lieber_tee - Kommentare

Alle Kommentare von lieber_tee

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    lieber_tee 15.11.2014, 01:46 Geändert 15.11.2014, 01:47

    Handwerklich kompetenter als das Original, ebenso stimmungsvoll wie fest mit den Stereotypen der Stalk-'n'-Slash-Kategorie fixiert. Hier wird Jason die Kartoffelsack-Ikone geboren. Wer das Genre mag, kommt an den Film nicht vorbei.

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      Der peinliche Versuch einer deutschen Animationsleistungsshow, in der Verbindung die Tarzan-Geschichte zu modernisieren, mit Action und Fantasy anzureichern. Krampfhaft, technisch schwach, holprig-humorlos erzählt. An dem Film stimmt nix, selbst meine Tochter fand den mau und die ist noch freundlicher im Umgang mit Filmen als ich.

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        lieber_tee 15.11.2014, 01:17 Geändert 15.11.2014, 01:56

        Eine anbetungswürdige Bombe des jüngsten Gerichtes, Psi-Kräfte, New-Yorker-U-Bahn-Tunnel-Ruinen und Affen die leider auch nicht besser sind als Menschen. Eigentlich eine Affenschande was hier aus der Vorlage gemacht wurde. Denn die Rückkehr, sprich der zweite Teil der affigen Planeten-Reihe, ist ein wahrhaftig apokalyptischer Ausmaß an Trash. Was sich damals Mainstream-Filme erlaubt haben, welches Kraut hier die Macher auch geraucht haben, DAS ist endgültiges, dystopisches Endzeitkino als albernes Kasperletheater mit Querverweisen zum 70er Zeitgeist. So etwas würde sich heute keiner mehr trauen.
        Kein guter Film aber wegen seines mutigen Schwachsinns faszinierend.

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          1001 Filme, die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist.
          Dieser klassische SF-Abenteuerfilm verfehlt bis heute bei mir nicht seine Wirkung. Die zivilisationskritische Parabel mit ihrer pessimistischen Gesellschaftskritik ist ebenso in den Konventionen des 60er-Actionfilms wie in den Rassenunruhen und der Angst vor nuklearer Zerstörung verankert, stellt aber nie seine politische Anti-Utopie über seinen Unterhaltungswert. Die grandiosen Affen-Masken und das markante Ende, welches ikonische Filmgeschichte geschrieben hat, sind nur die I-Tüpfelchen für einen nahezu perfekten, cleveren Film. Da stört mich der Waffen- und Chauvi-Idiot Charlton Heston auch nicht weiter, der Streifen ist und bleibt eine Herzensangelegenheit.

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            lieber_tee 14.11.2014, 19:59 Geändert 15.11.2014, 01:23

            Der Twist dieser Ur-Oma des kommerziellen Slashers kostete Casey in "Scream" beim postmodernen Horror-Quiz das Leben, denn der Mythos um den untoten Massenmörder Jason besteht nicht nur aus seiner Hockeymaske und der Bestrafung von konservativen Werten.
            Freitag der 13. (das Original!) ist ein als Wer-ist-der-Täter-Krimi angelegtes Billigfilmchen, von einem Regisseur, dem eigendlich nicht klar war wie bravourös er diesen Film in seiner präzisen Effekt-Spannung und genreweisender Handschrift inszeniert hat. Cunninghams rotzfrech-primitiver Stil, mit seinem dreisten Abkupfern aus zahlreichen Horrorfilmen (Psycho, Halloween), zementierte die typischen Stalk-'n'-Slash-Standartsituationen/-Regeln als konkrete Abziehfolie für unzähligen Kopien, die bis heute noch den Horrorfilm-Markt überschwemmen und seine eigene sehr erfolgreiche Franchise-Kette mit sich nachzog.
            Die Geschehnisse im verrufenen Feriencamp haben sich tief in die Popkultur, als Grusel-Lagerfeuergeschichte in die kulturellen Hirnrinde eines jeden Horrorfilm-Fans verankert.
            Selten wurde so gekonnt die "niedere" Erwartungshaltung nach Sex, Gewalt und Angstlust so gezielt befriedigt. Der drastische Minimalismus zielt nicht auf das Intellekt sondern deutlich tiefer. Das hat jahrelang die Moralaposteln erzürnt, Filmkritiker ratlos gemacht. Trotz Warnungen von Jugendschützern ist die Zielgruppe dann doch nicht mehr als sonst verroht (aus heutiger Sicht noch viel weniger, da bietet das nachmittägliche Privat-TV-Programm mehr seelische und körperliche Grausamkeiten).
            Plakativ, dumm, genial.

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            • Leonardo ich wünsche dir einen Oscar, damit du nicht mehr so anbiedern-genial spielen musst.

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                lieber_tee 09.11.2014, 22:23 Geändert 12.11.2014, 14:50

                Unter dem Motto was Marvel und DC können möchte Universal auch, wird die Grundlage für eine genau durchgeplante Vertriebsform für verstaubten Monster zusammen geschustert. Zunächst den altehrwürdigen Graf Dracula auf neuzeitliche Franchise-Serien-Qualität abgeklopfen, damit Game of Thrones-Zuschauer auf den kommerziellen Zug springen...
                Türken überschwemmen das Land und Vladi, der nette Pfähler von neben an, holt sich spontan Super-Kräfte vom Vampir-Druiden im dunklen Berg. Er bricht wie Jesus das Brot, ist ein geläuterter Massenmörder mit Gemeinschafts- und Familien-Sinn, guckt grimmig aus der Wäsche, wenn ihm sein roten Umhang ins Gesicht weht. Mit schwarzer Fledermaus-Power-Faust und roten Zaubertrank treibt er die Bedrohung dahin wo der Pfeffer wächst...
                Arg blutleer und trotz (selten) interessanter formaler wie inhaltlicher Ansätze nudelt Debütant Gary Shore formelhaft die Regeln des CGI-Bumms-Kinos herunter und verpasst in der Endgerade dem Dracula-Mythos frisches Blut einzuführen. Er generiert mit prall-platten Popkorn-Gestiken, ohne ironische Distanz, einen tragisch-traumatisierten Superhelden aus der Retorte, der für die (mutmaßlichen) Fortsetzungen anbiedernd in der Jetzt-zeit angekommen ist.
                Zumindest sind die knappen 90 Minuten recht stramm und wenn dieses faule Filmobst mit dem Zwinkern des unfreiwillig-dämlichen Neuzeit-Trashs betrachtet wird, macht es leidlichen Spaß, bleibt aber trotzdem peinliche Kommerz-Kacke.

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                  lieber_tee 07.11.2014, 01:40 Geändert 12.11.2014, 15:43

                  Das Barbeipüppchen und der Flokati...
                  Oh je, was hast du dir nur bei diesem Edeltrash gedacht, lieber Christophe Gans. Angetrunken von der europäischen CGI-Leistungsshow den Überblick verloren? Hat dir niemand gesagt, das es eine ausgebrannte Idee ist die 67ste Verfilmung eines abgeschmackten Märchens nochmals zu verfilmen? Die Geschichte um ein durchs Stockholm-Syndrom verwirrte Mädel, das ihre zoophile Neigung entdeckt, lockt heute niemanden hinterm Ofen vor und mit all den Motiven wie Begehrlichkeit, Gier und triebhafter Männlichkeit kannst du so gar nichts anfangen. Du synthetisierst nur kalten Kitsch, dein Film hat einfach kein Herz. Begabte Haupt-Darsteller/in degradierst du zu un-charismatischen Pappfiguren, die Love-Story hat keine prickelnde Chemie und vermeintliche Tiefe entsteht nun mal nicht beim lustlosen Herumblättern in einen Ikea-Fantasy-Katalog. Außer Budenzauber und Trivialität nix gewesen, lieber Christophe. Dafür ist heute immer noch Disney zuständig. Die können es zwar nicht wirklich besser, haben aber die längere Tradition und sicherere Hand bei so etwas.

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                    lieber_tee 07.11.2014, 00:17 Geändert 12.11.2014, 15:48

                    In der japanischen Kultur ist gewissenhaft vollbrachte Arbeit ein hoher Wert. Was ist wenn ein steckbrieflich gesuchter Kindermörder, das offensichtlich abgrundtief und wenig differenzierte Böse, von einen traumatisierten Polizisten beschützt werden muss, da ein reicher Industrieller aus privaten Rache-Gründen ein horrendes Kopfgeld ausgeschrieben hat?
                    Wann beginnt Vergeltung, wann Rechtschaffenheit, wo ist Selbstjustiz moralisch gerechtfertigt oder nur die Gier nach Geld?
                    Packende Fragen die Takashi Miike in seinem Film "Wara no tate" stellt und sie, zunächst als aufwendigen Actioner getarnt, ausgiebig für den Zuschauer buchstabiert.
                    Und aus-buchstabiert und aus-buchstabiert, endlos.
                    Immer wieder dreht sich der Streifen um die schwindende Grenze zwischen Ehrbarkeit im Beruf und subjektive Vergeltung.
                    Wer sich auf die gnadenlos konstruierte und unrealistische Hetzjagd-Prämisse in den eigenen Polizei-Reihen einlässt bekommt thematisch einen interessanten Film, der allerdings ungeschickt in seinem Timing ist, sich zäh-verbalisierend wiederholt, nicht zentriert, kein Ende findet.
                    Handwerklich ok, mit den typischen Zynismus und bösen Humor des Regisseurs durchzogen, ist dieser Film eher routinierte Fleißarbeit, die in eine (christliche) Vergebensbotschaft abdriftet, wo der heilige Märtyrer den letzten Deppen in der hintersten Reihe erleuchtet.
                    Mir ging das „Gutmenschentum" irgendwann auf die Nerven, so sehr es hier auch im Kontrast zum bitteren Porträt einer unmenschlich-modernen japanischen Gesellschaft steht.
                    Ich schwebe jetzt in den aufrichtig-reinen Himmel empor und öffne die Tore des Himmels...

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                      lieber_tee 06.11.2014, 01:46 Geändert 12.11.2014, 15:58

                      SPOILER
                      „The Sacrament“ beginnt mit den vielversprechenden, subtilen Blick auf religiösen Wahn. Schleichend offenbaren sich dem Zuschauer, in Begleitung eines TV-Film-Teams, die totalitären Abgründe der scheinheiligen Oberfläche eines sektenartigen Öko-Dorfs. Sobald allerdings die Katze aus dem Sack gelassen wird, die vordergründigen Mechanismen des Grusel-Kinos bedient werden, verfällt die suggestive Wirkung des Films und die Tore für knallhartes Terror-Kino öffnen sich. Bei der grausamen und expliziten Darstellung des letzten Abendmahls ist mir der Wein im Hals stecken geblieben. In dieser verstörenden Intensität des Massenselbstmordes steckt eine wahrhaft schaurige Kraft.
                      Ti Wests Versuch die unfassbaren Ereignisse des Jonestown-Massakers nach zu erzählen, in Bilder einer Mockumentary verpackt, entwickelt sich zu einer beängstigenden Horror-Folie, mit all den abgedroschenen Stereotypen des Found Footage-Films. Der um Glaubwürdigkeit bemühte Duktus wird zunehmend durch Klischees unterlaufen.
                      Vielleicht ist das gewollt, der von Ti-West-Jüngern gewünschte reflektorische Ansatz des Meisters. Denn es kann als zynische Note gesehen werden, wenn sich ein real existierendes Mode-Hipster-Zeitgeist-Magazin um investigativen Journalismus bemüht und in ihrer Selbstgefälligkeit nicht merkt, dass es der Auslöser für die selbstmörderischen Taten wird. Allerdings finde ich diesen medien-kritischen Aspekt nicht wirklich sauber herausgearbeitet, der Irrsinn des Sekten-Führers wirkte auf mich bereits so weit fortgeschritten, dass er als tickende Zeitbombe von alleine explodiert wäre…
                      Es ist auch möglich den Streifen dahingehend zu interpretieren, West spielt gezielt mit den vordergründigen Elementen des Terror-Kinos um deutlich zu machen, das die „wahren“ Ereignisse des Jonestown-Massakers nicht verfilmbar sind, immer nur die visualisierten Phantasien eines Regisseurs sind. Das Film, trotz dokumentarischer Prämisse, immer nur fiktiv ist. Allerdings halte ich das, bei aller Liebe zum Regisseur und Meta-Diskurs, für hinein-interpretiert.
                      Somit bleibe ich an der Oberfläche und die ist packendes Genre-Kino im Found-Foutage-Stil. Ti West kennt die manipulativen Mechanismen des Horrorfilms, wendet sie wenig erfindungsreich aber technisch wirkungsvoll an.
                      Das ist nicht das was ich von einen gehypten Regisseur erwartet habe. Weniger Dienst nach Vorschrift wäre mir lieber gewesen, allerdings ist mir Wests unberechenbarer filmischer Output sympathisch, weil unberechenbar.

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                      • Auch von mir eine dicke Anerkennung für die preisgekrönten und fast-preisgekrönten Texte. Und für die Mühe einen gehaltvollen Text zu schreiben. So etwas schüttelt man nicht einfach aus den Ärmel, in Facebook-Zeiten wo "witzige" Zweizeiler Like-Kult sind.

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                          lieber_tee 04.11.2014, 23:58 Geändert 05.11.2014, 00:56

                          Im Dienstleistungsbereich des 80er Jahre Horrorfilms ist dieses vergessene Filmchen durchaus guter Service. Nicht gerade innovativ aber korrekt reiht Regisseur Thompson Suspenseszenen an ruppige Splattereffekte und kaschiert somit die abgedrosche Geschichte um ein verfluchtes Haus bzw. eine fluchende Hexe. Kinder werden übelst gemeuchelt, Jugendliche halbiert, in der Mikrowelle gegart, Sägeblätter zerteilen Priester und die Holz-Saftpresse presst nicht nur Trauben zu Wein. Für einen über 30 Jahre alten Hexen-Slasher geht der Streifen ordentlich zur Sache, die reichhaltige Blut-Transfusion hält das anämische Schauer-Märchen am Leben.

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                            lieber_tee 04.11.2014, 22:04 Geändert 04.11.2014, 23:26

                            Horro, das schwarze Schaf und Tee, der Beutel im Dickicht des Tierhorrors.
                            O wie... Oktopus.
                            Noch während in den ersten 30 Sekunden des Films vor Umweltverschmutzung und radioaktiver Verseuchung gewarnt wird betritt bereits der mürrische Oktopode "Okti" in voller Pracht die Bühne. Halb Mensch, halb Krake wedelt er mit seinen Fangarmen zur Begrüßung.
                            Okti ist mürrisch.
                            Ständig werden ihm seine Kinder von Wissenschaftlern geklaut, die Radioaktivität mit einem Mikroskop messen.
                            Okti ist geil.
                            Er möchte endlich mit einer Frau ins Wasserbett.
                            Deshalb watschelt er durchs Schilf und watscht frustriert der männlichen Wohnmobil-Safari-Gruppe eine runter.
                            Das Octamännchen ist die Z-Version des monster-historischen Kultfilms "Der Schrecken des Amazonas", den der damalige Drehbuchautor Harry Essex 17 Jahre später in eigener Regie hier nochmal verfilmen durfte. Der herrlich charmante Mief des 50er Jahre Creature-Kinos müffelt daher aus jeder Zelluloid-Pore.
                            Mit viel lebhafter Phantasie aber ohne jegliches Können bekommt der Begriff "Trash" eine neue Dimension.
                            Minutenlang wackelt die Mutation mit starren Blick und offenen Mund vor der Kamera herum, während sich ein unendlicher Fundus aus unfassbar schwachsinnigen Dialogen und ikonisch-blöden Sequenzen dem Zuschauer offenbart. Masken-Meister Rick Backer hatte Anfang der 70er wohl noch wenig Erfahrung, denn Okti sieht so dreist-beschissen aus, das es eine wahre Wonne ist ihn herum-wanken zu sehen. Das Gummi-Ganz-Körper-Kondom mit Saugnäpfen und Tentakeln an Bändern ist ein optischer Blickfang des Dilettantismus, nicht ohne Grund hat das Kostüm heute legendären Kult-Status.
                            "Octaman" ist ein Goldbarren des 70er Jahre Auto-Kinos. Das nicht vorhaltende Tempo wird mit vorhandener (unfreiwilliger) Komik tadellos ausgeglichen .
                            Vor soviel begnadeter Nicht-Film-Kunst kann ich nur meinen cineastischen Stroh-doof-Hut werfen und hemmungslos vor Begeisterung ins Taschentuch heulen.

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                              lieber_tee 04.11.2014, 21:52 Geändert 05.11.2014, 00:25

                              Horro, das schwarze Schaf und Tee, der Beutel im Dickicht des Tierhorrors.
                              N wie...Nagetiere.
                              "Der Rattengott" hat auf meinem vergruselten Thron die Krone verdient...
                              Oh wie schlecht konnte ich damals in den 80ern, nach der TV-Erstaufführung im Rahmen der von mir vergötterten ZDF-Reihe "Der phantastische Film", schlafen...
                              In meinen Albträumen rannte ich durch kafkaeske Gebäude, wo surreale Nosferatu-Ratten-Menschen nach dekadenter Macht streben, der Faschismus sein unmenschliches Nagetier-Gesicht zeigt.
                              Heute betrachtet hat "Der Rattengott" (nicht in seiner Thematik) ein wenig an Reiz verloren...
                              Zu holprig ist die Spannungssteigerung, zu teilnahmslos das Spiel des Hauptdarstellers, zu über-deutlich seine kritischen Aussage, zu plakativ die Figuren.
                              Trotz dieser Schwächen ist "Der Rattengott" sehenswert, als prophetisch-politische Parabel über die Verkommenheit des Menschen im Gewand eines phantastischen Tier-Horror-Films und ein famoses Beispiel für das unbekannte osteuropäisches Genre-Kino.

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                              • lieber_tee 03.11.2014, 20:48 Geändert 03.11.2014, 21:02

                                Finde die Mehrzahl seiner Filme eher mittelmäßig bis grausig, der Typ scheint aber sympathisch zu sein.
                                Dein angeblich schlechtes Deutsch, Senf, ließt sich verdammt gut, besser als manch Redaktionstext und Profiltext auf MP.

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                                  lieber_tee 03.11.2014, 00:32 Geändert 03.11.2014, 17:04

                                  Die US-amerikanische Truthahn-Wut-Bürger-Bewegung verwirklicht ihre vegetarische Pizza-Friedensvision auf liebenswürdige Art und Weise.
                                  Animationstechnisch nicht unbedingt überwältigend, auch von der Story her etwas ungelenk-hektisch erzählt und von der Stange abgekauft. Die geflügelten, knallbunten Freunde sind knuffig, werden für treffend gesetzte Pointen und witzige Running-Gags gut eingesetzt, die durchaus frecher hätten sein können. So reichen die freien Vögel für sinn-freie Nachmittagsunterhaltung mit film-parodistischen Meta-Gags , bleiben letztlich ein etwas zu fett gemästeter Spaß für die Zielgruppenfamilie am infantilen Küchentisch.
                                  Hat mir trotzdem geschmeckt

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                                    lieber_tee 02.11.2014, 01:02 Geändert 02.11.2014, 01:20

                                    Eine manipulative, sexuell frustrierte Frau und ihre sexuell traumatisierte Stieftochter leben in latent lesbischer Beziehung bzw. Hassliebe auf ihrem Gut und vergnügen sich mit einen vorbei gelaufenen Macho-Schönling. Währenddessen streift ein Serienkiller durch die Gegend.
                                    Die von Kritikern gelobte Vielschichtigkeit und Raffinesse des Drehbuches blieb mir verborgen, wahrscheinlich weil ich vor Langeweile weg-geschlummert bin. Lediglich die kurzzeitigen Slasher-Sequenzen und manch grafische Gewalt ließen mich erwachen, so das ich wenigstens das herrlich ironische Ende mitbekommen habe.
                                    Der zentrale Handlungsstrang bleibt aber ein fades Drei-Personen-Psycho-Drama, das wenig mit seinem herangeschleppten Slasher-Motiv anfangen kann, es sei denn hier soll ein verbildlichter, phallischer Männerhass von Frauen symbolisiert werden.

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                                      lieber_tee 02.11.2014, 00:15 Geändert 02.11.2014, 02:46
                                      über WolfCop

                                      "Dirty Harry... only hairier."
                                      Ein Cop in der Chubaka-Phase mutiert durch Alk zu einer getunten Version des Serienmodells "Werwolf XL" und räumt mit seiner Vergangenheit auf.
                                      Mit viel Piss-, Rülps- und Kotz-Humor unterhalb der behaarten Gürtelline verprollt der Streifen seine marginal originellen und genre-ironischen Ansätze. Unter dem Motto "Saufen hilft" funktioniert diese Wolfspisse beim geselligen Bierkisten-Abend als notwendige cineastische Interlektualität.
                                      Sauber, flott und voll in die hohle Birne in nur 75 Minuten, inklusive der Androhung einer Fortsetzung für 2015, die eh keiner schauen wird weil jeder bis dahin Angesichts dieser filmischen Alkoholverblödung blind geworden ist.

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                                        lieber_tee 30.10.2014, 23:00 Geändert 30.10.2014, 23:01

                                        Kinematographische Einstimmung auf das Fest der Toten von souli und tee.
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                                        Ich kann so langsam keine Möchtegern-Horror-Filme mehr sehen, in den von Geisterhand Türen zuschlagen, irgendwelche Fratzen in die Kamera springen oder Leute an Bändern herum fliegen. Zäh wie Schuhleder latscht Regisseur John R. Leonetti auf den ausgetretenen Pfaden des auf altmodisch getrimmten, modernen Gruselkinos herum. Ohne spürbare Begabung wird ein schnöder Schreckeffekt an den nächsten gereihert, ohne Sinn für Timing und Raffinesse. Die furchtbar blasse Hauptdarstellerin und ihr schleimiger Ehemann machen jegliches Mitgruseln zunichte, die auf Hochglanz polierte Spin-off-Franchise-Verarschung zielt nur auf den Geldbeutel. Diese Dämonenheimsuchung durch Chucky und dem Baby von Rosemarie rödelt uninspirierend durch die üblichen Satan-Kult-Klischees, inklusive kirchlichen Beistand und Aufopferungs-Müll. Ne, so etwas terrorisiert mein Verständnis von Horrorfilmen, zerrt an meine gelangweilten Nerven und lockt vielleicht Ü50-Zuschauer ins Kino, die sich Sonntagabend noch beim Tatort gruseln.
                                        Ab in die Tonne.

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                                          Ich mag den ersten Harry Potter, einen Vergleich zum Buch ziehe ich nicht, denn das ist mir unbekannt.
                                          Er ist für mich ein schöner Fantasyfilm, der seine klassischen Motive des Genres liebevoll zu einem reichhaltigen und kindgerechten Unterhaltungsfilm mischt, eingebunden in die Lebenswirklichkeiten von 11 Jährigen. Zwar mit den typischen Startschwierigkeiten einer Serie versehen, dafür aber voll charmantem Witz, unhektisch erzählt und clever für das Zielpublikum serviert.
                                          Nun dachte ich mir, der könnte meiner Tochter (9,5 Jahre alt) gefallen und wir haben ihn uns heute Nachmittag gemeinsam angeschaut...
                                          Grundsätzlich fand sie Potter 1 "ausreichend" (Schulnote 4). Er war nicht "langweilig" und hatte einige "tolle" Ideen (z.B. das Quidditch-Spiel, die Eulen, der coole Thementag-dekorierte Speisesaal). Sie wurde allerdings kaum mit den Figuren warm. Harry fand sie nichtssagend, Ron etwas zu "doof" und Hermine zu "zickig". Auch konnte sie den Handlungsablauf kaum folgen, es gab zu viele Figuren, wichtige Sachen wurden nur mal schnell mit einen Satz erklärt. Was dieser Stein der Weisen bedeutet, hat sie nicht verstanden, ebenso warum Valdemor so schwach ist und der ängstliche Lehrer plötzlich der Schlechte und der fiese Lehrer der Gute ist...
                                          Den Garaus hat ihr das Ende gemacht. Das war ihr zu gruselig und grausam. Der in Staub verfallende, doppelgesichtige Bösewicht, das Schachspiel wo Ron fast stirbt usw. verängstigte sie.
                                          Hm, ich lag wohl mit meiner mutmaßlichen Begeisterung völlig falsch (passiert öfters) und finde, das ihre Kritikpunkte viele Wahrheiten haben und sie den Streifen vom Alter her zu früh gesehen hat.

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                                            "Klauen, die alles zerfetzen. Atem, der Feuer speit. Eine gigantische Bestie. Nur magische Kräfte können das Ungeheuer vernichten!"
                                            Naja, ziemlich große Töne, die der deutsche Verleih hier schreit, für ein Drachenfilmchen, das versucht vieles richtig zu machen aber eigendlich auf ganzer Linie jämmerlich versagt.
                                            Ich hatte total Lust auf einen traditionellen Fantasy-Film der 80er. Aber so traditionell musste er jetzt auch wieder nicht sein...
                                            Die Tricktechnik und das Creature-Design ist für seine Zeit absolut in Ordnung, nur leider muss der Zuschauer volle 75 Minuten warten bis endlich das flammende Inferno des Zwei- bzw. Dreikampfs mit dem teuflischen Bösen beginnt. Bis dahin vertrödelt der Film durch seinen reizlos-zähen, dutzendmal abgehandelten Verlauf jegliche Geduld beim Betrachter. Hinzu kommt, das dieser dumm aus der Wäsche schauende, völlig uncharismatische Hauptdarsteller eine echte Zumutung ist, keine Sekunde den Streifen auf seinen schmächtigen Schultern tragen kann und jegliches Gefühl für Empathie unmöglich macht. Die aufgedunsene, unromatische Liebesgeschichte ist für den Arsch und wenn am Ende der Super-Zauberer wie Moses auf den Berg das Wasser, äh, die Wolken teilt, bekommt der Streifen noch so eine verkommen-christliche Erlöser- und Rettungsbotschaft, die nur aus dem Hause Disney so hingerotz werden kann, auch wenn sie vielleicht ironisch gemeint ist.
                                            Der Drachentöter ist ein recht unbekannter, dröger Heuler, mit Zauberlehrling, aufopferungsvollen Jungfrauen und einem bemitleidenswerten Drachen. Der feurige Showdown und die kurzzeitig horrorartigen Sequenzen retten die vorherige Ödnis im mittelalterlichen Fantasy-Land nicht, der Streifen ist eine Gurke, das haben die Kinogänger damals erkannt und ihn bis heute ignoriert.
                                            Eine kultige Verehrung, Jahrzehnte später, ist hier völlig fehl am Platz.

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                                              lieber_tee 28.10.2014, 23:37 Geändert 03.11.2014, 02:08

                                              Über einen etwaigen Nostalgie- oder Fan-Boy-Flair bei den 2014er Turtles kann ich nicht urteilen, denn der (kindliche) Bezug zu den Serien, Filmen, Comics, Actionfiguren existiert bei mir nicht und ich schlafe auch in keiner entsprechenden Merchandising -Bettwäsche. Ich habe mir den Streifen ohne große Erwartungen, als herbstliches Blockbuster-Kino für ein Franchise-Produkt angeschaut.
                                              Und in diesem Marktsegment funktionieren die Teenage-Ninjas entsprechend dem ökonomischen Regelwerk. Als bewährte und arg aufdringliche 1:1 Kopie des Bum-Bum-Bay-Konzeptes, mit dem typischen Zielgruppen-orientierten Tamtam. Gemeinsam-sind-wir-stark-Super-Helden ala Transformer-Robots fighten erst unerkannt dann über-deutlich gegen blasse Superschurken in der üblichen Slo-Mo-Ästhetik, eingebunden in eine marginal ausreichend und völlig ausgelutschten (Hintergrund-) Geschichte. Das recht fette Budget von 125 Mio $ ist gut erkennbar, technisch stimmt alles, die Achterbahn-voll-in-die-Fresse-3D-Effekte brettern voll in die Birne.
                                              Fast hatte ich mit der erschreckend aufgeblasenen Whoopi Goldberg und schrecklich unfähigen Megan Fox Mitleid. Die Plot-Löcher wurden vom Krawall verdeckt, geben viel Raum für die zukünftigen Sequels. Es war mir egal, das die pop-kulturelle Referenzen im Keim des Kindergartenhumors erstickt wurden...
                                              Ohrenstöpsel rein, spackige 3D-Brille auf, hier wird eine zerkochte Schildkröten-Suppe serviert, die mit unsensiblen Geschmacksnerven ausgelöffelt werden kann. Blöd ist nur, dass im Abgang ein fader Beigeschmack übrig bleibt. Denn das Hirn und Sinnesorgane ausgeschaltet werden müssen um diesen Eintopf aus zerkauten Ingredienzien zu genießen ist kein Qualitätsmerkmal, sondern verursacht nur ein blähendes Völlegefühl.
                                              Rülps.

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                                                M wie...Mörderwal (Biologie Lehrstunde: Der Große Schwertwal, der auch Orca, Mörderwal und Killerwal genannt wird, zählt zu der Familie der Delfine.).
                                                Noch so ein Kindheitserinnerungsfilm, den ich damals voll schauerlichen Genuss gleich mehrmals verspeist habe, der mein naives Herz ordentlich zum pochen brachte.
                                                Sind Tiere die besseren Menschen oder rachsüchtiger als der raubtierhafte Mensch?
                                                Kann man sich gegenüber einem Tier versündigen?
                                                Wenn ein Fischer auf Großwildsafari versehentlich die Mutter und das Kind einer intakten Wal-Kleinfamilie zerstört, dann sieht der Papa einfach nur rot. Rasend vor Trauer, mit gezielten Angriffen treibt er Kapitän Ahab aus sein Fischdorf um sich im vereisten Niemandsland der rauflustigen Gefühle Aug in Aug mit ihm zu duellieren.
                                                Orca ist ein recht unbekannter Revenge-Western unter den Tierhorror-Filmen, einer der besseren Weiße-Hai-Nachahmer im 70er Jahre-Kino-Fahrwasser.
                                                Wenn der Zuschauer die hanebüchene Geschichte, in dem ein Tier humanisiert wird, seine Intelligenz und Familiensinn nahe zu groteske Züge annimmt, geschluckt hat, dann bekommt er akzeptablen, aufwendigen Öko-Horror geboten, wo der Mensch für sein Handeln zur Rechenschaft gezogen wird. Obwohl der Streifen oftmals in eine Schmonzette abdriftet, die plumpen Figuren in ihrer Ernst- und Klischeehaftigkeit lächerlich wirken, egal, hier ist der sonst so liebe Free-Willy-Schwertwal ein knallharter Gegner, der einer (leider) immer angezogenen Bo Derek ihr Gipsbein abknabbert und halbe Dörfer abfackelt. Richard Harris macht auf einen etwas zu liebenswerten aber knazigen Klaus Kinski, findet in seinem leicht ironischen Spiel die Zwischentöne, die dem sonst viel zu Ernst nehmenden Film fehlen. Etwas uninspiriert und holprig nudelt Regisseur Michael Anderson (Logan's Run) die typischen Stationen des Wasser-Tier-Terrors ab, erschafft dabei allerdings einige düstere und wirkungsvolle Momente, verödet den Zuschauer nicht, verblödet ihn eher.
                                                Aber das ist ok, denn das Tierhorror-Genre ist wahrlich kein Hort der ernstzunehmenden Intelligenz.

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                                                  1001 Filme, die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist.
                                                  Puh...
                                                  Mehrere Massenmörder an Kommunisten in Indonesien 1965 dürfen 45 Jahre später vor laufender Kamera über ihre Taten prahlen, ihr technisches Handwerk des Folterns angeberisch zeigen. Das dann selbst in einen Film nach-inszenieren, mal als männliche Machtfantasie, mal als Opfer und so ein perfides Spiegelbild einer Siegergeschichtsschreibung propagieren.
                                                  Genauso wie ich zwischen Einfühlungsvermögen, Ablehnung und der Faszination des Bösen auf diese Täter schaue, so verdreifacht Regisseur Oppenheimer die Sicht auf die Schlächter, in dem er sie ihre Taten spielen lässt, uns und ihnen das gedrehte Filmmaterial zeigt und ihre Reaktion beim Betrachten der Szenen dokumentiert, als eine Art "Konfrontations-Therapie" um eine Reaktion zu erhalten. Diese ist dann nicht immer so wie es einem gefällt, denn nicht jeder zeigt Reue, im Gegenteil die kathartische Versuchsanordnung ist nicht befreiend, weder für mich noch für die Täter.
                                                  Das aufheben von Fiktion und Dokumentation ist in dieser Form bislang einmalig in der Filmgeschichte und zu tiefst verstörend. So unfassbar und schwer erträglich ich den Akt des Tötens wahrnehme, Oppenheimer verwischt bewusst die Grenze zwischen filmische Fantasie und politischer Realität, gibt mir somit keinen fiktiven Rettungsanker.
                                                  Man kann es als pietätlos empfinden, das selbst-inszenierende "Gangster" eine Plattform für Rechtfertigungen, Schön-reden und Verdrängungen bekommen, das plötzlich "Un-Menschen" menschlich erscheinen und sogar (zumindest einer) leicht geläutert den Film verlassen. Es ist unerträglich anzuschauen, das hier reuelose Arschlocher unbehelligt Geld eintreiben, Leute immer noch (vor der Kamera) gezielt bedrohen, sie paramilitärische Organisationen bis in den hohen, mafiosihaften Politetagen betreiben, mit ihren aktuellen Taten und vergangen Genozid protzen.
                                                  Oppenheimer verweigert ein Urteil über diese "Monster", das muss ich mir schon selbst bilden. Er zeigt das Werte, Moral, Recht und Unrecht dehnbar sind, in einen gesellschaftlichen und (sieger-) geschichtlichen Kontext stehen.
                                                  Mir ist zutiefst Übel geworden Angesichts dieser unverfolgten Massenmörder. Ich hatte ein ungutes und wütendes Gefühl bei der Sichtung des Films, auch deshalb weil diese Bürger von der aktuellen Regierung Indonesiens nicht zur Rechenschaft gezogen werden / wurden, immer noch Angst und Schrecken verbreiten dürfen, führende Politiker sind und sich in der Öffentlichkeit in ihren Schandtaten unbehelligt sonnen.
                                                  Diese abgrundtiefe Boshaftigkeit ist für mich unbegreiflich und ein wenig schäme ich mich, das ich ihnen hier zweieinhalb Stunden fasziniert und angeekelt zugeschaut und zugehört habe.

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                                                    Reichlich obszöner Film, dessen krude Idee anfänglich einen perfiden, schaurig-terrorisierenden Reiz hat aber letztlich doch nur eine lächerliche und palavernde Männerphantasie ist.
                                                    Die empathische Beschäftigung mit Vergewaltigung bleibt aus, wird lediglich durch das glaubwürdige Spiel von Barbara Hershey suggeriert.
                                                    Dabei hätte der Film das Potential gehabt sich mit der Sexualisierung von Frauen, bzw. der überheblich-chauvinistischen Reaktion von Medizinern auseinanderzusetzen. Denn es ist schon erniedrigend wie hier das weibliche Geschlecht als hysterisches Wesen, das angeblich ein Sinnbild ihrer eigenen Lüsternheit erschafft, von Psychiatern degradiert, oder als neu-gieriges Versuchskaninchen für Wissenschaftler missbraucht wird. Aber weder mit der Thematik das man(n) ihr nicht glaubt noch das die Geschehnisse möglicherweise eine Manifestation eines Traumatas sind (also selbst Schuld) wird gespielt, es ist von der ersten Sekunde klar, hier penetriert konkret und ohne Grund ein fieser Geist.
                                                    Eine befreiende Lösung des Problems spart der Film aus, das Weib ist und bleibt ein Opfer und arrangiert sich am Ende mit der "Tatsache", das es für immer ein Opfer bleiben wird.

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