kronenhummer - Kommentare
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Alle Kommentare von kronenhummer
Mit „Der zerrissene Vorhang“ führt uns Hitchcock hinter den eisernen Vorhang, in die gute alte DDR, oder zumindest in seine Vorstellung dessen. Mit namhafter internationaler als auch deutscher Besetzung hat Hitchcock eigentlich gute Grundlagen für einen spannenden Spionagethriller geschaffen. Nichtsdestotrotz will „Der zerrissene Vorhang“ nicht so recht zünden, vielmehr bekommt man sogar das Gefühl, dass der gute Alfred sich an diesem Thema verhoben hat.
Phasenweise in üblicher Manier hochspannend inszeniert (Busfahrt, Bauernhaus) wirkt vieles doch beinahe lächerlich. Sei es der Auftritt komplett unnötiger Personen, nervige Running Gags, fragwürdige Handlungen der Protagonisten oder doch arg einfach strukturierte Aktionen, all das ist ungewohnt und wenig überzeugend. Schade, begann Hitchcock DDR-Thriller doch durchaus vielversprechend, kann dieses Niveau jedoch bis auf wenige Lichtblicke nicht über den film bestätigen.
Toller Artikel! Neulich erst beiden Bonner Stummfilmtagen gesehen, wobei der Kontrast zum vorher laufenden Chaplin-Kurzfilm schon extrem war.
Die Geschichte ist auf jeden Fall extrem beeindruckend und hängt lange nach. War auf jeden Fall nach dem Film ein wenig sprachlos...
Illegaler Reptilienzoo trifft auf Möchtegern-Polizisten trifft auf Transvestiten-Juwelendiebe mit Problemen bezüglich häuslicher Gewalt. Was absurd klingt, ist eigentlich auch völlig absurd. „Wir sind die Polizei“ schafft es jedoch in eindrucksvoller und sogar ziemlich glaubhafter Art und Weise ein überzeugendes Konstrukt aus diesen verschiedenen Handlungszweigen zu bilden.
Hervorragend besetzt und erstrangig geschauspielert gelingt „Wir sind die Polizei“ dabei höchste Fernseh-Unterhaltung. Spannende Krimi-Action, die die Handlungszweige nach und nach zusammenführt, trifft auf kurzweiligen Humor. Großartig!
Internationale Stummfilmtage Bonn, Montag, 20.08.2012, die Erste:
Die Erweiterung des Stummfilm-Horizontes geht weiter mit einem eigenartigen Werk aus Dänemark und einer ganz besonderen Präsentation eben dieses Werkes. „Die weiße Sklavin“ ist ein Film, aus einer Zeit, in der der Langfilm gerade das Laufen lernte, stammt er doch aus dem Jahr 1911.
Betrachtet man die Geschichte so ist doch alles darin vorhanden, was man heute noch erwartet: Liebesgeschichte, rasante Verfolgungsjagden, Kriminalität und Gewalt. Erstaunlich aktuelle Thematiken, die für die damalige Zeit wohl auch durchaus angemessen umgesetzt sind. Trotz allem war „Die weiße Sklavin“ alles andere als ein Stummfilmhighlight für mich, ist diese Umsetzung doch aus heutiger Sicht und auch im Vergleich mit anderen Filmen aus ferner Vergangenheit doch sehr einfach und sehr unausgegoren geraten.
Trotz allem war „Die weiße Sklavin“ sehr unterhaltsam, was vor allem daran lag, dass dieser Stummfilm in besonderer Form präsentiert wurde. Wie früher häufiger üblich, war die Erzählung alles andere als stumm, sondern wurde durch einen Filmerzähler begleitet. Das rheinische Humor-Urgestein Norbert Alich präsentierte diesen Film in einer herrlich sarkastischen Art, die diese dramatische Geschichte zwar nicht der Lächerlichkeit preis gab, aber in eine astreine Komödie verwandelte, in der wir es mit einem Lenin mit Haaren zu tun bekamen, darauf hingewiesen wurden, dass Fahrer ihre eigentlich zur Entführung gedachte Maske auch am Steuer auflassen, es zur damaligen Zeit keinerlei Parkplatzprobleme gab und eine Ohnmacht mit ein paar Tröpfchen Wasser mit Sicherheit behoben werden kann.
Internationale Stummfilmtage Bonn, Samstag, 25.08.2012, die Zweite:
Mein letzter Film während der Stummfilmtage sollte gleichzeitig die erste Erfahrung mit Buster Keaton werden und beginnt dabei überraschender Weise in Farbe. Angesichts der damals sehr teuren Farbverfilmung sind jedoch nur die ersten Minuten farbig, um anschließend wieder in schwarz-weiß zu erscheinen, welches dem Spaß jedoch keinen Abbruch tut.
Angesichts des deutschen Titels ist schwer zu erkennen, dass Keaton es hier mit einer Vielzahl an Bräuten zu tun bekommt, was wenig verwundert, versucht er doch mit allen Mitteln bis zum Abend seines 27. Geburtstages verheiratet zu sein. Dabei darf er sich jedoch mit etlichen Schwierigkeiten herumschlagen, sei es mit missglückter Kommunikation, Problemen beim Autofahren, Verwechslung potentieller Kandidatinnen oder der Flucht vor einer tosenden Meute voller potentieller Gattinnen. All das ist wirklich großartig inszeniert und bietet Pointen und Lacher am Fließband. Vor allem die Verfolgungsjagd ist dabei so herrlich überspitzt und temporeich dargestellt, dass „Seven Chances“ zu einem absoluten Highlight verkommt, bei dem sich wohl auch „Takeshis Castle“ zumindest bei einer Aufgabe inspiriert haben dürfte. Wenn man bedenkt, dass dieser Film nicht zu Keatons eigenen Lieblingen gehörte, weckt das natürlich das Interesse an seinem Werk noch viel mehr. Schließlich ist „Seven Chances“ eine wirklich großartige Komödie, die keiner Worte bedarf, obgleich auch die Zwischentexte äußerst prägnant gelungen sind, und trotzdem in jeder Pointe sitzen.
So stellt der letzte Stummfilmbesuch gleichzeitig einen krönenden Abschluss meiner Besuche dar.
Internationale Stummfilmtage Bonn, Samstag, 25.08.2012, die Erste:
Vierter Besuch bei den Bonner Stummfilmtagen. Der Samstag stand dabei völlig unter dem inoffiziellen Thementag „Bräute“ und unter dem Zeichen großer Stars der vergangenen Zeit.
Im ersten Film des Abends sollte primär Marlene Dietrich für Zuschauerinteresse sorgen, die hier, noch vor ihrem großen Durchbruch, eine unglückliche Braut darstellt und dabei auf Willi Forst als Baron von Geldern, einen reichen, nennen wir ihn, „Charmeur“ trifft, der hier die Frauen reihenweise betört, bis er seine große Liebe trifft, die aber leider auf dem Weg zu ihrer arrangierten Hochzeit ist.
Soweit so gut, über das dabei dargestellte Frauenbild will ich jetzt mal nicht weiter diskutieren, auch wenn es mir sogar aus damaliger Zeit ziemlich naiv und zurückgeblieben vorkam. Mehr gestört hat mich jedoch die Gesamtgestaltung der Geschichte, die doch arg konstruiert wirkte und abseits der Brautgeschichte auch etliche, mehr oder weniger glücklich zusammengefügte Geschichten aus dem „Vorleben“ des Barons eingebunden hatte.
Für mich ist „Gefahren der Brautzeit“ so, wie auch die Darstellung der Dietrich, nicht mehr als durchschnittliche Unterhaltung, die vor allem durch ihre gekünstelt wirkende Geschichte viel einbüßt.
Ich bevorzuge da ja den "Nachfolger" ;-)
Internationale Stummfilmtage Bonn, Mittwoch, 22.08.2012, die Zweite:
Arnold Fanck und die Verfilmung der Geschehnisse der olympischen Winterspiele 1928, darum ging es im Hauptfilm.
Eingeleitet mit einem Vorwort des Enkelsohns des berühmten Bergfilmers wurde die Weltpremiere der Rekonstruktion dieses Filmes präsentiert. Mit nur zwei Kameras sind hier 30.000 Meter Film entstanden, die in nur 17 Tagen vom Ende der Winterspiele bis zur Premiere auf ansprechende Länge gekürzt werden mussten. Fanck musste hierzu die letzten 72 Stunden vor Abgabe ohne Schlaf durcharbeiten um fertig zu werden. Die Premiere verschlief er leider, da er anschließend vor Übermüdung 40 Stunden am Stück schlief und nicht wach zu bekommen war.
Herausgekommen ist ein souveränes Werk, das den Geist der Winterspiele durchaus gelungen einfängt. Bilder vom Eishockey, Eisschnell- und Eiskunstlauf, Langlauf und Skispringen zu teils abenteuerlichen Bedingungen (da soll sich heute nochmal einer über zu tiefe Loipen beim Langlauf beschweren…), vom Skeleton und Bobsport im Eiskanal von Sankt Moritz und von vergessenen Sportarten, wie dem Pferderennen auf schneebedeckter Rennbahn sind dokumentatorisch gut eingefangen. Begeistern kann „Das weiße Stadion“ jedoch vor allem dann, wenn Fanck sich inszenatorisch ausleben kann. So finden sich immer wieder beeindruckende Landschaftsaufnahmen und noch stärkere Zeitlupen, der jeweiligen Sportarten, die die Atmosphäre auch ohne Ton, gut einfangen.
Komplett fesseln kann diese Dokumentation zwar nicht, die Gestaltung ist jedoch zugegeben so, wie es auch heute noch häufig erlebt werden kann und wirkt doch erstaunlich zeitgemäß.
Internationale Stummfilmtage Bonn, Mittwoch, 22.08.2012, die Erste:
Mit Spannung hatte ich den Mittwoch erwartet. Es sollte der wohl bekannteste und gleichzeitig älteste Film der Stummfilmtage präsentiert werden. „Die Reise zum Mond“, Mélies wegbereitender Stummfilmklassiker, der landläufig als der erste Science-Fiction-Film gilt.
Untermalt mit erfreulich unauffälliger musikalischer Untermalung und begleitet durch eine Filmerklärerin, konnte die handkolorierte und restaurierte Version betrachtet werden.
Einen solchen Film heutzutage angemessen zu bewerten ist wohl kaum möglich.
Möglicherweise etwas naiv wirkend in der Erzählung, beeindruckt das Ganze dennoch. Zu sehen, welche Ideen die Menschen weit vor den ersten Reisen ins All vom Mond und der Raumfahrt hatten, ist allemal interessant. Knapp bekleidete Damen, wild umher hüpfende Außerirdische und eine recht interessante Gestaltung der Rakete, die die Gelehrten auf den Mond schoss, sind aber durchaus amüsant.
Und die Anekdote, dass in der Restauration die französische Flagge einfach mal in den spanischen Farben nachkoloriert wurde, sowieso.
Interessant. Gestern erst auf Leinwand begutachten dürfen :)
Internationale Stummfilmtage Bonn, Montag, 20.08.2012, die Zweite: (Teil 1 folgt wenn der Film übertragen ist)
Im zweiten Film des Abends gab es einen der größten, kleinen Stars des Stummfilm-Zeitalters zu betrachten: Mary Pickford, America’s Sweetheart, das auch mit 27 Jahren in diesem Film ein junges Mädchen darstellte. Eine Rolle, die Pickford nie wirklich ablegen sollte.
„Das Waisenkind“ ist seichte Unterhaltung, wie sie im Buche steht. Streiche im Waisenhaus, die Hoffnung auf ein besseres Leben, Herausforderungen des Erwachsenwerdens und eine kleine Liebesgeschichte prägen die Geschichte rund um Pickford als Waisenkind, dass dank eines unbekannten Gönners die Chance bekommt, eine gute Schulbildung zu genießen und etwas aus ihrem Leben zu machen.
Ein bisschen kitschig, manchmal auch sehr kitschig, wenn die kleinen Waisenkinder plötzlich im Engelskostüm ihre Pfeile abschießen, aber mitunter auch mit sehr passenden Zwischentexten versehen, die deutlich machen, dass auch die moralische Aussagekraft der Geschichte nicht unterschätzt werden sollte, ist „Daddy-Long-Legs“, wie der Originaltitel lautet, ordentlich, aber kein absolutes Stummfilmhighlight.
Warum Mary Pickford America‘s Sweetheart genannt wurde, ist jedoch auch nach diesem Film und ihren doch sehr verspielten, bezaubernden Auftritten durchaus verständlich.
Schöne Liste, wobei man bei den Stummfilmen dann auch direkt die Einschränkung auf das Jahrzehnt hätte weglassen können...
Und thematisch perfekt passend zu den aktuellen Bonner Stummfilmtagen, bei denen aber aus der obigen Liste leider nur einer, nämlich Oktober, laufen wird.
Allerdings kein Wunder, wenn die Hälfte der Filme noch neu angelegt werden musste ;-)
Internationale Stummfilmtage Bonn, Freitag, 17.08.2012, die Zweite:
Nach Chaplins Darstellung der Arbeitswelt sollte es mit 133 Minuten intensiven Minuten der harten Arbeitswelt im Berlin der Weimarer Republik weitergehen. Nach einer leichtfüßigen Komödie sollte ein äußerst bedrückendes und eindrucksvolles Drama folgen, welches auch mit entsprechender Musik untermalt werden sollte.
„Mutter Krausens Fahrt ins Glück“ schildert die Situation einer Familie im Berliner Wedding. Auf engem Raum leben Mutter Krause mit Tochter, Sohn, Untermieter mit Frau und Kind. Geld wird verdient mit Prostitution, Kleinkriminalität und dem Austragen von Zeitungen. Das Leben im Berlin der Weimarer Republik war wahrlich kein einfaches.
Vermischt „Mutter Krausens Fahrt ins Glück“ die Geschichte der Familie mit realen Aufnahmen vom Berliner Straßenleben, nimmt dieser Film phasenweise beinahe dokumentatorische Züge an und kann so einen zutiefst realistischen Eindruck vermitteln. Für die deutlich erkennbare politische Aussage, die dieser Film vermitteln soll, ist dieses natürlich sehr geschickt gewählt. Nicht umsonst war dieser einer der ersten Filme, die im NS-Regime verboten und bis auf wenige Kopien vernichtet wurden.
Doch 133 Minuten Stummfilm, die anfangs noch stellenweise amüsant, später aber zutiefst erschütternd und deprimierend und auf jeden Fall beeindruckend sind, können sehr lang werden. Vor allem dann, wenn ein Film, wie hier, nicht immer seinen Fluss behält, sondern doch phasenweise sperrig und irgendwie zusammengewürfelt daher kommt. So hat man sich dann doch den letzten der sieben Akte herbeigesehnt, um anschließend noch einige Zeit schockiert und beeindruckt dazusitzen.
Filmisch durchaus gelungen und schauspielerisch vor allem dank Alexandra Schmitt als Mutter Krause ganz stark, gelingt Jutzi mit Sicherheit so aufzurütteln, wie er es wollte und mit Sicherheit von den Regierungen der 20er und 30er Jahre nicht gern gesehen war. Aber er zeigt mit „Mutter Krausens Fahrt ins Glück“ auch heute noch ein gelungenes Abbild der damaligen Zeit, dass die Situation verständlich macht.
Eindrucksvoll, dramatisch – und im November auf Arte auch im Television zu begutachten.
Internationale Stummfilmtage Bonn, Freitag, 17.08.2012, die Erste:
Mein erster Stummfilm auf Leinwand und mit Livemusik. Unter freiem, sternenklarem Himmel im Hof der Bonner Universität bekommt diese, wohlgemerkt kostenlose (!), Darstellung eine ganz besondere Atmosphäre. Zweifellos eine filmische Erfahrung, die man sich durchaus mal gönnen sollte. Geht offenbar nicht nur mir so, 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn waren die 1.500 Plätze belegt, 200 Leute warteten danach noch auf Einlass, falls Leute zwischen Vor- und Hauptfilm gehen sollten.
Ein Kurzfilm von Charlie Chaplin, dem Mann, der bekanntlich keine Worte braucht um seinen Humor zu vermitteln, war somit mein Einstieg in die Welt des Stummfilms. Lohntag, sein letzter Kurzfilm, bevor er sich der langen Geschichten widmete und ein Film, dessen Arrangement ihn selbst äußerst zufriedenstellte. Und nicht nur ihn, sondern auch das Publikum – und auch mich.
„Lohntag“ braucht keine Worte. Dank der Mimik und Gestik von Chaplin und seinen Schauspielerkollegen wird all das übermittelt, was übermittelt werden muss. Ein Humor, der auch 90 Jahre später noch immer funktioniert. Pointen, die aufs Feinste abgestimmt sind und auch mit der Musik punktgenau passen, all das ist hier gut gelöst. Egal ob Chaplin von seiner herrschsüchtigen Frau verfolgt wird, ballettähnliche Einlagen auf der Baustelle fabriziert oder sich mit seinem Vorarbeiter anlegt, machen diese 23 Minuten viel Spaß und verlieren einzig durch die teilweise doch etwas zu häufige Wiederholung der selben Pointe etwas an Fahrt.
Doch für den Einstieg in den Stummfilm ein leichtfüßiger und unterhaltsamer, mehr als sehenswerter Beginn.
Ähm?! ...
Endlich mal ein Film, bei dem man bedenkenlos "Kein Interesse" klicken kann...
Zweifellos ein starkes Stück deutscher Filmgeschichte. „Unter den Brücken“ schafft es eindrucksvoll mit einfachen Mitteln eine einfache und doch so starke Geschichte zu erzählen. Starke Szenen und eine gelungene Erzählung runden den sehenswerten Film ab, dem man in keiner Situation anmerkt, dass hier der Weltkrieg in seiner Hochphase stand. Vielleicht macht genau dieses den Film so beeindruckend. Einzig die, gerade zu Beginn, schlechte Akustik, bei der von den Dialogen kaum etwas zu verstehen war, während die Hintergrundmusik sich sehr in den Vordergrund drängte, trübte das Filmvergnügen ein wenig.
Es ist kalt in der verschneiten Winterlandschaft Utahs. Verdammt kalt, so kalt, dass die Seen zugefroren sind und die Waffen bis zur Nutzlosigkeit einfrieren, wenn man sie nicht entsprechend schützt. Das muss auch der neue Sheriff in Snowhill lernen, einem Dorf, dessen Name Programm ist.
Doch die Kälte und Härte der Landschaft ist nicht das Einzige, das einen in „Leichen pflastern seinen Weg“ erschaudern und erzittern lässt. Ein Film, der so untypisch er in seiner Szenerie ist, doch so kompromisslos und absolut beeindruckend ist er doch in seiner Umsetzung. Dabei bedarf „Leichen pflastern seinen Weg“ keiner großen Worte, sind doch die Taten umso schockierender und fesselnder. Mit Jean-Louis Trintignant, der es schafft ohne ein einziges Wort eine unglaubliche Präsenz zu zeigen, auf Rächer der einen Seite und dem legendären Klaus Kinski als gewissenloser Kopfgeldjäger auf der anderen Seite finden sich hier zwei Gegenspieler, die eindrucksvoller kaum sein könnten.
So kann die Intensität des Schauspieles, untermalt durch die westerntypischen malerischen und hier doch so kühlen Bilder und Morricones Score ein Filmerlebnis schaffen, dass einen schockiert und sprachlos zurücklässt und über die manchmal doch etwas einfach gehaltene Erzählung hinwegsehen lässt. Was hängen bleibt, ist die pure Gewalt, die Kompromisslosigkeit, die Hoffnungslosigkeit und der Realismus. Und nicht zuletzt die Kälte – in jeder Hinsicht.
Ich finde, da habt ihr würdige Kandidaten gefunden. Macht die Auswahl aber nicht leichter ;-)
Das ist es, das lang erwartete Ende von Nolans fulminanter Batman-Trilogie. Nach dem großartigen Kampf gegen den Joker und seinem Rückzug aus dem Superheldengeschäft bekommt Batman es nun acht (Film-)Jahre später mit Bane zu tun. Und genau dort findet sich auch schon ein Kernproblem, denn dieses Riesenbaby mit Atemmaske wirkt als Villain zwar mächtig, aber doch gleichzeitig stets ein wenig lächerlich. Nichtsdestotrotz schafft Bane es, Gotham City wieder zu einem Ort zu machen, in dem die Gewalt überhand gewinnt.
Kann das Drehbuch hierbei nicht vollends überzeugen und kommt die teilweise etwas zusammengewürfelte Story doch arg vorhersehbar und überraschungsfrei daher, ist Nolans Inszenierung wie auch die schauspielerischen Leistungen hochklassig. Beeindruckende Bilder, atemberaubende Szenen, manch nett pointierter Dialog und ein gelungener Score können dabei ebenso punkten, wie die Darsteller, die mit Ausnahme von Tom Hardy, dessen Bane-Darstellung aus vielen Gründen etwas enttäuscht, sehr gute Leistungen zeigen. Von Christian Bale, Michael Caine und Morgan Freeman ist nichts anderes zu erwarten, Joseph Gordon-Levitt als Star der jungen Riege spielt hier auch auf gewohntem Level und auch die Cotillard spielt ihre Rolle gelungen. Doch eine Ebene höher sind hier für mich – erwartungsgemäß – Gary Oldman und beinahe unglaublicher Weise Anne Hathaway anzusiedeln. Letztere passt nicht nur optisch derart hervorragend in ihr Leder-Outfit, dass ein Catwoman-Film tatsächlich erstrebenswert sein könnte.
„The Dark Knight Rises“ ist ein sehenswerter Blockbuster mit Unterhaltungsqualitäten, der die knapp 3 Stunden im Kinosessel durchaus rechtfertigt, kann aber den Vorgaben des Vorgängers nur schwerlich gerecht werden. Auch wenn der ganz große Abschluss ausbleibt, hat Nolan mit „TDKR“ ein würdiges, wenn auch vielleicht etwas zu hollywoodeskes Ende geschaffen.
Hmm, 5 von gesehen - fehlen also noch fünf :)
Battlefield Earth zur Parodie zu erklären, das hat aber definitiv was :D
The Big Lebowski würde hier auch noch gut reinpassen. Schließlich bittet der Dude extra darum, dass er nochmal nachsehen darf ;-)
Französische Filme stehen für Anspruch und meist recht eigenartige und künstlerisch anstrengende Ideen. Gerade in der Schulzeit wurde man gerne mit solchen Filmen regelrecht belästigt. Nun gut, die Schulzeit liegt nun doch schon einige Jahre zurück, aber mit „Willkommen bei den Sch’tis“ wäre die Schädigung durch den französischen Schulunterricht vermutlich weit geringer ausgefallen.
Die Geschichte rund um den strafversetzten Postboten, der sich mit den Eigenheiten des französischen Nordens auseinandersetzen muss, ist nette und gefällige, harmlose Unterhaltung und bietet doch gleichzeitig genug Diskussionsstoff rund um Kulturen, Regionen, Vorurteile und Toleranz – Themen, die jeder Lehrer zu Genüge anprangert und zu diskutieren pflegt.
Philippe Abrams aus der Provence darf dabei den kalten Norden Frankreichs kennenlernen. Die Region der Sch’tis: Menschen, die eine ganz eigene französische Mundart pflegen, dauernd betrunken sind und deren durschnittliche Temperaturen dem Mont Blanc kaum nachstehen. So kennt zumindest der Rest Frankreichs die Region Nord-Pas-de-Calais. Und wie die meisten Franzosen hat auch Abrams nicht die geringste Lust sich eines Besseren belehren zu lassen.
Mit vielen gelungen Übertreibungen dieser Eigenarten und einem wirklich gefälligen schwarzen, miesepetrigen Humor bringt und Dany Boon seine Heimat jedoch durchaus sympathisch näher und erzeugt einige Lacher. Der zweite, klamaukige Humoraspekt ist der immer wiederkehrende Witz der eigenartigen Aussprache und der besonderen Wortwahl der Einheimischen. Und so unverständlich die Aussprache mitunter ist, so absolut nervig wird dieser Akzent-Witz mitunter auch.
Doch alles in allem ist „Willkommen bei den Sch’tis“ nette und harmlose Unterhaltung aus dem eigenartigen Nachbarland, die eine Region zeigt, die vom Flair zwar weit weniger malerisch dargestellt wird, als die gar nicht so weit entfernte namensgebende belgische Stadt von „In Bruges“, aber vom Flair, den Vorlieben und der Landschaft beinahe zwangsläufig an diesen Film erinnert. Und nicht zuletzt auch zeigt, welche schönen Verwendungszwecke so ein Belfried doch auch bieten kann.
"Jeder hat als angemeldeter User nur einmal die Möglichkeit, den mp-Like-Button für jeden Artikel zu nutzen."
Wie ist das zu verstehen? Wenn man einen Text einmal geliket hat und dann nach Lektüre weiterer Texte dieser doch nicht mehr gut genug erscheinen sollte, ist dann ein zweites Nutzen in Form des Dislikens also nicht mehr möglich?
Und sein unsägliches "Psycho" wurde geflissentlich unterschlagen ;-)
Schöne Liste. Aber das selbst bei der niedrigen Grenze von 1000 Bewertungen ein Film wie "Charade" aufgrund der Bewertungen herausfällt, ist beinahe tragisch. Mit 7,7 wäre der ja gut dabei. Also Leute, schnell sehen und bewerten, damit die 1000 erreicht wird.
Aber vielleicht gilt der ja als Geheimtipp. Wenn denn mal das Bewertungsnirvana weggelassen werden sollte...