Lydia Huxley - Kommentare
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Alle Kommentare von Lydia Huxley
Jemand hatte mir vor einigen Jahren mal eine gebrannte DVD geliehen - "Lucky Number Slevin" steht schlecht leserlich vorn drauf gekritzelt. Ich durfte sie behalten und habe sie seitdem unzählige Male durch den Player gejagt. Und heute an meinem freien Montag hieß es n+1 (L#S ist übrigens definitiv ein Must-See!) mit dem Unterschied, dass ich dieses Mal den Abspann durchdudeln ließ - und siehe da, hatte sich doch all die Jahre ein weiterer Film hinten dran versteckt! Das Intro von Operation: Kingdom flackerte über den Bildschirm und zu keiner Zeit stand zur Debatte, den Film auszumachen und später anzusehen. Das sah nämlich ganz danach aus, als ob der was für mich ist.
Der Plot ist schnell erzählt: In Riad, Saudi-Arabien, wird ein terroristischer Anschlag auf eine Wohnanlage für US-Amerikaner verübt. Das FBI schickt seine Leute sofort rüber, um zu ermitteln. Aber die Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und den USA sind angespannt und den Agent wird es nicht leicht gemacht. So weit so schlecht geht das Wer-Wie-Was-Wissensquiz auch schon los!
Wie ich das sehe, ist Operation: Kingdom Peter Bergs bisher beste Regiearbeit. Er schafft es, einem in die Richtige Stimmung zu versetzen und vor allem verzichtet er auf Schwarz-Weiß-Malerei. Wir begleiten die FBI-Agenten bei ihren Recherchen und bei den Einsätzen in den staubigen Straßen von Riad. Gedreht wurde aber in Abu Dhabi, also in den VAE, und in den USA. In den ersten zwei Dritteln des Films bleibt es ehr ruhiger, wenn auch nicht weniger spannend, bis im letzten Drittel nochmal richtig Action aufgefahren wird. Dabei ist hier die Kameraarbeit im Gegensatz zu anderen Filmen dieses Genres sehr angenehm und weniger ruckelig. Auch sonst wurde die Ruhelosigkeit und Angespanntheit in der Wüstenstadt sehr gut eingefangen. Jamie Foxx spielt seine Agentenrolle gewohnt lässig und professionell. Jennifer Garner konnte ich ausnahmsweise auch mal abnehmen, dass sie mit einer Waffe umgehen kann und Jason Bateman habe ich, glaube ich, das erste Mal außerhalb einer schlechten Komödie gesehen. Um die drei herum tummeln sich eine Menge weitere bekannte Gesichter. Dabei entwickelt sich zwischen den Charakteren eine gewisse Ausgewogenheit und die Ermittlungen bleiben dabei im Fokus des Zuschauers. Der Spannungsbogen hätte gut und gerne noch ausgebaut werden können, abgesehen davon wurden alle Register gezogen, um die Zielgruppe zu befriedigen. Hat geklappt :)
"Und als wir uns damit abgefunden hatten, dass das Leben endlich ist, hatte der Gedanke an den Tod jeglichen Schrecken verloren. Das Ende kommt auf jeden Fall. Die entscheidende Frage ist nur, wie man abtreten möchte - aufrecht gehend oder auf Knien."
FBI Direktor James Grace über den Vietnamkrieg
Wie du bis jetzt an Fight Club vorbei gekommen bist, wundert mich. Ansonsten sind auch bei mir 17 von den genannten 31 Filmen noch nicht auf meinem Bildschirm gelandet. Ich kann dir aber schon mal sagen, dass du dir Amélie sparen kannst. Da muss man schon ein Fan dieser Machart sein, um das unterhaltsam zu finden.
Jaja, die Soundtracks! So hat es uns zusammengeführt ^^
Band of Brother ist auch super <3 Da treibst mir schon im Intro das Wasser in die Augen.
Fesche Sammlung und von jedem was dabei :) Gefällt mir!
Nette Schlachteplatte :) Aber eins musst du mir erklären - warum ist The Hills have Eyes eigentlich (von allen) so gut bewertet. Ich fand den grottig, langweilig und weder schockierend noch spannend. Was ist da los? Habe ich da was verpasst?
Deine The Mission-Mission ist sehr lobenswert ;) Hat mich jedenfalls dazu gebracht, den Film anzuschauen.
Handwerklich ist er auch richtig gut gemacht - dafür gab's die Punkte. De Niro und Irons sind wahrlich ein Dream-Team :) Der Rest ist aber...ich muss es leider sagen...Käse.
Gar kein Twilight mit drin... :D
Weil gestern erst gesehen:
Wie Sigourney Weaver allein in einem Raumschiff mit DEM Alien gefangen sein \(°o°)/
Gary Oldman als irischer Kobold mit verstümmelten Penis, Kurt Russell als pferdeschwanz-tragender, Drogen verteilender Polizist, Michael J. Fox als glückloser Yuppie, Christopher Lloyd als grusliger Unterhändler, James Marsden als Dauergrinser mit Föhnfrisur und Amy Smart ist hier einfach nur blond. Alle zusammen fahren auf der Interstate 60 in weißen Hab-mich-lieb-Jacken im bunten Auto mit den eckigen Rädern ins Nimmerland. Der Streifen ist eine echt skurrile Mischung aus Wishmaster und Zurück in die Zukunft. Vielleicht hatte ich gestern auch einen Whisky zu viel, aber statt Road Trip kam es mir ehr wie ein richtiger Trip vor. Im Großen und Ganzen ist Interstate 60 aber sehr unterhaltsam, wenn gleich völlig obskur. Ich glaube der Film soll auch irgendwie sozialkritisch sein, davon haben mich aber die rotgefärbten Haare von Gary Oldman zu sehr abgelenkt. Auch wenn hier teilweise märchenhafte Elemente verbaut wurden, hat man die meiste Zeit doch ehr ein flaues Gefühl in der Magengegend. Ich denke, bei der ungewöhnlichen, unkonventionellen Art der Handlung sollte das jedoch Absicht sein. Auch wenn an der Stelle wohl zum nachdenken angeregt werden soll, ist es doch ratsamer Interstate 60 im Stand-by-Modus einfach an sich vorbei fließen zu lassen. An Kreativität mangelte es den Filmemachern jedenfalls nicht und mit den vielen sympathischen Gesichtern wird das Gebilde doch noch zu einer sehenswerten Show. Komisch, bunt und konfus - also hüpft alle rein in das rote Cabrio und auf geht's über den Regenbogen nach Oz...ne, Moment...da habe ich jetzt irgendwas durcheinander geschmissen... ;)
Gefällt mir! Cobie steht der Agentinnen-Look sehr gut und sie kann mal eine andere Seite zeigen als bei HIMYM.
Der vierte Teil war super und daher freue ich mich natürlich auf die Fortsetzung(en), vorausgesetzt Herr Renner bleibt als Aaron Cross erhalten!
Nun habe ich gestern Abend im TV die erste Folge gesichtet und kann sagen, ich bin interessiert, wurde angefuttert, will wissen wie es weiter geht :) Mr. Spacey war, wie erwartet, großartig. Als Francis Underwood ist er der treibende Charakter der Serie - manipulativ, charmant, bitterböse, cool, intrigant und vor allem angsteinflößend. Noch mehr beeindruckt hat mich aber Mrs. Underwood, gespielt von Robin Wright - die Eiskönigin. Vor ihr sollte man wohl noch mehr Angst haben. Eine gewissenlose, politische Kabale, die sicher noch viel Staub in Washington DC aufwirbeln wird. Wie der, in seinem Stolz gekränkte, Congressman das Kartenhaus zum Einsturz bringen will, werde ich auch weiterhin verfolgen.
Schlopsi hat mir ja beinahe schon die Worte aus den Mund genommen :) Ich habe mich in deinen Antworten auch an einigen Stellen wiedererkannt. Super geantwortet, Velly!
Übrigens kann ich dir bei der Hänsel & Gretel-Sache nur beipflichten^^
Einer der wenigen Disney-Filme in denen so viel Sinn und Herz stecken, dass man seinen vollen Zauber erst nach mehreren Sichtungen voll genießen kann. Daher ist er natürlich in meiner Disney-Sammlung schon dabei :)
YAY! Ich freue mich, dass "Anja und die vier Jahreszeiten" nun auch auf Moviepilot zu finden ist. Anscheinend hat noch niemand außer mir den Film vermisst °_° Dabei ist es ein so schönes Märchen, dass man auch als russische Variante unter "Die 12 Monate" kennt. Die japanische Alternative ist mir aber lieber. Die Animation ist einfach zauberhaft <3
Früher kam der Film ab und zu auf ZDF und damals habe ich ihn mir auf VHS aufgenommen. In den letzten Jahren habe ich ihn noch nicht im TV gesehen. Daher ein kleiner Tipp between: gibt es in voller Länge bei YouTube ;) Also schaut mal rein!
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere ja noch an diesen Spruch: "Rolle mein Ringlein, rolle durchs Jahr, rolle zum Frühling der`s Leben gebar, rolle zum Sommer, der die Früchte ihm bringt, rolle zum Herbst, in dem es verklingt, rolle zum Winter, doch schlafe nicht ein, rolle ins neue Jahr hinein."
Hach, da kommen Bilder aus Kindertagen in mir auf *_*
"Er sagte, er komme wieder und würde uns beide töten."
"Ich bin sicher, dies war heute seine letzte Gelegenheit."
Muhaha...und dann legt Hatcher erst richtig los! Dabei wollte der Undercover-Cop doch nur Abstand zum stressigen Arbeitsalltag als Drogenfahnder und etwas Zeit mit seiner Familie verbringen. Doch eine böse, jamaikanische Voodoo-Drogen-Bande dachte, sie könnte sich in seiner Heimatstadt breit machen und den Markt der Kolumbianer übernehmen. Aber Hatcher kommt den Lümmeln in die Quere und macht sich und seine Familie damit zur Zielscheibe der durchgeknallten Rastas. Um seine Schwester und seine Nichte zu schützen, beschließt er, der Bande den Garaus zumachen.
Mit der Handlung ist es nicht weit her. Eine ziemlich dünn gestrickte Story, wie man sie von Seagal-Filmen doch schon gewohnt ist. Dafür punktet der Film mit einer netten musikalischen Untermalung, einem knallharten und saulässigen Seagal und ein paar total verrückten Charakteren. Nicht zu sprechen von den Stellen, bei denen man denkt "Autsch, das tat bestimmt weh!" ;) Tatsächlich hat man sich noch einen kleinen Twist ausgedacht, der auch recht plausibel daher kommt. Trotz der offenkundigen Schwächen, ist dieser Actionstreifen effektvoll, recht unterhaltsam und es macht wirklich Spaß, Steven Seagal in Topform zu sehen! An "Alarmstufe: Rot" kommt das Spektakel zwar nicht ran, aber hier kann man schon viel mehr von Seagals Coolness erhaschen, als in manch anderen seiner Filme. Nicht zuletzt trägt sein ultra cooler Mustang und seine außerordentlichen Schießkünste mit seinem "flüsternden" Gewehr dazu bei ^^ Die goldenen Zeiten unseres liebenswerten Martial-Arts-Opas sind zwar vorbei, dafür hat er uns ein paar ansehnliche Bilder zur Erinnerung hinterlassen. "Zum töten freigegeben" gehört definitiv dazu!
Oh Lord, gar nicht so einfach zu diesem Film was zu sagen!
Ich habe aber was ziemlich treffendes bei Rotten Tomatoes von Liam Lacey gelesen:
"Persepolis meets Full Metal Jacket"
Das trifft es wirklich gut. Jedenfalls im Hinblick auf die Emotionen, die in diesen beiden Filmen generiert werden. Waltz with Bashir war der erste animierte Film, der für den Oscar als "Bester fremdsprachiger Film" nominiert war. Zu Recht, denn allein der Zeichenstil ist etwas ganz besonderes, in einem aufwendigen Verfahren kreiert. Das Gefüge aus Bilder und Musik ist so unglaublich intensiv und stimmungsvoll, dass man unwillkürlich in die Geschichte hingesogen wird. Man muss sich darauf einlassen, mit den Figuren auf die Suche gehen, auf die Suche nach längst verdrängten Erinnerungen. Es ist wie nach einer Amnesie - nach und nach fügen sich Worte und Bilder wie Puzzle-Teile aneinander. Und dann ganz zum Schluss bekommt man den Hammer auf den Kopf - denn es war kein Traum, kein Déja-vu sondern die pure Realität.
Soldat: What to do? What to do? Why don't you tell us what to do?
Folman: Shoot!
Soldat: On who?
Folman: How should I know on who? Just shoot!
Soldat: Isn't it better to pray?
Folman: Pray and shoot!
Rache ist Blutwurst!
...und vor allem eine schöne Listen-Idee :)
Ich glaube, kaum ein anderes Handlungs-Motiv ist so aussagekräftig und befähigt Filmcharaktere öfter zu unaussprechlichen Taten - mit allumfassender Billigung des Zuschauers!
Auch in 100 Jahren werden sich die besten Filme wohl noch um Rache drehen ;)
Nein, eigentlich bin ich kein Freund von Filmen, die vor 1970 entstanden sind. Aber das sehe ich natürlich nicht so eng und nutze doch immer wieder mal die Chance, mich überzeugen zu lassen. Und...hach...ich bin froh, dass das so ist! Denn Rebecca, ich sage es euch, ist so wunderbar mannigfaltig und atmosphärisch, dass Zeit überhaupt keine Rolle spielt.
Dabei ist die titelgebende Rebecca das gesichtslose Unheil, dass dem Film eine schauerliche Tönung verleiht. Gleich zu Anfang wird klar gestellt, dass es nicht bei dem schönen Schein der ersten Minuten bleiben wird. Dabei fing doch alles so heimatfilm-schnuddelig an, beinahe schon märchenhaft. Doch allmählich und ganz unterschwellig schnürt es einem die Kehle zu. Was ich mitgelitten habe mit der armen (neuen) Mrs. de Winter, diese gute Seele, die ihren Mann doch so sehr liebt. Und gemeinsam fragten wir uns: Warum? Warum ist er nur so zu ihr? Aber dann...
Der Twist in der Mitte hat mich dann komplett aus den Latschen gehauen! Plötzlich steht alles Kopf. Ein waschechter Thriller, der sich aus dieser unsäglichen Liebesgeschichte heraus entblättert. Famos!
Eine Romanverfilmung - von Hitchcock - aus den 40ern - in schwarz-weiß - dessen Bild gerade mal die Hälfte meines TV-Bildschirms ausfüllt! Klingt schrullig, aber zwei Oscars und neun weitere Oscar-Nominierungen kommen eben nicht von ungefähr.
Und so fesselte diese Psycho-Thriller-Romanze auch mich und entfaltete in mir eine gewisse Neugier auf weitere Perlen dieser Zeit. Tja, man kann eben alt werden wie 'ne Kuh, man lernt immer noch dazu! Genau das ist es! Genau danach suche ich! ♥
Brolin und Winslet ist eine interessante Kombi!
Wenn das Versprechen von "düster" tatsächlich gehalten wird, könnte das richtig gut werden.
Herzlich Willkommen, Fabian!
Wünsche dir viel Spaß und hoffe auf ein paar interessante Einblicke in deine Filmwelt :)
Friedhof der Kuscheltiere ist mein einziges Kindheitstrauma °_°
Vielleicht wird das Remake so schlecht, dass ich dann keine Angst mehr habe! Wäre immer hin ein Argument für die Neuauflage... soweit auch das einzige...
Ganze vier Stunden Zeit zwischen den Vorlesungen! Wie könnte man das wohl besser überbrücken, als mit einem Filmchen :) Zum Glück kann meine Mitbewohnerin eine beachtliche DVD-Sammlung vorweisen - beachtlich deshalb, weil ich keinen einzigen Film davon je gesehen habe... naja, bis gestern jedenfalls^^ Ich greife blind in ihr Regal und schwupps, da war Persepolis.
Persepolis ist griechisch und heißt "Stadt der Perser". Dazu dieses Cover, mit einem schwarz-weißen Comic illustriert... ja, etwas skeptisch war ich schon, ob der Film was für mich ist.
Aber mal wieder wurde meine Neugier belohnt.
Dieser französische Zeichentrickfilm erzählt vom Leben der Regisseurin Marjane Satrapi. Sie wuchs in Teheran auf und erlebte die islamische Revolution in all ihren beängstigenden Facetten. Dabei basiert die Geschichte auf der vorangegangen Graphic Novel, deren Zeichenstil verbindlich vom Film übernommen wurde. Hauptsächlich in schwarz-weiß sehen wir jedoch einige wenige, wichtige Stationen in Leben von Marjane in Farbe - wie eine Art Kapitelwechsel.
Der Comic-Stil wirkt hier ganz und gar nicht befremdlich, wie ich es zuerst befürchtet hatte, im Gegenteil, er haucht der Geschichte erst richtig Leben ein und vor allem beschränkt er die Optik auf das Wesentliche. Es fällt einem überhaupt nicht schwer, sich in Marjane hineinzuversetzen. Sie ist eine junge, moderne Iranerin, die vorlaut, fröhlich und wissbegierig ist. Und wir dürfen sie auf ihrer Reise während ihrer Jugend begleiten. Dabei ist sie so sympathisch, ehrlich und urkomisch, dass man oft vergisst, wie traurig ihr Background eigentlich ist und wie oft sie entmutigt und ruhelos gewesen sein muss. Im großen Ganzen ist die Stimmung des Films jedoch positiv. Trotz der Umstände kehrt der Optimismus immer zu ihr zurück und eben das möchte ich aus Persepolis für mich mitnehmen.
Ich ärgere mich schon ziemlich darüber, wenn ich im Nachhinein lesen muss, dass an dem Film herum zensiert wurde, es Proteste gab und teilweise Verbote verhängt wurden. Das ändert nun sicher nichts daran, dass wir den Film sehen und uns eine Meinung bilden. Könnte ich schlecht über die iranische Regierung denken, weil man im Film einen Teil ihrer politischen Geschichte erfährt? Nein! Könnte ich schlecht über die iranische Regierung denken, wenn sie den Film zensieren und gegen ihn protestieren? Ja! Eigentor würde ich sagen. Politik ist Teil der Kunst, weil sie nun mal auch Teil der Menschen ist, die Kunst machen.
"Der Zensor ist ein Mensch gewordener Bleistift oder ein bleistiftgewordener Mensch, ein fleischgewordener Strich über die Erzeugung des Geistes, ein Krokodil, das an den Ufern des Ideenstromes lauert und den darin schwimmenden Literaten die Köpf abbeißt."
Johann Nepomuk Nestroy
Zu aller erst ist Persepolis doch die berührende Geschichte eines Mädchens, deren Monologe mich zum lachen und deren Schicksal mich zum grübeln brachte. Ein zurecht ausgezeichneter Film mit Charm und Intention - für jeden zu empfehlen!
Und flugs war unsere Vorlesungslücke kurzweilig und pädagogisch sinnvoll gefüllt! :)
So, nun habe ich mich seit drei Wochen darum bemüht, nichts zum Film zu hören oder zu lesen, um mir die Spannung zu bewahren, die parallel zur Neugier fast täglich zu steigen schien. Auf Grund der durchwachsenen Bewertungen, die mir hier und da mal ins Auge stachen, blieb ich allerdings skeptisch und versuchte meine Erwartungen nicht allzu hoch anzusetzen. Da ich, wie andere auch ;), von meinem Dashboard fast mit Kommentaren zu Gravity erschlagen wurde, möchte ich mich hier nur noch ganz subjektiv zum Film äußern!
Ein Meilenstein der Filmgeschichte? Nö, das nicht, trotzdem ein fabelhaftes Weltraumabenteuer! Was die Darsteller angeht muss man glücklicherweise gar nicht weit ausholen. George Clooney ist gewohnt professionell in seiner Leistung sowie in seiner Rolle als Matt Kowalski, der seinen letzten Ausflug in die endlose Weite angetreten hat und genau weiß was zu tun ist. Im Gegensatz zu seiner Kollegin Dr. Ryan Stone, die das erste Mal auf Mission ist und vorher ein sechs monatiges Training absolviert hat. Dr. Stone, gespielt von Sandra Bullock, ist wirklich bemerkenswert. Ich habe gelesen, dass sie mit ihrem Rumgeheule vielen auf den Geist gegangen ist. Ich persönlich wäre in ihrer Situation aus dem quäken wohl gar nicht mehr rausgekommen. Von daher sehe ich das etwas anders ^^ Sie ist extrem mutig und eine starke Frau mit manchmal mehr und manchmal weniger klaren Momenten. Frau Bullock hat das super gemacht und wirkte ziemlich authentisch. Die Rolle steht ihr gut und im Nachhinein könnte ich mir niemand anderes darin vorstellen.
Optisch ist Gravity natürlich eine Augenweide. Er zeigt uns eine Welt, die der Großteil von uns eben niemals selbst sehen wird. Auf Großleinwand und in 3D kommt das Ganze sogar noch spektakulärer daher. Dass das 3D vergebliche Liebesmüh' war, möchte ich bestreiten. Das war einer der wenigen Filme, wo mir der 3D-Aufschlag mal nicht sinnlos vorkam. Rein visuell habe ich tatsächlich nichts zu bemängeln!
Was die Handlung betrifft hatte ich in den ersten 15 Minuten die böse Befürchtung, dass es hinten raus verdammt langweilig wird - tja, was soll dort oben auch noch großartig passieren? Doch der gute Cuarón hat seinen Job gut erledigt und es geschafft, die Spannung bis zum Ende auf hohem Niveau zu halten. Das hat mir wirklich imponiert! Mit solcher Kurzweil habe ich in diesem Genre nicht gerechnet. In kurzen Abständen entstanden immer wieder Situation, die mir den Atem stocken ließen und sämtliche klaustophobischen Ängste in mir hervor brachten.
Ja, ich muss gestehen, ich war im Anschluss ein wenig euphorisiert und nach diesem Höllentrip im Weltraum kam mir die Erde plötzlich wie der Himmel vor!
Die Geschichte die uns "Mitternacht im Garten von Gut und Böse" erzählt ist nicht sonderlich spannend und der Stil, mit dem sie versehen wurde, doch recht speziell. So gesehen, könnte ich diesen Film als uninteressant deklarieren und gut.
Jedoch gibt es da noch zwei Faktoren, oder genauer gesagt drei, die dem Ganzen doch meine Sympathie abgewinnen. Zum einen sind es die zwei Hauptdarsteller Kevin Spacey, der den Millionär und Lebemann James Williams spielt und John Cusack, der den Journalisten John Kelso mimt. In dieser sehr ruhig erzählten Story bilden die beiden ein interessantes Duo, zwischen denen eine seltsame Spannung herrscht. Über den Film hinweg lernt man James immer besser kennen und ist trotzdem zunehmend über seine Absichten im Unklaren. Der Mann, der seinen Liebhaber entweder aus Notwehr oder absichtlich erschossen hat, wirkt anfangs sterotypisch für einen reichen Südstaatler und überrascht im Laufe der Zeit mit mehr und mehr Rätselhaftigkeit. Er ist das Sinnbild für das betitelte Gute und Böse. Man wird ganz heimlich dazu verleitet ihn für sein Verhalten zu verurteilen und doch wird es einem fast unmöglich gemacht, sich auf irgendetwas festzulegen. Genau das ist die Intention der ganzen Erzählung - der Mensch ist weder das eine noch das andere. Er ist ein konfuser Mix aus beidem, in dem die elementaren Kräfte unseres Treibens untrennbar miteinander vereint sind. Also eine schöne Moral, die der gute Clint Eastwood hier inszeniert hat, auf eine außergewöhnliche und bedächtig leise Art und Weise. John spielt für uns den Beobachter, der genau wie man selbst suchend nach Antworten verharrt. Von James fasziniert, nutzt er die Gunst der Ereignisse, um darüber ein Buch zu schreiben.
Wenn auch in ehr unaufgeregten Rollen haben Cusack und Spacey ihren Job ganz fantastisch gemacht und überzeugen trotz der subtilen Charakterdarstellung.
Wirklich begeistert hat mich allerdings das Setting - diese wundervolle Kuilisse, die so viel Südstaatencharm versprüht, dass man sofort hinreisen möchte <3 Gedreht wurde im bezaubernden Savannah im US-Bundesstaat Georgia. Die prachtvollen Kolonialbauten mit den schönen Gärten, das Spanische Moos, dass sich von den Bäumen hangelt, die stilgerecht eingerichteten Räume und die stimmigen Kostüme verleihen diesem Film eine ganz besondere Extravaganz. Wer das genauso mag wie ich, sollte hier mal einen Blick riskieren und dem Ganzen eine Chance geben!
Geduld und ein bisschen Spaß am Unkonventionellen sollte man mitbringen, um den Film genießen zu können. Just try it :)