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Alle Kommentare von MagArt
Chaplin hat nach dem Krieg gesagt, dass er den Film nicht gemacht hätte (vor allem keine Komödie), wenn er gewusst hätte was dann noch folgte. Es soll erwiesen sein, dass Hitler den Film gesehen hat. Aber da war der Holocaust seit langem in Gang. Mit oder ohne den Film wäre die Geschichte nicht anders verlaufen.
Vor 1933 war Chaplin übrigens beim deutschen Publikum äußerst beliebt.
"Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze" hieß es früher, vor Film und Fernsehen. Das ist seitdem natürlich anders. Dies ist eine sehr schön gemachte, informative Doku über den Schauspieler Mario Adorf, der sich mit Ende 80 noch guter Gesundheit zu erfreuen scheint.
Etwas Kritisches kommt nicht vor, aber das gibt es wohl auch nicht. Also sei es ihm gegönnt. Ich habe ihn auch immer für einen guten, vielseitigen Darsteller gehalten. Er hat keineswegs immer nur den Bösewicht gespielt. Vor allem wirkt er als Mensch sehr sympathisch.
Mal ganz allgemein zum Klang von Sprachen: Überhaupt ist Deutsch eine eher hart klingende, konsonantenlastige Sprache wegen der Rachen- und Knacklaute. Wenn aber Menschen mit Sprachgefühl, und das sollten Schauspieler sein, sich bemühen, diese harten Konsonanten nicht überzuakzentuieren, sondern abzuschwächen und dem Sprechen etwas mehr Melodie zu geben, kann Hochdeutsch auch einen relativ guten Sound bekommen. Schauspielschulen sollten sich mehr darum kümmern. Beim Österreichischen kann das manchmalige Raunzen stören und die Gewohnheit, -ng- immer mit -g- oder -k- auszusprechen, also Enggel und Achtunk...
Es gibt aber Sprachen, die viel härter klingen als Deutsch: Niederländisch, Schweizerdeutsch mit seinem -kch-, die slawischen Sprachen, und von Arabisch ganz zu schweigen. Die schönsten Sprachen sind die romanischen, und dabei Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Ladinisch. Aber wie kann man amerikanisches Englisch mit seinen Lauten -r-, -w-, -l-, -th- schön oder angenehm finden? Das kann ich nicht verstehen. Britisches Englisch, wenn gepflegt, ist da schon deutlich besser. Ich verstehe auch nicht, dass viele Deutsche meinen, amerikanisches statt britisches Englisch sprechen zu sollen.
Deutsche Schauspieler mit einer guten, aber nicht unnatürlich wirkenden Aussprache waren z.B. Siegfried Wischnewski, Thomas Holtzmann u.v.a.
Diese Doku habe ich gesehen und übertrage mal meinen Beitrag von vor 3 Monaten speziell über diesen Entertainer auf der Seite "Hans-Joachim Kulenkampff", deren Kommmentare gelöscht wurden, weil MP das wohl bei Personen-Seiten nicht mehr zulässt.
Kuli war noch ein Quizmaster und Entertainer mit Charme, Souveränität, Humor, Ausstrahlung und Format. So jemanden kann es heute nicht mehr geben. Schon seine manchmal etwas chauvihaften Bemerkungen beim weiblichen Geschlecht kämen nicht mehr gut an, obwohl sie harmlos waren. Er war der geborene Conferencier, dem man gern zuhörte, auch wenn es nicht immer das Gelbe vom Ei war. Er redete immer ohne von anderen vorgefertigte Konzepte und wusste im Quiz EWG vorher nie, mit wem er es zu tun bekommen würde. Er schätzte diese Tätigkeit selber nicht hoch ein, sondern wollte lieber als seriöser Schauspieler gelten. Als solcher war er teilweise auch nicht schlecht, z.B. in "Das Geheimnis der Mary Celeste" und "Des Teufels General" (auf der Bühne), aber war letztlich doch immer nur er selbst. Ganz andere Rollen hätte man ihm auch nicht abgenommen. Sein Versuch mit einer Sendung als Talkmaster war leider nicht erfolgreich, obwohl das für mich interessant war. Davon hätte ich gern mehr gesehen. "Die Leute" wollten ihn aber nur in EWG sehen. Deshalb ließ er sich noch auf eine zweite Staffel ein.
Als in den 1980er Jahren das Fernsehen noch einen täglichen Sendeschluss hatte, wurde man mit Kulenkampffs "Nachtgedanken"
ins Bett geschickt, in denen er geistreiche oder humorvolle Kurztexte von Literaten vortrug. Auch das machte er sehr gut.
Mit über 70 war er noch einmal sehr gefragt als "Saurier der deutschen Fernsehunterhaltung". Ein Saurier ist sehr alt und stirbt aus.
In die Nähe kam auf seine andere Weise nur Gottschalk, der Kuli als sein Vorbild bezeichnet.
'Der Untertan' und 'Professor Unrat' sind die beiden Romane Heinrich Manns, die die Zeit überdauert haben und noch heute einen hohen Stellenwert besitzen. Der Untertan erschien schon vor dem 1. Weltkrieg, aber erst nach dem 2. Weltkrieg erkannten viele, wie recht der Autor damit hatte. Für den sehr sehenswerten Film von 1951 hat man mit Werner Peters den richtigen Schauspieler gefunden. Wolfgang Staudte war einer der bedeutendsten Regisseure der Nachkriegszeit. Wenn man seine Filmliste liest, staunt man (wenn man's nicht schon wusste), welche bekannten Filme alle von ihm sind: von 'Die Mörder sind unter uns' über 'Rosen für den Staatsanwalt' und 'Die Herren mit der weißen Weste' bis zu 'Der Seewolf', 'Tatort' und vielen anderen.
Unfassbar, was ich gerade las: "Der Film fiel in der Bundesrepublik Deutschland zunächst der Zensur zum Opfer: Er wurde als Angriff auf die Bundesrepublik gewertet und daher verboten, durfte nur in geschlossenen Veranstaltungen gezeigt werden und wurde erst 1957 in einer stark gekürzten Fassung freigegeben. Erst 1977 zeigte das westdeutsche Fernsehen den Film ungekürzt."
'Professor Unrat' wurde die Vorlage für den Film 'Der blaue Engel' von 1930, in dem Staudte die Rolle eines Schülers spielte. Er war auch die Synchronstimme der Hauptperson (der deutsche Soldat) in dem US-Erfolgsfilm 'Im Westen nichts Neues' (1930).
Der "Literaturpapst" Reich-Ranicki würdigte zwar diese beiden Romane, schätzte Heinrich Mann aber ansonsten nicht besonders hoch ein, im Gegensatz zu seinem "Hero" Thomas Mann. Naja mag sein, aber der Kritiker lag ja nicht immer richtig. Heinrich Mann wurde in dem hervorragenden Dokudrama 'Die Manns' von Jürgen Hentsch gespielt. Von dieser Darstellung der Familie Mann war auch Reich-Ranicki begeistert. Der Mehrteiler gehört zu den Spitzenreitern der von mir kommentierten Filme.
'Der Untertan' ist auf jeden Fall auch gut für den Schul-Geschichtsunterricht geeignet.
Den Klassiker von Josef von Sternberg habe ich Anfang der 80er Jahre erstmals in voller Länge in einem Programmkino gesehen. Man konnte nachvollziehen, wie der Film bei der Erstaufführung im Kino gewirkt haben muss - unvergleichlich anders als heute im Fernsehen. Das war tatsächlich beeindruckend. Einer der ersten Tonfilme und gleich ein solcher Erfolg, auch international. Deutschland war vor 1933 mit an der Spitze im internationalen Filmgeschäft. Besonders danach, aber leider auch nach 1945 war das nicht mehr so. Man denkt bei dem Film oft nur an Marlene Dietrich, die als Vamp Lola hiermit berühmt wurde. Vielmehr geht es jedoch um den Gymnasialprofessor, überzeugend gespielt von Emil Jannings, der schon in der Stummfilmzeit ein arrivierter Schauspieler war. Vorlage für die Rolle war der Professor Unrat von Heinrich Mann.
Der jüdische Schauspieler Kurt Gerron, der nicht emigrierte, starb 1944 im KZ Auschwitz.
Der Text oben auf dieser Seite gibt in diesem Fall ausnahmsweise eine gute kurze Einführung...
Einer der sogenannten Trümmerfilme im Deutschland der unmittelbaren Nachkriegszeit (1948). Die satirische Komödie erzählt von dem Kriegsheimkehrer Otto Normalverbraucher (Gert Fröbe), der Schwierigkeiten hat, sich in der veränderten Heimat Berlin zurechtzufinden. Durch diesen Film hat sich der Begriff Otto Normalverbraucher für einen typischen deutschen Durchschnittsmenschen eingebürgert. Der schlanke Gert Fröbe - ja, er war hier sogar noch dünn, man glaubt es kaum - wurde hiermit bekannt. Meine Eltern erzählten, dass sie den Film damals gesehen hatten und lustig fanden. Man konnte also auch wieder Humor, hier dank Robert A. Stemmle und dem Klavierkabarettisten Günter Neumann.
Gert Fröbe habe ich Ende der 70er Jahre noch live erlebt, mit seinem Soloprogramm: Christian Morgenstern in eigenwilliger Interpretation, plus im 2. Teil Anekdoten aus Fröbes eigenem Leben. Besonders letzteres war sehr amüsant.
Der erste deutsche Nachkriegsspielfilm befasst sich kritisch mit dem was bis kurz vorher geschehen war und ist ein erster filmischer Versuch zur Aufarbeitung der Nazizeit. Ein ungemein wichtiger Beitrag, mit einfachen Mitteln (wie könnte es anders sein?), aber beeindruckend und bis heute sehr sehenswert. Es wäre eine Schande gewesen, wenn man nahtlos mit belanglosen Komödien weitergemacht hätte mit dem Argument, die Stimmung der Deutschen wieder aufzuhellen. Es folgten weitere sogenannte Trümmerfilme bis 1949. Dann war es mit dem beginnenden Wirtschaftswunder erstmal vorbei mit der Vergangenheitsbewältigung. Regisseur und Autor Wolfgang Staudte war einer der wenigen Künstler, die sich kritisch auch mit der eigenen Rolle im 'Dritten Reich' auseinandersetzten. Ich weiß nicht, ob die Trümmerfilme auch im Ausland genügend wahrgenommen wurden und werden.
Die Bilder aus dem zerstörten Berlin und die damit verbundene Atmosphäre sind ein bedeutendes Zeitdokument.
Zitat von Dr. Hasenbein (s.u.):
"Unter dem Vorwand der Aufklärung über die Abgründe in dieser schrecklichen Welt,
bietet der Film eine Plattform für abgestumpfte perverse Horrorfetischisten ihrem Trieb nach immer extremeren Ekelszenen nachzukommen. "
Das ist genau der Punkt, der auch für viele andere Movies gilt. Die Scheinheiligkeit dieser Filme, das Dargestellte angeblich zu kritisieren und in Wirklichkeit mit der vermeintlichen Faszination des Grauens und Ekels zu spielen und Perversen die Möglichkeit zu bieten, sich insgeheim daran zu ergötzen. Das scheint hier, nach allem was man liest und hört, in besonders schlimmer Weise der Fall zu sein. Ich habe den Film nicht gesehen, und habe auch nicht vor, das zu tun.
'Die blaue Lagune' wurde bei Erscheinen zum Skandal-Film gehypt, aber so skandalös fand ich ihn schon damals nicht. Gut, die Thematik hatte man bis dahin in Filmen so noch nicht gesehen, aber das Ganze ist doch ziemlich harmlos und zu Recht jugendfrei. Wegen der Ästhetik kann man sich den Film gut anschauen.
Der TV-Journalist und damalige Frankreich-Korrespondent Peter Scholl-Latour sagte seinerzeit, die Softpornowelle der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit 'Emmanuelle', 'Geschichte der O' etc. sei ausgerechnet in Frankreich verspätet gewesen. In Deutschland habe es eine Sexfilmwelle schon Jahre früher gegeben. Allerdings weiß ich nicht, welche deutschen Filme er da meinte...
Ich habe das Buch 'Wolfshund White Fang' mit ca. 11-12 Jahren mit Begeisterung gelesen. In diesem Alter mögen viele Jungs Abenteuergeschichten dieser Art sehr.
Vielleicht gibt es bessere Verfilmungen - ich kenne bisher nur diese, und sie hat mir gefallen. Dass sie "zu langsam und langdauernd" ist, finde ich nicht. Zu viele Hollywoodstreifen glauben auf Effekthascherei und Overacting nicht verzichten zu können, das fehlt hier angenehmerweise. Sowohl der junge Ethan Hawke als auch der ältere Klaus Maria Brandauer (schön, dass man ihm diese sympathische Rolle gab), können schauspielerisch überzeugen. Dazu die tollen Landschaftsaufnahmen der Wildnis von Alaska.
Ich konnte den Film noch nicht sehen, nur vormerken. Ich wüsste nicht, dass er jemals im Fernsehen lief, wie viele andere auch - warum bloß nicht?
Mario Adorf ist hier laut mir bekannter Abbildungen dem Duce Mussolini sehr ähnlich.
Schweighöfer ist hier sicher keine gute Besetzung. Mir hätte z.B. Moritz Bleibtreu in dieser Rolle besser gefallen. Das Biopic ist nicht schlecht, bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten zurück. Vor allem wenn man die Buchvorlage 'Mein Leben' kennt.
Reich-Ranicki hatte sich für den Film höflich, aber knapp bedankt. Aus anderen Äußerungen weiß man, dass er nicht sehr zufrieden war und sich als Regisseur lieber Schlöndorff oder Breloer gewünscht hätte. Die hätten in der Tat mehr aus der interessanten und erschütternden Lebensgeschichte vor 1945 gemacht. Ein Dokudrama eines Heinrich Breloer wäre hier am angemessensten gewesen.
Ein gutes Zitat: Angesichts der Gewaltübergriffe deutscher Soldaten gegen Juden nach dem deutschen Einfall in Polen:
"Warum machen die das?" - "Weil sie es dürfen."
Sehr richtig. Man darf sich über die Natur sehr vieler Menschen nicht wundern, die gewissenlos Gewalt auch an Wehrlosen verüben, wenn es nur erlaubt ist.
@DerDude1977:
Da geht es mir, ehrlich gesagt, ähnlich. Fassbinder-Filme lassen mich oft etwas ratlos zurück, ob und wieweit sie wirklich gut sind. Mit am besten fand ich unter denen, die ich kenne, noch diesen und 'Wildwechsel'. Fassbinder hat aber wie am Fließband schnell gedrehte Streifen herausgebracht, von denen viele wirklich wenig wertvoll sind. Natürlich hat er einen wichtigen Beitrag zu der Etablierung des neuen deutschen Autorenfilms geleistet, vor allem durch das radikale Umwerfen aller Konventionen des spießigen Nachkriegskinos in Deutschland. Man weiß nicht, welche Weiterentwicklung noch gekommen wäre, wenn er sich nicht so verausgabt hätte.
Zu den bedeutenden Filmemachern des neuen deutschen Films zählen für mich jedoch Schlöndorff, Herzog, Wenders, Reitz, Trotta, Kluge und andere. Aber schwer zu sagen, was davon eventuell so etwas wie Weltniveau hat.
Welche "wenigen zweifelsfrei hochklassigen" deutschen Filme sind das denn für Dich oder Euch, wenn ich das fragen darf? Wahrscheinlich nicht nur solche des 'Neuen' Films. Das würde mich sehr interessieren. Über eine kleine Antwort würde ich mich freuen.
Brigitte Mira feierte hier ihr Comeback und blieb eine gefragte Schauspielerin. Wenigen ist noch bekannt, dass sie bereits vor 1945 eine sehr bekannte Tänzerin/Schauspielerin in Filmen war.
Der Fernseh-Zweiteiler von 1977 ist allen zu empfehlen, die neben dem Werk mehr über das Leben des Dichters und Journalisten erfahren wollen. Er zeigt Heines schwierige Bemühungen, als Jude, Schriftsteller und kritischer Journalist in seinem Heimatland anerkannt zu werden, das er so liebte und dessen negative Seiten er deshalb kritisierte. "Die Außenseiterrolle prägte sein Leben, sein Werk und dessen Rezeptionsgeschichte."
Bis weit in die 1980er Jahre hinein gab es Widerstände, die Universität seiner Geburtsstadt Düsseldorf Heinrich-Heine-Universität zu nennen, das geschah erst 1988 (!). Dieser und noch weitere folgende Filme und andere Werke über Heine führten zu einer Rehabilitation und neuen Wertschätzung vor allem in Deutschland.
In der Hauptrolle kann Christoph Bantzer sehr überzeugen. In weiteren Rollen sehen wir Barbara Sukowa, Ivan Desny, Rosemarie Fendel, Walter Rilla, Kurt Weinzierl, Rolf Becker u.v.a. Das Drehbuch schrieb Herbert Knopp, die Regie führte Klaus Emmerich.
Eine gute Seite über Heine und den Film:
http://www.steffi-line.de/archiv_text/nost_serie/m_heinrich_heine.htm
Eine neuere Verfilmung von 2006 will ich mir noch ansehen.
Die letzten Vorredner haben das gut zusammengefasst und kommentiert.
Manche mögen Ustinov als Poirot nicht sehr, ich finde ihn darin aber besser als andere Interpreten der Rolle. Vielleicht sind seine Schauspielkünste nicht immer die besten, aber ich bin ein großer Fan seiner Person, der man in längeren Interviews und Talkshows als geistreichem und humorvollem Plauderer äußerst gern zugehört hat. Sein Humor war im besten Sinne britisch, aber von der Herkunft her trug er ja aus vielen europäischen Ländern Einflüsse in sich. Sympathisch war er auch in seiner letzten Nebenrolle als Friedrich der Weise in "Luther".
Auf einer Ägypten-Reise war ich mal an einem der Schauplätze: In das Old Cataract Hotel in Assuan konnte man, ohne Gast zu sein, einfach so reingehen, bis zu der Flussterrasse...
Noch zu erwähnen wäre die schöne Musik des Films.
Das ist ja tatsächlich ein unglaublicher Schund und Schwachsinn. Ins Detail muss ich nicht mehr gehen, das wurde bereits zutreffend kritisiert.
"Regisseur" und "Autor" David Ayer hatte ja schon für den hanebüchen-geschichtsverfälschenden U-Boot-Streifen 'U-571' das Drehbuch geschrieben (2000). Danach soll er laut Wikipedia gesagt haben, "er habe nicht vor, die Wahrheit in einem seiner Drehbücher so zu verdrehen, wie es bei U-571 der Fall gewesen sei. Bei diesem Aspekt der Geschichte fühle er sich nicht wohl. „Es war eine Verzerrung“, so Ayer, „eine gewinnsüchtige Entscheidung, diese Parallelgeschichte zu erfinden um ihn auf ein amerikanisches Publikum abzustimmen..."
Genau diesen Fehler hat er aber bei 'Herz aus Stahl' (2014) erneut und noch viel schlimmer gemacht. Er und vielleicht auch Hauptdarsteller Brad Pitt haben wohl gedacht, sie könnten den fragwürdigen "Erfolg" von 'Inglourious Basterds' wiederholen und noch eins draufsetzen. Kritiken in den USA fielen absurderweise teilweise ganz gut aus. Aber in IMDb - fast immer eine gute Empfehlung - gibt es sehr zahlreiche Negativkommentare (natürlich in englischer Sprache). Diese sind, wie leider dort oft der Fall ist, außer der Überschrift und Punktzahl häufig wegen angeblichem Spoiler gelöscht - bis auf gute, prägnante Ausnahmen. Ich weiß nicht, warum in IMDb gerade ablehnende Kommentare auch sonst so oft aus diesem "Grund" gelöscht werden. Aber die übrigen haben's in sich.
Auch auf der Diskussionsseite in der deutschen Wikipedia zu dem Film finden sich gute kritische Äußerungen.
Oh 'Bad' Pitt, du Idiot, warum machst du bei so was mit?....
Die USA sind das Land vieler guter, aber leider auch der schlechtesten Filme.
Schauspieler in schlechten Filmen versuchen sich ja oft damit herauszureden, sie hätten vorher nicht wissen können, dass der Film schlecht wird. Bei einem solchen Drehbuch hätten aber ein Hawke und auch Voight wissen können, was sie erwartet. Naja, Jon Voight gefällt mir sowieso nie, aber Ethan Hawke tut mir hier leid.
Völliger Blödsinn!
Ich habe die eingängigen Melodien schon seit der Kindheit im Ohr, als sie neu waren und viel im Radio gespielt wurden, lange bevor ich den Film sah. Auch in der deutschen Interpretation .
Mary Poppins ist eines der letzten großen klassischen Musicals. M.W. kam danach 1965 nur noch Sound of Music (deutsch: Meine Lieder, meine Träume), den ich bereits kommentiert habe. Nach einer Zäsur folgten u.a. "Hair" und viel später die Lloyd-Webber-Musicals.
Der junge Herbert Grönemeyer als Schauspieler. Erst danach kam er als Musiker groß raus. Er hatte gesagt, dass er mit der klassischen Musik Schumanns eigentlich nichts anfangen kann, und das merkt man hier irgendwie auch. Nastassja Kinski ist zwar gut, aber man fühlt sich weniger an das Bild der wirklichen Clara Wieck erinnert, das man von ihr im Kopf hat. Interessant in Nebenrollen sind André Heller als Mendelssohn und der Stargeiger Gidon Kremer als Paganini.
Insgesamt ist der Film von Peter 'Chamonix' ganz ordentlich inszeniert und auch sehenswert. Er wurde damals gut bewertet und gelobt. Er endet leider mit der nur kurzen Andeutung des Beginns von Schumanns seelischer Krankheit. Es wäre interessant gewesen, wenn der Film noch weiter gegangen wäre, z.B. mit seiner Phase großen Erfolgs als Komponist und Dirigent, dem Hinzutreten von Brahms und dessen Beziehung zu Robert und Clara, und weiter Schumanns Selbstmordversuch und sein selbst gewählter Hungertod im Zustand schwerer Krankheit in einer Bonner Klinik.
Aber das wäre natürlich zu viel Stoff für einen Film gewesen, sondern es hätte eine Fortsetzung geben sollen.
'Mein Name ist Nobody' markiert auf geniale Weise den Ausklang der Zeit des Italowestern, den er humorvoll auf die Schippe nimmt; er hat aber doch auch ernste Züge.
Die Handlung ist originell und spannend. Mit Henry Fonda gibt es einen direkten Bezug zu 'Spiel mir das Lied vom Tod'. Legendär die Reiterszene zu Ennio Morricones Adaption von Wagners Walkürenritt-Musik.
Der Nachfolger 'Nobody ist der Größte' ist wie so oft bei Fortsetzungen, schon weniger gut. Anschließend degenerierten italienische Western zu den langlebigen Terence Hill/ Bud Spencer-Klamaukfilmen.
Mit dieser Fortsetzung seiner beiden Mabuse-Filme von 1922 und 1933 konnte Fritz Lang nicht an die Qualität dieser Klassiker anknüpfen, lieferte aber einen in die Zeit 1960 passenden, spannenden und atmosphärisch ansprechenden Mysterythriller. Die Handlung lässt teilweise zu wünschen übrig, aber die schauspielerischen Leistungen sind gut, besonders bei Gert Fröbe. Wolfgang Preiss (auch bekannt als Stauffenberg 1955 und für zahlreiche Rollen als deutscher Offizier auch in internationalen Produktionen) ist gut besetzt. Die Thematik "Größenwahnsinniger Verbrecher plant die Weltherrschaft zu erlangen" nimmt schon in den 1920er Jahren nicht nur die Nazi-Herrschaft, sondern auch die James-Bond-Reihe vorweg.
Der Film war wie die kurz zuvor begonnene Edgar-Wallace-Serie und die folgenden Mabuse-Filme (ohne Lang) ein Publikumserfolg. Er kann aber nicht in eine Reihe mit Fritz Langs Meisterwerken der 1920er bis 40er Jahre gestellt werden.
Fritz Langs drei Altersfilme in Deutschland 1958-60 mit Produzent Artur Brauner (auch 'Das indische Grabmal' und 'Die 1000 Augen des Dr. Mabuse') hatten keinen besonderen künstlerischen Anspruch, waren aber kommerziell erfolgreich. Etwas anderes war offenbar auch nicht beabsichtigt. Sie passten in den damailgen Zeitgeist, als man 'schwerere Kost' kaum sehen wollte. Peter Lorre war mit seinem Versuch, in Europa wieder Fuß zu fassen, gescheitert. Fritz Lang hatte sich seine Meriten verdient und konnte es sich leisten, im Alter ein paar publikumswirksame Unterhaltungsfilme anzubieten. Sie waren nicht besonders gut, aber auch nicht ganz schlecht.
Mal ein gutes Beispiel der Verfilmung eines tatsächlichen historischen Ereignisses. Hollywood hätte was anderes daraus gemacht. Bei dieser französischen Machart fühlt man sich atmosphärisch wohl - trotz der Gemetzelszenen, die aber nicht voyeuristisch, sondern dem Thema angemessen dargestellt sind. Auch deutsche Schauspieler sind dabei, z.B. der junge Thomas Kretschmann. Hervorheben möchte ich auch die Musik.