LokisSon - Kommentare

Alle Kommentare von LokisSon

  • 5

    [...] Dabei fängt der Film gar nicht schlecht an. Auf eine großartige Einführung wird verzichtet und man darf sich mit der Protagonistin im fremden Japan zurechtfinden. Legenden rund um Aokigahara werden angestreift und eine mysteriöse Grundstimmung geschaffen. Leider verpufft dies alles spätestens als Sara sich in den sagenumwobenen Wald begibt. Regisseur Jason Zada zeigt sich unfähig eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen und versucht dies in Folge mit billigen Jump Scares auszugleichen, was natürlich erst recht in die Hose geht.
    [...]
    The Forest ist bestenfalls Horror-Stangenware, der seine vielversprechende Grundlage leider komplett verschenkt. Da wäre mehr drin gewesen.

    • 7 .5

      I Am a Hero ist ein hochbudgetierter japanischer Zombie-Kracher basierend auf dem gleichnamigen Manga von Kengo Hanazawa, welchen ich leider nicht kenne.
      [...]
      So bleibt am Ende ein erfrischender Zombiefilm, der sich souverän bei seinen Vorbildern bedient und es dennoch schafft seine skurril-liebenswürdige Eigenständigkeit zu bewahren.

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      • 8

        [...] Weiter ging es für mich mit dieser polnischen Nacherzählung von Hans Christian Andersen „Die kleine Meerjungfrau“ als Erotik-Musical-Horror-Groteske. Man mag es allein an diesem Satz schon erahnen, dass der Film sich nicht an ein Mainstream-Publikum wendet. Die Geschichte ist total abgefahren, es ist oft nicht einfach ihr zu folgen, die Charaktere sind schräg und es ist ein polnisches Musical! Also es wird gesungen. Sehr viel. Auf polnisch.

        Falls ich euch damit jetzt nicht abschrecken konnte, wäre es gut möglich, dass der Film genau das Richtige für euch ist. Ich für meinen Teil bin ein bisschen verliebt. In die Regisseurin Agnieszka Smoczyńska, ihr Filmteam und den gesamten Cast.

        Ich bin verliebt in die ohrenumschmeichelnden Songs, in das detailverliebte Dekor, in die authentischen Creature Designs inkl. Schlitz an der Flosse für Geschlechtsverkehr, in grelle, kontrastreiche Kameraarbeit und in die bezaubernden Meerjungfrauen.

        Da stört es mich dann auch wenig, dass die Story sich immer mal wieder auflöst und einige Charaktere so plötzlich verschwinden, wie sie aufgetaucht sind. The Lure ist schräg, bizarr, eigenwillig und einfach eine bezaubernde Kinoerfahrung.

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        • 6 .5

          Von den Machern von V/H/S, wie es so schön heißt, bekommen wir nun eine neue Horror-Anthologie präsentiert mit dem großen Vorteil: kein Found Footage, keine Wackelkamera!

          Ansonsten gilt natürlich der Anthologie-Standard-Satz: die Qualität schwankt je nach Episode beträchtlich. Southbound kommt allerdings wie aus einem Guss daher. Dies liegt einerseits daran, dass die Episoden fließend ineinander übergehen und andererseits sind sie sich auch stilistisch sehr ähnlich – und das staubtrockene Flair der Mojave-Wüste, der alle Episoden durchzieht, hat durchaus ihren Reiz. Der Film könnte genauso gut von einem einzigen Regisseur stammen und nicht von drei verschiedenen RegisseurInnen und einem ganzen Regie-Kollektiv. Der Reiz eines Episodenfilms unterschiedliche Stile in einem Film zu haben, geht dadurch natürlich leider verloren.

          Inhaltlich geht es im Gegensatz dazu sehr divers zu und her. Hier bekommen wir das volle Programm von Home Invasion über Body Horror bis hin zu Backwood-Okkult-Horror.

          Unterm Strich ergibt das vier vergnügliche Horror-Kurzgeschichten, die definitiv zu unterhalten wissen. Das nächste Mal noch ein bisschen mehr Mut zum eigenen Stil und das Ergebnis bleibt auch noch etwas länger haften.

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          • 4

            „The Mystery of the Marie Celeste“ (1935) ist einer der ersten Filme der berühmten britischen Hammer Films Studios und der einzige von diesem Studio produzierte Film mit Bela Lugosi.

            Dies sind wahrscheinlich aber auch schon die einzigen Punkte, die für eine Sichtung dieses Frühwerks sprechen. Wobei fairerweise erwähnt werden muss, dass rund 20 Minuten der ursprünglichen Fassung wohl für immer verloren sind und somit nur noch die verbleibenden gut 60 Minuten bewertet werden können.

            Gerade die erste Hälfte der verbliebenen 60 Minuten zieht sich dennoch wie Kaugummi. Die uninteressanten Charaktere inklusive einschläferndem Beziehungsdreieck machen es einem unheimlich schwer am Ball zu bleiben. Auch wenn der Film zum Ende hin sich mehr fokussiert und Bela Lugosi unzweifelhaft ein paar starke Momente hat, so bleibt "The Mystery of the Marie Celeste“ doch eine sehr zähe Angelegenheit.

            Für Fans von Hammer Films, Bela Lugosi oder Geisterschiffen ist dies sicher ein interessanter Beitrag um ihre Sammlung zu vervollständigen, alle anderen werden das Schiff wohl besser an sich vorbei segeln lassen.

            • 3 .5

              [...] Aber nicht nur das Drehbuch rennt ziellos um den Kirschbaum, sondern auch die Regie weiß nicht so recht wo sie hin will. Da rennen Hexen mit Kartoffelsäcken über dem Kopf rum und keiner weiß warum, die Beleuchtung macht ohnehin was sie will und ohne einen ersichtlichen Grund sehen wir die Hälfte der Spielfilmzeit Kirschen und Hundertfüßer in Nahaufnahmen.

              Die Schlusspointe entlockt dann nur noch ein verwundertes Kopfschütteln.

              Alle großen Hexenfans werden wohl ohnehin einen Blick wagen, wobei derzeit mit The Witch ein wesentlich besserer Hexenfilm die Leinwände bereichern würde, der sich definitiv lohnt. Der Rest tut nicht verkehrt daran diesen einfach auszulassen.

              • 7 .5

                [...] Dies ist jedoch nur eine von vielen Interpretationsebenen, die sich auftun und ich habe noch mit keinem Wort Wildkatzen, Nekrophilie und Kannibalismus erwähnt. Klingt interessant? Ist es durchaus. Unterm Strich bleibt für mich ein optisch berauschendes Filmerlebnis, das zum Mitdenken anregt und zumindest bei mir noch ordentlich nachgewirkt hat. Sicher kein Film für die breite Masse, aber wer sich darauf einlassen kann, wird belohnt.

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                • 4

                  [...] Fulminanter Start. Ich bin hin und weg. Und dann auch noch Bella Heathcote am Start, die mir schon in The Neon Demon äußerst gut gefallen hat. Doch dann hat mich der Film auf dem Weg zum großen Finale irgendwo verloren und von Zombies fressen lassen – sehr unhöflich. Das gesamte Geplänkel wer jetzt wen heiratet und wer wen hintergeht, hat mich nicht sonderlich interessiert. Was auch an der mangelnden Figurenzeichnung der Nebencharaktere liegt. Aber vor allem an der Action-/Splatter-Armut und geringen Gag-Dichte.

                  Schlussendlich bin ich wohl einfach mit den falschen Erwartungen an den Film herangegangen. Wer eine rasante Zombie-Komödie erwartet, kann hier wohl nur enttäuscht werden. Wie kommt der Film bei Menschen an, die eines der beiden Bücher oder gar beide gelesen haben? Erschließt sich einem dann die Faszination des Filmes oder ist man erst recht verärgert? Vielleicht kann mich ja wer aufklären.
                  So tue ich mir auf jeden Fall schwer den Film auch nur irgendwem zu empfehlen.

                  • 6

                    [...] Leider verschießt Wan sein Pulver recht früh und versumpft dann etwas im Mittelteil. Hier wird einfach zu viel Geschwindigkeit rausgenommen. Dies erinnert zeitweise an Poltergeist, funktioniert aber nicht annähernd so gut. Dieser dürfte wohl auch eine Inspirationsquelle gewesen sein, die nächste ist dann unübersehbar Der Exorzist. Und auch wenn Lauren Esposito es nicht ganz mit Linda Blair aufnehmen kann, so fand ich ihr Schauspiel doch sehr angenehm gruselig. Leider bleibt der Charakter der Janet Hodgson sehr flach, wie die anderen Charaktere auch, was bei einer doch sehr langen Laufzeit von 138 Minuten verwundert. Hier hätte ich mir gewünscht, dass etwas mehr Zeit für die Charakterentwicklung verwendet wird.

                    Zum Finale hin findet Wan allerdings wieder seinen Rhythmus und die Spannungskurve steigt steil an.

                    Unterm Strich kann Conjuring 2 nicht mehr ganz die Qualität seines Vorgängers halten, aber es bleibt ein durch und durch unterhaltsamer Horrorfilm, der als Horror-Fast-Food auf jeden Fall mal genossen werden kann.

                    • 4 .5

                      [...] Die Story leidet hauptsächlich an den unausgegorenen Charakteren. Eine Gruppentherapie, die offenbar nur dazu dient lateinische Wörter zu übersetzen bringt mir eine Figur eben nicht sonderlich nahe. Schlimmer noch als die Charaktere an sich sind deren Beziehungen zueinander. Das Ehepaar könnten auch Wildfremde sein, es würde keinen Unterschied machen.

                      Dazu kommt leider eine äußerst schwache Inszenierung, die lieblos runtergedreht wirkt. Subtil ist hier schon einmal gar nichts. Alles wird mit dem Vorschlaghammer untermalt von möglichst penetranter Musik präsentiert. Die Bilder dürfen auch oft nicht für sich sprechen, sondern werden zu Tode erklärt.
                      Wenn dann zumindest die Träume etwas hergeben würde, aber Cody träumt offenbar ausschließlich von Schmetterlingen, toten Kindern und einem einzigen Monster. Mehr geht in dem Kopf des kleinen Jungen nicht vor. Auf Grund des geringen Budgets sieht das CGI dann leider auch oft sehr billig aus.
                      Und vielleicht am Schlimmsten: für einen soliden Horrorstreifen fehlen dem Film schlichtweg die wirklich gruseligen Momente.

                      Allein die letzte Viertelstunde rettet den Film vor dem vollständigen Versumpfen. Hier kriegen wir visuell endlich etwas geboten und auch die Spannungsschraube wird endlich angezogen. Das macht dann auch wirklich noch Spaß, hätte aber als Kurzfilm wesentlich besser funktioniert.

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                      • 3
                        über Martyrs

                        Egal ob man Martyrs jetzt gut oder schlecht findet, es ist in meinen Augen ein interessanter Genrebeitrag. Aber das Remake...

                        Ich bin einer der ersten wenn es darum geht Remakes zu verteidigen.
                        Das Remake von Martyrs bestätigt leider alle Kritik, die immer gegen solche Filme vorgebracht wird.
                        Eine einfallslose, glattpolierte Kopie, die die Härte und Kompromisslosigkeit des Originals gänzlich entschärft. Seelenloser Schund, den sich wirklich niemand antun sollte.

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                        • 6

                          [...] Doch was bleibt jetzt unterm Strich? Schwer zu sagen. Full Sequence schlägt auf jeden Fall in eine ganz andere Kerbe als sein „Vorbild“ und ist auch wesentlich schwerer zu ertragen. Er ist brachialer, rauer, dreckiger. Martin ist dementsprechend auch das komplette Gegenstück zu dem bürgerlichen, eloquenten, machtvollen Dr. Heiter. Martin ist kein Chirurg mit feiner Klinge, sondern ein kindlicher, missbrauchter Schlachter hervorragend verkörpert von Laurence R. Harvey. Der Film steht und fällt auch mit diesem Charakter und der Performance von Harvey. [...]

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                          • 5

                            [...] Von der Stimmung her bewegt sich der gesamte Film eher auf einer Grusel-Spaß-Ebene. Ernsthafter Horror ist hier nicht zu erwarten und es geht mehr um eine makabere, morbide Auseinandersetzung mit den Feiertagen und teilweise auch mit dem Horrorgenre an sich. Splatter-Freunde muss ich warnen, auch wenn der Film nicht vor expliziten Szenen zurückschreckt, so sind diese doch eher rar gesät.
                            Wer es etwas härter will, ist mit Southbound wahrscheinlich besser beraten.

                            Unterm Strich sicher kein Meisterwerk, sondern eher ein schneller Horror-Happen für Zwischendurch, aber auch der darf hin und wieder mal sein. Für einmal sehen tolle Unterhaltung, aber das war’s dann eben auch.

                            • 6

                              [...] Das vorwiegende Setting in eine Nervenheilanstalt zu verlegen, funktioniert bei mir eigentlich immer und halte ich grundsätzlich für einen klugen Schachzug. Bei Scare Campaign wird allerdings etwas wenig daraus gemacht, was ich schade finde. Gerade was den Gruselfaktor angeht, hat man hier viel liegen lassen.

                              Bei der Story jagt dann ein Twist den anderen, die ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten werde. Was aber nicht so ein großer Verlust wäre, da sie allesamt ohnehin sehr vorhersehbar sind. Ich fand das hier aber gar nicht mal so schlimm, weil der Film dadurch zumindest glaubwürdig bleibt. Die Cairnes saugen sich keine hanebüchenen, überkonstruierten Storywendungen aus den Fingern, was ich persönlich dann doch bevorzuge.

                              Wirklich schwach ist hingegen die Charakterzeichnung und -entwicklung. Der Großteil der Charaktere sind nicht mehr als Stichwortgeber und Schlachtvieh. Selbst die Protagonistin ist nicht interessant genug, sodass mir eine Identifikationsfigur zum mitfiebern fehlt. Was natürlich die Spannung schon arg nach unten zieht. Der Cast hingegen ist wirklich sehr gut gewählt und gut aufgelegt. Besonders Olivia DeJonges (The Visit) Performance als Abby fand ich köstlich.

                              Alles in allem ist Scare Campaign ein kurzweiliger Horrorspaß mit toller Grundidee, schönem Setting, gutem Cast und einer coolen Referenz an Peeping Tom. Spielt sicher nicht ganz oben mit, aber viel falsch machen kann man hier auch nicht.

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                              • 8

                                [...] Abschließend bleibt festzustellen, dass Don’t Breathe dem Hype in meinen Augen gerecht wird. Wie man schon im Remake von Evil Dead erkennen konnte, so versteht es Alvarez geschickt mit den Elementen des Genres und den Ängsten des Publikums zu spielen. Besonders spannend fand ich auch, dass versucht wurde die Charaktere wenig Schwarzweiß zu malen. Es ist immer möglich die Aktionen von allen Beteiligten bis zu einem gewissen Grad nachzuvollziehen. Dies verleiht dem Gesehenen noch einmal einen realistischeren Touch.

                                So bleibt ein Film der Gelegenheitsgucker wie auch Horrorfans begeistern können wird. Von mir also auf jeden Fall eine Empfehlung und von Fede Alvarez darf man sich definitiv noch Großes erwarten.

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                                • 2

                                  [...] Melancholie der Engel ist weniger ein Horrorfilm als ein Experimentalfilm mit Gore- und Splatter-Anteil und selbst diese spielen den Großteil der Spielzeit keine Rolle. Abgesehen davon, dass ich den Film grundsätzlich niemandem empfehlen würde, werden also selbst Gorehounds eher wenig Freude damit haben.

                                  Man muss schon ein spezielles Interesse an Undergroundfilmen mitbringen, um mit Doras Werk etwas anfangen zu können. Oder man gehört einfach zu der kleinen Gruppe, die dieser Film mit seiner kruden Mischung anspricht.

                                  Ich fand die Sichtung durchaus eine interessante Erfahrung. Auch wenn ich mich über weite Strecken gelangweilt und geärgert habe, so gab es doch viele Einstellungen, die mich beeindruckt haben. Ähnlich wie auch bei Lucifer Valentine merkt man, dass hier nicht nur viel Passion, sondern auch durchaus Talent dahinter steckt – wenn es auch in beiden Fällen in Litern von Körperflüssigkeiten ertränkt wird.

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                                  • 5 .5
                                    über 31

                                    [...] Das reicht für einen ganz unterhaltsam, aber eben nicht für einen guten Film. Denn daneben ist die Kameraführung über weite Strecken wirr und der Schnitt das reinste Massaker. Die Darsteller agieren abgesehen von Richard Brake im Stand-By-Modus und die Charaktere sind durchwegs unsympathisch. Das führt dazu, dass null Empathie aufgebaut und ich mit niemandem wirklich mitfiebern konnte. Und wenn Zombie zwischendurch geniale Einstellungen wie das letzte Abendmahl erschafft, dann wirken diese wie absolute Fremdkörper im Film. Hier wirkt alles einfach irgendwie unfertig.

                                    Über weite Strecken hatte ich das Gefühl die Familie Firefly macht bei The Running Man mit. Und das ist schlussendlich auch das größte Problem von 31. Er wirkt wie ein liebloses Best-Of. Alles ohne Ecken und Kanten, ohne Risiko, ohne den Willen zur Eigenständigkeit zusammengeschustert. Rob Zombie hat einen soliden Standard-70er-Terrorfilm abgeliefert. Und das ist das Enttäuschende. Von Rob Zombie hätte ich mehr erwartet als 08/15-Fanservice.

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                                    • 5 .5

                                      Attack of the Lederhosenzombies reiht sich ein in die lange Schlange an Zombie-Komödien. Dass Zombies viel humoristisches Potential innewohnt, hat schon die Dead-Reihe von Zombie-Godfather Romero erfolgreich erprobt und spätestens seit Return of the Living Dead und Braindead darf die These als bewiesen angesehen werden. Hatten wir es zuletzt mit Strip-Clubs, Nazi-Zombies, Vergnügungsparks, Senioren und Pfadfindern zu tun, folgt nun Après-Ski auf der Almhütte.

                                      Es sind dann eben auch jene ganz großen Werke des Genres auf die sich Regisseur Hartl regelmäßig bezieht. Die Referenzen zu Romero, Jackson und Wright sind unübersehbar.

                                      Dies ist erst einmal nichts besonderes und insbesondere Wright hat mit Shaun of the Dead vorgemacht wie es geht. Was die Lederhosenzombies etwas aus dem Einheitsbrei hervorhebt, ist das Setting und der regionale Flair. Dies sind die großen Stärken mit denen Hartl aufwarten kann. Vor allem Margarete Tiesel (Paradies: Liebe) als resolute Almwirtin Rita trägt viele Szenen ganz allein – besonders wenn sie das GSG9-Lager im Keller plündert.[...]

                                      • 5

                                        [...] Regisseur Kôji Shiraishi tat gut daran eine eher humoristische Herangehensweise zu wählen. Auch wenn die durchaus angespannte Atmosphäre über weite Strecken erhalten bleibt und der Film selten in Albernheiten abdriftet, so ist er doch eine Gratwanderung zwischen Hommage und Parodie, die sich selbst nie zu ernst nimmt. Den Humor bezieht der Film dementsprechend auch hauptsächlich aus seinen vielfach komplett überspitzten Szenen.
                                        [...]
                                        Soweit so gut. Die Probleme liegen in erster Linie im Drehbuch begraben. In Sadako vs. Kayako werden über den Großteil der Zeit zwei voneinander unabhängige Geschichten erzählt. Zum einen über das verfluchte Video, wo eindeutig der Fokus liegt, und zum anderen über das verfluchte Haus. Es dauert sehr lange bis die zwei Fäden miteinander verknüpft werden und die Zeit bis dahin ist leider nicht die unterhaltsamste.
                                        [...]
                                        Wer nicht zu viel erwartet und die beiden Filmreihen mag, kann ruhig mal einen Blick riskieren, ansonsten tut man gut daran den einfach auszulassen.

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                                        • 6

                                          [...] Yoga Hosers ist, mehr noch als Tusk, reiner Irrsinn. Eine Nummernrevue des Nonsense. Das ist oft nicht sonderlich originell, vieles wiederholt sich und ist mir oft grundsätzlich zu albern. Nichtsdestotrotz hat er mich gut unterhalten, da alle Beteiligten mit so viel Spaß bei der Sache waren, dass man sich dem nur schwer entziehen kann. Der Trailer gibt die Stoßrichtung vor. Wem der zusagt, kann ohne bedenken zugreifen.

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                                          • 7

                                            Michael O’Shea kreiert mit seinem Debütfilm einen der außergewöhnlichsten Vampirfilme, die ich bisher sehen durfte. Man stelle sich vor Ken Loach hätte eine Mischung aus Romeros Martin und Alfredsons So finster die Nacht verfilmt.

                                            Im Grunde handelt es sich um eine Coming-of-Age-Liebesgeschichte zwischen zwei Außenseitern in den heruntergekommenen Straßen von Queens. Wundervoll gespielt von den Nachwuchsschauspielern Chloe Levine und Eric Ruffin. Dazu gibt es dann eben auch noch Vampirismus.

                                            The Transfiguration ist sehr langsam erzählt und verwendet viel Zeit darauf die Beziehung seiner Protagonisten zu entwickeln. Für mich persönlich hat sich das auch voll bezahlt gemacht, da ich mit den beiden wahrlich mitgefiebert, -gelitten und -gelebt habe. Wer einen Horrorfilm erwartet, kann allerdings nur bitter enttäuscht werden. Hier die Erwartungen entsprechend anpassen.

                                            Wer allerdings immer schon einmal ein langsam erzähltes Coming-of-Age-Vampir-Liebes-Sozialdrama sehen wollte, es gibt für alles eine Zielgruppe, ist hier genau richtig.

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                                            • 7 .5

                                              [...] Und Park Chan-wook hat mich wieder einmal nicht enttäuscht. Sein historischer Erotik-Thriller ist wie üblich wunderschön fotographiert und bietet eine fesselnde Geschichte über Macht, Sex und Intrigen – Abrechnung mit dem Patriarchat inklusive. Das Storytelling ist dabei klassisch und innovativ zugleich.

                                              Eine Empfehlung für alle Fans und all jene, die es noch werden wollen.

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                                              • 8 .5

                                                [...] Colm McCarthys Debut schafft die Gratwanderung zwischen Horror, Drama und Humor fast perfekt. Im letzten Drittel überwiegt für mich der Humor-Anteil etwas zu sehr, aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Ich wage zu behaupten, dass The Girl with All the Gifts der beste Genrebeitrag seit 28 Days Later darstellt, denn er beherrscht die Genre-Klaviatur nicht nur perfekt, er schafft es auch ihr neue Facetten abzugewinnen. Eines meiner absoluten Highlights der letzten Jahre, den ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

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                                                • 3 .5

                                                  [...] Atmosphärisch hingegen ist Bousman wieder super unterwegs. Abattoir beginnt als Neo-Noir, kriegt dann einen Louisiana-Touch à la Angel Heart, Skeleton Key oder auch American Horror Story: Coven und lehnt sich zum Schluss an Haunted-House-Klassiker der 50er-Jahre an.

                                                  Auch die Grundidee Tatorte zu einem Spukhaus zusammenzufügen entbehrt nicht einer gewissen Faszination, doch nützt dies alles wenig ohne überzeugende Charaktere oder Dramaturgie. Die Geschichte zieht sich wie Kaugummi und der gesamte zweite Akt hätte auch in 5 Minuten abgehandelt werden können. So schafft es der Film leider kaum Spannung aufzubauen oder gar diese aufrecht zu erhalten.

                                                  Noch könnte man sich an den schönen Einstellungen sattsehen, wenn da nicht die Charaktere wären. Nicht nur, dass die Charaktere Abziehbilder ohne Tiefe sind, nein sie werden von Jessica Lowndes und Joe Anderson auch noch im Tiefschlaf-Modus mit möglichst wenig Leben erfüllt und sind zudem bemüht eine komplett verblödete Entscheidung nach der anderen zu treffen. Da kann dann die großartige Lin Shaye in einer Nebenrolle auch nichts mehr retten. [...]

                                                  • 7

                                                    [...] Abschließend kann ich sagen, dass ich den Film auf jeden Fall genossen habe. Wenn er auch nichts Neues zu erzählen hat, so bringt er doch frischen Wind ins Zombie-Genre. Die sehr comichafte Inszenierung ist eine Geschmacksfrage. Mir persönlich war es an einigen Stellen zu viel und ich hätte eine ernsthaftere, zurückhaltende Inszenierung bevorzugt. Wen sowas nicht stört oder dies sogar mag wird hier bestens bedient werden. Davon abgesehen kann ich den Film allen Horror- und besonders Zombie-Fans nur wärmstens empfehlen.

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