MagArt - Kommentare

Alle Kommentare von MagArt

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    MagArt 01.08.2021, 15:43 Geändert 01.08.2021, 20:03

    Danke an Skarsgard für diesen tollen Tipp! Dem Kommentar kann ich nur zustimmen. Eine für diese Zeit sehr moderne Behandlung der Thematik Vaterlosigkeit und Alleinerziehung. Und beeindruckend umgesetzt und gespielt.

    Übrigens, als ich den Schauspieler von Oberholzer sah und las, dass er Biberti heißt, dachte ich gleich an Robert Biberti von den "Comedian Harmonists". Und tatsächlich, er ist sein Bruder. Sie sehen sich sehr ähnlich. Leopold, in Berlin geboren, zog als Schauspieler früh in die Schweiz, wo er die Mundart lernte und ab den 1930er Jahren blieb.

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      MagArt 01.08.2021, 12:56 Geändert 04.08.2021, 22:16

      Die von Drax monierte, allzu gewöhnliche Liebes- und Eifersuchtsgeschichte ist wohl ein Tribut an den amerikanischen Publikumsgeschmack. So was darf dort in einem Film leider nicht fehlen, egal welches Thema (fast so wie früher jede Oper in Frankreich ein Ballett enthalten musste) - ich übertreibe etwas. Der Film hatte einschließlich der Nazi-Thematik eigentlich alle Zutaten, um auch in den USA ein Erfolg zu werden. Dieser war aber nur mäßig. Das wäre vielleicht der Fall gewesen, wenn die Amis den Film selbst noch mal neu mit eigenen Schauspielern gedreht hätten, wie es ja oft mit ausländischen Erfolgsfilmen gemacht wird. Filme mit Untertiteln schauen nur wenige, und Synchronisation ist dort nicht üblich. (Immerhin: Es gab eine gute Fachkritik, und Bill Clinton fand 'Comedian Harmonists' toll.)

      Die beiden nicht-jüdischen Deutschen Biberti und Bootz erscheinen hier ein wenig "dümmer" oder unsensibler als die anderen. Aber wer weiß, vielleicht war ja etwas Wahres daran.
      Gut, dass man weitgehend die Original-Musikaufnahmen (in Nachbearbeitung) verwendete statt einer Neueinspielung, die Tonqualität ist erstaunlich gut.
      Vilsmaiers Film ist insgesamt gelungen und berührend inszeniert. Trotz ein paar Freiheiten und Klischees weicht er nicht stark von der wirklichen Geschichte ab (soweit ich das einschätzen kann). Er ist eine gute Ergänzung zu der empfehlenswerten Dokumentation von 1977 (https://www.moviepilot.de/movies/comedian-harmonists-2) , die man sehen sollte, wenn man die authentische Geschichte erfahren will - auch wie es mit den Protagonisten nach der Trennung und nach dem Krieg weiter gegangen ist.

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        MagArt 26.07.2021, 13:50 Geändert 01.08.2021, 13:30

        Noch zu der Diskussion von huababuar und HansNase von vor 7 Jahren (s. u.) über die Frage, wie Hitler im Film dargestellt werden sollte:
        Er sollte nicht als Monster und Bestie erscheinen, aber auch nicht wie in diesem Film fast als armes Würstchen. Richtig wäre irgendwo dazwischen. Wie er als Mensch war, weiß man heute schon ziemlich genau, was auch in zahlreichen Dokumentationen thematisiert wird. Er sollte als das gezeigt werden, was er war: ein Mensch, der völlig falsche "Wertvorstellungen" jenseits jeder Moral hatte und skrupellos absolut verwerfliche politische Ziele verfolgte. - Für eine Geisteskrankheit, die vielleicht sogar seine Schuldfähigkeit einschränken würde, gibt es keine Indizien und Belege, was alle Fachleute bestätigen.
        Zu meiner Meinung über diesen Film siehe den Kommentar unten vor 8 Jahren.

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          Eine interessante, angenehm andere Art, eine solche Geschichte zu erzählen. Leopold Ahlsen als Drehbuchautor und Fritz Umgelter als Regisseur waren bewährte Altmeister der deutschen Fernsehgeschichte. Matthias Habich, Christian Quadflieg und eine lange Reihe weiterer guter Schauspieler machen den Film zum Genuss ohne vordergründige Reißer. Wäre heute leider undenkbar. Sollte unbedingt im TV wiederholt werden.

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            MagArt 24.07.2021, 09:42 Geändert 17.08.2022, 00:44
            über Amadeus

            Ich reduziere meine anfängliche Benotung von 10 auf 9, denn 10 würde heißen, dass es keine Kritikpunkte gibt. Die ärgerliche Darstellung Mozarts als kindischer Kasper in der 1. Hälfte, das gewollte, aber unnatürliche Overacting der meisten Schauspieler und ein paar andere Dinge würden eigentlich einen stärkeren Punktabzug rechtfertigen. Aber bei der Wertigkeit überstrahlt für mich die Auswahl und Darbietung der Musik und ihre Einbettung in die Handlung nach wie vor alles andere. Ich war in den 1980er Jahren sehr angetan von dem Film und er bleibt aus genannten Gründen auch weiter einer meiner Lieblingsfilme.

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              MagArt 23.07.2021, 05:29 Geändert 23.07.2021, 20:48

              In der Tat ein sehr typischer, klassischer Western, in der Art von "12 Uhr mittags". Gute Schauspieler-Leistungen, ein Fan von Henry Fonda bin ich ohnehin. Sicher ist die Haupthandlung vorhersehbar, wenn man ähnliche Filme kennt. Vielleicht wäre der Film erfolgreicher gewesen, wenn er eine eingängige, zündende Musik hätte. Sie ist zwar von dem später berühmten Elmer Bernstein ("Die glorreichen Sieben"), aber hier nicht so besonders auffällig. Eine inspirierte, gut passende Musik macht sehr oft einen Großteil des Erfolgs eines Films aus.

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                MagArt 29.06.2021, 00:01 Geändert 29.06.2021, 12:27
                über Derrick

                Nahtlose Fortsetzung von 'Der Kommissar' von Herbert Reinecker. Nur dass Derrick nie zum Kommissar befördert wurde, sondern Oberinspektor blieb. Horst Tappert brachte in die Rolle sein Gentleman-Image ein, das er seit dem Posträuber-Mehrteiler "Die Gentlemen bitten zur Kasse" hatte, obwohl dieser Straßenfeger schon acht Jahre zurück lag. Inklusive 'Kommissar' spielte Fritz Wepper fast 30 Jahre den ewigen Assistenten Harry Klein, der für Derrick immer den Wagen holen musste. Das war Wepper ganz recht, weil er dadurch eine sichere Dauerstelle hatte und in München bleiben konnte anstatt unstet umherreisen zu müssen. Das galt auch für Tappert, dem die Festlegung auf diese Rolle nach eigenem Bekunden nichts ausmachte. (Erst nach Ende der Serie hat er, sich etwas untreu werdend, dann doch noch nachgeschoben, dass ihm die Identifizierung mit dieser Rolle nicht so recht gewesen sei.)

                Die wirklich gute Titelmusik von Les Humphries wurde nach nicht vielen Folgen leider nur noch im Anfang kurz angespielt und dann im Film und am Ende nicht mehr; dort gab es jeweils eine andere.

                Wie schon beim Kommissar, waren die Kriminalfälle meistens gut erdacht und spannend inszeniert. Die Qualität ließ aber in den 90er Jahren nach, bis Derrick, obwohl schon im Pensionsalter, in der letzten Folge ziemlich unglaubwürdig auf einen Chefposten bei Europol befördert wurde. - Die Serie war auch in vielen anderen Ländern erfolgreich. Lustig wirkte, wie sich eine japanische Synchronisation anhörte...

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                  MagArt 28.06.2021, 13:21 Geändert 03.09.2022, 07:42

                  Die meisten Kommissar-Folgen habe ich als Jugendlicher Anfang der 70er gesehen. Damals versammelte sich dafür oft noch die Großfamilie vor dem Fernseher. Das waren meistens spannende TV-Erlebnisse. Sie wurden von den Älteren als viel realistischer empfunden als US-Krimis mit ihren häufigen Schießereien und Verfolgungsjagden. Wegen des Erfolgs des 'Kommissars' legten alle namhaften deutschen Schauspieler Wert darauf, mitzumachen. Erik Ode hat sich am Ende der Serie beklagt, dass er nur noch mit dieser Rolle identifiziert wurde und viele Leute ihn sogar für einen echten Kommissar gehalten haben. Vor dieser 'Gefahr' hat er seinen Nachfolger Derrick/Tappert gewarnt, dem das aber egal war.

                  Kritisieren kann man, dass der Kommissar oft im Alleingang auf die Lösung des Falls kommt, und das nicht immer auf nachvollziehbare Weise. Zum Schluss weiß er plötzlich immer alles, wie schon damals gesagt wurde, und trommelt alle Beteiligte zusammen. Und Humor kommt nur ganz selten ein wenig vor.

                  Die Dialoge sind für den Autor Reinecker typisch und m.E. gar nicht so realitätsnah, wie das behauptet und von vielen wahrgenommen wurde. Etwas gestört hat mich auch schon damals der etwas prätentiöse Anspruch und das Gehabe der Serie, die wahre Wirklichkeit abzubilden, was ja so keineswegs zutrifft. Einmal klagte eine Frau in ihrer Filmrolle sinngemäß darüber, "in was für einer immer schlimmer werdenden Zeit wir doch leben", und das war so gesagt, dass die Zuschauer meinen sollten, "wie recht sie doch hat". Verbrechen hat es aber immer gegeben. Positiv jedoch ist, dass die Kriminalfälle sowohl in "unteren" als auch "oberen" Gesellschaftskreisen spielen.
                  Oft werden "Fehlentwicklungen" in der neuen Jugendkultur der 68er Zeit thematisiert mit Hippies, Drogenkonsum usw., natürlich von einem konservativen Standpunkt aus.

                  Die Stärke der Serie liegt in der psychologischen Charakterzeichnung und der wendungsreichen und spannenden Entwicklung des Falls. Gewaltdarstellung über das notwendige Maß hinaus hatte man noch nicht nötig. Es ist erstaunlich, wie Herbert Reinecker, auch später noch bei Derrick, wie am Fließband immer wieder neue und andere Drehbücher schreiben konnte.

                  Richtig ist auch, dass die Film- und Fernsehschauspieler damals noch ein gepflegtes Deutsch sprachen; sie hatten ihren Beruf i.d.R. alle noch auf der Bühne gelernt. Erst später ging man bewusst dazu über, mehr die Alltagssprechweise zu verwenden, um realistischer zu wirken. Für mich ist es oft noch ein Genuss, die gut ausgebildete, gepflegte Sprache der früheren Schauspieler zu hören.

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                    MagArt 19.06.2021, 12:12 Geändert 19.06.2021, 12:38

                    Als Mensch muss Kinski häufig ein Ekel gewesen sein. Besonders nach dem, was seine Tochter über ihn bekannt gemacht hat. Trotzdem geht von ihm als Schauspieler eine bestimmte, unverwechselbare Faszination aus. Sein Tyrannen-Image hat er ja auch bewusst gepflegt und dazu passende Filmrollen bekommen. In Amerika soll er der bekannteste deutsche Schauspieler sein. Das verwundert nicht. Deutsch+böse+brutal+wahnsinnig sieht man dort gern. Herzogs Doku zeigt viel mehr Facetten und ist sehr sehenswert.

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                      MagArt 07.06.2021, 05:55 Geändert 07.06.2021, 08:15

                      "Beethoven" ist ein gut gemachter und anzuschauender österreichischer Stummfilm von 1927 über das Leben des Komponisten. Er wurde kürzlich auf gelungene Weise mit neu aufgenommener Musik Beethovens hinterlegt. Der große Schauspieler Fritz Kortner glänzt mit seiner feinen, realistischen Mimik - ohne übertriebene Theatralik, wie man es oft aus Stummfilmen kennt. Auf Arte gezeigt wurde eine Fassung mit französischen Zwischentexten von damals, die deutsche Übersetzung wurde eingeblendet.

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                      • MagArt 26.05.2021, 18:05 Geändert 28.05.2021, 15:03

                        James Camerons Über- und Unterwasser-"Dokumentation" über das deutsche Schlachtschiff Bismarck, das auf seiner ersten Fahrt bei Island den britischen Schlachtkreuzer Hood versenkte und später von einer "Meute" feindlicher Flugzeuge und Schiffe auf den Meeresgrund befördert wurde. Wobei immer noch nicht 100% geklärt ist, ob die schwer beschädigte und manövrierunfähige Bismarck letztlich von der eigenen Besatzung versenkt wurde. Der Film bemüht sich, beiden Seiten gerecht zu werden, tut es aber doch nicht in ausreichendem Maß.
                        Warum z.B. wird erwähnt, dass die Hood noch beim Versinken Salven abgegeben hat, aber wird verschwiegen, dass auch die Bismarck trotz heftigen Beschusses im Anfang noch in der Lage war, zurückzufeuern? (Allerdings nicht lange, weil dann zu viele Treffer das verhinderten.) Man kann hier auch nicht von einem Grund für "Rache" für den Verlust des "Stolzes der englischen Marine" sprechen (es fällt das Wort "Rache-Engel"); die Hood hatte das Feuer eröffnet. In einem solchen Fall des Seekriegs müsste es "Revanche" heißen. Ein britischer Kapitän hat in Wirklichkeit später der Besatzung der Bismarck Tapferkeit und Ehrenhaftigkeit bescheinigt. - Die Kommandeure Lütjens und Lindemann werden nur kurz und unzutreffend charakterisiert... So weit mal nur wenige von mehreren Kritikpunkten, es müsste noch fortgesetzt werden.
                        Die Tauchexpeditions-Aufnahmen und der Aufwand dabei sind sehr gut, auch die Animationen. Aber insgesamt ist es kein richtiger Dokumentarfilm. Da kommt der Titanic-Regisseur zu sehr durch.

                        Ein einzelner Stiefel auf dem Deck wirkt wie extra hingelegt, da er keine Spuren von Verwitterung oder Algenansatz etc. aufweist...

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                          MagArt 26.05.2021, 15:22 Geändert 26.05.2021, 20:35

                          Nichts gegen Rühmann, aber dieser Film ist, jedenfalls teilweise, allzu albern und klamaukig. Rühmann war das später peinlich. Obwohl er 1947 eine Fortsetzung "Quax in Afrika" gedreht hat, die ich noch nicht kenne, aber in MP eine noch geringere Wertung hat. Er sagte, er habe damals einfach jede Rolle angenommen, um sein "teures Fliegerhobby" finanzieren zu können. "Quax der Bruchpilot" war beim Erscheinen ein großer Publikumserfolg. Auch heute gilt noch oft: je niveauloser, desto massentauglicher. Die Musikeinlagen sind jedoch schön und hörenswert.

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                            MagArt 26.05.2021, 14:07 Geändert 26.05.2021, 14:09

                            Die heute-show gehört derzeit immer noch zu den guten Satiresendungen, allerdings bringt Welke in letzter Zeit öfters statt Satire-Witz direkte Belehrung. Dass Grüne, Linke von der Kritik ausgenommen wären, wie jemand schrieb, kann man nicht sagen. Auch die kriegen ihr Fett ab.
                            Der nach der Show folgende Böhmermann hat sich in seinem neuen Format seit Ende 2020 gemausert. Davor fand ich seine Sendung teilweise zu langweilig.
                            Ansonsten gefallen mir im TV noch extra-3, Schleichfernsehen und Florian Schröder mit am besten...

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                              MagArt 25.05.2021, 12:41 Geändert 26.05.2021, 11:19

                              Ich würde gern aus einem objektiven Interesse mal Filme dieser Art sehen, die nach 1945 für die öffentliche Vorführung verboten wurden. Nach der Beschreibung, auch in Wikipedia, scheint das ein "harmloser" Unterhaltungs- und Abenteuerfilm zu sein, mit einem vielleicht naiven Patriotismus... Schon wegen Paul Wegener und der jungen Brigitte Horney, aber auch anderer Schauspieler würde mich das interessieren. Aber wie soll man da drankommen?

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                                MagArt 19.04.2021, 16:36 Geändert 19.04.2021, 20:59

                                War in den ersten Jahren mit Manuel Andrack erfrischend anders und witzig. Gegen Ende gingen die guten Ideen aus und Schmidt wirkte nur noch arrogant. Wenn er seine nervösen Gesichtszuckungen geheilt haben sollte, kommt er nach seiner Pause vielleicht mit neuen Ideen zurück. Für die frühen Jahre eine 7, für die späteren eine 2.

                                Eine positive Erinnerung ist z.B.: eine Parodie der Gesprächssendung "dctp", in der Schmidt alias Alexander Kluge unsichtbar aus dem Off betulich langatmige, übertrieben intellektuelle Fragen stellt und Andrack verdutzt nur mit Ja und Nein antworten kann... ^^

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                                  MagArt 19.04.2021, 16:25 Geändert 19.04.2021, 16:41

                                  Einer der langweiligsten, peinlichsten Comedy-Typen aus der Barliner Provinz, wie auch Mario Barth. Dass solche Leute so einen Erfolg haben oder hatten - letzterer sogar vor gefüllten Stadien - wirft ein trauriges Licht auf die einheimische Humorlandschaft. Weil es so wenig Besseres gibt, lachen die Leute halt über diesen niveaulosen Müll. Armes Deutschland.

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                                  • MagArt 19.04.2021, 15:30 Geändert 19.04.2021, 20:51

                                    Oh oh, ein französischer Erotikthriller aus dem schwulen Cruisermilieu. Ich bin durch Zufall im TV darauf gestoßen. An einem einsamen Badesee passiert ein Mord... Die Thematik ist nicht jedermanns Sache, auch nicht meine, aber die Handlung ist tatsächlich sehr spannend. Sehr ungewöhnlich. Erhielt in Frankreich mehrere Preise und Nominierungen.

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                                      MagArt 19.04.2021, 14:52 Geändert 22.04.2021, 02:50

                                      Ganz nette Komödie über Erasmus-Studenten aus verschiedenen Ländern. Sehr klischeehaft, aber die Klischees werden teilweise auf den Arm genommen. Ein dummer, oberflächlicher Amerikaner soll wieder herausgeschnitten worden sein (jedenfalls in der mir bekannten Fassung), vielleicht mit Blick auf den US-Markt. Barnaby Metschurat als strebsamer korrekter Deutscher, der sich als Nazi gemobbt fühlt und nur bekifft etwas lockerer wird. (In Teil 2 kommt m.W. kein Deutscher mehr vor.) Ein rüpelhafter britischer Trunkenbold, der sich über alle anderen lustig macht, auch die französischen "Frösche", etc. ... - Recht unterhaltsam für ein jüngeres Publikum.

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                                          MagArt 17.04.2021, 05:39 Geändert 13.08.2022, 06:17
                                          über T-34

                                          So übel ist das gar nicht, habe "Schlimmeres" erwartet. Es ist eher ein unterhaltender Kriegs-Abenteuerfilm mit einer kleinen Portion Humor gegen Ende, etwas für die russische Seele. Das betrifft natürlich nicht den anfänglichen Teil im KZ. Gute Schauspieler-Auswahl der Gegenspieler mit Alexander Petrov und Vinzenz Kiefer. Der Deutsche ist zwar böse, aber kein Feigling.

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                                            MagArt 03.04.2021, 03:17 Geändert 06.04.2021, 09:39

                                            Dieses Frühwerk Pasolinis gehört zu den besseren Interpretationen der Geschichte Christi, die ich kenne. Gerade die Schlichtheit und der Minimalismus der Mittel im Gegensatz zu Hochglanzprodukten aus Hollywood verleiht diesem Schwarz-Weiß-Film mit seinem Einsatz vieler Laiendarsteller eine besonders authentische Atmosphäre. Dazu die ergreifende Musik der Bachschen Matthäuspassion.

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                                              MagArt 02.04.2021, 17:01 Geändert 02.04.2021, 17:07

                                              Kaum ein anderes Genre unterscheidet sich in seiner Machart stärker von heute als das des monumentalen Bibelfilms der 50er Jahre. Pathos, Ergriffenheit und Frömmigkeit erinnern teilweise an verfilmte Nazarenerkunst. Bei der theatralischen Sprechweise kommen einem auch frühere Versionen der Spiele von Oberammergau in den Sinn. Der fantastische Aufwand, die Opulenz und auch Schauspieler wie Yul Brynner bescheren aber doch ein genussvolles Erlebnis.

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                                                MagArt 31.03.2021, 10:08 Geändert 01.04.2021, 02:40

                                                Bette Davis zieht hier alle Register ihres Könnens. Mit dieser bedauernswerten, aber sympathischen ältlichen Frau fühlt man richtig mit und ist am Ende erleichtert über den einigermaßen guten Ausgang. Als ich den Film in der Jugend erstmals sah, fand ich ihn schon sehr spannend und gruselig. Ich finde eigentlich nicht, dass er heute teilweise unfreiwillig komisch wirkt. Vielleicht liegt es daran, dass ich noch nicht zu viele heutige Horrorstreifen gesehen habe und noch nicht so abgestumpft bin, (das hoffe ich). Ein bisschen Overacting ist bei amerikanischen Filmen immer dabei. Auch Olivia de Havilland und Joseph Cotten sind genial als teuflisches Paar. Wie z.B. "Psycho" - ein anderer Klassiker - kann man sich auch diesen heute noch gut anschauen.
                                                Ich glaube, diese Südstaaten-Villa war auch Schauplatz mehrerer anderer Filme.
                                                Ärgerlich ist nur wieder mal dieser deutsche Filmtitel.

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                                                • Es fällt mir schwer zu sagen, ob der Film, den ich schon bei seinem Kinostart gesehen habe, einen Wert hat. Außer vielleicht für amerikanische Zuschauer, für türkische bestimmt nicht. Die Gewaltszenen sind zum Teil zu krass und ekelhaft.

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                                                    MagArt 30.03.2021, 00:24 Geändert 31.03.2021, 06:31

                                                    Ein kleiner Steuerbeamter merkt eines Tages, dass er die Fähigkeit besitzt, durch Wände zu gehen...

                                                    Heinz Rühmann hielt dies für seinen anspruchsvollsten Film, und das war er auch. Dafür gab es Auszeichnungen. Aber wie der Schauspieler sagte, haben die Leute das damals kaum sehen wollen, sondern immer wieder den gewohnten Rühmann. Schon gar nicht kamen seine ernsten Fernsehproduktionen von Anfang der 70er an (z.B. "Tod eines Handlungsreisenden"), außer zum Teil bei der Kritik. Aber da war er als Schauspieler m.E. tatsächlich nicht so gut.

                                                    Aufgrund des Films gab es 1997 noch ein gleichnamiges deutsches Musical mit der Musik von Michel Legrand. Die Musik des Films von 1959 schrieb Franz Grothe, ein leider fast vergessener Komponist vieler ehemals bekannter Melodien.

                                                    2016 erschien eine französische Neuverfilmung "Der durch die Wand geht", die ich mir noch anschauen will. Vorlage für beide Filme war eine Novelle des französischen Schriftstellers Marcel Aymé.

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