Klaathu - Kommentare
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Alle Kommentare von Klaathu
Tokyo Decadenz ist einer der großen Skandalfilme der 90er Jahre. Die dort gezeigten sexuellen Praktiken sind auch nicht unbedingt erotisch, wenn keine Affinität zu BDSM besteht. Nach heutigen Sehgewohnheiten, bei denen die harmlosen SM Fantasien pubertierender Mädchen aus Fifty Shades of Grey schon als Skandal stilisiert werden, mag Tokyo Dekadenz manche Befindlichkeit verletzen. In Australien und Südkorea ist der Film auch bis heute verboten.
Es geht um die junge Studentin Ai, die unglücklich verliebt ist und Geld als SM-Edelprostituierte verdient. Das war es im wesentlichen an Story. Es folgt ein Kunde nach dem anderen und eine Perversion nach der anderen. Aber es geht in dem Film auch gar nicht um Ai, oder menschliche Schicksale oder was man als menschliche Abgründe bezeichnet. Es geht um eine zerfallene Gesellschaft die sich in eine Abwärtsspirale befindet, von der 1992, dem Produktionsjahr, noch keiner wusste wie tief diese Spirale gehen wird.
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs erlebte Japan vor allem im industriellen Sektor einen großen Wirtschaftsaufschwung. Durch das sogenannte Plaza Abkommen, in den 80er Jahren, bei dem die Abwertung des Dollars beschlossen wurde, stieg unter anderem der Yen, die japanische Währung. Das da durch vermehrte Kapital verursachte eine Spekulationsblase. Immobilien und Wertpapiere wurden weit über ihren eigentlichen Nennwert gehandelt. Diese Blase platzte 1990 und Japan stürzte in eine tiefe Wirtschaftskrise. Japan war etwa drei Jahrzehnte lang die Wirtschaftsmacht im südostasiatischen Raum und einer der fünf größten der Welt und auf einmal wurde Platz für einen anderen großen Player in Asien, China.
Genau um diesen Absturz Japans, geht es in allegorischer Form in Tokyo Dekadenz. Als sehr drastische Metapher des perversen Treibens einer selbsternannten Wirtschaftselite.
Es beginnt bereits damit, dass Ai zu einer Wahrsagerin geht und diese ihr prophezeit, dass sie mit ihrer großen Liebe zusammen kommt wenn sie gewisse Dinge beachtet. Das klappt am Ende natürlich nicht, sie sieht wie das Objekt ihrer Begierde eine andere hat und der Film endet mit ihren Tränen. Das wirkt völlig absurd und überzogen. Ist aber nur ein Sinnbild tatsächlicher Absurditäten. Berühmt ist die etwa ein Meter große Keramikkröte einer Nachtclubbesitzerin in Japan, um die sich jedes Jahr die Bankelite versammelte, weil diese Kröte die Aktienkurse vorhersagte und 1990 heftig daneben lag. Oder der Freier der den Urin seiner Herrin trinkt und mal nebenbei bei einem Smalltalkgespräch erzählt, dass die Kurse gerade fallen, aber kein Grund zur Sorge besteht. Der Geschäftsmann der mit seiner Frau Ai demütigt und ihr dann gute Ratschläge gibt. Wie sagt eine Domina im Film: "Ich bin nicht reich, meine Kunden sind reich, aber es ist ein Reichtum ohne Ehre und deshalb habe ich kein schlechtes Gewissen sie auszunehmen."
Tokyo Dekadenz ist kein Film für jeden. Der Film zeigt ohne erzählerisches Drumherum den Abstieg einer Gesellschaft als Akt absoluter Perversion. Das ist nicht schön, aber ehrlich.
1. Bei welcher Musik entspannst du am besten?
Unterschiedlich, momentan höre ich wieder viele ältere Sachen, Pink Floyd, Blue Oyster Cult, Tangerine Dream, Jean Michel Jarre, The Doors.
2. Wenn du die Möglichkeit hättest mit Star Designer Karl Lagerfeld oder Guido Maria Kretschmer einen Kaffee trinken zu gehen, mit wem würdest du gehen und warum?
Die Frage überfordert mich gerade.
3. Welcher der beiden ist dir der liebere „Sherlock Holmes“? Robert Downey Jr. (Kiss Kiss Bang Bang) oder Benedict Cumberbatch (The Imitation Game)?
Ich mag beide und auch wenn beide die selbe Figur spielen, sind die Rollen unterschiedlich ausgelegt.
4. Hast du zurzeit ein Lieblingskleidungsstück? Wenn ja, um was handelt es sich und warum liebst du es so sehr?
Das selbe Lieblingskleidungsstück das ich immer habe. Meinen Schlafanzug und meinen Bademantel, gibt nichts bequemeres auf der Welt.
5. Würdest du dich auch ärgern, wenn du auf einer Party deine Schuhe ausziehen müsstest und anschließend feststellst, dass sie jemand geklaut hat, es der Partyveranstalterin aber völlig egal ist?
Klar würde mich das ärgern. Aber wenn alle so drauf sind, dass jemand Schuhe klaut, wird es mir auch schnell egal sein.
6. Glaubst du, dass der deutsche Film gerade sein Comeback erlebt?
Schwer zu sagen. Es gibt schon immer mal wieder gute und bedeutende deutsche Filme. Allerdings denke ich, dass uns zur Zeit eine spezifische Filmwelle, wie in den 20er oder in den 70er, Der neue deutsche Film, momentan fehlt. Genrekino hat es in Deutschland auch schon seit vielen Jahren schwer, bis unmöglich.
7. Wenn du einen Tag als das andere Geschlecht verbringen könntest, was würdest du tun?
Das gleiche wie alle anderen und wenn ich als Frau gut aussehe, lasse ich es dann den Tag richtig krachen. Oder ich versuche dann mal zu ergründen ob Männer und Frauen wirklich so unterschiedlich denken, was ich nicht glaube. Je nachdem ob ich an diesem Tag mehr in Denk- oder Partylaune bin.
8. Trinkst du lieber Tee oder Kaffee?
Morgens Kaffee und Abends Tee.
9. Denkst du, dass dieser Fitness- und Vital-Hype nur eine Phase ist und wieder vorbei geht?
Ein Hype den es seit etwa 200 Jahren gibt, nur mit verschiedenen Marketing. In Preußen und im Kaiserreich Köperertüchtigung im soldatischen Sinne, in den 80er um Schönheitsidealen näher zu kommen und heute wird uns die Körperoptimierung zur ökonomischen Nutzbarkeit als Individualisierung verkauft.
10. Was würdest du lieber tun? Mit dem Wohnmobil durchs Land fahren oder an einer Kreuzfahrt nach Teneriffa teilnehmen?
Also hoffen, dass die reifen und die chemische Toilette halten und die Landschaft zwischen der A8 und der A45 genießen. Oder sich mit dem Kegelclub Wuppertal um die Sonnenleigen streiten und beim nächsten Hafen auf Container starren. Ich denke ich bleibe zuhause.
11. Gibt es etwas an deinem Körper, dass du überhaupt nicht magst? Wenn ja, was?
Fällt mir gerade nichts ein.
12. Würdest du dich jemals einer Schönheitsoperation unterziehen, sei es auch nur, um ein paar Fältchen los zu werden?
Nein
13. Was meinst du zu dem ganzen Botox-Hype in Hollywood? Sehen die Personen für dich besser aus oder eher zum davon laufen?
Man sieht es doch. Melanie Griffith und Meg Ryan waren mal wunderschöne Frauen, aber nach ihren Operationen nicht mehr. Während Frauen wie Hellen Mirren oder Susan Sarandon oder auch Iris Berben nichts machen ließen und immer noch wunderschöne Frauen sind.
14. Glaubst du an das Klischee, dass alle Models dumm sind?
Jeder hat Vorurteile, das zeigt doch schon die Frage. Aber wenn mir jemand ein Model vorstellen möchte, baue ich meine Vorurteile gerne ab.
15. Wenn du die Chance hättest, mit einem Prominten Essen zu gehen, wer wäre es und warum?
Gibt einige aber mit Denis Vielleneuve würde ich mich gerne mal unterhalten. Ich denke er ist sehr Intelligent und er könnte mir in einer Stunde wahrscheinlich mehr über Inszenierung und das Filmschaffen erzählen, als ich in einem Monat lesen könnte.
16. Wenn du 500,- Euro geschenkt bekommen würdest, was würdest du damit anfangen?
Ich würde mir die teure und nicht die billige Salami holen und dann mal gucken, sinnlos ausgeben.
17. Hast du Angst vor dem Alter?
Wie sagte schon Heiner Geißler: "Altern ist besser als die Alternative."
Ein satirischer und amüsanter Jahresrückblick vor allem auf das Jahr 2020, ist sicherlich sinnvoll. Death to 2020 hat auch viele bekannte Gesichter die ihre satirischen Rollen spielen. Allerdings ist das ganze doch sehr harmlos geraten und nicht wirklich bissig. Da geht der Jahresrückblick der Heute Show oft viel weiter. Auch sind Witze eher mit der Brechstange, damit es auch jeder versteht. Diese suggerieren dann eine gewisse Deutlichkeit ohne direkt etwas anzusprechen. Wie schon in einem Kommentar erwähnt wurde, wiederholen sich die gleichen 2-3 Gags auch immer wieder. Am lustigsten fand ich den realsatirischen Aspekt, dem den Film innewohnt ohne dass es, verständlicherweise, einmal erwähnt wird. Nämlich, dass ausgerechnet Netflix einen humoristischen, bissig gemeint, aber nicht wirklich bissig gelungenen, Rückblick auf das schlimme Corona-Jahr produzieren. Nach dem für Netflix schlimmen Jahr 2019, mit stellenweise massiven Aktieneinbrüchen, dass manche schon auf weiteren Kursverfall gesetzt haben. Hat Netflix, vor allem Dank der Pandemie, 2020 das beste Geschäftsjahr in ihrer Unternehmensgeschichte. Die Ironie dessen, finde ich wirklich sehr witzig. Aber auch da wird mir das Lachen vergehen, wenn die wieder 200 Millionen für den nächsten Michael Bay Scheiß ausgeben.
Der Film lebt von seinen Schauspielern. Allen voran zeigen hier Scarlett Johansson und Adam Driver, dass sie wirklich gute Schauspieler und in Blockbuster nur verschwendet sind. Deswegen war ich von der Story auch nicht so genervt, als wenn mir bekannte Pärchen von ihren Beziehungsproblemen erzählen. Auch wenn die Laufzeit schon meine Geduld strapazierte. Das größte Klischee waren natürlich die geldgierigen Anwälte ohne die, diese Situation nicht eskaliert wäre. Funktioniert natürlich immer, obwohl die nur ihren Job gemacht haben. Dank der Schauspieler fand ich zumindest die dargestellten Emotionen glaubhaft.
Also auf Disney+ gibt es fiktive Penisse zusehen, aber nur imaginär. Nicht unbedingt ein Argument für ein Abo. Wenn die Penisdiskussion auch das einzige interessante ist, was über diese Serie zu sagen ist, macht mich das auch nicht gerade neugierig. Wir sollten uns so ur-amerikanische Diskussionen auch nicht zu eigen machen.
Wie sagte schon Marlene Dietrich: "In den USA ist Sex eine Obsession, im Rest der Welt ein Faktum."
1. Kennst du Edward Snowden und den Zusammenhang zu ihm?
Ja
2. Wenn ja, bist du im Internet nun vorsichtiger geworden?
Ich war schon immer vorsichtig was die Preisgabe von persönlichen Informationen angeht, aber ich habe wegen Snowdens Enthüllungen ein Klebeband über meine Webcam.
3. Wie fühlst du dich bei dem Gedanken, dass dich jemand überwachen könnte?
Unwohl. Aber noch unwohler würde ich mich fühlen, wenn ich das Gefühl hätte ich werde überwacht, obwohl ich nicht überwacht werde. Der Philosoph Jeremy Bentham, erdachte das Konzept des Panopticon. Ein Gefängnis in dem es einem Wärter möglich ist, alle Insassen zu überwachen, aber die Insassen den Wärter nicht sehen. Folglich handeln irgendwann alle Insassen so, als ob sie überwacht werden, unabhängig davon ob der Wärter da ist oder nicht. Der französische Philosoph Michel Foucault nannte dieses Überwachungsprinzip, Panoptismus. Es ist also wichtig das Gefühl der Überwachung erst einmal los zu werden
4. Was verstehst du unter dem Begriff "Selbstzensur"?
Selbstgewählt meine Meinung nicht zu äußern und mein Handeln einzuschränken, aus Angst vor negativen Folgen, welcher Art auch immer.
5. Macht dir das Thema Überwachung Angst oder siehst du das alles noch gelassen?
Angst nicht, aber eine gewisse Wachsamkeit damit unsere Demokratie nicht verloren geht, ist nicht verkehrt.
6. Wenn du die Chance hättest, Angela Merkel eine Frage zu stellen, die sie sofort beantworten müsste, was würdest du fragen?
Was sie selber als ihre größten Fehler während ihrer Regierungszeit ansieht.
7. Hast du einen Facebook-Account und wenn ja, findest du die neuen AGBs in Ordnung?
Auf Facebook bin ich erst seit letztem Jahr. Mit den neuen AGBs habe ich mich noch nicht so sehr beschäftigt.
8. Lässt du dich leicht beeinflussen?
Natürlich, jeder ist beeinflussbar und je mehr man sich darüber bewusst ist, desto schwieriger ist es. Aber Einflüssen sind wir jeden Tag unterworfen. Oder um es mit Arthur Schopenhauer zu sagen: "Der Mensch kann tun was er will, aber nicht wollen was er will."
9. Glaubst du an Gruppenzwang?
Ja sicher. Und je größer die Gruppe, desto subtiler der Zwang.
10. Bist du auch der Meinung, dass gewalttätige Computer-Spiele einen Menschen zu Gewaltausübung treiben?
Nein. Es gibt Studien die zeigen, dass gewaltätige Computerspiele oder Filme bereits vorhandene psychische Störungen verstärken oder stärkeren Einfluss darauf haben. Es gibt aber keine seriöse Studie die belegt, dass solche Spiele Gewalt verursachen.
11. Findest du Zivilcourage riskant?
Kann natürlich riskant sein, wenn man direkt eingreift, wenn jemand gerade verletzt oder belästigt wird, aber die Polizei kann man immer rufen. Wenn man sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzt, ist das vor allem in autokratischen Systemen riskant, siehe Russland, Türkei, Iran etc. Aber auch in unserem Land kann es riskant sein. Siehe den Anschlag auf Walter Lübcke.
12. Wenn ja, warum?
Siehe 11
13. Kennst du das neue Anti-Terror-Gesetz?
Habe jetzt nicht jeden einzelnen Punkt im Kopf, aber ich denke einen gewissen Überblick.
14. Wenn ja, hälst du es für beruhigend oder unverschämt?
Mich beunruhigt daran, dass die juristische Kontrolle eingeschränkt wird. In den USA hat man dieses Problem mit Fisa-Gerichten gelöst, allerdings ist die öffentliche Kontrolle dabei ausgeklammert, ist dann ebenfalls problematisch.
15. Was hälst du von den Anschuldigungen, dass „Telegram“ eine Plattform für Rechtsradikale, Antisemiten und Verschwörungsanhänger sein soll?
Das die Plattform zum Beispiel auch vom IS genutzt wird, ist schon länger bekannt und man weiß auch nicht wirklich wer Telegramm betreibt. Sehe ich skeptisch.
16. Hast du den Eindruck, unsere Politiker würden sich zu oft mit nichtigeren Dingen beschäftigen?
Nein, zumindest nicht grundsätzlich. Wenn man zum Beispiel, mal eine Bundestags- oder Landtagsdebatte über gesetzliche Bestimmungen von Flächennutzungspläne und was denn eine Grünfläche ist verfolgt und auch nur wenige dort sitzen, nämlich die entsprechenden Ressortpolitiker. Kann einen das sehr nichtig vorkommen. Bis vor der eigenen Haustür eine Abfallbeseitigungsanlage gebaut werden soll. Weil die schöne Wiese vor der Tür eben keine Grün- sondern Gewerbefläche ist. Ich finde manche öffentliche Diskussionen oder besser gesagt wie diese geführt werden meistens sehr nichtig.
17. Hast du dich durch diese Fragen mit manchen Themen nun besser auseinander gesetzt oder würdest es in Zukunft tun?
Habe mich schon vorher damit beschäftigt.
18. Findest du es wichtig, diese Themen öffentlich zu erörtern oder bist du der Meinung, solche Fragen sollte man erst gar nicht stellen?
Sicher sollten diese Themen öffentlich diskutiert werden. Aber eben dann auch grundsätzlich, mit tiefergehende Fragestellungen und nicht nur oberflächlich.
Der Oscar für Alfonso Cuaron für die beste Regie war angemessen. Die Bildkompositionen waren sehr schön, auch die langen Einstellungen um in die Szenerie reinzukommen, trugen dazu bei, sich ein genaues Bild zu machen. Dadurch kommt auch dieser quasidokumentarische Stil zustande. Die emotionale Bindung zu den Figuren geht dabei verloren. Auch ist die Geschichte wie sie erzählt wird, nicht sonderlich interessant.
Es geht um ein Dienstmädchen mit indogenen Wurzeln, die für eine gehobene Mittelschichtsfamilie in Mexico City, Anfang der 70er Jahre arbeitet und ungewollt schwanger wird. Durch die Bilder und den langen Einstellungen, entwickelt der Film Glaubwürdigkeit und Authentizität, jedoch keine wirkliche Narration.
Die Geschichte selbst, wirkt sehr langatmig und manche Szenen wirken zu sehr nach gewollter Kunst. Aber aus sozio-ökonomischer Sicht ist das ganze wieder sehr interessant. Es werden authentische Eindrücke über Mexico City der 70er Jahre vermittelt und über die unterschiedlichen Klassenunterschiede. Es sind Bilder und Eindrücke über ein gespaltenes Land, welches in dem El Halconazo Massaker mündet. Benannt nach einer paramilitärischen Gruppe, welche direkt dem damaligen Präsidenten unterstand und für viele Tote verantwortlich war. Angenehm fand ich auch, dass der penetrante Erklärbär, der mittlerweile in vielen Filmen zu finden ist, komplett weg gelassen wurde.
Schade ist allerdings, dass das authentische und realistische Panorama durch ein zu sehr aufgesetztes Happy End und Metapher der Hoffnung konterkariert wird.
Roma ist ein in der Erzählweise anstrengender und auch zu simpler Film. Bietet aber interessante Einblicke und Verständnis in eine spannende Epoche und bis Heute vorhandenen Konflikten.
Mad Men
Cobra Kai
The Boys
The Expanse
1. Geht es dir gut?
Ja, danke.
2. Was fällt dir als erstes zu folgenden Begriffen ein:
- Durchhalten Manchmal hilfreich
- Frieden Sollte man sich drum bemühen
- Michael Mittermeier Das erste Programm Zapped war ganz lustig
- Spaghetti Bolognese Hatte ich heute
3. Wie würdest du dich in fünf Sätzen beschreiben?
Ich bin einfallslos. Ich bin langweilig. Ich bin unkreativ. Ich bin sarkastisch. Und ich bin einfach unbeschreiblich.
4. Trifft das auf dich zu oder ist es eher das, was du glaubst, dass du es bist?
Manches trifft zu und manches glaube ich.
5. Wenn du in der Antike gelebt hättest, welche Rolle hättest du dort gespielt?
Entweder ein römischer Senator oder ein griechischer Philosoph. Beide nahmen an Orgien teil.
6. Wenn du im Mittelalter gelebt hättest, welche Rolle hättest du dort gespielt?
Kaufmann der Hanse
7. Welche Rolle möchtest du eigentlich in Zukunft spielen?
Am liebsten was im Weltraum.
8. Glaubst du, es ist möglich für einen Einzelnen, die Welt zu verändern?
Ist in der Geschichte schon passiert, dass Einzelne etwas verändert und angestoßen haben. Gandhi, Martin Luther King, Greta Thunberg, nur um mal drei zu nennen.
9. Wenn du die Welt verändern könntest, wo würdest du anfangen?
In meiner Stadt.
10. Würdest du zur Bundeswehr gehen bzw. warst du dort?
Nein, konnte mich damals als es noch Pflicht war, vor Bund und Zivildienst drücken.
11. Was hältst du von Menschen?
Menschen sind zu großem Denken, Vernunft, Mitgefühl und Miteinander fähig. Deswegen kotzt es mich an wenn sie es nicht tun.
12. Gehst du Konflikten eher aus dem Weg oder konfrontierst du gern?
Entscheide ich situativ. Manchmal ist es besser einem Konflikt aus dem Weg zu gehen. Aber manchmal muss man sich auch klar bekennen.
13. Wenn du dir aussuchen könntest, was du morgen studierst: Was wäre das?
Geschichte
14. Was hältst du vom Jahr 1849?
Ein wichtiges Jahr in unserer Geschichte, das Scheitern der Märzrevolution. Ich denke hätte sich die liberale bürgerliche Bewegung durchgesetzt, hätten wir früh eine Demokratie in großen Teilen Deutschlands gehabt. Ich denke auch einen viel liberaleren und demokratischen Patriotismusbegriff. Stattdessen wurde die Revolution von den blutig und brutal niedergeschlagen, die später dann einen völkisch nationalistischen Patriotismus propagierten, mit den bekannten Auswüchsen und diese Vorstellung hält sich leider bis heute, bei vielen.
15. Wenn etwas essenziell Wichtiges, dass du im Alltag nutzen, noch nicht erfunden worden wäre und du müsstest es erfinden, was wäre das?
Den Warp-Antrieb
16. Was wurde noch nicht erfunden, sollte aber unbedingt erfunden werden?
Der Warp-Antrieb
17. Welchen Abschluss besitzt du?
Hochschule
18. Trägst du manchmal unterschiedliche Socken?
Ja kommt vor.
19. Was war/ist dein letzter Ohrwurm?
Cruel Summer von Bananarama
20. Welchen Film, den du gesehen hast, fandest du besonders gut, wohingegen die Meinung der anderen aber sehr negativ war?
Zuletzt habe ich eher Filme gesehen, bei denen es umgekehrt war.
21. Fährst du dieses Jahr in den Urlaub? Wenn ja, wohin?
Nein
22. Was tust du heute noch?
Fernsehen gucken
Manche negative Bewertung oder Kritik mag dadurch zustande kommen, dass Christopher Nolan mittlerweile an zu hohe Erwartungen scheitert. Der hyperkomplexe bewusstseinsverändernde in 12 Dimensionen nie dagewesene transzendentale Astralkörpererfahrungs-Film, war Tenet jetzt nicht.
Es ist ein Agententhriller mit Science Fiction Elementen. Oder um es noch weiter runter zu brechen: Finde Objekt A und führe Aktion B aus. Die Rolle von Robert Pattinson verkommt ein wenig zu einem coolen Sidekick, aber er ist auch cool. John David Washington macht seine Sache gut, bis jetzt der beste alternative Bond und insgesamt hält sich auch die aufgesetzte Emotionalität der permanent traurig schauenden Mutter und unglücklichen Ehefrau in Grenzen. Das schauspielerische Highlight ist klar Kenneth Brannagh, vor dem sogar Putin Angst hätte.
Ich muss gestehen, ich feiere mittlerweile alles ab, dass nicht total zerschnitten ist, sondern einen ordentlichen Schnitt, vernünftiges Center Framing, richtige Explosionen, ich will keinen halben Animationsfilm sehen und eine halbwegs ernsthafte und durchdachte Story hat, die mich als erwachsenen Zuschauer auch ernst nimmt. Habe bei vielen Blockbustern das Gefühl ich sehe eine alte He-Man Folge mit der obligatorischen Botschaft nett zu Tieren zu sein.
All das hat Tenet, auf technischen und inszenatorischem hohen Niveau und deswegen fühlte ich mich auch gut unterhalten, hat Spaß gemacht. Auch wenn der Film vielleicht eine halbe Stunde zu lang ist, aber war zu verkraften, weil er sonst eine stringente Erzählung hat. Tenet ist gut gemachte Action mit einer unterhaltsamen Story. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Der Dicke in Mexico: Wenn du weißt wo es schlimmer stinkt.
Ist wirklich eine coole Liste, ich mache jetzt auch mal zwei Vorschläge, falls die noch nicht dabei sind.
Wild at Heart: Wenn du weißt, warum Gentlemen Blondinen bevorzugen.
True Romance: Wenn du weißt, wann Vincenzo Coccotti zuletzt jemanden umgebracht hat.
Sehr gute Analyse. Auch eine sehr schöne kulturhistorische Einordnung des Begriffs, Zombie.
Ich mag 28 Days Later und würde diesen auch als Zäsur innerhalb des Zombiegenres einordnen. Zum einen waren da die Zombies viel gefährlicher, mit ihrer Geschwindigkeit, Aggression, eine klare Bedrohung. Zum anderen lenkte dieser Film bereits den Blickwinkel mehr auf die Überlebenden und das menschliche Verhalten im Angesicht der Apokalypse. Der Erfolg des Films zog dann auch Serien wie The Walking Dead nach, welche den Fokus auf die Überlebenden legen und der Film hat auch einem totgeglaubten Subgenres des Horrorfilms wieder Leben eingehaucht.
Und ich mag einfach Shaun of the Dead, dieser hat Filmparodien generell einfach mal anders gedacht. Außerdem ist es für mich einer der realistischen Darstellung einer Zombieapokalypse, weil die beiden Protagonisten zunächst davon nichts mitkriegen, weil doch irgendwie alles ist wie immer. Ich denke das könnte mir auch passieren:).
Rein stilistisch wurde Matrix sehr von Ghost in the Shell geprägt, vor allem eben auch die Vernetzung mit Computersystemen, wie es dargestellt ist, der Artikel verweist darauf. Rein inhaltlich hatte Matrix doch andere Einflüsse die größer waren. Mag man beide Filme zum Cyberpunk zählen, widmen sie sich doch zwei verschiedene Fragen, welche Phillip K. Dick in seinen Büchern und Kurzgeschichten behandelte: Was macht den Menschen zum Menschen? Und, was ist Realität?
Ghost in the Shell, auch wenn die zweite Frage angerissen wird, widmet sich doch dem Menschsein und thematisiert damit zentrale Aspekte des Transhumanismus. Dieser geht davon aus, dass die menschliche Evolution nicht mehr natürlich voranschreitet, sondern technologisch. Das Buch von Phillip K. Dick, Träumen Androiden von elektrischen Schafen? Widmet sich dieser Thematik auch, verfilmt als Blade Runner.
Matrix widmet sich da der zweiten Frage, nach der Realität. In dem Buch Simalcron3 von 1964 wird sich dieser Frage sehr ähnlich genähert. Von Rainer Werner Fassbinder 1973 als Welt am Draht verfilmt. Eigentlich der erste wirkliche Cyberpunkfilm, hat man damals aber noch nicht so genannt und stilistisch auch weit weg von dem, was man mittlerweile, unter anderem durch Blade Runner so gewohnt ist.
Erst Anfang der 80er Jahre wurde der Begriff des Cyberspace von William Gibson in seinen Neuromancer Romanen eingeführt und gelten eben auch aufgrund seiner Reichweite als Wegführend für den Cyberpunk.
All diese Komponenten und Einflüsse hatten Ende der 90er große Auswirkungen auf Matrix, aber auch Ghost in the Shell gehabt. Ein Mosaik da heraus zu nehmen aus der vielfältigen Geschichte des Cyberpunks, obwohl manche Einflüsse deutlicher zu erkennen sind, wäre etwas kurz gegriffen.
Systemsprenger
Call me by your Name
1917
Der Mann mit der Kamera
Knives Out
Pi und Requiem for a Dream waren großartige Filme, danach konnte mich kein Werk von Aronofsky mehr so richtig überzeugen. Mother empfand ich als Tiefpunkt eines kontinuierlichen Abstiegs. Darauf beschränkt sich auch meine Neugier auf Aronofsky`s nächsten Film, ob er das Niveau nochmal senken kann.
1. Bist du gut ins neue Jahr gestartet?
Ja war ruhig und ok.
2. Beschreibe 2020 in einem Wort, das nicht Corona ist.
Inkompetenzkompesationskompetenz
3. Welcher Film hat dir 2020 am besten gefallen, egal ob er in diesem Jahr erschienen war oder nicht.
Das war glaube ich, Systemsprenger. Den hatte ich im Mai glaube ich gesehen.
4. Welche Serie hat dich 2020 am meisten begeistert?
Ganz klar, Cobra Kai.
5. Hast du eine/n Darsteller/in neu für dich entdeckt? Wenn ja, wer war es und wie kam es dazu?
William Zabka und Ralph Macchio. Die habe ich durch Cobra Kai völlig neu für mich erschlossen.
6. Welches Buch oder welche Lektüre hat dir letztes Jahr am besten gefallen?
Ich habe irgendwie mehr Sachbücher und Lektüre das Jahr gelesen.
7. Falls du es je getan hast, wirst du WhatsApp weiter nutzen?
Ich nutze Whatsapp seit etwa einem Jahr nicht mehr. Mir fehlt auch nichts, Aber für Kontakte, auch privat und mittlerweile auch beruflich, komme ich um diese Notwendigkeit wohl nicht mehr herum.
8. Worauf freust du dich am meisten, wenn die Pandemie eingedämmt ist und wir uns wieder freier bewegen können?
Gerade jetzt kurz vor Karneval, aufs feiern, sich besaufen, sich in einem vollen Raum zum Affen machen und Abfuhren von schönen Frauen bekommen. Darauf hätte ich mal wieder Lust.
9. Welcher Film hat dich 2020 am meisten enttäuscht?
Das war wohl, Portrait einer jungen Frau in Flammen.
10. Und welche Serie?
Serien die mich langweilen breche ich schnell ab.
11. Warst du im Home Office, Kurzarbeit oder voll arbeiten?
Meistens Home Office.
12. Meinst du Homeschooling ist ein künftig ein anwendbares Schulkonzept?
Ich denke es kann ein zukünftiges Konzept sein, gerade in Kombination mit der Digitalisierung, aber nicht zur Zeit. Dafür fehlt zum Teil noch die Infrastruktur, also Tablets, stabile Internetverbindungen, Glasfaser etc. Die Pandemie hat offen gelegt wie weit wir tatsächlich hinterher hinken. Hinzu kommt, dass Homeschooling nicht zur weiteren Belastung von Eltern, meistens von Müttern führen sollte und es nicht zu sozialen Benachteiligung gerader von unteren Schichten kommen darf. Auch da hat die Pandemie gezeigt, dass wir da nicht so weit sind und es keine realistischen Konzepte gibt dieses auszugleichen.
13. Bist du ein Mensch, der Vorsätze für das neue Jahr macht?
Dem körperlichen Verfall entgegentreten. Ist aber mehr eine Lebenaufgabe als ein Jahresvorsatz.
14. Hast du dich im letzten Jahr in der Pandemie mehr körperlich beteiligt oder warst du eher Couch-Potato?
Ich habe mein Scheintodübungen auf der Couch intensiviert.
15. Hast du im Medienbereich etwas neues entdeckt, dass du empfehlen möchtest?
Nein
16. Was nimmst du positives aus 2020 mit?
Das mir die allgemeine Ruhe, der Abstand und fehlende Erwartungshaltung sehr gut getan haben.
17. Wer oder was hat dich letztes Jahr inspiriert?
Die Person die mich immer inspiriert.
Das ist ein wichtiges Thema dem Du dich gewidmet hast. Die Zukunft des Kinos sieht momentan sehr düster aus. Corona verstärkt momentan einen Trend der schon länger zu beobachten ist und macht eine schwierige Lage, gerade für kleinere und mittlere Kinobetreiber, noch prekärer. Sowie auch für kleinere Filmverleiher, die eher Arthaus und Independent Filme betreiben und von den Coronahilfen zur Zeit gar nicht profitieren.
Es werden gerne die Streamingdienste für den Untergang des Kinos auch verantwortlich gemacht, doch frage ich mich: ist das wirklich so? Anfang der 80er Jahre kam schon einmal eine ähnliche Diskussion auf, nämlich mit der Einführung von VHS. Auf einmal konnte man, relativ kurze zeit später die Kinofilme ganz bequem zuhause schauen. Da kam die Frage auf, weshalb die Leute noch ins Kino sollten. Aber der Untergang des Kinos blieb aus. Warum? Die 80er Jahre und es begann bereits Ende der 70er, vor allem mit Star Wars, waren die große Zeit der Blockbuster. Man hatte in diesem Segment nicht nur Schwarzenegger und Stallone. Sondern auch Spielberg mit seinen Filmen, gerade Indiana Jones revolutionierte das Abenteuergenre. Auf der anderen Seite aber auch so Filme wie Beverly Hills Cop, Dirty Dancing, Flashdance, Stirb Langsam etc. Alles riesige Kassenhits. Aber auch anspruchsvolleres Unterhaltungskino welches sehr erfolgreich war, zu nennen wären Platoon oder auch Amadeus, der unser Bild von Mozart als Barockpunker prägte und Falco zu einem seiner größten Hits inspirierte. Die Heimkino Konkurrenz hatte also keine nennenswerten Auswirkungen, weil die Vielfalt im Unterhaltungssegment gewahrt war und es wurde auch viel ausprobiert. Auch wenn die 80er auch den Trend hervor brachten von allem erfolgreichem Fortsetzungen zu drehen.
Jetzt haben wir eher das Problem dass, selbst bei sehr unterschiedlichen Filmen, diese von der Grundstruktur und Grunderzählung, sehr ähnlich sind. Das kommt unter anderem daher, dass große Produktion nicht mehr als erfolgreiche Filme konzipiert werden, sondern als gewinnbringende Produkte designt. So dass bei den teuren Ticketpreisen plus Zusatzkosten, Fahrt, Essen etc. das Publikum mehr auf ein bekanntes etabliertes Produkt mit erwartbarem Nutzen, zurückgreift. Die Krise des Kinos, ist also mehr eine Krise des Films, konkret des Blockbuster/ Unterhaltungsfilms.
Auf die genaueren ökonomischen Aspekte und neue Finanzierungsmodelle gehe ich jetzt nicht ein und auch nicht auf die Programmkinos, der Kommentar ist schon viel zu lang geworden.
Was ich sagen wollte: Toller Blogbeitrag, wichtiges und interessantes Thema, würde gerne mehr Blogs von Dir lesen, lieber Fujay. Grob und kurz kann ich sagen, ich stimme Dir zu.
Ich habe jetzt länger überlegt ob ich noch einen Kommentar schreibe. Aber ich sollte vielleicht doch bekennen: Ich bin ein Filmbanause.
Die hohen Bewertungen und positiven Kommentare kann ich auch verstehen. Porträt einer jungen Frau in Flammen, ist filmisch und inszenatorisch auf einem absolut hohem Niveau. Manche Szenen, besonders wenn sich die beiden Hauptfiguren näher kommen, sind von einer sehr erotischen Sinnlichkeit, ohne voyeristisch zu sein. Das ist schon eine schmale Gradwanderung, welche die Regisseurin Celine Sciamma, exzellent meistert. Auch haben einzelne Szenen eine unglaubliche Strahlkraft. Wie die titelgebende Szene oder auch der Schwangerschaftsabbruch, der in der Szenerie eine sehr ergreifende Symbolik hat. Also von der filmisch-technischen Seite gibt es da eigentlich nichts zu kritisieren.
Dennoch ließ mich der Film insgesamt seltsam unberührt, sogar so sehr, dass ich mich stellenweise langweilte und ich möchte nicht einmal ausschließen, dass es deswegen war, weil ich den Film vielleicht nicht verstand. Es lag nicht an den Darstellerinnen, vor allem die beiden Hauptdarstellerinnen waren großartig. Aber die Figuren sind so unnahbar geschrieben. Auch wenn sie in ihrem Habitus rebellisch gestaltet sind, handeln sie am Ende gemäß der sozialen Konventionen, zumindest von außen, im Grunde haben sie aber kaum Identifikationsmerkmale. Die eigentliche Tragik und Unterdrückung durch die Gegebenheiten des 18. Jahrhunderts, welche Frauen erdulden mussten, spiegelt sich nicht wirklich in den beiden Hauptcharakteren. Da ist die Dienstmagd die eigentlich interessante Figur, ebenfalls toll gespielt, doch verkommt sie zu reinem Nebencharakter, auch wenn sie mit die ergreifendste Szene hat. Am Ende ließ mich aber das Schicksal seltsam unberührt, weil alles in seiner Sinnlichkeit so erwartbar war.
Ich weiß, es hätte mich viel mehr berühren müssen, darauf war es auch ausgelegt. So bleibt nur das Bekenntnis vom Anfang: Ich bin ein Banause.
Ist mir gar nicht aufgefallen. Aber bei Cobra Kai, mit den vielen frechen und doch liebevollen Reminiszenzen und den ganzen Details, würde es mich nicht überraschen, wenn es gar kein Fehler war, sondern die das ganz absichtlich so gelassen haben.
Ob Warner/DC mit ihrer Doppelstrategie, zum einen das DCEU weiter zu führen und zum anderen auf kreative Einzelprojekte, Abseits eines Kanons zu setzen wird sich zeigen. Ich mochte Michael Keaton als Batman und mag ihn generell als Schauspieler. Trotzdem muss ich gerade unweigerlich an den Film Birdman denken. In dem er einen alternden Schauspieler darstellt, der mal mit Comicverfilmungen sehr erfolgreich war, aber seitdem kaum noch Angebote kriegt und immer wieder Visionen einer Fortsetzung mit seiner großen Rolle hat, wie es Michael Keaton nach den beiden Batman Filmen tatsächlich erging. Durch Birdman hatte Michael Keaton sein großes und verdientes Comeback und spielt dadurch wieder Batman. Wenn das Leben die Kunst imitiert.
Ich bin auch dabei.
Der Mann mit der Kamera, ist ein sowjetischer Film aus dem Jahr 1929 von Dziga Vertov. Er dokumentiert dort mit seinem Kameramann eine Großstadt, von Beginn des Tages, wie sich die Stadt langsam erhebt und geschäftiger wird, bis zum Abend. Genau genommen standen für dieses Portrait einer Stadt, drei Städte zur Verfügung. Kiew, Moskau und Odessa, die er bildlich zu einer verdichtet.
Vertov fand, dass sich der Film von der Erählstruktur des Theaters und der Literatur lösen muss und die Wahrheit nur durch die Bilder sprechen soll. Jedoch entwickelt auch Vertov ein Narrativ, genau genommen sogar zwei. Einmal das Narrativ über das wirken einer Großstadt, einen Tag lang und das Narrativ der Dokumentation darüber. Denn man sieht auch immer wieder den Kameramann und wie die beiden filmen. Er thematisiert sich dabei selbst und es gibt auch immer wieder Aufnahmen vom Schneideraum. Vertov hat dabei alles genutzt was die damalige Technik zuließ. Parallelmontagen, Splitscreens, Überblendungen und noch vieles mehr. In einer Stunde zeigt er die komplette Möglichkeiten des Films auf. Gerade die Parallelmontagen sind teilweise tiefst beeindruckend. An einer Stelle sind immer wieder im Wechsel Aufnahmen einer Geburt, einer Beerdigung und einer Hochzeit zu sehen. Auch das langsame Erwachen einer Frau aus dem nächtlichen Schlaf, im Wechsel mit dem Erwachen der Stadt, gibt uns einen sehr persönlichen Blick.
Der Mann mit der Kamera ist von 1929, dieses sei noch einmal erwähnt. Dennoch ist es das innovativste, radikal experimentellste und bildlich beeindruckendste, das ich seit langer Zeit gesehen habe.
Da fällt mir die Serie Flash Gordon ein. Nach unseren heutigen Sehgewohnheiten wirkt das sehr exotisch.
Und vor einigen Jahren hatte Vox glaube ich die Serie, Der Wolf mit dem Kind, gezeigt. Alle Folgen eine Nacht lang. Eine japanische Serie aus den 70er, spielt glaube ich zur Edo-Zeit, also etwa 17/18. Jahrhundert. Ein Samurai reist durch Japan um sich natürlich zu rächen, teilt jedes mal die Reihen wie Moses das Rote Meer und zieht dabei die ganze Zeit einen dicken Jungen im Bollerwagen hinter sich her. Das passiert jede Folge. Viel gesprochen wird auch nicht. Ich war aber irgendwie fasziniert und habe die Serie die komplette Nacht durchgesehen.
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Zuletzt sah ich den Film vor über 10 Jahren, habe ihn jetzt extra noch einmal gesehen und ich war überrascht wie viel noch hängen geblieben ist. Eigentlich gehört Titan A.E. zu den, Kann man mal gucken und dann wieder vergessen-Filmen.
Damals wurde der Film mit seiner Mischung aus CGI und Zeichentrick-Sequenzen groß angekündigt. Das CGI sieht nach 20 Jahren nicht mehr so beeindruckend aus. Aber es sieht nicht künstlicher aus als die Effekte bei den meisten Filmen heute und es ist auch weniger CGI vorhanden, als in einem durchschnittlichen Marvelfilm. Da es auch ein Zeichentrickfilm ist, fügt sich die Künstlichkeit im gesamten Film auch viel besser ein, als es bei der Vermischung mit realen Szenen oft der Fall ist.
Die Erde wird im frühen 31. Jahrhundert von den sogenannten Dredge vernichtet, weil die Menschheit eine bahnbrechende Entdeckung welche die Dredge bedrohen könnte, macht. 15 Jahre später ist die Menschheit im Universum verstreut und der Sohn des Wissenschaftlers, der die Titan konstruierte, ein Raumschiff das Leben neu ordnen und entstehen lassen kann, arbeitet auf einer Raumstation. Dann kommen neue und alte Bekannte, eine Schießerei und auf geht es zur interstellaren Schnitzeljagd auf der Suche nach der Titan. Ende.
Die Story ist schnell erzählt und auch die Tiefe der einzelnen Charaktere passt auf einem Glückskeks. Also keine Story, keine Charaktere und zum Teil lahme Witze.
Dennoch hatte ich viel Spaß bei dem Film. der Soundtrack ist rockig, das war noch die Zeit als Alternative und New Metal groß war und ich dachte an den Sound von Roadrunner Records. Die Actiosequenzen ziehen sich nicht wie Kaugummi über gefühlte 10 Stunden und die sind gut dargestellt. Konnte der Action gut folgen ohne das Gefühl zu haben gleich einen epileptischen Anfall zu kriegen. Der Film verplempert auch nicht viel Zeit mit Handlung die keine ist oder mit Vorgeschichten welche die Figuren auch nicht interessanter machen. Die Geschichte wird auch straff in 90 Minuten erzählt und mehr Zeit ist auch nicht nötig für die Art von Filmen. Damit macht Titan A.E. vieles richtig, was heutige Blockbuster falsch machen und das dann noch auf über 2 Stunden ausdehnen.
Titan A.E. ist kurzweilige Unterhaltung und es hat auch wieder Spaß gemacht den Film zu schauen, habe mich keine Sekunde gelangweilt.