LokisSon - Kommentare
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Alle Kommentare von LokisSon
Das war’s nun also – zumindest vorerst. Lionsgate ist ja offenbar schon fleißig dabei die Weichen für eine Fortsetzung des Franchises zu stellen. Aber weg von den Horrornachrichten zum Vorhandenen:
Das Finale ist es eigentlich nicht wert gesondert erwähnt zu werden. Der große abschließende Knall blieb aus und somit alles beim Alten – und alt wirkt das nun zum siebten Mal wiederkehrende Konzept doch sehr, die Abnutzungserscheinungen sind offensichtlich und mehr als Langeweile kann nicht mehr erzeugt werden, so dass auch der obligatorische Twist zum Ende nicht mehr als ein müdes Lächeln entlocken kann.
Um das Franchise tut es mir dabei wirklich leid. Der erste Teil war durchaus ein toller Psycho-Thriller und die Story gibt was her. Natürlich ist diese furchtbar durchkonstruiert, aber wenn man hier ein Auge zudrückt, hätte man zumindest Stoff für einige sehr unterhaltsame Horror-Thriller. Dies halbwegs aufzubereiten ist dem Screenplay nur leider nicht gelungen. Schlussendlich bleibt nur ein Mix aus Fallen, in welchen Personen geschlachtet werden, die mich nicht interessieren, und übertriebenen Plottwists, die oft nur in einer hanebüchenen Verbindung zu einander stehen.
Empfehlung für den ersten Teil, für Hartgesottene auch noch 2 bis 4, aber spätestens ab dem 5. Teil kann man sich das Franchise sparen. Wen die Story interessiert tut besser daran diese auf Wikipedia nachzulesen.
Saw ist endgültig im repetitiven, belanglosen, anödenden Nichts angekommen.
Irgendwie war Darren Lynn Bousman doch gar nicht so schlecht...
Alles beim Alten im Saw-Universum. „Saw IV“ knüpft von der Inszenierung ziemlich genau bei seinem Vorgänger an.
Erzählerisch ist das nach wie vor dünn, kommt sich aber so unglaublich intelligent vor, dass im gewohnt verhaltenskreativen Schnitt alles dreimal erklärt wird, damit die dummen Zuschauer den ganzen Verweisen auf das Franchise und dem Haufen an Twists überhaupt noch folgen können. Ziemlich unnötig, da dies viele Fans ohnehin nicht interessieren wird und die Schnittspielereien (inzwischen inklusive ganz toller Montagen) ohnehin nur der eigenen Belustigung der Macher zu dienen scheinen.
Hatte ich zu Beginn der Reihe noch die Hoffnung ein kritisches Statement zu Folter reininterpretieren zu können, schwindet dies von Teil zu Teil mehr und macht einem reinen selbstherrlichen Selbstjustiz-Gemetzel platz.
Trotz aller Macken, die noch ergänzt werden könnten und sich durch die bisherigen Sequels durchziehen, kann ich eine gewisse Faszination nicht verhehlen. Diese dürfte wahrscheinlich ähnlich gelagert sein, wie bei den Fans der Serie: entschlackt von jeglicher Story oder Dramaturgie konnte ein gewisses Interesse für die Spiele und die Apparaturen geweckt werden. Dies macht aus den Saw-Fortsetzungen zwar auch noch keine wirklich unterhaltsamen Filme, aber die Neugierde auf die weiteren Teile bleibt doch erhalten und so wate ich weiter zum nächsten Teil.
Weiter geht’s im Stakkato-Kamikaze-Schnitt mit mehr Story, dafür mit weniger Dramaturgie sowie Tempo und immer noch Null Empathie.
Das ist nach wie vor nicht totaler Mist, aber Spaß machts halt auch keinen.
Den ersten Teil hatte ich anno dazumal im Kino gesehen – „Nach Sieben kommt nicht Acht, sondern Saw“ lautete die Werbung verheißungsvoll. Und auch wenn „Saw“ nie das hohe Niveau von „Sieben“ erreicht, so bekam ich doch einen sehr guten Horror-Thriller geboten, der sich ganz dem Werbe-Slogan entsprechend auch fleißig am Genre bedient und die Referenzen gekonnt zu verknüpfen wusste.
Dementsprechend war ich sehr gespannt auf die weiteren Teile und schlussendlich so maßlos enttäuscht, dass ich nach dem dritten Teil alle weiteren verweigerte.
Seitdem ist viel Zeit vergangen und ich wollte dem Franchise wieder eine Chance geben. Leider macht es einem das erste Sequel immer noch verdammt schwer es zu mögen – und ich habe mich wirklich bemüht. Die Grundidee ist spannend, das Setting hervorragend, Atmosphäre sogar hin und wieder vorhanden und es wird wieder fleißig bei Genre-Kollegen zugelangt. Aber diese platten, dummen Charaktere! Diese furchtbar konstruierte Story!
Dabei könnte ich einem netten kleinen Sieben-Horror-Franchise wirklich viel abgewinnen. Das hätte echt Potential.
Whatever! Diesmal zieh ich das durch!
Wahnsinn, was man aus einer Sitcom machen kann. Unglaublich hohe Qualität gleich schon in der ersten Staffel. Bin angefixt und giere nach mehr!
Rob Schmidt und Joe Lynch haben mit den ersten beiden Teilen halbwegs ansehnliche Filme abgeliefert. Als ab dem dritten Teil allerdings Declan O’Brien das Ruder übernahm ging es steil bergab. Mies inszeniertes story- und ideenloses Gemetzel, welches ob der nicht sonderlich guten Special Effects leider auch als Gore-Orgie nicht viel hergibt.
Welcher Teil nun am Miesesten ist, wird wohl Geschmackssache bleiben. Teil 3 und 5 schenken sich nicht viel in ihrem Unvermögen. Teil 4 konnte zumindest mit seinem Psychiatrie-Setting bei mir etwas punkten - das geht einfach immer.
War Teil 1 noch solide inszeniert und hatte Teil 2 zumindest noch eine unterhaltsame Portion Wahnsinn zu bieten, so werden hier jegliche Stärken der Vorgänger getilgt und die Schwächen kombiniert. Genau so handzahm auf der Bremse wie Teil 1 und dies so billig, schlecht und trashig in Szene gesetzt, wie bei Teil 2.
Wieso nur muss ich mir auch jeden Mist anschauen? Naja, mal schauen was 4 und 5 zu bieten haben.
Was ich dem zweiten Teil auf jeden Fall zu Gute halten muss, er tut das, was ich beim Ersten vermisst: er drückt aufs Gas.
Die Survival-TV-Show-Idee ist ansprechend, die Charaktere sogar ein bisschen interessanter, wenn auch sehr stereotyp, als im Vorgänger, die Gore-Szenen zahlreicher – aber trotzdem will das ganze nicht so richtig zünden.
Dies mag vielleicht daran liegen, dass wir es kaum mehr mit Horror zu tun haben, sondern der Fun-Splatter überwiegt – angereichert mit ein bisschen Porn. Der Vergleich mit dem ersten Teil fällt dementsprechend auch schwer.
Durchaus gespickt mit vielen guten Einfällen fehlt dann einfach auch der rote Faden. Die Ideen poppen andauernd mal auf, aber schaffen es dann oft nicht sich zu einem Gesamtbild zusammen zu fügen.
Schlussendlich bleibt ein anständiger, witziger Splatter, der sich aber auch nicht sonderlich hervortut und wohl einzig als Teil des „Wrong Turn“-Franchises Beachtung finden wird.
Meine letzte Sichtung von „Wrong Turn“ ist schon eine Weile her und meine Wertung lässt den Schluss zu, dass ich nicht unbedingt angetan war von Rob Schmidts Werk.
Egal, ich mag Backwood-Horror, das „Wrong Turn“-Franchise lacht mich an und wahrscheinlich hatte ich einfach bei der letzten Sichtung einen schlechten Tag. Wie ihr ohnehin alle schon wisst, war dem natürlich nicht so und „Wrong Turn“ ist nach wie vor kein guter Horror-Film.
Andererseits ist er auch nicht schlecht, er ist in allem was er tut mittelmäßig, halbherzig, immer etwas auf der Bremse. Die Genre-Konventionen werden einfallslos runtergespult. Da ist nichts was hängen bleibt. Die Tötungen zu wenig gorig, die Protagonisten und Antagonisten sogar für einen Genrebeitrag total uninteressant und der Survivalkampf durch den Wald erstaunlich fad inszeniert.
Die Zutaten hätten soweit schon gestimmt, nur müsste man damit umgehen können. Einfach nur alle bekannten Versatzstücke in einen Topf zu werfen, reicht dann eben doch nicht.
Nichtsdestotrotz werde ich mir auch noch die Fortsetzungen geben, vielleicht kommt ja noch etwas sehenswertes.
Nun auch endlich durch mit der Serie und zumindest bei den ersten 3 und dem Letzten sind wir uns einig :)
Bisher habe ich mich bei der „Masters of Horror“-Serie mit Kurzkommentaren in meiner dafür angelegten Liste begnügt. Dies ändert sich nun zum ersten Mal mit „The Screwfly Solution“. Nicht etwa, weil die Folge so herausstechend gut oder schlecht wäre oder weil ich ein Joe-Dante-Fanboy bin – die Folge ist übrigens sehr gut inszeniert und bietet definitiv den bisherigen Höhepunkt der zweiten Staffel, wenn man das dämliche Ende ignoriert, welches leider aus der Kurzgeschichte von Alice Sheldon übernommen wurde und Joe Dante mag ich ganz gerne – sondern, weil mich der Vorwurf der Frauenfeindlichkeit beschäftigt hat.
Ich denke sowas sollte ernst genommen werden und stimme nicht mit manch schwarzen Schafen überein dies sei Genre-immanent und somit nicht weiter zu beachten. Ich würde übrigens die wenigsten Horrorfilme als menschenverachtend bezeichnen, nur weil Gewalt an Menschen ausgeübt wird.
Dies bringt mich dann auch zu der Frage zurück, ob „The Screwfly Solution“ frauenfeindlich sei. Der Film handelt von Gewalt an Frauen und zeigt dies in teils drastischen Bildern. Ist der Film deshalb schon frauenfeindlich? Natürlich nicht.
Beim Thema müssen wir uns die Frage stellen, wie dieses aufbereitet wurde. Wie wird die Gewalt im Film bewertet? Wie sind die Sympathien verteilt? Wie sind die weiblichen Rollen geschrieben?
Grundsätzlich fand ich es sehr spannend wie sich dem Thema angenommen wurde. Es wird sehr viel angedeutet und wenig ausgeführt. Es geht um alltägliche verbale Gewalt auf der Straße, um häusliche Gewalt, um sexuelle Gewalt – auch gegenüber den eigenen Kindern. Es wird dies stark mit Sexualität und religiösen Moralvorstellungen verknüpft. Macht wird behandelt, das gerontokratische Patriarchat sozusagen gegenüber Frauen und jungen Menschen verteidigt.
Aber zurück zu den Fragen, die natürlich subjektiv unterschiedlich beantwortet werden können. In meinen Augen wird die Gewalt großteils verurteilt und die Sympathien sind sehr klar zu Gunsten der Opfer verteilt. Es gab für mich allerdings auch zwei Szenen, die dem zuwider laufen. Einerseits ermahnt die Mutter ihre Tochter, sie solle sich nicht so freizügig anziehen und betreibt damit klares Victim Blaming und andererseits die hysterische Frau im Flugzeug, die einerseits sehr stereotyp geschrieben ist und deren Tod andererseits nicht zwingend verurteilt wurde.
Abgesehen von diesen Szenen kann ich bezogen auf diese Frage schon einmal keine Frauenfeindlichkeit erkennen – und der Film besteht sogar den Bechdel-Test, aber das nur nebenbei.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Darstellung der Gewalt. Es gibt Horrorfilme deren einziger Sinn und Zweck es ist eine oder mehrere junge, hübsche Frauen möglichst grausam und detailreich zu zerstören. Interessant ist hierbei, dass „The Screwfly Solution“ auf die „Masters of Horror“-Episode „Imprint“ verweist, auf welche diese Art von Gewalt teilweise zutrifft. Beide Folgen basieren übrigens auf Kurzgeschichten von Frauen und wurden von Männern adaptiert.
In dieser Folge wird Gewalt allerdings weder stilisiert, noch folter- und detailreich zelebriert. Im Gegensatz zu vielen anderen Horrorfilmen war der Gore-Level relativ gering und die häufig angedeutete Gewalt kein Selbstzweck, sondern wurde genutzt, um die Geschichte zu erzählen.
Somit würde ich behaupten „The Screwfly Solution“ ist keineswegs frauenfeindlich, auch wenn man sicher auch andere Schlüsse daraus ziehen könnte, insbesondere wenn man einen stärkeren Fokus auf die biologistischen Ansätze des Films setzen würde. Dies überlasse ich aber jemand anderem.
Was hätte das für ein absurdes, trashiges Splatterfest werden können. Vieles passt auch wirklich gut. Selbst der Kino-Cut ist weit weg von Kindergeburtstag, die Ideen für die unterschiedlichen Hexen und deren Make-Up hervorragend, die Fights sind ansehnlich und eine gesunde Portion Wahnsinn spürbar.
Doch dann wird mit katastrophal gezeichneten Protagonisten, miesem CGI-Matsch, nervigem Love Interest, viel zu wenig Screen Time für die Hexen und einer zäh ausgebreiteten Story alles mächtig gegen die Wand gefahren.
Das nächste Mal bitte mehr Wahnsinn! Lasst ihm freien Lauf!
Eigentlich bin ich für diese Indie-Slacker-Filme leicht zu begeistern. Ein etwas abseitiger Humor mit vielen superintellektuellen popkulturellen Referenzen, dazu ein total alternativer Soundtrack und dazu noch der nerdige, non-konformistische Protagonist. Ein einfaches Rezept, das bei mir erstaunlich gut funktioniert.
Bei „Jeff“ haut das allerdings so gar nicht hin. Shyamalan-verehrende Weltverschwörungsanhänger starten bei mir schon einmal ganz weit unten auf der Sympathie-Skala. Getoppt wird dies dann nur noch von den Nebencharakteren, die ordentlich an meinen Nerven zerrten. Mit Ausnahme von Jeffs Mutter Sharon, toll gespielt von Susan Sarandon, deren Side Plot das einzig wirklich sehenswerte des Films ist.
Die (zugegebenermaßen oft aufgesetzte) Coolness anderer Filme dieser Sorte erreicht „Jeff“ leider auch nie, sondern erinnerte mich atmosphärisch eher an Slapstick. Der Soundtrack schafft da auch nichts zu retten.
Da bleibt mir nur die Erkenntnis: ein Slacker macht noch keinen Indie-Film – insbesondere nicht, wenn dessen Leben sich nach einem Film von Shyamalan richtet.
Stephen King lese ich wirklich sehr gerne. Diese leicht bekömmlichen, gruseligen Psychogramme unter Extremsituationen, sprechen mich einfach an.
Dies trifft allerdings leider nicht auf Kings Drehbücher zu. Hier scheint er regelmäßig zu vergessen für welches Medium er eigentlich schreibt. Ganz egal ob nun bei originären Filmen oder Adaptionen seiner Bücher. Das ist vielfach zu ausladend, zu schleppend, zu verfranst und visuell uninteressant.
So ergeht es dann auch „The Shining“ bei welchem Haus- und Hof-Regisseur Mick Garris wieder einmal fröhlich die Fäden zieht. Nachdem Stephen King, wie allseits bekannt, mit Kubricks Verfilmung so gar nicht zufrieden war, nimmt er sich knapp 5 Stunden, um auch wirklich den Roman fast 1:1 in einen Film packen zu können. Es gibt dabei wirklich wenig Auslassungen und kaum größere Änderungen. Diese führten bei mir allerdings doch zu erheblichem Kopfschütteln. Die Entschärfung des Buches und komplette Verkitschung des Endes sind zwar durchaus ärgerlich, aber keine große Überraschung. Schockierender waren die fehlenden Dimensionen bei den Charakteren. Für was nehmen sich King/Garris 5 Stunden Zeit, wenn sie dann doch den wichtigen familiären Background fallen lassen? Leider äußerst unbefriedigend.
Ansonsten kriegt man was man von einer King-TV-Adaption erwartet (allerdings mit einem erstaunlich guten Cast).
Interessant scheint mir diese Verfilmung allein für Fans von Stephen King zu sein. Wer Interesse an der Story hat, ist mit dem Buch besser bedient und wer dieses eindrucksvoll visuelle in Szene gesetzt sehen will, wird zu Kubrick greifen.
Ich werde mich auf jeden Fall wieder Kings Büchern zuwenden.
Ohne Vorwarnung werde ich hineingeworfen in den Folterkeller. Ich muss erst einmal schlucken und es stellt sich ein flaues Gefühl im Magen ein. Das ist jetzt also „August Underground“, den ich so lange vor mir her geschoben habe. Das Bild ist schlecht, die Kameraführung wacklig. Die gezeigte Gewalt weniger brutal, sondern viel mehr erniedrigend und entwürdigend. Harter Schnitt.
Weg aus dem Keller. Es folgt eine Autofahrt. Ein Mord. Eine Prügelei bei einem Konzert. Uninteressant. Unbeeindruckend. Zurück im Keller wiederholt sich die Routine. Das hysterische Gelächter geht mir auf die Nerven.
Weg aus dem Keller. Ein Schlachthaus. Ein Friedhof. Mein Interesse schwindet. Ein weiterer Mord. Ich bin langsam genervt… Tattoo… Keller… Prostituierte… ein letzter Blick… end_lich.
Pseudo-Snuff also. „Guinea Pig“, „Faces of Death“ oder eben „August Underground“.
Ein Nischenprogramm. Filme am Rand für eine kleine Fanbase. Hassobjekte für die Anderen.
Wer sich mit Horror- oder Undergroundfilmen beschäftigt wird wohl zwangsläufig irgendwann über diese stolpern. Bei den Unmengen an schlechter Bewertungen und vor allem auch üblen Beschreibungen dann aber vielleicht doch lieber die Finger davon lassen.
Konnte ich aber natürlich nicht. Dafür klaffte die Lücke zu groß in meiner Genre-Sammlung. Einer _der_ Filme des Pseudo-Snuff inspiriert von der Homevideo-Szene aus „Henry: Portrait of a Serial Killer“.
Und grundsätzlich ist an Pseudo-Snuff nichts verkehrt. Die Grenzen des Genres werden ausgelotet und glorifizierte Serienkiller und überstilisierte Tötungsszenen wieder auf den Boden der Realität geholt. Soweit die Theorie. Soweit Fred Vogels behauptetes Vorhaben.
Zu Beginn scheint dies auch aufzugehen. Die Folter tut weh, die Serienkiller ekelhaft und die Inszenierung amateurhaft. Ohne Dramaturgie und Charakterzeichnung gleitet dies jedoch schnell in Belanglosigkeit ab. Vielleicht ein subgenre-immanentes Problem.
Härte und Authentizität reichen dann eben doch nicht für einen guten Schocker aus – geschweige denn für eine Reflexion des Genres.
Masumura Yasuzōs sado-masochistischer „Pinku eiga“-Horror hat mich gerade eiskalt erwischt.
Entwickelt sich die kaum vorhandene Story zu Beginn nur sehr langsam, so erzeugt sie doch einen gewissen Sog, welcher durch die zähflüssigen Dialoge durchaus unterstützt wird. Dieser Sog wird allerdings zunehmend zu einem surrealen Strudel in den „unmenschlichen Abgrund“.
Hier ist also das Remake der Slasher-Geburtsstunde. Wie geht man an ein Werk mit solch filmhistorischer Bedeutung heran? Glen Morgan tut es ziemlich unverkrampft und das ist erst einmal positiv zu werten. Weder bleibt Morgan 1:1 bei der Vorlage, noch zelebriert er den Slasher-Film mit ganz viel Meta und Verweisen.
Morgan legt seinen Fokus auf einen Aspekt, der im Original eher im Dunkeln lag: der Psycho-Killer. Kriegen wir im Original sehr wenige Informationen, vieles wird angedeutet, bleibt aber trotzdem vage, so halten die Scheinwerfer des Remakes voll drauf. Hier verneigt man sich, vielleicht doch ein bisschen Meta, vor den großen Ikonen des Genres.
Besonders interessant hierbei allerdings, dass auf POV-Shots fast komplett verzichtet wird.
Das ist eine hervorragende Idee mit dem Original umzugehen und erreicht bei der familiären Weihnachtsfeier auf dem Dachboden einen abgedreht, überspitzt, skurrilen Höhepunkt, welcher an Rob Zombies Erstwerke erinnert.
Davon abgesehen ist leider nicht viel zu holen. Die Exposition langweilt, der vorauszuahnende, obligatorische Twist ist natürlich auch vorhanden und so dümpelt die Story bis zum Final Girl dahin. Das Drehbuch bietet dabei leider keinen einzigen interessanten Charakter, sondern nur hübsches Schlachtvieh. Leider ist das Absterben desselben dermaßen unkreativ, dass man nicht einmal diesem sich entgegen sehnt. Dazu kommt dann noch ein furchtbar einfallsloser Score, der die Atmosphäre endgültig zerstört.
So hat das Remake von „Black Christmas“ eine hervorragende Grundidee mit einigen tollen, verrücken Einfällen zu bieten, ist darüber hinaus aber leider total spannungsarm und geistlos inszeniert, sodass man sich doch das ein oder andere Mal zumindest dem Ende entgegen sehnt.
Nachdem die 17. Staffel nun doch schon seit längerer Zeit fertig ausgestrahlt wurde, würde mich interessieren, wann es möglich sein wird diese zu bewerten.
so long
Konnte die erste Staffel mit ihrem tollen Steampunk-Setting in Republic City noch gut an "Aang" anknüpfen und hat nur das Finale mächtig in den Sand gesetzt, so ist die zweite Staffel über weite Strecken eine Zumutung.
Neuen Charakteren wird kaum Raum gegeben, damit sich diese entfalten können und was in der vorhergehenden Staffel aufgebaut wurde, wird oft nicht beachtet. Handlungslogiken spielen keine große Rolle und darüber hinaus bedient man sich höchstens ein paar einfachen Psychologisierungen. Dabei wäre hier wirklich sehr viel Potential. Aangs und Kataras (wobei letztere vom Drehbuch komplett ignoriert wird) Kinder und Enkelkinder sind interessant und man würde gerne mehr über sie erfahren, insbesondere zu Beginn der Staffel sind sie der einzige Grund dabei zu bleiben. Aber auch Korras Familie insbesondere um ihren Onkel und dessen Kinder wecken Interesse, welches aber dann notgedrungen im Sand verläuft, weil sich die Drehbücher nicht sonderlich für diese interessieren.
Auch das Steampunk-Setting rückt in den Hintergrund. Die technische Weiterentwicklung der Welt spielt keine große Rolle mehr, da der Fokus mehr auf der Geisterwelt liegt. Dies ist vollkommen legitim und birgt auch viele neue Möglichkeiten, die zwar bei den Geisterwesen, aber leider bei den Welten nicht so genutzt wurde, wie ich es mir wünschen würde. Nichtsdestotrotz ist es schade, dass auf das Setting der letzten Staffel nicht mehr so stark Bezug genommen wurde.
Die Story ist leider auch etwas platt und auch wenn sie das Avatar-Universum weiter entwickelt, so werde ich das Gefühl nicht los, dass dies hauptsächlich von Einfaltslosigkeit getrieben ist. Die Drehbuchautoren machen es sich oft sehr einfach, wenn es darum geht grundsätzliche Dinge zu erklären, wie z.B. Einzelheiten über den Kampf zwischen Licht und Schatten. Die Serie bietet auch wenig detaillierte Antworten und Ratlosigkeit prägt weite Strecken.
Das hat alles dennoch einen gewissen Charme. Ich mag das Avatar-Universum und die Charaktere sind nach wie vor verrückt und liebenswert. Umso enttäuschender wie wenig daraus gemacht wurde.
Sehr schönes Thema und eine wirklich gute Liste.
Ein paar Ergänzungen: http://www.moviepilot.de/liste/pessimismus-ist-gefragt-lokisson
Full Metal Village ist ein Dokumentarfilm über Wacken. Frohlockende Metalheads muss ich wohl zu einem zumindest kleinen Teil enttäuschen, denn die Regisseurin hat ihren Fokus eindeutig auf dem kleinen 1.800 Seelendörfchen in Schleswig-Holstein und nicht dem Mekka der weltweiten Heavy-Metal-Gemeinde.
Der Streifen trägt den Untertitel „Heimatfilm“ und so werden Geschichten aus einem spießigen Dorf vermittelt, welches eng mit einem Metal-Festival verbunden ist – was einer Milieustudie gleich kommt.
Bauer Trede, der als einer der ersten eine Bio-Dieselanlage baute und dabei erläutert, dass man dem Geld entgegen gehen müsse, um Erfolg zu haben. Er ist der Macher hinter dem Metal-Festival, fährt mit seinem Quad über die Felder und sieht sich am Morgen die Aktienkurse an – und gibt schlussendlich im Geheimen über seine wahren sexistischen Ansichten über Frauen Auskunft.
Der arbeitslose Bauarbeiter, der früher das Festival mit organisierte, aber dann wegen der Buchung der Böhsen Onkelz ausstieg. Dies allerdings nicht aus politischen Gründen, sondern aus dem resultierenden finanziellen Risiko. Nunmehr erzählt er wehmütig von den alten Zeiten und von Polen und Weißrussen, die ihnen die Jobs wegnehmen.
Zwei Teenagerinnen, die sich in einem Schuppen ein kleines Fitnessstudio eingerichtet haben und die Wände mit Diättipps tapezieren und sich als Models versuchen. Eine davon, Ann-Kathrin, ist fasziniert vom Zweiten Weltkrieg und wünscht sich als Beobachterin dabei sein zu können.
Als zum Ende des Films 40.000 Schwermetaller das Dorf stürmen, sehen wir den Großteil wieder, bis auf Ann-Kathrins Oma Irmchen, die pünktlich zum Festival verreist, da sie als strenggläubige Christin, das Festival für eine einzige schwarze Messe hält, bei der Tiere geschlachtet und Blut getrunken wird.
Beim Einzug der Metalheads sitzen die Einwohner auf den Stühlen vor ihren Häusern, schauen zum Fenster raus oder hissen sogar Flaggen des Festivals. Die Bewohner scheinen die Wiederkehr, der Menschen, die diesen kleinen Ort so nachhaltig prägen, zu feiern.
Der Höhepunkt des Films ist der Auftritt der Feuerwehrmusik von Wacken, in dessen Reihen wir auch unsere zwei Teenagerinnen wieder finden. Vor der Bühne finden wir ein paar Einheimische, die leise ihre Lieder mitsummen und um sie herum Metaller am Headbangen.
Die Regisseurin drehte einen Film über das Klischee der wild einfallenden Horden in der ländlichen Idylle und fand schlussendlich die Risse und das Absurde im Spießig-Normalen.
Eko macht unheimlich viel Spaß, was nicht unbedingt, wie man meinen könnte, am Tits&Gore-Prinzip liegt, welches ohnehin nicht so stark bedient wird. Ekos wirkliche Stärke liegt in seiner Unverkrampftheit, in der Leichtigkeit seiner Inszenierung. Vielleicht liegt es daran, dass die Regisseurin der Ansicht war einen Liebesfilm zu drehen und der Mystery-Okkult-Horror nur so nebenbei einfloss.
Nicht falsch verstehen, Eko ist kein wirklich guter Film, es passt sogar oft so ziemlich gar nichts, aber das ist irgendwie nicht störend, denn er schert sich eben selbst nicht darum – und genau das ist ansteckend. Man freut sich des Lebens und über einen der skurrilsten Liebesfilme mit Blut, Hexen, Teufelspakten und lustigen CGI-Gottheiten.
"Seid ihr verrückt?"
"Vielleicht ein bisschen manisch-depressiv an Wochenden, aber gesund genug um zu wissen, dass zwei Helden wie wir mit Fowls Dotterköpfen jederzeit fertig werden!"
Einfach großartig!