lieber_tee - Kommentare

Alle Kommentare von lieber_tee

  • 7

    Noch ist die Luft nicht raus!
    Nach dem bewährtem Muster der beiden Vorgänger durchgezogene Blockbuster-Unterhaltung aus prallem Rumms-Bumms-Knall und Schoten-Humor. Ergänzt mit einer schlagkräftigen Rene Russo als Love-Interest. Leider ist der Witz-Hampelmann Joe Pesci wieder dabei. Spuren von Ernsthaftigkeit sind nicht mehr vorhanden, auf eine sinnvolle Geschichte wird wieder geschissen, die Stimmung zwischen Gibson & Glover ist hervorragend und die Action, ja die Action, ach was soll ich sagen, die ist weiterhin der Hammer!

    15
    • 7

      Never Touch a Running System...
      Das Dream-Team Donner, Gibson und Glover vereinen sich nach dem sehr erfolgreichen Vorgänger wieder zu einer punktgenauen Action-Comedy.
      Toiletten-Bombe, Kondom-Werbung und Wohnwagen-Luft-Angriff.
      Die plotlose Aneinanderreihung von (Running-) Gags in Kombination von heftig-überdrehtem Krawall ist weniger düster als der erste Teil und hat eine noch höhere Witz-Dichte. Die kumpelhaft-sympathische Riggs-Murtaugh-Familie bekommt einen ständig vor sich hin plappernden Joe Pesci an die Seite gestellt, der mich allerdings eher nervte.
      Einer der wenigen Beispiele, das eine Fortsetzung (fast) so gut wie sein Vorläufer sein kann .

      14
      • 2

        "Selbst die Kriege die wir geführt haben, haben uns so weit gebracht, das wir diese Schlacht gewinnen können!"
        Selten war ein Weltuntergang so vulgär.

        12
        • Ogotogottogott.
          Zurück in die Zukunft-Ripoff, Michael-Bay-Produktion und Found-Footage-Ästhetik.
          Die drei Unwörter verursachen bei mir ein starkes Bedürfnis nach schwallartigem Erbrechen...

          7
          • Für diese VHS würden sicherlich viele einen Liebhaberpreis bezahlen...
            http://i.imgur.com/Mo5LN5h.jpg
            (via http://knusprig-titten-hitler.tumblr.com/)

            11
            • 7

              Hier wollten der reanimierte Arnold Schwarzenegger und importierte Regisseur Kim Ji-woon ihren Marktwert im US-Kino an-testen.
              Hat nicht geklappt, der Film floppte.
              Was aber eigentlich nicht wirklich verständlich ist. Denn beide machen ihre Sache sehr ordentlich.
              Arni ist auf seine typischen Art voll dabei, kann die Rolle problemlos körperlich präsent und schauspielerisch ausfüllen. Glänzt mit angenehmer Zurückhaltung, gibt Raum für andere Schauspieler und kommt bei weitem nicht so selbst-verliebt-nazistisch wie vergleichbare Action-Kollegen herüber, ganz besonders nicht wie der unangenehm selbstherrliche Tom Cruise, der sich ja auch gerne im Prügel-Baller-Fach austobt.
              Ähnlich zurückhaltend ist der Regisseur. Er hat das US-Action-Kino aufmerksam studiert, hat scheinbar auch viel Spaß daran und lässt seinen visuellen Manierismus im Heimatland zurück. Passend zu einem schlicht-funktionierendem Drehbuch, das gerne in die typisch-amerikanischen Western-Werten und -Motiven herum wühlt, gibt es geradlinige, temporeiche Action-Kost im Stile des 80er Kinos, mit einem Kameramann der auch ein Stativ kennt und Cutter der nicht Schnittsalat frühstückt.
              Und das ganz ohne die übliche Selbstjustiz-Kotze aber mit entsprechenden Härten.
              Da kracht, rummst, brummt und knallt es an jeder Ecke, solide One-Liner sagen guten Tag. Das ist mit nötigen Ernst gemeint trotzdem humorvoll, manchmal klamaukig und Arni ist mittendrin.
              Old-school aber nicht altmodisch! Bei weitem echter als die falschen Retro-80er-Kisten, die sich so auf dem Markt tummeln, wo scheinbar kaum jemand fühlt und/oder versteht was dieses Kino so ausgemacht hat.
              Arni du coole, alte Sau, mach weiter so, gerne mit Mr. Ji-woon zusammen.

              24
              • 7
                über Mama

                Der Text kann "gespoilert" empfunden werden...
                Schon nach wenigen Minuten des Films ist klar, das "Mama" ein Monster-Film ist. Die Kreatur wird komplett gezeigt, die Frage ist nicht (für den Zuschauer) ob sie in der Einbildungskraft existiert. So folgt der Streifen auch mehr dem Motiv, das hinter dem Wesen lauert. Und hier kommt der Titel doppeldeutig ins Spiel. Im selben Maß wie die Protagonistin zunächst keine Mutter sein möchte, im Verlauf aber Nähe zu den Wald-Gören aufbaut, Verantwortung übernimmt, so manifestiert sich auch das Biest, die gezielten Angriffe und Bedürfnisse nach den Kindern steigern sich.
                SPOILER-Anfang
                Es entsteht ein Konkurrenz-/Eifersuchtsverhältnis um Liebe und Zuneigung, welche sich im Showdown dann überraschend anders, symbolisch-vereinnahmend auflöst und nicht in das übliche Abschlachten des Monsters endet. Hier bekommt die bedrohliche Gestalt der Über-Mutter Brüche, das Ungeheuer wirbt um Verständnis beim Zuschauer, dieser tragische Aspekt ist eher selten im Horror-Genre.
                SPOILER-Ende
                Wie die kurze filmische Fingerübung (auf dem der Kinofilm basiert) von Regisseur Andrés Muschietti schon andeutet geht es in "Mama" nur bedingt um subtilen Grusel sondern um konkrete Geisterbahn-Schreck-Effekte (Fachwort: Cheap-Scares) im Stile des Japanischen Gruselkinos, inklusive kraxelnde, gebrochen wirkende Frauen mit langen schwarzen Haaren und Traumata.
                Allerdings gehört schon eine große Begabung dazu dies, nach unzähligen Geister-Mädels in Horrorfilmen, dem Zuschauer noch spannend zu verkaufen.
                Hier überrascht der Film, neben seiner differenzierten Monster-Thematik. Der Streifen hat bei mir und dem Großteil des Kino-Publikums sowohl eine bedrohlich-unheilvolle Stimmung aufgebaut als auch lauthals auf-quiekende Schreckreaktionen verursacht.
                Obwohl "Mama" letztlich "nur" auf Schock- und Erschreckungseffekte angelegt ist mag ich seinen unerbittlichen Stilwillen, sein präzises Timing und seine wundervoll-schaurige Bildkompositionen, die immer mit typischen Motiven des Horrorfilms verbunden werden (Nachtangst, etwas lauert unterm Bett, im Schrank, finstere Wald, alleine im Haus usw).
                Da störte es mich nur bedingt, das schwarze Haare, die auf dem Boden herumwuseln albern aussehen und das ich der Hauptdarstellerin (Jessica Chastain), so hübsch und wandelbar sie auch ist, keine Sekunde die harte Rockband-Braut abgenommen habe. Zu aufgesetzt sind ihre Tattoos, schwarzen Perückenhaare und Gesten. Auch wirkt die männliche (Vater-) Figur völlig verschenkt bzw. überflüssig, ähnlich orientierungslos-unwichtig wie sie dann auch durch den Wald eiert.
                Aber genug der schlechten Worte. "Mama" ist sicherlich nicht der Überflieger wie er so von der Werbung verkauft wird, ist aber für Freunde des traditionellen Horror-Kinos ein Blick zwischen den vor Schreck an das Gesicht gefassten Hände wert, gibt dem Monster- und Mutter-Thema eine angemessene Tiefe und ist im Vergleich zu weit weniger wirkungsvollen Vertretern der Horror-Zunft, die sich sonst so im finsteren Mainstreamwald der großen Kinos verlaufen, ein besser Vertreter.
                Eine abschließende Frage habe ich noch.
                Warum beginnt der Film mit "Es war einmal..."? Einen direkten Märchen-Bezug habe ich so nicht erkannt.

                Der Kurzfilm (incl. Intro vom Produzenten Guillermo del Toro) ist hier in deutsch zu sehen: http://www.youtube.com/watch?v=wSxhfSQpyow

                17
                • 7

                  Weiterhin weht eine kreative Brise aus dem (Horror-) Filmland Spanien.
                  Nach einem fassungslos machenden Intro beginnen zwei parallel zusammenlaufende Handlungsstränge. Die eine, in der Vergangenheit spielende Story um komplett schmerzunempfindliche und tränenlose Kinder ist einerseits eine Reflexion über emotionalen Mangel aber auch über die Schaffung von Monstern. Eingebettet in eine mitleidlose Zeit, dem finsteren, faschistischen Kapitel von Spanien. Die andere, in der Gegenwart angelegten Spurensuche eines Vaters nach seinen Eltern wirkt im Vergleich dazu weitaus nüchterner, verstärkt durch das distanzierte Spiel des Protagonisten. Beide Geschehnisse sind von Unwahrscheinlichkeiten geprägt, funktional und hoch emotional auf ein befreiendes Ende gerichtet.
                  Juan Carlos Medinas famoses Regiedebüt ist ein bedächtig erzählter Mix aus Drama, Horror und Mysterium. Er spart dabei weder mit grausamen Bildern noch mit empathischen Momenten. Durch sein Gespür für starke Gestiken und suggestiver Bildgestaltung entsteht ein Sog, dem ich mich schwer entziehen konnte und auch nicht wollte.

                  19
                  • http://knusprig-titten-hitler.tumblr.com/image/48555296398
                    Zur äusserlichen Anwendung von Stirnfalten kann man Heilpflanzen als Umschlag, Waschung, Spülung, Bad oder Salbe verwenden.

                    19
                    • Verwunderlich das diese Masche sich noch nicht weltweit für Blockbuster-Filme durchgesetzt hat. Was für ein Potential... Werbung für den Film, Einschaltquoten im TV, garantierte Bedürfnisbefriedigung für die breite Masse.
                      Ich schlage eine Castingshow für den Shades of Grey-Film vor.
                      Mit Live-BDSM-Praktiken.

                      3
                      • 4 .5

                        "Das Gesetz ist ihm egal. Beweise sind ihm egal. Ihn interessiert nur Gerechtigkeit!"
                        Moviepilot Schlagzeile: Zuschauer klagt - zu wenig Rumms in Jack Reacher !
                        Mal abgesehen das sich die Klage auf eine fehlenden Explosion bezieht und im Prinzip lächerlich ist, hat der neuseeländische Kinogänger aber nicht ganz unrecht.
                        Herje, watt für 'ne lahme Gurke, der Film. Etwas mehr Schwung inner Bude hätt ich mir schon gewünscht...
                        Dabei fing alles so gut an. Die langgezogene Sniper-Sequenz ist ziemlich suggessiv-schaurig.
                        Aber was kommt dann? Nicht nur das das Drehbuch alle wesentlichen Antworten auf mögliche kniffelige Fragen vor ab präsentiert, eine spannende Geschichte sieht echt anders aus. So zockel ich hinter eine Recherchetätigkeit hinterher, dessen Ausgang (Wer ist der Täter, wer ist der Bösewicht, ist der Schuldige vielleicht doch unschuldig ?) bereits im Vorfeld beantwortet wird.
                        Nun gut, dann schaue ich mir halt den Helden des Films dabei an. Hm, Tom Cruise als Ex-Militär-Sheriff kommt aus der Versenkung und macht die Sache klar.
                        Was für ein Typ. Nicht nur das ich ihm nicht eine Sekunde den knallharten Macker, mit dicken Eiern, der wie ein Alpha-Tier sein Revier abpinkelt, abnehme, er ist auch noch so ein chauvinistisches, überhebliches Arschloch, der in seiner Unantastbarkeit keine Schwächen zeigt, mit coolen One-linern lässig wirken soll aber eigentlich ein isoliert-überheblicher Looser ist, prüde, pseudo-menschlich und ach so clever. Er kann prügeln, kombinieren und Autofahren wie James Bond, ist eine Kampfmaschine, die alles im Blick hat. Seine Übermenschlichkeit macht ihn für mich unnahbar und unsympathisch. In billigen B-Pictures mit Lundgren, Van Damme oder meinetwegen Betonkopp Seagal mag das funktionieren, in dieser A-Produktion wirkt das lächerlich. Soll ja kein Superheldenfilm sein und ist somit eher ein typisches Vehikel für den narzisstisch wirkenden Tom Cruise.
                        Dieser trifft entsprechend auch auf einen knurrigen Werner-Herzog-Bösewicht, eine Karikatur seiner selbst und so bedrohlich wie ein Gartenzwerg im Rasenbeet.
                        Wenn sich dieser Film bloß nicht so ernst nehmen würde...
                        Da helfen nicht die coolen, witzig gemeinten Sprüche und teilweise komisch oder unfreiwillig komisch gemeinten Prügel-Einlagen. Der Grundton des Streifens ist bier-ernst, zynisch und zutiefst reaktionär.
                        Nur das es mir hier keinen Spaß macht, denn es gibt keine wirklichen Brüche, keine wirkliche Selbstironie oder cartoonhafte Überzeichnungen, die mir ermöglichen Humor und Distanz aufzubauen.
                        Über das peinliche, hinterherhechelnde und mit großen Reh-Augen starrende Frauenbild möchte ich mich erst gar nicht aufregen. Das passt schon in den Gesamtkontext des Films. Wahrscheinlich würde eine starke, dominante Frau Jack Reacher mal wirklich Angst machen...
                        Aber ich möchte hier nicht nur lästern.
                        Es gibt auch einiges auf der Habenseite des Films. Ich mochte die altmodische Gangart des Streifens. Da ist nichts hektisch, es wird zwar viel geschwafelt aber die Autoverfolgungsjagd ist mit ruhiger Hand und witziger Auflösung versehen. Der Showdown sieht schon gut aus, hätte zwar etwas mehr Rumms haben können, dafür ist das Ende dann doch überraschend kompromisslos.
                        Reicht für mich aber nicht mal für einen durchschnittlichen Film aus und weckt auch keinerlei Interesse, die viel gelobte, sehr erfolgreichen Roman-Reihe von Lee Child zu lesen.
                        Mit geringen Erwartungen noch enttäuscht zu werden fühlt sich doof an...

                        21
                        • Mein Held der Kindheit.
                          http://tmblr.co/ZMJbBwiqpQp_

                          9
                          • 5 .5
                            über Chained

                            "Tote Mädchen atmen nicht!"
                            Coming of Age - Serienkiller-Geschichte mit Familiengeheimnis.
                            So edel die Kamera, so präzise die Bildsprache, so bedrohlich das banale Böse von Vincent D'Onofrio und das devot-magere Spiel von Eamon Farren auch ist, so abstrus, zäh und mit platten Versatzstücken garniert wirkt die Story von "Chained".
                            Hebt sich der Film zunächst durch seine kalte, triste und klaustrophobische Stimmung aus dem Gros der üblichen Horror-Filme heraus, stolpert er durch seine beiden finalen Schlusstwists wieder in die offene Tür eines konventionellen Vertreters diesem Genres.
                            Was will mir der Film sagen?
                            Das unmenschliches Verhalten, morden, traumatisch bedingt aber nicht erlernbar ist? Mitleid und Widerstand auch unter zermürbenden Bedingungen, in einem Menschen überleben kann?
                            Ich weiß es nicht, der Streifen macht mich ratlos und das ist vielleicht das verstörenste an ihm.

                            8
                            • Der Gruselfilm ist genauso wenig am Ende wie der handfeste Horrorfilm. Alles eine Sache der Definition, des Blickwinkels, Kultur-Pessimismus (früher war alles besser), einer Offenheit für "neuere" Filmsprache und des Geschmackes. Und ob nur auf den Mainstream geschielt oder auch im unabhängigen Bereich geschaut wird. Der Output des Genres ist kreativ und lukrativ wie immer.
                              Von (hier gewünschten) sanftem Grusel (Tall Man, Das verborgene Gesicht, Sleep Tight) über grellen Splatterfun (Stiches, Chillerama) über surrealen Horror (John Die at the End) über schrägen Horror (Excision, American Mary) über handfeste Gore-Experimente (Adam Chaplin) über krude Slasher-Dekonstruktionen (Rabies), über Zombie-Parodien (Juan Dead, Cockneys vs. Zombies) über Meta-Fun (Cabin in the Woods) über Kurzfilmexperimente (VHS, Theatre Bizzare) über Endzeithorror (The Divide, Vampire Nation) über deutsches Terror-Kino (Urban Explorer) über fiese Thriller (Kill List), über Remakes (Maniac) bis hin zu unzähligen Found-Footage-Flicks gibt es für alle FREUNDE des Genres, die gerne mal über den Deckelrand schauen, genügend gelungenes Material in der letzten Zeit.
                              Ob sich dabei gegruselt wird ist eine völlig bekloppte Frage, da DAS total subjektiv ist...

                              4
                              • 8

                                Pascal Laugiers erste amerikanische Produktion ist völlig anders als sein beinharter Folter-Exzess "Martyrs", spielt aber genauso zielsicher mit den Erwartungshaltungen des Zuschauers und verstört dabei ebenso.
                                Was noch als mystisch angehauchter Kleinstadt-Serien-Killer-Thriller im „White Trash-Milieu“ beginnt zieht durch clevere Perspektive-Wechsel, elliptische Erzählstruktur und zahlreichen Wendungen den sicheren Genre-Boden des Betrachters unter seinen unruhigen Füßen weg. Das Grauen findet seinen Weg in einem selbst, es bleiben niederschmetternde Fragen zurück.
                                Gorehounds bekommen hier eins voll in die Fresse, ihre Bedürfnisse werden nicht bedient. Und das ist gut so, denn die elegant-ruhige, mit langen Kamerafahrten und sensiblen Details durchzogene Inszenierung wird der Ernsthaftigkeit, der Bitternis und der Traurigkeit des Themas voll gerecht.
                                Seit ich Vater bin gehen mir Filme, die sich mit dem Wohl von Kindern auseinandersetzen, stark an meine Nieren. Hier hat mich der "Tall-Man" schnell gepackt und auch wenn sich die Auflösung am Ende etwas zieht, der aufmerksame Zuschauer sie ahnt, die Schlussfrage der Erzählerin ist zutiefst traurig und nachdenkenswert.
                                Oder? Oder? Oder?

                                22
                                • 6 .5

                                  "Imposter" basiert auf eine gleichnamige Kurzgeschichte von Philip K. Dick, dessen typische Themen wie Paranoia, Vertrauen und Identität hier gekonnt in einen rasanten, nervös-treibenden SF-Actioner einbaut werden. Als Kurzfilm für eine Anthologie geplant, wurde der Streifen mit 40 Mio Dollar auf einen abendfüllenden Spielfilm aufgepumpt. Trotzdem wirken die CGI-Effekte, der Look und das ausgelutschte Militär-Diktatur-Szenario wie ein durchschnittlicher TV-Film. Das Katz- und Maus-Spiel um eine vermeintliche "lebende Bombe" ist in glaubwürdigen Figuren, die alle überzeugend spielen, eingebettet und wird mit einem grandiosen Finale beendet. Der etwas härtere Directors Cut ist allerdings kaum eine Bereicherung zur PG13 gecleanten deutschen Veröffentlichung.

                                  12
                                  • Bei deinem abseitigen Filmgeschmack muss dir diese Liste schwer gefallen sein...;)

                                    • 5 .5

                                      "Komm Püppi, schön hier bleiben! - Wollst heimlich woh'n Tee trinken, du Federpuppe!"
                                      Nach dem kommerziellen Erfolg von "Der Profi" darf der bereits 50jährige Jean-Paul Belmondo wieder als "Ich kann alles - Ich bin der Größte"-Bulle und mit beachtlichem Körpereinsatz die Pariser Unterwelt von Unrat befreien, begleitet vom Ohrwurm Ennio Morricone.
                                      Die Stadt wird als niederträchtiger Moloch aus Spielhölle, Drogenhöhle und multikulturellen Nutten dargestellt, in dem ein raubeiniger Zyniker mit handfesten Keilereien das Inventar und die Kriminellen zerlegt.
                                      Ein in enger Jeans und knapper Lederjacke bekleideter Bebel springt halsbrecherisch von Hubschraubern, Brücken, auf fahrende LKWs und schnoddert sich unpassend durch eine "Kameltreiber"- Rainer Brandt - Synchro.
                                      Rassistischer und schwulen-feindlicher Actioner, der legalen Justiz seine dicke Knarre vorhält, Weibchen werden bei diesem Anblick feucht im Schritt.
                                      Typischer 80er Dirty-Harry-Verschnitt aus Frankreich, kompromisslos-zielstrebig wie ein Abführmittel.
                                      "Willst wohl deine kleine Pariser Braut anrufen und deinen Türken-Säbel in ihr verstecken?!"

                                      10
                                      • Frage 74: Warum ist ein guter Dokumentarfilm fiktiv?
                                        Nicht unbedingt nur fiktiv. Mich stört an dem Postulat, dass Dokumentationen ausschließlich faktenbestimmt sein müssen. Das ist öde. Dann wäre nämlich das Telefonbuch von Manhattan das Buch aller Bücher: alles verifizierbar, alles korrekt, jede Nummer ein Anschluss. Es ist aber leider nicht das spannendste Buch.
                                        Gut zu lesendes, witzig-informatives Interview mit Werner Herzog auf
                                        http://www.zeit.de/2013/16/99-fragen-werner-herzog

                                        10
                                        • 6

                                          "Ich dachte, ich hätte dich für immer weggeträumt."
                                          Britischer Gruseler im Nightmare/Hellraiser-Fieber, der Träume als verdrängte Kindheitserinnerungen und unterdrückter Angst vor Sexualität freudianisch interpretiert.
                                          Eine verschreckte Jungfrau emanzipiert sich durch den Kampf gegen manifestierte Alpträume und durch die Freundschaft mit einer selbstbewussten aber traumatisierten Emo-Frau. Die Träume sind der Spiegel ihrer Phobien, schmierige Macho-Mutanten bedrohen ihre Unschuld, nur durch die Rettung ihrer Freundin kann sie sich selbst aus ihrer eigenen Passivität befreien.
                                          Vorzüglich inszenierter Low-Budget-Gruselstreifen, in grellen Farben des italienischen Horror-Kinos bebildert, mit wirksamen Schock- /Splatter-Szenen und einer schauerlichen Stimmung. Der Spannungsbogen hätte allerdings strammer und das Ende weniger vorhersehbar-unspektakulär ausfallen können.
                                          Eine kleine, unbekannte 80er Psycho-Horror-Perle aus seligen VHS-Zeiten.

                                          12
                                          • Dich verbindet eine tiefe Liebe zum Kino. Das merke ich immer wieder, wenn ich mit dir schreibe und finde das äußerst sympathisch. Schön dich mal persönlich kennengelernt zu haben und täglich, mit viel Humor, kurz, knapp und treffend auf meinem Dashboard zu treffen.

                                            3
                                            • 6 .5

                                              "Was Sie gleich sehen werden, wird Sie zum scheißen bringen!"
                                              Exkrementisierter Sex-Splatter-Exzess auf Troma-Klo-Spuren als kenntnisreiche und verspielte Hommage auf das Auto-Trash-Kino.
                                              Wadzilla, Werebear und Anne Frankenstein in einem Zom-B-Movie von vier abartig-abseitigen Filmemachern des Horror-US-Kinos, bewusst und oft sehr gewollt-blöd in Kurzfilm-Szene gesetzt.
                                              "Chillerama" ist ein glibberiger Shit-Exploitation-Film, der hanebüchenen Schwachsinn tief sexualisiert, homophobisch und aufdringlich-beschissen als Nerd-Orgasmus ohne Nähr- aber mit (möglichen) Unterhaltungswert in die offenen Münder der Betrachter spritzt. Die nostalgische Magie des Drive-In-Kinos ist hodengequetschter Arschgulasch, eine schleimige Vergewaltigung mit Geschmacklosigkeiten. Alles explodiert konsequent unterhalb der PC-Gürtellinie.
                                              Wenn schon doof, dann aber so richtig...
                                              "Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, dann kommen die Toten und ficken die Erde!"

                                              18
                                              • GeHirnVolles-KINO! Dafür werden Filme gemacht!
                                                Klasse kobbi!

                                                1
                                                • 6
                                                  lieber_tee 13.04.2013, 00:54 Geändert 11.03.2015, 17:06

                                                  Das 70er Jahre Italien ist mal wieder ein raues Pflaster...
                                                  Der beton-harte Hund Henry Silva rumpelt zynisch-hölzern, in bester Dirty Harry- Manier, Maschinengewehr-bewaffnet, mit Trenchcoat und Schlaghose durch einen grimmigen Poliziesco.
                                                  Die schlichte Story wird sprunghaft, mit unnötigen Nebenhandlungen erzählt und immer wieder durch ruppige Action-Ausbrüche ergänzt. Da wird geballert, gesprengt, blutig gestorben, mit Motorrädern gejagt und auf offener Straße Lynchjustiz an Handtaschenräuber vollzogen, werden Leute platt gefahren und Passanten nieder-gemäht.
                                                  Uff, gut das ich in dieser Zeit nicht in Rom gelebt habe...
                                                  Das ist selbst für einen italienischen Krimi überraschend deftig und brutal. Dazu dröhnt ein Goblin-ähnlicher Score von den De Angelis-Brüdern, der diese düstere Stimmung vorzüglich begleitet.
                                                  Nicht der innovativste Streifen aber eine kurzweilige coole Sau.

                                                  14
                                                  • 5
                                                    über Inbred

                                                    Für die Gorebauern ein weites Feld, das hier zu beackern ist...
                                                    Zunächst wird sozialarbeiterisch, mit verhaltensauffälligen Jugendlichen, die Saat ins dreckige Loch am Arsch der britischen Welt gesteckt. Die Früchte werden dann von schlicht-strukturierten, buckeligen, zahnlückengeplagten Rednecks bestialisch geerntet. Im folkloristischen Scheunen-Fest wird zu halbnackter Monty-Python-Orgel-Begleitung mit platzender Scheiße und pferderzertrampelter Hirngülle fleißig Party gemacht. Oh, das macht Spaß! Das zerfetzte, zerhackte, zerschossene Fruchtfleisch aus Körperresten und Knochenmatsch schmeckt aber etwas synthetisch. Egal, mit einem Lied auf den Lippen und Tretminen unterm Schuh geht alles den mordgierigen Bach hinunter, es spritzt aus dem Schritt, der Humor geht in die Hose. Denn nur bei einem Blut-Erntedankfest haben sich die gesplatterten Einheimischen richtig lieb, die anderen konnten sich schon bei den 2001 in-züchtigen Maniacs aus Amerika den Kot nicht so richtig von der Backe schmieren.
                                                    Und die deutschen Gorebauern bekommen leider wieder nur Schonkost...
                                                    Na denn, guten Appetit.
                                                    Rülps.

                                                    18