kronenhummer - Kommentare
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Alle Kommentare von kronenhummer
Daniel - Der Zauberer wird offensichtlich nicht als Komödie eingestuft, zu lachen gab es dennoch mehr als genug. Und mit 0,3 Community-Bewertung ist der Platz wohl auch zweifellos ;-)
MyVideo – Zufallsfundstücke, die Erste: „Zirri, das Wolkenschaf“
So, in nächster Zeit werde ich mir nach Lust und Laune immer mal wieder komplett zufällige Filme aus dem kostenlosen Angebot oben genannter Website gönnen. Komme was wolle…
Den Auftakt macht ein Film, dessen Zielgruppe ich nun wahrlich nicht mehr entspreche, sondern seit ca. 15 bis 20 Jahren verlassen habe. Ein Kinderfilm aus deutschen Landen, der definitiv auch nur in dieser Zielgruppe funktionieren kann: Die kleine „Schiene“ macht Ferien bei ihren Großeltern auf dem Land, erlebt allerhand Abenteuer und trifft auf ein Wolkenschaf, das vom Himmel herabgefallen ist.
Eine im Grunde recht niedliche Geschichte, aber leider enttäuschend umgesetzt. Über schablonenhafte Charaktere, überdrehte Darsteller, eine etwas konzeptlos erzählte Geschichte bis hin zu einem wirklich mies animierten Schaf (regelmäßig halten die Akteure das Schaf so, als wenn die Hände durch den Körper des Schafes gestoßen wären…) stören doch einige Aspekte dieses DEFA-Spätwerkes den zielgruppenfremden Zuschauer.
R.I.P
Ist es eigentlich Zufall, dass ausgerechnet heute Arte ihren letzten Film "Die Swingmädchen" zeigt? Oder haben die tatsächlich so schnell ihr Programm angepasst, um einen 3,5-Stünder zu bringen?
e s a r i n t u l o m d p c f B
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E
e s a r I
e s a r i N
e s a r i n t u l o m D
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e s a r i n t U
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e s a r i n t u l o m d p c f b v h g j q z y x K
E
e s a r i N
e s a r i n t u l o m D
Naja, so atemberaubend wie der freie Fall, der just vor Tatort-Beginn in der Wüste rund um Roswell endete, war dieser Tatort keineswegs. Aber im freien Fall hat sich der Kieler Tatort gegenüber dem Vorgänger durchaus bewegt – auch wenn ich bezweifle, dass der Titel dieses suggerieren wollte.
Borowski bekommt es hier mit einem Mord an einem Journalisten zu tun und trifft dabei auf ein Umfeld rund um machtbesessene, vordergründig kühle, berechnende und gewollt unsympathisch wirkende Politiker, abgebrühte Talkshow-Moderatorinnen und Indizien rund um den Mord an Uwe Barschel vor 25 Jahren. Konnte ich mit der Charakterzeichnung wenig anfangen, mich aber doch damit arrangieren, wirkte die Verbindung mit dem Fall rund um Uwe Barschel doch leider eher lächerlich. Zugegeben, ein geschicktes Mittel, um Interesse an diesem Tatort zu wecken, war die Einbindung dieses schon legendären realen Falls definitiv. Doch genau dieser Quotenfang war über den gesamten Tatort zu spüren, wird zwar allerhand rund um Uwe Barschel vorgebracht und fleißig Verschwörungstheorien und Diskussionsthemen geweckt, letztlich bleibt das Ganze doch völlig unspannend und driftet dabei auch gerne mal an den Rande des Lächerlichen ab – und leider auch darüber hinaus. Einzig die gewagte Darstellung des BND fand ich hier mutig und gelungen, die sonstige Aufarbeitung des Falls „Barschel“ war es nicht.
Während das Barschel-Gerede so mit der Zeit durchaus nervt, wird der aktuelle Fall mehr am Rande abgearbeitet. Und auch das leider reichlich lieblos, war die Ermittlung und vor allem die Auflösung doch arg trivial und früh vorhersehbar. Dass man in diesem Tatort tatsächlich mal kaum mit den persönlichen Problemen der Ermittler konfrontiert wird, was ich sonst durchaus mal schätze, hier auch eher unglücklich. Gerade nach dem letzten Fall sollte hier mehr kommen, als die recht sachlich gehaltene Auszugsdiskussion. Brandts Krankheit kommt hier außer dreimaliger textlicher Erwähnung gleich gar nicht vor.
Und vor allem: Wenn der letzte Tatort gerade mal fünf Wochen vorher läuft und mit einem Cliffhanger erster Güte endet, dann muss man zwar nicht zwangsläufig die Geschichte weiterschreiben, aber dieses gänzlich unbeachtet zu lassen, empfand ich auch mehr als unglücklich.
So betreibt Borowski leider mal wieder Niveaulimbo und zeigt nach vielen gelungenen Tatorten mal wieder ein Exemplar, dass den Möglichkeiten des Kieler Ermittlungsteams nicht gerecht wird. Schade, das war nichts.
Zitat Dr. Uwe Boll bei Roche&Böhmermann: "Sinnloser Zombie-Film. Totale Scheiße"
Großartig :)
Ja, ich geb es zu: Bei Jasmin Schwiers bin ich voreingenommen. Darf man(n) ja auch durchaus mal sein. Sonst hätte ich mir wohl kaum eine deutsche Komödie wie diese angesehen.
Klar ist das Ganze phasenweise irgendwie kitschig, vorhersehbar und manchmal platt, vor allem, wenn „Rat mal, wer zur Hochzeit kommt“ dem großen Ereignis spürbar näher rückt und das Drama in den Vordergrund tritt. Doch davor kann diese Familienkomödie mit Culture Clash-Einschlag wirklich überraschen, ist sowohl das Zusammentreffen der Eltern als auch der verschiedenen Kulturen herrlich zynisch und überdreht geraten und ist mitunter überraschend absurd.
Nette, sympathische Unterhaltung rund um die Probleme des Erwachsenwerdens, die sich jedoch immer wieder selbst im Weg steht. Die Geschichte rund um Alex, der nach der Trennung seiner Eltern mit seiner Mutter und deren neuen Freund von Bremen nach Kent zieht und dort auch die Tochter des Freundes sowie eine junge Engländerin kennenlernt, ist nicht neu und nicht überraschend, aber gefällig erzählt und mit einigen netten Ideen gespickt. Manches funktioniert gut, manches wirkt aber doch leider arg holprig und gewollt. So ist das Schauspiel und die Dialoge mitunter sicher etwas hölzern geraten, die zweisprachige Umsetzung jedoch ambitioniert.
„Summertime Blues“ kann man sich mal ansehen und unterhält, ist jedoch auch schnell wieder vergessen.
Von Ben Kingsley, Jennifer Connelly und Co brillant geschauspielert und von Vadim Perelman sehr düster und atmosphärisch inszeniert, erzählt „Das Haus aus Sand und Nebel“ eine bedrückende und tragische Geschichte rund um ein Haus und seine Bewohner, bei der der Zuschauer nie ein sonderlich hoffnungsvolles Gefühl vermittelt wird.
Dabei nimmt sich der Film die Zeit, die er benötigt, um seine Charaktere entsprechend zu würdigen und ein Bild der Bewohner zu zeichnen, das erstaunlich vielschichtig ist. Da ist die chaotische und wenig strukturierte, emotionale Kathy, die Mahnungen der Stadt geflissentlich ignoriert bis es zur, wenn auch irrtümlichen, Pfändung ihres Hauses kommt. Auf der anderen Seite lernen wir Colonel Behrani kennen, der das gepfändete Haus weit unter Marktwert erwirbt und Profit daraus schlagen möchte. Doch statt der scheinbaren Geldgier werden schnell weit tiefer gehende Beweggründe ersichtlich, die dem Zuschauer die persönliche Entscheidung, für wen man hier sein soll, wirklich schwer machen. Diese Vielschichtigkeit und die damit verbundene Personenkonstellation rund um Kathy, Behrani, seine Familie, den örtlichen Polizisten und den Staat ist Perelman wirklich herausragend gelungen und definitiv die Stärke des Filmes.
Doch trotzdessen wurde ich nie ganz warm mit dem Film, da mich ständig das Gefühl umgab, dass das Ganze doch etwas zu gewollt konstruiert erschien. Mag die Pfändung auch ein Irrtum gewesen sein, so ist es für mich doch zu weit hergeholt, dass direkt ein Haus gepfändet wird, wenn zweifellos auch mit anderen Gegenständen die Schuld hätte beglichen werden können. Genau wie Perelman hier für mich somit im Sinne der Geschichte etwas übers Ziel hinaus schießt, zieht sich dieses radikale Überzeichnen von Entscheidungen und Situationen leider auch durch den weiteren Film und macht – zumindest für mich – so einen Teil der Atmosphäre schnell wieder zunichte.
Auch wenn ich mit Sigmar Solbach nicht wirklich was anfangen kann, musste ich doch bei dem Thema irgendwie an Dr. Stefan Frank, den Arzt, dem die Frauen vertrauen, denken...
„Untreu“ erzählt wahrlich keine neue und auch keine sonderlich überragende Geschichte. Angesichts dessen, dass es sich um ein Remake handelt, keine besonders faszinierende Erkenntnis. Eine Frau betrügt ihren Mann. Dieser wird misstrauisch und findet heraus, wer der junge Liebhaber seiner Frau ist und ergreift Konsequenzen.
In der ersten Hälfte nicht wirklich begeisternd, von den Szenen mit Milf Diane Lane mal abgesehen, wird aus dem Erotik-/Familiendrama der ersten Hälfte schließlich ein Thriller, der zumindest zeitweise Atmosphäre aufbauen kann, den man jedoch schnell wieder vergisst und letztendlich doch nur durch Diane Lane wirklich punktet, während Richard Gere und Oliver Martinez in ihren Rollen eher blass bleiben, wobei dieses wohl primär den Rollen und der Story geschuldet ist.
Zwei Jahre habe ich „Gesprengte Ketten“ vor mir hergeschoben. Zwei Jahre liegt die DVD herum, doch einlassen konnte ich mich auf diese fast drei dramatischen Stunden lange Zeit nicht. Nie war ich in der richtigen Stimmung, immer dachte ich, die fast drei Stunden würden zu lang werden. Immer hatte ich Bedenken, diesen Klassiker mit Legende McQueen (und etlichen weiteren großartigen Darstellern) nicht entsprechend würdigen zu können.
Endlich habe ich ihn gesehen und frage mich nun, warum ich so lange gewartet habe. Großartig, hochspannend und zu keiner Zeit auch nur ansatzweise langatmig, überzeugt „Gesprengte Ketten“ beinahe von der ersten bis zur letzten Minute. Einzig der ein oder andere Moment der verschiedenen Verfolgungsjagden kann nicht ganz mit den atmosphärischen und wirklich nahe gegenden Momenten im Gefangenenlager mithalten.
Von wirklich, meist etwas unterschwelligen, humorvollen Momenten, die eine derartige Geschichte nicht erwarten lässt, bis zu tragischen Entwicklungen und menschlichen Tragödien finden sich in den 172 Minuten Film, die nicht länger als manch Neunzigminüter wirken, alle Elemente der menschlichen Gefühlswelt wieder. Und doch wirkt keines davon aufgesetzt. So muss großartiges Kino sein.
Ach, Lars Becker, was hast du bloß gemacht? Wie heißt es so schön: Schuster, bleib bei deinen Leisten!
Der Mann, den man für viele grandiose Fernsehkrimis (Nachtschicht, Tatort Der Weg ins Paradies) kennt, darf sich für einmal im Komödien-Genre versuchen und verfilmt dabei die Geschichte eines Mannes, der unverhofft wie die Jungfrau zum Kind kommt – auch wenn sicher vieles ist, aber dieses so gar nicht…
Ken Duken, Cosma Shiva Hagen, Uwe Ochsenknecht und ein großartiger Bjarne Mädel, sogar HP Baxxter geben sich die Ehre und versuchen der Komödie ihre Lacher zu entlocken. Mädel gelingt das immerhin manchmal, aber sonst ist „Schief gewickelt“ ein ziemlich müder Aufguss, der zwar zu keiner Zeit schmerzt, aber auch nur äußerst mäßig unterhält. Da helfen auch die reihenweisen Twists der Story nicht, vor allem, wenn diese so komplett überraschungsfrei und erwartbar sind wie hier.
So ist „Schief gewickelt“ leider nichts anderes als TV-Unterhaltung der seichtesten ZDF-Sorte. Nett, harmlos und zum abschalten gedacht, aber nicht für die große Unterhaltung.
Ein Bourne, der zu jedem Zeitpunkt versucht klar zu stellen, dass er ein Bourne-Film ist – und es irgendwie doch nicht ist.
Mit Jeremy Renner als Aaron Cross begleiten wir hier, parallel zu konservierten Handlungen aus der Jagd nach Jason Bourne, einen weiteren Vertreter der US-Geheimprogramme für menschliche Wunderwaffen und erfahren mehr über die Hintergründe und Vorgehensweisen der Programme, die einen größeren Umfang einnehmen, als dieses aus den drei „originalen“ Vertretern erkennbar wird.
Dabei ist vieles wie gewohnt: Der Kampf eines Einzelnen gegen das System, eingefangen in üblicher lebendiger Handkamera und geprägt durch spannende Kämpfe und Verfolgungsjagden. Das hat was von Best-of-Bourne und kann gerade in der actiongeladenen zweiten Hälfte unterhalten, während die erste Hälfte doch unter einigen Längen leidet und Leerlauf bietet, der die Schwächen der Story noch stärker aufzeigt.
Auch wenn Jeremy Renner nie ganz den Eindruck ablegen kann, für das Programm eigentlich zu alt zu wirken, kämpft er sich doch souverän in Bourne-Manie durch den Film. Die andauernden Verweise auf die parallel laufende Bourne-Story wirken jedoch eher zwanghaft und helfen dem Film nur eingeschränkt. So macht die Action im Bourne Vermächtnis durchaus Spaß, doch die Atmosphäre und Spannung der ersten drei Teile baut dieser leider zu keiner Zeit auf.
btw: Bei Platz 4-8 sind nur 4 Namen für 5 Plätze! Richtig so?
Yeah, Heimatpreis! :D
Glückwunsch an alle Gewinner, es gab wirklich viele tolle Texte zu lesen!
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, finde es aber alles in allem eine sehr gelungene Auswahl. Von meinen 13 geherzten Texten (Ja, ich war streng...) sind nur 2 nicht weiter (Von Tarkovsky zu OC California / Stell dir vor, das Flugzeug stürzt ab...) und gleichzeitig nur zwei Texte weiter, die ich unter 6/10 Pkt. eingereiht habe (aus Höflichkeit verschweige ich diese mal) - damit kann ich leben :)
Jetzt freue ich mich auf die Jury-Entscheidung (wähle weise Joey! ;) ), die Preisvergabe und die Bekanntgabe der Schreiberlinge!
Der Bremer Tatort wie man ihn kennt: wenig überragend. Da half es dann auch nichts, dass man angesichts des 15jährigen Jubiläums statt der sonst eher hausbackenen Krimikost dieses Mal ein Kammerspiel fernab der klassischen Ermittlungen.
Mit viel Geschreie, einer mal wieder über allem stehenden Lürsen und einer reichlich schrägen Dorf-/Hochzeitsgesellschaft erleben wir ein wirres und ziemlich unglaubwürdiges Krimiprodukt, dass abseits seines misslungenen Drehbuches (und in Ansätzen auch dort) aber gar nicht mal durchgängig misslungen ist. Die Story rund um die Aufklärung eines längst vergangenen Falles kann nicht überzeugen, doch die dahinter liegenden Ansätze rund um den Ausbruch aus der Jugend und dem Dorf können zumindest mäßig punkten.
Denis Moschitto und sogar Ferris MC als Geiselnehmer machen ihre Rolle trotz viel Geschreie und lächerlicher Ausbrüche gefällig, während die Ermittler mit ihrer ignoranten Art wieder einmal nerven und vor Unfähigkeit strotzen. Dafür sind die Atmosphäre des düsteren Dorfes und die musikalische Untermalung durchaus gelungen, was den Film, der in der zweiten Hälfte zwar nicht gerade an Realismus, aber zumindest doch an Spannung zulegt, jedoch auch nicht vor der Durchschnittlichkeit retten.
Blutarmer Horrorfilm der harmlosen und schnell zu vergessenden Sorte. Mäßige Story, die nicht überrascht, aber doch den einen oder anderen brauchbaren Schocker bietet. Kann man sich ansehen, muss man aber keineswegs.
Egal wer den Job übernimmt, hat das wirklich irgendein Zuschauer aktiv eingefordert oder müssen die Verantwortlichen noch schnell das GEZ-Budget ausnutzen, um zukünftig nicht gekürzt zu werden?
Völlig unnötig...
„Ich bin kein schlechter Mensch“
Das ist der Satz, der im Zentrum des neuen Kieler Tatorts steht, hört man ihn doch aus mehreren Mündern und zu unterschiedlichen Anlässen, doch immer als Aussage zu einer bedeutenden menschlichen Entwicklung. Hört man diesen Satz aus dem Mund von Kommissar Borowski, so kommen keine wirklichen Zweifel am Wahrheitsgehalt auf, aus dem Mund eines Mörders und Psychopathen kommt diesem Satz gleichzeitig eine ganz andere Bedeutung zu Teil.
Dass jemand, der Menschen tötet, in fremde Wohnungen einbricht und Kinder entführt, kein schlechter Mensch sein soll, klingt erst einmal unglaubwürdig. Doch so wie man Kai Korthals kennen gelernt hat, möchte man ihm diesen Satz auch irgendwie glauben. Ein Mensch, beziehungsunfähig und doch irgendwie nur auf der Suche nach menschlicher Nähe. Ein Mensch, der seinen „Opfern“ eigentlich nur Gutes tun möchte und doch das Gegenteil erreicht. Durch seine Gefühle getrieben und doch höchst analytisch und strukturiert vorgehend, lernen wir einen Menschen kennen, mit dem man trotz aller seiner Taten regelrecht Mitleid, in gewisser Weise sogar Sympathie empfinden kann. Dass diese Charakterzeichnung so gut gelungen ist, ist dabei dem tollen Schauspiel Lars Eidingers zu verdanken, aber auch Alvarts gelungener filmischer Umsetzung zu verdanken.
Darüber hinaus hat Alvart einen Tatort kreiert, der, wie schon bei „Borowski und der coole Hund“, von der Norm abweicht und den „klassischen“ Tatort-Zuschauer mal wieder fordern und vielleicht auch etwas verstören wird. Früh lernen wir den Täter kennen, erfahren viel über seine Handlungen, lernen ihn persönlich kennen. Aber in diesem düsteren und tristen Borowski-Tatort werden wir auch mit vielen schwer wirkenden Nebengeschichten konfrontiert: der Einsamkeit, die nicht nur dem Täter zu schaffen macht, der Krankheit Sarah Brandts und ihrem Kampf um das, was ihr in ihrem Leben etwas bedeutet, dem vermutlichen Abschied eines alten Freundes.
„Borowski und der stille Gast“ ist trotz Täterkenntnis von Beginn an spannend und stets überaus atmosphärisch, ist jedoch stets an der Grenze überinszeniert zu wirken. Gerade am Beginn und am Ende wird diese Grenze überschritten und auch der ein oder andere unnötige Logikfehler (erst gegen die Tür hämmern und dann weiter mit gedämpfter Stimme reden?!) verhindern jedoch, dass wir hier ein absolutes Highlight erleben. Über die Notwendigkeit des Cliffhangers am Ende mag man diskutieren, Potential für eine weitere Folge ist jedoch definitiv gegeben.
Zu Beginn etwas holprig, aber danach verdammt atmosphärisch und trotz bekanntem Täter wirklich spannend. Ein Psychopath und Mörder, mit dem man Mitleid empfindet, dass er einem fast sympathisch wird und stark erzählte Nebengeschichten!
Puh, die Frau kann ganz schön anstrengend sein...
Eigentlich ist mir Anna Fischer ja sympathisch, obwohl die Stimme nervt. Hier nervt die Stimme nicht, dafür der restliche Auftritt...
Vögel attackieren scheinbar grundlos die Bewohner einer Kleinstadt. Ja, die Geschichte kennt man irgendwo her – und es steht wohl außer Zweifel, dass Sheldon Wilson sich bei Hitchcock inspirieren ließ. Und ja, ein Low-Budget-Remake eines Hitchcock-Klassikers kann kaum wirklich gut werden. Wirklich übel nehmen kann ich dem Regisseur seinen Horror-Film-Versuch jedoch auch nicht.
„Kaw“ ist zweifellos mit identischer Grundstory gesegnet, doch darüber hinaus durchaus eigenständig weiterentwickelt bzw. abgewandelt. Die eigenen Story-Ideen sind dabei durchaus ambitioniert, wie vieles in diesem Tierhorror, aber häufig auch ziemlicher Humbug, der zudem noch recht banal umgesetzt wurde. Charaktere, Dialoge und Aktionen wirken zweifellos häufig eher lächerlich denn atmosphärisch oder stimmungsvoll. Aber eins muss man diesem B-Movie lassen, hin und wieder kommt dann doch ein recht gut gelungener Schock- und Horrormoment durch.
So scheitert „Kaw“ zwar zweifellos am großen Vorbild, doch solange man nicht jeden Krimi, in dem ein Mord durch eine Schusswaffe passiert, als Ideenklau ansieht, sollte man auch hier Gnade walten lassen, so viele Tierarten gibt es nun mal auch nicht auf der Welt. Und noch weniger davon taugen als Horror-Objekte.
Bei Leibe kein guter Film, doch hat man das auch schon schlimmer gesehen.
Achja, nicht zu vergessen: Im November gibt es den dann auch tatsächlich im Rahmen der monatlichen Arte-Stummfilm-Vorführung im TV zu betrachten!