MagArt - Kommentare

Alle Kommentare von MagArt

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    MagArt 07.12.2020, 01:02 Geändert 07.12.2020, 20:23

    Aus der ZDF-Dokureihe "Hitlers Frauen" von Christian Deick und Guido Knopp eine Folge über Winifred Wagner, Schwiegertochter des Komponisten Richard Wagner und Leiterein der Bayreuther Festspiele bis 1945. Sie und der damalige Wagner-Clan standen Hitler und dem Naziregime sehr nahe. Winifred durfte nach 1945 die Festspiele nicht mehr leiten. Das machten dann ihre Söhne, von denen Wieland das Werk Wagners neu und modern interpretierte, was Winifred allerdings missfiel.

    Ich möchte hier ergänzend ausdrücklich auf die Dokumentation von Hans-Jürgen Syberberg von 1975 verweisen:
    Winifred Wagner und die Geschichte des Hauses Wahnfried:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Winifred_Wagner_und_die_Geschichte_des_Hauses_Wahnfried_1914%E2%80%931975
    Ein sage und schreibe 5-stündiges Interview von Syberberg mit der damals rüstigen 78-jährigen, in dem sie ungefiltert und authentisch über ihr Leben, die Zeitgeschichte und ihr nahes Verhältnis zu Hitler spricht. Es zeigt sich, dass sie fast nichts dazugelernt hatte, sondern ihr Verhalten im "3. Reich" rechtfertigte und in positives Licht rücken wollte. Syberberg stellt ihr keine kritischen Fragen, sondern überlässt ihr frei die Bühne, macht sich aber auch nicht mit ihr gemein.

    Ich habe das 1977 als 20-jähriger im 3. Fernsehprogramm im Familienkreis gesehen. Der Film wird sicher aus drei Gründen im TV nicht mehr wiederholt:
    1. viel zu lang,
    2. das interessiert zu wenige,
    3. nicht vorgebildete und unkritische Zuschauer könnten sich von der alten "Dame" beeindrucken lassen, da hier nur wenig kommentiert und eingeordnet wird.

    Ich weiß nicht, ob das streambar ist. Es wird vermutlich nur noch von Historikern und in Seminaren verwendet, dort aber intensiv. Denn es handelt sich um ein hoch wertvolles Zeitdokument, das natürlich historisch-kritisch beurteilt werden muss. Im obigen Film über Hitlers Frauen werden nur kurze Ausschnitte gezeigt. Zwar "räumt sie ein", dass das, was Hitler "in der zweiten Hälfte des Krieges getan hat", "nicht richtig gewesen" sei. Trotzdem will sie es sich nicht nehmen lassen, von USA, "unserem seligen Adolf" ("Witz", haha) zu sprechen...

    Für die ZDF-Sendung 7 Punkte. Den Interview-Film kann man schlecht mit Punkten bewerten.

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    • 8
      MagArt 06.12.2020, 23:41 Geändert 26.07.2021, 07:09

      Curd Jürgens war einfach ein Typ mit beachtlicher Ausstrahlung und Präsenz. War auch als Mensch interessant, wie man in TV-Talkshows sehen konnte (wo er z.B. mal sein Toupet lüftete). Wäre er nicht Deutscher, sondern Ami (oder anderer) gewesen, hätte er vielleicht eine große Weltkarriere als positiver Held gemacht. So spielte er im Ausland meist deutsche Generäle und einmal einen Bond-Bösewicht. Aber von wem sonst außer Hardy Krüger und kurzzeitig Hotte Buchholz könnte man sagen, dass sie in ihrer Zeit "positive" Rollen im Ausland hatten? Das waren nur Ausnahmen. Zumindest im deutschsprachigen Raum war Jürgens meist der Grandseigneur oder Haudegen mit Affinität zu Frauen und Alkohol (zum Teil wohl wie im richtigen Leben).

      Es wird auch gesagt, dass Jürgens eigentlich immer nur sich selbst gespielt hat. Doch da ist er ja bei weitem nicht der einzige. Viele wurden und werden auch immer nur mit ähnlichen Rollen besetzt. Etwas anders war das bei seiner letzten Fernsehrolle "Collin" (1981), ein Jahr vor seinem Tod, was mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet wurde. Er fragte sich: "Sollte mir da noch mal etwas gelungen sein?" Der selber herzkranke Jürgens spielte neben Hans-Christian Blech einen herzkranken DDR-Schriftsteller in einer Ost-Berliner Promi-Klinik.

      "Des Teufels General" von Carl Zuckmayer, der den Fliegergeneral Ernst Udet zum Thema hat, ist schon als Bühnenstück ein Klassiker. Auch diese Rolle war Jürgens wie auf den Leib geschrieben. Später versuchte sich auch Hans-Joachim Kulenkampff darin...

      Noch heute bekannt ist Curd Jürgens' Song "60 Jahre und kein bisschen weise" mit rauchiger Stimme. Er hatte in den 70er Jahren auch mal etwas ganz anderes gemacht: Er portätierte als Journalist in einer TV-Dokumentation das SPD-"Urgestein" Carlo Schmid.

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        MagArt 06.12.2020, 02:03 Geändert 06.12.2020, 03:56

        Die Retro-Musik ist toll, aber die Handlung zum Vergessen. Leicht angeschwipst bringt einen der Soundtrack in Tanzlaune.
        Patrick Schweißi wurde zum Frauenschwarm ( - verstehe ich nicht... =^^=)

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        • 2
          MagArt 06.12.2020, 01:41 Geändert 06.12.2020, 04:03

          Traf und trifft weder meinen Musik- noch sonstigen Filmgeschmack. Travolta kann zwar tanzen, aber war mir immer unsympathisch.
          Die Bee Gees fand ich nur mit ihrer 60er-Jahre-Musik gut, aber nicht mit dem Gejaule hier.

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            MagArt 06.12.2020, 01:18 Geändert 06.12.2020, 01:46

            Ich war damals um die 20 und muss sagen, dass mich "Star Wars" nicht so richtig erreicht hat. Der Film mit seinen Fortsetzungen läutete ja, wie sich später herausstellte, zusammen mit den Spielberg-Werken, Saturday Night Fever und anderem das Ende des fortschrittlichen New Hollywood ein. Auch wenn er für die Zeit ganz gut gemacht ist. Das war ähnlich in der Musik mit dem Gegensatz von Punk und Disco. Ich war zwar selbst kein Punk, hatte aber dafür gewisse Sympathien, im Gegensatz zur populistischen und kommerziellen Disco-Welle.
            Vielleicht war oder bin ich etwas zu voreingenommen. Aber heute finde ich das auch zu kiddymäßig.

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              MagArt 06.12.2020, 00:35 Geändert 06.12.2020, 00:52

              Man muss sagen, dass die ganze Idee schon sehr gut ist. Aber es ist schon ein merkwürdiges Phänomen, dass der Sketch zu einem jahrzehntelangen deutschen Silvesterritual geworden ist. Naja, in Champagnerlaune kann man wirklich jedesmal wieder darüber lachen, auch wenn man das schon auswendig kennt. Ich denke, vor allem deswegen ist er so langlebig und erfolgreich. Sonst wäre er ja auch im Ausland ein Hit, was aber nicht der Fall ist.

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                über Saw

                Bei mir kam kaum Spannung auf. Alles viel zu langwierig und fast langweilig. Gewaltdarstellung zum reinen Selbstzweck finde ich nicht cool. Der Streifen führt derzeit die MP-Liste der Hassfilme an. Aber es gibt auch viele, wenn auch weniger Lieblingsfilm-Bewertungen. Der Film polarisiert also extrem. Anschauen ist verlorene Lebenszeit.

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                • 2 .5

                  Für mich ein ziemlicher Flop. Schon die plumpe Musik nervt mich total.

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                    MagArt 05.12.2020, 23:52 Geändert 06.12.2020, 20:26

                    Vor allem wegen dem genialen Bully Herbig sehenswert. Neben Rick Kavanian ist er für mich einfach der begabteste Comedy-Schauspieler in Deutschland. Die beiden hatten ja auch mal eine Sketch-Serie zusammmen, leider waren dort die Gags zu dürftig. Bully und Rick machen sich heute leider ziemlich rar.
                    "Schuh des Manitu" wirkt ansonsten heute nach nur knapp 20 Jahren vielleicht bereits etwas altbacken.

                    • MagArt 05.12.2020, 23:16 Geändert 05.02.2021, 23:36

                      Der Trickfilm entstand, als Bohlen in der Öffentlichkeit (noch mehr als heute) als Witzfigur dastand. Und in diesem Film vermarktet Bohlen dieses Bild von sich parodistisch. Erst danach hat er sich mit "Superstar" und "Supertalent" ein etwas "seriöseres" Image erarbeitet, und wurde mit kräftiger PR-Unterstützung von RTL zum sogenannten "Pop-Titan" aufgebaut.

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                        MagArt 04.12.2020, 08:33 Geändert 07.06.2022, 18:56

                        Wenn man Filme mit den alten österreichischen Komödien-Stars Hans Moser und Paul Hörbiger mag, ist man hier besonders gut aufgehoben. Das Lustspiel von 1957 wirkt wie eine Zusammenfassung dieser Art von Filmen. Es sind Paraderollen für diese beiden Schauspieler. Hans Moser am Telefon: "Was? Ich nuschele? Na das hat mir noch keiner gesagt..."
                        Der MP-Einführungstext oben erwähnt die beiden oben fälschlicherweise gar nicht. Der Film ist in seiner Art schon lustig, und es fehlt nicht an Wiener Gemütlichkeit. Auch ein preußischer Kellner (der früh verstorbene Wolfgang Jansen) ist mit seinem "Wat denn?" dabei. Bis in die Nebenrollen gut besetzt. Regisseur E.W. Emo machte 21 Filme mit Moser.

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                        • MagArt 04.12.2020, 08:07 Geändert 17.11.2021, 22:52
                          über Sissi

                          Was soll man zu den Sissi-Filmen sagen? Es ist Heimatfilm-Kitsch, aber dafür gut gemacht. Es ist nicht mein Geschmack, aber man kann verstehen, dass sie damals in Österreich, aber auch Deutschland einem Bedürfnis nachkamen, der k.u.k.Monarchie nachzutrauern und sich an der angeblich "guten alten Zeit" zu erfreuen. Ich kannte noch alte Leute, die sagten, schön war die Zeit nur vor 1914. Naja, auch weil es deren Jugend war.

                          In Sachen Kitsch-Humor werden Heimatfilme nur noch getoppt, aber auch veralbert von den Gunther-Philipp-fällt-im-Anzug-in-den-Wörthersee-Filmen der 60er/70er Jahre.

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                          • MagArt 04.12.2020, 07:48 Geändert 04.12.2020, 08:10

                            Bin kein Freund von Heimatfilmen. Aber ich meine mich zu erinnern, dass das noch einer der besseren war, vor allem wegen der noch sehr jungen Romy Schneider, aber auch anderer damals bekannter Stars.

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                              MagArt 04.12.2020, 05:09 Geändert 04.12.2020, 05:37

                              Ein bisschen witzig, aber mehr auch nicht. Rühmann war froh, hier mal was anderes spielen zu dürfen. Nette Idee, aber alles wirkt so "gewollt andersartig" und modernistisch - eine verkünstelte Möchtegern-Satire.

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                                MagArt 04.12.2020, 04:33 Geändert 04.12.2020, 04:40
                                über Dunkirk

                                So kann man eine Niederlage doch noch in einen "Sieg" verkehren. Obwohl die Briten vor allem Glück gehabt haben, dass die Deutschen von ihrem "GröFaZ" angehalten wurden. Aber egal, die Machart des Films ist insgesamt schon ganz gut. Auf Pathos und Heldentum wie in früheren Filmen wurde weitgehend verzichtet.

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                                • 3 .5

                                  Ich dachte, das ist auch ein kritischer Film über die "Iron Lady". Das kommt aber nicht allzuviel vor. Und Humor hatte sie in Wirklichkeit wohl auch nicht.
                                  Meryl Streep (ich bin ein Fan von ihr) ist aber wieder hervorragend.

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                                  • 7 .5

                                    Die beiden vorigen Kommentare treffen's schon sehr gut.
                                    Einen letzten Beweis, dass Oswald nicht der alleinige Täter war, gibt's natürlich nicht. Auch wenn viele Fragen aufgeworfen werden.
                                    Kevin Costner wie immer sehr gut. Für mich wirkt er irgendwie "angenehm unamerikanisch", eher europäisch. Die kleine "Liebesgeschichte" nebenbei musste zwar nicht sein, aber darf wohl in Hollywood nicht fehlen.

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                                      MagArt 29.11.2020, 02:39 Geändert 26.07.2021, 07:31

                                      Ich gebe dem Vorredner Recht, das war schon nicht mehr so fesselnd und gut wie vorherige Serien dieser Art. Ich kann nicht genau sagen, woran das lag. Die Romanvorlage war ja interessant. Es war eine fast gesamteuropäische Koproduktion mit dem erfahrenen Regisseur Herbert Wise. Aber vielleicht war es gerade das, was nicht so ganz klappte. Die früheren Advents-Serien wiesen aus Deutschland heraus eine hohe Motivation auf, die hier vielleicht fehlte. Mick Ford als Hauptdarsteller kann man keine Schuld geben. Aber der Film war auch nicht schlecht. Er war durchaus noch ein Erfolg. Ich erinnere mich auch noch an die schöne Musik von Hans Posegga.

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                                        MagArt 29.11.2020, 02:23 Geändert 29.11.2020, 15:55

                                        Mal vorerst nur kurz: Ansprechende Handlung in der Tradition englischer Detektivgeschichten, tolle Atmosphäre, Farbe und Ausstattung. Auch schauspielerisch recht gut. Synchronisation nur teilweise angemessen: Bei Liebermann gut, aber die Stimme von Rheinhardt murmelt und knurrt sehr unecht...

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                                          MagArt 20.11.2020, 20:54 Geändert 21.11.2020, 11:21

                                          Hier kamen mit Whitney Houston und Kevin Costner zwei Stars zusammen, deren Fan ich längst war. Daher war ich sehr auf den Film gespannt. Leider enttäuschte das schwache und langweilige Drehbuch. Natürlich war Whitney stimmlich auf ihrem Höhepunkt, aber die Songs waren für mich schon nicht mehr ganz so toll wie vorher, einschließlich des Bestsellers "Will always love you". Ihren künstlerischen Zenith hatte sie 1988 mit "One moment in time" bei der Olympiade in Seoul. In ihren späteren Jahren hatte sie leider Starallüren und wurde drogenbedingt immer schlechter bis zu ihrem traurigen Ende. Ihre 80er-Jahre-Hits machen sie für mich immer noch zur besten Soul- und Pop- Sängerin (besser als Aretha Franklin, Shirley Bassey, Liza Minnelli, Adele und andere).
                                          Den Film Bodyguard muss man nicht gesehen haben. Außer wenn man nur die Hauptdarsteller Houston (eine Augenweide) und Costner sehen (und hören) will, denn sie machen ihre Sache durchaus gut.

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                                            MagArt 19.11.2020, 03:47 Geändert 19.11.2020, 03:50

                                            Der Film schildert die eigenen Erfahrungen von Burkhard Driest im Gefängnis. Seinen Part spielt Jürgen Prochnow, der hierdurch bekannt wurde. Driest selbst spielt sehr authentisch den brutalen Gegenspieler. So sah und sieht vielleicht noch heute "Resozialisierung" im Knast aus. Guter Kommentar von Amelia unten.
                                            Schade, dass Prochnow (meines Wissens) später in den USA kaum noch so anspruchsvolle Rollen gespielt hat.

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                                              MagArt 19.11.2020, 02:33 Geändert 31.05.2022, 22:27
                                              über Driven

                                              Gleich drei "Stars" zusammen, die sowieso nicht mein Fall sind (noch freundlich ausgedrückt): Stallone, B. Reynolds und Schweiger. Selten so einen Schwachsinn gesehen. Dümmlicher geht's kaum noch. Gut, dass der Streifen wenigstens auch in USA durchfiel. Til Schweiger (Beau Brandenburg - was für'n bescheuerter Name) soll danach beschlossen haben, nicht mehr den "bösen oder dummen Deutschen" spielen zu wollen...

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                                              • MagArt 19.11.2020, 02:06 Geändert 25.12.2020, 18:05

                                                Gefällt mir unter den Filmen von David Lean noch am ehesten. Das heißt aber nicht, dass er gut ist. Toll ist die Musik. Ansonsten sind die epischen Werke dieses Regisseurs schon von den Themen her nicht so mein Fall.

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                                                  MagArt 19.11.2020, 01:33 Geändert 19.11.2020, 01:36

                                                  Mir geht es ähnlich wie den vorigen Kommentator*innen. Ich hatte den Film als Kind/Jugendlicher im TV gesehen und war damals fasziniert und amüsiert. Natürlich wirkt er heute altmodisch, aber auf ansprechende Weise, wie auch manche andere Science-fiction-Werke der 50er Jahre. Ein Wissenschaftler wird Opfer seines allzu ambitionierten Forscherdrangs. Der Film hat Retro-Charme und Fantasie. Die Neuverfilmung kenne ich noch nicht.

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                                                  • MagArt 19.11.2020, 00:51 Geändert 19.11.2020, 01:06

                                                    Ich gebe zu, dass ich diesen ersten Teil damals (1978) in jungen Jahren durchaus ganz gut und spannend fand; er erhielt auch mehrere Genre-Preise. Er ist aber zu oft fortgesetzt und variiert worden. Es fällt mir schwer, heute eine Punktzahl zu vergeben. Als Pilotfilm dieses Handlungsschemas gebührt ihm zumindest ein Platz in der einschlägigen Filmgeschichte. Natürlich muss man mit dem Genre als solchem etwas anfangen können. Immerhin ist der Streifen noch einigermaßen besser als reine Splatterfilme.

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