, verlangt aber nun, dass Rose-Lynn endlich selbst Verantwortung übernimmt. Diese jedoch träumt nach wie vor davon, nach Nashville zu reisen, um dort als Country Sängerin durchzustarten. Ihrem Ziel wähnt sie sich einen Schritt näher, als ihre neue Arbeitgeberin Susannah (Sophie Okonedo), bei der sie eine Stelle als Haushälterin angenommen hat, ihr ein vielversprechendes Angebot macht…
Harpers Drama bietet all die üblichen Zutaten, die man aus ähnlich gelagerten Filmen über aufstrebende Musiktalente kennt, liefert trotz aller Vorhersehbarkeit jedoch recht gute Unterhaltung, was vor allem der starken Performance der Hauptdarstellerin geschuldet ist, welche speziell bei den Bühnenauftritten ihr ganzes Können unter Beweis stellen darf.
So richtig mitreißend gestaltet sich die Geschichte um die aus einfachen Verhältnissen stammende Jungmutter mit dem Traum von der Musikkarriere allerdings eher nicht, was u.a. damit zusammenhängt, dass Rose-Lynns Handeln zu selten echte Konsequenzen nach sich zieht und ihre kleinen und großen Etappenerfolge meist eher aus dem Wohlwollen ihrer Mitmenschen resultieren und weniger das Ergebnis ihrer eigenen Arbeit sind. Allzu schnell lösen sich vorgegangene Konflikte in Wohlgefallen auf, sodass etwa die Drohung von Susannahs Ehemann (Jamie Sives) ebenso folgenlos bleibt wie das extrem belastete Verhältnis der Protagonistin zu ihren Kindern.
Allein schon aufgrund der starken Gesangseinlagen ist Harpers Drama aber trotz aller Schwächen einen Blick wert.
Danke an Framolf für den Tipp :-)
Fünf Jahre nach dem Ende ihrer schlagzeilenträchtigen Liebesbeziehung stand das einstige Traumpaar Romy Schneider und Alain Delon für den erotischen Thriller „Der Swimmingpool“ unter der Regie von Jacques Deray (Mord in Barcelona, Der Außenseiter) wieder gemeinsam vor der Kamera.
Das Paar Marianne (Romy Schneider) und Jean-Paul (Alain Delon) verbringt den Sommerurlaub in einem malerischen Anwesen mit großem Pool in der Nähe von Saint-Tropez. Unerwartet bekommen sie Besuch von Jean-Pauls altem Freund Harry (Maurice Ronet), mit dem Marianne vor ihrer Begegnung mit Jean-Paul ein Verhältnis hatte. Zur großen Überraschung des Paares wird Harry von seiner Teenagertochter Pénélope (Jane Birkin) begleitet, von deren Existenz das Paar zuvor nichts wusste. Schon bald kommt es zwischen Marianne und ihrem einstigen Geliebten zu neuerlichen Annäherungen, die Jean-Paul eifersüchtig werden lassen…
Der zu weiten Teilen am und im titelgebenden Swimmingpool spielende Thriller verfügt über ein sehr langsames Erzähltempo und lässt sich ausgiebig Zeit, um den Alltag der vier Urlauber und ihr Verhältnis zueinander zu porträtieren. So gestaltet sich insbesondere die erste Hälfte des Films sehr ereignisarm, worüber weder Romy Schneiders Sex-Appeal noch die hübschen Bilder des Urlaubsdomizils ganz hinwegtäuschen können.
Erst in der zweiten Hälfte nimmt die vorhersehbare Eifersuchtsgeschichte allmählich Fahrt auf, bietet jedoch auch dann noch zu wenig, um genügend Suspense zu erzeugen. Ausdrücklich zu loben sind derweil allerdings die starken Darbietungen der Hauptdarsteller, die dafür sorgen, dass Derays zu lang geratener Urlaubsthriller zumindest als Psychogramm einer toxischen Liebesbeziehung punkten kann.
In „Kopfüber in die Nacht“ von John Landis (Blues Brothers, Der Prinz aus Zamunda) begibt sich ein im Alltagstrott gefangener Bürohengst auf eine Odyssee mit einer geheimnisvollen Schönen.
Der für eine Satellitenfirma in Los Angeles tätige Ed Okin (Jeff Goldblum) ist vom Leben enttäuscht und leidet unter chronischem Schlafmangel. Seine Frau Ellen (Stacey Pickren) zeigt nur noch oberflächliches Interesse an ihm und hat eine Affäre mit einem anderen Mann angefangen. Als Ed wieder einmal nicht einschlafen kann, setzt er sich in sein klappriges Auto und fährt ziellos durch die Straßen. In einem Parkhaus am Flughafen trifft er auf die attraktive Diana (Michelle Pfeiffer), die sich auf der Flucht vor vier gewaltbereiten Persern befindet, welche ihr offenbar nach dem Leben trachten. Ehe sich Ed versieht, zieht ihn die schöne Unbekannte mitten hinein in ein nächtliches Abenteuer…
Während sich die meisten Kinohelden der 80er Jahre durch ihre Unerschrockenheit, stahlharte Muskeln und trockene Oneliner auszeichneten, ist der Protagonist dieses Films ein lethargischer Jedermann, der jeden Antrieb verloren hat und nicht in der Lage zu sein scheint, seinem trostlosen Dasein zu entkommen. Passend zur schlafwandlerischen Art seiner Hauptfigur lässt sich auch der Erzählrhythmus des Films als eher gemächlich beschreiben, was in Verbindung mit den mit Bluesmusik unterlegten Bildern des nächtlichen Los Angeles für eine recht einzigartige Stimmung sorgt.
Herzstück von „Kopfüber in die Nacht“ ist dabei zweifellos sein wunderbar harmonierendes Hauptdarstellerduo, welches die seltsame Beziehung zwischen dem antriebslosen Ed und seiner mysteriösen Zufallsbekanntschaft schon mit kleinen Gesten und Blicken mit sehr viel Leben zu füllen versteht. Neben Goldblum und Pfeiffer wissen zudem auch die weiteren Castmitglieder zu überzeugen, zu denen u.a. Dan Aykroyd (Ghostbusters), Richard Farnsworth (The Straight Story) und David Bowie (Die Reise ins Labyrinth) zählen. Darüber hinaus geben sich zahlreiche Regiekollegen von Landis (darunter Jack Arnold, Jonathan Demme und David Cronenberg) im Rahmen von Cameo-Auftritten die Ehre.
So ergibt sich ein mit leisem Humor und ein paar wenigen Gewaltspitzen versehener Trip durch die Stadt der Engel, der trotz einiger kleinerer Längen für charmante Unterhaltung steht.
Der Bergsteigerthriller „Im Auftrag des Drachen“ erweckt den Eindruck, als ob Regisseur und Hauptdarsteller Clint Eastwood seinerzeit seinen eigenen „James Bond“ drehen wollte, inszeniert er sich hier doch in übertriebener Weise als machohaften Alleskönner, der jede Gefahr meistert und dem die Damenwelt zu Füßen liegt.
Der an einem College als Kunstdozent tätige Jonathan Hemlock (Clint Eastwood) soll für die Geheimorganisation ‚C2‘, für die er früher aktiv war, einen letzten Auftrag erledigen. Hierzu soll er zwei Männer eliminieren, die einen guten Freund und ehemaligen Kollegen Hemlocks auf dem Gewissen haben. Während er einen der beiden Killer rasch aufspüren kann, erfährt er über den zweiten Mann nur, dass dieser Teil einer Seilschaft ist, welche die Eiger-Nordwand erklimmen will. Um sich auf die gefährliche Expedition vorzubereiten, sucht Hemlock Hilfe bei seinem Freund Ben Bowman (George Kennedy), der in Arizona eine Schule für Bergsteiger leitet…
Eastwoods Thriller verfügt über eine recht wirre Story, die einige Ungereimtheiten enthält und aus der nicht ganz so hervorgeht, warum der College-Professor den Mörder seines Freundes ausgerechnet an der Eiger-Nordwand stellen muss, anstatt einfach abzuwarten, bis dieser seine Klettertour beendet hat oder ihn schon vorher in die Mangel zu nehmen.
Ehe wir die Bergwand jedoch überhaupt das erste Mal zu sehen bekommen, hält sich der Film sehr lange mit den diversen Bettgeschichten des Protagonisten auf, reicht dessen bloße Anwesenheit doch aus, damit nahezu alle Frauen und Männer (und sogar ein Hund!) in seiner Umgebung auf ihn abfahren. Was nach einer skurrilen Komödie klingt, dient wohl vornehmlich dazu, den Hauptcharakter als besonders potent und überlegen darzustellen, hat allerdings zur Folge, dass die Geschichte über weite Phasen auf der Stelle tritt.
So sind es neben John Williams‘ angenehmen Score und den überzeugenden Leistungen der Castmitglieder, zu denen u.a. noch Vonetta McGee (Shaft in Afrika), Heidi Brühl (Die Mädels vom Immenhof) und Reiner Schöne (Herbert) gehören, vorrangig die schwindelerregenden Bergpanoramen, die diesen recht spannungsarmen Thriller noch ins Mittelmaß hieven.
Basierend auf einem Roman von Michael Crichton schuf Regisseur Robert Wise (Bis das Blut gefriert, Star Trek – Der Film) mit „Andromeda“ einen semidokumentarischen Labor-Thriller, der sich sehr um Authentizität bemüht und von der ausführlichen Auseinandersetzung mit seiner SciFi-Thematik lebt.
Nachdem nahe des kleinen Ortes Piedmont in New Mexico eine Raumsonde des Militärs abgestürzt ist, finden fast alle Ortsbewohner innerhalb kürzester Zeit unter ungeklärten Umständen den Tod. Lediglich ein alter Mann und ein Säugling überleben das rätselhafte Phänomen, bei dem es sich allem Anschein nach um eine todbringende Seuche handeln muss. In einem unterirdischen Labor soll ein Team von Wissenschaftlern um Dr. Jeremy Stone (Arthur Hill) der Ursache für das Massensterben auf den Grund gehen und mögliche Gegenmaßnahmen ergreifen, um eine Pandemie zu verhindern…
Schon der einleitende Textvorspann lässt erahnen, dass Wise seinem SciFi-Thriller einen möglichst realistischen Anstrich verpassen möchte. Statt mit rasanter Action und kriegerischen Auseinandersetzungen wie man sie aus vielen anderen Genrewerken kennt, befasst sich sein Film in der Folge nahezu ausschließlich mit dem schrittweisen Erkenntnisgewinn des vierköpfigen Forscherteams, welches alles daransetzt, eine Ausbreitung des seltsamen Phänomens zu vermeiden.
Die minutiöse Darstellung der Forschungsarbeit gestaltet sich zwar bisweilen etwas trocken und fällt aufgrund der hohen Laufzeit des Films auch ein wenig langatmig aus, entfaltet auch dank des markanten Sounddesigns jedoch gleichzeitig eine gewisse Suspense-Wirkung, sind mit neuen Erkenntnissen über das Todesphänomen doch auch stets neue Fragen und Geheimnisse verbinden.
Wer sich auf das sehr langsame Erzähltempo einlassen kann und Freude am Rätseln und Entdecken mitbringt, bekommt mit „Andromeda“ somit einen nüchternen Genrevertreter geboten, dessen Thematik – gerade auch im Hinblick auf die Corona-Pandemie – nach wie vor aktuell ist.
Der auf dem Höhepunkt der Reagan-Ära entstandene „Rocky 4“ ist ein vor Klischees nur so triefendes, dabei aber ebenso launiges wie kurzweiliges Duell der Muskelpakete, das heutzutage vor allem als Kommentar auf die skurrilen Auswüchse des Kalten Krieges und den damit verbundenen Wettstreit zwischen Ost und West funktioniert.
Als eine sowjetische Delegation um den als unbesiegbare Kampfmaschine geltenden Amateurboxer Ivan Drago (Dolph Lundgren) in die USA kommt, sieht Ex-Champion Apollo Creed (Carl Weathers) darin trotz aller Bedenken seines Freundes Rocky (Sylvester Stallone) eine passende Gelegenheit, um im Rahmen eines Schaukampfes gegen den Russen sein Comeback zu feiern. Drago erweist sich dem alternden Apollo gegenüber jedoch als haushoch überlegen und trifft ihn mit mehreren harten Schlägen am Kopf, woraufhin Apollo noch im Ring verstirbt. Rocky schwört Rache für seinen getöteten Freund und will sich nun seinerseits Drago stellen…
Die Geschichte, die „Rocky 4“ erzählt, könnte selbst den sprichwörtlichen Bierdeckel nicht vollständig füllen, besitzt dank der gut aufgelegten Darstellerriege, den mit eingängigen 80er-Hits unterlegten Trainingsmontagen sowie den nunmehr in wilde Prügeleien ausartenden Boxkämpfen aber dennoch über genügend Unterhaltungswert, um an dieser simpel gestrickten Testosteron-Show bis zum Schluss Spaß zu haben. Aufgrund der in den Vorgängerfilmen vollzogenen Charakterentwicklung Apollos überzeugt zudem auch die emotionale Komponente insofern, als dass man Rockys aus dem Tod seines Freundes gezogene Motivation nachvollziehen kann.
Geradezu zum Fremdschämen lädt der vierte Teil der „Rocky“-Reihe derweil immer dann ein, wenn das Verhältnis der beiden Supermächte in Worte gefasst wird, was sich besonders in der abstrusen Schlussrede des Protagonisten niederschlägt. Als eigenwilliges Zeitzeugnis ist diese im Boxring ausgetragene Propagandaschlacht jedoch auch heute noch sehr aufschlussreich.
„Wie Raubkatzen“ ist ein in stilvollen Schwarzweiß-Bildern gehaltener Psychothriller des Franzosen René Clément (Verbotene Spiele, Nur die Sonne war Zeuge), dessen wendungsreicher Plot etwas überkonstruiert daherkommt, zugleich aber für prickelnde Unterhaltung sorgt.
Als seine Affäre mit der Gattin eines New Yorker Gangsterbosses auffliegt, taucht der junge Lebemann Marc (Alain Delon) auf der Flucht vor den Schergen des gehörten Ehemannes an der französischen Riviera unter. Bei einer Speisung für Bedürftige lernt er die beiden attraktiven Cousinen Barbara (Lola Albright) und Melinda (Jane Fonda) kennen, die sehr schnell Gefallen an dem charmanten Herzensbrecher finden und ihm eine Stelle als Chauffeur anbieten. Schon bald bemerkt Marc jedoch, dass in der luxuriösen Villa, die die beiden Frauen bewohnen, seltsame Dinge vorgehen…
Die Geschichte vom jungen Playboy auf der Flucht, der von zwei sexy Cousinen aus der High Society umgarnt wird, könnte ebenso gut aus einem Groschenroman stammen, wird unter Cléments Regie jedoch zu einer Lektion in Sachen Coolness und Eleganz. So sehen wir den Protagonisten begleitet von einem markanten Lalo Schifrin-Score dabei zu, wie sie chice Kleider anprobieren und teure Autos fahren, während sie Intrige um Intrige spinnen und sich vor Lust und Verlangen nach dem jeweils anderen verzehren.
Zwar gestaltet sich Cléments Psychothriller nicht durchgängig spannend, bleibt dafür dank immer neuer Wendungen aber bis zum Schluss unvorhersehbar und profitiert zudem von seinem hochkarätigen Hauptdarstellertrio, das sich in Bezug auf Lässigkeit und Sex-Appeal gegenseitig zu übertrumpfen wollen scheint.