Lydia Huxley - Kommentare

Alle Kommentare von Lydia Huxley

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    Lydia Huxley 13.09.2022, 12:13 Geändert 13.09.2022, 12:15

    Zugegeben war ich erst vorsichtig neugierig, wenn nicht gar skeptisch. Ist wahrscheinlich die natürliche Reaktion, wenn etwas versucht, an GoT anzuknüpfen. Aber das ist wirklich der heiße Scheiß und muss sich soweit vor keinem Vergleich verstecken. Toll, was dort erzählerisch mit der wenig detaillierten Vorlage gemacht wird. Und auch sonst ist HOUSE OF THE DRAGON ein Augenschmaus. Bin 'n bisschen verknallt grad.

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      Und wenn man glaubt, THOR 3 wäre an grotesker Albernheit nicht mehr zu übertreffen, dancet Teil 4 zu Guns N'Roses um die Ecke und lässt selbst THOR 2 wie einen eleganten Klassiker aussehen.

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        Diese ominöse, angekündigte "Schönheit" habe ich schmerzlich vermisst. Denn hier erwartet einen ein waschechter Downer. Alicia Vikanders Mimik, von genervt, irritiert, über desillusioniert, wütend, bis verdrängend und gebrochen, brennt sich ins Gehirn ein. Das verzweifelte Ringen nach Zuneigung, Wärme und Anerkennung kippt in naive Obsession und zerschellt an der inneren Beschissenheit des Universums.

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          Brian Clough ist nicht nur im Film ein ambivalenter Charakter, sondern war es im Leben mit nochmal zwei Schippen obendrauf. Zwischen haarsträubender Arroganz und verbissenem Ehrgeiz steckte noch genug Talent, um eine beeindruckende Trainerkarriere hinzulegen. Michael Sheen spielt ihn mit wunderbarem Witz und köstlicher englischer Blasiertheit. Tom Hooper sollte seine Katzen ins Tierheim bringen und wieder solche Filme machen.
          Auch für Fußballmuffel echt gute Unterhaltung.

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            Falls überhaupt, unbedingt im O-Ton kucken. Denn Netflix experimentiert aktuell auf grausame Art und Weise mit seinen Konsumenten und präsentiert den Film in einer alternativen deutschen Synchro, für die vier beliebige, verschnupfte Nulpen auf der Straße engagiert wurden, alle Figuren im Film zu sprechen, inklusive Kinder. Und nach all der Quälerei darf man erfahren, dass Schluffis auch nette Menschen sein können. Uff.

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              Ich erwarte einfach, dass irgendjemand eine Petition startet, damit die US-Fahne von der Graduation-Feier zur offiziellen Landesflagge wird.

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                über Bubble

                Ihr könnt mir erzählen was ihr wollt, aber diese Art von Animes sind nichts anderes als Rosamunde Pilcher für eine neue Generation. Überbordender Kitsch und Emotionalität, dahinter eine dünne Story, die von viel Naturromantik getragen wird. Statt wild-romantisch südenglische Gärten und Landschaften sind es hier halt wild-romantische japanische Stadtgefilde, mit allen möglichen und unmöglichen sonnenlichtdurchströmten Wetterkapriolen.
                In 30 Jahren werden die bestimmt auch am frühen Abend im ZDF laufen.

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                  Eine offene Ehe ist nichts für jeden.

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                    über Macbeth

                    "Erlebte Gräuel sind schwächer als das Grauen der Einbildung.
                    Mein Traum des Mordes nur noch ein Hirngespinst, erschüttert meine schwache Menschheit so, dass jede Lebenskraft in Ahnung schwindet und nichts ist, als was nicht ist."

                    Macbeth geht halt immer, weil er mit seinen Themen rund um Vorbestimmung, Gier, Paranoia und Schuld zeitlos ist. Die Frage ist, ob auch die Inszenierung unbedingt mit zeitlosem Schwarz-Weiß und Shakespeares zeitlosen Worten einer weiteren Auflage bedarf. Schön ist MACBETH allemal - mit seinen gut gewählten Szenen und Monologen, den zuspitzenden Trommelkrachen, den eleganten Grautönen. Aber fortwährend dachte ich daran, wie viel intensiver schon DAS SCHLOSS IM SPINNWEBWALD diese Geschichte zelebrierte.

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                      Der Amerikanische Traum ist für alle da, vorausgesetzt du kannst networken wie Fynn Kliemann und hast dir alle BWL-Justus-Memes zu einer persönlichen Bibel gebunden. Glasiert mit PoC Awareness und 60er-Schick wird dann auch ein JuLi-Flick zu einem super freshen Black History-Festivalfilm. Aber der Finanzkapitalismus wird auch dann nicht woke, wenn er zugunsten der schwarzen Community eingesetzt wird. Die Politik, die als einziges soziale Gerechtigkeit schaffen kann, findet hier nur in einem Satz im Abspann einen Platz.

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                        über Finch

                        Schöne Bilder und knuffige Figuren, ja. Aber hinter dem Feel Good-Vibe steckt auch bitterer Zynismus und ein fragwürdiges Menschenbild, an denen zu keiner Zeit im Film gerüttelt wird. Hunde und Roboter sind eben die besseren Kumpanen, folgsam und gefügig.

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                          Das Genre "Männer auf Booten" ist von mir wenig geschätzt. Und dennoch und trotz des fortwährenden Radar- und Kryptographie-Fachchinesisch konnte GREYHOUND mich gut unterhalten. Die Romanadaption von "The Good Shepherd" beschäftigt sich mit einem Zerstörer und dessen Geleitschutz für 37 alliierten Truppen- und Versorgungsschiffen durch die sogenannte mittelatlantische Lücke. Der Fokus liegt dabei ganz auf der Kommunikation im Team, der technischen Ausrüstung und den Abwehr- und Angriffsstrategien, was erstmal langweilig klingt, aber überraschend mitreißend inszeniert ist.

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                            In der ersten Hälfte ist diese Romanze - von der der Autor und Regisseur nicht möchte, dass man sie Romanze nennt, obwohl es nichts anderes ist - noch seltsam charmant und erfrischend. Doch dann erfolgt ein stetiger Abstieg in eine unangenehme Seltsamkeit bis hin zur wohl dämlichsten Auflösung eines Hindernisses, das je zwei Liebende getrennt hat.
                            Ein Film für Liebhaber kruder Lovestorys, irischer Folklore und wunderbaren Landschaften.

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                              Lydia Huxley 15.06.2022, 15:54 Geändert 28.06.2022, 17:06

                              Bunter, glitzernder Softporno mit einigen offensiv erotischen Tanzeinlagen und wahrscheinlich den meisten Brüsten im Genre "Drama". Vielleicht ein bisschen zu viel Story dazwischen.

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                                Lydia Huxley 20.05.2022, 11:54 Geändert 30.01.2025, 09:16

                                Eggers hat Stil und daher bin ich nicht überrascht, dass THE NORTHMAN so rau und martialisch und dabei so bildschön ist. Zusammen mit seinen charismatischen Figuren versprüht er so viel Atmosphäre, dass man sich der Immersion nicht entziehen kann. Und doch haftet an mir seit dem finalen Walkürenritt ein dumpfes Gefühl der Unterwältigung. Denn noch entdecke ich in der Geschichte des Ur-Hamlet nicht viel mehr Intention als in all den anderen Hamlet-Adaptionen. Dabei bietet die Psychologie des Protagonisten bereits genug prekären Stoff: Der hassgetriebene, von abergläubischer Wahrsagung gehetzte Prinz mit Ödipuskomplex verlor in einem Akt der Gewalt seine Eltern, seine kindliche Unschuld und somit auch seine Legitimität auf Freude und Sanftmut. Die Chance auf eine friedliche und liebevolle Zukunft schlägt er aus, um seine niederen Gelüste zu stillen und seiner Prophezeiung Rechnung zu tragen. Der hypermaskuline Mann, der Tradition und Konvention über seine eigentlichen (weil nicht erwartungskonformen) Bedürfnisse stellt - eine zeitlose Tragödie. Was davon in den Plot und in die Bilder einsickert, war mir allerdings zu banal oder einfach zu einfallslos direkt. Vielleicht bin ich auch noch zu verwöhnt von den kürzlich gesehenen THE GREEN KNIGHT, der auf ganz einzigartige Weise einen klassischen Mythos zu einem relevanten, modernen Stück Kunst geformt hat.

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                                  Blutleerer Grusel-Zirkus, der ebenso glatt und kalt ist wie seine eleganten Hochglanzkulissen. Schick aber charmelos zeigt NIGHTMARE ALLEY eine Aufstieg-und-Fall-Geschichte und weiß zwischen den Zeilen absolut nichts zu erzählen. Man vergisst diesen Film genauso schnell wieder, wie Stanton Carlisle die Menschen, denen er auf seinem Weg begegnet.

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                                    #oscars2022
                                    Die QUEEN OF BASKETBALL Lusia Harris hatte sichtlich Spaß am Interview und erzählt fröhlich von ihrer außergewöhnlichen Basketball-Karriere in den 70ern - vom kometenhaften Aufstieg und ebenso von den Grenzen, an denen Sie gestoßen ist, systemisch, privat und mental. Diese Kurz-Doku zeigt Sportgeschichte und macht ihre Diversität ein Stück sichtbarer.

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                                      Lydia Huxley 17.03.2022, 21:56 Geändert 17.03.2022, 22:05

                                      #oscars2022
                                      Wo kommst du eigentlich her?
                                      Riz Ahmed hat eine Antwort parat und hüllt seinen wütenden Rap in ein Schreckensszenario. Knallhart und dennoch hätten seine Worte noch mehr Wucht gehabt, wären vorher subtilere Töne angeschlagen worden.

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                                        über Bestia

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                                        Ein weirdes Stück Stop-Motion-Horror, wie man es in dem Genre noch nicht gesehen hat. BESTIA lässt die Bilder für sich sprechen und kitzelt mit spitzen Tönen noch das letzte bisschen Unruhe heraus. Kraftvoll und schaurig bis zum Schluss.

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                                          #oscars2022
                                          Gedankenschnipsel über die Liebe und ihre Facetten, wunderschön animiert, mit stimmungsvoller Musik. Ein sehr sinnlicher, poetischer Kurzfilm.

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                                            #oscars2022
                                            Eine junge, geflüchtete Familie in Afghanistan und ihre Zukunftspläne und Hoffnungen - das ist DREI LIEDER FÜR BENAZIR. Keine Zurschaustellung von Leid und Elend. Einfach ein Stück Alltag. Das Projekt hätte mehr Zeit benötigt. Man merkt, wie dünn es daherkommt. Das Konzept von diesem Mikrokosmos gefällt mir aber richtig gut.

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                                              Lydia Huxley 11.03.2022, 20:39 Geändert 11.03.2022, 21:38

                                              #oscars2022
                                              NACH HAUSE kratzt zwar nur an der Oberfläche, schafft es aber dennoch die aktuelle Situation in L.A. eindrücklich abzubilden und klar zu zeigen, dass Wohnungslosigkeit jeden treffen kann. Die Kontraste im Stadtbild wirken so absurd, aber das ist die Realität. Die Schneiden der gesellschaftlichen Schere driften weiter auseinander. Der Klassismus wird sich weiter verstärken. Da nützt Wohltätigkeit kaum mehr, da hilft nur noch kompetente Politik.

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                                                #oscars2022
                                                Die Thematik über ein Gehörlosen-Footballteam ist grundsätzlich interessant. Man hat in der Inszenierung einen speziellen Ansatz gewählt und HÖRBAR wie einen Spielfilm konzipiert. Auch wenn das visuell richtig gut ist, geht dabei leider das Authentische und Dokumentarische fast ganz verloren. Inhaltlich fehlt ein Schwerpunkt in der Erzählung, weshalb das Gesamtbild eher bruchstückhaft wirkt. Diese Kurzdoku ist wie ein Football - unrund.

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                                                  Super putzige Figuren und eine detailreich gestaltete Welt. Die Gesangseinlagen sind allerdings nicht so gut gelungen und auch die Handlung gleicht eher einem Kalenderspruch. Robin ist dennoch ein kleines Herzchen <3

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                                                    Träumerisches und unkonventionelles Coming of Age-Kino, so wahrhaftig wie skurril. Die beiden Hauptdarsteller sind die reinste Freude. Zu sehen, dass Cooper Hoffmann, der Sohn von Philip Seymour Hoffman, von P.T.A. unverhofft zum Schauspieler gemacht wird und dann so abliefert, ist unglaublich rührend. Ein Hauch von Vermächtnis liegt in der Luft. Mit Alana Haim ist noch ein weiterer Stern aufgegangen. Sie füllt ihre Geschichte trotz aller Orientierungslosigkeit mit unumstößlicher Energie und Leichtigkeit. All der Spaß, der in dieses Herzensprojekt reingeflossen ist, transzendiert direkt über die Leinwand in einen hinein.

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