kronenhummer - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+17 Kommentare
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+16 Kommentare
-
The White LotusThe White Lotus ist eine Drama aus dem Jahr 2021 von Mike White mit Jennifer Coolidge und Natasha Rothwell.+14 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning184 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina151 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines119 Vormerkungen
Alle Kommentare von kronenhummer
Vertigo – lat. für Schwindel. Schwindelig, dass kann einem bei Vertigo sicherlich werden. Schon zu Beginn im Intro, welches durch seltsame drehende Figuren verschiedener Art gekennzeichnet ist, aber auch im weiteren Film, vor allem dann, wenn man wie „Scottie“ Ferguson so seine Probleme mit der Höhe hat. Auch manch verwirrender Moment kann hierzu zusätzlich beitragen, wobei dabei auch schnell die Frage aufkommt, ob einem eher vor Verwirrung schwindelig wird oder man hier schlichtweg angeschwindelt wird. „Vertigo“ zeigt, wie ein vermeintlich eigenartiger Filmtitel doch in vielschichtiger Art und Weise den dahinterliegenden Film überzeugend charakterisieren kann.
Doch trotz allem: dieser Hitchcock hat mich nicht überzeugt. Die mysteriösen Ansätze hatten durchaus etwas, aber Spannung und wirklich dauerhafte Überraschungsmomente habe ich hier vermisst. Zu Beginn schafft es Hitchcock hier sicherlich noch, eine mysteriöse und damit verbundene spannende Handlung rund um eine besessene junge Frau zu stricken, der sich ein unter Höhenangst leidender Detektiv annehmen soll. Doch irgendwann wurde mir dieses zu vorhersehbar, zu einfach.
„Vertigo“ ist bei weitem kein schlechter Film. Aber wenn mich bei einem Hitchcock-Film selbst der penetrante Score des sonst großartigen Bernard Herrmann nervt, dann hat ein Film es schwer. Dazu kommt hier auch noch eine Charakterisierung der Hitchcock-typischen „edler Gentleman trifft naive Blondine“-Beziehung, die extremer, stereotyper, platter wirkt, als man dieses sonst gewohnt ist.
„Vertigo“ ist sicherlich in vielen Teilen ein gewagtes und auch teilweise gelungenes Experiment des Mannes, der hier nach wenigen Minuten durch das Bild huscht. Leider ist „Vertigo“ für mich aber auch ein Thriller, der sich durch seine fehlende Spannung, seine Vorhersehbarkeit, seine Platituden kennzeichnet.
Vielleicht hat Vertigos eigentliche Bedeutung sich mir nicht erschlossen, vielleicht hatte ich auch falsche Erwartungen angesichts der Namen und der Vorhersage von 8,5. Aber letztendlich hat „Vertigo“ vor allem eines: Er hat mich (leider) enttäuscht.
Tatort? Nein, ein Tatort ist das hier definitiv nicht. Muss er ja auch gar nicht unbedingt sein. Ein Tatort darf auch gerne mal anders sein, darf sich etwas trauen, darf Konventionen sprengen. Ohnehin gab es in der letzten Zeit viele solcher Experimente, der alternativen Tatorte, die sich etwas trauen, die mehr sein wollen, als ein einfacher deutscher TV-Krimi: Münsteraner Komödien, Kieler Schweden-Krimis, modische Frankfurter und jetzt eben auch den hessischen LKA-Ermittler mit Hirntumor. Zwischendurch gab es ja dann auch noch den völlig durchgeknallten Münchner Polizeiruf mit Döner-Tänzen…
Aber zurück zu dem hessischen Ermittler mit Hirntumor, Felix Murot. Eingeführt mit einem Intro, dass direkt klar macht, dass „Das Dorf“ mehr – oder etwas anderes – sein will, als eine bloße Tatort-Folge. Und dieses Intro, so anders, so stilvoll, gefällt durchaus. Murot und sein Hirntumor (untrennbar und durchaus innig miteinander verbunden) geraten irgendwie in ein etwas eigenwilliges Dorf und kommen von dort auch erstmal nicht mehr so recht weg. Ein Dorf mit lauter eingeborenen Bewohnern und einem Schlossherren und regelrechten Dorfpaten, der ebenso eigensinnig und mysteriös erscheinen möchte, wie seine stillen und ergebenen Gefolgsleute. Möchte, wohlgemerkt, denn gelingen kann dieses nicht durchgängig.
Klassische Ermittlungsarbeit sucht man in diesem Nicht-Tatort vergeblich. So bleibt es nicht aus, dass auch die klassissche Krimi-Spannung nicht wirklich vorhanden ist. Stattdessen Diskussionen über den Wert des Menschen und der Versuch Murots hinter die Geheimnisse dieses Dorfes zu kommen, ohne selbst zu einem Dorfgeheimnis zu werden. Wirklich geheimnisvoll und spannend waren diese Geheimnisse aber nicht wirklich. Da bleibt es auch nicht aus, dass zwischendurch mit der fehlenden Spannung auch das Interesse an „Das Dorf“ schwindet und sich Längen einstellen.
Dass von Dohnanyi auch Anleihen bei „Twin Peaks“ genommen hat, ist natürlich für einen Tatort auch eine Revolution. Nicht nur das Dorf und seine Bewohner wirken wie „Twin Peaks“ in halbherzig. Traumsequenzen, verursacht durch den Tumor oder manch Medikament, enthält dieser Nicht-Tatort auch noch – und zwar wirklich großartige. Tanzeinlagen zu „Ballroom Blitz“ oder die singenden Kessler-Zwillinge sind allerdings definitiv so durchgeknallt, dass man einfach nur noch fassungslos da sitzt und sich fragt, was das gerade soll.
„Das Dorf“ ist gewagte Unterhaltung für den Sonntagabend. Wenn man bereit ist, sich für diesen Retro-Chic in der Aufmachung, Anleihen von Twin Peaks und einer eigenartigen Atmosphäre herzugeben, dann kann einem das auch wirklich gefallen. Nicht alles davon ist gelungen, manches dafür umso mehr. Aber eines hätten die Macher leider nicht ganz vergessen sollen: Sonntagabend-Krimi-Unterhaltung erfordert immer noch eines: Spannung. Und die hat mir hier leider zu sehr gefehlt. Schade.
Einsilbig, rätselhaft, eigenwillig – so kennt man sie, die klassischen Westernhelden. Tom Horn war nicht wirklich ein Held, mit Sicherheit nicht. Tom Horn hat nach seinen eigenen Regeln gespielt und sich niemandem rechtfertigt.
Einsilbig, rätselhaft, eigenwillig – Attribute, die man auch immer wieder mit einem Schauspieler verbunden hat: Steve McQueen. Insofern ist McQueen eigentlich die perfekte Besetzung für Tom Horn. Dazu ein Richard Farnsworth als sein treuer Freund verspricht die Besetzung wahrlich großartiges. Doch wie dieser ganze eigenwillige Film bleiben selbst diese beiden Schauspieler hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Eigenwillig ist auch der Film. Immer wieder gibt es starke Momente, klasse inszenierte Gefechte, gute Szenen mit dem Titelcharakter. Doch auch vieles, was so gar nicht passen wollte. Längen, fragwürdige Dialoge, sprunghafte Inszenierungen und eine halbherzige und seltsame, auch sogar nicht zu McQueen passende Lovestory.
So bleibt „Tom Horn“ ein Western, der nicht wirklich schlecht ist, aber doch angesichts einiger Ansätze und vor allem der Besetzung enttäuscht. In Erinnerung bleibt hier nicht viel, vielleicht mit Ausnahme des beeindruckenden Nutzens des sogenannten Schwiegermutterpferds: „Du setzt deine Schwiegermutter drauf, der Gaul reitet in die Berge und kommt garantiert allein zurück.“
Die Top Five der Filme, die die Liebe zur Musik in sich tragen? „High Fidelity“ wäre ohne Zweifel aus dieser Liste nicht wegzudenken.
Nick Hornby hat die Vorlage zu diesem Film geschaffen, der vor musikalischen Bezügen regelrecht überfüllt ist und dabei lockerleicht und doch nahezu philosophisch die Lebensgeschichte Rob Gordons erzählt: Plattenladenbesitzer, DJ, mit seinen Beziehungen nicht immer glücklich und vor allem Musikvernarrt. Unterstützt wird er von zwei ebenso vernarrten Sidekicks, toll gespielt von Jack Black und Todd Louiso.
„Mein Lieblingsbuch ist Johnny Cashs Autobiographie „Cash“ von Johnny Cash.“
Die Philosophie der Musik und wie diese für die einzelnen Phasen eines Lebens und für einzelne Stimmungslagen stehen können, das ist hier wirklich großartig umgesetzt. Aber auch die eigentliche Geschichte, die Verarbeitung von Robs gescheiterten Beziehungen, die Beobachtung seines eigenen Erkenntnisprozesses ist hier stimmig und erfrischend umgesetzt.
Trotz allem hat es gedauert, bis „High Fidelity“ mich gepackt hat. Lange fand ich diesen Film zwar nett erzählt, doch wirklich begeistern konnte er mich nicht. Und auch mit der Erzählweise, den ständigen Kommentaren von Rob, tat ich mich schwer. Doch mit dem Ende konnte „High Fidelity“ konnte ich mich der Wirkung dieser Ode an die Musik nicht mehr entziehen. Hier wurde wirklich gefühlvoll, stimmig und schön eine klasse Botschaft überbracht, über die es sich nachzudenken lohnt.
Wie wäre der Soundtrack deines Lebens?
Wunderschönes romantisches Melodram, das einen alleine schon durch die klassische Hintergrundmusik in Gefühlen schwelgen lässt. Durch die Grenzen überschreitende Liebe der beiden Hauptpersonen wird dieses dann noch weiter gestützt.
Doch das eigentliche Highlight ist die hiermit verbundene Kritik an der Gesellschaft der 50er Jahre. Unheimlich eindringlich und dennoch nicht beherrschend, zeigt „Was der Himmel erlaubt“ der prüden und im Klassendenken verbohrten Gesellschaft seine Grenzen auf und macht deutlich, was wirklich wichtig ist.
„Niemand außer mir tötet Harry Potter!“
Mit HP 7.1 ist Potter definitiv erwachsen geworden. Nicht nur die Charaktere und ihre Darsteller, sondern auch die filmische Umsetzung ist dementsprechend gesetzt, stimmungsvoll und düster geraten. Schon mit dem Beginn wird dieses sehr schnell deutlich.
Mit Teil 7 kann sich ein Film – oder besser können sich zwei Filme – das erste Mal die Zeit für die Geschichte nehmen die auch die Buchvorlage hat. Die finanziellen Hintergründe dessen sollen hier nicht diskutiert werden, bieten aber Chance und Risiko zugleich. Der siebte Teil lässt der Story die Zeit sich zu entwickeln, Zeit viele kleine Handlungen, die alle mehr oder weniger bedeutsam für das große Ganze sind, zu erzählen. Zeit Atmosphäre zu schaffen und die Geschichte wirklich nachhaltig zu entwickeln. Aber auch Zeit für eine gewisse Langatmigkeit, die mitunter spürbar ist.
Teil 7 ist auch ein Film der Abschiede. Nicht nur einmal müssen die Protagonisten sich von wichtigen Personen ihres Lebens, ob geliebt oder nicht, verabschieden. Diese Abschiede prägen das stimmungsvolle Bild dieses Filmes.
Aber gleichzeitig wird in Teil 7.1 überdeutlich, dass es eben nur ein „halber Film“ ist, ein Film, der das große Ende nur vorbereitet. Vieles beginnt, aber nichts endet. Das Interesse auf die Umsetzung des Endes ist aber definitiv geweckt.
Everybody's heard about the bird !
Bird bird bird, the bird is the word !
Ach nee, das gehört hier ja gar nicht hin, also ernsthaft…
„Die Vögel“ – der Film, der meine Begeisterung für Alfred Hitchcock schürte. Und gleichzeitig immer noch Hitchcocks Bester für mich.
Angefangen mit einem netten kleinen Streich in einer Zoohandlung, entwickelt sich eine Handlung, die all das vereint, was Hitchcock auszeichnet. Tippi Hedren, die für mich als klassische Hitchcock-Blondine eine großartige Präsenz zeigen darf, alias Melanie Daniels trifft hier auf Rod Taylor alias Mitch Brenner, den Hitchcock-typischen gewieften Gentleman und Retter armer Blondinen. Wunderbare Dialoge, nette kleine Anekdoten und die Frage, wer hier wem einen Streich spielt, folgen. Harmlos, aber gewitzt und humorvoll.
Doch bei einem Hitchcock kann es natürlich nicht so harmlos bleiben. Die Reise in das malerische kleine Fischerdörfchen Bodega Bay beginnt und es halten dort nicht nur die lieblichen Sperlingspapageien aus der Zoohandlung Einzug sondern auch allerhand Möwen und Krähen. Und mit diesen die so einmalige Spannung. Langsam keimt diese auf und ist dabei doch so unglaublich präsent, ohne den Rahmen zu vergessen. Nette Dialoge, feine kleine Nebencharaktere unter den Dorfbewohnern und eine aufkeimende Romanze, finden ebenso Platz in diesem Meisterwerk, ohne dass dieses überhandnimmt oder der Film überladen wirkt. Nebenbei darf auch der klassische Mutter-Konflikt nicht fehlen, der hier ebenfalls sehr feinsinnig und subtil, aber doch eindeutig, inszeniert wird.
Mehr als in vielen anderen seiner Filme setzt der Meister hier nicht nur auf die Spannung sondern auch auf Schockmomente, die auch heutzutage noch viel mehr schocken können als jeder moderne CGI-Horror. Pickende Vögel, brennende Autos und der Fund so manches Opfers kommen so überraschend, dass man auch beim x-ten Schauen dieses Filmes noch geschockt wird. Selbst wenn die titelgebenden Gefieder mal gezeigt werden, wie diese ruhig da sitzen, kann diese Beklemmung nicht gelöst werden.
Hitchcock erklärt uns nicht, warum all das geschieht. Das ist auch nicht der Sinn dieses Filmes. Sind es diese fremdartigen Vögel, die nicht in das Terrain der heimischen Vögel eindringen sollen? Ist es gar Melanie Daniels selbst? Sind es schlichtweg irgendwelche Naturphänomene? Hitchcock lässt uns hier ohne Erklärung zurück und es ist gerade richtig so. Denn auch dieses schafft eine zusätzliche Spannung und schafft es, dass man sich nicht nur dem puren Horror hingibt, sondern sich selbst Gedanken macht, was dahintersteckt. Während, aber auch nach dem Film.
Nach einem Film, der ein Meisterwerk ist. Ein Film, der zeigt, wie ein Film sein muss.
Scheiß auf Logik und Realismus!
„Transporter – The Mission“ bietet 90 Minuten No Brainer Action vom Feinsten mit einem Jason Statham in Bestform. Die Action-Szenen, die zwar mitunter völlig überzeichnet sind, sind wirklich klasse inszeniert, so dass man die einfach gehaltene Story keineswegs übelnimmt, sondern einfach nur Spaß an den bildgewaltigen Actionszenen und den prägnanten Sprüchen Stathams hat.
„Wir können alles, außer Hochdeutsch!“
Wenn ein Krimi mit diesen Worten endet, ist klar, dass das Lokalkolorit doch eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Allerdings sollte einem das auch schon in den 90 vorangegangenen Minuten aufgefallen sein, denn die Akustik dieses Schwaben-Krimis ist nicht einfach, hat aber definitiv seinen Charme. Und dem Krimi-Vergnügen tut dieses wahrlich keinen Abbruch, die richtige Mischung zwischen Mundart und bundesweitem Verständnis ist geglückt.
Wenn dann auch noch der Fall an sich weitestgehend geglückt ist, kommt eben ein sehenswerter Tatort raus. Kein Meilenstein, sondern ein Tatort mit einer gelungenen Mischung aus Spannung, Humor und Anspruch. Eine relativ klassische Geschichte mit Familienfehden, Dorfstreitigkeiten und geheimnisvollen Machenschaften, die zwar schon nach 20 Minuten 4 Verdächtige klassisch nach und nach eingeführt hat, aber dennoch eine spannende Storyentwicklung mit interessanter Auflösung und netten Nebenhandlungen bietet.
Sorry, aber das war mir zu billig und ideenlos…
Szenen aus dem Original nachzudrehen ohne jeglichen parodistischen Ansatz oder Weiterentwicklung auf Basis des Originals, das ist so wahrlich nicht meines.
Wieder mal ein alter Hitchcock, aber einer der anders ist. „Im Schatten des Zweifels“ ist nicht primär als Thriller auf Hochspannung gemünzt. Viel mehr zeigt Hitchcock hier eine überaus interessante und doch weitestgehend kurzweilige Charakter- und Familienstudie, bei der die Spannung zwar hinten an steht, aber dennoch auch seine Momente hat.
Eine amerikanische Durchschnittsfamilie – oder doch nicht? Immerhin ist Onkel Charles zu Gast, der sonst nur selten zu sehen ist. Und mit ihm sind allerhand Überraschungen in der Heimatstadt seiner Familie eingekehrt. Interessante Spielchen rund um die bröckelnde Fassade und die dunkle Hintergrundgeschichte hinter diesem Besuch werden in der Folge gekonnt vom Meister inszeniert. Der ständige Kampf mit dem eigenen Gewissen, dem Vertrauen in den Menschen und dem Schutz der Familie nimmt sich Hitchcock gut an. Die klassischen Hitchcock-Momente fehlen bis auf das starke Ende weitestgehend, so dass die Gefahr der Langatmigkeit mitunter gegeben ist, doch nicht nur die Intensität der Story, sondern auch die kleinen aber feinen Ideen am Rande (vor allem die tollen Diskussionen über die ideale Mord-Variante) sorgen für eine doch vorhandene überzeugende Kurzweiligkeit.
7915 km. Die Distanz der letzten afrikanischen Ausgabe der wohl größten motorsportlichen Herausforderung, die es gibt: der Rallye Dakar. Mensch und Maschine wird hier jedes Jahr wieder über rund 2 Wochen in der afrikanischen Wüste alles abverlangt. Nichts desto trotz: die Rallye Dakar ist ein Traum für jeden Motorsportbegeisterten, aber gleichzeitig auch nur einen Schritt entfernt von dem größten Alptraum den man erleben kann.
7915 km ist auch der Name dieser Dokumentation. Doch nicht die Dakar, sondern die Menschen, die dort, in der afrikanischen Wüste leben, stehen im Vordergrund – die Rallye ist nur der Aufhänger. Und genau hier beginnt das große Problem, das ich mit dieser Dokumentation hatte. Eine Dokumentation über das Leben in der Sahara ist das Eine. Das hat mit Sicherheit auch seine Berechtigung. Doch genau dann soll eben nicht die Rallye Dakar thematisch vorgeschoben, als Aufhänger benutzt werden. Hier hatte ich vielmehr den Eindruck, dass mit Hilfe dieses Themas die Zuschauer geködert werden sollten, um eine relativ inhaltsleere und unzusammenhängende Dokumentation über einzelne afrikanische Themen zu präsentieren.
So ist die Dokumentation selbst gar nicht mal sonderlich schlecht. Die verwendete Erzählweise, komplett ohne übergeordnete Erzählung, sondern nur durch die Kommentare der Einheimischen ist durchaus eindrucksvoll. Durch den O-Ton, der nur durch Untertitel unterstützt wird, ist dieses äußerst authentisch und bringt die Probleme und Sichtweisen gut zur Geltung, gleichzeitig jedoch so anstrengend, dass es wirklich schwer ist, am Ball zu bleiben.
Nikolaus Geyrhalter hat es verstanden, Aufmerksamkeit zu erregen. Die Dokumentation selbst trägt hierzu allerdings nur wenig bei, sondern ist ein reichlich durchschnittliches Exemplar seiner Art.
Es gibt nicht viele dieser Filme. Filme, die eigentlich nicht viel erzählen und doch so unendlich bewegend, so außerordentlich mitreißend sind. Filme, die eben absolut gigantisch sind.
„Absolute Giganten“ ist die Geschichte einer Freundschaft. Der letzten Nacht dieser Freundschaft in seiner unbekümmerten, in seiner puren Form, bevor Floyd (Ruhe in Frieden, Frank Giering) dieses Leben hinter sich lässt und sich alles verändern wird. Eine Freundschaft zwischen drei einfachen Hamburger Jungs, eingefangen in tollen und unheimlich bewegenden Bildern der Hamburger Nacht und mit einem unaufdringlichen, aber doch unglaublich eindringlichen Soundtrack versehen. Dieses macht „Absolute Giganten“ zu mehr als einem Film über die Freundschaft, es ist ein Film über das Leben, über die Veränderung und irgendwie auch ein Film über Hamburg.
Melancholisch und traurig rührt „Absolute Giganten“ zu Tränen, um direkt wieder eine Lebensfreude und einen Humor zu vermitteln, der einem ein Lächeln auf das Gesicht zaubert. Dazu kommt die wohl prägendste Verfilmung eines Kicker-Spieles, die man sich nur vorstellen kann. Großartig – und nur einer von diesen vielen kleinen Einfällen rund um Floyd, Ricco und Walter.
Es fällt mir schwer, wirklich in Worte zu fassen, was diesen Film ausmacht. „Absolute Giganten“ ist vielleicht nicht perfekt, vielleicht auch nicht die große Story. Aber er prägt, er lässt einen fasziniert, beeindruckt und irgendwie auch unsicher und verwirrt zurück. „Absolute Giganten“ ist einfach bewegend.
Uninteressant, das trifft „Dirty Dancing“ wohl wirklich gut. Als Tanz- und als Liebesfilm Kult, kann sich mir diese Bezeichnung weder im einen noch im anderen Genre wirklich erschließen.
Man erwartet nun von einem solchen Film sicherlich keine hochintelligente Figurenkonstellation, keine brillant ausgeprägte Story und keine atemberaubenden technischen Raffinessen. Davon kann auch „Dirty Dancing“ nur wenig bieten.
Stattdessen erwartet man gute Musik, schmissige Tanzeinlagen, eine gute Chemie zwischen den Charakteren und vor allem romantische Momente. Doch auch davon war bei „Dirty Dancing“ weniger zu spüren, als nötig wäre, um hier einen guten Film zu bieten. Alles irgendwie vorhanden, aber auch alles irgendwie nur halbherzig.
Aber immerhin hätte ich jetzt mal wieder Hunger auf Wassermelone…
Wetten, dass...? an sich hat sich wohl schon lange überlebt und wirkt selbst beim Rentnersender ZDF nicht mehr so richtig frisch. Joko und Klaas wären an sich spannend zu erleben, aber können wohl leider auch nur scheitern. Mit dem sonstigen ZDF-Kader wird es weiterhin gänzlich uninteressant bleiben.
Alternativ könnte ich mir auch Bernd das Brot als Moderator vorstellen...
„In honesty
It's been a while
Since we had reason left to smile
Hello sunshine
Come into my life”
Ein junges Mädchen stirbt in einem Autounfall. Der unschuldige Fahrer beschließt ihre Mutter zu besuchen und trifft auf etwas, das er nicht erwartet hat. Eine autistische Mutter, die einen ganz eigenen Weg findet, um mit dem Tod ihrer Tochter umzugehen. Und Kleinstadtbewohner verschiedenster Art, die sich mit diesem Weg erwartet schwer tun.
Man könnte unendlich traurig sein. Zeitweise war ich es auch. Und dann gibt es doch wieder diese Momente voller Hoffnung, Freude, so unglaublich lebensbejahend, so unglaublich schön. Vor allem die Beerdigung und die dabei erzählte Bildergeschichte zeigen diese Dualität in ihrer vollen Ausprägung. Die Autismus-Geschichte wirkt dabei mehr unterstützend, denn tragend, wenn auch von Weaver weitestgehend stark dargestellt, gefährdet aber gleichzeitig die Grundthematik.
„Snow Cake“ ist ein kleiner, aber feiner Film, der Tragik und Komik überzeugend verbindet. Ruhig, nachdenklich, schön.
Das Duo selbst kann sich definitiv zu einem der absoluten Top-Teams entwickeln. Die machen schon Spaß und sind trotzdem nicht platt.
Was an diesem Fall jedoch letztendlich so ungewöhnlich gewesen sein soll, hat sich mir nicht erschlossen. Fand den Fall letztendlich sehr unspektakulär und auch nicht wirklich neu und überraschend. Mit den Bremern oder den Leipziger Ermittlern wäre das am Ende definitiv unterdurchschnittlich gewesen...
Unspektakulärer Fall eines spektakulären Tatort-Duos. Ein Bundeswehrsoldat auf dem Weg nach Hause wird im Nachtzug tot aufgefunden und ein Mann flüchtet aus dem stoppenden Zug. Die folgende Verfolgungsjagd war dann noch das rasanteste dieses sonst wirklich mittelmäßigen Falles, der sich moralisch der Diskussion um die gerechte Bezahlung von den armen Soldaten, die ja kaum für ihre Familie sorgen können, dreht. Immerhin ist auch diese Thematik recht unspektakulär und damit immerhin nicht mit der Moralkeule ausgebreitet worden.
Alles in allem also ein wirklich mäßiger Tatort, wäre da nicht das wirklich stimmige neue Frankfurter Tatort-Duo. Einmal mehr wurde gut mit den Gegensätzlichkeiten von Steier und Mey gespielt und insbesondere die sehr unkonventionelle Art Meys unterhaltend eingebunden. Der dazu passende Kleidungsstil scheint sich schon zu einem Art Running Gag des Frankfurter Tatorts zu entwickeln, denn eine Ermittlerin ohne Hose sieht man ja sonst eher selten.
Queen Latifah ist nicht lustig, Steve Martin in Hauptrollen auch schon lange nicht mehr. „Haus über Kopf“ ist ein nerviges, vorhersehbares, albernes und klischeebeladenes Vehikel, dass jedoch genau aus den Gegensätzen dieser beiden Hauptcharaktere seinen Witz gewinnen will – und damit natürlich völlig scheitert. Der Untertetel „Betreten auf eigene Gefahr“ hätte auch für das Ansehen Warnung genug sein müssen, obwohl gerade die Kämpfe sowie der ein oder andere Nebencharakter (Betty White & Angus T. Jones!) noch die Highlights des Filmes sind.
Der neue Mann für "Wetten, dass...?" ? So absurd, so lustig, so traurig - aber die Vorstellung hat was :D
http://www.stern.de/kultur/tv/wetten-dass-suche-nach-neuem-gottschalk-wird-zur-farce-1753262.html
Harmlose, aber wirklich sympathische und durchaus auch lustige Komödie rund um das klassische Thema Kind oder Karriere. Absolut erstklassig besetzt und einfach perfekte Unterhaltung für den entspannten Sonntagnachmittag. Trotz aller Vorhersehbarkeit ist die Geschichte einfach wunderbar liebevoll umgesetzt.
Ein Stummfilm aus den 20er Jahren,der das Stadtleben bei einsetzendem und anhaltendem Regen schildert. Eine Herausforderung an heutige Sehgewohnheiten, die höchste Konzentration abverlangt, aber gerade durch seine völlige Stille mit seinen eigentlich alltäglichen Bildern fesselt. Eindrucksvoll.
Manhattan der 20er Jahre. Dargestellt in etwas, das nicht viel mehr als eine lose Bilderfolge unterbrochen durch Erläuterungstexte ist, aber tatsächlich teilweise eindrucksvolle Aufnahmen zeigt.
Ein kaltes Buffet auf einer noch warmen Leiche. Nur eines von vielen großartigen Bildern, das aus Alfred Hitchcocks „Rope“ ein Kammerspiel der besonderen, der fesselnden Art macht.
Zwei junge Männer, die getrieben von der reinen Freude an der Gefahr, aus dem ewig währenden Gedanken an den perfekten Mord, einen eben solchen begehen. Alle reden davon, doch niemand tut es. Bis auf diese zwei jungen Männer, die unterschiedlicher kaum sein könnten und auch entsprechend mit ihrer Tat umgehen. Der eine zynisch, sarkastisch, gerissen und die Gefahr regelrecht suchend, der andere ein unsicherer Musiker, der von seiner eigenen Tat schließlich völlig verstört wird. So kaltblütig die Tat auch war, so schwer fällt es dem Zuschauer dennoch gleichzeitig eine ausgeprägte Antipathie gegenüber den Männern zu hegen.
Schnell ist der Mord Geschichte, doch es folgen knapp 60 Minuten fesselndstes Kammerspiel mit einer kleinen, aber feinen Partygesellschaft. Tolle Dialoge („Was würdest du erst einmal zu einem Glas Champagner sagen?“ – „Hallo Champagner!?“), ein herrlicher Sidekick auf Cary Grant, der ursprünglich Teil dieses Kammerspieles sein sollte, gelungene Bezüge zur damaligen Welt außerhalb der Wohnung, dem einzigen Handlungsortes dieses Stückes und ein wie gewohnt hervorragend ausgebauter Spannungsbogen in klassischer Hitchcock-Manier. Immer wieder kommen Punkte zum Vorschein, die den doch so perfekten Mord zum Wanken bringen, sei es die bloße Unsicherheit oder Nervosität der Täter, vielsagende Wortspiele, manch unpassendes Utensil oder die doch seltsam wirkende Partybesetzung. Die Party, die so detailliert geplant wurde, droht genau an dieser Planung letztendlich zu scheitern und das Geheimnis zum Vorschein zu bringen.
„Rope“ ist nicht bloß ein Kammerspiel rund um das Spiel mit der Gefahr, dem Verstecken einer allgegenwärtigen Leiche. „Rope“ ist auch ein Film, mit dem sich Hitchcock moralischen Fragen stellt. Welcher Mensch ist minderwertig? Wer darf einen Mord begehen? Harte Themen, die hier eindrucksvoll angesprochen werden. Bei Aussagen wie „Ich bin für Mord, sehr viele Probleme könnten damit gelöst werden: Arbeitslosigkeit, Armut, das Schlange stehen für Theaterkarten“ gehen Ernst und Zynismus fließend ineinander über, so dass der Zuschauer lachen möchte, ihm aber dieses Lachen gleichzeitig im Halse stecken bleibt.
Schafft es Hitchcock über weite Teile feinfühlig mit dieser Moraldiskussion umzugehen, ist genau diese Moraldiskussion die einzige Schwachstelle eines sonst überragenden Werkes. Hitchcock schafft einen gewohnt starken Showdown, der jedoch in seiner Vorhersehbarkeit von der Moralkeule ein wenig erdrückt wird. Die erstklassige Schlussszene dieses Klassikers entschädigt jedoch direkt wieder die vorherigen etwas schwächeren Minuten und schafft es, dass Alfred Hitchcocks „Rope“ den Begriff Klassiker mehr als verdient.
Manchmal schaut man Filme, nur um sie gesehen zu haben. Auch wenn man genau weiß, dass das Gesehene schlichtweg Müll sein wird…
Der Schulabschluss steht an und bringt viele Veränderungen mit sich. Das Ende der Schulzeit, der Auftritte der Meistermannschaft der Wildcats wie auch der Musical-Auftritte von Zac Efron, Vanessa Hudgens, Ashley Tisdale und Co. Und hoffentlich auch das Ende dieser Reihe…
Während der erste Teil noch etwas frisches und sogar eine Story hatte, wurde schon im zweiten Film auf eine ansatzweise glaubhafte Story keinen Wert mehr gelegt. Viel besser wird das natürlich auch mit Teil 3 nicht: wenn halt die Idee für das integrierte Musical und für den Film selbst fehlen, wird beides halt zu einem Thema zusammengefügt. Spart ja auch jede Menge Budget, wenn man nur halb so viel Papier verwendet… Aber nein, die grandiosen lustigen Einfälle einer persönlichen Assistentin für Ashley Tisdale und dem tollen Spaß anderen Schülern die Klamotten zu stibitzen, sollen natürlich gewürdigt werden – wenn letzteres wenigstens Vanessa Hudgens getroffen hätte…
Musikalisch ist High School Musical ohnehin schon immer grenzwertig gewesen. Der ein oder andere Song war, wie eh und je, tatsächlich ganz gefällig, manches aber leider auch regelrecht gruselig. Diese Berg- und Talfahrt, die für Musik als auch Handlung gleichermaßen gilt, sorgt immerhin dafür, dass Teil 3 gegenüber Teil 2 eine leichte Steigerung bietet, aber trotz allem jenseits von sehenswert ist.