lieber_tee - Kommentare
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Alle Kommentare von lieber_tee
Hier wäre weniger mehr gewesen.
Es ist offensichtlich, das James Wan das Horrorkino über alles liebt. Die Frage ist nur, ob er es auch wirklich verstanden hat. Seine (vermeintliche) Giallo-Hommage ist so wahnwitzig mit Versatzstücken des Genres und Selbstzitaten vollgestopft, das sie zwar als irrer Scheiß abfeiert werden kann, Sinn erbringt der Streifen dabei aber kaum. MALIGNANT wirkt, als ob der Regisseur die krassesten Top-Szenen seiner bisherigen Filme in Billig zusammengeschustert hat. Hier wird ohne wirkliches Gespür der Horrorfilm verprügelt, wird geholzt, so das nur noch grobe, teilweise nett anzuschauende, Späne fliegen. Elegant ist das zu keinem Zeitpunkt. Den Film erträgt man bis zur gesättigten Teilnahmslosigkeit, kaut auf ihm herum. Wenn Wan am Ende im The Raid-Modus abdriftet, hab ich schallend gelacht, obwohl das alles ernst gemeint ist. Überzeichnung ist auch eine Kunst, der Film wirkt wie Edel-Trash, der zwar Eier hat, die aber in Quark verrührt wurden.
5,5 heraus-brechende Armknochen.
Schatten der Schuld.
Die erste Hälfte des Films ist ein intelligentes Noir-Krimidrama. Sie zeigt beklemmend wie ein belgische Dorf durch das spurlose Verschwinden eines Kindes in eine quälerische Leere fällt. Dann kommt es zu einem erzählerischen Bruch, wenn es um die Last des Vergangenem geht. Immer eingebettet in Spannungssequenzen und naturalistischen Symbol-Bildern wird die Schuld der Hauptfigur und die Komplizenschaft der Gemeinschaft in wenig subtilen Wendungen und kruden Zufällen konstruiert aufgebläht. Der Film will damit aufzeigen wie illusorisch Katharsis ist, verspielt aber zunehmend seine vorherige Intensität und Glaubwürdigkeit.
Sich 6 mal hinter Bäumen verstecken.
Black Lives Matter-Horror
Zeitgemäße Überarbeitung des Süßigkeitenmanns. Zwar nicht so gut wie der Originalfilm, aber eine anregende Betrachtung über (urbane) Rassenungerechtigkeit durch das Prisma des Schreckens. Die Genreerwartungen bedient Regisseurin Nia DaCosta eher unbeholfen, der Film bietet dafür manchmal visuellen Elan, der in seinen besten Momenten den Sadismus von De Palma beschwört. Candyman ist inhaltlich und erzählerisch klobig geraten, formuliert viel im didaktischen Jordan Peele-Modus aus, als ob er dem Zuschauer nicht zutraut seine eigenen Verbindungen herstellen zu lassen. Nicht unclever verstärkt er die Botschaft der rassistische Ungerechtigkeit des Originalfilms und findet in der Mythologisierung ein starkes Symbol für die schwarzen Amerikaner, die sich traumatisiert fühlen, die wie Monster behandelt werden. Die Verschmelzung zwischen Sozialkommentaren und Gothic-Schrecken ist etwas plakativ, weil es an jeder Ecke und Kante klirrt.
6 mal seinen Namen sagen...
Star-Athleten an die Wand bohren.
Mit etwas mehr Ehrgeiz als bei anderen Rachethrillern vermischt John Berardo in seinem Debüt Sexualpolitik auf dem Campus und Online-Mobbing mit einer Hack-and-Slash-Geschichte der alten Schule. Entstanden ist ein ungleichmäßiges, aber in den letzten zwei Dritteln temporeiches und blutiges Stück Horrorkino. Der Versuch auf eine Erforschung der sexuellen Campus-Gewalt im Zeitalter der sozialen Medien hinzuweisen, dies mit entsprechender digitaler Ästhetik bzw. Kommunikation zu verschmelzen, geht nicht ganz auf. Da stehen die traditionelle Slasher-Struktur und die (unlogische) Enthüllung am Ende dem Film im Weg. „Slayed“ ist allerdings deutlich besser als die thematisch ähnlich gelagerte Black Christmas - Neuverfilmung aus dem Jahre 2019, die all ihre interessanten Ansätze auf ärgerliche Art und Weise komplett sabotiert.
6 Ausrufezeichen.
Gidday!
Dieser Film versucht sein Bestes, will eine Satire auf englische und australische Fremdenfeindlichkeit in Form einer Genre-Komödie sein, aber er scheitert, weil er den Sinn von Satire nicht verstanden hat, sondern mit seinen müden Gags ständig das Hirn des Zuschauers kannibalisiert. Es reicht halt nicht eine Handvoll Lacher mit etwas Splatter-Fun zu bieten, wenn der Rest jegliche Form von Parodie dümmlich durch den Fleischwolf dreht und den Humor so an die Schweine verfüttert.
4 Abführtabletten.
Flossensex und Liebe.
Neu-Interpretation der Überlieferung von The Little Mermaid, wo das Weibliche mal animalisch sein darf. Das chargiert zwischen Trash und Kunst, wechselt ständig seine Genre und die flatternden Drehbuchseiten zerfransen unentwegt. Mit Mut zu Unsinn und irrer Dreistigkeit kommt dieser Sirenengesang daher. Die Gesangkünste sind dabei ebenso mäßig wie die Songs, inhaltlich wird eigentlich nur blanker Quatsch geträllert. Das tonal dieses Killermeerjungfrauen-Rockoper-80er-Jahre-Glanz-und-Glamour-Horror-Romantik-Kannibalismus-Musikvideo chaotisch ist, kann als störend betrachtet werden. Ich fand diese grelle Kuriosität ziemlich klasse.
7 synchron tanzende Chirurgen.
Grand Theft Auto-Nebenmission.
Grobmotorisches Macker-Kino, kurz vor der Selbstparodie. Wenn du denkst Regisseur Ayer steckt bereits tief im filmischen Unrat, dann hast du dieses Werk von ihm noch nicht gesehen. Irgendwelche Gang-Hirnis schulden anderen Gang-Hirnis Geld, deshalb blasen sie sich möglichst brutal gegenseitig das Hirn weg. Das soll kriminelles Ghetto-Unterweltleben auf der Überholspur sein. Alle machen hier einen auf harte Gangster, die Subkultur von L.A. ist mega-abgefuckt, aber die Familie bleibt heilig. Das Frauenbild ist für den Arsch, das Männerbild ebenso, der Film auch. Das ist alles ohne Talent und Budget, das ist filmisches Gemetzel. Hier gibt es nur Macho-Moralismus, uninspirierte Bildsprache und breite, oft rassistische (lateinamerikanische) Stereotypen zu sehen. Hätte nie gedacht, das ich mir Scheiße so fasziniert anschauen kann.
4 mal auf blutbespritzten Straßen die Steuern eintreiben.
Hirnlose Fleischzwerge.
Sich anarchisch-frech gebend, als augenzwinkerndes Gorefest die Nähe zu Troma-Filmen suchend, versucht „Psycho Goreman“ immer einen drüber zu sein, besonders in Bezug zu gängigen Moralvorstellungen. Dabei merkt er nicht, das seine Hauptdarstellerin ein Arschlochkind mit Allmachtsphantasien ist, die in ihrer Narzissmusstörung unerträglich nervt. Ich war froh, das dieser 80er-Jahre-Nostalgie-Retro-Scheiß endlich vorbei war, denn Kalauer wie: „Da kommt etwas! Was, musst du kacken?“ sind selbst mir zu blöd. Da hilft die durchaus sympathische Low-Budget-, psychotronische Exzentrizität des Films auch nicht.
Sackhaare für 4 Dollar verkaufen.
Abstieg in Dantes Inferno als filmischer Exzess.
Sex, Drugs und Rock n' Roll auf der Suche nach Kunst. „Bliss“ ist ein von Drogen angeheizter Albtraum in Rot, der den Betrachter an den Rand der Ekstase führt. Mit schmuddelig-grobkörnigen 16mm-Bildern und fetten Sound erzeugt Regisseur Joe Begos intensives Mumblecore-Horror-Kino aus L.A. In nur 75 Minuten verdichtet der Film den kreativ-manischen Schaffensprozess bis zur körperlichen Zerstörung bzw. seelischen Selbstauflösung. Als Gaspar Noé-Fiebertraum-Kino angelegt, in Bezug zum Vampir-Mythos, ist die glühend-überhitzte Stimmung, die pure Sinneserfahrung, wichtiger als die intellektuelle Vergeistigung. Aufdringlich-psychedelisch, aggressiv wie ein blutender Molotow-Cocktail und arsch-geil.
7,5 Nasen auf dem Klo nehmen.
Ein Joe sein...
Als 08/15-Standart-Handwerker langweilt Regisseur Robert Schwentke in den USA schon seit Jahren. Aktuell darf er für einen großen Spielzeugladen die Ninja-Mythologie ausplündern, um eine Actionfigur-Erbauungsgeschichte zu erzählen, damit die Verkaufszahlen wieder stimmen. Snake Eyes ist ein Teil eines Franchise, das niemand wollte, mit Charakteren, die niemanden interessieren und Dialogen, die keiner hören will. Die Kampfszenen kommen aus einem Mixer, die Kamera steht garantiert immer am falschen Platz. Dafür gibt es aber hübsche Neon-Bilder, am Ende sogar Zeitlupe (wenn der Film im Over-the-Top-Fast & Furious -Anti-Schwerkraft-Modus wechselt). Dazwischen wird viel über Ehre und Familie gelabert. Das ist alles ziemlich doof, nicht ärgerlich, sondern einfach nur überflüssig. Es gibt hunderte von asiatischen und südostasiatischen Actionfilmen die besser sind.
4 mysteriöse Kristalldinger, die schön Feuer machen können.
Wenn die Drehbuchseiten rascheln...
Arg zusammen-gestolperter Thriller, der zwar brillant in Szene gesetzt ist, kraftvolle Bilder bietet, aber leider auch dermaßen konstruiert wirkt, das ich zunehmend genervt wurde. Die Idee Serienkiller vs. Serienkiller mit dem Alzheimer-Motiv zu kombinieren ist zwar reizvoll und neu, allerdings wird der Film schnell zu einem Over-The-Top- Kasperle-Theater, ohne Sinn und Verstand. Das sieht chic aus, ermüdet aber in seinen Irrungen, Wirrungen und vermeintlichen Spiel was real und was im langsam zerbröckelndem Hirn des Protagonisten passiert. Die DC-Fassung ist besonders im Ende deutlich nihilistischer, aber ebenso klapprig zusammengestrickt. Dem Vexierspiel über (filmische) Fiktion, Wahrnehmung und Erinnerung fehlt es letztlich in beiden Fassungen an Glaubwürdigkeit, weil die zahlreichen Twists, die Ablenkungsmanöver und falschen Spuren wichtiger sind als ein gut erzählter Film. Wirklich auf die Intelligenz des Zuschauers vertraut der Film nie.
5 Aufnahmegeräte (für die Kinoversion)
Philosophie und Humanismus-Kurs als Instantsuppe.
Melodramatische Science-Fiction-Schmonzette, die einfühlsam und moralisch relevant herüber kommen will, aber nur zäh ist. Alles, aber auch alles, wird pathetisch ausformuliert und durchgekaut, emotionale Tiefe wird mit triefenden Kitsch verwechselt. Da das noch nicht reicht, gibt es generische Superhelden-Telekinese als Bonus. Die Kombination aus Klonen, die Bedeutung des Menschseins, ethische Konsequenzen des ewigen Lebens und raffinierte Genre-Action funktioniert kaum. Das Tempo und der Tiefgang wird ständig ausgebremst, weil der Filmemacher nicht weiß auf was er sich fokussieren will. Der Film lädt nicht zum Erkunden, sondern zum einschlafen ein.
4 geheime Regierungsprojekte
Im Permafrost hört dich niemand schreien...
Irgendwo auf den vertrauten Spuren von „The Thing“ und „Alien“ versucht diese russische Variante eigenständig, eine Art Körperhorror des kalten Krieges, zu sein. Das überzeugt phasenweise und wartet mit einem grimmigen Ende auf. Leider ist „Superdeep“ dabei oftmals konfus, seine Plotholes sind so tief wie seine Bohrlöcher, viele Spannungssequenzen laufen ins Bodenlose. Die stimmungsvollen Bilder und das Set-Design generieren tatsächlich Klaustrophobie, nur lädt der Film nie ein richtig mit seinen Figuren mitzufiebern. Wer hier den Creature-Horror seiner Vorbilder erwartet, wird enttäuscht, denn in der konkreten Darstellung der Bedrohung versagt der Streifen komplett.
5 Schimmelpilze.
„Warum tragen Yakuza's nachts eine Sonnenbrille?“
Melodramatischer Abgesang auf das Klischee, das die Yakuza eine ehrenvolle Familie sei, wo Loyalität das wichtigste ist. "A Family" lässt dabei kein Klischee über die japanisch-organisierte Kriminalität aus. Die packende erste Hälfte folgt den bekannten Stereotypen des Gangsterfilms, der zähe zweite Part des Films ist eine dramatische Abwärtsspirale aus Schuld und Sühne, ohne Erlösung. Das ist alles charismatisch gespielt, mit Format-wechsel und Plansequenzen angereichert, zerfließt aber mit zunehmender Laufzeit in depressives Selbstmitleid und dick aufgetragenem Pathos.
5 North Face-Jacken.
Okkultes Geschwurbel.
Der paranormale Popanz geht in die dritte Runde. Entstanden ist ein künstlerisch träger Junkfood - Gruselfilm, der seinen Jump-Scares-Mainstream und die abgekauten Gene-Motive so sicher beherrscht, das nur bräsige Vorhersagbarkeit übrig bleibt, um am Ende in ein unsäglichen Wohlfühl-Kitsch-Happy-Ende zu driften. Die marginalen Ansätze des True-Crime-Krimis sind noch das Interessanteste. Der Rest ist eine eintönige Teufelei, schrecklich altbackend und mut- bzw. lustlos. Zuschauer die sich erschrecken wollen ohne sich erschrecken lassen zu wollen schätzen wahrscheinlich diese Art von Kino. Sie fühlen sich in ihrer Blase des Wohlwollens und der Nostalgie wohl.
4 verkrampfte Körper.
Digital verseuchter Blutausfluss.
Mag sein das die Macher des Films große Fans der Spiele sind und das vielleicht auch entsprechend honorieren wollten, das rettet den Streifen allerdings auch nicht. Was die 95er Version an kruden Charme hatte wird hier mit computergenerierter Brutalität ersetzt und wie ein Kampfporno erzählt. Immerhin haben die Fights wenigstens eine erfreuliche Wucht, ermüden aber auf Dauer, weil sie in einer hohlen Turnier- bzw. Rache-Story, Witzeleien auf Grundschulniveau und hölzernen Figuren eingebettet sind.
4 mal sein Arcana finden...
Armseliger Bourne-Verschnitt.
Was zunächst wie ein geradliniger Paranoiathriller wirkt, der seine Hetzjagd durch Nord-Griechenland als Fremder in der Fremde erzählt, wird zunehmend zu einer lächerlich konstruierten Räuberpistole, wo Griechenland als Bananenrepublik unter Einfluss der Amerikaner dargestellt wird. Überhaupt ist der politische Kontext des Film nur ein McGuffin, um Hauptdarsteller John David Washington wie einen Geh-Behinderten der Superkräfte bekommt (am Ende kann er fliegen) darzustellen. Das soll wohl irgendwie an das authentisch angehauchte Verschwörungskino der 70er erinnern, ist aber leider nur der übliche Gurkensalat im Netflix-Menü, der in eine erbärmliche Schuld, Sühne und Vergebung Bullshit-Erlösung endet. Regisseur Ferdinando Cito Filomarino kann offensichtlich nicht Action, mit der Psychologie seiner Figuren hapert es auch. Nette Bilder aus Griechenland, die zwischen Alltäglichkeit und schönen Landschaften schwanken, kann er immerhin. So dümpelt das Ganze vor sich hin, keiner weiß was das alles soll, der Zuschauer auch nicht. Ich denke hier hat sich die gesamte Film-Crew (auf Kosten des Streaminganbieters) einfach einen Urlaub in der Vorsaison gegönnt und nebenbei, bei Retsina und Greek-Salat, einen Film gedreht. Kann man machen, ist aber wenig erquicklich.
4 Streuner in Griechenland.
„Es kann nur einen Alpha geben.“
Die Echsen (-Menschen) und Hohlerde-Verschwörungen sind kein Querdenken mehr, nein sie sind im (Kino-) Mainstream angekommen. Sie leben (im wahrsten Sinne des Wortes) unter uns und prügeln sich.
Godzilla vs. Kong hält sein Versprechen ein, dass ein großes Monster gegen ein anderes großes Monster kämpft. Die Reise zum Mittelpunkt der Erde trifft hier auf einen Kaiju- Mecha- Maximus- Smackdown, um den inneren Kern des Kindischen zu befriedigen. Die Monster-Moves sind dabei echt cool, es gibt hier tatsächlich einige Bilder, die einem den Atem rauben. Der Rest eher weniger...
Der Streifen ist immer dann gut, wenn die Titanen sich wie bei einem grandios animierten Computerspiel choreografiert die Rübe einschlagen, Roundhouse-Schläge verteilen, wenn sie sich wie Actionfiguren im Kinderzimmer episch bekloppten. Der Film ist immer dann peinlich, wenn Menschen auf Zelluloid gebannt werden, die nur irre-doofe Dialoge von sich absondern. Ich musste teilweise schallend lachen mit welcher unfassbar-ernsthafter Intonation hier gesprochen wird, während die Akteure ehrfürchtig auf einen Bildschirm bzw. Greenscreen starren. Gab es beim Vorgänger noch Spuren einer Geschichte, verzichtet dieser Film darauf komplett, bietet nur einen rudimentären Plot um Stichworte für die Fights der größten und bekanntesten Monster der Filmgeschichte zu geben.
Meine Befürchtung, das Regisseur Adam Wingard der Uwe Boll des MonsterVerse wird (wegen seinen zwei unfassbar beschissenen Vorgängerfilmen), ist er jetzt für mich der kindische Zack Snyder des Monsterversum geworden. Ihm ist offensichtlich alles egal, Hauptsache die idiotische Sause braust spektakulär auf.
Der vierte Eintrag ins Monsterverse ist so selbstbewusst dumm wie nie zuvor, plustert sich zu einem großen, albernen Spaß auf.
6,5 mal Kong defibrillieren.
Übertreibung – Der Film.
Nerviges Kino, das sich supermodern gibt. Bei allem Potenzial bleibt „Fabricated City“ ein Flickenteppich aus halb verwirklichten, unzureichend gekochten Ideen, die ohne Sinn und Verstand in eine generische Formel notdürftig zusammengepappt werden. Der Film ist die überlastete Videospielvision einer Rachephantasie, die ständig mit dem Schalten im Vorwärtsgang beschäftigt ist und irre Bilder generieren will, dabei aber versäumt den Zuschauern einen Platz zum Parken bzw. Luft-holen zu bieten.
4 Supercomputer.
Schweiß, Kokain und Sperma.
Mit Elend und Ekstase versucht Autorin und Regisseurin Elizabeth Wood verzweifelt zu schockieren. Das urbane Drogen-Chaos einer 19-Jährigen, die Ausschweifungen und Ausbeutungen, fängt sie mit einem unruhig-kinetischen Stil ein. Selbstzerstörung als Sensationskino. Wood bemüht durch das kraftvolle Spiel ihrer Darsteller*innen Authentizität herzustellen, besonders bei den expliziten Ausführungen von Sex, Erniedrigung und Gewalt. Dazwischen gibt es auch überraschend sensible Momente. „White Girl“ hätte ein eindringlicher und roher Film werden können, aber letztlich ist die tragische (und wohl auch autobiografische) Geschichte zwar ambitioniert (in Bezug auf Rassenprofile, Geschlechterpolitik und Justiz), folgt in seinen flachen Charakterisierungen und benutzten Stereotypen allerdings dem Niveau einer durchschnittlichen Folge von „Girls“. Am Ende bleibt nur Leere und Taubheit beim Zuschauer zurück.
5 verschmierte Eyeliner.
„Diesem Ort ist es scheißegal ob wir sterben“
Meistens durch Rückblenden erzählt, ist das anfängliche Rätsel "Wer hat es getan und warum" interessant. Leider lässt diese Spannung früh nach und hinterlässt ein Durcheinander, das sich versucht als komplizierter Thriller zu tarnen. Trotz gegenseitigem Misstrauen, zunehmender Paranoia und der knappen Länge von sechs Folgen schafft es die Serie nie flott oder ökonomisch seine Geschichte zu erzählen. Es wird eine beträchtliche Menge an Hintergrundinformationen verteilt, insbesondere wenn sich die Dinge zuspitzen. Nur stellt sich schnell heraus, dass kaum etwas davon von Bedeutung ist. Weder im Hinblick auf das Geheimnis, noch auf die Charakterisierungen. Auf der isolierten Forschungsstation hängen nur verhaltensauffällige Loser herum, die für viel Geld ihren Arsch am eiskalten Arsch der Welt ab frieren. Die meisten dieser Menschen existieren als installierte Versatzstücke, spielen nahezu teilnahmslos.
Diese Show hat mich zunehmend wütend und frustriert gemacht, zumal es dort echtes Thriller-Potenzial gab. Oh, was hätte man aus dem isolierten Setting, der Who-do-it-Idee in der labyrinthartigen Eiskammer machen können...Irgendwie ist die Serie wie ein Autounfall, wo ich nicht wegsehen konnte. Ich wollte wissen was passiert und wer der Täter ist, in der Hoffnung am Ende kommt was Überraschendes heraus, aber letztlich ist alles, aber auch alles, eine Enttäuschung.
P.S. Die Synchronisation ist eine steife Frechheit und berücksichtigt nicht die Mehrsprachigkeit der Forschungscrew.
4 Handys mit dem Fingerabdruck entsperren.
Sprudelnde Blutgeysire.
Eine Folterporno-Anthologie, die drei verschiedene Geschichten über Ungehorsam in den Yakuza-Clans präsentiert, eingebettet in verschiedene Zeiträumen. Unter der Regie von Teruo Ishii zeigt der Film wie in der japanisch-kriminellen Organisation, unabhängig vom Jahrhundert, unversöhnliche Regeln gelten, die unversöhnlich eingehalten werden (müssen). Von Anfang an ist „Yakuza Law“ unglaublich gewalttätig, die Grenzen des grafischen Überflusses werden gerne überschritten. Die grobkörnige Brutalität im trashigen Grindhouse-Stil macht enormen Spaß, wenn der geneigte Zuschauer gerne durch Blut watet. Allerdings leidet der Streifen darunter, das die Figuren und Geschichten wie aus einem Pulp-Roman wirken, repetitiv und karikaturistisch sind. So wird einem der Film zunehmend egal, denn die Reihe von Todesfällen bleiben nur ein Spektakel des Gores.
6 Gesichter abfackeln
Soll wärmen, nicht nur verbrennen.
Mit Fingerspitzengefühl und wunderschönen Bildern eingefangener Film, der eine kleine (Urlaubs-) Geschichte über das Erwachsen-werden, über die Suche nach sich selbst, zwischen Sehnsucht und Hilflosigkeit, erzählt. Angenehm natürlich verbindet er diese Thematik mit der illegalen und prekären Lage von Flüchtlingen. Konsequent durch die kindlich-naiven (und weißen) Perspektive einer 13 jährigen gefiltert, weiß die Filmemacherin, das der Postkolonialismus hier nicht aus struktureller Sichtweise betrachtet werden kann, sondern „nur“ als einzelnes Schicksal.
7 Armbänder am Strand verkaufen.
Leben ohne Papiere und Musik.
Fernando Frias erweist sich als visuell begabter Geschichtenerzähler, der intime Bilder in wunderschöne Kompositionen einrahmt. Seine gelegentlich ungleichmäßige Erzählung ist durchaus zu entschuldigen, denn der Film ist von einer faszinierenden Melancholie durchzogen, die nur so vor Sehnsucht und Vitalität sprudelt. Ehrlich und poetisch geht der Filmemacher an Themen wie Identität, Assimilation und musikalische Gegenkultur heran. Die Kämpfe eines Einwanderers, sein Zwiespalt zwischen Entfremdung und Vereinnahmung von kulturelle Identität ist zugleich auch ein Kommentar zur Jugendidentität. Frias betont, der Kampf ums Überleben geht immer mit dem Kampf um Individualität einher.
7 vermeintlich lächerliche Frisuren.
„Diese Krise bringt das Böse im Menschen zum Vorschein.“
Nix Neues im Zombieland, auch nicht in Venezuela... Irgendwie ist es immer Schade wenn Indiekino aus Ländern, wo es kaum eine Filmindustrie existiert, nur billige Kopien von Bekanntem wagt, statt kreative Ideen zu entwickeln. Zwischen hüftsteifer Performance, Billo-Inzenierung, aber auch stimmungsvollen Bildern und kompromisslosen Sequenzen versucht „Infection“ so etwas wie die dreckigere bzw. runter gekommene Version von „28 Days later“ zu sein. Dem Thema der untoten Apokalypse fügt er nichts, aber rein gar nichts, innovatives zu, bedient solide das was seit zig Jahrzehnten in dieser Form schon x-mal erzählt wurde. Wer will kann gerne subtile Kritik an die aktuelle Situation des Landes herein-interpretieren, kann es aber auch sein lassen...
5 mutierte Tollwutviren.