kronenhummer - Kommentare

Alle Kommentare von kronenhummer

  • 7

    Man muss schon Zooey Deschanel mögen, um „New Girl“ zu mögen, denn die Serie basiert eigentlich nur auf der Verdrehtheit ihrer Hauptdarstellerin, während die Nebendarsteller aktuell noch zu wirklichen Randfiguren verkommen, die am Ende dann alle wieder gemeinsam mit Zooey irgendwas seltsames machen.

    Macht teilweise enormen Spaß, ist aber teilweise auch enorm anstrengend – wie lange das Konzept in der Form funktionieren kann, bleibt abzuwarten…

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    • 6 .5

      „Es geschah am hellichten Tag“ ist düster und spannend inszeniert und so atmosphärisch sehr dicht geraten. Aber er ist nun einmal auch durch die Denk- und Verhaltensweisen der 50er Jahre geprägt –und die war mir ehrlich gesagt doch etwas zu einfach und einseitig, wobei ich hier keineswegs die klassischen Charaktere „Gut vs. Böse“ meine, sondern vielmehr die letztendliche Ermittlung und Stellung (eine tatsächliche Überführung fehlt mir hier) des Täters. Denkweisen wie der Ausschluss von Männern mit eigenen Kindern als mögliche Täter sind, wie man heute sieht, leider zu einfach gehalten.
      Dass die schauspielerischen Leistungen über diese Kritikpunkte erhaben sind und die Inszenierung wahrlich stimmig ist, steht natürlich außer Zweifel.

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      • 7

        Überraschend ist „Wimbledon“ wirklich nicht, dafür sind die üblichen Elemente einer romantischen Komödie einfach zu klassisch eingebunden. Aber dafür ist eine RomCom eben eine RomCom – und genau das macht „Wimbledon“ wirklich gut. Eine sympathische Inszenierung rund um das Auf und Ab einer Liebesgeschichte, weitestgehend getragen durch das hervorragende Zusammenspiel und die stimmige Chemie von der mal wieder bezaubernden Kirsten Dunst und Paul Bettany.

        Genauso klassisch wie die Liebesgeschichte ist auch das zweite Element der Story inszeniert: der sportliche Underdog, der versucht das Unmögliche möglich zu machen. Paul Bettany als Peter Cole, alternder Tennisstar, der im letzten Turnier seiner Karriere einen würdigen Abschied erreichen möchte, aber eigentlich selbst nichts mehr erwartet, aber natürlich letztendlich durch die Kraft der Liebe selbst neue Kraft schöpft. Ihm entgegen steht dabei die neue Generation, junge ehrgeizige Tennisspieler, harte Medienvertreter und Fans, die schon längst andere Idole haben. All dieses ist nichts besonderes, jedoch mit einem überzeugenden Realismus inszeniert und mit netten kleinen Randgeschichten gespickt. Dass ausgerechnet John McEnroe als Kommentator über ausschweifende Spielerreaktionen bei Fehlentscheidungen reden darf, ist ein Beispiel für die gefühlvolle Inszenierung und hat wirklich Charme.

        Auch wenn die Briten sich im wahren Sport noch immer auf ihrer ewigen Suche nach einem Wimbledon-Sieger befinden, so wird genau diese Thematik hier geschickt aufgearbeitet und bietet so eine sympathische Darstellung klassischer Themen.

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        • 4 .5

          Gar nicht so übel wie erwartet! Martin Lawrence als Zeitreisender, der im Mittelalter für jede Menge Verwirrung sorgt, sorgt hier überraschender Weise für erstaunlich wenige Fremdschämmomente und ebenso wenig Fäkalhumor. „Ritter Jamal“ bietet zwar auch nur wenige wirkliche Lacher, ist aber harmlose und sogar grundsätzlich sympathische Unterhaltung für einen Sonntag Vormittag.

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          • Die gute Emily weckt ja schon Interesse... auch wenn mal wieder zwei Mittzwanziger hier als 17jährige überzeugen sollen, was an sich schon mal abschreckt.

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            • 8

              Bestes Beispiel für die pure, unverblümte Action der 90er mit grandiosen Hauptdarstellern und zum Glück ohne übertriebenes CGI-Gedöns. „Auf der Flucht“ lässt weder Harrison Ford noch dem geneigten Zuschauer vor allem in der ersten Filmhälfte längere Verschnaufpausen und versprüht eine wirklich mitreißende Atmosphäre. Vor allem Actionszenen wie die Flucht vor dem heranrasenden Zug oder der Sprung den Wasserfall hinab bleiben im Gedächtnis.

              Und natürlich ist da auch noch die legendäre Szene mit dem Scrubs-Hausmeister, die der eigentliche Grund war, dass ich auf „Auf der Flucht“ aufmerksam wurde…

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              • 5

                Zwei überzeugende Hauptdarsteller prägen diesen Film über weite Teile der Laufzeit. Wer den Film kennt, kann sich denken: damit sind nicht Birol Ünel und Robert Stadlober gemeint…

                Vielmehr nehmen die zwei gefälligen Argumente einer stets spärlich oder gar nicht bekleideten Mina Tander hier erfreulich viel Screentime ein und lenken so doch zeitweise recht gut von der ebenso spärlichen und nicht unbedingt überzeugenden Story ab: Robert Stadlober als Möchtegern-Mann mit Drogenproblemen, die schon erwähnte Mina Tander als naives dümmliches Sexspielzeug und Birol Ünel als zwielichtiger lustgreiser Südländer finden aus unerfindlichen Gründen zusammen und erleben so eine Mischung aus Drogen-, Road- und Selbstfindungstrip, die stets so verworren bleibt, dass mir der Sinn dahinter nicht wirklich klar wurde.

                Rahmenhandlungen rund um moderne Märchen, Fische im Pool, Amerikaner im Keller, Schweinsmasken im Gesicht und chinesische Reisegruppen mit Sonderziel sind mitunter amüsant, aber auch genauso seltsam wie dieses ganze, in einer mitunter Home-Video ähnlichen Bildqualität, gedrehte Filmchen.

                „Brombeerchen“ (übrigens ein höchtsinnvoller Kosename für Stadlobers Charakter…) bleibt so durchschnittliche Unterhaltung, die nicht unbedingt mit der Story punkten kann und leider auch wenig zum Nachdenken anregt, aber doch zumindest vereinzelte sehenswerte Momente bietet.

                • 7 .5

                  Einfach urig, dieser Bayern-Krimi. Herrlich bayerisch mit jede Menge unterschwelligem oder auch offensichtlichem Humor, der gewisse Parallelen zu den Münster-Tatorten oder „Hot Fuzz“ unübersehbar macht. Unterlegt wird die ganze Chose mit einem hier völlig zusammenhanglosen Soundtrack aus Klassikern der 70er und 80er Jahre – aber auch die urbayerischen Volksklänge kommen nicht zu kurz.

                  Doch das eigentliche Highlight ist das Zusammenspiel zwischen der Dorfpolizistin, einer Art bayerischen Version von Marge Gunderson aus „Fargo“, und dem Kommissar aus der Großstadt, der die für ihn wenig begeisternde Aufgabe erhält, die Herkunft eines einzelnen abgetrennten Fingers zu ermitteln und dabei teils absurde Ideen hat. Dass er damit das neugierige Dorf auf der Suche nach Mörder – oder zumindest erstmal einer Leiche - natürlich nicht immer auf seiner Seite hat, verwundert nicht.

                  Trotz aller Absurditäten bleibt dieser Krimi jedoch immer noch so ernsthaft, dass der eigentliche Kriminalfall nie komplett aus den Augen verloren wird und das Werk so nicht zu einer reinen Parodie verkommt. Lediglich im letzten Drittel geht dem Film so ein klein wenig die Luft aus, bevor in bester schwarzhumoriger Manier ein furioses und wieder einmal herrlich absurdes, aber doch stimmiges Ende präsentiert wird.

                  • 4

                    Typischer Heimatfilm aus den 50er Jahren: wenig überraschende Handlung, schöne Landschaftsaufnahmen, Irrungen und Wirrungen der Liebe und familiäre Probleme – alles dabei und sogar irgendwie zusammenpassend. Dazu ein Bambi – bzw. in dem Fall „Hansi“, das nie selbst laufen muss sowie ein Kind ohne Mutter – oder eben doch nicht… „Johannisnacht“ schmerzt nicht, ist aber heutzutage schlichtweg uninteressant…

                    Eine sinnvolle Gebührenverwendung sieht mit Sicherheit anders aus – auch wenn die Kosten hierfür sicherlich nicht unbedingt Ausschlag gebend für die neuesten Forderungen sind…

                    • 7

                      Ruhig erzählte Tragikomödie mit einer feinen Besetzung und netten, kleinen Ideen im Rahmen einer schönen und eigensinnigen Rahmenhandlung. Zwei Schwestern, die gemeinsam einen Reinigungsdienst für besonders schwere Fälle aufmachen und damit anfangs auch guten Erfolg haben, wobei aber natürlich nicht alles reibungslos verläuft. „Sunshine Cleaning“ erzählt sicherlich nicht die innovativste Story und kann so auch nicht durchgängig fesseln, ist aber dennoch eine schöne kleine Familiengeschichte, die wirklich gefühlvoll erzählt ist und vor allem mit dem Ende ein Lächeln ins Gesicht bringt und gleichzeitig aber auch zu Tränen rührt. Das hervorragende Spiel der beiden dominanten Hauptdarstellerin tut sein übriges dazu.

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                      • 1

                        Tiefsinnige Familiengeschichte um eine Familie mit einer penetrant nervigen Mutter, die die Hosen in der Beziehung an hat, Ärztin ist, ihrem kranken Sohn sowie ihrer Teenager-Tochter nichts gefährliches erlaubt, ihren Mann bevormundet, gleichzeitig jedoch unter der Fuchtel der bösen neuen Krankenhausverwaltungschefin steht, die nur auf zeitnahe Erstellung der Rechnungen statt auf das Wohl der Patienten achtet.

                        Eingebettet wird diese sympathische und natürlich absolut klischeebefreite Konstellation in eine Katastrophen-Handlung rund um tennisballgroße Hagelkörner, die für jede Menge Verwüstung sorgen, aber letztendlich den sonst so unter der Fuchtel stehenden Ehemann plötzlich zum großen Helden machen. So findet er natürlich das gerade abgestürzte Flugzeug, in dem das für seinen Sohn vorgesehene Spenderorgan transportiert wurde, welches natürlich bei Auffinden noch in bester Qualität nutzbar ist, rettet seine Tochter, die beim Klettern in eben diesen Hagelsturm gerät. Wenn man jetzt noch den Sohn von der Auto-Auktion holen kann, wo er mit seiner Zaubershow aufgetreten ist (wo auch immer da der Zusammenhang besteht…), wird alles gut. Aber der ist ja leider in der gerade zusammengestürzten Hütte eingeschlossen. Was übrigens mit der TV-Reporterin und ihrem demotiviertem Kameramann passiert ist, die von diesem medialen Großereignis berichten durften, ist zweitrangig.

                        Aber zurück zu der atemberaubenden Jagd gegen die Zeit und für das Organ. Der Familienvater, übrigens Ted Mc Ginley alias Jefferson D’Arcy aus “Married with Children”, muss nun schnellstmöglich das Transplantat ins Krankenhaus bringen, wo aber leider kein Chirurg da ist, da die auch alle im Sturm festhängen. Parallel brennen etliche Gebäude weiter, obwohl man bei Hagel eher das Gegenteil erwarten sollte. Dazwischen kommen leider noch Autounfälle, nicht funktionierende Motorräder, die erst stundenlang repariert werden müssen, aber immerhin Zeit lassen, um sentimentale Diskussion über vergangene Fehlentscheidungen zu führen und weitere höchstsinnvolle Irrungen. Ich will nicht zu viel verraten, schließlich sollen die vielen zukünftigen Zuschauer ja ihrer Spannung nicht beraubt werden ;-) Aber einen kleinen Hinweis gebe ich doch noch: am Ende macht es doch noch Sinn, das der Kameramann anwesend war… also Sinn im Sinne der Story-Entwicklung, nicht im Sinne des Realismus – der ist hier nämlich völlig abwesend.

                        Dargestellt wird das alles in einer selten erlebten dramaturgischen und technischen Perfektion, die perfekt zum RTL2-Niveau passt – aber genau da lief er ja auch. Und jetzt viel Spaß beim RTL2-Katastrophen-Trash!

                        • 4 .5

                          Leider überhaupt nicht wild, sondern eher müde Unterhaltung...

                          „Born to be Wild“ ist zwar gut besetzt mit einer Starriege an alternden Filmstars, die hier lustig sein wollen, es aber nicht so sonderlich sind. Das ganze Road Trip-Freiheits-Rückkehr in die Jugend-Vehikel hat einen akzeptablen Hintergrund und einige lustige Momente, ist aber doch meistens eher fad.

                          Immerhin ist es dabei so brav geraten, dass der geneigte Zuschauer zumindest nicht genervt - und so noch relativ erträglich unterhalten wird.

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                          • Als Rory Gilmore toll, die kleine Rolle in Sin City konnte auch beeindrucken, sonst aber bisher eher unauffällig und mit eher mäßiger Filmauswahl. Jetzt mit 30 (kaum zu glauben!) wird es Zeit sich von der Kleinstadt-Tochterzu lösen und weiterzuentwickeln... Mal sehen, ob und was da noch kommt.

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                            • 8

                              „We‘re on a mission from God!” - John Belushi und Dan Aykroyd als eines der coolsten Film-Duos aller Zeiten in einem der kultigsten Filme aller Zeiten auf Geldbeschaffungstour für ihr Waisenhaus.

                              Klasse Musik, großartige Sprüche, eindrucksvolle Verfolgungsjagden und zwei Anzugträger, die stilvoller wirken, als es Barney Stinson je schaffen wird – was will man mehr?
                              Da ist es dann auch egal, dass die Story an sich eigentlich gar keinen großen Tiefgang, geschweige denn ein großes Maß an Logik bietet – Joliet Jake und Elwood Blues schaffen hier einfach einen Film, der nur Spaß machen will und dem genau dieses beeindruckend gelingt.

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                              • 5

                                Mit Kathryn Bigelow werde ich wohl nicht mehr warm. Schon Bigelows Oscar-Film „The Hurt Locker” konnte mich nicht gerade begeistern. Leider macht es „Gefährliche Brandung“, der Action-Klassiker von der Ex-Cameron-Gattin, da auch nicht viel besser.

                                Direkt zu Beginn kam mein persönliches Highlight: Dr. Cox, pardon John C. McGinley, der hier mal wieder den unsympathischen Chef mimen durfte. Auch die Präsidenten-Masken waren ganz nett, Spannung kam jedoch leider nie auf, da trotz der Masken schnell doch sehr offensichtlich war, wer dahinter steckte. Dass dadurch auch die Story an sich nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss ist und viele übertriebene und sehr patriotische Dialoge beinhaltet, hatte ich vorher eigentlich schon erwartet.

                                Alles in allem ist „Gefährliche Brandung“ gut besetztes Blockbuster-Actionkino mit netten Surfszenen, die durchaus das Gefühl der Freiheit vermitteln, aber filmisch doch eher mäßig.

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                                • 8

                                  „Wenn der Rindt das überlebt, ist er in zwei Jahren Weltmeister“.

                                  Eine Aussage, die das Leben dieses Verrückten, dieses begnadeten Rennfahrers ideal beschreibt. Stets an der Grenze, dabei nicht selten von der falschen Seite ist Jochen Rindt ein Popstar unter den Rennfahrern der 60er Jahre. Wilde und atemberaubende Fahrweise ohne Rücksicht auf das Material, aber auch ein auffälliger Charakter abseits, das zeichnete den Österreicher aus.

                                  Wie hinlänglich bekannt ist, stimmt die einleitende Aussage leider nur zum Teil. Der in Mainz geborene Jochen Rindt wurde tatsächlich der erste deutschsprachige Weltmeister. Überlebt hat er dieses aber nicht, unvergessen ist sein Unfall Eingang der Parabolica. Eben an dieser Stelle die ziemlich genau neun Jahre zuvor bereits einem anderem ganz großen zum Verhängnis wurde: Wolfgang Graf Berghe von Trips. Doch das waren die Zeiten, kaum ein Jahr, in dem nicht mindestens eine Handvoll Fahrer ihr Leben lassen mussten.

                                  Jochen Rindt starb jedoch nicht, weil er selbst die Grenze überschritt. 1970 war Rindt erwachsen geworden, Vater, Ehemann, sogar Mitinitiator einer Sicherheitsbewegung innerhalb der Formel 1 die längst überfällig war. Jochen Rindt starb, weil die Technik an seinem Lotus versagte. An einem Auto, dem er nie vertraute, dem er sich aber dennoch nicht entziehen konnte auf seinem Weg an die Spitze. Gerade die Aussagen von Jochen Rindt selbst zu dieser Beziehung sind unheimlich stark und passend in Szene gesetzt.

                                  „Jochen Rindt lebt“ – auch 40 Jahre nach seinem Tod in Gedanken weiter. Diese Dokumentation konzentriert sich dabei völlig auf das Leben Jochen Rindts. Gelungene Bilder aus seiner Jugend, den rennfahrerischen Anfängen und aus seiner Formel1-Zeit. Nur selten durch eine Stimme aus dem Off begleitet, häufiger von Hintergrundmusik, die zu Beginn eher unpassend ist, am Ende hingegen äußerst gelungen wirkt. Dafür kommen Weggefährten zu Wort, die schöne und spannende Anekdoten berichten können. Vor allem die Kommentare von Helmut Zwickl und Sir Jackie Stewart sind hier außerordentlich beeindruckend, wenn es um den Menschen und Rennfahrer Jochen Rindt geht.

                                  Eine interessante Dokumentation, die einen starken Mix zwischen sachlicher Dokumentation, beeindruckenden Bildern und Kommentaren und dem richtigen Maß an Tränendrüse bietet. Nicht alle gewählten Mittel gefallen uneingeschränkt, aber dennoch bleibt „Jochen Rindt lebt“ eine beeindruckende Dokumentation über einen viel zu früh verstorbenen Rennfahrer, bei der man sich unweigerlich die Frage stellt, was noch alles hätte passieren können, hätte es Monza 1970 nicht gegeben.

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                                  • 7 .5

                                    Schräge und rasante Actionkomödie mit Kurt Russell und guten Sprüchen im besten 80er-Jahre-Stil. Die Story macht zwar wenig Sinn, dafür aber umso mehr Spaß.

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                                    • 7

                                      Ein Klassiker. Ein Film, wie man ihn heute kaum noch findet und der trotzdem auch nicht so richtig typisch für seine Zeit ist. Schon die Eingangsszenen, natürlich mit der unvergesslichen Hintergrundmusik rund um „Moon River“ unterlegt, machen Lust auf mehr. Audrey Hepburn macht dieses sowieso – auch wenn sie in anderen Filmen, so wie ich finde, mehr Charme hatte. Dennoch: Holly Golightly bleibt die Rolle der Audrey Hepburn, die Rolle ihres Lebens. Denn der Film lebt von diesem ganz speziellen Charme den die Hauptperson hier verkörpert.

                                      „I’m crazy about Tiffany’s”. Ja, verrückt, das ist Holly Golightly, nicht nur nach Diamanten, sondern in ihrer ganzen Art. Eine Frau, der man nicht widerstehen kann in ihrer faszinierenden und bezaubernden Art. Aber gleichzeitig auch eine Frau, die nur schwerlich zu ertragen ist in ihrer unheimlich anstrengenden Art.

                                      Anstrengend kann so mitunter auch „Breakfast at Tiffany’s“ erscheinen, wirkt es doch mitunter genauso abgedreht und wirr wie Holly Golightly. Dennoch ist es ein schöner Klassiker, dem es gelingt eine leichtfüßige Komödie, Romantik und tiefgründige Gedanken in einer individuellen Art miteinander zu verbinden und die durchaus zwielichtige Lebenseinstellungen der Hauptcharaktere so darzustellen, dass diese auch in entsprechend prüden Zeiten nie den Eindruck vom etwas Verwerflichem machen.

                                      Mitunter verliert sich „Breakfast at Tiffany’s” jedoch auch in Albernheiten, die störend wirken. Nimmt man dieses bei Holly Golightly so hin, so haben mich die Nebencharaktere, allen voran der japanische Nachbar, hier doch mitunter eher genervt.

                                      Das soll aber das Gesamtbild wahrlich nicht zerstören. Es bleibt einfach ein rundum schöner Film mit einer erfreuenden Botschaft: "Okay, life's a fact, people do fall in love, people do belong to each other, because that's the only chance anybody's got for real happiness."

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                                      • 3

                                        Sindse denn alle deppert? Ach du Schande, wenn die deutsche Polizei so drauf ist wie hier, dann ist unser Rechtsstaat wahrlich hoffnungslos verloren. Saufen, Tanzen, Rudel****** - und das alles um den Tod einer Kollegin zu feiern –wer erwartet da denn noch eine sinnvolle Polizeiarbeit? Hoffentlich kein klar denkender Mensch (von denen es bei der Polizei keinen zu geben scheint…)!

                                        Und in der Tat: Cassandras Traum ist ein wirres Ermittlungskontrukt mit wilden Handlungssprüngen, nicht nachvollziehbaren Handlungen und polizeilichen Fehlern in großer Menge. Leider sorgen auch vor allem letztere dafür, dass der Fall die angestrebten 90 Minuten dauert und dabei so etwas wie Spannung erzeugen soll.

                                        Dabei kann man zweifellos erkennen, dass der Fall und die Erzählweise bewusst gewagt sein sollten. Immer wieder kommen hierbei auch positive Aspekte zu Tage, die jedoch leider im Rahmen dieser Ansammlung an Absurditäten schnell wieder untergehen. Vor allem die Auflösung zeigt hier, dass ein großes Spannungspotential möglich war, jedoch leichtgiebig verspielt wird.

                                        • 3

                                          Wie schon vielfach kommentiert, greift „Free Rainer“ ein interessantes und sicherlich problematisches Thema auf: den Verfall der deutschen Fernsehlandschaft. Hierfür ein Zitat Adolf Hitlers zu nutzen, ist gewagt, aber durchaus wirkungsvoll. Über die satirischen Ansätze wie „Hol dir das Superbaby“ hinaus ist die Umsetzung jedoch über den amüsanten ersten Teil leider ziemlich platt geworden.

                                          Die zweite Hälfte hat mit diesem satirischen Ansatz, der auch hinsichtlich der Quoten-Bedeutung und fragwürdigen –Messung seine Berechtigung hat, nichts mehr zu tun, sondern verkommt zu einem ideologisch-pseudointellektuellen Oberschichten-Wunschtraum, der weder mit der Realität noch mit einem wirklich angemessenen TV-Programm auch nur irgendetwas zu tun hat. Fassbinder lebe hoch!

                                          Positiv für die Macher hoffe ich einfach mal, dass diese nicht nur die schlechte Situation der deutschen Fernsehlandschaft und die Diktatur des Fernsehens zeigen wollten, sondern auch hier den hochintellektuellen und weltoffenen Ansatz einbringen wollten, der der bisherigen TV-Landschaft entgegenstehen sollte. Interpretiert man in diesen Film ein Sinnbild für die Hinterfragung der Rechtfertigung einer Revolution der Revolution willens hinein, ist dieser Film nicht ganz so unverschämt. Denn hier kann der geneigte Fernsehzuschauer argumentieren, dass der Film eindrucksvoll zeigt, dass ein Ersatz einer Diktatur durch eine durch eine Revolution herbeigeführte neue Diktatur keine Lösung ist. Leider bezweifle ich dieses, und so ist „Free Rainer“ und seine Grundidee doch eine ziemliche Unverschämtheit, die in Form seiner Meinungsbildung bzw. Meinungsvorgabe schlimmer ist, als vieles was im TV läuft.

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                                          • 1

                                            Soso, die bösen Taliban, die US-Armee und eine Frau, die die Rentabilität der Truppe überprüfen soll, obwohl gerade einige der guten Staatsdiener auf etwas absurde Weise vom Erdboden verschluckt wurden. Oder besser, von dem, was in dieser Erde versteckt war: überdimensionalen Staubsaugerschläuchen, die keine Spuren in der Erde hinterlassen, vom Kribbeln durch explodierende Hubschrauber nur müde Stöhnen aber von ein paar Handgranaten dann doch zu Grunde gehen…

                                            „Einsatz in Afghanistan“ ist wirklich schlecht – und dabei leider weder spannend noch (mit Ausnahme der unfreiwillig komischen Würmer) sonderlich amüsant. Zuletzt gibt es jedoch auch ein Lob: die Macher haben hier immerhin auf Authenzität in der Hinsicht geachtet, dass die Afghanen im Film tatsächlich mal in ihrer Landessprache und nicht auf Englisch diskutieren – so etwas ist selbst bei Oscar-Gewinnern nicht alltäglich. Kann aber auch nicht mehr als einen Punkt rechtfertigen…

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                                            • 6

                                              „Lola rennt“ ist ein zweifellos innovatives Film-Experiment mit einer guten deutschsprachigen Besetzung. Das kann wirklich Eindruck schinden, gelang bei mir aber nur mäßig, so dass ich die Lobeshymnen nur eingeschränkt nachvollziehen kann.

                                              Eine Geschichte – drei Erzählungen. Ich gebe zu, nach Ende der ersten Erzählung war ich verwirrt, was nun die letzten knapp 50 Minuten noch kommen soll, denn schließlich war hier eigentlich Ende. Durch die nachfolgende zweite Variante wurde mir diese Verwirrung jedoch schnell genommen. Dreimal rennt die rote Lola also wild durch die Stadt, um jedesmal einer minimal anderen Situation unterworfen zu sein. Genau hier konnte mich der Film packen, denn diese Behandlung des Gedankens darüber, wie kleinste Entscheidungen und Momente doch alles verändern können, ist wirklich gelungen. Rasant ist Tykwers Werk dabei zweifellos auch, unterstützt durch teilweise nette technische Spielereien mit Kamera und den doch sehr wilden Schnitten, die aber leider sehr schnell ermüden. Die andauernde Techno-Musik soll hier zweifellos auch unterstützend wirken. Vielleicht gelingt der Musik das sogar, aber leider auf eine derart einhämmernde und penetrante Art und Weise, dass dieses auch auf diese Filmlänge nur schwer erträglich ist.

                                              Am Ende ist „Lola rennt“ mit Sicherheit außergewöhnlich und fordert die normalen Sehgewohnheiten heraus, ohne dabei kompliziert zu sein. Aber gleichzeitig ist „Lola rennt“ doch auch nur ein pseudocooler und verspielter Film, der zu schockieren versucht, aber vom Begriff „Kult“, auch mit der Einschränkung „deutscher …“ weit weg ist.

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                                              • 7

                                                Nette Haudrauf-Action mit Sylvester Stallone und Wesley Snipes als gelungenen Gegnern, leider nur in der verstümmelten TV-Version gesehen. Dennoch war „Demolition Man“ amüsant und kurzweilig und zwischendurch doch mit einem leicht trashigen Charme versehen. Dazu einhergehend ein wunderbar trockener Humor, der mit einigen durchaus interessanten Zukunftsideen einhergeht. Schon erstaunlich, wie viel von diesen Zukunftsvisionen keine 20 Jahre später tatäschlich realistisch erscheint. Verbannung alles Bösen, Franchise-Kriege und vor allem die damals doch so unglaubliche Zukunftsvision des US-Präsidenten Arnold Schwarzenegger. Jetzt ist mir auch klar, wo dieser die Idee her hatte, er könne sich als Politiker beweisen… er wollte einfach seine eigene Bibliothek nach sich benannt bekommen.

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                                                • 7 .5

                                                  Hello darkness, my old friend,
                                                  I've come to talk with you again...

                                                  Dustin Hoffmans filmische Reifeprüfung. Außer Frage, dass er diese mit Bravour gemeistert hat, denn das was er hier abliefert ist wirklich gut, auch wenn es einem schwerfallen kann, ihm mit damals Anfang 30 noch den 21jährigen schüchternen Jungen namens Benjamin Braddock abzunehmen. Ihm gegenüber steht Anne Bancroft als Mrs. Robinson: verführerisch, selbstsicher und erfahren und so das komplette Gegenstück zu Benjamin. Anne Bancroft spielt diese Dame so überzeugend, dass es wirklich unangenehm ist.

                                                  Warum genau sich Benjamin im weiteren Verlauf in Elaine verliebt, mag dem Zuschauer verständlich sein. Warum jedoch auch Elaine Interesse an Benjamin findet, den jungen Mann, der sie in einen Stripclub schleppt, einsilbig antwortet und mit ihrer Mutter kopuliert hatte, das bleibt mir irgendwie verborgen.

                                                  Aber das trübt das Filmvergnügen nur unbedeutend. Die Reifeprüfung ist ein unheimlich gefühlvoller, nachdenklicher, trauriger und schöner Film über den Weg sich selbst zu finden und zu erkennen, was man will. Ein Film, der ungemütlich werden kann, aber auch traumhaft. Das Ganze mag nicht unbedingt realistisch sein, aber vielleicht muss es das auch gar nicht, um zu vermitteln, was es bedeutet erwachsen zu werden, zu sich selbst zu finden und nur so sich auch anderen öffnen zu können.

                                                  Ob das jedoch alles so gut wäre ohne die Musik von Paul Simon und Art Garfunkel ist höchst fraglich. Aber zum Glück hat eben dieser Soundtrack in den Film gefunden, um die mal leichte und unbeschwerte, mal nachdenkliche und sorgenvolle Welt des Benjamin Braddock zu unterstützen, vielleicht sogar auch erst zu erzeugen. Diese Musik ist das wahre Highlight des Filmes.

                                                  And here's to you Mrs. Robinson
                                                  Jesus loves you more than you will know…

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                                                  • 6

                                                    Jacques Deray schafft mit „La Piscine“ ein interessantes und gelungenes Kammerspielszenario. Deray baut ein durchaus atmosphärisches Szenario vierer Menschen, die sich gemeinsam in einem elitären Sommersitz in Saint Tropez aufhalten, auf. Über weite Teile des Filmes wird so eine ganz spezielle Stimmung gezeigt, deutlich, aber gleichzeitig auch irgendwie unterschwellig. Stetig knisternde Erotik, geprägt durch die hocherotische Romy Schneider und die lolitahafte Jane Birkin, aber auch die ständig aufkeimenden Gefühlsirrungen und Eifersüchteleien prägen die Atmosphäre und schaukeln sich stetig auf, bis es zum folgerichtigen und alles verändernden Vorfall kommt.

                                                    Doch genau hier krankt der Film, so dass die fehlende Substanz und Tiefe zum Vorschein tritt. Deray versucht die Story durch einen Kriminalfall anzufachen, verlängert den Film jedoch nur und schwächt das bis dahin atmosphärisch dichte Werk unnötig, da leider die Atmosphäre völlig zerstört wird, aber auch keine neue Spannung erzeugt wird.

                                                    „La Piscine“ erzeugt eine beklemmende und starke Atmosphäre und eine ganz besondere Stimmung, zumindest knapp 90 Minuten lang auch ohne eine große Handlung. Doch ausgerechnet die 20 Minuten, die die Story weiterentwickeln sollen, zerstören diese.

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