lieber_tee - Kommentare

Alle Kommentare von lieber_tee

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    Mixtur aus Serienkiller-CSI-Folge und Werwolf-Horror, in der Wackelbild-Allergiker Asthma bronchiale bekommen.
    Bei den wütenden Hulk-Attacken wird ordentlich Gore in die Muskeln gepumpt, ihre Over-the-top-Darstellung wirkt zunehmend brüllend komisch.
    Der Versuch dem Sub-Genre durch Doku-Stil und Verwissenschaftlichung neues Blut zu geben bleibt bei ernüchternder Betrachtung ein Abarbeiten von Stereotypen, bedient dabei aber nicht ungeschickt den Mythos um die Bestie des Gévaudan.
    Auf neu gemachter, solider Indi-Horror mit ordentlich Kopfmatsche, der dann doch nur ein alter Hut mit etlichen Peinlichkeiten ist.

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    • 8
      lieber_tee 07.10.2014, 17:53 Geändert 05.04.2015, 20:24

      Camera Obscura - Italian Genre Cinema Collection #08
      Mit der Opulenz eines Federico Fellini, dem schwarzen Humor der Monty Pythons und der surrealen Kraft eines Alejandro Jodorowsky reisen die Mondo-Erfinder Jacopetti und Prosperi durch die Besten aller möglichen Welten und finden den Irrsinn des Lebens, der seine Niedertracht feiert.
      Anarchisches, mutiges, satirisches Kino, das fern der heutigen feigen, politischen-korrekten Zeiten ist. Stark in den Werten, Mythen und Utopien der 70er verhangen stellt der Film nihilistische, bösartige Fragen, entsprechend des moralisierenden Weltbildes seiner Regisseure, die sie bereits in ihren vorangegangenen, halb-dokumentarischen Werken gestellt haben.
      Im Namen der heiligen Inquisition gibt es ordentlich Nackenschläge, Fußtritte und Stockschläge aufs Gemüt, eine filmische Offenbarung.

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      • 4

        Horro, das schwarze Schaf und Tee, der Beutel im Dickicht des Tierhorrors.
        H wie...Hai.
        "Die Killermonster aus den Tiefen des Ozeans" kommen an den Strand von New Jersey und vernaschen Badegäste.
        Basierend auf dieselben Ereignisse von 1916, die auch Peter Benchley in seinem Roman bzw. Spielbergs Film "Der weiße Hai" verarbeitet hat, verfilmt Regisseur Jack Sholder ein Prequel zum Meisterwerk des Tierhorrors.
        Mit bescheidener Optik und magerer Dramaturgie wird der eigendlich reizvolle historische Kontext nicht gewinnbringend eingesetzt, die typischen Schlüsselmomente und eindimensionale Geschichte klatschen nur fade das Subgenre ab. Sanft plantscht der Fernsehfilm vor sich hin, bedient die üblichen Ressentiments gegenüber einer bedrohten Tierart, lotet nie die Angst oder das Motiv Mensch vs. Natur tiefer aus und überrascht höchstens dahingehend, das Kinder als Fischfutter verarbeitet werden.
        Wenn am Ende jeglicher Realismus bei der Jagd über Bord geworfen, der Lächerlichkeit preis gegeben wird, kann der müde Zuschauer nur noch müde mit den Kopf schütteln.
        Harmloser Hai-Horror.

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        • http://www.spiegel.de/kultur/tv/twin-peaks-neue-staffel-von-david-lynchs-kultserie-kommt-2016-a-995662.html

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          • 6

            Kinematographische Einstimmung auf das Fest der Toten von souli und tee.
            01#05
            So fein-geistig wie eine Spitzhacke splattert dieser filmische Mumpitz herum, kombiniert peinlichen Teenager-Horror mit Bedrohung im Erdinneren und ordentlich Sauerei. Wozu Figurenbeschreibungen wenn es auch ausreicht ihnen im Full-frontal-nudity-Zustand ihr Hirn zu zermalmen. Die im Original vorherrschende, ikonisch Kraft des Baugruben-Masken-Killers wird hier (nur) mit freudigen Hohlsinn und Voll-in-die-Fresse-3D-Effekte erweitert.
            Regisseur Patrick Lussier rumpelt durch alle gängigen Slasher-Klischees, bewirtet sie reduziert und ziel-treffend. Kein Meta-Gewichse, straight-primitives, leidenschaftlich-dummes 2009er Horror-Kino auf Geisterbahnniveau.
            Muss auch mal sein.

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            • 7 .5
              über Lucy

              Powerpoint Präsentation des Fast-Forward-Kinos.
              Lediglich ein Minimum an cerebrale Kapazität und ein Maximum an Quatsch mit Soße ist notwendig um diesem High-Action-Mind-Fuck von Luc Besson zu folgen.
              Erfrischend knackig rasen wir mit Kampf-Amazone Scarlett Johansson zum 100 %igen humanistischen Bildungsideal. Die filmischen Selbstreferenzen des Regisseurs knallen uns dabei um die Augen und Ohren, als enthemmte Parodie auf den Hirnschmalz von Malick und Kubrick.
              Lucys Reiz liegt in seiner un-ernsten Nicht-Intellektualität, in seinem sinnlichem Transportieren von banalen Inhalten als eine irrsinnige Wundertüte aus Motiven und Stilmitteln des Action-, Anime- und Superhelden-Kinos.

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              • 8

                Der geheimnisvolle, unnahbare Fremde ohne Namen, mit einem Spiegel des Gedächtnisses und seltsamen Goldmünzen in der Hand, kommt in ein Alpen-Dorf und will dort den langen Winter übernachten.
                Im selben Maß wie Regisseur Andreas Prochaska in dieser deutsch-österreichischen (TV-) Produktion die Ingredienzien und Mythen des Western reflektiert, bedient er sie auch genussvoll. Der knarziger Heimatfilm vor reizvoll-alpiner Kulisse mutiert schnell zu wuchtigem Kino ohne wenn und aber.
                Die archaisch-alttestamentarische Rache-Geschichte aus Slow-Mo-Blei und Blut beschreibt patriarchalischen Terror mit der morbiden Faszination eines Horrorfilms. Das finstere Tal ist ein Ort der Archetypen, wo die Sonne des Gottes der Nächstenliebe, Hoffnung und Vergebung nie hin scheint.
                Auch wenn das Feiern und gewollte Abarbeiten von Western-Stereotypen fast an eine Selbstparodie grenzt, mit welcher Nachdrücklichkeit hier deutschsprachiges Genre-Kino zelebriert wird ist bestechend gut.

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                • 4 .5

                  Düster, düster... Wer knabbert da an mein CGI-Häuschen? Es ist der Wald Disney, der kippt Zuckersirup über meine dunkle Seite der Macht, die mit wahrer (Mutter-) Liebe kämpft. Bloß nicht zu viel moralische Ambivalenz den Zielgruppenzuschauern zu muten, ihre Kinder könnten Albträume bekommen und schreiend aus den Multiplex-Traumhäusern rennen.
                  Feige, ihr Bosse in den Kommerz-Etagen des Wohlfühl-Kinos. Jegliche Abgründe über Boshaftigkeit und Habgier werden mit grün-blitzenden Zorn, Drachengetümmel und Happy-End-Kitsch weich-gespült, der Prinz zu einen drögen Trottel degradiert, des sexuellen Subtextes frigide beraubt.
                  In schöner Künstlichkeit versunken, mit unsicherer Hand inszeniert erhebt sich aus der Märchen-Moor-Schlammschlacht Angela Jolie als die dunkle Fee, ein Lichtblick im tiefen Tal der vertanen Chancen.

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                  • 4

                    Fluchtpunkt Kommerz-Konserve.
                    Tobi und das infantile Fliewatüüt kullern in viel zu langen 130 Minuten durch eine Video-Game-Verfilmung, die im Streitwagen der Kitsch-Götter den Fetisch Geschwindigkeit feiert. Liebe, Rache und Autos mit der Tankspritze eingelocht...
                    Gefühle werden hinterm Lenkrad erklärt, in einer Geschichte, wo Männer hemmungslos an ihrem Schaltknüppel herumfummeln. Auf der öligen Rennstrecke nach Emotionen schmiert der holprige Kolbenfresser ab und überzeugt lediglich bei den bodenständigen Actionszenen.
                    Spektakuläre Autoakrobatik für den hohlen Zahn.

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                    • 6
                      über Manimal

                      Im Rahmen der Tierhorror-Reihe mit horro greife ich unter G wie Grizzlybär tief in die Schublade des 80er Jahre Fernsehens.
                      Ein Fall für Professor Chase - Manimal (1984)
                      In der Serie hat die Titelfigur die Fähigkeit sich in Tiere zu verwandeln um der New Yorker Polizei zu helfen.
                      Vom grandiosen US-Fernseh-Produzenten Glen A. Larson (z.B. Ein Colt für alle Fälle) entwickelt, werfe ich einen Blick in die Folge "Urlaub mit Hindernissen (Night of the Beast)" wo sich der Professor in einen "gruseligen" Brumm-Bär verwandelt.
                      "Hunde! Die haben bestimmt etwas gerochen.
                      Mich riechen die nicht! Ich habe heute gebadet!"
                      80er Jahre Föhnbrett-Frisuren und blonde Pudellocken treffen auf Tierhorror, der hier mal etwas Gutes bewirkt. Denn in der provinziellen US-Provinz wird nicht nur selbst-gebrannter Schnaps für Molotowcocktails missbraucht, sondern es wird auch an dem Mythos des "goldenen" Bärens geglaubt, der mit seiner gerechten Pranke korrupte Bauspekulanten von ihrem bösen kapitalistischen Vorhaben abgewatscht.
                      Dilettantische Spezial-Effekte für die Mensch-Tier-Verwandlung treffen auf das kindliche Bedürfnis mit der animalischen Kraft für Freiheit und Gerechtigkeit zu sorgen.
                      Das ist so herrlich naiv in seinem naiven Charme, da kann ich sogar die rassistisch angehauchte Figur eines herum-kaspernden Farbigen ertragen, der in der deutschen Syn mit einer peinliche Eunuchen-Stimme im Eddie Murphy-Stil jammert.

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                      • "Das schwedische Fernsehen hat diskriminierende Begriffe und Szenen aus den Verfilmungen des Kinderbuchklassikers "Pippi Langstrumpf" entfernt. "SVT hat Elemente, die als anstößig betrachtet wurden, herausgeschnitten", teilte der öffentlich-rechtliche Sender am Montag mit. "Unser Publikum sind Kinder und wir wollen nicht, dass sie sich beleidigt oder verletzt fühlen könnten".
                        In den Filmen bezeichnete Pippi ihren Vater bisher als "Negerkönig". In den aktuellen Versionen wird daraus "König". Eine andere Szene, in der die Heldin ihre Augen zu Schlitzen formt und als Chinesin auftritt, wurde komplett herausgeschnitten."(...)
                        http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/pippi-langstrumpf-schwedisches-fernsehen-streicht-neger-a-994390.html

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                        • 5

                          Wenn nicht diese zeitweise hyper-alberne Synchronisation wäre, käme der Eindruck auf, das dieser Troma-Film ein ernsthafterer Streifen aus der Produktionsschmiede ist, eine psychologisch reduzierte Antwort auf Cronenbergs "Die Brut".
                          Denn verstrahlte Zombie-Kinder, die grausam-liebevoll ihre Eltern umarmen um sie in eine Pizza-Akne zu verwandeln haben so ihre schauerlichen Momente. Das Schützenswerte wird plötzlich und unerklärlich etwas Bedrohliches, etwas Fremdes, muss getötet werden. Als Grusel-Motiv und Tabuthema funktioniert das immer.
                          Leider ist der Film dröge und arg dilettantisch-billig gemacht, so das er dann doch besser als Fest unfreiwilliger Komik funktioniert. Mir ist (als Papa?) trotzdem manche Male das Lachen im Hals stecken geblieben.

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                          • 7

                            "Frauen sind schmutzig!"
                            Rollige Gang-Katzen verlieren ihren Verstand, wackeln nicht mehr mit ihrem Arsch, legen sich mit dem Baron an, dem impotenten Gangster-Boss.
                            Ikonisches Japan-Kino.
                            Was für ein ultra-cooles, poppig-stylisches Exploitation-Fest aus den 70ern. Da sitzt jede Gestik. Rabiat und treffend werden gesellschaftliche Rollenmuster, besonders die patriarchalische Hierarchie von macht-geilen Männern gegenüber Frauen reißerisch bedient und lustvoll de-konstruiert. Die vermeintliche Potenz von Männlichkeit bekommt ein Molotow-Cocktail zwischen die Beine geworfen. Verankert in ethnischen Herkunftskonflikten endet der Streifen in einen Abgesang auf perfiden Männerritualen, mit ihrem Gewalt und Opfer-Pathos.
                            Geiler-Scheiß, der Film.

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                            • 5

                              "Hier sind alle tot, oder was?"
                              Wenn mal ein Urlaub in Brasilien geplant ist, dann sacke ich mir vorher ein paar Kröten von einer italienischen Billig-Film-Produktionsfirma ein, caste minderbemittelte "Schauspieler", die nix kosten und lasse Sklaven den Streifen auf einer Hazienda drehen, während meine Eier in der Hängematte schaukeln. Das "Drehbuch" schreibe ich im Suff auf einen Bierdeckel, versaufe das Geld für die Splatter-Effekte an einen Abend. Um politisch korrektes Geld von der deutschen Filmförderungsanstalt zu bekommen rufe ich dort an und erzähle, das ich einen kritischen Streifen über das religiös-esoterischen Brauchtum des Makumba-Kults drehe und dies zu einem Diskurs über die Sklaverei im Süden bzw als Rache der dritten Welt gegenüber den Weißen aufbausche. Auch wenn sich mein Unvermögen mit schlechten Produktionsbedingungen und ungünstigen Casting paart, mein stimmungsvoll hingegöbelter Zombie-Quark trieft nur so an Referenzen an das 70er und 80er Italo-Kino. Meine Nebelmaschine sabbert, die Ketten rasseln und Neger mit Gesichtsakne wanken als Untote durch das Set. Um 90 Minuten voll zu kriegen gibt es Füllszenen, gewürzt mit irgend einen Humbug um eine Sklaven-Legende, sechs weißen Toten, geheimnisvollen Ritualen. Letztlich gebe ich dann in Interviews zu, das der Streifen minderwertig ist, das das aber nur an den Schauspielern lag. Egal, einen netten Urlaub hatte ich trotzdem.

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                              • Outlaws - Die Gesetzlosen / Hors-la-loi (1985)
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                                Die Jugend von Heute (hier der 80er) im Generationskonflikt und revolutionärem Aufbegehren, nach Unabhängigkeit und Party-Spaß strebend.
                                Eine spontane Spritztour von multikulturellen Kids aus dem Erziehungsheim endet in einer Spirale aus Mord und Gewalt. Gehetzt vom bewaffneten Provinz-Pöbel wird die Bande durch die Pampa Südfrankreichs getrieben.
                                Trivial aber schnittig in Szene gesetzt, überzeugt dieser vergessene Streifen aus den 80ern in seinen authentisch wirkenden Spiel der jungen Akteuren, in seiner wilden Mischung aus Jugenddrama, Menschenjagd und Abenteuerfilm vor einer beeindruckenden Landschaftskulisse.
                                Westernhafte Outlaw-Romantik, die in den Ruinen der Unschuld endet.
                                6 Jugenderinnerungen, nur Original auf VHS.

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                                • 6 .5

                                  Ja,ja, die italienische Jugend in den 70ern. Verroht bis in den Spitzen, anarchisch-gewaltbereit gehen sie über Leichen. Was für ein Schmutzfink an Film. Hingerotzt, roh, reißerisch. Moralische Werte werden in den Arsch getreten. Durch das treibende Tempo entsteht eine Spirale aus Gewalt. Böse, Böse. Ich mag solch kompromisslos-geiles Zeug aus der Schmuddelkiste.

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                                  • 6

                                    „Ein dicker Knüppel ist besser als ein dickes Gesetzbuch.“
                                    Ein Gerechtigkeitsbetonkopf räumt in der amerikanischen Provinz auf.
                                    Das Farmer- und Familienleben wirkt so friedvoll-verkitscht wie bei den „Waltons“, trifft auf den sündhaft-kriminellen Kleinstadtrand. Zwei Stunden lang wird episodisch mit der moralischen Keule gewunken und geschlagen. Zeitweise in roher Gangart rumpelt der Film hölzern vor sich hin, feiert alle gängigen Western-Mythen des gerechten Sheriffs. Das Original des The-Rock-Remakes besticht in seiner Provinz-Kuh-Scheiße-Atmosphäre, hat Joe Don Baker als bulligen Bullen und entwickelt durch die Schönheitsfehler einer Billig-Produktion der 70er, seinen Reiz.

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                                      Ein Film dem es wichtig ist "wie" und nicht "was" er erzählt.
                                      Die Amnesie-Ausgangsprämisse bis zur gespenstischen Auflösung gefällt, wird mit Ablenkungsmanövern und schaurig-verwester Kamera serviert. Vom Hocker hat er mich allerdings nicht geworfen, dafür drückt mir der Regisseur zu wenig auf die Tube, der Terror kommt kaum herüber, wirkt schleppend. Da kann er noch so zum Miträtseln einladen, im Mittelteil wiederholen sich die Versatzstücke, die Figuren laden wenig zum Mitfiebern ein. Ich will den Streifen aber nicht zu schlecht machen, denn hier wird versucht einem bekannten Topos des Horrorfilms frischen Wind in den angestaubten Popo zu blasen, das ist sympathisch, wenn auch nur eine laue Brise entstanden ist.

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                                        "Bill! Sie haben ihre Köpfe abgetrennt. So haben sie es gemacht. Du musst ihre verdammten Köpfe abtrennen!"
                                        Arschige Typen wollen bei albernen Death-Metal ihre Kurvenschwänze in wandelnde Samenbänke stecken und halten deswegen eine Séance auf einen verrufenen Friedhof ab. Die Tattoo-Schlampen werden so feucht wie Atlantis im Schritt und bekommen einen Kunstblut-Orgasmus.
                                        Blut und Brüste reichen nicht aus für einen guten Film, denn dieser unansehnliche Abfall eines Möchtegern-Indie-Filmemachers ist der Beweis für den in Eingeweide eingewickelten Bodensatz von stereotyper und monotoner Besessenheits-Kotze.
                                        Ugh! Einen Punkt für das Catering.

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                                          Wieder so ein ZDF-TV-Thriller mit dieser existenziellen skandinavischen Düsternis, der zumindest ausreichend packende Routine bietet. Mit abgenutzten Klischees, einem austauschbaren Titel schielt der Streifen erbarmungslos auf das 22 Uhr Fernsehpublikum und eine internationale Vermarktung, versprüht den Reiz eines sorgfältig aber einfältig produzierten Pilotfilms.

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                                          • Eiskalte Wolf, Der / Dancing Machine (1990)
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                                            In einem Pariser Tanzstudio werden junge Frauen zu Tode getanzt...
                                            Keine Ahnung was der Film von mir will.
                                            Ist er ein Psychothriller zwischen Kommissar und Serienkiller in dem gefühlt stundenlang herumgehopst wird wie in vergangenen Flashdance-Zeiten und dabei Tanz mit Aerobic im Striplokal verwechselt? Will er den wahnsinnigen Drill bei der Tanzausbildung kritisieren, soll hier ein psychologisches Portrait eines frustrierten, behinderten, traumatisierten Mannes dargestellt werden, der seinen Frust gegenüber jungen Frauen kompensiert? Ich weiß es nicht. Was ich weiß ist das Alain Delon furchtbar unsympathisch als narzisstische Männerarschloch herüberkommt, er aus seiner rüde-kühlen Wolf-Darstellung die Geilheit auf (nackten) Frauen raus-schwitzt. Und das die Auflösung das Blödeste ist was ich seit langem gesehen habe. Eine VHS-Kassette die in die Tonne gehört.

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                                              Möchtegern-ambitionierter, mutloser Denkausflug vom arroganten Kameralangeweiler Wally Pfister, dessen umständlich-banaler Diskurs über Fortschritt und Ethik sich auf philosophischen Ratgeber-Niveau bewegt, keinerlei dramaturgisches Gespür hat. Nicht mitreißend, nicht berührend und mit einem Johnny Depp, der schauspielerisch nicht anwesend ist. Furchtbar, ein Nolan-Erguss für Arme.

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                                                Mit sagenhaft-opulenter Turbo-Animation zielt die Coming-of-Age-Geschichte im Wikinger- und Drachenland auf eine Überwältigung der Gefühle und Sinne.
                                                "Drachenzähmen 2" möchte vielschichtig sein, schneidet aber alle Schichten nur stereotyp in dünnen Scheiben an, gönnt sich keine Pausen zur Vertiefung. Nur der dramatisierte Effekt zählt, gerne auch mit ernsten Untertönen, die Unbeschwertheit des Vorgängers geht dabei verloren, wird mit der üblichen Mixtur aus Action, Humor und Pathos ersetzt.
                                                Meine 9-jährige Tochter fand den Streifen toll, hat ihn am nächsten Tag aber komplett vergessen.

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                                                  Jugendroman-Verfilmungen mit negativer Utopie-Attitüde haben zur Zeit Hochkonjunktur. Alle wollen vom Panem-Kuchen ein Stück abhaben. So ist der überlange Action-Sci-Fi-Blockbuster "Die Bestimmung" nur ein weiteres Zielgruppen-Vehikel, das sein jugendliches Publikum dort abholen möchte wo es angeblich steht, mit ihren Sehnsüchten, Unsicherheiten und Lebenswirklichkeiten.
                                                  Erwachsen-werden heißt Verantwortung übernehmen fern der Familie, ein Sprung ins Ungewisse, die erste Sexualität / Liebe spüren und erleben, ist eine dystopische Bedrohung im heroischer Kampf zwischen Subversivität vs. Faschismus.
                                                  Der Streifen suhlt sich zunächst, nicht unsympathisch, in futuristischen Chic, mit Widerstands-Kitsch, coolen Parkour-Typen und Gewissensprüfung, pügelt seine symbolische Werte-Kasten-Grundprämisse herrlich infantil bis in die letzte Reihe des Kinos. Leider wird er zunehmen unerträglicher mit seiner aseptischen Mind-Sex-Liebesgeschichte und Dialogen aus dem Phrasenlexikon. Etwaige Nachhaltigkeit verpufft in der Zielgeraden durch Helden-Holterdipolter und Action-Einerlei. Am Ende gibt der Film dann komplett seinen geringen Geist auf, feiert mangels alternativer Lösungsideen wieder einmal nur das er-drillte Kämpfen und Töten.
                                                  Schade, das Hollywood seiner Jugend so wenig zu traut...

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                                                    "Du schuldest, du zahlst!"
                                                    Zwei gehen in den Kampf, einer geht raus.
                                                    Rache ist Blutwurst.
                                                    Ganzkörpertätowierter White-Trash mit Stiernacken prügelt sich zwischen Arthouse-Gefälligkeit, Pornographie und neumodischer Grindhouse-Kacke das Hirn weg.
                                                    Für Trash zu gut, für Neo-Exploitation-Reflektion zu platt. Das kann Rob Zombie besser, denn nur die Reduzierung auf das Wesentliche offenbart nicht das Wesentliche.

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