Kill_Format - Kommentare
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Alle Kommentare von Kill_Format
Neben den Hauptrollen sind es die Nebenrollen, welche exzellent dargestellt werden.
Des Weiteren sind die miteinander verstrickten Lebensumstände in sich logisch schlüssig. Beispielsweise die Abreise der leitenden Ermittlerin. So, genauso, erwartet ein Zuschauer mit durchschnittlichem Verstand und einer gewissen sozialen Kompetenz, dass sich Menschen in extremen Situationen verhalten. Ebenso wird das Verhalten der Betroffenen so emotional gezeigt, wie es nach einer unfassbaren Tragödie tatsächlich sein könnte. Dann die Ebene mit den Politikern. Auch hier werden intelligent agierende, machthungrige, erfolgsorientierte und vielleicht sozial engagierte Menschen gezeigt. Insgesamt ist "The Killing" das Gegenteil vom plumpen "die Guten und die Bösen"-Spiel. Nämlich hochspannendes Kopfkino zum Miträtseln und der schaurigen Gewissheit, dass hier nichts sicher ist.
Leider wird diese Unsicherheit, das "Wie, Wer, Warum"-Spiel, mit unglaublichen Zufällen und Wendungen ins scheinbar Endlose gedehnt.
Im Ansatz ganz gut verliert sich die Story jedoch zunehmend in Teenager-Gefühlsduseleien.
Einfach guter Stil alles zusammen. Bin ja kein Äktschenfan, aber hier passt das. Die Actionszenen sind in der Anzahl wohl dosiert, also kein stumpfsinniges Endlos-Geballere. Uns sie sind ziemlich originell, sogar mit Selbstironie (Fluchtversuch im Hafen).
Voller Ironie und Witz sind auch die Dialoge bzw. das Zusammenspiel der drei Protagonisten. Wunderbar zum Schmunzeln wird hier das "Kalter Krieg"-Agenten-Spiel, UDSSR vs USA, persifliert. Die Schauspieler scheinen daran richtig Spaß zu haben und so macht auch diese Art der Unterhaltung Spaß.
Dies ist kein Abenteuerfilm. Emotional in allen Facetten, von Familienliebe bis menschenverachtenden Taten, wird das Schicksal von Kindersoldaten gezeigt. Alle Schauspieler tragen mit ihrer Glanzleistung dazu bei.
Idris Elba mimt wie aus "The Wire" bekannt, den charismatischen Teufel im Schafspelz. Besonderes Lob gilt dem jungen Hauptdarsteller Abraham Attah als Agu, die zentrale Figur, um welche die Geschichte aufgebaut ist.
"Beasts Of No Nation" ist für den Zuschauer harter Tobak und wichtige Aufklärung. Denn so gesehen geschieht das Grausame gar nicht so weit weg vom Sofa.
Guter, interessanter Krimi, mit tollen Schauspielern. Der französische 70th-Stil, Klamotten, usw. kommt gut rüber. Dennoch fehlt das gewisse Etwas um vollständig überzeugt zu sein. Dass Äktschn fehlt ist prima, wird also gar nicht vermisst. Alles etwas straffer würde vielleicht mehr Punkte bringen.
hab ne Vorhersage von 5. Nach dem Sichten von ein paar Kommentaren, weiß ich auch wieso. Also, schenke ich mir den bzw. die Zeit mit was besserem. Schade, nach der Vorlage und mit den Schauspielern hätte das was werden können.
Schlechte Schauspieler und noch schlechtere Dialoge ("...Er: es gab 13 Tote bei dem Unfall. Sie: boah, Alter."). Dazu ein Oberschlaumeiergesülze aus dem Off ("...sie werden mir die Geschichte nicht glauben. Aber ich erzähle sie trotzdem, weil ich Zeit habe. Viel Zeit..." Aha, und wieso ist das jetzt die Begründung die Geschichte zu glauben?). Dauerhaft gestelzte, einfach nur dahin gesagte Worthülsen. 2 Punkte gibt es a) weil es noch schlechtere Serien gibt, b) die Idee mit der Unsterblichkeit eigentlich gut aber auch nicht neu ist und c) die Verpackung, also die Bilder zu dem Blödsinn ganz nett sind. Insgesamt jedoch eine Billigserie vom Grabbeltisch. Egal ob Schauspieler/innen oder Produzenten/Macher: da ist nicht eine/r, der es richtig anspruchsvoll drauf hat. Ergo: nervige Zeitverschwendung. Heutzutage gibt es dutzende, vielleicht sogar 100derte Serien die viel, sehr viel besser sind.
Wesentlich besser als erwartet, denn "Better call Saul" ist kein Abklatsch von "Breaking Bad". Jimmy McGill, aka Saul kann also auch alleine bzw. sehr gut mit anderen, als immer nur mit Walter White. Es ist eine andere Geschichte, aber mindestens genau so intelligent und mit diesem besonders schwarzen Humor. Das bedeutet auch, dass sich "Better call Saul" fast genauso gut ohne "Breaking Bad"-Vorwissen gucken lässt. Also: "…kann ich nicht gucken, habe Breaking Bad nicht gesehen…" ist kein Argument. Oft bleibt ja am Ende einer Staffel eine mittelmäßige Vorfreude auf die nächste Staffel; nicht selten auch die Gewissheit, dass eine Staffel reicht. Nicht so bei"Better call Saul – Staffel 1". Denn das Ende dieser ersten Staffel ist so verdammt gut. So eine authentische und quasi unausweichliche logische Konsequenz habe ich bisher noch in keiner Serie gesehen. Einfach genial also und nicht nur deswegen ist "Better call Saul" für jede/n die/der auf gute Serien steht absolut empfehlenswert.
Könnte ggf. als Hype bezeichnet werden, was besonders die letzten 4-5 Jahre um die Person Alan Turing veranstaltet wurde. Dieser Hype ist absolut berechtigt. Wieso, weshalb, warum möchte ich hier nicht weiter darauf eingehen, da sonst, wie ich find, der besondere Charme des Films verloren gehen kann. Am besten er wird erst mal ohne große Vorkenntnisse gesehen. Nur eins kann verraten werden: es geht um weit mehr als die Entschlüsselung eines Geheim-Codes. Aus unterschiedlichen Perspektiven ist deswegen "The Imitation Game" auch viel, viel besser als "Enigma - Das Geheimnis" von 2001. "The Imitation Game" hat auch die weitaus besseren Schauspieler: Benedict Cumberbatch trumpft hier mit Qualitäten wie nie zuvor. Obwohl, in "Im August in Osage County" spielte er seine charakterstarke Nebenrolle auch wahnsinnig gut. Keira Knightley und alle anderen sind hier auch sehr gut. Ein Genuss ist eben auch die Dramaturgie der Geschichte mit wahrem Hintergrund: weitestgehend kitschfrei authentisch wird sie spannend und emotional ergreifend erzählt.
Doch, die Serie "Wayward Pines" hat Atmosphäre. Für mein Empfinden ist es auch in Ordnung, spätestens ab der Hälfte mit der Aufklärung zu beginnen. Dann ist es eben weniger mysteriös, dafür aber nicht weniger dystopisch. Es ist also falsch, so etwas wie " Twin Peaks " zu erwarten. Matt Dillon wäre zwar der Typ dafür, aber seinen Part in "Wayward Pines" spielt er meist sehr gut. Juliette Lewis ist hier auch top, aber leider mit wenigen Auftritten. Weitere gute Schauspieler sind Terrence Howard, Melissa Leo und Toby Jones. Im Großen und Ganzen sind die Dialoge auf höherem, authentischem Niveau. Ebenso die Dramaturgie und was sich an Logik bei einer solchen Serie erwarten lässt. Doch "Im Großen und Ganzen" heißt auch, dass es stellenweise große Schachpunkte gibt. Gerade zum Ende hin scheint auch die Darsteller-Lust zu verpuffen. Matt Dillon ist es richtig anzusehen, wie wenig einverstanden er mit dem Finale ist. Denn in den letzten 1, 2 oder 3 Folgen wirkt alles überstürzt, unüberlegt, ein bisschen doof. Schade, denn es lief bis dahin eigentlich richtig gut.
Das Buch ist tausend male besser! Der Film ist ein ganz schwacher Abklatsch vom ziemlich genialen Buch. Der Film spielt in irgendeinem belgischen Kaff, wo die großartige Londoner Atmosphäre fehlt. Dem Film fehlen sehr viele Handlungsstränge wie beispielsweise die Freundin Becky. Sehr viele Schlüsselszenen werden anders als im Original gezeigt. Mit der Straffung sollen wohl die "weggestrichen"-Lücken gefüllt werden, doch es funktioniert schlicht nicht. Die Schauspieler und manche Szenen sind ganz ok. Beispielweise erinnert die Szenerie und die Atmosphäre bei der Ekel-Kuh Tracey Lamb stark an die Beschreibung vom Buch. Doch insgesamt ist alles im Film XXXL-gekürzt; somit bleiben im Vergleich zum Buch von 100% noch etwa 10%. Fazit: wer, außer Analphabeten, braucht sowas?
Hier passen zwei Dinge absolut nicht zusammen. 1. eine wahre und tatsächlich tragische Geschichte. 2. (Hollywood)Filmemacher die aus der Geschichte einen massentauglichen Unterhaltungs-Thriller gemacht haben. Trotz guter Schauspieler bzw. bekannter Namen und beeindruckender Naturaufnahmen will der zündende Unterhaltungsfunke jedoch nicht überspringen. Die Charaktere des Berg-Bezwinger-Teams bleiben allesamt oberflächlich wie eine Fassade. Um die absehbare Katastrophe herum wird mit Angehörigen-Kitsch zugezuckert was das Zeug hält. Der Zuschauerwelcher den zähen Brei durchhält, möchte am Schluss doch die hehre Botschaft des Films mitbekommen. Ob es die ist, dass die raue Natur nicht auf die leichte Schulter genommen werden soll, bleibt dann jedem selbst überlassen.
Jason Statham ist ja kein Schauspieler, sondern ein Äktschn-Darsteller mit genau einem Gesichtsausdruck. Den hat er auch in "Susan Cooper …", aber endlich mal mit überzeugender Selbstironie, also wirklich komisch und damit unterhaltsam.
Melissa Ann McCarthy spielt wie üblich ihre selbstironische "Dick sein"-Rolle oft gut und manchmal belanglos. Jude Law in einer Nebenrolle zeigt eine seltene Seite von ihm: schmieriger James-Bond-Gigolo-Verschnitt; zumindest lässt sich darüber schmunzeln. Komödiantisch unterhaltsam ist auch eine hierzulande recht unbekannte Darstellerin: Miranda Hart.
Die Geschichte als James Bond Parodie drum herum ist nicht der Rede wert. Was hier zählt ist aneinander gereihte Situationskomik. Wer also gerade Lust auf guten Comedy-Fastfood hat, kann sich den Film ansehen.
Die Geschichte und das Schauspiel aller Darsteller sind für sich genommen richtig gut. Trotzdem überzeugt "The Salvation" nicht vollends. Gerade im Vergleich mit "Das finstere Tal", welcher auch die Vergeltung zum Thema hat, fehlt "The Salvation" das gewisse Etwas. Erstgenannter hat eine viel dichtere Atmosphäre und insgesamt eine mitreißende Ausdrucksstärke; obwohl dieser nicht im US-Westen, sondern in Österreich spielt. "The Salvation" hat gute Elemente für einen klassischen Western, macht aber nichts daraus. Ein kleiner Ort irgendwo in der endlosen, trockenen Prärie des US-Westens, kurz nach dem Sezessionskrieg, ca. 1865. Sogar der beginnende Kampf ums schwarze Gold wird angerissen, bleibt jedoch ohne dramaturgische Wirkung. Vielleicht war es Absicht, aus "The Salvation" einen harten Western mit fadem Beigeschmack zu machen.
Die Beschreibung des Films klingt nicht gerade spannend. Es ist auch ein eher ruhiger Film. Nichts Besonderes, dass ein Folk-Musiker versucht, von seiner Musik zu leben oder wenigstens über die Runden zu kommen. Doch das ist nur das Bild, was man sich der Beschreibung nach so vorstellt. Tatsächlich ist "Inside Llewyn Davis" eine ergreifend erzählte Geschichte. Hier wird die Kunst, in scheinbar Alltäglichem das wirklich Bemerkenswerte zu erkennen, perfekt angewendet. Es gibt so viele Szenen die, auch im nachhinein, zeigen, wie Empathie im Film vermittelt wird. Nur ein Beispiel: ich bin Hundeliebhaber und kann mit Katzen als Haustier nichts anfangen. Doch bei "Inside Llewyn Davis" ist eine Hauskatze so intelligent in die Handlung eingebunden, dass sogar ich echte Sympathie für das Tier entwickelte. An der gelungenen Umsetzung haben die Schauspieler einen Riesenanteil. Der Hauptdarsteller ist super und auch die Nebenrollen sind richtig klasse. "Inside Llewyn Davis" hat zudem einen herrlichen, feinen Humor. So ist z.B. Justin Timberlake, ohne dass er irgendwelche Witze reißt, zum Schreien komisch. Die Message des Films wird, wie sonst auch, im Vorbeigehen, am Ende deutlich: eine wichtige, eine prägende Zeit, mit Musikgeschichte, die nicht vergessen werden soll. Außerdem können Sätze wie "…Hat er auch noch höhere Hirnregionen…" heute wie damals prima auf die meisten Mainstream-Popmusik-Inhalte übertragen werden.
Für einen US MMA / Karate Film ist "Tapped Out" kein Highlight, aber durchaus akzeptabel. Cody Hackman (fünffacher Karate Weltmeister) spielt den Teenager, welcher die Ermordung seiner Eltern rächen will, ziemlich gut. Insgesamt hält sich die Story mit kitschigen Übertreibungen zurück. Sie dient als Gerüst und erfüllt ihren Zweck. Die Fights sind annähernd realistisch; nur dass einer, der als Kind mal Karate gemacht hat, innerhalb von 4-8 Wochen zum MMA-Profi wird, hätte besser ausgearbeitet werden müssen.
Das fällt jedoch, wie ich finde, unter die künstlerische Freiheit bei einem MMA-Film. Dem 16-jährigen hat's richtig gut gefallen und mir gefiel der positive Spirit von "Tapped Out" ebenso.
"Coherence" ist ein Mystery-Psychodrama, kaum ein Film aus dem SiFi-Genre. Unabhängig davon gibt es einiges was an "Coherence" nervt: Kamera, Schnitt und vor allem viel sinnfreies Gerede. Das gekünstelte Gerede zwischen Freunden soll, zusammen mit der Wackel-Kamera, für Authentizität sorgen. Das Gegenteil ist der Fall, d.h. der Cliquentreff von Personen mittleren Alters wirkt über weite Strecken mehr gewollt als gekonnt. In echt würde jeder Mensch bei vielen Ideen die da zur Umsetzung vorgeschlagen werden fragen: "Willst du uns verarschen oder was soll das dumme Gelaber?". Vielleicht auch: "Bist du völlig besoffen oder hattest du zuletzt einen schweren Unfall?. Also, hör auf mit dem Blödsinn und lass uns jetzt mal ernsthaft überlegen!".
Kurz: wer seinen Intellekt aussetzt und die schlicht dummen Lösungsaktionen einfach übersieht, kann "Coherence" als spannend ausuferndes, gruppendynamisches (Schau)Spiel genießen.
Eigentlich ist vieles gut mit dem Film. Julianne Moore spielt die Doktorin, welche schon mit 50 an Alzheimer erkrankt, souverän. Die anderen Schauspieler machen ihren Part auch gut. Dramaturgie und Dialoge sind relativ gut. Im Kern ist "Still Alice" also fast einwandfrei. Einwände gibt es beim Drumherum, beim Gerüst, bei dem, was die tragische Geschichte zusammenhält. Da ist einmal die überflüssig-nervige Filmmusik. Da ist die perfekte US-Amerikanische Familie. Da ist der beste Ehemann, den sich eine Frau in der Situation nur wünschen kann. Und da ist Alice, die mit ihrer Krankheit besser, perfekter, also vorbildlicher umgeht, als alle anderen.
Schauspielerische Leistung, Dialoge und Spannungsbogen sind für eine Anwälte-Serie schon ziemlich gut. Leider ist der Rahmen, wie z.B. das Zwischenmenschliche, extrem überzogen. Andauernd und pausenlos wird auf die zeitgeistliche Toleranz-Pauke getrommelt: die farbige Frau als knallharter Boss, selbstverständlich und ohne Wiederspruch hoch emotional. Junge Frauen werden gefordert, sich zum Alphatier zu entwickeln; sich auf niemanden zu verlassen, vor allem nicht auf Männer. Schwule sollen ihre "Begabung" nutzen und nicht nur nett sein. Das ist alles so politisch hyperkorrekt, dass es an der Anwälte-Realität völlig vorbei geht.
Ebenso unrealistisch konstruiert ist die Basis der Geschichte: Eine Professorin für Recht spannt ihre Erstsemester-Studenten, äh sorry, Studentinnen, dazu ein, ihr mit illegalen Methoden dabei zu helfen, dass ihre Mandanten, meist Mörder, ihren Fall vor Gericht gewinnen. Bei all diesen willkürlich zu Recht gebogenen Verhältnissen, drängt sich folgende Frage auf: "Ist das Phantasy-Genre oder was soll das?".
Was mich als Erwachsenen dabei besonders nervte, war die teenagerhaft provokante Art und Weise der Jungdarsteller. Weil alles zusammen so oberflächlich überdreht, pseudo-cool, und "auf Teufel komm raus" immer extrem war, ging mir "How to get away with murder" bereits nach 3 Folgen komplett auf den Sack. Mir war es dann völlig egal, wie sich alles weiter entwickelt, wer der Studentinnen-Mörder ist. Oder was mit der Emo-Dealer-Nachbarin los ist, interessiert mich so viel, als wenn in China ein Fahrrad umfällt.
Staffel 1:
Vielleicht gerade weil der Schwerpunkt nicht auf dem Fledermaus-Mann liegt, kommt mehr Helden-Comic-Feeling auf als bei den Batman-Filmen. Dazu ist der Reiz am Düsteren, am Bösen, auch viel besser, intensiver ausgearbeitet als in den Batman-Filmen. Das Setting mit Locations und Licht bzw. Dunkelheit erzeugt schon alleine eine faszinierende Atmosphäre. Dazu die facettenreichen Charaktere, dargestellt von Schauspielern die perfekt ihre Rolle ausfüllen. Ich freue mich jedes Mal auf den Pinguin, ein intelligenter, schleimiger, psychopathischer Anti-Held. So einer zum gleichzeitig Hassen und Lieben. Der junge Bruce Wayne und sein Butler: einfach großartig! Commissioner James Gordon, der überzeugte Gute: astreines Schauspiel. Sein Kollege: auch gut, auch kein Stereotyp. Fish Mooney: die Frau von Will Smith kann tatsächlich auch schauspielern und zwar sehr gut. Die Gangsterbosse: klasse, als hätte Meister Scorsese als Berater zur Seite gestanden. Und viele weitere sehr gut in Szene gesetzte Nebenrollen. Doch es gibt auch schlecht besetzte Rollen, wie die der Freundinnen von J. Gordon. Die Entwicklung aller Charaktere, auch der Nebenrollen, ist ebenfalls viel besser ausgearbeitet als in den Filmen. Denn sie ist nachvollziehbar und begründet.
Nun entspringt "Gotham" jedoch einem Comic und hat damit leider auch diese extrem simplifizierte Handlungsstrang-Logik.
Beispiele (damit verrate ich sicher nicht zu viel, also spoilere nicht):
Jim Gordon alleine oder mit seinem Kollegen, erreichen immer im letzten Moment den entscheidenden Tatort. Den Ort des Geschehens finden sie auch immer Ratz-Fatz, direkt beim ersten Mal. Auch mehr als unlogisch sind die Kämpfe und Schießereien. Als wären sie von Kopf bis Fuß gepanzert, also unverletzlich wie Superman, kommen die Protagonisten höchstens mit kleineren Wunden (die sehr schnell heilen) durch Kugelhagel oder bestehen Schlägereien auch bei 10-facher Gegnerstärke.
Diese Comic-Logik drückt das Sehvergnügen nach unten. Trotzdem, wegen so viel zuvor geschildertem Positivem, ist "Gotham" eine lockere und gleichsam anspruchsvolle, gute Serienunterhaltung.
Samuel L. Jackson endlich wieder in einer guten Tarantino-Bad Bone-Rolle.
Ganz ok für einen Teen-SiFi. Der erste Teil war besser, weil origineller. Mittlerweile ist alles wieso, weshalb, warum, kein Geheimnis mehr. Dadurch ist der Reiz des Ungewissen weg. Dieser Reiz wird leider durch vorhersehbare Action ersetzt. Die Action ist verhältnismäßig in Ordnung. Spezialeffekte und Bilder sind annähernd gut. Dialoge und Schauspiel tut nicht weh. Alles in allem ist jedoch die Luft raus, weswegen der dritte Teil überhaupt gar nicht mit Spannung erwartet wird.
Manche haben ein Riesenpech; oder ist es Schicksal? So oder so ist der Normalo froh, dass er nicht in so einer Scheixxe steckt, wie die Protagonisten in "Wild Tales". Das macht vielleicht auch den Reiz aus: zum Glück nur zusehen, wie andere in übelste Situationen kommen. Da fühlen sich die bisschen eigenen Probleme gleich völlig bedeutungslos an.
Die Episoden sind alle sehr zugespitzt und führen in eine Richtung; tatsächlich gäbe es mehrere Optionen, mit den Widrigkeiten umzugehen. Vor allem die Option: weniger extrem!
Der Film zeigt die überzogene und anarchische "Lösung". Das ist einerseits toller bitterböser schwarzer Humor, den die Schauspieler absolut überzeugend transportieren. Andererseits waren mir die Geschichten ein wenig zu eingleisig konstruiert, mit Überraschungen die sich in Grenzen halten.
"I Origins" fördert geschickt Zweifel an den Beweisen der Wissenschaft. Viel weniger geschickt versucht der Film Spiritualität quasi zu beweisen. Genau da liegt die Crux des Filmthemas: wissenschaftliche Grundlagenforschung basiert auf Beweisen; Spirituelles lässt sich, mit dem Stand von heute, nicht beweisen. Um trotzdem für das Spirituelle in die Bresche springen zu können, wird wissenschaftliches mit haarsträubenden Thesen vermischt. Dieses teilweise sehr schwach argumentierte Vorgehen, können die ziemlich authentischen Schauspieler dann auch nicht mehr nicht kaschieren.
Ein ähnliches Thema hat "Enter the Void". Der ist auch Pro-Spirituell, aber viel, viel besser und kompromissloser in Szene gesetzt.
Auf alle Fälle ist es keine Enttäuschung die tollen Darsteller aus den Serien "Boardwalk Empire (Michael Pitt)" und "The Walking Dead (Steven Yeun)" hier in anderen Rollen zu sehen: ja, die können auch anders.
"Lone Survivor" ist kein Anti-Kriegsfilm. Auch keine nüchtern-sachliche Betrachtung der Ereignisse, so wie sie sich aus US-Militär-Sicht zugetragen haben. "Lone Survivor" ist US-Patriotisch und bewirbt den Beitritt zum US-Militär; weil alleine die Navy Seals Ausbildung einen richtigen Mann aus einem macht. Alle anderen sind Pussys. Doch der Film zeigt auch die Brüchigkeit, Grenzen und lebensgefährlichen Risiken dieses Militärsystems. Genau das ist sehr gut in Szene gesetzt: die Unberechenbarkeit hat viele Faktoren und führt eben auch zu falschen Entscheidungen. Die Kämpfe werden weitest gehen realistisch gezeigt; nicht wie eine Spaß-Schießerei, sondern mit extrem viel Schmerz und Leid. Sowas macht gar keine Lust auf Militär, sondern schreckt jeden ab; zumindest die, mit ein bisschen Grips in der Birne.
Mark Wahlberg und alle anderen Schauspieler sind hier sehr gut. Etwas stereotyp zwar, aber nicht übertrieben. Dialoge und Dramaturgie, also Spannung, sind für diese Art von Film ebenfalls sehr gut. Dass "Lone Survivor" einen wahren Hintergrund hat und die Akteure im Film keine Äktschn-Rambos sind, macht den Film zusätzlich sehenswert.