Kill_Format - Kommentare

Alle Kommentare von Kill_Format

  • 6 .5

    Einerseits tierisch interessant die Analyse eines Films von Stanley Kubrick. Auch die Mittel und Methoden, wie einem die Theorien mit angeblichen Beweisen schmackhaft gemacht werden. Interessant ist auch der intensive Blick auf einen einzigartigen Regisseur; dieser war wohl, soviel wird während des Films deutlich, hochbegabt, ein Genie seines Fachs, ein echt kreativer Künstler. Andererseits sind das wie gesagt alles Theorien, die zwar teilweise stimmig, also nachweisbar sind. Teilweise aber auch interpretiert, also individuelle Schlussfolgerungen sind. Somit herrscht auch ständig der Beigeschmack von heißer Luft, doch zugegeben von würziger, exotischer, anregender Luft.

    • 8

      Andere Nachtclub-Betreiber hätten sich schon längst totgesoffen oder totgekokst. Nicht so Rolf Eden, der mehrere Instrumente spielt und mehrere Sprachen spricht. Dafür musste er nicht studieren oder eine höhere Schule besuchen. Er war nur schlau, und hat im Prinzip das gemacht, was richtig ist. Das haben die Käufer seiner Nachtclubs nicht gemacht. Die haben's versemmelt weil sie nur große Sprüche klopfen können und tatsächlich nix dahinter ist. Rolf Eden hat neben seinen, mehr oder weniger spaßigen Weisheiten, jedoch echte Substanz. Der kann sich eine große Klappe leisten (die coole Sau). Manche Szenen und Kommentare machen deutlich, dass er sein Verhältnis zu den Frauen kindlich spielerisch versteht. Ein negatives oder gar herablassendes Frauenbild hat er nicht. Wahre Größe und Vernunft zeigt sich in seiner Hilfsbereitschaft.
      Das "Big Eden" kenne ich nur vom Vorbeigehen, tagsüber beim Schlendern übern Kudamm. Für mich wär das nix gewesen, seinerzeit 1987 bis etwa 1997, in meiner West-Berliner Zeit. Dass Rolf Eden als Besitzer und Lebemann dort viel Spaß hatte, ist nach dem Sichten der sehr guten Dokumentation, verständlich und beneidenswert.

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      • 7
        Kill_Format 20.04.2015, 19:37 Geändert 20.04.2015, 19:39

        klar, der erste Teil war was Neues und schon alleine deswegen besser. Im zweiten Teil ist die Geschichte noch abstruser, d.h. Logiklöcher und gestelzte Zufälle geben sich die Hand. Die Typen spielen das einfältige Hormonopfer, was in der Pubertät stehen geblieben ist. Yo, ey und das machen sie nach wie vor meist sauwitzig. Christoph Waltz in seiner kleinen Nebenrolle spielt den erfolgreichen Businessarsch gewohnt klasse. Jennifer Aniston, eigentlich eine mir unsympathische Schauspielerin, hat hier für ihren Part eine Auszeichnung als beste Nebendarstellerin in einer Komödie verdient. Jamie Foxx bringts mit seinen Vorurteilen gegen Weiße mal wieder richtig cool. Sogar der neue Captain Kirk, Chris Pine, kann den widerlichen Berufssohn raus hängen lassen.

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        • 7 .5

          Der erste Teil macht fast alleine wegen der seinerzeit neuen Optik mehr Spaß. Das ganze war im Film vor ziemlich genau 10 Jahren was Neues. Der zweite Teil setzt die Messlatte diesbezüglich nicht höher, nein, er reiht sich ins Fahrwasser des ersten Teils ein. Das ist jedoch nicht gleich viel schlechter, als beim ersten Teil. Es ist halt nur nichts Neues mehr.
          Die Story ist auch etwas schlechter geworden und wie so oft zu lesen, ist gerade Jessica Alba im zweiten Teil grottenschlecht. Joseph Gordon-Levitt gefällt und ist besser als in manch anderen seiner Filme. Eva Green ist ein heißes Eisen und die alten Haudegen Mickey Rourke & Josh Brolin wissen noch wo der Hammer hängt.
          Das Sin City Feeling ist zwar verblasst, unterhält aber immer noch gut. Und zwar viel besser als so Kinder-Comic-Zeugs a la Spiderman&Thor&Co.

          • 6

            Recht gute Schauspieler. Recht authentischer Rachethriller. Recht logisches Storytelling. Unglaubwürdige Handlungsstränge, wie z.B. unbedarfter Typ kann locker in Häuser einbrechen (und findet auch immer alles ungestört). Insgesamt durchschnittlich spannend.

            • 8

              Die zweite Liga der Creme de la Creme Schauspieler sind in "Disconnect" richtig gut in Szene gesetzt. Es gibt ja jede Menge Filmchen oder Szenen, wo das Ganze mit den neuen Medien, also Internet, Schlagzeilen-TV und Handy/Smartphones einfach grottenschlecht gezeigt wird. Hier ist es mal verdammt gut dargestellt, weil ziemlich authentisch. Soll heißen, die Technik und Komplexität dieser Kommunikationsformen wird in "Disconnect" richtig dargestellt. Vielleicht nicht vollständig, aber es wird kein Dünnpfiff z.B. über mysteriöse IP Zauberhacker gelabert.

              1
              • 1 .5

                Uh bä bä, wie schwach! Habe Seth Rogen und James Franco noch nie so unmotiviert spielen sehen. Beide wirken so bemüht, dass ihnen der Widerwille über die langweiligen Gags, die sie scheinbar bringen müssen, im Gesicht geschrieben steht. Ihr wisst was ich meine: der Mund lacht, die Augen nicht. Zu Beginn, der Opener mit Eminem ist ganz lustig, Hip Hop Hurray, den homophoben Stolz der Rapper auf die Schippe nehmen. Das nächste hintergründige Ding lässt auf sich warten, bzw. kommt gar nicht, oder zumindest nicht so lässig. Nein, es kommen rohrkrepierende Schenkelklopfer und vorhersehbare, öde Pointen.
                Hat die Regierung von Nord-Korea den Film gesehen? Wieso regen die sich auf? Es gibt in dem Klamauk, o.k. ein bisschen Galgenhumor vorausgesetzt, keine harte, bissige oder böse Aufreger. Alles ganz harmlos und kindgerecht wie ein Popoloch.

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                • 2 .5

                  Die 2,5 Punkte gibt’s für einen Teil etwa in der Mitte des Films und den Nebendarstellern. Den überwiegenden Rest spielt die Hauptdarstellerin Jemma Dallender sauschlecht. Die anderen spielen die XXL-Unsympathen einigermaßen überzeugend. Doch ein schlechtes Drehbuch, einfach gesagt wie alles abläuft, zieht die Geschichte, mit dem aus Teil 1 bekannten Auslöser der brutalen Mehrfach-Vergewaltigung, auf ein dümmliches Gaffer-Niveau. Was folgt sind Torturen, die nur der Befriedigung niederer Instinkte dienen; und zwar die der Peiniger im Film und die niederen Instinkte der Zuschauer, sind das was aus Produktionssicht den Reiz ausmachen soll. Die Macher hätten sich besser mal mehr Gedanken über Sinn und Zweck des Plots machen müssen. Wer auf eine plausible Handlung keinen Wert legt und wem menschenverachtende Folterszenen zur Unterhaltung reichen, kann sich diese Pseudo-Rache-Geschichte gut ansehen. Alle anderen sollten sich besser nochmal den rundum gut gespielten und gut gemachten ersten Teil gönnen.

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                  • 8

                    Wie zu erwarten, der typische S. Cohen Humor. Extrem überzogen, derbe, politisch. Dabei ist Cohen so korrekt kritisch, dass jede Kultur, also die U.S.A, die Dunkelhäutigen aus der arabischen Ecke (wozu er sich im Film auch zählt), die Chinesen und noch ein paar weitere, bloßgestellt werden. Dass er nicht nur einfach so die Kalauer raus haut, beweist er als Diktator, welcher die angeblichen Unfehlbarkeiten der Demokratie aufzählt. Denn nicht nur Diktaturen wie Wadiya treten mit hochglanzpolierten Stiefeln die Menschenrechte. Die demokratischen Musterländer, wie U.S.A. & Friends haben diesbezüglich auch einigen Dreck am Stecken. Das ist in einer Rede und auch sonst in der aberwitzigen Story so Cohen-like dargeboten, dass einem beim Zuschauen die Sinne zwischen laut lachen, staunen und nachdenken schwanken. Hervorragend intelligent grenzwertig! …schon alleine wieder die Klamotten :-D :-D :-D

                    Ach ja, noch ein Tipp an alle Diktatoren: "Auch mal selbst Hand anlegen, das entspannt" !!! Nehmt euch ein Beispiel an Aladeen, der macht das mit Pride, also mit Stolz (der ja für jeden Diktator ganz wichtig ist…dieses Stolz- und Würde-Ding) <:-D

                    • 7

                      Für einen Low Budget Grusel-Thriller mit ziemlich unbekannten Schauspielern gar nicht mal schlecht, also einigermaßen spannend. Das liegt daran, dass die Geschichte plausibel daher kommt und kein Schwachsinn erzählt wird. Die Akteure verhalten sich weitest gehend so, wie sich halt junge Menschen in extremen Gefahrensituationen verhalten würden. Trotzdem geht der Geschichte auf Dauer die Luft aus, weil schier ewig gerätselt wird, nur Andeutungen gemacht werden und die Auflösung, das Ende authentischer sein könnte.
                      ***SPOILER***
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                      ….
                      Denn, wieso muss die Tussie am Schluss von den (Ex?)Reaktor-Sicherheitsleuten in die Kammer mit den verstrahlten Zombies geschmissen werden? Also, wenn schon töten, wieso nicht human? Wieso gibt es überhaupt Dunkelkammern, wo die Zombies scheinbar vor sich hin vegetieren? Zu Forschungszwecken oder wieso? Das hätte geklärt werden müssen, denn ansonsten ist das nur ein Schluss, der "irgendwie halt schocken soll".

                      Spoiler Ende

                      • 6 .5
                        über [REC]

                        "[REC]" ist deutlich inspiriert von Filmen wie "Blair Witch Project", der Mutter aller Pseudo-Dokus. Das kann nach hinten los gehen, wenn die Idee nur lieblos abgekupfert wird. Doch "[REC]" hat seinen eigenen Stil, eigene Ideen und eine ganz eigene, gruselige Atmosphäre. Habe "[REC]" im März 2015 das erste mal gesehen und trotz der guten Inszinierung, Schauspieler und Storytelling sind in Ordnung, hat mich die wackelige Handkamera ziemlich gestört. Mittlerweile hat es sich ausgeackelt, d.h. da muss schon was ganz besonderes von den Machern kommen, damit eine Wackelkamera wieder annähernd den Reiz wie bei "Blair Witch Project" hat.

                        • 3

                          Vielleicht war "Romper Stomper" (bedeutet "Andersartige treten") im Jahre 1992 von der gesellschaftlichen Perspektive her zumindest provokant; ähnlich wie "Clockwork Orange" seinerzeit. 2015 betrachtet ist "Romper Stomper" flach und schwachsinnig. Die Nazi-Glatzen werden viel zu sehr als Faszinosum gezeigt: wilde Partys, geilen Sex, Geradlinigkeit und Kameradschaft. Zwar wird auch dargestellt wohin der stumpfe, debile Hass führt, oder welche gebrochenen Personen sich davon angezogen fühlen. Das fördert aber umso mehr die Rechtfertigung für das absolut falsche Wir-Gefühl: "Wir Ausgestoßene sind was ganz besonderes". So ein Wir-Gefühl kann sich z.B. ein Nelson Mandela leisten oder ein Ai Weiwei, aber keine Rechts--Spacken und auch nicht deren Sympathisanten.

                          • 6 .5

                            schon schwächer als der erste Teil, auf gut deutsch gesagt: "lässt sich trotzdem immer noch gut guggen, auch weil Hypercube dramaturgisch nie wirklich abkackt".
                            Der Inhalt, worum es geht ist zwar bekannt, die technische (Pseudo)Steigerung zum Hypercube ist schwach, doch es bleibt interressant, wie sich wer durchschlägt und was im nächsten Raum passiert, Die Schauspieler sind akzeptabel.

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                            • 8
                              über Oculus

                              Relativ unbekannte und relativ wenige Schauspieler schaffen ohne große Effekte-Unterstützung relativ große Grusel-Spannung. Die Erzählweise und Dramaturgie liegt eher auf der mystischen Schiene, was mir persönlich viel besser als Horror-Splatter-und-Konsorten gefällt. Erinnerte mich eher ein bisschen an den guten, alten "Poltergeist". Wo auch irgendetwas Übernatürliches hinterhältig seinen Weg zu den Opfern findet. Das Ganze ist solide, in sich logisch und konsequent, umgesetzt: denn ja, so in etwa könnten junge Menschen agieren und reagieren, wenn sie mit etwas übernatürlich Bösem konfrontiert wären. Dass ihnen keiner glaubt, dass sie Angst haben, dass sie aus Erfahrung sehr vorsichtig sind und sich vorausschauend absichern. Dass sie also ziemlich clever und nicht wie so oft dumm vorgehen. In "Oculus" stehen zwei junge Twens, fast noch Teens, im Mittelpunkt des Geschehens. Doch er ist erfrischend anders als die sonst üblichen Teen-Thriller-Streifen, wo irgendwie immer das gleiche passiert; meist in einer verlassenen Gegend, wo dann einer nach dem anderen niedergemetzelt wird, bis die letzte übrig ist. Nein, "Oculus" macht als Grusel-Thriller mal wieder richtig Spaß.

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                              • 9

                                Grandios und schwer in Worte zu fassen. Grandios als erstes die Schauspieler: alle absolut authentisch überzeugend. Wobei der Zuschauer eben genau bei dieser Überzeugung mitfiebert und mitleidet. Denn wie so oft muss Erfolg teuer bezahlt werden. Wie ein Tausch: ein Stück Leben gegen eine Medaille, noch ein Stück Leben gegen die zweite Medaille, usw., die Weltmeister-Auszeichnung nur gegen alles was den Menschen ausmacht. Das ist einerseits hoch emotional, sogar ideologisch und gleichzeitig knallharter Pragmatismus. Beide Protagonisten, der Lehrer und sein Schüler, werden der Darstellung des Absolutismus durch die Schauspieler J.K. Simmons und Miles Teller zu 100% gerecht.
                                Dann das Thema selbst: etwas, egal ob Person oder Sache, so besonders wertzuschätzen, dass alles andere weit in den Hintergrund rückt. Hier ist es die Musik, der punktgenaue, nach Noten gespielte Jazz. Nicht der improvisierte Freestyle, sondern der wie eine mathematische Formel funktionierende Jazz. Wie manche Naturwissenschaftler sind beide davon besessen. Und beide haben ihre Art damit umzugehen. Beide sind Menschen, der eine eitler, der andere verletzlicher, ehrlicher, bedingungsloser.
                                Wie der Jazz, gibt der Film keine eindeutige Antwort auf die Fragen: "Ist zum Erreichen des Ziels alles erlaubt? Spielt Moral, im Sinne von pädagogischem Vorbild, überhaupt eine Rolle, wenn es um das Erreichen des Weltmeistertitels geht? Oder ist alles beabsichtigt, berechnet, so gelenkt, dass dieses Ziel erreicht wird? Muss das Ziel unbedingt erreicht werden? Für welchen Preis? Ist der Unmoralische zu verurteilen, auch wenn er das Ziel erreicht? Genauso zu verurteilen, wenn er das Ziel nicht erreicht? Würde auch ein zweiter oder dritter Platz ausreichen? Wenn ja, für wen?". Wie der Jazz kann der Film "Whiplash" auf verschiedene Weisen, je nach Perspektive, interpretiert werden. Wenn diese Interpretationen, jede für sich überzeugen, dann ist echte Kunst geschaffen worden.

                                • 9

                                  so, nochmal ein Kommentar zu Staffel 2 + 3. Kurz: genial !
                                  Es ist wirklich so, dass "Homeland" von Folge zu Folge besser wird oder zumindest das hohe Qualitätslevel hält. Und zwar in allen Bereichen: Schauspieler, Geschichte mit aktuellem Bezug, Spannung, wie sich die Dinge entwickeln und sich auflösen, es wird intelligenter, menschlicher, authentischer.

                                  • 4 .5

                                    Bei dem (deutschen) Titel wartet doch jede/r darauf, dass die Protagonistin an einen Punkt kommt, wo sie heftig versucht wach zu bleiben, oder? Doch genau das passiert im ganzen Film nie! Stattdessen schläft sie immer wieder und wird immer wieder wach. Was dann passiert, wenn das Gedächtnis fehlt kann sich jede/r selbst zusammen reimen. Soll heißen: keine echten Überraschungen. Auf dieser lustlosen Erzähl-Welle surfen auch die Schauspieler. Nicole Kidman und Colin Firth könnten ein filmisches Dreamteam sein, doch Pustekuchen, sie spielen und ergänzen sich wie irgendwelche NoName-Darsteller von der Stange. Nicht total grottenschlecht, aber weit unter ihrem eigentlichen Niveau.
                                    So ist "Ich. Darf. Nicht. Schlafen." leider nur ein gerade noch mittelmäßiger Psycho-Thriller und zwar von Anfang bis zum Ende.

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                                    • 7
                                      über Motel

                                      Für einen Film aus dem Genre "Junges Pärchen wird bedroht"-Thriller recht gut. Keine herausragende Schauspielerleistung, aber besser als der Durchschnitt. Die Geschichte ist gut konstruiert, also durchaus vorstellbar, dass sowas, oder sowas ähnliches, Wirklichkeit sein könnte. Andererseits gibt es einige Kritikpunkte. So ist vor allem der Kampf "Gut gegen Böse" doch nach einem sehr einfachen, unrealistischen Muster gestrickt.

                                      • 9

                                        Es kostete schon etwas Überwindung einen Film anzuschauen von dem bekannt ist, dass nur ein Schauspieler bei einer Autofahrt zu sehen ist. Die Zweifel haben sich bereits nach der ersten Minute verflüchtigt, bzw. aus Misstrauen wurde absolute Zuversicht. Schon bei Beginn greift die fantastische, die irreale Stimmung. Alles Drumherum verschwimmt, das volle Leben findet gerade im Fahrzeug statt. Die Nachtlichter im Vorbeirauschen, der Blick während der Fahrt von außen durch die Frontscheibe, der eigenartig diffuse Innenraum, Tom Hardy mitten drin im Geschehen. Er fährt zwar Auto, doch ist er darin nur physisch anwesend. Im Geiste, und das ist seine große schauspielerische Leistung, ist er in mehreren Geschehnissen gleichzeitig. Er nimmt den Zuschauer mit an die Orte, indem er intensiv und hoch konzentriert kommuniziert. Per realem Telefonat und per imaginärem Dialog. Seine Geschichte stellt dem Zuschauer essentielle Lebensfragen, auf die es keine eindeutige Antwort gibt. So schafft es das "No turning back"-Team, wirklich wichtige Fragen in den richtigen Diskurs zu stellen. Spannendes, großes Kino, mit einem authentischen Tom Hardy, der dem inneren Auge ein ganzes Ensemble vorspielt.

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                                        • 4 .5

                                          Ganz schrecklich ätzend nervende Begleitmusik, fast komplett den ganzen Film hindurch, verdirbt einem das Zuhören, -sehen: "Boah, Alter, was geht die Musik auf'n Sack". Nervend ist auch die Hauptdarstellerin, welche leider mehr präsent ist Johnny Depp, der hier vor allem die Aufgabe des Publikumsmagnets erfüllt. Rebecca Halls pseudo-flehender Heul-Glubschaugen-Ausdruck ist gruseliger als die Bedrohung im Film.
                                          Die Story hat eine gute Idee. Sie wird aber zusammen mit schlechter Filmmusik und teilweise schlechten Schauspielern (Morgan Freemans Auftritt ist so kurz, dass er nicht ins Gewicht fällt) für den dummen Zuschauer dargeboten. Für die Art von Zuschauern, denen alles auf die nur erdenklich schlichteste Weise gezeigt werden muss. Also etwa auf dem Niveau von 5te, 6te Klasse Hauptschule, nur B-Gruppe.
                                          Die Optik und die Effekte sind gut und vor allem gut eingesetzt, also nicht überladen. Eigenartigerweise macht "Transcendence" in der finalen Phase fast alles richtig. Das Finale, der Schlussfight, der Show Down, der entscheidende Kampf bei solchen Dummäktschen-Filmchen ist ja sonst noch übler als der ganze Film schon ist. Doch etwa eine viertel Stunde, zum Ende hin, macht "Transcendence" echt Laune. Ganz am Ende wird’s dann doch nochmal typisch Hollywood-like massenkompatibel mit: "Weisheiten und Einsichten für naiv Doofe".

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                                          • 4

                                            Über 10 Jahre nach Erscheinungsdatum des Films wird noch deutlicher, auf was für einer Pseudo-Wissenschaft der Film beruht. Da wird noch Video-Band mit klobiger PC-Technik bearbeitet. Was damals auch wirklich ging. Nur heutzutage erkennt jeder, dass die Audio- und Videobearbeitung im Film nur gespielt ist. Anders gesagt: Die tun nur so als ob. Diese Feststellung beschreibt auch den ganzen Film. Die heiße Luft um das Phantasiegebilde, aus der Zeit wo die ersten Klapphandys gerade in waren. täuscht nicht über die fehlende Substanz hinweg.
                                            Michael Keaton spielt akzeptabel souverän; ohne ihn, bzw. mit einem schlechten Schauspieler, wäre "White Noise" nur die Hälfte wert. Richtig schlecht, mir persönlich auch unsympathisch, ist Deborah Unger, die wie ein Botox-Zombie nebenher mitläuft.

                                            • 5 .5

                                              "Storm Warning" ist für mich ein typischer B-Movie. Relativ unbekannte Schauspieler, die hier im Hinterwäldler-Thrillsplatter-Genre jedoch ziemlich gut agieren. Mit relativ geringem Aufwand schafft es das Team eine Genre-typische Atmosphäre der beklemmenden Spannung zu vermitteln: ein Ort, der an Widerwertigkeit kaum zu übertreffen ist. Ebenso widerwertig sind die Bewohner: Typen die jede/jeder noch nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde. Das ist aber auch schon fast das, was "Storm Warning" ausmacht: widerliche Typen drangsalieren ein durchschnittliches Pärchen in einer widerlichen Umgebung. Gespickt wird die Szenerie mit Blut und widerlichen Splatter-Einfällen. Doch alles spielt recht gut zusammen, d.h. Atmo, Splatter-Szenen, Dramaturgie, Dialoge und schauspielerische Qualität sind für einen solchen B-Movie akzeptabel. Als Oberfiesling überzeugt John Brumpton in der Rolle des tyrannischen Ekel-Papas.

                                              • 7

                                                Joachim Król und Armin Rohde sind hier überzeugend. Allerdings wird die gute deutsche Schauspielkunst vom Drehbuch, bzw. der Handlung getrübt. Denn wie eigentlich immer können es die Tatort-Autoren/Regisseure nicht lassen, die Geschichten mit viel unauthentischem, unlogischem Krams zu würzen. Vielleicht ist es so gesehen eine Selbstironie der Tatort-Macher, dass sie Armin Rohde mit einem Satz darauf anspielen lassen: "Eigenartiger Zufall". Im Sinne von: so zufällig kann das gar nicht sein. Daran sollten sich die Macher auch halten: denn wenn sich die Akteure oft "zufällig" über den Weg laufen und dann noch "zufällig" ein Mord daraus ergibt, wird es hanebüchend. Weitere Zufälle, Unwahrscheinlichkeiten und unglaubwürdige Nebendarsteller trüben den Krimi-Genuss noch mehr. Beispielsweise wieso reden alle Rollen im hessischen Tatort, ja auch die vom Kleinstganoven, astreines, akzentfreies Hochdeutsch? Haben zufällig alle irgendetwas mit Germanistik studiert und sind dann zufällig ins Verbrechermilieu abgerutscht oder ist das schlechte Absicht?
                                                Fazit: Ohne Joachim Król und Armin Rohde wäre "Das Haus am Ende der Straße" nur halb so viel (sehens)wert.

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                                                • 2 .5

                                                  Einer bei Wiki schreibt im ersten Satz, worum es geht, folgendes: "Jim Bennett (Mark Wahlberg) is a literature professor with a severe gambling addiction caused by his view of the world as either having it all or having nothing….".
                                                  Also um einen Typen der aufgrund seiner verzweifelten Weltsicht mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 % bewusst (oder einfach dumm) gewaltige Geldsummen verzockt. Dieser Typ wird von Mark Wahlberg so interessant dargestellt wie die Oberfläche einer Scheibe Toastbrot. Auch alle anderen Schauspieler agieren nur oberflächlich und in der Geschichte wie dumpfe Marionetten. Mit Jims literarischen Anspruch, seinem Dasein als Literatur-Professor weil er ja eigentlich ein verkanntes Schriftstellergenie ist, dem Verhältnis zu einer scheinbar Gleichgesinnten und der Mutter-Sohn-Beziehung, wird einem Übel von der ganzen Stammtisch-Philosophie die ihren Ursprung bestimmt zum Teil aus dem Reader’s Digest hat. Ja der Film ist auch ein Remake, aber das spielt bei der grottenschlechten Umsetzung keine Rolle.
                                                  Sehr enttäuschend ist der Streifen für Leute, die so etwas wie einen Zocker-Film erwarten, entweder komisch, spannend oder interessant. Nein, all das ist "The Gambler" noch nicht mal annähernd. Obwohl öfter mal gezockt wird kommen bei "The Gambler" wenn überhaupt nur Fremdschäm-Emotionen auf. Wer einen guten, authentischen Film über einen Spielsüchtigen sehen möchte sollte sich besser "Owning Mahowny" ansehen.

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                                                  • 7 .5
                                                    über Boyhood

                                                    Was so gewöhnlich daher kommt ist ein entscheidender Lebensabschnitt eines jeden Menschen. Jede/r erlebt den anders, vielleicht mehr Höhen, vielleicht mehr Tiefen. Dabei ist "Boyhood" nur ein Beispiel für einen Jungen der seinen Weg geht. Oder besser gesagt gehen kann. Denn global betrachtet gäbe es zig tausend Möglichkeiten ihn daran zu hindern seinen Weg zu gehen. In der Wohlstandsgesellschaft sind vor allem die Eltern dafür verantwortlich. Wie gesagt, "Boyhood" zeigt ein Beispiel, wie es gehen kann. Nicht nur Licht und Freude, aber unterm Strich, was am wichtigsten ist, ein gutes Beispiel.
                                                    Das einzigartig besondere ist die Machart: 12 Jahre miterleben, wie alle Darsteller älter werden und sich entwickeln. Das hat jedoch nicht für eine Auszeichnung beim Oskar als bester Film oder bestes Drehbuch gereicht. Nur Patricia Arquette wurde als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle als smarte, empathische Mutter ausgezeichnet.