lieber_tee - Kommentare
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Alle Kommentare von lieber_tee
Ein Film mit dem Titelanfang "Dawn of the..." muss Zombies haben und keine Planetenaffen.
Spaghetti-Western-Macho Mel Gibson haut cartoonhaften Freaks mit absurden Frisuren und noch absurderen Autos die Fresse ein, für eine handvoll Benzin.
Eine wilde Rock-Pop-Oper des Endzeitkinos.
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Einladung:
Am 13.03.2013 (Mittwoch) pünktlich um 21 Uhr starten Horro und ich mit der Synchronschauen- bzw. Rudel-Gucken-Reihe 2013.
Schon im letzten Jahr haben sich so einige Moviepiloten zeitgleich (Trash-) Filme (zu hause) angesehen und während dessen gedankenvollen Unsinn gepostet (teilweise bis zu 200 Antworten).
Das machen wir diesmal wieder so, bitte hier unter diesem Kommentar.
Film:
MAD MAX II (1981, Australien)
Ich schaue den Streifen deutsch synchronisiert und natürlich uncut.
Last uns ordentlich tanken und dann rasant durchstarten...
"Wir müssen es killen, verdammt killen, bevor es uns killt!"
O.k., ja, stimmt, der Film ist echt schlecht. Aber so konnte Regisseur Brian Yuzna, auf seine alte Tage hin, wenigsten ein paar Wochen Urlaub in Indonesien machen.
Miserabel synchronisiert, schlimm-schlecht heruntergespielt (besonders das Mädchen ist eine Zumutung), ausbeutend-doof in seinen ethnischen Vorurteilen, Trick-technisch bescheiden, mit Voll-in-die-Kamera-3D.
Doch schafft es der Altmeister des B-Pictures immer wieder, aus seinem Sud von Tier-Horror-Klischees, einige stimmungsvoll-schaurige Phasen und billigen Gore heraus zu kitzeln. Ich mochte die Atmosphäre auf der holzigen Fisch-Insel und Michael Paré geht immer (noch). Zudem ist ein deutlich humorvoller Ansatz vorhanden, hier ist Quatsch noch Quatsch ohne der selbst-parodistischen Enthemmung zu verfallen. Das ist alles herrlich Retro, hat Charme, frönt ungehemmt dem klassischen Monster-Movie. Ist allerdings auch schrecklich vorhersehbar und kaum packend.
Sinn für Eigenironie, gepaart mit offensichtlicher Liebe zu Creature-Filmen machen diesen Streifen für Genre-Fans erquicklich, jeder ernsthafte Betrachter wird aber nur verärgert auf den Bildschirm pinkeln.
Den Fehl-Kauf von Film 3 und 4 verstehe ich NICHT.
"Es macht einsam Kannibale zu sein. Und man schließt auch schwer Freundschaft."
"Ravenous" ist ein echtes Unikat, eine Perle des abseitigen Horrorfilms.
Kannibalismus trifft auf Nordstaaten-Western, Schauerkino trifft auf Gore, Psychothriller trifft auf Survival-Film.
Ein rabenschwarzes Gericht aus unzähligen Versatzstücken von Genre-Filmen, ein makaberer Eintopf voller grimmiger Ideen.
Der vampirartige Windingo-Indianer-Mythos wird mit den Donner-Party-Ereignissen vermischt und als bösartige US-Imperialismus-Farce serviert. Eine zynische Abrechnung über die Mythen und Werte auf die Amerika aufgebaut wurde.
Es passt (fast) alles an dem Film. Er ist stimmungsvoll und packend, hat süffisante Dialoge, bietet überzeugende Schauspieler und garniert alles mit seinem genialen Score von Damon Alban / Michael Nyman.
Nur Vegetariern kann ich den Streifen nicht reinen Herzens empfehlen...
"Moral, die letzte Zuflucht des Feiglings!"
Vom bösen Militär gekreuzte Alien-Spinnen stürzen auf eine zerrüttete Kernfamilie in NY.
Vom Meister des ideenlosen Creature-Films Tibor Takacs (Mega Snake, Ice Spiders, Rats...) fürchterlich uninteressant, humorlos und banal abgekurbelter Spinnen-Monster-Flick. Blasse Schauspieler rennen vor künstlich wirkende Computer-Effekte und einer lieblos hinausgeschleuderten Geschichte weg. Wirkt alles wie eine dieser unsäglichen Billig-SyFy-Produktionen für das anspruchslose TV-Publikum.
Wer noch nie einen Tier-Horrorfilm gesehen hat, braucht mit dem hier erst gar nicht anfangen...
"Wenn die Füchse anfangen die Hühner abzumurksen, dann murksen wir die Füchse ab!"
Sybil Danning als hochhackiger Busen in spacigen Sadomaso-Look mit Porno-Brille, geweihte Ohrstöpsel für die peinlichen Dialoge, schnüffelndes Hundegehabe und ein schillerndes Burgfest mit einkopierten Blitzeffekten.
Der Wolfsmensch zwischen modern-grellem 80er Jahre Zeitgeist und mittelalterlich-mythischen Traditionen, ein Abziehbild filmischer Klischees. Als Bindeglied (?) ein viel zu ernst spielender, wie ein Fremdkörper wirkender, Christopher-Dracula-Lee als Van Helsing–Vampirjäger, äh als okkulter Berater, der Werwölfe jagt.
Lose am Vorgänger angebundene Fortsetzung um haarige Typen, die in Transsilvanien und unserer Mitte leben. Begleitet von griffigen New-Wave-Popsongs werden Motive des traditionellen Gruselfilms mit Elementen des sleazy-gorigen Billig-Kinos nahe zu avantgardistisch kombiniert.
Die krude Mischung macht's, der Streifen wechselt sein Sujet wie ich meine Unterhosen. Das ist herrlich überkandidelt und macht abstrus-amüsanten Sinn, wenn einem nach B-Movie und Exploitation-Kino ist.
Putzige Roboter-Dystopie, mit Elementen des Endzeitfilms und Westerns. Ansehnliche 80er und 70er Aufbauten / Kostüme begegnen hemmungslosem Trash-Recycling, immer völlig neben der Spur. Zeitweise schien kein Drehbuch oder Regisseur am Set gewesen zu sein, die Crew vertrieb ihre Zeit mit enthemmten Unsinn vor der Kamera... Wie auch immer sich so ein Blödsinn durch die Chefetagen von Film-Produktions-Firmen mogeln konnte, Spaß macht diese Cherry-Bombe des schlechten Geschmackes schon. Das Tempo stimmt allerdings selten, Melanie Griffith als gepumuckelte Punk-Amazone funktioniert kaum und der Hauptdarsteller wirkt nett aber fehl-besetzt. Wenn am Ende der Ritter seine Prinzessin rettet werden alle vorherigen emanzipatorischen Ideen über Bord geworfen, der pure Kitsch trieft und ich musste nur noch grinsend den Kopf schief halten...
Das Werwolf-Motiv ist so alt wie das Horror-Genre selbst.
Regisseur Joe Dante greift in seinem zweiten Spielfilm diese Mythologie auf und transportiert sie aus verstaubten Universal-Filmen in das 80er Jahre-Kino. Dabei orientiert er sich sowohl inhaltlich als auch filmsprachlich an alte Klassiker des Gruselfilms und stellt eine Verbindung zum 70er Jahre Exploitation- und B-Kinos her. Ergänzt mit einer Vielzahl an humoristischen Querverweisen.
Entstanden ist einer der besten Wolf-Mensch-Filmen der 80er (neben dem ähnlichen "An American Werewolf In London" von Lohn Landis und "Wolfen", alle im selben Jahr erschienen...).
Das Animalische im Manne (und der Frau!) verwandelt sich in ein triebhaft gesteuertes Tier, dessen Gewalt und sexuelle Ungehemmtheit bedrohlich und reizvoll ist. Eine Beherrschung oder Kontrolle dieser Kraft ist kaum möglich, sie lebt im Untergrund. Da hilft auch keine zurückgezogene Kommune mit Psychologe und Selbsthilfe-Gruppe im märchenhaften Wald.
Im Film wird der Werwolf-Mythos modernisiert, psychologisiert und an schlichte Medienkritik angebunden. Fernsehen jagt hemmungslos nach "neuen" News, die Masse konsumiert ohne kritische Distanz oder entlarvt Nachrichten als reißerischen "Fake".
In exzellent-bedrohlich-stimmungsvollen Bildern, gerne auch mal gegen die Erwartungen des Zuschauers gefilmt, folgt "The Howling" einem klassischen Spannungsaufbau und bietet einige reizvoll-handgemachte Creature-Effekts.
Genreweisender Klassiker des Grusel-Kinos. Aus heutiger Sicht vielleicht nicht mehr so spannend aber dafür mit einem großem Herz für den Horror-Film, liebevoll-ironisch, in Szene gesetzt.
Stop to Mob!
Manchmal kommen sie wieder, besonders Mobbingopfer, die von einer Horde un-liebenswerten Schülern, aus "Spaß", gequält werden...
Jon Wrights Debütfilm (siehe auch Grabbers) kann nach Gutdünken als Parodie auf High-School-Slasher oder als unangemessene Farce über die gezielte Ausgrenzung von Außenseitern gelesen werden. Mit wenig Geld zaubert der Regisseur eine gut aussehende, recht blutige Horror-Parodie hin, von jugendlichen Charakteren bevölkert, wie sie sich nur ein "erwachsener" Drehbuchautor in seinen Albträumen vorstellen kann. Von einer einfühlsamen Darstellung des Themas Mobbing weit entfernt, einer völlig klischeehaften Typen-Beschreibung verfallen aber in seiner Überzeichnung nicht unzutreffend. Leider missbraucht "Tormented" diesen tagtäglich in Schulen stattfindenden Vorgang nur für einen vorhersehbaren, wenig aufregenden Standard-Thriller, dessen manierierte Schnitt- und Kameratechnik pseudo-cool nervt.
Der Film ist nie sensibel, will er wohl auch nicht sein.
"Scheiße, wir haben einen Kellner überfahren!"
Die Maxime klassische Backwood- und Slasher-Filme zu de-konstruieren gelingt "Rabies" sehr treffend. Ein absurdes Theater aus Missverständnissen und fehl-verstandener Kommunikation führt hier zu einer völligen Verlagerung der Konfliktherde, unangemessenen Dialogen und haarsträubenden Verhaltensweisen. Ich musste so einige Male über diese Horror-Groteske, die mit lockerer Hand und einfachen Mitteln ins Bild gesetzt wird, grinsen. Der Film wird dermaßen vernunftwidrig, alle beteiligten Personen sind grundlegend un-scharmant, das mir ziemlich schnell ihr Schicksal völlig am Popo vorbeigegangen ist. Ich habe letztlich nur noch auf neue Plot Twists und Blödel-Ideen gewartet, von denen es dann auch reichhaltig viele gibt. Der Mut von den beiden Filmemachern und deren deutliche Kenntnisse Genre-Konventionen ad absurdum zu führen ist sehr liebenswert. Da der Film aus Israel kommt, wo meines Wissens kaum eine Filmindustrie existiert, möchte ich ihm hiermit besonders meine Achtung zollen.
Don´t Drink and Drive!
Manchmal kommen sie wieder, besonders Verkehrsopfer, die von einem besoffenen Mädel, völlig stramm, mit ihrem Jeep aufgespießt und dann verbuddelt werden...
Kleiner Low-Budget-Horror-Burner, der bösartiger sein will als er ist. Irgendwo zwischen Stuart Gordons "Stuck" und dem schlechten Gewissen des "verräterischen Herz" von Poe angesiedelte Kurzfilmidee, die in ihrer 75 Minütigen Pracht kaum vom Hocker reißt. Coole Kamera, POV-Style und Split-Screen sind Make-Up für ein zunehmend groteskes Terror-Szenario, das aber mit äußerst dämlichen Figuren bevölkert wird. Mit Logik sollte dieser albernen Horror-Show eh nicht gekommen werden aber das Abfeuern von mehr oder weniger originellen Grusel-Motiven, besonders im blutigen letzten Drittel ergeben kaum Sinn, werden des Effektes wegen abgespult.
"Krieg ist hässlich und hart aber wenn man vor seiner eigenen Haustür kämpfen muss, kämpft man für seine eigene Familie. Und alles schmerzt schon ein wenig weniger..."
Krieg und Widerstand als naiv-scharmlose Ego-Show für ein erschreckend manipulativ-plattes Propaganda-Happening, das Militarismus, Waffenfetischismus, Patriotismus und Aufopfertum zelebriert. Un-Charakterisierte, kriegsgeile Pappkameraden treffen auf undifferenzierte Schlitzaugen-Schießbudenfiguren in einem hektisch-hirnlosen Actioner. Survivalurlaub vom gelangweilten Kleinstadt-Leben, Wumme raus und los geht der Spaß Leute umzubringen, alles natürlich unter dem Deckmantel einer kommunistischen Bedrohung. Peinlich diese Thematik im Jahre 2012 ohne jegliche ironische Distanz vorgeführt zu bekommen. Peinlich das ein Land solch einen Film braucht um auf ihr reaktionär-schwanzgesteuertes Ego einen zu rubbeln. Hitler und Göbbels hätten sicherlich sich auf diese Kriegs-Phantasie einen runter geholt. Der Film ist genauso doof und schlimmer als das Original, ein feuchter Traum für militarisierte Teens deren Kalaschnikow zwischen den Beinen nur bei einer Darstellung von amerikanischer, moralischer Überlegenheit auf den Bildschirm spritzt.
1001 Filme, die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist.
Dystopische Straßen im Ölkrisen-geprägtem 70er Zeitgeist. Benzin-benebelte Psychopathen. Ihr niederträchtiges Rowdytum wird vom schwarz-gekleideten Mad Max gelyncht. Auto- und Motorrad fetischierte Gewalt- und Rachephantasie. Eine filmische Fusion aus Genre-Versatzstücken des Western-, Road-, Horror-, Biker-, Cop- und Endzeitkinos. Wild aufgedrehter, abstrus-absurder Turbomotor des Exploitationfilms. Phänomenal-kraftvoll aus der cineastischen Hose geschossene Revolution des Actionkinos.
Ein böse-brutal-irrsinniges, zeitloses Prachtstück.
Über die obige Inhaltsangabe zu "Das Zeichen" musste ich schon schmunzeln, hier mal die "ernsthaftere" Version:
"Laut einer indianischen Voraussage soll das Kind eines Dämons und einer Frau mit blauen Augen das Ende der Menschheit einleiten. In merkwürdigem Zusammenhang mit dieser Legende stehen psychisch gestörte Siebenlinge, die in einem Hochsicherheitsgefängnis im holländischen Niemandsland untergebracht sind. Ganz in der Nähe macht eine Anthropologin mit ihrer blauäugigen Tochter Campingurlaub..." (Hypnosemaschinen)
Mutterliebe, Menstruation, Mythen mit blutverschmierten Wänden, Penismännern und vogelkundlicher Naturbeobachtung.
Der niederländische Okult-Horrorfilm legt in der ersten Stunde viel Wert auf seinen anthropologisch-rituellen Hintergrund der Geschichte und kontrastiert ihn mit den Ängsten eines jungen Mädchens vor ihre ersten Regelblutung. Der tiefenpsychologisch-moderne Müll einer Wohlstandsgesellschaft steht im krassen Gegensatz zu einem indianischen Glauben an die Geburt des "Bösen". In ästhetisch reizvollen Breitwandbildern findet Regisseur Rudolf van den Berg unheimlich-bizarre Symbole und eine bedrohliche Stimmung.
In der letzten halben Stunde gibt es dann ordentliches Terror-Kino. Allerdings aus nicht ersichtlichen Gründen wird dieser Horror mit unpassend humoresken Einlagen entschärft und explodiert in ein wahrlich lächerlichem Finale.
(Unbekanntes) Europäisches Genre-Kino aus den 90ern, zwischen (Alb-) Traum - Realität und Mythologie, nicht anspruchsvoll aber unterhaltsam.
Hervorragende Ergänzung:
10 Hours of Darth Vader Breathing
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Bc1Zc4qsTQk
Wenn Sam Mendes weiterhin seine tollen Bilder für die James Bond sponsert, diesmal mit mehr zünftiger Action und einer Geschichte ergänzt, kann der neue Film gerne kommen...
"Können sie ihm nicht ein wenig Sinn für Humor eingeben? - Sinn für Humor hat noch keine Priorität."
Stark sexualisiertes Kammerspiel auf Barbarella-Niveau, irgendwo zwischen Alien, Terminator, Lautlos im Weltraum und Des Teufels Saat.
Mit wenig dramatischem Geschick aber reizvoller Kulisse und prominenter Besetzung zusammengeschusterte SF-Produktion, die nicht trashig genug ist um zu gefallen, nicht fantasievoll genug ist um zu faszinieren.
Es ist auch schon wieder eine Kunst bei 75 Minuten Laufzeit nur Langeweile zu verbreiten...
Farrah Fawcett als blondierte Sex-Interest im Negligee, Kirk Douglas darf seinen rüstigen 60er Jahre Körper zeigen und Harvey Keitel spielt viel zu ernst. Der Body-Builder-Roboter mit zu kleinem Kopf ist nie eine ernsthafte Bedrohung, die Tricktechnik war eher in den 50ern "en vogue" und das chauvinistisch-psychologisch-philosophische Männergewichse über Mensch und Maschine ist nur peinlich.
Größter Fehler allerdings war, einen gestandenen Altmeister wie Stanley Donen, der sich mit Klassikern wie Singin' In The Rain, Charade und Indiskret seine Lorbeeren verdient hat, auf den Regiestuhl eines SF-Films zu setzen, wo eigentlich der Production Designer John Barry sitzen sollte.
Entstanden ist bei allen Unzulänglichkeiten und Fehlern ein einigermaßen reizvolles Ausstattungskino und eine interessante Reise in das misslungenen Spät 70er Kino, dessen unglückliche Produktionsgeschichte spannender ist als der endgültige Film.
"Ich verstehe nichts von Picasso. Ich bin Mediziner und kein Hippie."
Regisseur Donald Cammell hat nur eine Handvoll Filme gedreht und wird in cineastischen Kreisen als ambitionierter Visionär des Genre-Kinos verehrt.
Der sonderbare 80er Psycho-Thriller "Das Auge des Killers" erinnert in seiner irreal-fragmentarischen, nichtlinearen Erzählweise des öfteren an die Arbeiten eines Nicolas Roegs (mit dem Cammell sein Debütfilm "Performance" und eine persönliche Beziehung verbindet).
Der Streifen erzielt eine verstörende Wirkung aus seiner anti-maintreamhaften Machart. Die provinz-bürgerliche Maske des Grauens wird mit mystischen Motiven angereichert und durch symbolische Naturaufnahmen unterstützt.
Ist die triviale Serien-Killer-Geschichte oberflächlich doch nur ein mäßiger Genre-Beitrag so legt sich durch eine böse Dekonstruktion eines heilen US-Familienbildes ein böser Schatten über den Film.
Als packender Krimi gibt es einige Längen zu bemängeln. Geduld und Wohlwollen für avantgardistisch-ruhiger Bildgestaltung, mit ausschweifenden Kamerafahrten, ist von Nöten um den faszinierenden Reiz des verschollenen Filmjuwels zu erliegen.
"Die Kämpferinnen sind verurteilte Schwerverbrecherinnen. Ahmen Sie ihre Handlungen nicht nach!"
Nicht nachdenken! Fahren, fahren, mal ein Frei-Fick, fahren, fahren und bei diesem Dünnschiss keinen fahren lassen...
Das "Death Race" geht in die dritte mediale Runde, mit dem selben Vorgänger-Regisseur, der es immer wieder schafft mit seinem geringen Produktionsbudget Filme etwas fetter wirken zu lassen. Dem Franchise tut es gut, das es aus der engen Abrisshalle eines Hafens auf die weite Wüste verlegt wurde. Es entsteht ein (fast) endzeitlicher Mad-Max-Flair, der spektakuläre (Stunt-) Schauwerte bietet.
Doch dieser neuerliche Aufguss für den Direct-To-DVD-Markt bleibt weiterhin nur eine aufdringlich-falsche Sandkastenrallye aus synthetischen Action-Plastik-Bausteinen, die viel zu selten ihr Trash-appeal karikiert.
Der politische Subtext Südafrikas wird für ein widerwärtiges Barbecue-Grillfest aus ranzigen Ideen missbraucht. Townships, Neger, Frauen, Psychos und alles andere Minderwertige wird abgefackelt und einem Lobgesang auf die Primitivität geopfert.
Dumm-dreist-dämlich, Hauptsache es sieht gut aus.
"Das unautorisierte Verwenden der Aufnahmen wird mit dem Tode bestraft oder mit einer lebenslangen Haftstrafe, wenn Sie unter 15 sind."
Gespreiztes Zielpublikum klar definiert.
"Ich hab' Angst, das etwas passieren wird..."
Nachhaltig saugendes, empfindsames Psycho-Drama, das den verinnerlichten Weltuntergang eines paranoid-schizophrenen Normalbürgers mit sanften Momenten des Horror-Kinos unterstreicht. Ob nun doppeldeutiges US-Mittelschicht-Zeitporträt oder klug fotografierte Krankheitsstudie, der zunehmende Kontrollverlust über die Realität wirkt hier wie ein fassbarer, erdiger Gegenentwurf zu Lars von Triers "Melancholia ". Dabei folgt "Take Shelter" einem bedingt-stramm gehaltenen Spannungsbogen, der in ein verwirrend-ratloses Ende expandiert.
Ist YouTube das Fernsehen von morgen?
Ja.
Oder etwas allgemeiner: Ist Internet das Fernsehen von morgen?
Auf jeden Fall.
Das Prinzip zu festen Zeiten, teilweise mit Werbung unterbrochen und in wöchentlicher Folge eine Serie im TV zu präsentieren wird mittelfristig in Konkurrenz zu Internet-Plattformen stehen die exklusiv und zu jeder Zeit Serien zeigen. Die technischen Möglichkeiten verändern sich entsprechend (internetverbundenes TV-Gerät), die Bild-Qualität und Verbindungsrate wird (noch mehr) steigen.
Teilweise ist das ja schon aktuell so.
Wenn sich entsprechende Firmen einigen, Rechte klar sind und Gewinnkalkulationen aufgehen.
Ebenso wird es mit Spielfilmen (noch mehr so) sein. Langfristig gibt es dann (Kino-) Filme die vor dem offiziellen Start (vielleicht in einer besonderen Version) legal, für zunächst viel, dann immer weniger Geld (Flatrate) gezeigt werden. Dann stehen auf Filmplakaten solche Sätze wie: Kinostart am 23.02. - Der exklusive Net-Cut bereits am 17.02 nur bei YouTube (oder wie immer die Plattform dann heißen wird...).
Auch hier müssen noch ein wenig die ökonomischen und technischen Fragen geklärt werden, dann klappt das mittelfristig schon. Und es müssen die großen Verleihfirmen, mit ihren veralteten Vertriebswege, wo tausende von finanzielle Interessen hinter stehen, noch geknackt werden (siehe Musikindustrie, MP3 und I-Pott...)
Deutschland wird zunächst (natürlich) erst weit zurück hinken, da es hier ja nicht einmal möglich ist solche Basics wie GEMA und Veröffentlichungsrechte zu klären...
Und was ist eigentlich mit den offensichtlichen Action-Weltenbummlern John Rambo, Ethan Hunt (Mission: Impossible), Jason Bourne und Indy Jones...?
Närrisch-abgedrehtes Gore-Fest auf kindlichem Tom & Jerry-Niveau, das handgemachte Körperverwüstung als knüppel-doofen Humor zelebriert, Dialoge und Figuren die rektale Klo-Spülung herunter spült. Rein in die geschmacklosen Faustschläge einer glibberigen Slasher-Zombie-Clown-Comedy. Splatter-Hirn-Bowle mit Blut-Pampe, die arg retardierend-unbeholfen aber nicht unlustig alle erdenkliche Teen-Horror-Klischees abzählt, leider dabei nicht zu einem rundum gelungenem Ergebnis kommt.
Mr. Vincent Vega kuschelt sich mit Wahrheiten an.
Peace.