Lorion42 - Kommentare

Alle Kommentare von Lorion42

  • 7 .5

    Vermutlich der beste Antikriegsfilm den ich bisher gesehen habe. Mit einigen wirklich harten und eindrucksvollen Szenen. Als Film funktioniert er meiner Meinung nach genausowenig wie jeder andere Antikriegsfilm. Eine Geschichte die fesselt braucht Protagonisten mit Zielen, man braucht Konflikte die sich lösen oder die erweitert werden. Ein Antikriegsfilm kann nicht patriotisch sein, ein Antikriegsfilm muss Leute zeigen, die in eine abscheuliche Situation geraten. Menschen, die scheinbar nichts an der Situation verändern können und die einfach dort hineingeraten. Denn das ist Krieg - aber so funktionieren Filme nicht. Schade.

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    • 6

      Bergman und ich haben eine wechselhafte Beziehung. Da mir aber Persona als Reflexion über das Kino sehr gut gefallen hat, dachte ich mir, "das Schweigen" würde mich ähnlich begeistern können. Doch trotz formaler Ähnlichkeiten fehlt mir hier wieder die Lebendigkeit der Figuren, die Mystik und das Geheimnis. Letztendlich war "das Schweigen" für mich eine Studie über die Langeweile. Der Reiz des Films sind die wandelnden Beziehungen zwischen den Figuren. Doch ohne eine Beziehung zu ihnen aufbauen zu können, ist nichts mehr von der Spannung übergeblieben. Und so bleibt für mich wieder die Frage: warum Kunst, wenn sie nicht unterhalten soll?

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      • Uhrzeit fehlt: 22:35
        Zur selben Zeit auf 3Sat kommt: Brotherhood. Ein Film über 2 Brüder im Koreakrieg. The Return hab ich schon aufgenommen - also folgt heute Brotherhood. Und dann sollte ich die Filme wirklich mal gucken ^^

        • Klasse. Seit langem mal wieder Poster, die mir gefallen.

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          • Problem ist zu oft, dass die Schauspieler von Laien nach ihren Filmen und nicht ihrem Können beurteilt werden. Zac Efron: doofe Filme - doofer Schaupieler. Keanu Reeves gute Filme - guter Schauspieler. Oftmals ist es auch vom Geschmack abhängig: Gefallen die Filme, werden auch die Schauspieler besser gesehen, selbst wenn sie so austauschbar sind wie ein Requisitegegenstand.

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            • Gerade auf Grund der spannenden Vorlage, muss ich den Film heute aufnehmen. Könnte mir gut vorstellen, dass ich doch zu den Leuten gehöre, die den Film gelungen finden.

              • Danke für diesen Geheimtipp! Wäre mir sonst nicht aufgefallen.
                Überschneidet sich aber leider (wegen der vielen Werbung auf Pro7) mit The Fighter (20:15), den ich auch noch gucken wollte.

                • 7

                  Einer der wichtigsten Filme der Filmgeschichte - nicht wegen der Art wie er erzählt wird, sondern wegen seines Erfolges. Ohne dieses Erstlingswerk von Soderbergh wären viele der schönsten Independentfilme gar nicht realisiert worden. Hier wurden neue Vermarktungsmöglichkeiten ausgelotet.
                  Doch auch der Film hat etwas zu bieten. Die Vierecksbeziehung wird langsam präsentiert und windet sich dann unaufhaltsam in einem Videotape, das uns am Ende präsentiert wird. Der Film besteht nur aus Dialogen, schafft es aber trotzdem Erotik und Spannung zu erzeugen. Die Charaktere werden zart gezeichnet und erzeugen Sympathie. Mehr bietet der Film nicht, aber das will er auch gar nicht. Inzwischen gibt es viele vergleichbare Filme und auch etliche die so ein Kammerspiel besser präsentieren. So hat sich die Geschichte etwas abgenutzt. Trotzdem ist der Film sehenswert und viel zu unbekannt für seine Bedeutung.

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                  • Ich nehme an, ihr meint 2008. 2007 hat sie keinen Oscar bekommen, sondern Helen Mirron *klugscheiß*

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                    • Ich kenn nichtmal die Hälfte - also ja das ist schon eine ganz passable Liste.

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                      • Lief letztes Jahr ungefähr zur selben Zeit. Hab ich immer noch auf meinem Festplattenrecorder... sollte vielleicht endlich mal geguckt werden.

                        Da dort ja immer noch Platz ist, nehme ich auf:
                        Buffalo '66, indem Christina Ricci mal wieder entführt wird. Diesmal um sie den Eltern des Entführers als Ehefrau vorzuführen.
                        Heute, 21:45 ZDF.KULTUR

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                        • Und um 23:00 gibt es auf Phoenix noch eine Wiederholung von TV-Tipp von Donnerstag: Taste the Waste

                          • Mein Tipp heute: Nach der Hochzeit
                            Toller dänischer Film über einen Arzt, der sich entscheiden muss, ob er in Indien Waisenkindern helfen will oder lieber viel Geld verdienen möchte und sich mit Schatten seiner Vergangenheit auseinandersetzen muss.
                            Montag, 8. Juli 2013 um 20.15 Uhr auf Eins Festival

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                            • 6 .5

                              Atmosphärisch ist der Film auch heute noch Klasse. Einige Szenen hätten auch von Murnau oder Lang stammen können. Der Spannungsbogen dagegen ist nicht mehr zeitgemäß, so dass der Film etwas altbacken wirkt. Zu meiner Enttäuschung war er aber auch ziemlich inhaltsleer. Es wird mit Bibelzitaten um sich geworfen, aber moralische Konflikte und Gesellschaftskritik werden nur angeschnitten. Der spannende Grundaufbau und die tollen Bilder machen ihn trotzdem sehenswert. An die erwähnten Murnau (Sonnenaufgang - Lied von zwei Menschen) und Lang (M - eine Stadt sucht einen Mörder) kann der Film aber nicht ranragen.

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                              • Ich glaub ich werde mir stattdessen "Black Snake Moan" mit Samuel L. Jackson und Christina Ricci aufnehmen. Der kommt um 0:15 auf Pro Sieben. Bewertungen dafür sind durchwachsen, aber ich hab ihn schon seit einiger Zeit vorgemerkt. Man wird sehen.

                                • 7 .5
                                  über 39,90

                                  Der Film würde besser funktionieren, wenn der Zuschauer selbst eine Wandlung mitmacht. Hier ist man direkt vom Lebensstil des Hauptcharakters angewidert. Die 90er sind wohl das Jahrzehnt der Menschheitsgeschichte das sich am schnellsten verbraucht hat. Der Film selbst strahlt wie der schönste Werbefilm und wirbt ununterbrochen für sich selbst. Letztendlich bleibt außer der wirklich tollen Optik und der offensichtlichen Aussage nicht viel hängen. Von den zwei alternativen Enden, kommt das erste viel zu schnell und das andere braucht viel zu lange. Insgesamt ist der Film aber kurzweilig und sehenswert.

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                                  • Wo sind Barbra Streisand und Marilyn Monroe?

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                                      Da Remakes eigentlich immer nur von erfolgreichen Filmen erstellt werden, ist es sehr selten, dass ein Remake die Vorlage erreichen oder übertrumpfen kann. Vor allem wenn es sich wie hier um eine Vorlage handelt, die durch modernere Bilder nicht viel dazugewinnen kann. Man darf aber gespannt sein.

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                                      • Und deshalb alte Filme? Solche Farbcodes gab es auch schon früher... der Film Noir wurde auch Jahre nach dem Farbfilm immer noch in schwarz/weiß gezeigt. Im Western wurde immer viel Wert auf die Beleuchtung genommen um die entsprechende Atmosphäre zu erzeugen.

                                        Ich halte Color Grading für eine sehr gute und sinnvolle Sache. Die Tatsache, dass alle den selben Farbcode benutzen, ist kritikwürdig - aber das heißt nicht, dass die Technik grundsätzlich schlechter ist als klassische Methoden zur Bildeinfärbung.

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                                        • Direkt danach (22:45) kommt dann noch ein weiterer Buñuel Skandalfilm:
                                          Viridiana

                                          Und zum Abschluss schaltet man nochmal auf Tele5 und schaut um 0:15 Man from Nowhere

                                          So werde ich jedenfalls heute meinen HDD-Recorder programmieren.

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                                          • Sehr treffende Analyse - wobei ich denke, dass nur weil man aus einer Gemeinschaft ausgeschlossen wird, die Wir-Schicht nicht verschwindet. Du kannst dich selbst immer noch als Teil der Gruppe fühlen - was in dem Film auch der Grund ist, warum sich die Hauptfigur wieder in diese Gruppe einfügen möchte.

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                                            • 7

                                              Jahre nachdem ich von Koyaanisqatsi überwältigt wurde, habe ich mich nun an dem dritten Teil der Trilogie versucht. Powaqqatsi fehlt mir noch - hier ergab sich bisher aber noch keine Gelegenheit. Wie die anderen Filme der Trilogie und die Filme Baraka und Samsara ist Naqoyqatsi ein Film, der nur aus Bildern und Musik besteht. Es wird keine Handlung erzählt, sondern nur ein Portait unserer Zivilisation erstellt. Der innere Zusammenhang ergibt sich aus der Abfolge der Bilder. Und die Bedeutung des Titels wird am Ende des Films durch Texttafeln erklärt.

                                              Verglichen mit Koyaanisqatsi und Baraka halte ich Naqoyqatsi für den anspruchsvollsten und am wenigsten zugänglichsten Film aus dieser Familie. Der Zusammenhang zwischen vielen Szenen ist nicht klar. Reggio benutzt in diesem Film sehr viele CGI-Effekte, was dem Sehvergnügen einen Abbruch erteilt. Die Naturaufnahmen wirken künstlich und unecht. Hier wird eine letzte Entfremdung von der Wirklichkeit vorgenommen, die symbolisch für die Entfremdung unserer Zivilisation gesehen werden kann. Nahezu die einzigen Aufnahmen die nicht verändert wurden sind Werbefilmchen in denen Models genüßlich Konsumartikel verdrücken.
                                              Durch den Film schwingt eine gewisse Kritik an Wissenschaft, Technik, Religion, Sport und natürlich der Konsumgesellschaft mit. Diese Errungenschaften führen in diesem Film irgendwann zu Gewalt und letztenendes flieht der Mensch in das Weltall.
                                              Im Grunde ist dieser Film das einzig logische Ende der Trilogie, in der viele Fasetten unserer Zivilisation beleuchtet wurden. Dementsprechend kann man es auch als gelungen bezeichnen. Warum letztendlich aber alles in Gewalt münden muss, wird aber nicht wirklich deutlich. Und letztendlich ist dieser Film im Gegensatz zu z.B. Baraka kein meditativer Bilderrausch. Dazu ist er viel zu anstrengend. Ich brauchte zwei Anläufe um mir den ganzen Film anzuschauen.
                                              Fans von Baraka, Samsara, Koyaanisqatsi und Powaqqatsi bekommen von mir eine klare Filmempfehlung. Alle anderen sollten sich zunächst einmal Baraka angucken und dann entscheiden, ob ihnen diese Art der Erzählung liegt.

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                                                Im direkten Vergleich fällt auf, dass die Inszenierung von de Palma besser ist. Tollere Kamerafahrten, klasse Einstellungen und moderneres Schauspiel. Gerade die erste halbe Stunde ist wirklich positiv herauszuheben. Was de Palma aber nicht geschafft hat, ist der Geschichte irgendetwas Neues oder Überraschendes hinzuzufügen. Die Geschichte wurde aus der Prohibitionszeit in Chigaco in die 80er Jahre in Miami verlegt. Aus Tony Camonte wird Tony Montana und aus einem Boss werden zwei Figuren. Alles was die alte Geschichte interessant gemacht hat, wurde einfach 1:1 übernommen. Das Remake wirkt deshalb unnötig aufgeblasen. Das am Ende beide Filme die selbe Bewertung bekommen liegt daran, dass das Remake nicht so angestaubt wirkt, wie der Klassiker. Wer nichts mit Gaunerfilmen anfangen kann, braucht sich keinen der beiden angucken.

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                                                  Scarface/Narbengesicht 1932/1983 Dopple-Feature:

                                                  Beide Filme erzählen die selbe Geschichte, auch wenn einige Vorzeichen geändert wurden. Die Konflikte Tonys zu seiner Mutter, seiner Schwester und seinem Boss sind ähnlich erzählt und machen den Reiz dieser Geschichte aus. Bei beiden Filmen wird der größte Teil der Inszenierung auf brutale Schusswechsel gelegt (auch wenn im Klassiker die Polizei eine wichtigere Rolle einnimmt). In beiden Filmen wird das organisierte Verbrechen verklärt und die (für mich) wirklich interessanten Konflikte werden zu wenig fokusiert. Im Klassiker wirkt das Schauspiel der Zeit entsprechend theatralischer und durch den sparsamen Soundtrack ist der Spannungsbogen dauerhaft auf einem geringeren Level. Der Klassiker hat den Grundstein für alle folgenden Mafia/Gaunerfilme gelegt und das merkt man auch. Je mehr solcher Filme man gesehen hat, desto weniger kann die Geschichte überraschen. Ich muss auch sagen, dass der immer wieder gleiche Verlauf mich nie überzeugen konnte. Beide Filme sind ganz gut und aus filmhistorischer Sicht interessant. Wer nichts mit Gaunerfilmen anfangen kann, braucht sich keinen der beiden angucken.

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                                                    Ein Film mit Swing. Eingebettet in eine triviale Geschichte erzählt Godard viele humorvolle Szenen mit ironischem Unterton. Er sprudet vor Kreativität - schafft es aber nicht wirklich eine interessante Geschichte zu erzählen. Bis auf Odile, einem frühen Manic Pixie Dream Girl, sind mir die Charaktere ziemlich egal. Dazu sind die Szenen, die nicht sonderlich kreativ sind und nicht mit tollem Off-Kommentar unterlegt sind, ziemlich träge inszeniert. Nicht mein Film - moderne Filme, die sich an Godards Stil bedient haben gefallen mir einfach besser. Dennoch ein ganz ordentliches Stück Filmgeschichte.

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