Kill_Format - Kommentare
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Alle Kommentare von Kill_Format
Ein sehr subjektiver Film, mit einem sehr philosophischen Batma…, ähm, Birdma… ähm Michael Keaton. Das Wortspiel steht für genau das, was einerseits den Reiz an "Birdman" ausmacht. Nämlich einfach gesagt: Ob ein alternder Schauspieler auf seine Mainstreamrolle aus jungen Jahren festgenagelt werden soll. Oder ob ein älterer Mensch ab ca. 60, sich nochmal neu orientieren kann, darf und soll? Die ganze Geschichte ist auf mehreren Ebenen mit erstklassigem Schauspiel in Szene gesetzt: Michael Keaton, Emma Stone, Edward Norton und weitere spielen extrem gut. Monologe und Dialoge sind energiegeladen und direkt dynamisch. Dauerdynamisch sind auch die Kamerafahrten: als würden Sie dem Geschehen ständig im Nacken sitzen, quasi die Akteure live verfolgen. Zusätzlichen Drive erhält "Birdman" durch den gerade ausgezeichneten Soundtrack: Antonio Sanchez vermittelt mit einem Schlagzeug den Sound der Getriebenen.
Zusammen genommen ist alles, wie bereits gesagt, hoch philosophisch und stark intellektuell. Dazu passt auch die Kunstwelt des Theaters, wo sich 95% des Films abspielt. Dessen Hermetik, also Bühne, Darstellung, Kunst und draußen das reale Leben der Zuschauer, wird ebenfalls als Ausdrucksform verwendet. Aus meiner individuellen Sicht lässt sich mit genannten Stilmitteln vieles gut machen. So gibt es einige einprägsame, wirklich herausragende Szenen, wie beispielsweise Keatons finaler Abgang von der Bühne; im entscheidenden Moment, mit perfektem Timing, wird die Entwicklung vom Comichelden zum wahren Darsteller deutlich.
Als nachteilig an dieser Art der Umsetzung empfinde ich die strikte Lenkung des Zuschauers wie einen ideologischen Drill. Das Ganze auf den einfachsten Nenner herunter gebrochen könnte ich auch sagen: "Mir doch egal, ob und wie der alte Sack mit seinem Leben klar kommt".
Eigentlich für eine Comic-Verfilmung ziemlich gut. Doch hey. ich bin zu alt für so'n Scheixx. Soll heißen, dass ich einfach nicht mehr über die pseudo-schlauen Messeges, teeniehaften Angeber-Dialoge und die stets unglaubwürdigen "Zufälle", hinwegsehen kann. Auch dass ein Waffenhersteller als Typ mit Schwächen, aber doch guter Kerl dargestellt wird, nervt mich gewaltig.
Schauspiel und Dramaturgie sind für das Genre in Ordnung. Was leider stets bei den Filmchen am Ende runter zieht, ist das immer gleiche Hyper-Mega-Bombast-Finale mit Happy-Kitsch-Garantie: gääääähhhhhhhhhhhhhhn….oh schon vorbei….
So bleibt unterm Strich, mit viel Wohlwollen und Gelassenheit, eine nett-naive Äktschn-Unterhaltung mit sehenswerten Spezialeffekten.
Ein gutes Drama mit einem überzeugenden Jeremy Renner. Der wahre Hintergrund macht's noch interessanter. Dialoge und die anderen Schauspieler (Ray Liotta leider nur 1-2 Min.) sind ebenfalls gut. Es liegt wohl an der Dramaturgie, dass trotz allem Guten, der Zuschauer nicht mitgerissen wird. Die hochbrisante Story plätschert so vor sich hin, bis auf einmal die Geschichte von der Skandalenthüllung durch den Journalisten Gary Webb zum Schluss kommt. Jedoch ist die nüchterne Erzählweise immer noch tausendmal besser, als so eine Story mit Lückenfülleräktschn zu pimpen.
Yoah, is schon irgendwie cool, ey. Aber eigentlich interessiert es mich einen feuchten Kehricht, dass ein paar durchgeknallte Gören mit einem kotzbrockigen Abzockertypen bei einer Mega-Massen-Kommerz-Veranstaltung (die letzten Loveparaden lassen grüßen) irgendwie Spaß haben, oder auch nicht. Dramaturgie, Schauspiel, Dialoge sind dementsprechend unterstes Mittelmaß. Dazu passt die meist nervige Mainstream-Teeniemucke.
Grausam! Unterirdisch! Grottenschlecht! Nervig!
Verdammt schlechte Schauspieler stolpern durch eine schwachsinnig aufgebrezelte Phantasiegeschichte. Vielleicht liegt es an den Machern, am Drehbuch, oder die können es einfach nicht besser? Tuppence Middleton beispielsweise, soll eine Techno-Club-DJane darstellen. Ihre Rolle ist aber sowas von Pseudo, so völlig daneben, sowas von dumm-peinlich, dass es schmerzt. Jede Szene hat mehrere Negativpunkte, die einem das Zuschauen vollends vergraulen. Es wird von Anfang an deutlich, dass a) die Macher keine Ahnung von den Dingen haben, welche hier thematisiert werden. Und b) die Macher wissentlich oder aus Respektlosigkeit gegenüber dem Zuschauer ein Zeug präsentieren, das sofort die Frage aufwirft: "Wollen die mich verarschen? Nein, das ist jetzt nicht wirklich ernst gemeint, das ist eher als Witz zu verstehen, oder?".
***kleiner, unbedeutender Spoiler***Beispielsweise sind die Manager der DJane auch ganz böse Halunken denen, das wird dem Zuschauer gleich überdeutlich gemacht, nicht zu trauen ist. Nebenbei experimentieren diese ausgewiesenen Musikexperten ("Hey DJane, dein Set in der Großraum-Disco war der Hammer") voll nach dem Techno-Klischee gerne mit Drogen. Diese Techno-Manager sind dazu auch noch ganz gefährlich, denn sie haben Knarren und machen damit sehr dumme, aber hinterhältige Überfälle. Die hoch sensible DJane, welche eigentlich lieber in Ruhe ein Buch liest, als sich mit lauter Musik und Leuten zu umgeben, wird mit den Taten ihrer Techno-Manager völlig überrumpelt. ***Spoiler Ende***
Na ja, zumindest tut sie so gekünstelt überrascht in der Szene. Ätzend gekünstelt ist auch das Setting und die nervig überzeichneten Kontraste. Zuckende Bilder und extremst beschixxene Begleitmusik sollen wohl stets für Dynamik, Äktschenfeeling und so 'ne Art Knister-Spannung sorgen.
Genau das Gegenteil wird damit erreicht, denn diese Mittel der Spannungserzeugung sind so unbeschreiblich plump. Offensichtlich soll damit die Leere, das Nichts an Story und schauspielerischer Leistung kaschiert werden. Wie gesagt, der aufgeklärte Zuschauer empfindet bei solchen stümperhaften Aktionen nichts weiter als Abscheu.
Einen Punkt gibt es nur, weil es, unglaublich aber wahr, noch schlechtere Serien gibt.
...
Und ja, ich habe nur die erste Folge gesehen. Auch wenn die etwas besser wird, bleiben doch die schlechten Schauspieler, das pseudocoole Setting, die nervige Kamera/Schnitt und vor allem die künstlich gepimpte Story, oder etwa nicht? Dafür werde ich keine Minute mehr verschwenden!
Wahnsinnig gutes Schauspiel von Steve Carell und Channing Tatum und von allen anderen. Es ist jedoch widerlich zäh, dem offenbar voll-einen-an-der-Klatsche-Pseudotrainer zuzusehen. Abstoßend auch der Mutterkomplex in Verbindung mit verleugneten Gefühlen. Gefühle für Männer und Hass gegen Pferde. Echt übel, wenn so ein durchgeknalltes Möchtegernmännchen die Kohle hat, um alles wie es ihm gerade in seiner kranken Birne in den Sinn kommt, auszuleben.
Ridley Scotts ist hier nach Buchvorlage ziemlich realistisch. Im Vergleich mit seinen Alien-Filmen hat "Der Marsianer" wenig bis gar keinen Horror. "Der Marsianer" ist SiFi mit familientauglichem Unterhaltungswert. Denn es werden auch Werte wie "der menschliche Wille", "das wertvolle Wissen", "die Notwendigkeit der Forschung", "Zusammenhalt", "Durchhaltevermögen", "never give up (insbesondere nicht, wenn du ein Amerikaner bist)", usw. hoch gehalten. Das ist nicht unbedingt schlecht, aber auch nichts, was für Überraschungen sorgt. Matt Damon spielt die Rolle gut, aber nicht herausragend einzigartig. Fazit: im Kino faszinierende Bilder und eine interessante, doch absehbare und manchmal kitschige Handlung.
Mit Sicherheit ein höchst brisantes Thema, was Michael Berry verfilmt hat. So wie er's in Szene gesetzt hat, ist es auch politisch korrekt. Doch das zusammenhanglose Aufzeigen von mexikanischen Migranten, die in dem Menschenhandel nur Verlierer sind, berührt nicht oder nur wenig. Denn "Frontera" kommt äußerst hölzern emotionslos daher. Alle Schauspieler, bis auf Ed Harris sind hier bestenfalls mittelmäßig. Damit wirkt "Frontera" wie ein typischer B-Movie. Nicht total schlecht, aber auch nichts, was man unbedingt gesehen haben muss.
Der trocken-kühle US-80th-Style ist was Besonderes. Besonders ist auch das dazu passende Schauspiel. Die Akteure wirken unprätentiös wie Originale aus den Achtzigern. Das Thema Öl-Business in New York ist sicherlich als Krimi im Film neu und macht die Geschichte interessant. Denn es geht hier nicht um wild um sich schießende Action-Gangster. Es dreht sich schlicht um das harte, rücksichtslose Verdrängungsgebaren auf dem sogenannten freien, kapitalistischen Markt. Im Bedrängungs-Zentrum stehen Jessica Chastain und Oscar Isaac, die ihre Rollen als Ehepaar und Geschäftspartner sehr gut darstellen.
Trotz allem Positiven will der Begeisterungsfunke nicht überspringen. "A Most Violent Year" ist ein ruhiger Krimi, der nicht auf den typischen Thrill setzt. Vielmehr geht es um das Vermitteln einer Message bzw. den Anstoß von Gedanken. Im Kern geht es um Immigration, um Anpassung und die Frage, ob es möglich ist, kompromisslos ehrlich zu sein. Mentale Stärke gegen rohe Gewalt ist sehenswert, aber so fesselnd auch wieder nicht.
Staffel 1:
Es dauert etwas, bis sich nach und nach die allzu typische Familiensaga in interessante Vielschichtigkeit wandelt. Die Schauspieler machen das alle sehr gut authentisch, was für mitreisende Spannung sorgt. Leider wird der Spannungsbogen immer wieder so entspannt, dass beim Zuschauen phasenweise Gleichgültigkeit aufkommt.
Scheibchen für Scheibchen lässt sich erahnen was passiert ist und wieso nicht nur die Familienverhältnisse sind, wie sie sind. Doch auch in der Gegenwart hält jede/r seine Leichen im Keller verborgen. Es bleibt unklar, wechselhaft, wer, woran, genau, wieviel Schuld trägt und ob sich die Beteiligten dessen überhaupt bewusst sind. Menschliche Schwächen werden über die Schmerzgrenze hinaus zelebriert. Ein endlos nervenzehrendes Spiel mit (Selbst)lüge, Verdrängung und falschem Kontext.
"Bloodline" unterhält nicht, die Serie fordert einen mit ungewöhnlichem Anspruch im Bereich der sozialen Intelligenz.
In der letzten Folge wird der "offen lassen"-Bogen leider zu plump überspannt, was bei mir einen faden Nachgeschmack hinterlässt.
"Guardians of the Galaxy" macht einfach Spaß und es wäre besser gewesen, den im 3D-Kino zu sehen.
Was hier leider, wie bei quasi allen Blockbustern stört, sind die Stereotypen bei den Bösewichten und das superlangweilige, Milliarden mal gesehene Finale.
Wer gewinnt wie am Ende? Richtig getippt, nämlich immer das gleiche Muster.
Spannend, doch der Horror ist vielmehr ein natürlicher Thrill und dieser ist viel zu kurz. Andererseits ist das unterhaltsame Darstellen einer echten Tragödie schon wieder zu viel. Der wahre Hintergrund ist wohl auch die Begründung dafür, dass die Geschichte in völlig falschen Konstellationen erzählt wird.
Schauspieler und Dialoge sind sehr gut. Was die Begegnung mit dem Tour Guide soll, wird wohl ein Rätsel bleiben. Einzige Funktion: es macht den sonst recht straff erzählten Film 10 Min. länger.
Klasse! Da kommt brachiales, rachemäßiges Westernfeeling auf. Im finsteren Alpen-Tal herrscht die Angst und es gibt nur einen Weg, dies zu beenden. Packend ausdrucksstark sind auch die Schauspieler. Gewaltig, kalt, schön bringen einen die Landschaftsaufnahmen in die entsprechende Stimmung...
... authentische Gesichter, Klamotten, sowie gute Musik runden den düster-melancholischen Winter-Trip in den Bergen ab.
Surreal im Film ist mir immer suspekt, bzw. finde ich oft einfach langweilig, so wie bei "Die fabelhafte Welt der Amélie" (auch noch gleiche Hauptdarstellerin). Doch das hier ist so übertrieben rein-surreal, so detailreich, dass es schon wieder gut ist. Hier stimmt der Grundsatz, welcher als kleiner Sticker im Film zu sehen ist: "Kunst geteilt durch ?".
"L'Ecume des jours" ist als Idee von 1946 schon großartig. Dies mit dem nostalgischen Blick und den technischen Mitteln der Jetzt-Zeit zu verfilmen, ist ziemlich genial.
Obwohl so gut wie alles an der Geschichte unwirklich, traumartig, eben surreal ist, ist sie im Kern eine mit zutiefst realen Emotionen. Genau darum geht es ja in der Kunst: Dinge, Sachverhalte, Perspektiven, das Individuum in seiner Kultur mit anderen, eben alles auf eine neue Erkenntnis zu bringen. "Kunst geteilt durch unendliche Variablen", das könnte gehen. Ergebnis: Unendliche Philosophie des Lebens.
Sehr interessantes Thema stellenweise schnulzig verwässert. Russell Crowe spielt solide den bodenständigen australischen Vater, der seine im Krieg gefallenen Söhne sucht. Die Geschichte erzählt aber auch von einer Art einfühlsamer Übermensch in einem fremden Land. Seine sympathische Art wirkt überall und damit nimmt er locker osmanische Frauen und Kinder für sich ein. Überflüssig schnulzig solche Szenen im Film.
Auf der anderen Seite hat "The Water Diviner" sehr eindringliche Anti-Kriegs-Szenen, welche dem eigentlichen Thema des Films gerecht werden.
Wenngleich "Heart of a Lion" eine schwierige Thematik hat, wird diese im Film simpel erzählt. Das hat den Vorteil, dass erzählerisch die Konzentration auf die Formung der grundverschiedenen Charaktere gelegt wird. Gleichzeitig ist diese allzu simple Zusammenfügung von Gut und Böse ein Nachteil. Ein Nachteil für die Authentizität der "dummer-Nazi-wird schlauer-Gutmensch"-Geschichte. Ein Vorteil von dem einfachen Strickmuster ist wiederum, dass der Film mit seiner wichtigen Thematik damit eine große Zielgruppe erreichen könnte. Nämlich vom Nazi-Sympathisanten-Teenager bis zur pensionierten Beamtin.
Von den dicken Erzähl-Stolpersteinen abgesehen, ist "Heart of a Lion" schauspielerisch solides, gutes Handwerk. Fernab von Hollywood zeigen quasi unbekannte, finnische Darsteller ihr Können. Gerade Peter Franzen trumpft mit seiner Hauptrolle angenehm frisch auf. Die mit ihm transportierte Message, jeder kann sich zum Guten entwickeln, ist naives Wunschdenken, aber einfach die richtige Tendenz.
Ein sehr eindringlicher Film. Faszinierend, wie sich die Jungen durchschlagen und deprimierend zugleich. Das reine Überleben, worum es im Krieg bei den meisten wohl geht wird trostlos, abweisend, hart und mit menschlicher Kälte zelebriert. Empathie bedeutet Schwäche. Nur die klar Denkenden, psychisch und physisch abgehärteten können es schaffen.
Das ist gerade für fast-noch-Kinder eine unbeschreibliche Riesenleistung in Punkto Schauspiel. Alle anderen Rollen sind auch großartig in der Charakterdarstellung.
Ein Anti-Kriegsfilm mit einer ganz eigenen, unterkühlten und kompromisslosen Perspektive.
Ein romantischer, nicht kitschiger, aber dick gepuderter Kostüm- und Ausstattungs-Film. Die Hauptrollen Kate Winslet, Matthias Schoenaerts und Alan Rickman spielen ihre Rollen sehr gut. Nur Kate Winslet, die einzige erfundene Figur, passt nicht ins 17. Jahrhundert. Als Nichtadlige ist sie für diese Zeit, beruflich sowie privat, viel zu selbstbewusst und emanzipiert. Trotzdem werden das Lebensgefühl, die gesellschaftlichen Gepflogenheiten und Zwänge der Barockzeit, des höfischen Frankreichs gut vermittelt. Das kann natürlich nur ein kleiner Auszug sein, aber der ist sehr unterhaltsam. Schon die ersten Szenen wird einem der Geschmack von gepuderter Steifheit vermittelt; was jedoch nicht bedeutet, dass die Künste zu kurz kommen. Die Gartenbaukunst ist hoch angesehen und seinerzeit vielleicht das Repräsentativste, was hohe Herrschaften zu bieten haben. Leider kommt aber genau die Gartenbautechnik samt Gestaltung und Pflege etwas zu kurz. Anstelle dessen tritt das Romantische, was aber für einen solchen Film gut akzeptiert werden kann.
Ob Jimi Hendrix in dieser Lebensphase richtig und im wesentlichen vollständig gezeigt wird, kann der Hendrix-Laie, so wie ich, kaum einschätzen. So wie#s dargestellt ist, könnte das durchaus zutreffen. Weil es werden auch die schlechten oder einfach naiven Seiten des Ausnahmekünstlers gezeigt. Von der Atmosphäre Ende der swinging 60th in London hätte gerne noch etwas mehr gezeigt werden dürfen. Mehr Charakterdarstellung, auch bei den Nebenrollen, hätte dem Film auch gut getan. Trotzdem ist die Leistung von André Benjamin, dem Outcaster, ziemlich gut, ziemlich Musiker-authentisch. Die Nebenrollen sind auch gut, aber, wie gesagt, könnte da sicher noch mehr gehen.
Waren die Dialoge in den Carpenter-Filmen schon immer so inkonsistent unlogisch? Klar erwartet keiner bei einem Phantasy-Horror, dass die Geschichte selbst authentisch ist; die Erzählweise sollte das jedoch sein. Die schlechte Erzählweise zieht die Spannung runter. Wenn beispielsweise der interessante Schauspieler Norman Reedus (bekannt aus "Walking Dead") ohne größere Schwierigkeiten beim Nachforschen von den entscheidenden Personen quasi sofort alles bekommt. Ein bisschen Gelaber und er bekommt all das, wonach Experten schon Jahrzehnte suchen und nie bis zum Ziel gekommen sind. Intelligentes suchen und finden geht anders!
Ein nettes kleines Horror-Filmchen ist " Cigarette Burns " dennoch. Idee, Atmosphäre, Schauspieler und Effekte sind ganz gut, wobei mir die spezielle Handschrift von J. Carpenter nicht aufgefallen ist. Es hätte also auch jeder andere Regisseur sein können. Schade, Schade, Schade. War doch John Carpenter mit vielen seiner Filme in den 80ern und z.T. 90ern mein absoluter Favorit als Regisseur. Auch seine letzten Arbeiten ("The Ward" von 2010) waren vergleichsweise sehr schwach. Weil er aber so viel Gutes gemacht hat, bleibt stets die Hoffnung, dass er irgendwann noch einmal den einzigartigen Thrill hin bekommt.
Einfach ein guter SiFi-Thriller mit der richtigen Action-Würze.
Weiß nicht, was hier schlechter sein soll (Scarlett Johansson hat die Rolle voll drauf), als bei so einem Traumebenen-Quatsch wie "Inception".
Warum muss "Fack ju Göhte 1" ab ca. 60% Spielzeit, um's in den Worten von Zeki Müller zu sagen, so erbärmlich abkacken?
Zeki Müller is Anfangs eine echt interessante Type, mit klasse Humor. Er und auch die anderen, wie seine Schnabelstedt, werden im Laufe der, bis etwa Mitte gute Komödie, konturlose Abziehbildchen. Langweiliges, weil völlig belangloses, vorhersehbares Gelaber. Wenn ich hier sage, dass alles völlig wohlgefällig, ehrlich, einsichtig, ja so richtig nett endet, dann ist das kein Spoilern. Es ist nur ein weiteres Deutschfilmchen, dem bekanntermaßen nach hinten raus die Luft ausgeht: Note Schlaff.
Staffel 1:
Hätte nicht gedacht, dass eine Serie in der jede Folge quasi eine abgeschlossene Geschichte hat, so intelligent-unterhaltsam sein kann. Die Situationen, Reaktionen und Dialoge sind zwar übertrieben konstruiert, aber so schlau inszeniert, dass alles frisch authentisch rüber kommt. Gerade die beiden Hauptdarsteller, aber auch die großen und kleinen Nebenrollen, sorgen mit ihrer Charakterdarstellung für den echten Biss. Garniert wird "Suits" mit coolem Erwachsenenhumor, der das Schenkelklopfen aus- und die Wahrheit mit einschließt.
Danny Trejo , Michael Madsen, Daniel Baldwin sind hier gute, echt fiese Charaktere. So richtig ekelige Zuhältertypen. Die "noch" unbekannte Francesca Agostini behauptet sich in der Riege der guten B-Stars. Sie spielt die Rolle der etwas naiven, lebenshungrigen Rumänin und Zwangsprostituierten kompetent wie eine erfahrene Charakterdarstellerin.
Wenn die Geschichte nicht so düster und abstoßend wäre, denn jeder weiß dass sowas auch real passiert, bekäme "Hope Lost" eine bessere Bewertung. Weil "Hope Lost" bei dem Thema auch spannungserzeugende Thriller- Elemente einbaut, wird der "Unterhaltungswert" eher gemindert als gesteigert.
Die Macher von "Hope Lost" zeigen jedoch das Potenzial, realistisch packende Filme zu produzieren. Von daher ist bestimmt noch Luft nach oben und Francesca Agostini wird die nächsten Jahre sicherlich von sich reden machen.
Ja, es geht um Sex … im weitesten Sinne. Es geht um Pärchen (und einen neuen Nachbarn), die wie gewöhnliche, amerikanische Mittelschichten-Personen daher kommen. Es geht nicht um den gewöhnlichen Sex. Es geht zum Glück auch nicht um den "Mode-Sex", also nicht um kommerzialisierte SM-Phantasien a la "51 Schade irgendwas". Es geht um das Außergewöhnliche und "wie damit umgehen". Und das ist mit frischen, guten Schauspielern intelligent umgesetzt. Intelligent weil es oft anders kommt, als die gewöhnlichen Gesellschaftsgeprägten Vorstellungen wohl vieler in ähnlichen Kulturkreisen lebenden Menschen sind. Es werden damit Fragen aufgeworfen, wie beispielsweise "Worüber sollte man sich wirklich Gedanken machen, was ist wichtig und was ist vielleicht nur Spaß". So interessant die Gedankenspiele einerseits sind, so wenig berühren sie einen emotional. Soll heißen: in der Theorie und bei manchen, wahrscheinlich wenigen Menschen gibt es auch im Leben viel Außergewöhnliches. Uns, mich beschäftigt, in allen Belangen, hauptsächlich das Gewöhnliche, was immer wieder variiert werden kann, werden muss.