Lydia Huxley - Kommentare
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Alle Kommentare von Lydia Huxley
Muss man wohl schon in den 90ern gesehen haben, um dem Treiben was abgewinnen zu können. 90 Minuten Leute auf den Wüstenboden einballernd zuzusehen, kann leider auch Kevin Bacon nicht viel kurzweiliger machen.
Max Barbakows Spielfilmdebüt ist quasi SECHZEHN STUNDEN EWIGKEIT für eine etwas ältere Zielgruppe und schlägt damit die richtigen Töne an - spaßig, verspielt und ein bisschen romantisch. Leichte und unterhaltsame Zeitschleifen-Kost.
Kathryn Bigelows dritte Fingerübung trägt schon deutlich ihre Handschrift. Die Audiovisualität verspricht von Beginn an menschliche Abgründe. Ron Silver hat die Ausstrahlung genau das rüberzubringen. Wie gerne hätte ich weitere Szenen von seinem Struggle mit seinen schizophrenen Psychosen gesehen. Aber nicht umsonst steht hier ganz klar Megan im Mittelpunkt des Geschehens.
Sehr interessante und wahre Geschichte, top besetzt, aber mal ehrlich, reizloser hätte man sie kaum noch erzählen können. Queere Geschichten haben nicht nur substance sondern auch style verdient.
Hier wurde nicht nur die Optik in die 80er versetzt. Auch die restliche Inszenierung von PRAYERS FOR BOBBY ist äußerst altbacken geraten. Aber inhaltlich ist er dafür on point und echt berührend.
Profit vor Menschenleben - das gab's damals ebenso wie heute und es ist schwer zu sagen, was gruseliger ist - diese menschenverachtende Ideologie oder ein Rechtssystem, das Unternehmen damit durchkommen lässt. Todd Haynes hat die Geschichte über Parkersburg und DuPont zu einem nervenzehrenden Gerichtsdrama aufgearbeitet und ein giftiges Color Grading verpasst. So zerfrisst VERGIFTETE WAHRHEIT einen ebenso von innenheraus wie das PFOA die Natur, Tiere und Menschen zerfressen hat.
20 Jahre später ist diese Thematik weiterhin hoch aktuell, die Argumente vieler Unternehmen immer noch haarsträubend und das Verständnis dafür, das die Zerstörung der Natur auch gleich Selbstzerstörung bedeutet, erschreckend gering.
Habt ihr auch gleich gecheckt, ob eure Pfannen Teflon beschichtet sind?
Lasst euch vom Cast nicht täuschen. RUF DER MACHT bietet ein übles Drehbuch, das übel inszeniert wurde. Taugt nur dazu, sich in geselliger Runde über seine Grottigkeit zu amüsieren.
Wenn eine Komödie nach 80 Jahren immer noch funktioniert, ist der Begriff Klassiker wohl angebracht. Morbide und pechschwarz verhandelt ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN eine Story mit Thrillerpotential auf absurd-witzige Weise. Schräge Charaktere, skurrile Grimassen, makabere Situationskomik und eine Menge heiteres Gekicher sorgen für Unterhaltung, während das gutbürgerliche Haus neben dem Friedhof am Halloweenabend im düsteren Schwarzweiß für die richtige Stimmung sorgt. Nicht umsonst kam der Film mit drei Jahren Verspätung in die Kinos, weil der Hype um das Theaterstück einfach nicht abebben wollte.
Launiger Animationsspaß mit teils harmlosem, teils bissigem Humor - von Slapstick bis subtiler Gesellschaftskritik ist alles dabei. Immer wieder schön zu sehen, wie ein Film komplett ohne Dialoge auskommt.
Die alten RomComs sind auch nicht besser als die modernen. In Bezug auf Geschlechterdarstellung und Verhaltensmuster einfach nur anders kacke. Zumindest der Humor - so klischeebeladen er auch sein mag - hatte damals noch Biss. DIE KAKTUSBLÜTE gehört hier sicherlich noch zu den gut schaubaren Genrevertretern.
Unfassbar, wie leise, sanft und zärtlich hier eine Geschichte über Gewalt erzählt wird. Diese vollkommen selbstverständlichen Freundschaftsdienste zwischen den zwei Teenagern haben mich immer wieder zu Herzen gerührt.
Selbstsicher und anmutig kommt er mit seinem visuellen Stil daher, weiß aber auch sonst zu überzeugen. Denn TIDES bietet kritischen Stoff vom kolonialistischen Gedanken der Zivilisierung des Wilden bis zum Paradox, dass in den großen Plänen für die Menschheit oft wenig Menschlichkeit zu finden ist. Neben Themen wie die Umwelt-Mensch-Beziehung und darin eingreifende Machtstrukturen lässt er sich auch sonst von anderen Genre-Vertretern inspirieren, wirkt dabei aber dennoch frisch und eigenständig.
Ein äußerst solider Debütfilm, der ambitioniert inszeniert wurde. Dass diese Holo-Technik echt und kein CGI ist, ist wirklich beeindruckend. Ich denke, wir können von Lisa Joy - der Schwägerin von Christopher Nolan - zukünftig noch einiges erwarten. Ein Dorn im Auge ist mir allerdings, wie REMINISCENCE final mit dem Thema Nostalgie umgeht. Irgendwie passen die gesellschaftskritischen Aussagen untereinander nicht zusammen.
Echt hart, allerdings ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe. Denn PROMISING YOUNG WOMAN zeigt kaum konkrete Gewalt, sondern spiegelt sie über die Figuren, ihre Ängste, ihr Trauma, ihre Ohnmacht, ihr Verdrängen, ihre Beschwichtigungen. In diesem Film ist alles anders und doch erstmals so nah dran an all dem, was sexuelle Gewalt nach sich ziehen kann und ihr vorgelagert ist. Dabei geht es ganz klar nicht um die bösen Männer, sondern in aller Konsequenz um ein gesamtgesellschaftliches, systemisches Problem mit verinnerlichter Frauenfeindlichkeit, zu der auch Frauen einen wichtigen Teil beitragen, durch wegsehen, verschweigen und verurteilen und dem alltäglichen, antrainierten Abwerten anderer Frauen aufgrund ihrer Kleidung, weiblicher Attribute, Emotionalität oder Promiskuität. Das zeigt sich hier einerseits so facettenreich und doch auf den Punkt, nüchtern und doch hoch emotional. Großartig.
Wahrscheinlich hat ein Film über Altersdemenz seine filmischen Mittel noch nie so gut zum Einsatz gebracht. Was der Vater erlebt und empfindet wird äußerst clever durch die Leinwand direkt in die Köpfe der Zuschauer transzendiert. Hier keine überwältigende Empathie zu empfinden, ist fast unmöglich.
Stylisch und temporeich. Punktet vor allem mit der Darstellung verschiedener Täter-Typen und macht damit ganz klar, dass, wer wegsieht und vertuscht, ebenfalls und unmittelbar Teil der Gewaltausübung ist. Die Dialoge sind hier ganz präzise gesetzt, um die typischen misogynen Denkmuster zu entlarven. Andererseits schade, dass man nicht auf objektivierende Einstellungen und Kamerafahrten über die Körper der Protagonisten verzichten konnte.
Atmosphärisch und ruhig hangelt sich THE LITTLE THINGS durch die Ermittlungsarbeiten und verweist dabei immer wieder auf seinen Titel. Hier geht es eigentlich nicht um die Aufdeckung skandalöser Morde oder die abgründige Psyche eines Serienkillers. Es geht um die kleinen Erinnerungsfetzen, die die Ermittler jeden Tag mit heimschleppen, obwohl sie sie vor der Haustür abschütteln wollten; die kleinen Narben, die nach jedem Einsatz trotz Schutzweste zurückbleiben; die kleinen Stücke Schuld, die sich in den Schuhen sammeln und sie irgendwann nur noch schlurfen lassen.
Eine Ansammlung irrer Arschlöcher, von denen jeder einzelne eine Psychotherapie bräuchte, veranstaltet im Brutofen der Hölle namens Arizona ein heilloses Chaos um Begehrlichkeiten.
U-TURN könnte wahrscheinlich ziemlich cool sein, wenn er nicht so verdammt nervig und belanglos wäre.
Ein bemerkenswertes Regiedebüt hat Jim Kohlberg da hingelegt. Und das liegt nicht nur an der catching Musikauswahl, sondern auch an dem cleveren Kniff, die Musik als Metapher zu benutzen. Sie versteht sich nicht rein als Erinnerungsträger, sie ist auch Gedankengut und eröffnet eine gehaltvolle und gleichzeitig konfliktreiche Dynamik zwischen Generationen, Eltern und Kind und hier ganz besonders zwischen Vater und Sohn.
Wenn es um die Psyche geht, kann man ja mit filmischen Mitteln einige coole Sachen machen. Auf sowas hatte ich mich in UNSANE gefreut. Leider kommt der doch recht lieblos gestaltet daher und verlässt sich ganz auf seinen mega coolen iPhone-Kamera-Look. Was inhaltlich die Spannung hält, wird viel zu früh schon enthüllt. Dann drängt sich da noch die Kritik am Gesundheitssystem mit rein. Es ist von allem ein bisschen und nichts zu Ende gedacht.
Simple Story aber stilistisch fabulös umgesetzt. Lieb's, wie nach der realistischen ersten Hälfte der plötzliche Umsturz ins Absurde folgt. Ebenso wie Vince Vaughn als Bradley die ganze Zeit nach außen diese fragile Ruhe ausstrahlt und durch seine Augen durchscheinen lässt, dass er im Inneren kocht. Habe den Abstieg in die Hölle noch nie so launig erlebt. Das ist auf mehreren Ebenen moralisch unbehaglich und wird dann entsprechend konsequent. Zahler hat's drauf.
Es ist einfach schon die dröge Romanvorlage, die kaum was zu bieten hat. Und ob nun Matt Damon oder Alain Delon Tom Ripley spielt, macht auch wenig Unterschied, denn die Langweiligkeit ist grundsätzlich in der Figur angelegt.
Eine Männerfreundschaft, entstanden durch Mitgefühl und Solidarität für ihre einseitigen Liebschaften, so unerschütterlich, dass ihr auch Voyeurismus, Obsession und sexueller Missbrauch nichts anhaben kann. Herzig.
Eine Geschichte über Reife, Zärtlichkeit und Leidenschaft und ganz bestimmt nicht fragwürdig und gruselig.
Melancholischer 12-Jähriger verliert sich in Grundschul-Nostalgie und erträgt sein Leben nur mit sportlichen Erfolgen. Überemotionales Queer-Baiting-Werk mit kurioser Leistungsmoral, teilweise ganz hübsch animiert.
Fremdenfeindlichkeit, Kolonialismus, Hypermaskulinität, Misogynie, religiöser Fanatismus - das alles steckt bereits in der Geschichte drin. Und was macht man dann schließlich draus? Ein boy meets girl-Ding.