Kill_Format - Kommentare
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Alle Kommentare von Kill_Format
Ob Jimi Hendrix in dieser Lebensphase richtig und im wesentlichen vollständig gezeigt wird, kann der Hendrix-Laie, so wie ich, kaum einschätzen. So wie#s dargestellt ist, könnte das durchaus zutreffen. Weil es werden auch die schlechten oder einfach naiven Seiten des Ausnahmekünstlers gezeigt. Von der Atmosphäre Ende der swinging 60th in London hätte gerne noch etwas mehr gezeigt werden dürfen. Mehr Charakterdarstellung, auch bei den Nebenrollen, hätte dem Film auch gut getan. Trotzdem ist die Leistung von André Benjamin, dem Outcaster, ziemlich gut, ziemlich Musiker-authentisch. Die Nebenrollen sind auch gut, aber, wie gesagt, könnte da sicher noch mehr gehen.
Waren die Dialoge in den Carpenter-Filmen schon immer so inkonsistent unlogisch? Klar erwartet keiner bei einem Phantasy-Horror, dass die Geschichte selbst authentisch ist; die Erzählweise sollte das jedoch sein. Die schlechte Erzählweise zieht die Spannung runter. Wenn beispielsweise der interessante Schauspieler Norman Reedus (bekannt aus "Walking Dead") ohne größere Schwierigkeiten beim Nachforschen von den entscheidenden Personen quasi sofort alles bekommt. Ein bisschen Gelaber und er bekommt all das, wonach Experten schon Jahrzehnte suchen und nie bis zum Ziel gekommen sind. Intelligentes suchen und finden geht anders!
Ein nettes kleines Horror-Filmchen ist " Cigarette Burns " dennoch. Idee, Atmosphäre, Schauspieler und Effekte sind ganz gut, wobei mir die spezielle Handschrift von J. Carpenter nicht aufgefallen ist. Es hätte also auch jeder andere Regisseur sein können. Schade, Schade, Schade. War doch John Carpenter mit vielen seiner Filme in den 80ern und z.T. 90ern mein absoluter Favorit als Regisseur. Auch seine letzten Arbeiten ("The Ward" von 2010) waren vergleichsweise sehr schwach. Weil er aber so viel Gutes gemacht hat, bleibt stets die Hoffnung, dass er irgendwann noch einmal den einzigartigen Thrill hin bekommt.
Einfach ein guter SiFi-Thriller mit der richtigen Action-Würze.
Weiß nicht, was hier schlechter sein soll (Scarlett Johansson hat die Rolle voll drauf), als bei so einem Traumebenen-Quatsch wie "Inception".
Warum muss "Fack ju Göhte 1" ab ca. 60% Spielzeit, um's in den Worten von Zeki Müller zu sagen, so erbärmlich abkacken?
Zeki Müller is Anfangs eine echt interessante Type, mit klasse Humor. Er und auch die anderen, wie seine Schnabelstedt, werden im Laufe der, bis etwa Mitte gute Komödie, konturlose Abziehbildchen. Langweiliges, weil völlig belangloses, vorhersehbares Gelaber. Wenn ich hier sage, dass alles völlig wohlgefällig, ehrlich, einsichtig, ja so richtig nett endet, dann ist das kein Spoilern. Es ist nur ein weiteres Deutschfilmchen, dem bekanntermaßen nach hinten raus die Luft ausgeht: Note Schlaff.
Staffel 1:
Hätte nicht gedacht, dass eine Serie in der jede Folge quasi eine abgeschlossene Geschichte hat, so intelligent-unterhaltsam sein kann. Die Situationen, Reaktionen und Dialoge sind zwar übertrieben konstruiert, aber so schlau inszeniert, dass alles frisch authentisch rüber kommt. Gerade die beiden Hauptdarsteller, aber auch die großen und kleinen Nebenrollen, sorgen mit ihrer Charakterdarstellung für den echten Biss. Garniert wird "Suits" mit coolem Erwachsenenhumor, der das Schenkelklopfen aus- und die Wahrheit mit einschließt.
Danny Trejo , Michael Madsen, Daniel Baldwin sind hier gute, echt fiese Charaktere. So richtig ekelige Zuhältertypen. Die "noch" unbekannte Francesca Agostini behauptet sich in der Riege der guten B-Stars. Sie spielt die Rolle der etwas naiven, lebenshungrigen Rumänin und Zwangsprostituierten kompetent wie eine erfahrene Charakterdarstellerin.
Wenn die Geschichte nicht so düster und abstoßend wäre, denn jeder weiß dass sowas auch real passiert, bekäme "Hope Lost" eine bessere Bewertung. Weil "Hope Lost" bei dem Thema auch spannungserzeugende Thriller- Elemente einbaut, wird der "Unterhaltungswert" eher gemindert als gesteigert.
Die Macher von "Hope Lost" zeigen jedoch das Potenzial, realistisch packende Filme zu produzieren. Von daher ist bestimmt noch Luft nach oben und Francesca Agostini wird die nächsten Jahre sicherlich von sich reden machen.
Ja, es geht um Sex … im weitesten Sinne. Es geht um Pärchen (und einen neuen Nachbarn), die wie gewöhnliche, amerikanische Mittelschichten-Personen daher kommen. Es geht nicht um den gewöhnlichen Sex. Es geht zum Glück auch nicht um den "Mode-Sex", also nicht um kommerzialisierte SM-Phantasien a la "51 Schade irgendwas". Es geht um das Außergewöhnliche und "wie damit umgehen". Und das ist mit frischen, guten Schauspielern intelligent umgesetzt. Intelligent weil es oft anders kommt, als die gewöhnlichen Gesellschaftsgeprägten Vorstellungen wohl vieler in ähnlichen Kulturkreisen lebenden Menschen sind. Es werden damit Fragen aufgeworfen, wie beispielsweise "Worüber sollte man sich wirklich Gedanken machen, was ist wichtig und was ist vielleicht nur Spaß". So interessant die Gedankenspiele einerseits sind, so wenig berühren sie einen emotional. Soll heißen: in der Theorie und bei manchen, wahrscheinlich wenigen Menschen gibt es auch im Leben viel Außergewöhnliches. Uns, mich beschäftigt, in allen Belangen, hauptsächlich das Gewöhnliche, was immer wieder variiert werden kann, werden muss.
Wahrscheinlich ist jeder Schauspieler nur so gut, wie er Freiraum bekommt und vom Regisseur gefördert wird. Schwarzenegger, sein Widersacher und die meisten anderen sind so gesehen ganz o.k. Also für einen 100%igen Äktschnstreifen ist die schauspielerische Leistung ausreichend. Ganz schlecht und scheinbar eher behindert als gefördert, ist die Sarah Conner im Terminator von 2015. Emilia Clarke, auch in "Game of Throns" nicht die Überfliegerin an Schauspielkunst, ist hier nochmal einige Stufen schlechter, gekünstelter, also ein Püppchen, was einen auf harte Kriegerin macht. Positiv an ihrem Auftritt ist lediglich ihre, soweit ich weiß, echte Haarfarbe; Brünett steht ihr viel besser, als das Wasserstoffblond.
Dass die Handlungsstränge im nun fünften Teil völlig verwirrend und ziemlich an den Haaren herbei gezogen sind (irgendwie muss es ja weiter gehen), ist keine Überraschung. Dass Arni, der Formwandler und die Fights immer noch einen Unterhaltungswert haben, ist knorke, kommt also auf die Habenseite. Wenn so ein Äktschnfilm jedoch allzu sehr mit Äktschen vollgeballert ist, wirkt das schnell Ideenlos, ausgelutscht und ermüdend. Zusammengefasst bleibt ein nettes aber altbekanntes, superknalliges Feuerwerk, was rund zwei Stunden abgefeuert wird.
… spielt genau in der Gegend, wo wir öfter bei Freunden zu Besuch sind: Mitte, Rosentahler Platz, Torstr. Ecke Friedrichstr.. Von daher, und wie ich selbst 10 Jahre in Berlin lebte, kann ich mit ziemlicher Sicherheit (be)urteilen, dass der a-typische Berlin-Mitte-Flair gut, bzw. richtig gezeigt wird. Dabei könnten sich die gezeigten durchgemachten Nächte und verpeilten Tage genauso gut in Neukölln oder Treptow abspielen. Fast ganz Berlin eignet sich (noch) hervorragend dafür. Dort gibt es, wie in "Berlin für Helden" richtig dargestellt, die eigenartigsten Begegnungen und Situationen, welche meist erst hinterher als komplett außergewöhnlich eingeordnet werden. Dieses natürlich anders sein hat also einen großen Reiz und kann inspirierend sein. Daraus einen Subkultur-Krimi zu machen ist auch keine schlechte Idee. Nur geht dem Zuschauer nach einer Weile beim "nur Zuschauen" dieser besondere Reiz verloren. Einen Extrapunkt gibt es für den Künstler "Dagobert", der 2015 eins der originellsten Alben produziert hat. Highlight davon der Track >>>Zehn Jahre<<<.
Erinnere mich nicht, dass das Original von 1982 zum Ende hin so schwach-billig war. Die ersten 2/3 des Remakes von 2015 sind recht gut, d.h. bis dahin kann die 2015er-Version annähernd mit dem Spielberg-Original mithalten. Ab dem Zeitpunkt, wo die "Geisterjäger" konsultiert werden, wird es extrem dumm. Und das, obwohl zwei gute Darsteller dazu kommen: Jane Adams und Jared Harris. Denn es geht im letzten Drittel nur noch um Effekthascherei. Wieso frage ich mich. Was hat die Macher um Regisseur Gil Kenan geritten? Mir fällt nur eine Antwort ein, nämlich Gewinn. Das letzte Drittel soll wohl möglichst den (unter)durchschnittlichen Massengeschmack treffen. Also Bling-Bling ohne Ende für alle 12- bis 99-jährigen; intellektueller Anspruch völlig egal.
Den halben Punkt Abzug gibt es nur, weil ständig die US-Flagge zu sehen und leicht aufdringlich der US-Patriotismus in Szene gesetzt wird. Auch mit anderen Aspekten ist der Sinn der Macher für "In den USA Kasse machen " erkennbar. Sonst gibt es an "St. Vincent" nichts zu bemängeln. Im Gegenteil: Bill Murray endlich mal wieder in einer grandiosen Hauptrolle. Wie er den abgehalfterten alten Säufer und Stinkstiefel spielt ist ganz großes Charakter-Kino. Wahrscheinlich seine beste Rolle nach "Lost in Translation". Umwerfend gut ist auch das neue Gesicht, der 10-jährige Junge, der im Film Oliver spielt. Die Unterstützung von Meister Murray am Set, war wohl genau die Richtige, um aus dem Novizen eine Weltmeisterleistung als Kinderdarsteller heraus zu holen. Ebenso übertrifft sich Melissa McCarthy ("Tammy", "Taffe Mädels", "Spy, Susan Cooper…"). In der Rolle als Olivers Mutter ist sie eine echt gute Charakterdarstellerin; dabei immer noch sehr smart, humorvoll. Auch Naomi Watts und die anderen Darsteller sind hier allesamt super.
Die Geschichte selbst ist eine perfekte Mischung aus krasser Situationskomik und tief berührender Tragik. Regisseur und Autor Theodore Melfi greift dabei tief in die Kiste der absehbaren Rührseligkeiten. Doch er lässt den Schauspielern, vor allem Bill Murray, den Raum und die Zeit, jede Emotion authentisch rüber zu bringen. Dadurch ist das Ganze nie aufdringlich kitschig, plump oder gekünstelt. Das beweist auch die Schlussszene, in welcher eigentlich nichts passiert und die doch so herzlich, so einzigartig gut ist, dass sie einen Platz im Olymp der größten Filmmomente verdient hat.
Staffel 1:
Die erste Folge reißt es nicht. Noch nicht. Denn die Serie "Gomorrha" wird von Folge zu Folge besser, weil komplexer. So sind die Rollen keine Stereotypen und die guten Darsteller wachsen mit ihrer kriminellen Laufbahn. Wie jede gute Serie hält auch "Gomorrha" stets Überraschungen und Wendungen bereit. Dass es dabei nicht zimperlich, sondern eher menschenverachtend zugeht, versteht sich von selbst. Gut ist auch die Darstellung des Mafia-Kodex: Folter, Mord, Betrug, Drogenhandel, Erpressung usw., alles ok wenn's hilft; parallel dazu gelten Werte wie Familie, Tradition, Treue und Religion. Als außenstehender lässt sich nur staunen, wie verrückt, wie psychisch krank das alles ist. Ebenso lässt sich darüber staunen, dass es, dass kaltblütig-brachiale Gewalt, irgendwie, für den einen länger, für den anderen kürzer, funktioniert.
Sicher ein interessantes Thema, der alte Konflikt zwischen Kirche und Linken, bzw. Freidenkern. Möglichst objektiv betrachtet ist "Jimmy's Hall" jedoch ein idealistisches Märchen, wozu auch das Setting, Kostüme und das urig irische, passt.
Wenn nur das allertypischste "Stolz auf was weiß ich was"-Ami-Zeug nicht wäre. Aber nun gut, der Film beruht ja auf wahren Begebenheiten und von den moralischen Patrioten-Amis gibt es in den USA eben viele. Es gibt schlimmeres und das Wertesystem des Trainers hat in dem Fall vor allem positive Wirkung. Kevin Costner spielt den engagierten Trainer richtig gut. Sehr gut und erfrischend sind auch die unbekannten Jungschauspieler; alle mit mexikanisch-indianischer Abstammung. Erzählt wird eine Underdog-Geschichte, die wenig bis gar keine echten Überraschungen bereithält. Trotzdem ist die Geschichte hochkarätig emotional. Sie zeigt, dass jeder Mensch, mit der richtigen Motivation, großes leisten kann. Sie zeigt, dass Menschen mit beschwerlichen Lebensbedingungen abgehärtet und stark sind. Sie zeigt, dass Wille nicht Berge versetzen, aber besiegen kann. Sie zeigt was einen kompetenten Trainer ausmacht, nämlich quasi aus dem Nichts ein bodenständiges, erfolgreiches Dreamteam zu formen.
Ohne Vorrecherche, nur mit kurzem Trailer-Wissen, ins Kino und intelligent-lustige Ben-Stiller-Komödie erwartet. Dann kaum Komödie, dafür aber tiefsinniges Generationendrama mit wirklich gutem Schauspiel bekommen.
Staffel 1:
Eine sehr, sehr intelligente Idee, 2% der Erdbevölkerung verschwinden plötzlich. Ist nach Buchvorlage ziemlich gut umgesetzt. Alle Schauspieler sind sehr gut, doch zwischendurch geht der Erzählung etwas die Luft aus. Denn manche, wenige Handlungsstränge wirken ein bisschen überflüssig oder unnötig aufgebläht. Somit ist "The Leftovers" zwar eine sehenswerte Qualitätsserie, etwas straffer wär aber besser.
Punktabzug muss es auch für die letzte Folge der ersten Staffel geben. Klar muss es für die 2. Staffel interessant bleiben. Aber mehr Fragen als Antworten offen lassen, hat was von einer Notlösung.
Gute Schauspieler, gute Dialoge, gute Dramaturgie, packend-beklemmende Atmosphäre. Wer Äktschen oder Stereotypen oder einen typischen Krimi von der Stange erwartet wird enttäuscht.
Kurz, hart, gut. Arnie, hier als Sherif in einem staubtrockenen County nahe der mexikanischen Grenze, kann's noch, bzw. wieder so gut wie es schon immer seine begrenzten Schauspielerfähigkeiten zuliesen. Die anderen Schauspieler sind auch in Ordnung, besseres Mittelmaß. Mir wichtig bei solchen Filmen: Die Handlung wird nicht von Daueräktschn zerquetscht. Nein, hier ist die Dramaturgie gut aufgebaut, erinnert etwas an "High Noon" und der Einsatz von Feuerwaffen kommt langsam, dann aber hart und deftig.
Zugegeben, ich habe "Das Boot" nur ausschnittsweise gesehen. Kenne jedoch die bekannte Szene, als sich alle ganz ruhig verhalten, weil sie fürchten, sich durch Geräusche zu verraten; und dass dann jeden Moment ein Torpedo trifft. Ähnliche Situationen gibt es auch in "Black Sea". Doch bei beiden will sich bei mir kein echtes mitfiebern, keine besondere Spannung einstellen; egal ob das bei "Das Boot" besser gemacht ist. Liegt wohl daran, dass ich mit dem ganzen Schiffe- und Matrosenzeug wenig anfangen kann. Deswegen hinterfrage ich auch keine technischen Details zu U-Booten (mir doch egal). Wenn also das ganze drum herum einfach so hingenommen wird, bleibt von "Black Sea" ein recht spannender Krimi mit guten Schauspielern. Der systemkritische Überbau vom Facharbeiter der nur ausgebeutet wird geht absolut in Ordnung. Das mit den familiären Konflikten hätten sich die Macher besser sparen können.
Sicher ist die Erzählung von Heinrich von Kleist ein sozialkritisches, humanistisches und moralisches Monument. Das alles schwingt auch im Film mit, kratzt jedoch nur an der Oberfläche. Ein solcher Klassiker lässt sich nur mit Abstrichen in etwa 2 Stunden Spielzeit verfilmen. Quasi als Ersatz geben die Schauspieler ihr bestes. Die Landschaftsaufnahmen, das Setting, Kostüme, zusammen mit Naturgeräuschen erzeugte Atmosphäre, sind zudem großes Kino.
Jetzt sage ich hier mal den Allerweltsspruch, die vielleicht am häufigsten verwendete Aussage bei Filmbewertungsportalen: "Ich kann die vielen guten Kritiken/Kommentare zu dem Film nicht nachvollziehen". Klar: "Ich kann die vielen schlechten Kritiken/Kommentare zu dem Film nicht nachvollziehen " kommt wahrscheinlich noch davor an erster Stelle. Hier gilt ersteres. Wieso soll "Kingsman…" so toll sein? Oberflächlich und alberner Schenkelklopferhumor. Uninteressante Charaktere und absolut vorhersehbar. Im Vergleich war "Mortdecai - Der Teilzeitgauner" sehr viel besser, lustiger, hintergründiger, mit Eiern und echtem Pfiff. Warum denn noch 4,5 Pt? Nun ja, den 15-jährigen hat's gefallen und so hab ich mir wohl eingebildet, dass mir der Klamauk auch gefällt.
Ein Vergleich ist oft sehr aussagekräftig. Zuletzt haben wir "Kingsman" gesehen. Dabei spielt wie bei "Charlie Wilson" der Geheimdienst eine zentrale Rolle. Bei "Kingsman" wird dieser als alberner Killefitz (= unbedeutender Kleinkram) präsentiert, in "Charlie Wilson's War", mit wahrem Hintergrund, auch humorvoll, aber wesentlich packender, weil echter. Dieses echte wird von allen Darstellern großartig authentisch gespielt. Tom Hanks ist als Politiker Charlie Wilson einfach nur genial, Philip Seymour Hoffman als abgeklärter CIA-Agent beeindruckend bis zum Gehtnichtmehr und Julia Roberts als sehr smarte, auch im Realen sehr attraktive Joanne Herring, absolut treffend besetzt.
Extrem interessant wird die Geschichte durch ihre historische Bedeutung. Der historische Ablauf wird so unterhaltsam gezeigt, dass auch völlig Unwissende in knapp 100 Min. die weltbewegende Bedeutung des Afghanistan-Krieges (1979-1989) verstehen. So lassen sich durchaus Verbindungen mit dem aktuellen Ukraine-Krieg herstellen. Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass die heutige russische Führung nicht die Fehler ihrer afghanischen Intervention wiederholt. Beispiel: Für Politik und Öffentlichkeit gibt es keine offiziellen Waffenlieferungen an die russischen Unterstützer in der Ukraine. Die Unterstützer sind auch keine Angreifer, wie bei der Afghanistan-Intervention, sondern werden als Rebellen, als Verteidiger vermarktet.
Nicht die Pro-Amerikanische Haltung der Akteure im Film ist ein Manko, denn logischerweise sind US-Politiker, reiche Texanerinnen und CIA-Leute lupenreine Patrioten. Das einzige was etwas stört ist das Fehlen von Kriegsverbrechen auf Seiten der unterstützten Mudschahedin, zu denen auch Bin Laden gehörte.
Dass Charlie Wilson weiter dachte als nur an die Vertreibung des Erz-Feindes, wird u.a. mit einem Satz am Ende kristallklar. Klar wird auch, wie die Befreiung eines Landes richtig funktionieren kann und was ein unvollendeter (Befreiungs)Prozess alles nach sich ziehen kann.
ah, da isser ja, der "Kein Interesse"-Button :)
Sehr gute Darsteller, alle, und ein recht gut gezeichnetes Berlinbild. Ausschnitte vom Lebensgefühl, um die 30 in Berlin Kreuzberg/Mitte, werden dadurch akzeptabel transportiert. Das Schwarz-Weiß und viele Grau passt ausgezeichnet. Nicht jeder war/ist so drauf wie der Protagonist. Doch die meisten (Ex)Berliner kennen Parallelen, Situationen und die sich daraus ergebenden Emotionen. Mit dem gewissen Etwas, wie sie so nur in einer vielschichtigen Metropole tief spürbar sind. Ganz großes Kino, dass wenn Berlin eine Hauptrolle spielt, die original Berliner, die 2. Weltkrieg- und Nachkriegsgeneration (Michael Gwisdek), einen gebührenden Platz im melancholisch-sympathischen Wahnsinn bekommen.
Dem 15-jährigen hat's gefallen. Mich als Erwachsener hat das anti-authentische Teenie-Getue mehr genervt, als dass mich der Film unterhalten hätte. Ein riesiges Manko hat "Project: Almanac" wegen seinen sauschlechten Schauspielern. Einer schlechter als die Andere und am grottigsten der Hauptdarsteller. Seine pseudoemotionalen Blicke haben eine besondere Auszeichnung mit der goldenen Himbeere verdient.