Kill_Format - Kommentare

Alle Kommentare von Kill_Format

  • 7 .5
    über Sicario

    Klasse Schauspiel(er), authentisches Setting mit passender Musik dazu und ein ziemlich intelligenter Spannungsbogen. Benicio del Toro glänzt mal wieder in einer besonderen Charakterrolle. Emily Blunt und Josh Brolin sind auch sehr gut. Das Thema und wie es gezeigt wird ist harter Tobak und wichtige Aufklärung. Wobei Aufklärung? Ist das wirklich genau so? Oder wurden zur Unterhaltung doch ein paar eigene Ideen hinein konstruiert?

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    • 6

      Denzel Washington mal wieder in einer Rolle, die seinem Talent auf den Leib geschrieben ist. Leider lässt sich das über die meisten anderen Darsteller nicht sagen, die sind nämlich schlicht schlecht. Einzige Ausnahme ist noch der Gegenspieler von Bob (Denzel Washington), Marton Csokas. Punkteabzug gibt es auch für das langweilige "Hollywood will's massenkompatibel"-Korsett, mit dem Finale und dem Ende a la "wie üblich".

      • 5

        Wahrscheinlich sollten Musicals von denen die sich den Film anschauen wenigstens etwas gemocht werden. Wer wie ich damit rein gar nichts am Hut hat, kann "Into the Woods" trotzdem ganz nett finden. Die Idee, verschiedene Märchen zu verknüpfen ist erst mal interessant, jedoch wie der Musical-Film selbst, nichts was einen vom Hocker haut. So ist es auch mit den Schauspielern: routiniert gut, aber sie waren alle schon besser. Wenn die Lust auf nett-seichte Unterhaltung ansteht, kann "Into the Woods" eine Chance gegeben werden.

        • 7 .5

          Bin Anfang 1991 auf NWA aufmerksam geworden, als mir der Freund einer Mitbewohnerin, von der Wohnung in Kreuzberg 36, die EP "100 Miles and Runnin’" empfahl. Damm, was hat das so richtig gut in die Berliner Ausnahmezeit gepasst. Und das obwohl mein Zenit, was das Hören von Rap & Hip-Hop betraf, schon 2-3 Jahre überschritten war. Beispielsweise hörte ich vorher Gangsterrap von "Schoolly D - Am I Black Enough for You" oder Ice T. Davor mehr Fun-Hip-Hop/Rap a la Tone Loc, LL Cool J oder "The Fat Boys". Heute wie damals mag ich auch den Genre-Mix, beim Hip-Hop/Rap das Crossing mit elektronischen (kurz vor House)Beats, so wie ihn zu Beginn DJ Yella auflegte. Bekannte Vertreter dieser Hip-Hop-Sparte sind Mantronix, guter Beispieltrack "Who is it". Die frühen "Beastie Boys" gehörten mit ihren beatboxenden, rotzig frischen Tracks wie z.B. "Cooky Puss" auch dazu. Mit meinen damaligen Lebensumständen hatte ich einen ganz individuellen Bezug zum Rap/Hip-Hop. So hatte ich auch mit N.W.A. meine eigene Geschichte, wo ich nur die erwähnte EP kannte. Doch das Ding war so fett und richtig, dass ich es rauf und runter hörte, die Texte bald auswendig kannte; holy shit, letzten Sommer hab' ich die Ladys noch mit "Just Don't Bite It" auf den Open-Air-Floor gepushed und ordentlich zum Wackeln gebracht.
          N.W.A. im Film sind für mich etwas anderes. Im Film ist Hintergrundwissen gut rüber gebracht vom Regisseur mit seinen begabten Jungdarstellern. Das Ganze wirkt authentisch, was ich aber so nicht beurteilen kann, ob es tatsächlich so war. Persönlich kann ich die "Einer aus der Band/Management baut immer Scheiße"-Geschichte nicht mehr hören (zuletzt im Film " Jersey Boys" war es Frankie Valli).

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          • 6

            "Mr. Robot" bekommt einen großen Pluspunkt für die relativ authentische Darstellung der IT-Themen, was ja der Kern der Serie ist. Die Charaktere welche drum herum aufgebaut und einbezogen werden, sind auch o.k., aber keine Überflieger. Gerade beim Protagonisten ist viel zu viel von allem. Durch so ein kunterbuntes Zusammenwürfeln auf allen Ebenen entsteht insgesamt der fade Beigeschmack des Willkürlichen. Denn es könnte ja alles bedeuten: Phantasie, Traum, Wirklichkeit, Wahrheit, Lüge, digital, richtig, falsch, Freund, Feind oder egal. Trotz guter, spannender, interessanter Passagen hat mich das ganze Durcheinander, das wer, wieso, weshalb, warum oder ist es doch anders, nach der vierten Folge nicht mehr interessiert. Dazu kann ich diesen ewigen Verwirrt-Blick vom Hauptdarsteller nicht mehr sehen. Auch das pseudo-schlaue Geschwätz, mit Weisheiten aus der schizophren-spirituellen Zwischenwelt, geht von Folge zu Folge immer mehr auf den Sack. Eine Weile is gut gewesen, jetzt reicht's; es gibt genügend 7er-, 8er-, 9er-Material, sowohl bei Serien als auch bei Filmen, mit dem ich meine Zeit verbringen kann.

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            • 7

              Lass Dinge wie Verschwörungstheorien, Geister- und Dämonenglaube samt Exorzismus mit Pseudowissenschaften und ähnliches in Herz & Verstand, dann wird dir was geboten. Nämlich feiner Grusel mit guten Schauspielern und dem Genre entsprechend gute Dialoge. Spannungsbogen und Effekte sind auch passend umgesetzt/eingebaut.

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              • 9

                Lang und gut, vom großartigen Opener, über die ganze interessante, typische Tarantino-Dramaturgie mit den dazu passenden Top-Schauspielern, bis zum ziemlich unerwarteten Ende.

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                • 10

                  Also, was ist es, dass "Black Mass" beim deutschen Publikum nur durchwachsen ankommt. Die Qualität des Films ist es nicht, oder? Schauspieler, Dialoge, Spannungsbogen und vor allem die Authentizität stimmen zu 100%. Eine Frau sagte mir, dass diese harte, unmenschliche Brutalität und so ein Psychopathen-Charakter wie ihn Johnny Depp glänzend darstellt, nicht ihre Welt sei. Der Film sei zwar an sich recht gut, aber sie wolle sich mit so einer kranken ScheiXXe nicht befassen; sie wolle gar nicht wissen, was ein echter Gangster so (an)treibt. Ich schon und das hat mir "Black Mass" glaubwürdig vermittelt.

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                  • 3
                    über Ant-Man

                    Keine Ahnung wie MP auf Vorhersage 7Pt kommt? An dem Streifen ist so gut wie alles schlecht, in manchen Momenten mittelmäßig. Ja, sogar Michael Douglas ist hier nur eine Stereotypenhülle. Paul Rudd, Evangeline Lilly, Michael Peña und die anderen sind schauspielerische Unterschicht. Genauso das superschwachsinnige Gefasel wieso, weshalb, warum. Auch die Effekte sind enttäuschend, da gerade vom Ablauf her schon gefühlte Millionen Mal gesehen. Wir, verschiedene Altersgruppen, waren froh, als der langweilige Kram endlich fertig war.

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                    • 5 .5

                      George Clooney is hier ok, hätte aber auch ein anderer spielen können. Die Jungdarsteller sind mittelmäßig, so wie das naive Disney-Weltrettungs-Abenteuer. So viel Gehirn lässt sich gar nicht abschalten, dass einfach nur das Disney-"Feel good" über bleibt. Trotzdem gibts einige gute Disney-typische Animations-Action-Szenen.

                      • 7 .5
                        über Selma

                        Alleine zu sehen, dass schwarze US-Amerikaner, welche 2-3 Generationen zuvor als Sklaven aus ihrer Heimat entführt und misshandelt wurden, noch in den 60ern um ihr Wahlrecht betteln mussten. Sich diesem und der ganzen Misere deutlich bewußt zu werden, schon alleine dafür muss "Selma" mit seinen tollen Schauspielern gesehen werden.

                        • 7 .5

                          Antonio Banderas und die anderen Schauspieler sind hier gut bis sehr gut. Die Story ist authentisch dystop und es gibt die kühl-düster-ausgetrockneten Bilder dazu. Solche SiFi-Geschichten, mit intelligenten Robotern, mit einer nachvollziehbaren Entwicklung, gefallen wesentlich besser als jeder Chappi-Quatsch.

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                          • 7 .5

                            Gute Schauspieler mit guten Genre-Dialogen. Super schön gruselige Atmosphäre. Spannende Interpretation bekannter Gruselgeschichten.
                            Allerdings passieren öfter Begebenheiten, wo jeder Mensch dabei und drum herum, sich 100% anders verhalten würde. So bleiben essentielle, extreme Situationen ohne Folgen, dh. die Beteiligten und Anwesenden machen, mehr oder weniger, einfach weiter, als wenn nichts passiert wäre. Keiner ruft die Polizei, keiner ist total geflashed, keiner hinterfragt wieso da z.B. gerade eine in der Luft schwebt. Is halt so mit den Besessenen und weiter gehts.

                            • 2 .5

                              Schon das Thema ist debbischer Übersinnlichkeitsquatsch. Doch wegen Anthony Hopkins hat der Schwachsinnsfilm eine Chance bekommen. Fazit: schlimmer als befürchtet! Dümmste Dialoge und Schauspiel auf "Assi-TV-Serie"-Niveau. Alle darin spielen schlecht bis extrem scheiXXe. Denn es gibt diese unauthentischen Stereotypen, diese NUR so oder so Pseudo-Figuren. Solche die 100% an Übersinnliches glauben und solche die 0% daran glauben. Die Ermittlerin mit Doktortitel, Abbie Cornish, glaubt nicht daran; arbeitet aber voller Elan mit dem "Vorseher" zusammen: Huch, ach, oh, hmm, soso da ist sie dann auf einmal die Erkenntnis, dass es doch so was wie Übersinnliches geben muss "…Augen ganz weit aufreiß…und Gucki Gucki machen und, egal was, immer Botox-Cool bleiben…". Daneben ist auch Anthony Hopkins mal wieder eine Enttäuschung. Wieso, fragt sich doch jeder halbwegs anspruchsvolle Filmfan, bekommt der Mann nur noch solche superschwachen Rollen? Isser krank und kann nicht mehr? Traurig.

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                              • 7

                                Jo, Will Ferrell und die krassen Übertreibungen machen auch im 2. Teil Spaß. Anspruchsvoller Klamauk mit Realitätsbezug bzw. TV-Medien-Kritik.

                                • 8

                                  So geht intelligente, moderne und vor allem emanzipierte Comedy. Alles mit symphytischer Selbstironie und doch so pragmatisch wie eine Vizepräsidentin wohl funktionieren muss. Den Emmy in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin Comedyserie hat sich Julia Louis-Dreyfus sowas von verdient. Ihre Kollegen, besser Untergebenen, Feinde, Freunde (hat welche?) und alle die hier mitspielen, sind ebenfalls frisch, bissig und dabei verdammt gut.

                                  • 7

                                    Josef Hader alias Brenner spielt den Ex-Bullen, Ex-Detektiv hier besonders abgefuckt und wie immer überzeugend authentisch. Tobias Moretti , zuletzt ist er mir in "Das finstere Tal" als astreiner Charakterdarsteller aufgefallen, überzeugt ebenfalls in seiner Rolle. Diese Nora von Waldstätten (wer?) in der weiblichen Hauptrolle ist mindestens auswechselbar, spielt also wie eine durchschnittliche, deutschsprachige Darstellerin aus einer x-beliebigen Vorabendserie. Die Nebenrollen sind wieder sehr gut besetzt, z.B. Christopher Schärf als zeitgeistlicher Kommissar mit dem gewissen Schmäh. Apropos "Schmäh": der Grazer Dialekt, mit welchem ausnahmslos Dialoge geführt werden, ist für den "Nicht-Österreicher" so gut wie immer schwer und oft gar nicht zu verstehen. Das schmälert das Vergnügen um ein paar Punkte. Punktabzug gibt es auch für manche Konstellationen, also wie alles zusammen läuft; als wäre Graz ein Dörfchen, wo es eben nur wenige Leute gibt, die alles repräsentieren. Pluspunkte gibt es wiederum für manche Szenen, die so einfach genial sind, z.B. die Verfolgungsjagt durch den Tunnel, bzw. das Finale. Typisch Hader- aka Brenner-like eben.

                                    • 7

                                      Eine schlichte Geschichte, die jedoch ziemlich spannend, intelligent und schwarzhumorig erzählt wird. Jesse Eisenberg und Kristen Stewart, mehr noch der erstgenannte, spielen ihre Rolle einfach gut. Die anderen Schauspieler sind ebenfalls gut in Szene gesetzt; es gibt keine hohlen Stereotypen: fies ist echt fies, naiv ist glaubhaft naiv und die Harten machen hier ratzfatz kurzen, knackigen Action-Prozess. Keine millionenfach gesehene Verfolgungsjagden und keine Schaukampf-Prügeleien die sich bei solchen Agenten-Actionstreifen wie zäher Füllstoff anfühlen. Auch das Ende ist nicht gerade gewöhnlich und hebt sich nochmal mit seinem bissigen, selbstironischen Humor vom Action-Einheitsbrei ab.

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                                      • 7 .5

                                        Um den Film, mit seinen gewaltigen, urbanen Bildern, richtig genießen zu können muss er auf der großen Kino-Leinwand gesehen werden.
                                        Die Naturaufnahmen und weiteres macht „The Revenant“ richtig und das ist alles schon x-mal gesagt worden.
                                        Punktabzug gibt es von mir für die unrealistische Darstellung, was menschliches Durchhaltevermögen und Überlebenschancen angeht. Solche Verletzungen würde kein Mensch, allein gelassen, dünn bekleidet in klirrender Kälte und ständig nassen Klamotten, überleben. Dazu kommen weitere Unfälle, Verletzungen, Stürze, nass bis auf die Knochen bei ca. – 10 °C und kaum was zu futtern. Unter solchen Bedingungen würde jede/r innerhalb kürzester Zeit einer handfesten Lungenentzündung zusammen mit Kreislaufschwäche erliegen. Oder einfach erfrieren. Da kann olle DiCaprio noch so gut spielen, ich glaub es ihm einfach nicht. Wem ich die fiese Sau jedoch zu 100% abgekauft habe ist das Allround-Talent Tom Hardy.

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                                        • 7 .5

                                          Kurzum: gut! Weil der wahre Hintergrund bis zum Ende so gut umgesetzt wurde, dass Außenstehende diese Hype-Story vom Anfang der 1990er gut nachvollziehen können. Emma Watson und Ethan Hawke und alle anderen Schauspieler spielen sehr gut. Ist schon Wahnsinn, wie das passieren konnte.

                                          • 4 .5
                                            Kill_Format 26.01.2016, 19:32 Geändert 26.01.2016, 19:35

                                            Das Pathos vom Underdog auf dem Niveau eines Groschenromans. Leider ist "Southpaw" mal wieder so eine typische Hollywood-Gurke. Will heißen: das Potenzial ist an vielen Stellen vorhanden, aber es wurde möglichst massenkompatibel mit einer XXXL-Portion Schmalz umgesetzt. Die Schauspieler haben alle schon mal besser gespielt; klar Ausnahme das Mädchen und der halbe Dollar. Doch wenn sie, wie bei den Dialogen, die Anweisung haben möglichst oberflächlich zu bleiben, kann der beste Schauspieler auch nichts reißen. "Southpaw" hat 1-2 Weisheiten, wie z.B. "lass dich nicht ablenken, wenn du ein wichtiges Ziel erreichen willst", was dem Spirit des Boxer-Dramas zugutekommt. Es gibt ein paar gute Szenen, vor allem die, wenn Jake Gyllenhaal und Forest Whitaker miteinander reden. Das war's dann auch schon. Rachel McAdams bzw. ihre Rolle ist schlicht superöde doof und sogar die Fights sind nicht authentisch. Dazu nervt das unechte Dummgelaber vom Boxkampf-Kommentator. Höhepunkt im negativen Sinne ist die Vorhersehbarkeit des Finales. Es darf dreimal geraten werden, wie genau der Film endet? Richtig, jede/r die/der den Streifen sieht und ein bisschen mehr Gripps hat als ein Hund, weiß genau wie's endet. Und zwar beim ersten Mal raten.

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                                            • 6

                                              Hab mich so auf John Lydon/Johnny Rotten gefreut und dann isser noch nicht mal 2 Min. dabei. Die restlichen ca. 99 % des Films sind nordisch, trocken, abstrus. Der Kleene, also der junge Hauptdarsteller macht zwar einen auf Wild, bleibt aber irgendwie bodenständig. Wie sein Vater, als überzeugter Alt-Hippie, trotzdem als Architekt für das verachtete Establishment arbeitet. Beide leben also in einer Art Phantasiewelt und gehen zumindest in dieser Phase als skurrile Träumer durchs Leben. Diese eigenartige Lebensweise der schrägen Vögel ist einerseits mal ganz nett anzusehen, andererseits aber auch sehr uninteressant langweilig. Doch die Art und Weise, wie sich Vater und Sohn mit dem Tod der Mutter auseinandersetzen macht Sinn und ist sympathisch menschlich. Alle Schauspieler sind gut und überzeugend, weswegen sich "Sons of Norway" bis zum öden Ende anschauen lässt.

                                              • 6

                                                "Banshee" hat einen guten moralischen Spirit. Der ist klar positiv, einfach und deutlich: "Mut und Aufrichtigkeit" und "Aufgeben ist niemals eine Option". Die Basis der Geschichte ist interessant nämlich, dass sich ein Ex-Knacki in einer US-Kleinstadt, als Sherif reinmogelt. Doch schon in den ersten Szenen werden die Schwächen der Krimi-Serie offenbart: der Ex-Knacki hat offensichtlich Superkräfte bzw. -fähigkeiten, denn er wird sofort als übergenialer Alleskönner gezeigt. Situationen wo jeder Profirennfahrer einen krassen Unfall bauen würde, meistert er mit links. Die gefühlt 1000 Kugeln, welche ihm beim Rennen und Fahren um die Ohren knallen, verfehlen ihn wie von Zauberhand gesteuert. Mit solchen, mal großzügig gesagt "Übertreibungen", ist leider jede Folge, mehr oder weniger, verdorben worden. Insgesamt legt "Banshee", was sehr, sehr schade ist, keinen Wert auf Authentizität. Die realistischen Entwicklungen und Begebenheiten, welche zwischen den Handlungssträngen aus Takatukaland eingestreut sind, vermitteln einen Schein von Glaubwürdigkeit. Insgesamt also mehr Schein als Sein. Darstellerisch gibt es kaum was zu meckern, der Hauptdarsteller ist schon eine coole Socke und passt gut als eine Art Anti-Held. Freunde, Gegner und zwielichtige Gestalten passen ebenfalls gut. Dass "Banshee" dann doch mehr heiße Luft als ordentliche Krimi-Kost ist, zeigt nochmal das Ende: absehbar, keine echte Überraschung bzw. nur ein kleiner Aufhänger, der lange nicht ausreicht, um Lust auf die zweite Staffel zu bekommen.

                                                • 6

                                                  An sich wird die Geschichte recht gut erzählt. Die Probleme mit dem etwas schwierigen Sohn sind gut verstrickt und das Ganze ist mit der allein erziehenden Mutter realitätsnah. Billige Splatter- oder Schockszenen werden auch nicht als Füllstoff gebraucht; der Grusel kommt vom Ungewissen, vom Mysteriösen, von einer dunklen Bedrohung.
                                                  Doch was dem Film fehlt, ist vor allem eine gute Hauptdarstellerin. Essie Davis schafft es mit ihrer ständigen Präsens nicht, die Dramaturgie so umzusetzen wie es für die Rolle nötig ist. Neben ihr gibt es noch den Jungen, der ganz o.k. spielt. Die beiden sind gefühlt die einzigen Schauspieler, alles dreht sich um sie, und das ist schlicht zu wenig.

                                                  • 7

                                                    Hier wird der Gender-Hype als Standard zelebriert. So als wäre ein zufriedenes Leben als durchschnittlicher Heterosexueller eher die Ausnahme. Die Gender-Szene ist für einige Menschen bestimmt Realität. Genauso wie es beispielsweise Schützenvereine und ihre glühenden Anhänger gibt. Doch das hat so rein gar nichts mit meinem Leben und meinen Bedürfnissen zu tun. Jeffrey Tambor mimt den Transgender, oder die Transgender, ziemlich perfekt. Alle anderen, die ebenso ausnahmslos unübliches Verhalten an den Tag legen, machen ihr Ding auch gut.
                                                    Weil quasi bei jedem Detail auf die Nichteinhaltung der durchschnittlich heterosexuellen Konventionen geachtet wird, lässt sich "Transparent" als bewusst übertriebenes Lehrstück in Punkto Toleranz betrachten. Das ist oft sympathisch, manchmal abstoßend, manchmal überflüssig.

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