kronenhummer - Kommentare

Alle Kommentare von kronenhummer

  • 9

    „Ich liebe Ringo Starr.“
    „Niemand liebt Ringo Starr“
    „Genau das liebe ich an ihm!“

    Nein, „(500) Days of Summer“ ist kein Liebesfilm. Aber es ist ein unfassbar schöner und etwas anderer Film über die Liebe. Und ein Film, in den man sich ebenso schnell verliebt, wie man Summers Charme verfällt.

    „(500) Days of Summer“ erzählt 500 Tage im Leben von Tom. 500 Tage gemeinsam mit Summer, bezaubernd gespielt von Zooey Deschanel. Es ist nicht die Geschichte, die erzählt wird, die diesen Film so besonders macht, denn die ist nicht so besonders: Tom verliebt sich in Summer, doch Summer ist sich dessen nicht so sicher. Die Beiden erleben gute und schlechte Zeiten und finden am Ende das Glück auf ihre Weise.

    Vielmehr ist es die Erzählweise, die den Zauber dieses Filmes entfacht: Wunderschön und unorthodox. Kreativ, liebevoll und ironisch. Die Erzählung erfolgt nicht chronologisch, sondern scheinbar durcheinander, doch genau diese Sprünge wirken intensiv und sind so, wie sie aufeinander folgen, wohl überlegt. Dazu gefällige Zwischensequenzen, klasse Dialoge, gelungene Charaktere und interessante kreative Kameraspielereien.

    (500) Days of Summer gelingt der großartige Spagat zwischen Humor und Gefühl, zwischen Drama und Komödie, ohne jemals den Klischees zu verfallen. Unterlegt wird das Ganze von einem Indie-Soundtrack, der absolut begeistern kann. Hier hat man jederzeit das Gefühl, als wenn die Musik tatsächlich die Musik des Lebens der Charaktere ist. Und ganz ehrlich, selten hat eine, völlig aus der Luft gegriffene, vollkommen sinnentleerte Tanzszene so gut in einen Film gepasst.

    Ein Film, der im Gedächtnis bleibt, als das was er ist: unkonventionell, facettenreich, ironisch und letztendlich einfach nur schön. Und wie es im Leben doch meistens ist: nach Summer kommt meistens Autumn…

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    • 6 .5

      Ein großer Westernklassiker, von dem ich allerdings mehr erwartet hatte – oder zumindest etwas anderes. Eingerahmt von großartiger Musik, die für mich definitiv das Highlight des Filmes darstellte, ist es ein dunkler und direkter Western mit klasse Schießereien, einem unergründlichen Hauptcharakter, der anders als in vielen Western so gar nicht dem heldenhaft ist, und einer unheimlichen Trockenheit. „Für eine Handvoll Dollar“ lässt lange Einleitungen, epische Hintergrundgeschichten und lange Ritte durch die Prärie vermissen, sondern konzentriert sich auf die unmittelbare Handlung und den Einsatz von Waffengewalt. Dieses ist fürwahr gelungen umgesetzt und von Leone auch in starken Bildern eingefangen, etwas mehr „große“ Bilder hätte ich mir trotzallem gewünscht.

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      • 6

        Lindsay Lohan als rebellischer Teenager – klingt als Rolle genauso abwegig wie die Idee, dass Charlie Sheen einen dauerbetrunkenen Künstler mit großem Frauenverschleiß spielen könnte.
        Insofern sind für eine vernünftige Umsetzung dieses Filmes schon gute Voraussetzungen vorhanden. Die Geschichte, dass ein schwieriger Teenager als Besserungsversuch in die Pampa, in diesem Fall Idaho, geschickt wird, ist wahrlich nicht neu. Der ländliche Kleinstadt-Charme ist dabei aber durchaus sympathisch inszeniert und die ein oder andere nette Idee mit eingeflossen. Insofern handelt es sich bei „Georgias Gesetz“ um ein durchaus gelungenes Familiendrama, das etwas viele, unnötige, Wendungen beinhaltet und gegen Ende etwas abbaut. Lohan war aber hier noch recht nett anzuschauen, welches sich der Film natürlich auch deutlich zu Nutzen gemacht hat.

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        • 8 .5
          über Psycho

          Es war irgendwann in der 7. oder 8. Klasse, als meine Schulklasse sich im Englisch-Unterricht selbst ein Buch auswählen durfte. Die Wahl fiel damals auf die recht unbekannte, 1959 erschienene, Literaturvorlage von „Psycho“. Psycho war sicher eines der Bücher, die ich in der Schule am liebsten gelesen habe. So ist es nicht verwunderlich, dass auch der Film für mich eine besondere Stellung einnimmt.
          Der Film wurde weltberühmt, das Buch jedoch nicht.

          Bücher erzielen ihre Spannung häufig in den Bildern, die der Leser sich selbst bildet. Filme geben diese Bilder vor. Zumindest meistens. In „Psycho“ ist dieses anders. Hitchcock zeigt hier erstaunlich wenige Szenen explizit. Stattdessen finden entscheidende Diskussionen nur im Off statt, die Morde werden auch nur angedeutet. Doch gerade hierdurch wird die Vorstellungskraft des Zuschauers gefordert und eine beklemmende Stimmung erzeugt, die das was explizite Szenen erzeugen können, übersteigt. Einzig das Erblicken von Mrs Bates am Ende des Filmes als absoluter Spannungshöhepunkt wird explizit erfasst. Hinzu kommt die geschickte Wahl der Verfilmung in schwarz/weiß sowie der unglaublich intensive Score von Bernard Herrmann.

          Darüber hinaus erlebt man sonst vieles, was man von Hitchcock gewohnt ist. Ein harmloser und gemächlicher Beginn, in dem die typische Hitchcock-Blondine langsam eingeführt wird. Später kommt ein Norman Bates hinzu, mit dem man Mitleid bekommt, da dieser in seiner Zurückgezogenheit regelrecht sympathisch wirkt – großartig gespielt von Anthony Perkins in der Rolle seines Lebens. Die Story entwickelt sich gemächlich, wird jedoch nie wirklich langweilig. So schafft Hitchcock letztendlich ein starkes Werk Filmgeschichte, das prägend war und unvergessen sein wird.

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          • 5 .5

            Erstaunlich direkt und ohne viel Spielereien geht Lynch in diesem Kurzfilm zu Werke – und genau darin liegt die Stärke. Einerseits hört man der Dame interessiert zu, beobachtet aber gleichzeitig auch das seltsame Schauspiel, das an ihren amputierten Beinen abläuft. Ruhig, eindrucksvoll – und eben Lynch-typisch – auch etwas verstörend ohne gleichzeitig einen tieferen Sinn zu offenbaren.

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            • 2 .5

              Sechs Männer werden krank – und das sechs Mal hintereinander. Lynchs Erstlingswerk ohne tieferen Sinn, mit nervigem Sirenen-Geräusch im Hintergrund und wiederkehrenden Bildern. Dafür kann man eine gewisse hypnotische Wirkung der wiederkehrenden Bilder und Töne nicht absprechen.

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              • 7 .5

                Liebevolle Geschichte, wunderschön erzählt von Geoffrey Rush. „Harvie Krumpet“ ist tragisch, traurig und schön zugleich und zeigt Lebensfreude pur. Unterlegt wird das ganze mit tollen, humorvollen Fakten, einer direkten, ungeschönten Sicht auf die Dinge und Weisheiten, die jedermanns Leben bereichern können. Darum sei gesagt: „Life is like a cigarette, smoke it to the butt“

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                • 3 .5

                  „Super süß und super sexy” ist ein filmischer Erguss, dessen Humor stets auf derselben Seite der Gürtellinie bleibt. Leider stets auf der unterhalb…

                  Da verwundert es nicht, dass dieses Werk meist eher zum Fremdschämen anregt. Der ein oder andere Witz funktioniert dennoch. Story-technisch wird hier auch die eine Nonsens-Szene an die andere angehängt und irgendwie Love Story und Partyleben verwurstet. Insgesamt nicht so schmerzhaft, wie es sein könnte, aber auch nicht das, was man eine gelungene Komödie nennen könnte.

                  • 8 .5
                    über Charade

                    „Sie versperren mir die Aussicht!“
                    „Welche Aussicht hätten Sie denn gerne?“
                    „Die, die Sie mir versperren!“

                    Charade ist ein Meisterwerk, was die Dialoge und Texte angeht, ist aber auch sonst ein wahrlich exzellenter Film. Großartige, schnelle und spritzige, häufig verschmitzte, Dialoge, stets verbunden mit einer kleinen Spur Boshaftigkeit, aber auch mit Humor und Sarkasmus an der richtigen Stelle. Dazu kommen filmisch gelungene Stilmittel. Insbesondere die Wiederholungen, die beinahe als Running Gag wirken, stechen heraus: Regina’s stete Antwort auf viele Fragen „Ich weiß es nicht“, regelmäßige Anspielungen auf die Altersunterschiede der Protagonisten sowie die besondere Rolle des Themas „Scheidung“ in diesem Film (Anfang der 60er Jahre wohlgemerkt!). Gerade in diesen Phasen können auch die Schauspieler begeistern, einmal mehr allen voran die charmante Audrey Hepburn in ihrer Paraderolle: Naiv, verzaubernd, aber auch schnippisch und mitunter zickig, aber doch stets süß und verführerisch. Aber auch die Nebencharaktere sind abwechslungsreich und kreativ gezeichnet. Besonders der Polizeichef mit seiner kleinen, aber feinen Nebenrolle, hat mir hier gefallen.

                    Bei allen diesen Elementen könnte man meinen, dass die Story hinter all dem zurückbleibt. Aber weit gefehlt. „Charade“ verknüpft kurzweiligen, humoristischen Spaß mit einer spannenden Agentenstory, die stets neue Wendungen bietet und ein dramatisches Finale bietet. Die Faszination der Handlung kann zwar nicht ganz über den Film gehalten werden, sondern schwankt leicht, ist jedoch immer noch genug für einen vorzüglichen Film.

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                    • 7 .5

                      Es ist interessant zu beobachten, wie es Hitchcock gelingt, aus einer Geschichte, in der eigentlich nichts Spannendes passiert, trotzdem das Maximum an Spannung heraufzubeschwören.

                      Hierzu tragen vor allem die Bilder und Geräusche sowie die kammerspielartige, beklemmende, aber doch offene Kulisse bei. „Rear Window“ ist dabei ein stimmungsvoller und vor allem dialogstarker Film, der den Kleinigkeiten eine Bedeutung gibt und plötzlich Blickwinkel offenbart, mit denen man diese Alltäglichkeiten und die doch vorhandenen kleinen Abweichungen, sonst nie zu betrachten weiß. Natürlich darf auch Hitchcocks klassische Frauenrolle der schönen und intelligenten Blondine, die aber letztendlich doch nur für ihren Mann lebt, nicht fehlen. Teilweise auffällig sexistische Kommentare, die aber vielleicht einfach nur ein Abbild der damaligen Zeit sind.

                      „Rear Window“ kann nie das Maß an Spannung aufbauen, dass andere Hitchcock-Werte zu erzeugen im Stande sind. Dennoch ist Hitchcock auch hier in der Lage, den Zuschauer lange im Unklaren zu halten und zum Miträtseln bei der Auflösung des potentiellen Verbrechens zu bewegen. Darüber hinaus gelingt ihm einmal mehr ein starker Abschluss, der zum Schmunzeln anregen kann.

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                      • 4 .5

                        Ace Ventura darf man natürlich nicht Ernst nehmen, denn der Film macht dieses auch selbst nicht. Vielmehr hat man es hier mit einem völlig abgedrehten Jim Carrey-Grimassenspektakel zu tun. Völlig überzeichnet und albern, aber phasenweise dabei auch durchaus lustig. Einige Witze funktionieren gut, einiges ist aber auch eher nicht gelungen. So kann man diesen Film mögen oder eben auch nicht.

                        • 6

                          Solange sich Episode II auf Action und Humor konzentriert, ist Teil II ein gelungenes Science-Fiction-Blockbuster-Spektakel. Insbesondere die Kämpfe in der zweiten Filmhälfte können hierbei überzeugen. Auch die Gestaltung der fiktionalen Handlungsorte ist wesentlich stimmiger als im Vorgänger, da diese nicht mehr in Form von schrillen und wirren Farbenspielen zusammengewürfelt sind. Gleichzeitig ist die Screentime von einigen der nervigen, häufig mit Sprachfehler versehenen, seltsamen Kreaturen teilweise erfreulich reduziert worden. Mit Ausnahme von Meister Yoda, aber der rockt hier das Haus.
                          Da es jedoch nicht ohne nervige Kreaturen geht, führt dieses dazu, dass Anakin Skywalker ins Zentrum der Story gerückt wird. Und mit ihm die Schwächen des Filmes: nervige, aber nicht wirklich nachvollziehbare, Gefühlsduselei, politische Pseudo-Diskussionen sowie mitunter grausam schmalzige und einfältige Dialoge. Da rettet auch die stets bezaubernde Natalie Portman diese Elemente nicht.

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                          • 5 .5

                            Ein Film, genau wie das dargestellte französische Königshaus: opulent inszeniert, mitunter schrill und exzentrisch, aber letztendlich doch auch weit weg vom normalen Volk.

                            „Marie Antoinette“ ist ein Film, der doch, wie Marie Antoinette selbst, sehr in den Zwängen der Traditionen des französischen Königshauses sowie der Opulenz verhaftet ist. So ist der Film über weite Teile nicht sonderlich spannend, stattdessen wirkt diese ewige Opulenz mitunter langatmig, gar langweilig, eine wirkliche Weiterentwicklung der Story findet leider phasenweise nicht statt. Dieses mag mit der Historie d’accord gehen, hätte jedoch zweifellos besser dargestellt werden können. Sofia Coppolas Erzählung ist zwar sehr stylisch, schrill und modern, verliert sich hierbei jedoch häufig in den Bildern. So bleibt der Film gleichzeitig auch stets sehr steril-distanziert, so dass man den Zwiespalt des Königspaares zwar erkennt, die richtige Bindung zu den Charakteren aber ausbleibt. Am Besten gefällt da noch Kirsten Dunst, die sogar in Ansätzen mal zeigt, was sie zu bieten hat. Dass der Kronprinz da lange Zeit kein Interesse hatte, ist ein Mysterium…

                            Sofia Coppolas „Marie Antoinette“ ist ein durchgestyltes Machwerk mit sicherlich großartigen Kostümen und einem doch teilweise zu modernem Gewand. Aber auch hier passt irgendwie der prägende Satz des Films: „Das ist wirklich lächerlich.“ – „Das, Madame, ist Versailles!“ Wenn auch ein sehr spezielles, denn die Etiquette steht im Film, wie in Versailles, über Allem.

                            • 5

                              Es begab sich aber zu der Zeit, als Lindsay Lohan noch keine völlig versoffene Kleptomanin war, sondern tatsächlich noch die ein oder andere Qualität zu bieten hatte – zumindest optisch…
                              „Girls Club“ beginnt tatsächlich recht lustig, verkommt jedoch teilweise sehr zur Teenager-Klamotte. Hat dabei den einen oder anderen lustigen Moment, aber auch den einen oder anderen kaum erträglichen Moment. Alles in allem durchweg durchschnittlich.

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                              • 9 .5

                                True Grit hat mich vollends in seinen Bann gezogen. Joel und Ethan Coen ist es gelungen den klassischen Western neu zum Leben zu erwecken und schaffen es, gemeinsam mit dem hervorragenden Cast, dennoch einen neuen, ganz eigenen, Western zu erschaffen, der dennoch in Tradition der Klassiker steht. Doch es ist nicht nur einfach ein Western, es ist letztendlich auch ein Film, der vieles beinhaltet, was man von den Coens gewohnt ist. Große Dialoge mit klasse Wortwitz und vereinzelt durchblickendem schwarzem Humor, die liebevolle Betrachtung nebensächlicher Details, ein toller, zielgerichtet eingesetzer Score, bildgewaltige Kameraführung und schräge, aber stimmige Charaktere. Schauspielerisch hervorragend besetzt mit der beeindruckenden Hailee Steinfeld, die das starke, aber stellenweise doch überforderte Mädchen eindrucksvoll darstellt und feststellen muss, dass die Männer der Prärie keine Buttermilch trinken, sowie Jeff Bridges, dem es mal wieder gelingt, den zynischen, leicht durchgeknallten, sehr eigensinnigen, manchmal bösen und vor allem versoffenen Marshall perfekt verkörpert.
                                Mitunter gewalttätig und brutal und doch nicht blutverherrlichend, mitunter dramatisch, tragisch oder unglaublich gefühlvoll, ist „True Grit“ stimmungsvoll von der ersten bis zur letzten Minute.

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                                • 8

                                  Welches Recht hat der Rechtsstaat? Wie weit geht der potentielle Schutz der Gesellschaft über das Recht eines freien Lebens für jeden Einzelnen? „Der verlorene Sohn“ ist ein intensives Drama, welches sich erstaunlich unprätentiös mit diesen Überlegungen auseinandersetzt.

                                  Knallhart und schonungslos, jedoch weitestgehend ohne Klischees oder Übertreibungen, wird hier der Umgang des deutschen Rechtssystems mit einem unter Terrorismus-Verdacht stehenden Deutschen sowie seiner unschuldigen Familie dargestellt. Auch der Zuschauer gelangt hierbei in einen gedanklichen Zwiespalt und fragt sich, welche Seite hier zu untersützen ist. Auf der einen Seite steht der Glaube, dass Rainer/Omar geläutert ist und nur ein braves Leben im Zeichen des Islam führen möchte. Dabei wirkt es dann auch äußerst bizarr, wenn man z.B. sieht, wie ein halbes Dutzend Polizisten den laufenden Rainer ebenfalls im Laufschritt verfolgen, jedoch solbald dieser stehen bleibt, ebenfalls wieder scheinbar unbehelligt in der Gegend herumstehen.
                                  Dazu kommen schonungslose Darstellungen der üblichen Vorverurteilungen, die ihn und seine Familie ereilen. So weckt dieses definitiv Sympathien für Rainer, doch gleichzeitig wird man auch stets im Zweifel gelassen, ob diese Sympathien gerechtfertigt sind.
                                  Immer stärkere Zweifel bilden dabei den Weg hin zu einem spannenden, sogar etwas verstörendem Ende. Letztendlich ist in diesem großartigen Drama jedoch nicht das Ende entscheidend. Durch seine eindrucksvolle, vielschichtige und nachdenkliche Gestaltung handelt es sich um starke 90 Minuten, bei denen auch ein anderes Ende funktioniert hätte.

                                  Lediglich die mitunter etwas unpassenden Handball-Szenen und die gegen Ende doch sehr im Zentrum stehende Positionierung der Mutter wirken leicht störend, sind jedoch im Gesamtbild der Handlung dennoch gelungen.

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                                  • 1 .5

                                    „Kein Bund für’s Leben“ ist ein Musterbeispiel deutscher Filmkunst. Man bekommt den Eindruck, dass das ganze Drehbuch von denselben Deppen geschrieben wurde, die hier auch im Film agieren. Ein Film, der über eine sorgsame und ausgeprägte Entwicklung einer Vielzahl von vielschichtigen Charakteren über sorgsam recherchierte Vorgehensweise bei Musterung und Wehrdienst bis hin zu grandiosen Witzen oder zumindest etwas Logik und Realismus vieles nicht ansatzweise erkennen lässt, dass für eine gelungene Parodie oder ähnliche filmische Intentionen hilfreich gewesen wäre.

                                    Der Film beginnt grausam mit einer stereotypen und übertriebenen Darstellung der Musterung und der letztendlichen Kriegseinberufung, die derart fern jeder Realität ist, dass hier schon deutlich wird, dass dieser Film sein Thema nicht so genau nimmt. Oder wessen Musterung lief nicht so ab, dass die Urinprobe in der Gruppe abgegeben wurde und schwangere Männer ohne weitere Prüfung als tauglich beurteilt werden? In der Folge wird der Film, wenn auch nicht wirklich lustig, zumindest zeitweise erträglich und teilweise sogar ansatzweise lustig, hält jedoch zielgerichtet auf sein völlig gruseliges Ende zu. Der Showdown im Manöver ist völlig lächerlich, die Gesangseinlage keinen Deut besser. Lächerlich ja, aber lustig? Leider nein.

                                    Positiv muss jedoch festgehalten werden, dass bei einigen der offensichtlichen„Witze“ immerhin nicht die offensichtlichste Pointe gewählt wurde, sondern mitunter zumindest kleine Überraschungen geboten werden. Wenn auch keine lustigen… Da weiß man nicht, ob man lachen oder doch lieber heulen soll – wobei es meistens auf das Heulen hinausläuft.

                                    Angesichts dieser Truppe ist die Aussetzung des Wehrdienstes wohl definitiv eine gute Entscheidung gewesen. Doch wenn unsere Bundeswehr tatsächlich so drauf wäre – dann wäre ich im Kriegsfall Österreicher, Schweizer oder Holländer, aber ganz sicher kein Deutscher.

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                                    • 5 .5

                                      Lange habe ich es hinausgezögert, dass erste Mal einen Star Wars-Film zu sehen, um jetzt in der chronologischen Reihenfolge der Handlung fortzusetzen.

                                      Episode I ist zweifellos ein typischer Blockbuster, der durchaus unterhalten kann, aber sicher nicht unbedingt viel zum Kultstatus beigetragen haben kann. Stattdessen ist dieses ein ziemlich bunt und wild geratenes Sammelsurium komischer Gestalten in den Weiten fremder Galaxien. Natürlich in weiten Teilen vohersehbar, welches daran liegt, dass es heutzutage unmöglich ist, diesen Filmen in völliger Unkenntnis entgegen zu treten, aber auch der Story selbst geschuldet ist. Hinzu kommt, dass der junge Anakin Skywalker, aber auch einige der sonstigen Kreaturen genervt haben.

                                      Dennoch bleibt eine trotz der Länge teilweise kurzweilige und witzige, aber auch mitunter wirre und unzusammenhängende Story.

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                                        Prädikat: Nicht lustig!
                                        „Die Wutprobe“ war auch für mich als Zuschauer eine einzige Wutprobe. Total unlustig. Eine Story-Begründung und -Entwicklung, die an den Haaren herbeigezogen und konstruiert ist. Aktionen des Wut-Spezialisten, die niemals auch nur ansatzweise in der Form durchführbar wären. Dazu ein dümmlich-weinerlicher Adam Sandler und ein unglaublich selbstgefällig-arroganter Jack Nicholson. Das Ende kann daran auch nicht mehr viel retten. Das hinterhergeschobene zweite Ende macht das dann auch direkt wieder kaputt. Einzig der Kurzauftritt von John McEnroe ist etwas gelungen.

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                                        • 8

                                          „The King’s Speech“ ist zweifellos Oscar-Stoff. Vor allem schauspielerisch werden hier hervorragende Leistungen geboten – Helena Bonham Carter, Geoffrey Rush und Colin Firth können in ihren Rollen definitiv begeistern. Im Gegensatz zu den Schauspielern ist die Story und die filmtechnische Umsetzung erstaunlich unscheinbar und ruhig, welches jedoch für ein Historiendrama völlig angemessen ist und gut gefällt.
                                          Erfreulich ist, dass der Film dabei dennoch über weite Strecken, zumindest bis kurz vor Ende, nicht in übertriebenen Pathos und Heldenverehrung verfällt, sondern stattdessen die Probleme von King George sowie die besondere Beziehung mit seinem Sprachtherapeuten eindrucksvoll aufzeigt.
                                          Nichts desto trotz birgt der Film die Gefahr mitunter einige Längen zu entwickeln, andererseits jedoch historisch wichtige Aspekte, insbesondere die Abdankung, für meinen Geschmack etwas zu schnell und sprunghaft abzuarbeiten.
                                          Somit bleibt „The King’s Speech“ ein gelungenes Gesamtwerk, das jedoch primär seine Besonderheit durch seine Schauspieler gewinnt.

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                                          • 6

                                            Mittelmäßige Komödie mit American Pie-Star Chris Klein in der Hauptrolle sowie Cobie Smulders in einer kleinen, aber feinen Nebenrolle. „Mein verschärftes Wochenende“ bietet neben einem grausamen deutschen Titel sicherlich keine übermäßig ausgereifte Story, kann jedoch bei einem DVD-Abend angemessen unterhalten. Selbst wenn der Humor die Gürtellinie mitunter unterschreitet, so geschieht dieses nie völlig niveaulos und auch die kreativ eingebundenen Homevideos sind für einige Lacher gut.

                                            • 6

                                              „Der Mann, der niemals aufgibt“ ist ein Film, der ein klasse Action-Film im besten 70er-Stil sein könnte, jedoch viel Potential verschenkt. Die Dialoge sind hier zum Teil äußerst gelungen und bieten etliche Zitate, die man sich merken sollte. Dazu kommen klasse Action-Szenen, die ordentlich Spaß machen, so übertrieben diese auch sein mögen, denn hier werden Häuser, Autos und Busse regelrecht durchlöchert – nur Clint Eastwood, der hier in seiner typischen Rolle als Einzelgänger, der sich gegen alle stellen muss um seine Mission zu erreichen, überzeugt, ist natürlich nicht zu treffen. Doch im Rahmen dieser vielen gelungenen Action-Szenen hat der Film ein großes Problem: jede auch nur denkbare Logik-Entwicklung wird in diesem Film völlig überstrapaziert. Das völlig sinnlose Ende mit der Verschwendung von gefühlten 500.000 Patronen setzt diesem Thema abschließend die Krone auf.

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                                              • 7 .5

                                                Aronofsky hat sich Schwanensee angenommen. Dabei schafft er ein intensives Werk, dem es gelingt die Metamorphose vom unschuldigen, frigiden weißen Schwan hin zum hingebungsvollen, frivolen schwarzen Schwan vielschichtig zu ergreifen. Nicht bloß das Ballett-Stück, welches in eindrucksvollen Tanzszenen erfasst wird, sondern auch die Charakterentwicklung Ninas sowie letztendlich die gesamte Grundstimmung und filmische Darstellung von „Black Swan“ zeigen dieses Thema eindrucksvoll auf. Dabei wird der Film zwar durch minutenlange Ballettszenen geprägt, letztendlich ist genau dieses aber nur Rahmenhandlung. Vielmehr steht hier die psychische und psychologische Entwicklung im Kern der Betrachtung.

                                                Filmisch beginnt „Black Swan“ sehr ruhig. Erst gegen Mitte nimmt der Film an Fahrt auf. Natalie Portman spielt dabei überzeugend, aber auch Mila Kunis als zweifelhafte Vertraute weiß zu gefallen. Hinzu kommen teils grandiose Kamera-Perspektiven und Szenen-Darstellungen, die an die Mutter aller Psychothriller, eben „Psycho“ erinnern können. Doch genau hier liegt an anderen Stellen auch wieder eine Schwäche des Films. Aronofsky verliert sich gerne in der perfekten Technik, in der überaus bildhaften Sprache. Ich fühlte mich hierbei daran erinnert, dass genau dieses auch Ninas Schwäche als Balletttänzerin sein sollte – die perfekte Technik reicht eben mitunter nicht.

                                                Häufig schafft dieses eine großartige Intensität, doch manchmal kann dieses auch übertrieben wirken. In einigen Szenen sind die Kameraspielereien eher anstrengend, denn packend und auch die Metaphern wirken mitunter übertrieben. Insgesamt bleibt dennoch ein stimmungsvoller Psycho-Thriller, der vor allem in der zweiten Hälfte sehr intensiv wirkt und es schaffen kann, im Kopf des Zuschauers hängen zu bleiben.

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                                                  Sina Tkotsch als zickige Tochter weiß in jeder Hinsicht zu gefallen, ansonsten ist die Story ziemlicher Murks. Marianne Sägebrecht als liebevolle Retterin, die mit den eigenen Finanzen nicht zurechtkommt, und Hans-Peter Korff wie immer in seiner Standard-Rolle als nerviger Nachbar. Die Dialoge sind (öffentlich-rechtlich-geprägt) teilweise äußerst dämlich, die Story kitschig und konstruiert. Soll alles in allem eine herzzerreißende Story sein, wirkt aber zumindest bei mir nicht. Die Zielgruppe ist aber wohl auch eine andere…

                                                  • 6 .5
                                                    über iCarly

                                                    Ziemlich schräge und überdrehte Teenie-Serie mit einer gut aufgelegten Jungdarsteller-Riege. Die Handlung ist ziemlich eigenartig und mitunter äußerst albern, aber völlig angemessen für die Zielgruppe. Auch außerhalb der Zielgruppe durchaus sehenswert, wenn man sich erstmal in das Konzept hereingeschaut hat und die wilden Schreiattacken der handelnden Personen akzeptiert hat.