LokisSon - Kommentare
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Alle Kommentare von LokisSon
Klar, im Comedy-/SitCom-Sumpf eine überdurchschnittliche Serie, aber wirklich zu packen vermag sie mich nicht.
Mal schauen, vielleicht kriegt sie irgendwann noch eine Chance. Jetzt wende ich mich erst einmal wieder anderem zu.
Sicher kein Wunderwerk der Kreativität, aber überraschend unterhaltsam.
„Grave Encounters“ gehört zu dieser unsäglichen 2./3./4./5. Found-Footage-Welle, die insbesondere vom grottenschlechten „Paranormal Activity“-Franchise losgetreten wurde und in erster Linie nicht zu Furcht und Schrecken, sondern zu Kopfschmerzen und Übelkeit führt.
Dieses Exemplar hier krankt zum Teil an ähnlichen Problemen, wie zum Beispiel nervige Pappaufsteller oder Logiklöcher, macht aber auch vieles richtig. Die Storyidee rund um die TV-Show hat einen gewissen Reiz und vor allem das Setting in der Irrenanstalt ist natürlich großartig. Da ist einfach schon sehr viel an Atmosphäre gewonnen und genau diese ist auch die große Stärke von „Grave Encounters“. Es wird wenig mit Jump Scares gearbeitet, sondern kontinuierlich an einer bedrohlichen Stimmung gearbeitet. Das hilft gut trotz einer Durststrecken dran zu bleiben.
Ein weiterer Pluspunkt ist auf jeden Fall die für einen Found-Footage-Streifen recht angenehme Kameraführung. Sicher auch kein Vergnügen für Skeptiker, aber zumindest erträglich.
Spielt nicht ganz in der obersten Liga mit, aber lässt auch viel Genre-Müll hinter sich. Ein Blick lohnt sich auf alle Fälle.
/slash #2
Es ist wieder Zeit für das /slash Filmfestival, quasi das kleine österreichische Geschwisterchen vom FFF.
Heuer gibt es einen Joe Dante Schwerpunkt, der Wien mit seiner Anwesenheit beehrt und im Zuge dessen auch „Twilight Zone: The Movie“ gezeigt wurde. Mit dem kleinen Zuckerl, dass die Original Twilight-Episode, die Joe Dante im Film verwurstet hat, auch noch genossen werden durfte.
Die Qualität des Streifens ist natürlich sehr schwankend, wie das bei Episodenfilmen so üblich ist. Hierfür haben George Miller, Steven Spielberg, Joe Dante und John Landis im Regiestuhl Platz genommen.
Wirklich überzeugend waren dabei allerdings nur die originale Twilight-Episode und der Prolog von Landis. Der Rest wandelt dann von anstrengend platt (Landis), über kitschig, belanglos (Spielberg) und trashig, ganz nett (Dante) hin zu ganz unterhaltsam (Miller).
Ich als unkundiger der originären Serie war zumindest belustigt darüber dies alles schon aus irgendeiner Simpsons „Treehouse of Horror“-Episode zu kennen, was mich zumindest dazu verleitet die Serie mal unter die Lupe zu nehmen.
Trotz der erheblichen Schwächen war ich über die gesamte Dauer doch sehr gut unterhalten, da ich Episodenfilme viel abgewinnen kann. Immer wieder eine andere Geschichte sorgt für Abwechslung und da ich wusste welche Regisseure involviert waren, hat es zudem noch Spaß gemacht zu erraten, wer welche Episode gemacht hat.
Für zwischendurch auf jeden Fall unterhaltsam, für Fans der Regisseure interessant, aber sicher nichts, was man gesehen haben müsste.
Die Doku "The American Scream" beschreibt sehr liebevoll das Hobby dreier Familien: Home Haunting, sprich die Verwandlung des eigenen Hauses zu Halloween in ein Haunted House.
Eine Stärke und gleichzeitige Schwäche ist der Versuch einen umfassenden Überblick in nur 1 1/2h zu schaffen. Man sieht die Personen bei den vielen Vorbereitungen, beim Nähen, Basteln und Konstruieren, ihre Liebe zu Halloween kommt zu Wort, es wird auf Conventions und Seminare eingegangen, die Beziehungen werden beleuchtet und zwischendurch wird auch noch die Sinnfrage gestellt.
Das ist alles sehr spannend, kann er aber großteils nur angerissen werden. Wie kommen die Familien wirklich mit dem Hobby der zwei Familienväter klar? Wie stark ist die Belastung für diese? Welchen Einfluss hat dieses Hobby auf das skurrile Vater-Sohn-Gespann, die ansonsten etwas sozial isoliert erscheinen?
Wie sieht die Industrie hinter den Home Haunters aus? Was passiert auf den Conventions und wie sieht es mit Pro Haunters aus?
Wie reagiert das Gemeinwesen auf die verfluchten Häuser?
Viele Fragen die offen bleiben.
Die Doku gewährt einem überall einen kleinen Einblick bevor sie die Türe wieder zu macht. Das ist schade, denn ist wirklich interessant, was man hier zu sehen bekommt.
Dieser kleine Einblick macht "The American Scream" aber schon durchaus sehenswert. Und insbesondere die Begeisterung für Halloween ist sogar sehr ansteckend. Mal schauen, ob ich meine Wohnung nicht doch auch etwas halloweenfit machen werde. Zumindest der Horrorfilm-Marathon hat ja ohnehin schon Tradition.
Vorne weg: „Wolf Creek“ ist wesentlich besser als sein Ruf.
Als Kenner des Backwood-Horror-Genres weiß man zwar genau was auf einen zukommt und es wird auch genau so kommen, aber das macht rein gar nichts. Denn Regisseur und Autor Greg McLean lässt sich dafür viel Zeit. Die Exposition zieht sich sehr lange hin, erlaubt uns die ProtagonistInnen und das Gefühl der Verlorenheit im australischen Outback kennen zu lernen.
Dem kommt stark zu Gute, dass wir es nicht mit den üblichen stereotypen Teenie-Horror-Charakteren zu tun haben. McLean nimmt seine Charaktere ernst und sieht sie nicht nur als Schlachtvieh, was auch die DarstellerInnen authentisch füllen können. Man gewöhnt sich an die Zeit mit ihnen, fühlt sich wohl und es wird einem doch schon etwas unbehaglich das Unheil aufkeimen sehend. Des Weiteren ist die Kameraarbeit über weite Strecken wirklich traumhaft. Insbesondere die Low-Key Gegenlichtaufnahmen sehen oft atemberaubend aus und vor allem die Bilder aus der Totalen vermitteln sehr gut das Gefühl der Freiheit, aber eben auch der Verlorenheit. Die Kamera ist über diese weiten Strecken auch oft recht statisch und wird erst im Laufe des Films dynamischer.
Das Finale bietet dann den üblichen dreckigen, brutalen Survival-Horror und lässt leider auch hie und da an den Handlungslogiken etwas zweifeln. Dies tut allerdings dem Spannungsbogen, der gut aufbereitet wurde, keinen Abbruch und es darf fleißig mitgefiebert werden, denn wer schlussendlich überlebt entzieht sich den üblichen Genre-Konventionen.
Summa Summarum ist „Wolf Creek“ ein guter Vertreter seines Genres, der insbesondere mit seiner tollen Photographie und den sympathischen Charakteren punkten kann.
m(
Wunderbarer Trip in die Abgründe der menschlichen Seele.
Leider hält Herr Sletaune sein Publikum offenbar für komplett bescheuert, sodass er kleinlich genau erklärt, welche Halluzination/welches Traumbild mit welcher realen Begebenheit zusammenhängt. Schade drum.
Nachdem die Serie in den vorhergehenden Staffeln zusehends erwachsener wurde, wie eben ihre ProtagonistInnen auch, wurde sie mit der 6. Staffel richtig düster.
Die Gefahr droht diesmal weniger von außen, denn von innen. Thematisch geht es dementsprechend auch ziemlich zur Sache: Drogenmissbrauch, Beschaffungskriminalität, Prostitution, krankhafte Obsessionen, Vergewaltigung u.a.
Trotz einiger Schwächen eine unfassbar starke Staffel.
Serienkiller sind ein sehr beliebtes Thema insbesondere im Horror- und Thriller-Genre. Besondere Beachtung findet hierbei Ed Gein, dessen Geschichte als Vorlage für „Psycho“, „Texas Chainsaw Massacre“ und „Das Schweigen der Lämmer“ (bzw. für die Bücher auf denen die Filme basieren) diente.
„Deranged“ reiht sich ebenfalls in diese Liste ein, versucht allerdings wesentlich näher an den wahren Begebenheiten zu bleiben, als viele andere Filme, die eher von Ed Gein inspiriert sind.
Dies wird zudem noch dadurch verstärkt, dass ein Reporter in den Film einführt und vor den expliziten Gewaltdarstellungen warnt und immer mal wieder in Erscheinung tritt, um Ed Geins respektiv hier Ezra Cobbs Innenleben zu beschreiben. Gleichzeitig erinnert es aber auch an Pseudodokumentationen wie die Schulmädchen-Reports: „Wir wollen ihnen diese furchtbaren Szenen nicht zeigen, aber es geht einfach nicht anders.“
Es könnte schon der Verdacht entstanden sein, dass dieser Low-Budget-Streifen den Fall Ed Gein vielleicht doch nicht ganz so ernsthaft beleuchtet (auch wenn er tatsächlich nah am Fall bleibt). Es ist allerdings nicht so, dass „Deranged“ stark im Exploitation-Wasser schwimmt. Die Gore-Szenen sind eher rar gesät und in Bezug auf Sexualität ist er sogar eher prüde. Dafür wartet er mit einer Vielzahl an grotesken Szenen auf (Séance!) und mit einer großen Portion tiefschwarzem, morbiden Humor.
Als Horror/Thriller macht ihn das schwierig, denn Spannung und Schrecken kommt dadurch spärlich auf. Nachdem dies aber meine Erwartung an den Film war, hatte ich zu Beginn starke Probleme Zugang zu finden.
Wer sich allerdings auf diese morbide, schwarzhumorige Groteske einlassen kann, wird durchaus belohnt, vor allem auch durch das tolle Spiel von Roberts Blossom (bekannt als alter Mann aus „Kevin allein zu Haus“). Bin gespannt auf eine Zweitsichtung – Potential nach oben wäre vorhanden.
Über 8 Monate erstreckte sich meine „Joe D’Amato“-Werkschau. Von „Insel der Zombies“ (http://www.moviepilot.de/movies/insel-der-zombies/comments/610533) und „Man-Eater“ (http://www.moviepilot.de/movies/man-eater-der-menschenfresser/comments/611567) über „Sado – Stoß das Tor zur Hölle auf“ (http://www.moviepilot.de/movies/sado-sto-das-tor-zur-hoelle-auf/comments/744796) bis zu „Papaya – Liebesgöttin der Kannibalen“ und „Woodoo-Baby“. Viele Stunden voller Exploitation-Trash, voller Sex und Gedärme. Macht im Schnitt stolze 3,3 Punkte.
Joe D’Amatos Filme haben neben den provokativen Exploitation-Elementen und dem inszenatorischen Unvermögen (ganz schlimm bei Kamera und Schnitt), insbesondere eines gemeinsam: es passiert einfach nichts. D’Amatos Werke sind geprägt von einer unfassbaren inhaltlichen Leere und einer fehlenden Dramaturgie. Irgendwie kommt man von Schauwert zu Schauwert, egal ob Porno oder Splatter, und wundert sich was dazwischen jetzt eigentlich passiert ist. Dies dürfte das Vergnügen leider auch für Trash-Freunde stark minimieren.
Ich steig auf jeden Fall erst einmal aus - genug für mich. Ich nehme mir eine Auszeit, lieber Joe, vielleicht sehen wir uns irgendwann mal in ferner Zukunft wieder. Ich würde allerdings nicht darauf wetten…
Ich heiße euch mal wieder herzlich willkommen zu meiner Joe-D’Amato-Masochismus-Tour.
Nach meinen letzten Sichtungen von „Insel der Zombies“ und „Man-Eater“ habe ich mir erst einmal 8 Monate Regenerationszeit gegönnt, bevor ich mich heute erneut dem Sado D‘Amato auslieferte.
Was soll ich sagen? Auch „Buio Omega“ bietet die übliche krude Mischung aus Gore- und Softporno-Elementen, die wie immer grottenschlecht in Szene gesetzt ist. Insbesondere bei der Dramaturgie tun sich wieder riesengroße Lücken auf und man langweilt sich von Titten zu Gedärmen und wieder zurück.
Dennoch hat der Film den anderen Werken von Joe D’Amato zumindest ein bisschen was voraus: 1. Zumindest ein Grundgerüst einer Story und 2. Goblin.
Als nächstes wartet dann „Papaya – Die Liebesgöttin der Kannibalen“ auf mich. Mal schauen, ob diesmal die Regeneration schneller geht.
Die Story ist der übliche RomCom-Mist und allein beim Titel, weiß man schon die gesamte Geschichte des Films – traurigerweise wird diese auch genau so ohne Umwege runtergespult. Dazu kommen noch furchtbar nervige Klischeebilder über hysterische Frauen und retardierte Männer. Irgendwelche auch nur annähernd ernsthaften Auseinandersetzungen mit irgendeinem Thema oder auch nur halbwegs logische Charakterentwicklungen (wenn überhaupt vorhanden) sollten dementsprechend nicht erwartet werden.
Dass der Film trotzdem nicht absoluter Müll ist, liegt einerseits an einer guten Portion anarchischen Humor, der gerade in Verbindung mit den obligatorischen popkulturellen Referenzen, wirklich oft Spaß macht (trotz einer schlechten Trefferquote) und andererseits ist der Film wirklich gut besetzt. Seth Rogen und Katherine Heigl funktionieren als Sympathieträger gut genug und man gönnt ihnen ihr Glück, auch wenn man es ihnen vielleicht nicht abkauft. Wirklich groß hingegen sind toll besetzten Nebenrollen: Jason Segel, Jay Baruchel, Jonah Hill, Harold Ramis, Ken Jeong, James Franco, Craig Robinson.
Kein Film den man gesehen haben muss, aber wenn man gerade gar nichts Besseres zu tun hat, kann man mal reinschauen.
Die Liste ist durch so viele Faktoren verzerrt, dass sie einfach rein gar keine Aussagekraft mehr hat.
Die Arbeit hättets euch sparen können.
Darum weiche ich schon seit längerer Zeit auf Programmkinos aus. Leider ist man auch da schon nicht mehr immer sicher :(
Nausicaä <3
[Enthält Spoiler]
Krzysztof Kieślowskis Einstieg in die Zehn Gebote ist wunderbar inszeniert und zieht den Zuseher sehr schnell in seinen Bann. Die kurze Exposition wird hervorragend genutzt, um eine Bindung mit den drei ProtagonistInnen aufzubauen.
Keine Frage ein genialer Film. Vor allem weil der Streifen nach wie vor in meinem Kopf arbeitet. Was hat dieser religiöse Film, dass mich als Agnostiker so lange beschäftigen kann? Ich denke eine große Faszination bildet dabei die Uneindeutigkeit, die Indifferenz respektiv meine Ratlosigkeit inwieweit der Film das überhaupt ist.
Meine erste Rezeption des Filmendes war geprägt von Enttäuschung und Ärger. Denn für mich war er nicht nur tendenziös, sondern zutiefst religiös. Der Vater verstößt gegen das erste Gebot, verliert darauf seinen Sohn, kehrt zum Glauben zurück und abschließend diese Wunderandeutung. Dafuq!? Diese Lesart auszuschließen, weil der Vater noch das Eis überprüft, ist für mich übrigens nicht sehr schlüssig. Durch die Überprüfung geht er nur in die Empirie über, eine Zuwendung zu Gott findet dadurch in keinster Weise statt. Der Götze ist dementsprechend auch nicht der Computer, sondern die Wissenschaft.
Eine weitere Lesart hingegen stellt den Tod eines Kindes in den Mittelpunkt und dessen Einfluss auf zwei unterschiedliche Weltbilder. Es ist eindeutig, dass dieser Einschnitt von keinem Weltbild aufgefangen werden kann. Er führt bei beiden zu Verzweiflung. Die religiöse Seite wird in dieser Verzweiflung belassen, wohingegen die wissenschaftliche sich dem Religiösen zuwendet. Wenn die Welt auseinanderfällt ist die Spiritualität der letzte Zufluchtsort, der jedoch auch keinen Schutz bieten kann. Was auch durch das gefrorene Weihwasser versinnbildlicht wird. In diesem Kontext könnte man auch das vermeintliche Marienwunder sehen. Das falsche Wunder deutet auf die illusorische Sicherheit der Religion hin.
Schlussendlich sind wohl beide Lesarten legitim und der Film behält sich seine Indifferenz und damit Faszination doch bei. Jetzt bin ich aber auf die weiteren 9 Teile gespannt!
Lange lag die Miniserie bei mir rum ohne beachtet zu werden. Ich wollte die vierstündige Serie unbedingt an einem Abend schauen und über die Laufzeit traute ich mich einfach lange nicht drüber.
Doch jetzt war es endlich soweit. Ein Drehbuch von Stephen King auf vier Stunden. Da geht was. Da können Hintergründe beleuchtet, Charaktere entwickelt und deren Beziehungen intensiviert werden. Schlussendlich geht dann leider doch sehr wenig. Die Charaktere bleiben enigmatisch. Dies ist nicht per se schlecht. Die rätselhaften Figuren verstärken die gruselige Atmosphäre durchaus. Nur wohin mit den vier Stunden?
Etwas von der Zeit wird in die Vergangenheit des verfluchten Hauses, Rose Red, gesteckt. Leider auch nur in kurzen Erzählungen angerissen. Viel ist es nicht, was wir über dessen Hintergründe erfahren. Dementsprechend bleibt auch hier viel schleierhaft.
So bestaunt die Kamera schlussendlich über weite Strecken das Production Design. Zugegebenermaßen ist dieses wirklich wunderschön geworden. Das Thornwood Castle für die Außenaufnahmen, wie auch die Studiokulissen sind hervorragend.
Das Problem ist jetzt nur, dass das Setting nun auch nicht schön genug ist, um es 2 1/2h anstarren zu können und sonst leider nicht so viel passiert. Zwischen wirklich gruseligen Momenten schleichen sich dann doch immer wieder längere Phasen des Leerlaufs ein, was ausgedehnt auf vier Stunden einfach sehr ermüdet. Die Effekte unterstützen dies leider noch. Die Spezialeffekte sind großartig, ganz im Gegensatz zu den VFX, die eher zum Fremdschämen einladen.
Bei „Rose Red“ wurde somit leider viel Potential verschenkt. Das komplexe Drehbuch ist leider gar nicht so komplex und trotz vieler positiver Aspekte leidet der Film einfach sehr stark an seiner zu langen Laufzeit. Haunted-House- und Stephen-King-Fans werden wahrscheinlich trotzdem auf ihre Kosten kommen. Zumindest an diese eine Sehempfehlung.
Wie schon bei der BBC-Doku "Unsere Erde" geht es auch hier nicht wirklich um Wissensvermittlung, sondern um das pure Staunen; und befördert uns damit mitten in die Anfänge der griechischen Philosophie. Weg von der rationalen Rezeptionsebene, was von dem narrativen Chaos nur unterstützt wird.
Ja sicher, heillos überinterpretiert. Dennoch geht es um Leben, um die erstaunliche Vielfalt, die sich darin entfaltet. Das soll chaotisch, überbordend, unfassbar sein; es soll lebendig sein.
Natürlich kratzt das oft nur an der Oberfläche und die gnadenlose Vermenschlichung der Tiere ist verfälschend und manipulativ. Nichtsdestotrotz bietet „Unser Leben“ einen unterhaltsamen Blick auf die wunderbare Vielfalt der Lebensformen und da bin ich zufrieden auch einfach mal nur 1 ½ Stunden staunen zu können.
Nette Aneinanderreihung von teilweise wirklich atemberaubenden Bildern.
Leider ist die gesamte Tonspur, egal ob Kommentar oder Musik, ein Ärgernis und das Ende etwas zu moralinsauer geraten.
Natürlich hat der Film erhebliche dramaturgische Schwächen, ein Übermaß an Klamauk und Belanglosigkeiten und dafür einen Mangel an Mut und Bissigkeit. Dennoch ist der Film wertvoll. Wertvoll, weil er einen unverkrampften Blick auf die Integrationsdebatte erlaubt.
Da darf man schon einmal etwas gnädiger sein, denn mit rechtspopulistischer Angstmache werden wir ohnehin mehr als genug zugeschissen.
Am Sonntag ist es endlich soweit. Freu mich schon sehr auf den Film. Das bisherige Schaffen von Park Chan-wook fand ich genial.
Peter Jackson ist ja grundsätzlich kein großer Erzähler, kann das aber meistens ganz gut vertuschen oder es spielt, wie in seinen Frühwerken, schlicht keine Rolle. Umso erschreckender, wenn man dem ganzen Elend mal direkt ins Auge sieht. Beim Totalausfall "In meinem Himmel" kann man sich ein gutes Bild davon machen. (Wobei er beim starken Beginn zeigt, dass er eigentlich auch anders könnte.)
Wunderschön inszenierte Beliebigkeit.
Dreck. Ein dreckiger Film. Ein Film bei dem aus jeder Pore der Dreck nur so herausquillt. Dementsprechend ist es für euch, liebe Leserschaft, ein Spießrutenlauf diese rund 105 Minuten sauber zu überstehen. Aber um ehrlich zu sein. Das Ausweichen könnt ihr euch sparen: ihr werdet beschmutzt werden. Dieser Film wird euch beschmutzen – oder hat es vielleicht schon. Vielleicht gehört ihr aber auch zu jenen, die es geschafft haben nicht dreckig zu werden oder ihr habt es bloß nicht gemerkt.
Was mich betrifft, und ich habe „Ex Drummer“ vor ein paar Minuten gesehen, ich fühle mich schmutzig. Dies hat allerdings nur indirekt mit dem versoffenen, vulgären, perspektivlosen, vollgekotzten, tristen Milieu zu tun in welchem sich der Film hauptsächlich abspielt. Welches der Film ist. Denn daneben gibt es noch die Welt des Zuschauers. Aufgeräumt, geordnet – metaphorisch gesprochen. Auf meiner schönen Couch. Vor meinem großen Flatscreen. Dafür findet sich dann auch sogleich eine Entsprechung im Film durch den coolen, intellektuellen Autor mit seiner schönen Frau und der tollen Wohnung. Dieser nimmt mich nun bei der Hand und führt mich in die Welt des dreckigen Wahnsinns. Ich kriege das volle Unterschichten-Programm. Bis zum Anschlag und darüber hinaus.
Doch die Verbindung wird schnell brüchig. Die Manipulationen werden mir unangenehm. Der Zynismus widert mich immer mehr an. Doch jetzt bin ich mitten drin. Mitten drin im Elends-Voyeurismus. Ein Neustart geht sich nicht mehr aus. Umorientierung. Ich versuche neue Verbindungen aufzubauen. Schaffe es in dieser verdreckten Welt voller Unsympathen aber nicht. Harre allein aus, schaue aus einer Ecke heraus zu und warte. Warte und hoffe - bis der Film mich schmutzig zurücklässt.
Da bin ich hier und da zwar ganz anderer Meinung, aber die Liste+Kommentare ist einfach zu grandios um sie nicht zu liken :)