kronenhummer - Kommentare
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Alle Kommentare von kronenhummer
Mitunter schmerzhaft klischeebeladener Kitsch-Film rund um die Standard-Story eines Provinzmädchens, dass ihren Traum in der großen Stadt verwirklichen will und dort heillos überfordert ist. Alle denkbaren Elemente einer derartigen Story werden routiniert abgespielt: Rückschläge, Liebesgeschichte und Jubelszenen. Mitunter völlig unglaubwürdig und konstruiert und leder auch nicht besonders liebenswüdig. Dass eine Frau, die Angst davor hat, ihre Musik großen Menschenmassen zu präsentieren, aus heiterem Himmel in einer Bar beschließt, loszusingen, um eine Massenschlägerei zu beruhigen, passiert natürlich alle Tage. Und funktioniert natürlich auch immer… Der Totalabsturz wird dadurch verhindert, dass einige schöne Frauen ordentliche Tanzeinlagen bieten können und auch die Musik ganz in Ordnung ist.
Dritter, sehr familien- und kinderfreundlich geratener Crocodile Dundee-Aufguss. Kann man sich ansehen und auch einige Male schmunzeln, viel mehr kann der in die Jahre gekommene Krokodiljäger in seinem Ausflug nach L.A. jedoch nicht bieten.
Durchschnittliche High-School-Komödie mit etlichen der angesagtesten Jung-Darsteller der späten 90er. Spielt bewusst mit etlichen Klischees und nimmt sich dabei nicht zu ernst, denn die Idee, das 5 Cheerleader inklusive einer Hochschwangeren eine Bank überfallen, ist schon ziemlicher Nonsens. Insgesamt nicht übermäßig lustig, aber auch nicht nervig oder störend.
Ziemlich unauffällige Wallander-Verfilmung. Branagh konnte mich als Wallander erneut nicht wirklich begeistern, da sowohl er als auch die gesamte Umsetzung zu glatt für den Problemcharakter Kurt Wallander wirkten.
„Werner – Beinhart!“ ist und bleibt einfach Kult! Dabei ist die Mischung aus Realfilm- und Comic-Sequenzen zwar eigentlich ziemlich unpassend, zeichnet den Ur-Werner jedoch auch irgendwie aus. Dabei sind die Comic-Sequenzen zweifellos besser als die ziemlich zusammengewürfelt wirkende Story rund um Brösel und das Rumpelstilzchen. Dennoch sind auch hier einige Ideen à la „Gerd Geldhai und sein Werk: Randale im Müttergenesungswerk“ für Lacher gut. Von den Comic-Sequenzen, allen voran dem kultigen Fußballspiel, ganz zu schweigen. Insgesamt wunderbarer Nonsens-Humor in herrlichem nordischem Slang und mit einem einprägsamen Soundtrack.
Motorsportfilme sind ein Genre mit dem ich mich häufig sehr schwer tue. Liegt sicherlich an der eigenen Aktivität im Motorsport, weswegen für mich vor allem der Realismus der Rennszenen und des Drumherums zählt und der Film hiermit steht und fällt.
„Days of Thunder“ ist in dieser Hinsicht ein Film voller Widersprüche. Man merkt den Machern an, dass Sie zweifellos Ahnung von der Materie hatten. Genauso auffällig ist jedoch auch gewesen, dass es diesen über weite Teile des Filmes im Sinne der Dramaturgie einfach mal egal war.
Die Rennszenen sind stellenweise klasse, auch die Karriereentwicklung und die Eigenheiten des Stock Car-Sports werden gut aufgegriffen, sei es die Schwierigkeit des Wechsels vom Formelsport in die überdachte Variante oder die potentielle Gleichheit aller Autos sowie die besonderen Ansprüche an Fahrweise, Windschatten, Gelbphasen und Überholmanöver.
Doch auf der anderen Seite stehen leider viele reißerische Übertreibungen, die wirklich nerven: Die sensationelle Neu-Konstruktion eines Nascar-Autos (die in engen Grenzen alle gleich sind, Konstruktion somit eher leidlich übertrieben ist), eine Starterlaubnis trotz Lizenz-Verlust im Monoposto-Sport und – auch wenn dieses im Nascar-Sport immer locker gehandhabt wird – eine doch übertrieben lockere Regelauslegung. So würde auch das Rammen des Safety-Cars würde mit Sicherheit nette Strafen mit sich ziehen. Dennoch wird dieses vom Teamchef in den gefühlt minutenlangen Boxenstopps, die zu vollkommen sinnlosen Zeitpunkten im Rennen stattfinden, angeordnet. Ohnehin wird Rammen hier als Allheilmittel angepriesen, welches mit der Realität wenig gemein hat. Dass die Protagonisten trotz sicherer Gelbphase mit Vollgas in eine weiße Staubwand rasen und dabei natürlich verunglücken, ist da nur zu passend. Aber wer fünf von sechs Rennen in Folge als Neueinsteiger gewinnen kann, der steht halt über sowas. Das haben auch keine Legenden à la Earnhardt, Petty oder Johnson geschafft… Aber es scheint ja einfach zu sein, denn der Nachfolger im Team, der schließlich in einem neuen Team vom selben Teameigner (es soll auch im Nascar-Sport Zwei-Wagen-Teams geben…) von Sieg zu Sieg fährt, ist ja genauso schnell erfolgreich. Vollkommen lächerlich wird es jedoch, als er im Rückwärtsgang die Box anfährt…
Die Story drum herum ist austauschbar, aber dabei ganz in Ordnung. Gleiches gilt für die Schauspieler, die durchaus überzeugen. Hinzu kommen einige ordentlich Zitate, aber mitunter auch Kitsch, den man in einer derartigen Story eigentlich gar nicht erwartet und daher nervt. So können die positiven Aspekte den Film auch nicht retten. Wie das Ganze am Ende ausgeht, braucht man wohl keinem erzählen – dass kann sich jeder selbst denken…
Was für ein Stuss… Piranha II ist ein spannungsarmer Horror-Film, der keine wirklichen Qualitäten besitzt, jedoch auch für ein Trash-Spektakel auch nicht viel zu bieten hat. Schon der Anfang, eine Unterwasser-Sex-Szene verspricht vieles…Es folgt ein ewig langes Intro und rund 40 Minuten an Karibik-Story bis die erste Horror-Action (oder das, was hier so darunter gezählt wird) folgt. Der Film zeichnet sich durch eine eher schlechte Bild- und Tonqualität und durch viele sinnlose Szenenwechsel, Storyelemente und Dialoge aus. Aber immerhin Dynamit-Fischen ist eine tolle Idee, während die fliegenden Killer-Piranhas eher albern wirken und kein wirkliches Grausen aufkommen lassen. Wahrlich kein filmisches Meisterwerk, aber für einen totalen Verriss letztendlich einfach zu unscheinbar. Das James Cameron hier nach noch Filme drehen durfte, ist jedoch ein Mysterium…
Sowohl Titel als auch Story klingt auf den ersten Blick unglaublich dämlich: Produzentin kehrt nach langer Zeit in ihr Heimatdorf mitten in der Steiermark zurück und will dort einen Bollywood-Film drehen. Dabei hat Sie es natürlich mit störrischen Charakteren aller Art zu tun und wird nach und nach von ihrer Vergangenheit eingeholt.
Doch das, was daraus gemacht wurde überrascht absolut:
Die Bollywood-Elemente sind überzeugend und qualitativ hochwertig umgesetzt. Dennoch merkt man hier zu jedem Zeitpunkt, dass hier die indische Filmkunst sehr ironisch betrachtet wurde. Man bedenke nur die großartige Story: Ein Geheimagent befreit in den österreichischen Alpen seine große Liebe aus den Fängen fundamentaler Terroristen. Natürlich geschieht dieses mit entsprechenden Gesangs- und Tanzeinlagen.
Auf der anderen Seite ist da Sankt Maria, ein Dorf voller Magie, Poesie und Patina, und das Heimatdorf unserer Hauptperson, die von einer tatsächlich mal überzeugenden Alexandra Neldel verkörpert wird. Was genau ist eigentlich Patina? Staubige Straßen, alte Menschen und der Geruch von Mittelalter. Da weiß man also was einen erwartet…
Ein Auszug aus dem Kuriositätenkabinett der Dorfbewohner: Ein Bürgermeister, passenderweise gleichzeitig Vater der Hauptperson, der wegen jeder Kleinigkeit beichten geht. Michael Kessler als genervter Pfarrer, der die mehr oder wenig gravierenden Sünden der Dorfbewohner in seiner Beichte ertragen muss. Dazu zugezogene Dorfbewohner in Form einer Holländerin und eines Ossis, wobei vor allem letzterer großartig ist und immer wieder klasse Zitate bietet: „Der Ossi ist günstiger als der Ösi.“ „Wir hätten die Wiedervereinigung mit Indien machen sollen.“ Und natürlich die örtliche Tanztruppe, rund um den Ex der Hauptperson, die großartig Schuhplattler tanzen und deren Einmarsch von den Machern dieses Films einfach mal zu Morricones Meisterwerken in Szene gesetzt wird…
So folgen Bollywoodeske Tanzszenen angereichert mit Schuhplattler-Action und entlaufenden Lamas. Achja, Parkplatzprobleme herrschen natürlich jetzt auch in dem kleinen Dorf, aber das war ja schon immer ein Problem. Aber ein vergleichbar geringes, wenn die Inder, weiter gegen die Brandschutzbestimmungen verstoßen, indem sie Fremdenverzehr in ihrem Hotelzimmer betreiben.
Die vereinzelt auftauchenden ernsthaften Bestandteile sind eher störend. Liebesgeschichte, Kulturschock und Klamauk wirken jedoch sehr gelungen, und sind dabei mitunter wirklich großartig überzeichnet und satirisch. Dazu ein fabelhafter, magischer Showdown in den Bergen.
„Bollywood lässt Alpen glühen“ bietet tatsächlich die richtige Mischung aus Heimatfilm, Bollywood und Klamauk für eine gelungene Satire in Reinkultur. In diesem Sinne: Pack mer‘s!
Es ist schwer zu beschreiben, was diesen Film ausmacht. Being John Malkovich ist ein Ausguss purer Kreativität, der sich nur schwer definieren und in ein Genre quetschen lässt. Eine Idee, die vollkommen schräg ist, aber ein großartiges Filmerlebnis verspricht und dieses Versprechen einhält. Eine ungemein spannender und faszinierender Film, gleichzeitig aber auch witzig, mysteriös, dramatisch, einfühlsam und böse. Being John Malkovich ist unglaublich vielschichtig und absolut unvorhersehbar. Daneben sind natürlich auch die Cameo-Auftritte etlicher Stars, abgesehen von Malkovich, allen voran der Charlie Sheens im vorgezogenen TAAHM-Stil, ein Highlight.
Künstlerisch intensiver, aber irgendwie auch typisch französischer, daher eigenwilliger, Film. Lebt von starken schauspielerischen Leistungen, insbesondere der Charlotte Ramplings, und einer stimmungsvollen Atmosphäre. Trotzdessen kann er nicht so richtig packen, denn für einen Psychothriller fehlt über lange Zeit einfach die Spannung, die erst in den letzten 20 Minuten wirklich aufkommt, währenddessen der Film zuvor primär die Entwicklung und Annäherung zwischen den beiden völlig gegensätzlichen Frauen beschreibt. Das das Ganze zudem noch etwas seltsam konstruiert wirkt, kommt erschwerend hinzu.
Zu Beginn erinnert „Alfie“ etwas an eine Spielfilmversion von Barney Stinson. Doch im Gegensatz zu diesem macht Alfie eine Lebenskrise durch, die sehr ruhig aber nachdenklich und auch nachvollziehbar erzählt wird. Sonderlich fesselnd ist der Film dabei aber leider nicht, da es der Story trotz schöner Grundidee etwas an Tiefe mangelt, was gerade bei einem derart ruhigen Film gefährlich ist. Nach dem guten Beginn wird der Film so trotz einer etwas anderen Erzählweise, mitunter guter Musik und vieler schöner Frauen sehr langatmig und bietet erst durch die Message gegen Ende eine kleine Steigerung.
Holy Shit, was für eine Idee! In einer Welt voller Logos jagen Michelin-Männchen den RAF-Terrorist Ronald McDonald, Meister Propper ist als schwuler Zooführer im Einsatz und zeigt dem Haribo-Jungen die braven und die wilden Tiere, bis dieser sich selbst zum MGM-Löwen begibt. M&Ms, die nicht überleben. Und gewichtige Weight Watchers, die sich als unüberbrückbares Hindernis erweisen. Dazu hunderte weitere Logos, die eine großartige Welt, ja sogar großartige Planeten eines gesamten Milky Ways abgeben.
Storytechnisch herrlich böse und mit großartigen Dialogen bestückt, die an Tarantino und ähnliche Meister erinnern, ist dieses ein rasantes und bildgewaltiges Action-Spektakel, eben nur mit Logos. Assoziationen werden dabei zu hunderten geweckt und eine großartige Detailtiefe geboten, die ein Kurzfilm nicht häufig bieten kann.
Ja, Tobago ist schön. Die schönen Landschaftsbilder (ohne die diese Filme auch gänzlich uninteressant wären) retten die belanglose und häufig übertrieben wirkende Tobago-Folge jedoch auch nicht. Die Story trieft nur so vor Kitsch, vollgepackt mit Liebesgeschichten, Vater-Tochter-Problemen und weiteren Herz-Schmerz-Stories. Alles Mögliche an Sympathieträgern und Antipathen wurde in die Wüste verfrachtet: Nonnen, die ein Kinderheim/Hospital betreiben, dazugehörige Kinder, natürlich sowohl mit einheimischen aber auch deutschem Hintergrund, die zum Teil sogar noch körperlich beeinträchtigt sind, dazu ein unter Amnesie leidender Hotelgast, der zwischen zwei Frauen steht, ein Pokerspieler, der dem Glücksspiel verfallen ist und zuletzt auch ein Hotelkettenleiter, der lieber Land und Leute rettet, anstatt sich um sein Hotel zu kümmern. Dazu kommen Dialoge, die so gestelzt und klischeehaft wirken, wie ich es noch selten erlebt habe. Wie dieser Schmarrn am Ende ausgeht, muss wohl keinem erklärt werden…
Einfach gehaltener, aber durchaus kreativer Kurzfilm um eine etwas andere Patchwork-Familie. Die Idee rund um den grünen Latino-Frosch und das hessische Schaf Gisela, die erfolgreich im Textilgewerbe ist, ist wirklich gelungen und zeitweise lustig, hat aber unter einem gewissen Mangel an Substanz zu leiden. Zwar sympathisch umgesetzt, ist doch nicht zu übersehen, dass hier doch vor allem die Moral und die Toleranzbekundung eindeutig und etwas penetrant in den Vordergrund geschoben werden.
Kurzgeschichte aus dem Hause Pixar mit netter Grundidee und gelungenen Figuren. Story und Witz kann aber leider nicht mit „Lifted“ oder „Partly Cloudy“ mithalten. Für 5 Minuten aber dennoch unterhaltend.
Wunderbare liebevolle Geschichte rund um eine Wolke mit Herz. Kurzweilig, klasse animiert und gefühlvoll inszeniert. Da hat der Klapperstorch wahrlich nicht den einfachsten Job…
Der erste Fall des Münsteraner Duos. Beginnt rasant und gelungen mit unkonventionellem Einstieg in den Fall. Auch das Zusammenspiel zwischen Thiel und Boerne weiß zu überzeugen und wird gelungen auf den verschiedenen Ebenen der beruflichen und privaten Situation eingebunden. Der Kommissar und der Gerichtsmediziner spielen sich die Bälle regelmäßig zu, so dass dieser Tatort daher zeitweise eher wie eine Komödie denn ein Krimi wirkt. Gelungene Sprüche, aber auch die ein oder andere aufgesetzte und übertriebene Situation wechseln sind ab, wobei es so wirkte, als dass jeder Charakter rund um das Ermittlerteam schon zwangsweise irgendwelche schrägen Besonderheiten haben musste, was mir persönlich etwas zu viel war. Der Fall selbst war nicht überragend, aber halbwegs spannend und kurzweilig und bot die ein oder andere überraschende Entwicklung.
Ruhe in Frieden, Horst Günter!
Der Mann am Telefon wird nie wieder seine Stimme erheben :-(
„Du bist kein Bulle mehr, Schimanski, Du bist’n Scheißrentner!“ So ist es unbestritten – und darauf legt dieser Krimi auch Wert. Es ist kein Standard-Tatort, sondern eben ein Schimanski mit allen seinen Eigenheiten.
„Schuld und Sühne“ ist dabei, gerade zu Beginn, mehr eine Charakter- und Milieustudie, denn wirklich ein Krimi. Wie denn auch? Denn eigentlich ist der Hauptcharakter ja auch aus dem Ermittlungsgeschäft raus – und gerät dennoch als Rentner wieder in die internen Ermittlungsgeschichten hinein. Inwiefern es ist realistisch ist, dass ein Rentner ermitteln darf bzw. in derartige Ermittlungen eingebunden wird, ist hier sicherlich zweitrangig, denn primär ist hier die Schimanski-Rückkehr der Kern. Und die fand ich durchaus gelungen.
Die Charaktere sind schonungslos und realitätsnah. Weder die Polizisten rund um den zwielichtigen Hannes Jaenicke noch die Milieuangehörigen wirkten irgendwie besonders überzeichnet, sondern an sich ziemlich stimmig. Die positiven und negativen Charaktereigenschaften und Lebensinhalte der jeweiligen Nebencharaktere werden nie völlig einseitig dargestellt. Und auch die Action kommt, wie es sich für Schimanski gehört, nicht zu kurz, obgleich es auch kein sinnloses Haudrauf-Gekloppe ist. Dieses hätte zum gealterten Star auch nicht mehr gepasst. Die interne Ermittlung ist spannend – trotz dessen, dass das Finale in Teilen direkt zu Beginn schon vorweggenommen wurde. Selbst die mitunter anklingende Moralkeule fand ich hier außerordentlich stimmig und gelungen, ebenso die filmische Gestaltung und die Bildwahl. Und auch das Ende mit „Mad World“ als Ausklang fand ich großartig. Nur Johann von Bülow ist mittlerweile etwas überpräsent in den Sonntag-Abend-Krimis…
Schimanski is back!
Sicherlich, „The Alphabet“ ist kein Film, dem ich jetzt große intellektuelle oder poetische Bedeutung beimessen möchte. Aber dennoch: Es ist ein Kurzfilm, der schon etwas anders ist, mich aber über die gesamte Spielzeit erstaunlich gut unterhalten hat – auch wenn nichts anderes passiert, als eine vielfältige Darstellung des Alphabets. Dieses aber doch in einigen kreativen Ansätzen, die irgendwie zusammengesetzt wurden.
Wer möchte, kann hier sicherlich schon typische Lynch-Elemente daraus deuten – wer nicht, der kann es genauso gut sein lassen. Vermutlich haben beide Seiten Recht – oder keine.
Harmlose, halbwegs sympathische, aber doch vor allem relativ belanglose Unterhaltung für die jüngere Zielgruppe. Weder die Story noch die Darsteller stechen hierbei irgendwie positiv oder negativ heraus, so dass der Film trotz magischer Momente schätzungsweise auch die Zielgruppe nicht unbedingt zu fesseln vermag, aber dennoch gefallen könnte. Für alle anderen aber doch eher uninteressant.
Paranoia, Wahnvorstellungen, Gedächtnisverlust, Kontrollverluste – Geisteskrankheiten als Grundlage eines Psychothrillers können extrem konstruiert und unglaubwürdig wirken, oder aber ein äußerst gelungenes psychotisches Gesamtkunstwerk abgeben. „Number 23“ ist dabei eher ein Exemplar der zweiten Sorte, wenn auch kein absolutes Meisterwerk. Vermeintlich harmloser Beginn, ekstatische Story-Entwicklung und interessante Auflösung bieten eine starke und spannende Verfilmung, die stets zwischen zwei Erzählebenen schwankt und dabei den Zuschauer, der irgendwann nur noch Zahlen zusammenzählt, genauso in die Paranoia der Verfolgung mitnimmt, wie es dem überzeugenden Jim Carrey hier geschieht. Fiktion und Realität verschwimmen mitunter und doch bleibt die klare Trennung erhalten, so dass die surrealen Elemente nicht übertrieben wirken. Die Gefahr zur Überinszenierung und -konstruktion ist in einem derartigen Werk stets gegeben, wird aber hier nur selten überschritten.
Achja, die Malediven sind schon schön….hach… Die wundervollen Landschaftsbilder sind natürlich immer das Highlight bei Filmen a la Traumhotel, Traumschiff oder Kreuzfahrt ins Glück – das ist hier nicht anders.
Der Film selbst ist typische harmlose Unterhaltung mit einigen netten Geschichten und etwas Herzschmerz. Nicht storytechnisch überraschend, aber immerhin schauspielerisch gut besetzt. Einige Stories waren trivial, aber sympathisch – andere, wie von derartigen Filmen gewohnt, jedoch auch etwas zu kitschig oder flach umgesetzt. Insgesamt aber durchaus annehmbar und mit dem einen oder anderen Schmunzler versehen.
„Eine wie keine“ ist eine klassische Story rund um die Entwicklung von hässlichen Entlein zum schönen Schwan und HighSchool-Liebeleien, die eigentlich keine sonderlichen Überraschungsmomente bietet, deren Story unglaubwürdig ist und deren Charaktere wieder mal äußerst klischeehaft sind. Trotz allem ist der Film sympathisch und sogar amüsant. Dieses liegt sicherlich in erster Linie an Rachael Leigh Cook, der man zwar schon von Beginn an das hässliche Entlein nicht abnimmt, die aber wirklich süß ist und sehr charmant spielt. Hinzu kommen einige großartige, abgedrehte Szenen wie das Theaterstück oder die klasse Tanzeinlage zu Fatboy Slims Rockafeller Skank, die einen gelungenen Musik-Einsatz definitiv krönt.
Dass Marnie ein Hitchcock-Film ist, ist unverkennbar. Dass es aber sicherlich nicht sein bestes Werk ist, ebenso, dazu ist die Story und die Umsetzung nicht überzeugend genug. Zwar gelingt es dem Master of Suspense auch hier wieder durch gelungenen Einsatz von Musikuntermalung, verbunden mit Kameraeinsatz und der schauspielerischen Interpretation Tippi Hedrens, stellenweise großartige Spannungsmomente und eine psychotische Stimmung aufzubauen, der Film kann dieses Niveau jedoch nicht dauerhaft bewahren. Einem gelungenen Auftakt mit einer sehr gefälligen Beschreibung von Marnie zu Beginn, folgt eine Story, die entgegen anderer Hitchcock-Verfilmungen, in Spannung und Überzeugungsfähigkeit zurückbleibt. Insbesondere Sean Connery fand ich hier nur mäßig passend, während Tippi Hedren einmal mehr die klassische Hitchcock-Frau in klassischer Hitchcock-Frauen-Rolle ist.