lieber_tee - Kommentare

Alle Kommentare von lieber_tee

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    lieber_tee 26.06.2013, 14:11 Geändert 28.05.2020, 02:38

    Das Supiunser
    Supi unser im 7. Filmhimmel
    Geheiligt werde dein Name von Nolan und Snyder-Jüngern.
    Dein Faschismus und Pathos geschehe,
    wie auf Krypton, so auf Erden.
    Unser täglich Brot seelenloser Blockbustern gib uns heute.
    Und vergib uns unsere Gier nach ermüdenden Materialschlachten,
    wie auch wir vergeben dir deine Wackelkamera.
    Und führe uns nicht in Versuchung
    nach noch mehr CGI-Krawall,
    sondern erlöse uns von deinen ewigen Redundanzen.
    Denn dein ist das Reich, die Rasse und das Blut
    in aller Ewigkeit.
    Amen
    (Anmerkung: Nach der Erstsichtung hat der Film 5 Supiunser bekommen, nach der Zweitsichtung habe ich ihn um ein Supiunser aufgewertet. Siehe: http://www.moviepilot.de/movies/superman-the-man-of-steel/comments/1594457 )

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    • 7

      "Lassen Sie Ihre innere Bestie frei und säubern Sie unsere amerikanischen Straßen."
      Funny-Game-Killer bedrohen eine leicht entfremdete Mittelschichtfamilie in ihrem Protz-Haus, das zu einem moralischem Gefängnis wird.
      Home-Invasion-Thriller in einer dystopischen Zukunft, der mit seinem Belagerungs-Western-Szenario Katz und Maus spielt.
      "The Purge" ist ein kleines aber feines B-Picture, dessen latent sozialkritischen Fragen plump angerissen werden und sie mehr für ein klaustrophobisch-dunkles Altraumgeschehen benutzt.
      Ein packender, direkter Genrefilm ohne Identifikationsfiguren und überflüssigen Pausen.
      Solch einen kompromisslosen Terror-Film hat John Carpenter früher gedreht.
      "Ich wünsche euch eine sichere Nacht."

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      • Der Schriftsteller und Drehbuchautor Richard Matheson ist gestorben, er wurde 87 Jahre alt.
        Sein Name wird für mich immer verbunden sein mit grandiosen Filmklassikern wie "Die unglaubliche Geschichte des Mr. C.", "Das Pendel des Todes", "Der Omega-Mann" und "Duell" (lächerlich kleine Auswahl...).
        Seine unglaublichen Geschichten und Drehbücher haben mich immer in meinen Bann gezogen.
        Dafür gebührt ihm mein Dank und Respekt.
        He was legend.

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        • 6

          Wenn einer eine Reise macht, hat er was zu erzählen...
          Teebeutels Film-Reise-Tagebuch 2013
          #03 - Schweden, 24.06.
          Liebes Tagebuch,
          Scheiße, mir tut alles weh! Quetschungen, angeknackste Rippen und eine Zerrung meines Halswirbels sind von der mörderischen Klettertour in der Schweiz übrig geblieben.
          Etwas ruhiger angehen lassen hat mir der Arzt empfohlen...
          So bin ich mit Erika, meiner Freundin, in ihr Heimatland Schweden gefahren.
          Über endlos breit ausgebauten Straßen und Wäldern. Jede Tankfüllung mit 'ner Flasche Rum getauscht, da dort die Alkoholpreise so hoch sind wie die Prozente des Getränkes.
          Diese blonden Nordlichter sind schon ein seltsames Völkchen. Eigenbrötlerische Naturburschen voller Schwermut, geprägt vom mystischen und verelchten Klima ihres Landes.
          Eine verbitterte Provinzialität bemerke ich gleich bei der Ankunft.
          Eigentlich möchte Erika nur schnell den Verkauf des Hauses ihres verschwundenen Vaters regeln. Aber nach und nach tauchen Indizien auf, die verdammt nach Mord riechen. Nach und nach kommt eine üble Familientragödie zu Vorschein...
          Die mundfaulen, verbiesterten Dorf-Bauern sind überhaupt nicht gut auf Erikas Papa zu sprechen. Der war wohl ein tot-gewünschtes Mega-Arschloch. Sofort ist spürbar, das diese Hinterwäldler auch Dreck am Stecken haben, so hinterhältig und böse sind ihre Blicke...
          In diesem Dorf am See herrscht offensichtlich ein inzüchtiges System aus Lügen, Mord und Gewalt. Bloß nicht zu tief bohren, sag ich meiner Freundin, sonst kommen Sachen zu Tage, die du gar nicht wissen willst...
          Aber Erika ist eine emanzipierte, taffe Frau. Wenn die sich etwas vorgenommen hat dann verbeißt sie sich wie ein knurrender Hund. Sie will unbedingt wissen was mit ihrem Papa passiert ist...
          Gestern habe ich die ersten Leichenteile im See gefunden, das Ferienhaus stank nach Benzin und in der Dorf-Kneipe habe ich mich geprügelt, mit so einem ranzigen Ex-Lover, der meiner Freundin an die Wäsche wollte.
          Hier macht sich echt ein fettes Drama breit. Die tragen hier echt dicke auf, wie in einem echten Schweden-Krimi von Henning Mankell...
          Düster ist die Stimmung in diesem feucht-kaltem Loch am Arsch der Welt.
          Erika besäuft sich nur noch, lässt mich blöde stehen.
          Heute Abend trifft sie sich mit drei zwielichtigen Typen im Ferienhaus um mit ihnen über Papa und Familie zu quatschen.
          Ich ahne schon, das kann nur schief gehen.
          Hole jetzt mein Schrotgewehr und mache mich auf dem Weg zur Hütte...

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          • "Meiner Ansicht nach, ist die Konvertierungstechnik heute so weit, dass niemand mehr in 3D drehen muss."
            http://www.welt.de/kultur/kino/article117348336/Ich-wollte-einen-realistischen-Superman.html

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            • 7

              Perfider Giallo aus den USA, der eine beklemmend-nihilistische Stimmung aufbaut.
              Hier ist die Kirche der anti-religiöse Hort des Grauens, die Familie ein Ort der Entfremdung und Kinder tickende Psychopathen.
              Nach einem garstigem Filmbeginn poltert eine Schar von abstrusen Figuren durch das ernst gemeinte Szenario. Die hysterische, zum over-acting neigende Mutter, kreischt, der ultrafett-ranzig-perverse Nachbar hört mit. Die geistesgestörte Haushälterin macht sich um eine regelmäßige Ernährung ihres Pfaffen sorgen. Dazu treibt die eiskalt-bösartige Arschloch-Tochter ihr Schabernack.
              Dieses Panoptikum von Irren schwirrt durch ein arg unzulängliches und stolperndes Drehbuch, wird dabei hervorstechend-wirkungsvoll photographiert. Der Täter wird viel zu früh und völlig lapidar offenbart, egal, hier ist die formvollendete, böse Atmosphäre wichtiger als ein nachvollziehbarer Inhalt.
              70er Jahre Horror-Schmuckstück.
              Krude, schräg, empfehlenswert.

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              • 5 .5

                "Na los,Würstchen! Versuch deinen Supertritt, wenn du dich traust."
                Eine amoklaufende Rüttelplatte mit Brikett-Frisur befreit seine strunzdämliche Schwester, der ich nach wenigen Filmminuten den Tot gewünscht habe, aus den Fängen einer Bande mit Gesichtsbemösten und Anti-Raucher-Akkupunktierten Trotteln. Der zweitbeste Wrestling-Schauspieler der Filmwelt hilft ihm und fängt sich ein Blondinchen dabei.
                Back in Action, der Name ist Programm.
                Ständig gibt es "gute" Gründe jemanden zu vermöbeln. Polizeiliche Gewalt und Selbstjustiz wird wie ein fettiger Donut zum Frühstück an die Zuschauer verfüttert. Vorhersagbarkeit wird mit Testosteron-Bullen-Spray animalisch weg-geprügelt. Atemlos sprintet der Streifen in Zeitlupe von einer Action-Szenen zur nächsten. Dabei sprüht maskuliner 80er Charme aus jeder Pore obwohl diese eher dröge inszenierte 80er Direkt-To-Video-Produktion aus den 90ern kommt.
                Hau-drauf-Actioner, der wegen seiner freiwilligen oder unfreiwilligen Komik Fans die Lach-Tränen ins Gesicht drückt. Er hat mich schnell ermüdet, da trotz allem Witzes die unentwegte Wiederholung des ewig gleichem Körper-Kinos bei mir Abnutzungserscheinungen verursacht.

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                • 5

                  Wenn einer eine Reise macht, hat er was zu erzählen...
                  Teebeutels Film-Reise-Tagebuch 2013
                  #02 - Schweiz, 21.06.
                  Liebes Tagebuch,
                  uff, gerade noch den Berliner Zombies entkommen. Dieses gelassen-bleiben um nicht zu einem hitzigen Untoten zu verkommen ist anstrengend. Mit Baldian-Tropfen und Kiffe schläfrig zwei Tage lang durch die flirrenden Straßen und dem brennenden Chaos zu wanken ist nicht mein Ding.
                  Ich will mein Leben spüren, bin ein Adrenalin-Junkie, je extremer, je geiler...
                  Mann spürt sich ja sonst nicht im täglichen Einerlei!!!
                  Also fix in die Schweiz.
                  Häh? Wie? Gerade in das Land wo die Langsamkeit regiert und wegen allem ständig mit einem Bernhardinerhund zur Urne geschlendert wird? In dem das Leben exakt tickt wie ein neutrale Chronometer? Wo Emil und Heidi mit roten Offiziersklappmesser putzige Löcher in Käsehäppchen bohren? Die aus Langeweile dreieckige, lilafarbene Schokoladen-Kühe den Hang runterschubsen?
                  Ne, in diese Schweiz will ich nicht - die gibt es ja auch gar nicht!
                  Ich weiß das, hab’ da einen guten Freund, der ist ein Gefahrensucher wie ich und hat mich zu einer Tour in die „Mörderwand“ eingeladen...
                  Eiger-Nordwand-Extremklettern, bei den Baseler, äh, Berner Alpen.
                  Das ist mein Ding! Konzentriert, frei-baumelnd oder am Felsen gepresst, in tausend Meter Höhe, nur Haken und Seil binden mich an meinem Leben.
                  Stabile Sache.
                  Ich hab vor ein paar Wochen noch bei einem anderen Kumpel in Arizona unter praller Hitze und mit eine prallen Indianerin dafür trainiert. Einen auf mürrischen Clint Eastwood machend bin ich in kurzer Hose und gestreiftem Unterhemd schwitzend hinter allen Frauen her gerannt, die nicht ab 10 auf den Bäumen waren. Hier konnte ich ganz 70er-Like meine Männlichkeit ausleben, den Mädels auf dem Popo klatschen und Schwule verkloppen.
                  Das hat mich stark für diesen Hardcore-Sport gemacht.
                  Cool auch noch die Zusatzaufgabe, die ich hier in der Schweiz bewältigen muss: Irgend ein Typ in meiner Kletter-Truppe macht einen auf fiesen Mörder und ich muss ihn killen. Hm, am besten alle in der Wand abhängen und das Seil durchschneiden. Die klatschen mit fiesen Flecken auf den Boden und ich hab meinen Spaß...
                  Aber, was soll ich sagen, als das kraxeln bei steifer Brise begann hatte ich Schiss in der Buxe. Da war mein Bums-Training in den USA wohl doch nicht so passend.
                  Jeder hochkonzentrierte Griff und Schritt muss sitzen, tierisch glatt ist es, Geröll und Schneeschmelze machen die ganze Sache zu einer echt seifigen Angelegenheit.
                  Jetzt baumle ich hier in höchster Höhe einsam herum, egal, die Show muss klettern, ich ziehe das durch, kein Problem, der Rettungshubschrauber kommt...
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                  Anmerkung zum Film:
                  Auch in den 70ern gab es schwach geschriebene Blockbusterfilme.
                  Clint Eastwoods vierte Regiearbeit ist eine geschwätzige Mischung aus Agentenfilm und Berg-Überlebens-Drama in dem ein Dirty-Harry-Bond mit knurrigen Charme Geheimagenten ausschalten soll. Bis auf seine hervorragenden Landschaftsaufnahmen und ungedoubelten Kletter-Einlagen hat der Streifen kaum etwas zu bieten.
                  Der Plot ist dämlich, das Figurenarsenal grenzt an selbstparodistische Witzfiguren, der Tonfall ist zynisch, nimmt sich oftmals viel zu ernst. Packend wird es nur bei den Szenen in der Kletterwand und es gibt einen hochmotivierten Clint Eastwood in kurzer Hose zu bestaunen.


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                  • TotoroTotoroTotoroTotoroTotoroTotoroTotoroTotoroTotoroTotoro!!!!
                    http://www.kaputtmutterfischwerk.de/wp-content/uploads/2013/05/tumblr_m5ryksdAUu1rsrddfo1_500.gif
                    Oder Papa Panda...:)
                    https://i.chzbgr.com/maxW500/3322206208/hC1BF89D6/

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                    • 8

                      Wenn einer eine Reise macht, hat er was zu erzählen...
                      Teebeutels Film-Reise-Tagebuch 2013
                      #01 - Berlin, 19.06.
                      Liebes Tagebuch,
                      ich brauche dringend Urlaub, muss raus... In meinem Berliner Altbau, in meiner Stadt ist die Hölle los, es ist schlimm geworden...
                      Wenn die Hitze kommt betrinkt sich die Spielplatz-Unterschicht mit ihrem Kindergeld, Fahrradfahrer bremsen auf Gehwegen nicht einmal mehr für Hunde, sie weichen pöbelnd ihrem Kot aus. Autofahrer verstopfen die Kreuzungen, Hostel-Gäste aus dem Irgendwo die Cafes. Eine auf Sumpf gebaute Stadt versingt im Windel- und Gully-Gestank. Torkelnde Party-Leichen göbeln in der S-Bahn hippen Notebook-Leichen in den Schoß, das johlen und rülpsen schallt durch die Nacht...
                      Urbane Zombies.
                      Mein verfalteter Nachbar säuft sein Hirn weg und klingelt in der Nacht Sturm um lallend, mit Kotze auf dem Shirt, nach seinem Ersatzschlüssel zu fragen. Meine verstrahlte Party-Maus von oben fickt sich das Hirn frei und wirft die gefüllten Kondome aus dem Fenster.
                      Heute hat mich ein freundlicher Bär aus Österreich besucht. Er will sich mit seiner Freundin versöhnen. Doch es krakeelt, kreischt und krawallt im Treppenhaus. Die blutaugenunterlaufenden, aggressiven Mieter sind zu bissigen Monstern geworden. Wir verrammeln die Türen, trinken das Kühlwasser aus den Heizungen und tauschen über Hinterhoffenstern mit isolierten Nachbarn das Dosenfutter aus. Der Altbau brüllt, knarrt, stöhnt, es riecht nach Verkommenheit. Auf der Dachterrasse gibt es Berlin in Flammen zu sehen, kein entkommen, die Apokalypse direkt vor der Haustür. Fressen und gefressen werden.
                      Was ist passiert, ich weiß es nicht. Ich muss mich in meiner Speisekammer verstecken, die toten Kannibalen sind durchgebrochen, sie kommen...
                      Jetzt weiß ich wie ich dieser Hölle entkommen kann. Immer schön cool bleiben, nur nicht aufregen. Denn der Adrenalin-Kick macht mich zu einem von ihnen. Mit einer Blitzlicht-Kamera direkt ins Auge flashen, dann torkeln sie weg, zucken zusammen, der Weg zum Flughafen ist frei...
                      Ich ramme mich in die Freiheit, hab kein Bock auf die Hitze der Stadt, denn sie hat mich fast zu ihrem Zombie gemacht.
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                      Anmerkung zum Film:
                      Ein Zombiefilm aus Deutschland? Geht das? Ja und wie! Es gibt nicht viele gute Genrefilme aus heimischen Gefilden. Um so mehr zolle ich dieser kleinen Fernsehspiel-Produktion meinen Respekt.
                      „Rammbock“ ist ein Untoten-Flick im Stile von „Rec“ und ein tollpatschiger Liebesfilm. In einem isolierten Berliner Altbau wird das Einmaleins des Invasions-Films der lebenden Leichen durchexerziert, mit trocken-ironischem Humor. Ohne grelle Gewaltdarstellung aber dafür mit klaustrophobisch-hoffnungsloser Intensität.
                      Auch wenn der 65 Minütige Streifen sein Potential nicht voll ausreift, formal und schauspielerisch Mängel eines TV-Debüts aufweist, er ist mit offensichtlicher Leidenschaft zum Genre, mit Sinn für originellen Details abgekurbelt.
                      Ein kleiner Schatz im vergammelndem Zombie-Film-Einerlei.

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                      • "Auf der Berlinale fragte mich jemand auf der Pressekonferenz zu "300", wie es sich anfühlen würde, ein faschistischer Filmemacher zu sein? Ich sagte, das ist toll! Ja, ich mache Propaganda, aber eine Propaganda der Ästhetik, keine politische."
                        http://www.spiegel.de/kultur/kino/man-of-steel-interview-mit-regisseur-zack-snyder-a-905761.html

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                          "Du besorgst die Köder, ich die Muschis!"
                          Muskulöse Sackgesichter und Porno-Arsch-Bomben werden während ihrem Paarungsverhalten von fettigen Fisch-Freaks zu Fisch-Futter verarbeitet.
                          Zunächst kann festgestellt werden, das der Film nicht billiger aussieht als er gekostet hat.
                          Der "Wrong-Turn auf hoher See" fährt direkt in das ausgelutschte Redneck-Folter-Slasher-Gefilde ohne Ansatzweise vom Kurs abzukommen. In seiner Berechenbarkeit langweilt er. Nicht einmal die voyeuristischen Bedürfnisse konservativer Genre-Fans nach explizitem Gore und/oder Sex befriedigt er. Die angedeutete Vergewaltigung, Titten-Nippel-Show und verhackstückten Tranchier-Einlagen locken niemand hinterm Fisch-Barbecue hervor. Nervig ist zudem die amerikanische Drehbuch-Unsitte alles Gezeigte noch einmal verbalisieren zu müssen als ob der Zuschauer keine Augen im Kopf hat.
                          Allerdings habe ich jetzt gelernt das Busen-Implantate "gut" aussehen aber leider scheiße schmecken.
                          Na denn, guten Appetit.

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                            "Guck mal, sieht der Typ nicht aus wie beim kacken?! Eher wie beim wichsen. Aber du bringst mich auf eine Idee. Ich muss pissen!"
                            Das ist also der angeblich schlechteste Zombie-Film aller Zeiten...
                            Ja, stimmt, kann man so stehen lassen...
                            Willkommen in der filmischen Hölle eines Bruno Mattei (= Vincent Dawn!).
                            Dieser grobe Unfug kann nur von ihm kommen.
                            Ein italienisch-spanisches Untoten-Rip-Off aus den frühen 80ern, das nicht nur konkrete Inhalte sondern sich auch den Score vom Kaufhauszombie "ausleiht". Hinzu werden sinnlos Mondo- und Kannibalen-Film-Elemente gemixt, da Material aus "Guinea Ama" (1974) verwurstet werden musste.
                            Es gibt nicht eine eigenständige Idee. Alles ist geklaut, für den schnellen Groschen im Bahnhofskino.
                            Diese Invasion der Niederträchtigkeit ist ein Fest für Schund-Fetischistischen.
                            Der Kontakt zu exotischen Eingeborenen mit Tiermasken wird durch blanke Titten hergestellt. Betrunkene leprakranke Leichen werden von eine Anti-Terror-Soldaten-Einheit gegrillt.
                            Im botanischen Garten gibt es ein zynisches Barbecue-Happening für Nicht-Vegetarier.
                            Hirnlose Dialoge schmuddeln Wissenschaft- und Imperialismus-Kritik hin. Journalistische Arbeit wird Augen und Zunge herausgerissen. Träge-statisch versucht diese Extrem-Reste-Verwertung einen auf Irrsinn und apokalyptischen Nihilismus zu machen.
                            In seiner bedenkenlos stumpfsinnigen Art und mit ausreichend viel Billig-Gedärm-Gore reizt "Virus" nicht vorhandene Geschmackssynapsen.
                            Ein klassisches Beispiel für ein So-schlecht-das-er-wieder-gut-ist-Film.

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                              lieber_tee 15.06.2013, 22:11 Geändert 08.01.2019, 22:30

                              "Ist so 'ne Vater-Sohn-Nummer."
                              Dwayne Johnson versucht sich im Drama-Fach. So sympathisch dieser Riesen-Bär auch ist, Emotionen kann er kaum glaubwürdig herüber bringen. Es liegt aber nicht an ihm das "Snitch" so schrecklich eindimensional ist. Zu vorhersehbar, sich in endlos gesehenen Klischees sülzend, ist diese hoch-moralische Geschichte um einen gesetzestreuen Papa mit schlechtem Gewissen, der seinen verlorenen Sohn durch inszenierte, zwielichtige Drogengeschäfte aus dem Knast frei-dealen möchte. Das alles wirkt über weite Strecken wenig mitreißend. Bedient jedes Gangster- und Polizeifilm-Klischee. Wenn am Ende der (von der Werbung verarschte) Action-Fan befriedigt werden soll klappt das nicht, da dieser längst eingeschlafen ist.
                              Müdes, mutloses Filmchen von der Stange. Banal-seichte Unterhaltung, deplatziert für die große Kinoleinwand.

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                                Unsympathischen Superbonzen wollen Krieg spielen und lernen dadurch den Ernst des Lebens kennen.
                                Der leicht-subversive Ansatz Alpha-Männchen-Gehabe von Söldnerfilmen als ultimativen Extrem-Bootcamp-Kick für reiche und gelangweilte Arschlöcher zu karikierend verpufft in der zweiten Hälfte des Films zu einen einfallslosen Kriegs-Ständer-Actioner.
                                "Soldiers of Fortune" ist eine offensichtliche Direct-to-video-Produktion im Fahrwasser von "The Expendables", bietet eine überraschend semi-prominente Besatzung ohne Ost-Block-Billig-Look und abgearbeitetes Handwerk, das Spannung mit explosiven Knallen und Bewegung gleichsetzt.
                                Oh wie schade, was hätte aus dem selbstironischen Ansatz, das militaristische Actionfilme Unterhaltungsprogramm für waffenfetischierte Männerphantasien sind, werden können...
                                Doch Reflexion ist dem Film fern. Er ist ein seelenloser Reißbrett-Streifen mit zynischer Moral, der Militäroperationen als Selbstfindungsabenteuer darstellt.

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                                • Etwas mehr Info steht hier: http://www.spiegel.de/schulspiegel/lehrer-zeigt-horrorfilm-saw-in-sechster-klasse-a-905512.html
                                  Mein Lieblingssatz: "Für die betroffenen Schüler seien aber Sprechzeiten mit Lehrern, einem Psychologen und einem Sanitäter (!!!!) angeboten worden." :)

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                                  • Die armen Kinder... Jetzt werden sie alle Amokläufer...

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                                      Kannibalismus in der U-Bahn! Ein degenerierter, verpesteter Tunnelmensch frisst Fahrgäste!
                                      Was zunächst reißerisch klingt ist intelligenter als es scheint.
                                      Auch wenn der Backwood-Terror hier im urbanen Untergrund verlegt wird, der Streifen genüsslich über verweste Tote streift und (für das Produktionsjahr) überraschende Splatter-Einlagen bietet, sind die lebenden Leichen (die es nur im deutschen Verleih-Titel gibt) eher unspektakulär.
                                      Das liegt an dem etwas befremdlich wirkenden, schwankenden Tonfall des Films.
                                      Dem verwahrlostem Monster aus und in dem Dunklem wird die Menschlichkeit zurück gegeben. Es ist ein Opfer der Gesellschaft, bemitleidenswert, trieb-gesteuert, jammernd und nur bedingt bedrohlich.
                                      Hinzu kommt ein komödiantischer Aspekt. Der Teebeutel-verneinende Inspektor ist eine Karikatur britisch-konservativer Polizeiarbeit, auch wenn er gerne mal einen über den Durst trinkt.
                                      Diese Szenen stehen in einem seltsamen Kontrast zu dem morbid-verrotteten Underground-Setting und den tragisch-brutalen Horror-Elementen.
                                      Aber gerade die Widersprüchlichkeit macht den Reiz dieser kleinen, faszinierenden, genre-weisenden Perle des 70er Jahre Horror-Kinos aus.

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                                        Rache ist ein blutiges Gericht das mit einem Lachen serviert wird.
                                        http://knusprig-titten-hitler.tumblr.com/image/52725173089

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                                          Zu Zeiten des muskel-machoiden 80er Dumpf-Kino kam diese ungewohnt softe Weichei-Liebes-Action-Romanze mit verkitschter "Rettet-die-Adler"- Botschaft in die Kinos, was natürlich niemand sehen wollte.
                                          Rudger Hauer, hier gewöhnungsbedürftig mit der Synchronstimme von Alf (!) versehen, als ein kriegs-bemalter, blasrohr-bewaffneter, vietnam-traumatisierter, kommunikations-gehemmter und treu-doofer Öko-Terrorist im Kampf gegen einen frauenbaggernden, manipulativen Extrem-Vogel-Ei-Dieb.
                                          Der Tempomat ist auf Schrittgeschwindigkeit eingestellt, als Actioner ist der Streifen eine echte Mogelpackung.
                                          Manchmal werden dumme Rednecks verprügelt und gesprengt aber sonst gibt es viel, ganz viel, endlos viel Liebesgeplänkel in einer Dreiecksgeschichte. Die zusätzlichen spannungsarmen Nebenhandlungen verlaufen planlos im Sande, aufregend oder packend wird es wenn am Ende.
                                          Puh, eine fade, Salz- und Pfefferarme Bio-Gurke mit Piep-Piep-hab-mich-lieb-Botschaft.

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                                            Fragwürdige Passagiere auf einem fragwürdigen Kahn mit fragwürdiger Fracht vertuckern sich zu blinden Flecken auf veralteten Meereskarten.
                                            Gemächlich treibt die erste Hälfte des Films als tragisches Übersee-Drama im Studio-Bottich vor sich hin um vor einer nebelverhangenen Schiffs-Friedhof-Kulisse mit Jules-Verne-Einschlag Anker zu schlagen.
                                            Dann driftet es holterdiepolter zu einem wahrhaft skurrilen B-Movie mit absurden Forstbewegungsmethoden auf Mörder-Algen, antiquiertem Inquisition-Sekten-Gedödel und naiven Monster-Effekten von anno-dazumal ab.
                                            Diese prominent besetzte und aufwendige Hammer-Produktion aus den Spät-60ern ist ein echtes Unikum aus verpatztem Timing, unfreiwilligen Lachern und kruden Ideen. Ein zusammengewürfelter, kreativ-absurder Zelluloid-Haufen mit Fantasy-Elementen, farbverfilterter Endzeitstimmung, schlund-großen Story-Löchern und bemüht-ernsthaften Drama-Elementen.
                                            Vom damaligen Studio-Boss Michael Carreras stimmungsvoll aber auch mit etlichen Längen in Szene gesetzt.
                                            Die teuren und detailreichen Sets / Miniatur-Aufnahmen stehen im krassen Gegensatz zu den (herrlich) billigen Trash-Pappmaché-Tier-Monstern.
                                            "The Lost Continent" ist ein charmant-verkorkster Genre-Hybrid aus unzähligen Abenteuer-Ideen und gerade deshalb eine dicke Empfehlung für verregnete, nostalgische Sofa-Sonntag-Nachmittage vor der alten Röhre.

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                                              lieber_tee 11.06.2013, 19:46 Geändert 03.01.2016, 23:34

                                              "Ich hätte wohl statt der Waffe das Gesetzbuch ziehen sollen ?!"
                                              Gewalt rast auf Motorrädern und mit Autos durch die heilige Stadt.
                                              Pudelbemützt rauben Ganoven Autobusse, Handtaschen und Supermärkte aus, verprügeln und töten die Zivilbevölkerung. Der schnauz-bärtige, versteinerte Kommissar ist hilflos Angesichts diesem urbanen Klimas. Legale Methoden der Verbrechensbekämpfung helfen nicht mehr, nur noch polizeiliche Gewalt und bürgerliche Miliz als Selbstschutz.
                                              Alles eine Frage der moralischen, nicht mehr gesetzlichen Gerechtigkeit.
                                              Jeder böse Knallschote knallhart vorm Ballon hauen, Unbewaffnete in den Rücken schießen, Behinderte verprügeln, Frauen vergewaltigen.
                                              Eine nicht zu stoppende Spirale der Gewalt entsteht. Am Ende bleiben Fragen, Ratlosigkeit und Tote.
                                              So ruppig der Bulle und die Verbrecher sind, so ist der Film von Regisseur Marino Girolami (Zombies unter Kannibalen) inszeniert. Schnörkellos, in grau-faden Farben wird Jagd auf Kleinganoven gemacht ohne sich mit den Hintermännern zu beschäftigen.
                                              Obwohl der Streifen für einen italienischen Polizeifilm der 70er eher zurückhaltend in seiner Gewaltdarstellung ist, entsteht durch seine kompromisslosen Art eine nihilistische Stimmung. Es wird nach Lynchjustiz und Todesstrafe geschrien oder zynisch in die Menschenmenge geschossen.
                                              Ein (fast) Frauenloser, purer Männerfilm, der durch seine rohen und handfesten Actionszenen einen treibenden Charakter erhält, auf einfühlsame, subtile Momente eher verzichtet.
                                              "Roma violenta" kann als Blaupause des Poliziotteschi gesehen werden.
                                              Skrupellos, desillusioniert, rasant
                                              und gut.

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                                                Grandiose Kampf- und Flugakrobatik!
                                                http://25.media.tumblr.com/f968289e067d0e2d9df184d334815ce5/tumblr_mfoacuslFY1reln8uo1_400.gif

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                                                  Chucky, das kleine grimmige Scheißerchen ist in den 90ern angekommen.
                                                  9 Monate nach dem zweiten Teil wird der „Good-Guy“ schnell zusammengesetzt und darf kleine Bettnässer zu Tode erschrecken. Diesmal mordet sich der weiterhin gut animierte Dummy durch eine Militärschule und einen Rummelplatz.
                                                  Mag die Idee eine böse Farce über die militärische Männlichkeits-Maschinerie in Verbindung mit veraltetem Geisterbahn-Kino zu generieren noch originell sein, das Endergebnis ist es auf keinen Fall.
                                                  Eine naive Fortsetzung mit Verschleißerscheinungen.
                                                  Der anarchisch-böse Humor einer Kinderpuppe versus Arschloch-Drill bei der Armee macht zwar Spaß, humpelt aber träge hinter den Standards des Grusel-ABCs hinterher. Von den jugendlichen und kindlichen Schauspieler/innen grausig schlecht gespielt bleibt nicht einmal die sorgfältige aber völlig uninteressierte Regie in Erinnerung.
                                                  Das einzige was den Film nachhaltig in die Annalen des Horror-Kinos gebracht hat, war sein journalistisch erzeugter Mythos: 1993 war "Chucky 3" der Vorzeigefilm für die mutmaßliche Verrohung von Kindern durch böse Killer-Videos. Angeblich hat der Film zwei 10-Jährige zu einem grausamen Mord an einem zwei-jährigen Baby verführt, was sich allerdings im Nachhinein als Lüge eines über-ambitionierten Moralwächters herausgestellt hat...
                                                  Nachzulesen beim hoch-interessanten und komplexen Artikel von Manfred Riepe.
                                                  http://www.mediaculture-online.de/fileadmin/bibliothek/riepe_gewalt/riepe_gewalt.html

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                                                  • Wie viele letzte Exorzismen verträgt das Kino? Ist eher eine rhetorische Frage, denn sie wird im Text beantwortet: "Wenn das Publikum also offenbar immer und immer wieder die halsverdrehte Linda Blair möchte, dann soll es sie auch bekommen." Solange solche Themen an der Kinokasse Erfolg haben wird es sie auch geben, das Horror-Genre stirbt dadurch wohl kaum. Allerdings sieht (künstlerische) Innovation anders aus. Der Horrorfilm ist eh mehr konservativ als progressiv und hat ein sehr enges Genregerüst in dem er sich bewegt, bedient die Erwartungen des Zuschauers. Wenn da mal dran gewackelt wird ist der Aufschrei, die Ablehnung bei den Fans groß.

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