lieber_tee - Kommentare
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Alle Kommentare von lieber_tee
Viel zu lange laufen austauschbare, schlicht-stereotype Leute durch den Dschungel und Bunker. Philosophieren über indonesische und persönliche Kriegstraumata. Der Versuch dabei eine bedrohliche Stimmung zu erzeugen zerfließt in Zähflüssigkeit. In der zweiten Hälfte legt die Todesmine einen kleinen Gang zu, der Trupp wird nach und nach dezimiert. Das Minen- und Labor-Setting sieht dabei schaurig-gut aus, Masken und Effekte gehen o.k.. Aber richtig fesselnd wird es immer noch nicht, dazu läuft die Mutanten-Show mit zu viel Leerlauf. Wenn in den letzten 15 Minuten endlich die creepy-unnachgiebige Terrakotta-Armee zuschlägt bin ich schon fast weggenickt. Das Ende mit seinen offenen Fragen hab ich verschlafen...
Seit zwei Jahren versorgen uns die Regisseure Sonny Laguna und Tommy Wiklund, mal alleine, mal im Duett, mit ihren skandinavischen Interpretationen des amerikanischen Slasher-Kinos.
Offensichtlich sind sie echte Genre-Nerds, haben gefallen an Hinterwäldler, einsame Hütten im Wald und mordgierige Monster.
Hier wird exzessiv in "Cabin Fever" und "Tanz der Teufel" gewildert, mit etwas Zombie-Viren-Besessenheit.
Dabei bedienen sie so jedes erdenkliche Stereotyp und ergänzen es, selbst für dieses Genre auffällig, mit schier dümmlichen Verhaltensweisen der Protagonisten und unausgegorenen Story-Plots. Das hier ausführlich zu beschreiben sprengt den Rahmen, schön anzusehen ist es nicht.
Immerhin wirken diesmal die -wie üblich sexualisierten- Jugendlichen nicht ganz so bräsig, sympathisch sind sie dennoch nicht.
Ein Film der im deutschen Titel "Cabin of the Dead" und im Original "Wither" (= verwelkt) heißt kann nicht gut sein!
So ist es leider auch.
Nicht nur weil hier müde das Horror-Genre ab geklatscht wird sondern weil so vieles so unstimmig daher kommt.
Wenn ein Film, und jetzt kommt das offensichtlich wichtigste an diesem Streifen, seinen Schwerpunkt auf rüde, explizite und brutalste Körperzerstörung legt, dann freut sich der Gorehound. Der wird reichhaltig bedient, die FSK hat gut gewürfelt und ihn UNCUT durchgewunken. So wird zerstückelt, zerhackt, zerbohrt, zerstochen, zerschossen das die Schwarte knackt. "Cabin of the Dead" ist reichhaltig an Blut, schwallartigem Erbrechen roter Kotze, ein Matsch-Fest, voll hausgemacht ohne dabei aber einen Drive oder Sog zu entwickeln. Schade eigentlich, da im Prinzip die Liebe zum grellen Horror-Kino spürbar ist.
Doch nur aus dem Splatter-Bauch zu schießen ohne sein cineastisches Horror-Hirn einzuschalten reicht nicht. Das endet dann in solche Voll-Versager-Filme ala Olaf Ittenbach, wobei so schlecht ist dieser Streifen dann doch nicht.
"Man darf niemals auf die Menschlichkeit setzten, denn nur Gesetze und Fakten lügen nicht."
"Wu Xia" bedeutet im chinesischen ein Martial-Arts-Genre, mit fantastischen Elementen, einem Helden, der gegen das Böse kämpft und das meist an historischen Schauplätzen spielt.
"Dragon" (Originaltitel: "Wu Xia") ist eine Hommage an den großen Klassiker "The One-Armes Swordsman".
Seine durchaus gewagte Kombination aus Eastern, Krimi, Horror und Drama stolpert und holpert aber über zu hohe, eigene Ansprüche.
Einiges mochte ich gerne: So ist die Stimmung im Dorf gut eingefangen, das Setting sieht immer glaubhaft aus und die Rekonstruktion bzw. verschiedenen Sichtweisen auf den anfänglichen Raubüberfall ist originell.
Leider hat der Film aber auch unzählige Elemente die lächerlich wirken: Das Schwerkraftlose Kampfeinlagen immer etwas unfreiwillig komisches haben liegt am Genre selbst. Allerdings wenn die forensische Ermittlung neu-modisch mit billigen CSI-Computer-Effekten bebildert, die raren Kampfeinlagen mit Rockmusik unterlegt und Bösewichter per Blitzeinschlag gegrillt werden, ist das selbst für dieses Genre purer Trash.
Auch gelingt es Regisseur Peter Chan kaum, trotz gelungener Einzelszenen, die Geschichte mit ihrem Kilometerweit vorhersehbaren Twist/Plot packend zu erzählen. Zu viel Stillstand aus Glücks-Keks-Weisheiten und aufgesetztem Pathos.
Der Versuch die Story sensibel darzustellen, scheitert zudem an die unfähige Schauspielkunst von, in den Fan-Foren heilig gesprochenen, Donnie Yen.
So bleibt am Ende ein nur durchschnittliches Seherlebnis übrig, allerdings bin ich auch kein großer Liebhaber / Kenner des Wu Xia-Genres.
Kann als spoilerhaltig interpretiert werden...
Ich bin (manchmal) ein Gorehund, der gerne seine blutigen Streicheleinheiten und rohe Fleisch-Matsch-Kost haben möchte.
Bei "Evil Dead" ist der Napf nicht mit ödem Trockenfutter gefüllt sondern ein saftig-fieses 10-Gänge-Menü.
Ein You-Tube-Kurzfilm-Jungregisseur aus Uruguay watscht dem Zuschauer eine ordentliche Kraftbrühe aus Verbrennungen, Zerstückelungen, Enthauptungen ins Gesicht, es wird herausgerissen, gekotzt und ordentlich ausgeblutet.
Masochistisch-voyeuristisches Ekel-Kino par excellence.
Terrorisiertes, modernisiertes und splatterisiertes Rebooth eines Kult-Klassikers, mit unbefangen-selbstbewusster Handschrift.
Ein "französischer" Cold Turkey, der gorige Tanz mit dem Glibber-Teufel.
Die schlicht-bekannte mystische Originalgeschichte wird mit einer konkreten Bedrohung und durch das Motiv des kalten Drogenentzugs geerdet. Hier kämpfen keine sexualisierten Jugendliche "nur" gegen das "Böse" im Wald sondern erfahren einen Selbsterfahrungstrip, in dem Sucht gleich Besessenheit, ohnmächtiger Kontrollverlust ist.
Dieses grausame Kammerspiel in der Hütte benutzt sein verbrauchtes Szenario für eine gezielte Überbietung von extrem gewalttätigen Schlacht-Ritualen und ist dabei humorlos, voll-analog. Literweise Film-Blut-Kotze ersetzen farblos-hölzerne Schauspieler und das Ganze ist nur bedingt gruselig.
Tiefsinnig wird's nie, inspirierend auch nicht aber die überzeichnende Zurschaustellung von hyper-realer Gewalt entwickelt ein Sog, dem ein Gros von Filmen aus der breiten Horrormasse fehlt.
Dabei geht Debüt-Regisseur Fede Alvarez respektvoll und zitatenreich mit dem Original um, so das beide freundlich nebeneinander leben können.
Wenn am Ende das Nah-tote Rotkäppchen den bösen Drogen-Wolf zum wahnsinnig machenden Sirenengeheul zersägt, dann schneide ich mir mit einem Teppichmesser ein fettes Gore-grinsen ins Gesicht...
...und verbinde es mit Gaffer-Tape!
Gestern zuviel Gewaltdarstellung, heute Sexismus bei Disney. Alle regen sich auf...
Ist doch gar nicht so schlimm... Jeder sieht es anders.... Grundsätzlich finde ich es angemessen und wahr eins der prägnantesten, einflussreichsten Weltlabel, wo jedes Kind irgendetwas von zu hause hat auf diese Fragen, Kritik abzuklopfen. Als Gedankenanstoß, um reflektieren zu können, eine andere Sicht auf die Dinge zu bekommen. Denn legitim ist die Kritik grundsätzlich schon. Es ist dann interessant was wir daraus machen. Ablehnen, befürworten, es selbst hinterfragen, mit seinen Kindern darüber sprechen...Ist das so schlimm, wird einem damit wirklich die schöne heile Disney-Welt kaputtgemacht?
Kann als spoilerhaltig interpretiert werden...
"Gegenwart und Vergangenheit zu trennen fällt nicht immer leicht."
Ein spukiger Film aus dem Mutterland des Spukes, der allein für seine Puppenhausszene Lob verdient.
Starke Leistung des TV-Regisseurs Nick Murphy.
In Form eines elegant-klassischen Gruselfilms erzählt er eine spannende Geschichte um die Themen Realismus vs. Okkultismus und den Umgang mit (Kriegs-) Trauer im beginnenden 20. Jhd..
Lange Einstellungen erzeugen elegant eine farb-gefilterte, kühl-melancholische Stimmung in einem Jungeninternat, der Horror kommt unaufgeregt aber wirkungsvoll daher, verzichtet (fast) gänzlich auf grelle Schockmomente. "The Awakening" bedient sich bewusst typischer Motive klassischen Haunted-House-Schauers um eine Geschichte über die Begegnung mit eigenen, verdrängten Erinnerungen zu erzählen.
Nur wie die teil-emanzipierte Protagonistin theatralische Geisterphänomene als Humbug entlarvt hatte ich mit den Pointen des Films so meine Probleme. Gerne hätte ich auf das Twist-überstrapazierende Ende verzichtet, es hat mich trotz oberflächlicher Cleverness und wirkungsvoller Spannungsdramaturgie nur bedingt überzeugt. Eine Kehrtwendung folgt auf die nächste melodramatischen Storywendung und so sehr ich den Film auch mag, was ist aus den geradlinigen, unverknoteten Spukfilmen von damals geworden? Ist so etwas heute nicht mehr möglich?
"Leute kehren von den Toten nicht zurück."
Ätsch, tun sie doch!
Nichts neues im Slasher-Land.
Ein untoter Masken-Mörder bringt hübsche Jugendliche in der landwirtschaftlichen Pampa um.
Die Hälfte dieser Gurke lang versucht Regisseur Griff Fust so etwas wie Stimmung und Mythos hinter seiner halbgaren Geschichte zu bringen und stellt das halbnackte Futter für den Voodoo-Zombie vor. Das ist manchmal sogar sympathisch, wechselt aber schnell in die üblichen notgeilen Ficki-Ficki- und Sauf-Dialoge über.
Wenn es dann endlich mit dem Gemetzel losgeht wird der Gore-Anteil klein geschrieben und alle Stereotypen des Genres groß. Ist aus Geldmangel unbeholfen am Tage gedreht worden und reichten die Dollar für ordentliche Splatter-Effekte nicht mehr aus?
Spätestens in den Spannungssequenzen wird deutlich, das der Regisseur mit seinen ca. 30 (!) Jahren und bereits 10 (!) abgedrehten Filmen nur latent vorhandene Fingerfertigkeiten besitzt. Das überrascht nicht wirklich, seine Film-Vita ist eine Liste der peinlichen Entgleisungen.
Über den dösigen Schlussgag und der schwachen Synchronisation schweige ich jetzt mal ausführlich.
Freitag der 13. trifft auf TCM, dessen einzigen Schauwerte die Mädels sind, der Rest ist völlig uninteressant.
Onyxx sagt: Hm, irgendwie hatte ich den besser in Erinnerung.
Hornblower sagt: So etwas zotiges habe ich noch nie gesehen.
Tee sagt nix, der popelt in der Nase um verkrustete Reste zu sehen.
Die Legion der Vampire schafft es sogar ihre 2-3 guten Gags zu versauen.
Ab wann brennt eigentlich Zelluloid?
Es lebt ein Dämon im Wandschrank. Die Angst eine Kindes vorm Alleinsein durch die Trennung (von) der Familie. Davon nährt sich das Ungeheuer...
Leider verfolgt Armand Mastroiannis Grusel-Heuler aus den 80ern diese interessante Grundprämisse so gar nicht. Er poltert lieber durch eine holprige Mischung aus Teenager-Drama, Okkult- / Monster-Horror und Poltergeist-Telekinese.
Oje, ein B-Picture in dem alles "B" ist, mit getrashten Dialogen und gekrudeten Masken.
Hier ist alles so durchschnittlich, das es nicht einmal für den Durchschnitt reicht.
Neon-greller Low-Budget-Sexploitation-Böller mit Titten, Ärschen und Gewalt.
Austauschbare Lolita-Disney-Barbies in knappen Bikinis lassen James Franco einen Pistolenlauf blasen.
Zu falschen Gangster-Rap-Attituden, in der abgefuckten Scheinwelt vom Spring-Break-Irrsinn erschafft Regisseur Harmony Korine zeitweise grandios-magische Kinomomente aus Slow-Mo, grellen Farben, Pop-Kultur und Britney Spears, die als zynischer Tanz auf den komasaufenden Party-Vulkan gedacht sind.
Aber das war es dann auch.
Im selben Maß wie hier (angeblich) die hemmungslos verstrahlt-verblödet-versoffene Jugend von Heute ein satirischer Spiegel vorgehalten werden soll, so sonnt der Film sich in Oberflächlichkeiten, looped wie eine Schallplatte mit einem Sprung in der Schüssel immer wieder das Gleiche, bis zum erbrechen.
Wahrscheinlich als subversive Kunst gedacht, bewusst wie ein Meth-Rausch erzählt, ist dieser handlungslose ADHS-Albtraum eine hohle Nummer für Lifestyle-Junkies und Ballermann-Bewohner, ohne dabei wirklich bösartig zu sein.
Das Schicksal der Mädels tangiert den Zuschauer nur peripher und die redundanten Selbstgefälligkeiten verursachen zunehmend Lähmungserscheinungen.
"Spring Breakers" ist ein Party-Hütchen für rosa Sturmmützenträger, die mit ihren auf-gestickten Einhörnern so gar nicht merken, das ihre aufgesetzte Coolness nicht provokant sondern nur vordergründig ist.
Ich geh jetzt Eimersaufen...
Ein treffend auf den Sprüche-klopfenden und ungemein fitten Leib von Jean-Paul Belmondo geschriebener 80er Thriller, mit packenden, gut dosierten, realistischen Action-Einlagen und einem Ennio Morricone-Ohrwurm (Chi Mai), der gefühlt 324 mal im Film wiederholt wird.
Dreckig-nihilistisch und erbarmungslos-ruppig flimmert hier ein Ur-Gestein frankophilen Selbstjustiz-Kinos über die Leinwand, vielleicht der beste Actioner mit Bebel.
Regisseur Don Coscarelli durfte nach seinem (kleinen) Erfolg von "Das Böse" einen etwas höher budgetierten Film drehen, der zeitgleich mit "Conan" erschien und finanziell deutlich den kürzeren zog.
Stark uneinheitlich pendelt er zwischen fantasiereichem Horror, Barbarengetue und kindlich-naiven Tier-Humor.
Schwarz angemalte Tiger treffen auf die entblößten Brüste vom Ex-Bond-Girl Tanja Roberts, treffen auf herzhaft-blöde Dialoge, vorgetragen von einen etwas scheel aus der Wäsche schauenden Hauptdarsteller.
Der Film dümpelt eher Höhepunktlos zwischen putzigen Tier-Szenen und billigen Pappmaché-Horror herum, bedient alle erdenklichen Ingredienzien eines Fantasy-Streifens und überrascht mit surrealer Kuh-Kind-Geburt und Frettchen-Aufopferung. Häuser auf Stelzen in der Wüste (!) werden rücksichtslos abgefackelt, barbarischer Unsinn wird mit der um 23 Minuten (!) gekürzten deutschen Fassung getrieben und die höheren Produktionskosten sind ganz klar für Helme und Latex drauf gegangen.
Mal wieder eine Reise in meine Kindheit.
Oh, Mann, fand ich den damals COOOOL, wollte auch mit Tieren sprechen können.
Diesen naiven Charme hat er sich bis heute für mich bewahren können.
"Manchmal sind die Dinge einfacher als man denkt."
Ein Polizist, der bei seinem öden Job von niemandem ernst genommen wird, frustriert in der erkalteten Enge einer verschneiten Kleinstadt zunehmend und verwickelt sich in einem Strudel aus Verdächtigungen, Mutmaßungen und Verschwörungen.
Stimmungsvolles, unsentimentales Provinz-Drama, das ähnlich gemächlich wie das Lebenstempo der Einwohner vor sich hin treibt.
Der Krimi-Aspekt wird bewusst vernachlässigt, sein Blick liegt mehr auf das Portrait eines vereinsamten Mannes, der geprägt von der Tyrannei seine jähzornig-brutalen, reaktionären Vaters ist.
Überzeugend von allen, insbesondere Nick Nolte, gespielt, getragen von einer inneren Spannung/Dramatik aber leider auch nur bedingt fesselnd.
Die bittere Studie über einen alten Hund, der zu oft getreten wurde um dann (endlich) zu beißen ist überdeutlich-symbolisch bebildert und verzichtet leider auch nicht auf einen alles erklärenden Off-Kommentar. Die Spurensuche in die Vergangenheit einer Familientragödie versucht Männergewalt zu erklären, trägt aber dabei (besonders zum Ende hin) etwas dicke auf.
Trotzdem bleibt der Eindruck von einem sorgfältig inszenierten Drama übrig, das mich allerdings in seiner Intensität nicht völlig berührt hat.
Lucio Fulcis und Bruno Matteis schamlos-blödes Zombie/Crazies-Italo-Trittbrett aus den 80ern.
Tote Kannibalen verspeisen (zu recht) in einem Tropen-Ferien-Paradies alle unfassbar-dämliche Gäste. Dabei können die fleischfressenden Monster mit Schlabber-Paste im Gesicht wahlweise zwei verschiedene Tempi einschlagen: Die Blauen schlurfen etwas spastisch-langsam, die Grünen hopsen überraschend epileptisch. Gemein haben sie, das ihr später Lebensabend auch mal ohne Kopfschuss beendet werden kann.
Armselig-absurde Szeneabfolgen vereinen sich zu stümperhaftem Splatter, manchmal ist sogar so etwas wie Spürsinn für ausweglos-apokalytischen Situationen zu erahnen.
Im Dunst der heißlaufenden Nebelmaschinen wabert ein grandioser Score von Stefano Mainetti, der allerdings sofort von der deutsch-doofen Synchronisation neutralisiert wird.
Unfassbar-selbstzweckhaft rieselt der Geschmack-verbrannte Asche-Regen auf die unnachgiebigen Liebhaber von Trash-Atombomben und schmiert ihnen ein entrückt-irrsinniges Lachen an die Backe.
Frankophiler Selbstjustiz-Reißer aus den 80ern, in dem Alain Delon sich als knallharter Rächer der Enterbten aufspielen kann und mit einer privaten Task-Force, die über das Gesetz steht, aufräumt.
Ähnlich wie Belmondo zur gleichen Zeit, prügelt-ballert er sich überheblich-machoartig durch anspruchslose und ruppige Actionszenen, die französische Uncut-Fassung ist hier um einiges brutaler. Dabei ist er mit Fünfzig fitt wie ein Turnschuh, macht Stunts selbst und darf seine halb-so-alte Kollegin ordentlich durchvögeln.
Vorhersehbarer, flotter Actioner für die niederen Instinkte.
Der naiv-narzisstisch wirkende Journalisten-Spunti Fabian Burstein folgt (aus eigener Tasche bezahlt, achtenswert!) drei österreichischen Porno-Menschen quer durch die weite Fick-Welt, mit dem erklärten Ziel hinter die "schockierenden" Abgründe dieser "Adult-Industry" zu schauen.
Sein fesch montierter und musikalisch cool unterlegter Blick pendelt dabei zwischen geheuchelter Abscheu und offensichtlicher Faszination.
Einen auf pseudo-interlektuell zu machen schafft Distanz und ein paar kluge Sätze, tiefsinnig wird es nie und wirklich nah kommt er seinen Interview-Partner/innen kaum.
Nur wenn sie (manchmal) recht freimütig über sich und ihre Arbeit erzählen, bekommt der Zuschauer ein wenig Gefühl zu den Menschen in diesem Industrie-Zweig.
Gegenpool ist ein beknackter Porno-Jäger-Nazi, der mit eingeklemmten Schwanz reaktionären Müll von sich gibt und zur unfreiwilligen Komik einlädt.
Und sonst:
Jetzt weiß ich, das sich Anal-verkehr (für den Mann) wohl langweilig anfühlt, Sperma durch Ananas-Saft-Konsum besser schmeckt und knallharte wirtschaftliche Interessen hinter dieser Form von Unterhaltung stehen.
Ein bisschen wenig für 100 Minuten...
Ein sprücheklopfende Mann in der Blechdose befreit die schöne neue Marvel-Comic-Welt aus den Händen eines Bin-Laden-Fakes mit viel Radau. Als Ritter in High-Tech-Rüstung kämpft er gegen feurige Drachen-Bomben um die holde Prinzessin zu retten, auch wenn das nicht immer so klappt wie gewünscht.
Iron Man 3 ertaubt besonders zum Ende hin mit seinem lauten Gegröle nach immer MEHR: Mehr fliegende Anzüge, mehr Pyrotechnik, mehr Happy Ends. Hier wäre WENIGER mal MEHR gewesen...
Aber so sieht nun mal teurer Lärm aus den USA aus: Von großen Jungens für kleine Jungens kalibrierter Sandkasten-Quatsch, der dann immer fesch ist, wenn er an eine selbstironische Superheldenparodie entlang schrammt. Und diesen Tonfall hat er über eine lange Zeit.
Nicht unbedingt raffiniert geschriebener Blockbuster-Fun, mit einigen echt witzigen Sprüchen, etwas richtungsloser Regie, fettem Actionkrach und einem gut aufgelegten Robert Downey Jr..
Erheblich erfrischender als der etwas schlaffe zweite Teil aber ohne Chance gegenüber dem charmanten Ersten.
"Einige können pinkeln, er kann bluten."
War ja, nach dem kommerziellen Erfolg des ersten Teils, klar, das die Killerpuppe zurückkehrt...
Je mehr der Seeufer-Würger eine Einheit mit seinem Plastikkörper eingeht, desto infantiler und rachsüchtiger wird er. Die Dopplung des grausamen Kindheitsmotiv: Ein Erwachsener, der sich in einer unschuldigen Haut anarchisch-bösartig benehmen darf und hier, wieder einmal, die kindliche Unschuld bedroht.
Der klasse spielende kleine Junge des Originals ist wieder dabei, geglaubt wird ihm immer noch nicht.
Den Machern des Films war bewusst, das Chucky keine ernstzunehmende Horrorfigur ist und so erhöhen sie den grimmigen (Sprüche-) Humor, zu einer reinen Komödie verkommt dieser Teil aber (noch) nicht.
Die fehlende inszenatorische Finesse bzw. schaurige Stimmung des Originals wird durch höheres Tempo, mehr Tote und etwas Blut ersetzt. Ist ja auch eine Fortsetzung. Dazu gibt es einen stimmigen Score, eine unstimmige Synchronisation und den sehenswerten Showdown in der Puppen-Manufaktur.
Chucky 3, du darfst kommen...
Obwohl die Idee, das der Geist eines Serienkillers in eine Kinderpuppe fährt absurd ist, wird dadurch ein typisches Ur-Horrorfilmmotiv generiert: Die Angst vor harmlosen Dingen, die plötzlich irre-fies werden, das Ende der unbeschwerten Kindheit.
Und dies erzählt Regisseur Tom Holland zunächst äußerst geschickt: Mit Mitteln der klassischen Suspense-Spannung wird um die Mörderpuppe eine angenehm zurückhaltende, bedrohliche Stimmung und ein Mythos aufgebaut, voller Referenzen zum Hitchcock-Kino.
Noch setzt dieser erste Puppenslasher einer (bislang) fünfteilen Serie über eine lange Zeit auf altmodischen Grusel, weniger auf Splatter und den späteren anarchischen Humor.
Das der Film seine Grundidee nicht wirklich ernst nimmt ist spätestens im Showdown zu erkennen: Hier wird es dermaßen albern und überzeichnet, schon lächerlich wenn die hervorragend-creepy animierte Puppe in seine ständig wiederkehrenden Einzelteile zerlegt wird.
Eine / Die Perle des Puppen-Horrorfilms.
"We are not dead"
"Le grand soir" ist eine rabenschwarze Revue aus anarchischen Gags, die treffend auf den desinteressiert-erkalteten Konsum eines monotonen Vorstadt-Gewerbegebietes kotzen und vom tragikomischen Aufbäumen gegen das Establishment erzählen.
Absurde Kaurismaki-Gestalten kämpfen mit dem Gummibaum des Kapitalismus, ihr Widerstand besteht aus witzigen Punker-Phrasen und "Hast-du-mal-einen-Joghurt"-Betteln. Nicht immer raffiniert oder gar tiefsinnig entsteht ein bitter-böses Portrait über Außenseitertum und Bett-Matratzen-Finanzkrise, das mit seinem lakonischen Tonfall sich in aussichtslose Anarchie-Aktionen verrennt aber in ein sympathisches Zusammenführung zweier zunächst sehr verschieden Brüdern endet.
Der Punk ist tot - es lebe der Punk!
Nach dem wahrlich erniedrigenden Streich von High-School-Voll-Spacken an einem Vorzeige-Loser sollte Rache und Genugtuung als eiskaltes Gericht serviert werden.
Hier ist die Teen-Slasher-Brühe aber nur lauwarm und trübe.
Als großangelegter April-Scherz daherkommende 80er Gurke, in dem hässliche, not-gerammelte Dumm-Bratzen und die dazugehörige Männer-Arschlochfraktion beweisen, das Kiffen doch doof macht.
In einer langweilig ausgeleuchteten Slaughter-High-Ruine gibt es nur harmlose Kills, am Ende nimmt der Kameramann die Steadicam nicht mehr aus der Hand und rennt pausenlos hinter dem Final-Girl hinterher, die Phrasen aus dem Horror-Sprichwort-Lexikon stöhnt.
"Die Todesparty" ist freiwillig oder unfreiwillig immer zielgenau neben der Spur und die zentrale Frage des Films "Wo bleibt das Bier?" sollte der Zuschauer dringend zu hause beantworten.
"Wollen sie nicht mal ein Feuerzeug unter ihrem Steak halten? Das muht ja schon!"
Ja, diese Männer... Um Bräute zu bügeln gehen die ins Bordello of Blood, denn bei den Steifen bekommen sie einen Steifen.
Diese chauvinistische Weihwasserspritzpistole aus dem Hause "Tales from the Crypt" ist eine ziemlich freche, respektlos-vulgäre Verarschung von Vampirfilmklassiker, die hier splatterisiert und kalauerisiert werden.
Corey Feldman kaspert sich durch eine unaufgeregte TV-Inszenierung und trifft auf einen unsympathisch-selbstgefälligen Detektiv-Protagonisten.
Cryptis obszöne Titten-Horrorshow verödet zunehmend, macht aber in seiner blöden Schlichtheit durchaus Spaß.
Cracksüchtige Neger bedrohen (einen) Amerikaner, die Marine rückt aus und Rentner Hanks regelt das in Stirb langsam-Manier. Nach einer wahren Begebenheit!
Aha.
Mir ist diese Rubrik, außer das für ein Film Werbung gemacht wird und User angesprochen werden die NICHT auf dieser Seite angemeldet sind, völlig unklar. Ein Klick bei MP auf den Film und ich sehe oben rechts ob der Streifen, je nach Vorhersage, empfehlenswert ist. Scrolle ich herunter, finde ich entsprechende Begründungen. Zudem gibt es in dieser Rubrik nur fette Blockbuster. Warum eigentlich? Bei unbekannteren Filmen bekäme diese ganze Choose mehr Sinn. Oder mit Abstimmung. Wobei da so manchem Verleih beim Ergebnis wohl die Schames bzw. Zorn-Röte ins Gesicht steigen würde...
Oh Gott, jetzt auch noch mit dem Laber-Kasper-Schwarzen Chris Rock...
Der Reihe geht mit dem 4. Teil so langsam die Luft aus, die beiden alten Haudegen werden wirklich zu alt für diesen Scheiß...
Ne, ganz so schlimm ist es auch wieder nicht, doch hier gibt es so einige Dinge, die mir übel aufstoßen.
Auch wenn es viele Völkerverständigung-Glücks-Kekse zwischen West und Ost gibt, die rassistischen und zusätzlich homophobischen Blödel-Sprüche haben mich genervt. Heute würde wahrscheinlich das China-Bild, welches der Streifen transportiert, aus ökonomischen Interessen sofort auf Nord-Korea umgeschrieben werden...
Wenn die zwei Profis aufräumen ist das aber immer noch fulminant unterhaltsam.
Es gibt echt witzige Sprüche zu hören, die Statussymbole (Haus, Boot, Auto) von Murtaugh werden wiedereinmal nachhaltig zerstört und trotzdem hat er sich mit Riggs weiterhin lieb. Höhepunkte sind die wahrlich abgefahrene, sieben minütige Autoverfolgungsjagd und der ziemlich brutale Endkampf mit Kampfmaschine Jet Li.
Da donnert Regisseur Donner voll hinein.
Leider fand ich diese ganze Choose um den nervigen Chris Rock, Joe Pesci, die dösige Heirats-Schmonzette und schlagende Schwangerschaftsgymnastik von Rene Russo nur noch doof und ziemlich piefig.
Trotzdem ein ordentliches Brett, der Film.
Aber gut das damit die Reihe ein Ende fand.