MartinNolan - Kommentare

Alle Kommentare von MartinNolan

  • 5 .5

    Ein starbesetzter, seichter Episodenfilm, der ohne dramatische Höhepunkte auskommend, eine zuckersüße märchenhafte Darstellung der allmächtigen Liebe, eingebettet in den Weihnachtszirkus mit all seinem maskenhaften Glauben an das Gute, dem Zuschauer präsentiert und zwar in beeindruckender Belanglosigkeit. Dank zahlreicher Charaktere ein nicht allzu zähes Vergnügen und damit ideal sich während des Weihnachtsstress behutsam und anspruchslos berieseln zu lassen. Denn wer sich unerwartete Handlungsverläufe oder einen Hauch an Tiefgang wünscht, wird wohl ein klein wenig enttäuscht werden.

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    • 6

      „Irgendwann in Mexiko“ markiert nicht nur den Schlussteil der „El Mariachi-Trilogie“, sondern gleichzeitig auch Rodriguez Entwicklung von einer einfachen, aber actiongeladenen Geschichte eines Mannes, der unfreiwillig zu einem Rächer wurde, hin zu einer wirren, überbordenden Handlung, die im Grunde allein die zahlreichen Schießereien rechtfertigen soll.
      So wirkte der Abschluss wie ein letztes Aufbegehren vor dem Ende, das noch einmal mit allem Auffahren möchte, was möglich ist. Angefangen bei der Starbesetzung bis hin zum Einsatz der sehnsuchtsvollen Gitarrenklängen, explodiert und raucht es zwar gehörig in diesem mexikanischen Neo-Western, was wohl auch an dem größeren Budget liegen mag, doch leider führt Rodriguez die Geschichte des nach Rache dürsteten Gitrarrenkofferträgers nicht kongruent zu Ende, wie es in „Desperado“ der Fall war - gemeint ist der simple Kampf Gut gegen Böse. Stattdessen findet sich der Zuschauer in einer seltsam anmutenden Putschverrats-Geschichte wieder, die den Figuren zum einen wenig Zeit lässt, zum anderen nicht wirklich von Bedeutung ist. Hier wäre weniger sicherlich mehr gewesen. Denn in einem Meer aus Nebendarstellern, die alle ihre eigene Vergangenheit haben, geht die Erzählung des El Mariachi irgendwie unter.
      Für mich der schwächste Teil der Trilogie, aber nichtsdestotrotz ein unterhaltsames, furioses Actionfeuerwerk, wie man es von Rodriguez erwartet.

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      • 1. Aufbewahrung für Chemikalien, Leichen und natürlich das geliebte Geld
        2. Wichtig für Jesses List, Walter in eine Falle zu locken

        • 6

          Ein überraschend, nicht von Kitsch und Pathos vollkommen durchdrungenes Märchen, das recht angenehm und ruhig eine sinnliche Hommage an die Genüsse und die Freude am Leben erzählt, ohne dabei die emotionalen Momente zu hochtrabenden Weltuntergängen zu stilisieren.

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          • 7 .5

            Es ist ein großes Kunststück, dass die tragische Geschichte von Jean-Dominique Bauby dem Zuschauer so eindringlich, so ehrlich, und dabei ohne großes Pathos, nahe gebracht wird. Das ist besonders der fantastischen Kamera zu zuschreiben, sowie der Erzählweise, die dem Zuschauer Einblicke in das Innenleben Baubys gewährt. Nie zuvor fühlte ich mich so hilflos, so dermaßen gefangen im Körper, der noch nicht mal mein eigener war, dass man nach Sichtung des Films wahrhaftig dankbar ist, dass einem solch ein Unglück erspart geblieben ist. Denn „Schmetterling und Taucherglocke“ lässt das Schicksal von Bauby den Zuschauer einprägsam nachempfinden, womit der Kampf gegen die Verzweiflung, das Aufgeben, umso eindrücklicher wirkt.
            Atemberaubendes, bildgewaltiges und melancholisches Drama, das dank einer gewissen selbstironischen Distanz, nie zum Klischee oder Pathoskonglomerat verkommt, sondern ehrlich und aufrichtig vom Leben und der Kraft der Vorstellung erzählt, dass am Ende einem wortwörtlich die Kehle zuschnüren vermag.
            Aufwühlend inszenierte, tragische Geschichte eines lebensfrohen, begabten Mannes, und einem ergreifenden Schicksal.

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            • 4

              Ein visuell nett präsentiertes, oberflächliches Spiel mit zahllosen Vorurteilen und dem ewig vorherrschenden Geschlechterkampf, das dank einer gelungenen musikalischen Untermalung und einem figurenfüllenden Schauspielerensemble, die knapp 100 Minuten leidlich unterhält.
              Im Grunde alberner, zotiger Klamauk, aber doch im ertragbaren Ausmaß, was vielleicht auch daran liegen mag, dass ich auf Schlimmeres eingestellt war.

              • 6 .5

                Ein saufender, rüppelnder Billy Bob Thornton als Weihnachtsmann, der keinerlei Scham mehr zu kennen scheint, ist zwar vielleicht nicht das ganz große Kino, aber bestimmt unterhaltsam und für den ein oder anderen Lacher definitiv zu haben. Dabei verkommt „Bad Santa“ aber nicht allein zum Rundumschlag gegen den Weihnachtszirkus, sondern führt in Form des unsicheren, dicklichen Thurman Merman, eine rührende, emotionale Eben ein, die zusammengenommen mit all dem Gefluche und Slapstick, eine wunderbare Kombination ergibt.
                Ein Weihnachtsmärchen, der besonderen Art!

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                • 7

                  Eine selbstironische, spielerische Hommage an die gleichnamige Serie aus den 80er Jahren, die dank einer herrlichen Kombination an Albernheiten, dynamischem Erzähltempo und dem Spiel mit Klischees und Stereotypen rund um Highschool-, Action-, wie Buddyfilme, in seinem Rahmen wunderbar funktioniert.

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                  • 6

                    Nettes Gedankenspiel, das mit der Zeit aber seinen Reiz verliert und langatmig existentielle Fragen durchexerziert. Auch ohne das Beachten der eher mäßigen Inszenierung, ein zwar interessanter, aber wenig packender Film, da dem Experiment doch zu schnell die Puste ausgeht, dafür werden ständig dieselben Fragen behandelt bzw. kommt die Handlung nicht voran. Umso abrupter und missglückter erscheint dann auch das Ende.

                    • 6

                      Eine nette Idee das übliche Prinzip der RomCom auf die Suche nach einem Freund zu modifizieren, lässt diese die meisten Pointen doch in einem etwas anderen Licht erscheinen. Wie für Vertreter dieses Genre aber üblich, läuft „Trauzeuge gesucht“ dabei nach einem festen Schema ab, sodass eine Happy-End-Garantie, nach kurzem Tiefpunkt, garantiert ist. Auch wenn „Trauzeuge gesucht“ nicht wirklich anspruchsvoll ist, macht es doch Spaß den beiden Darstellern (Paul Rudd und Jason Segel) bei ihrer Entwicklung einer Männerfreundschaft zu zusehen. Ein vulgäres, im Grunde triviales, aber unterhaltsames Vergnügen, das mehr oder weniger harmlos, die knapp 100 Minuten zu füllen weiß.

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                      • 4 .5

                        Antiquierter, uninspirierter Klamauk mit einer strahlenden Goldie Hawn und einem überkonstruierten Plot, der so forciert jeden Moment mit Pointen füllen möchte, dass die Blödeleien einem mehr auf die Nerven gehen, als tatsächlich unterhalten. So ist der Titel im Grunde auch Programm, denn fast wie in alten Zeiten versucht Neil Simon eine komische Grundsituation vollkommen auszukosten, aus dem Spannungsverhältnis unter den Personen, sowie einer gehörigen Portion Slapstick, ein Gagfeuerwerk zu entzünden, doch da bedarf es weit mehr als einen trotteligen Unglücksraben, eine gutgläubige Ehefrau und den karrierefixierten Mann.
                        Neil Simons Glanzstück ist nach wie vor „Ein seltsames Paar“!

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                        • 5

                          Überdrehter, turbulenter Weihnachtsspaß mit anfangs vielerlei netten Einfällen und Seitenhieben gegen die oberflächliche, hell erleuchtete Konsumgesellschaft, die in kälteren Zeiten Wohlfühlgarantie und unreflektierte Nächstenliebe propagiert. Leider verkommt „Verrückte Weihnachten“ im Verlauf des Films immer mehr zu einem sentimentalen Weihnachtskitsch und fällt mit einem Male dem ganzen Schmu anheim, der zuvor doch so rigoros verneint wurde. Was eine bissige, gut besetzte Abrechnung mit alle dem falschen Weihnachtszauber hätte werden können, mutiert zu einem platten Plädoyer für das aufgesetzte Fest der Liebe, an deren Ende natürlich die Läuterung der Ketzer steht.
                          Kurzweilig ist „Verrückte Weihnachten“ aber schon, und sei es nur allein dem Slapstick zu Gute zuschreiben. Wer über die eher mäßige, manchmal auch ärgerliche zweite Hälfte hinwegsehen kann, wird zumindest recht simpel unterhalten.

                          • 4

                            Ein bedeutungsschwangeres, überkonstruiertes Drama, das sich Themen wie Pädophilie, Abtreibung und Bigotterie widmet, und durch das narrative Aufsplittern und das Verwenden verschiedener Darsteller für eine Figur, dem Zuschauer ein weder witziges noch tragisches Vergnügen bereitet, stattdessen versucht auf forciert artifizielle Weise zu Schockieren und zum Nachdenken anzuregen, am Ende jedoch mehr nervt und langweilt. Dramatisch hochstilisiertes, ruhiges Kino, das auf die Dauer sich dem Thema mehr verschränkt, als öffnet.
                            Im Übrigen habe ich einen Menschen nie ekliger reden sehen, als das kleine schwarze Mädchen, das mit ihrer Zunge beim Sprechen öfters den Mund verlässt, als überhaupt jemals ein Mensch zuvor.

                            • 4 .5

                              Es ist wirklich sehr anstrengend, dem dümmlichen Antiheld Benoît Vautrin dabei zusehen zu müssen, wie er mehr und mehr in den Strudel des Neids gerät, der inkompetente Bankdirektor sich die Hände reibt, oder die lieben Nachbarn, die zuvor auch nicht wirklich nett waren, plötzlich keinerlei Skrupel zu kennen scheinen. Was desweiteren mir nicht stimmig erschien, war die Art und Weise, wie Benoît überhaupt an den Millionengewinn gelangt. Denn ohne etwas von seinem Glück zu wissen, hält er ein millionenschweres Los in der Hand und ist selbst dann überrascht als ein Mann mit einem Koffer vor seiner Tür steht. Der Knackpunkt ist hierbei, dass die Verlosung auf einem Versehen beruht, weshalb der jetzige Geschäftsführer das Finden des Loses um jeden Preis verhindern wollte. Warum also dem trägen Benoît überhaupt von seinem Glück überhaupt etwas sagen?
                              „Plötzlich reich“ ist im Grunde ein witzloses Trauerspiel mit einer allzu deutlichen Moral. Wäre Benoît nicht solch ein trottliger Charakter, der allem Anschein nie weiß wie ihm gerade geschieht, hätte es ein bissiger Kampf werden können, der temporeich die Abgründe der ach so zivilisierten Menschen offenbart. So ist es allerdings ein eher fragwürdiger Spaß, der recht zäh und nervig Benoîts Unvermögen zur Schau stellt, sich dem Sturm der Missgunst entgegenzustellen.

                              • 6

                                Ambitioniert tiefsinniges Highshool-Drama, das zwar mit einer guten Musikauswahl, sowie einem respektablen Schauspielerensemble aufwarten kann, daneben aber äußerst mühselig versucht, sowohl eine konventionelle Liebesgeschichte zu erzählen, als auch ein traumatisches Erlebnis aus der Vergangenheit. Verwoben werden die beiden Erzählebenen schließlich mit einer versöhnlichen Moral, die man aus der Sache lernen kann, um zum Schluss den Wind der Freiheit und der Erlösung spürend gen Zukunft zu fahren, während laut aufgedreht aus dem Autoradio „Heroes“ von David Bowie schallt. Wäre gerne ein intelligentes Indieteeniedrama, langt aber gerade so als liebevoller Aufguss allzu bekannter Sujets.

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                                • 5 .5

                                  Wenn Gérad Depardieu, der den dümmlichen, liebenswerten Germaine spielt, mit Margueritte (Gisèle Cassadeus), der Bücher vernarrten, einfühlsamen Großmutter, über das Leben und Bücher redet, dann sind nicht nur die Dialoge wunderbar, sondern lassen die Nebenhandlungen, die mal mehr, mal weniger unsinnig und schemenhaft sind, vergessen. Ein einfacher Film, in fast jeder Hinsicht, der einem das Herz erwärmen mag, auch wenn manches nicht ganz stimmig ist. Wer einen relativ seichten, anspruchslosen Feel-Good-Movie braucht, macht mit „Das Labyrinth der Wörter“ sicher nichts falsch.

                                  • 4

                                    Ein vorhersehbarer, uninspirierter Spaß, der neben lahmen Klamauk obendrein mit einer platten Dramatik, sowie Moral um die Ecke kommt, und auf jeder Ebene mehr oder weniger versagt. Es ist zwar anfangs irgendwie ganz nett, den Machtspielchen der beiden Männer zu zusehen, doch im Verlauf des Films tendiert der ganze Spaß letzen Endes doch gegen Null. Wäre da nicht Billy Bob Thornton als perfider Sportlehrer, wäre „Mr. Woodcock“ aber sicher noch weniger ertragbar gewesen. Aber gut, was will man von einem Film erwarten, wenn nicht einmal die beiden Hauptdarsteller während der Dreharbeiten von „Mr. Woodcock“ überzeugt waren.

                                    • 4 .5

                                      Eine konventionelle Liebesgeschichte, die besonders von seinen beiden Hauptdarstellern getragen wird, daneben aber auch mit Kitsch und Klischees um sich wirft. Ein zwar seichter, aber dennoch recht kurzweiliger Filmgenuss, der dank Happyend-Garantie, einem doch das Herz erwärmen mag - zumindest teilweise.

                                      • 7

                                        Macht das Cover noch den Eindruck eines überbordenden Weihnachtsktischfilms, entpuppt sich „Ist das Leben nicht schön?“ sehr schnell als biographische Studie über Ideale, Träume und Hoffnungen im Leben, die sich mit der Realität messen lassen müssen. Ein hervorragend erzählter, klassischer Feel-Good-Movie mit einer simplen Botschaft, die aber umso mitreißender um sich greift, auch wegen dem intensiven Schauspiel von James Stewart.
                                        Sicher mag das Ende in einer nie enden wollenden Bekundung der Freude am Leben, dem Wert der Freundschaft, sowie der oberflächlichen Bedeutung von Geld münden, und beinahe kippt die ganze Atmosphäre ins Kitschige, Unerträgliche über. Doch die Einsicht Bailys und die darauffolgende überschwängliche Lebenslust werden nicht zum reinen Selbstzweck, und selbst wenn wird der Zuschauer doch von dem Sturm der Freude mitgerissen.
                                        Ein ergreifendes Märchen, mit toller Besetzung, sowie musikalischer Untermalung, das auch noch heutzutage funktioniert.

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                                        • 5 .5
                                          über Network

                                          Neben deutlichen Längen und fehlender Komik, sind es vor allem die vereinzelten, wunderbaren Dialoge, die „Network“ noch sehenswert machen, da es Sidney Lumets Mediensatire doch zu sehr an Bissigkeit fehlt, stattdessen auf eine nicht überzeugende Liebesgeschichte eingegangen wird. „Network“ war bestimmt zu seiner Zeit ein wichtiges Aufbegehren in einer sonst eher trägen Medienlandschaft, kann aber heutzutage nur noch mäßig unterhalten, auch wenn die Dialogszenen wirklich großartig sind.

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                                          • 4 .5

                                            Neben einer mitreißenden Musik glänzt „Alles ist erleuchtet“ mit blassen Charakteren, klischeeüberladenem Kulturdarstellungen, die schließlich in einer Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit in der Ukraine münden. Da die Figuren allesamt recht schemenhaft bleiben, vermag auch die Emotionalität der Geschichte nicht wirklich greifen, obgleich das Schicksal von Trachimbrod erschütternd ist. Die Handlung beginnt zudem so holprig, wie eine vielbefahrene Landstraße in Ostreuropa, und endet dementsprechend, nachdem der dramatische Höhepunkt endlich seine Offenbarung findet. Ein gut fotografierter, überaus wild durchkonstruierter Versuch durch Skurrilität und die Nazi-Verbrechen, einen ruhigen, melodramatischen Film zu kreieren, der unter den Pauken und Trompeten der musikalischen Begleitung regelrecht verstummt – die davon mal abgesehen das Beste an dem Film ist.
                                            Ich für meinen Teil konnte mit „Alles ist erleuchtet“ überhaupt nichts anfangen. Er ist weder lustig, noch traurig, noch sonst irgendwie unterhaltsam. Möglicherweise mag mir hierfür auch einfach das Feingefühl fehlen, denn in Anbetracht der Tatsache, dass dieser Film durchweg gute Kritiken und Wertungen erhält, frage ich mich doch, ob ich der Erleuchtet hier bin, oder doch der ganze Rest.

                                            • 5 .5
                                              über Hero

                                              Mit Hilfe einer klaren Farbsymbolik inszeniert Regisseur Zhang Yimou mit „Hero“ basierend auf einer Legende, ein episches Historiendrama, das größtenteils aufwändig produzierte Martial-Art-Szenen beinhaltet, und sich regelrecht an seinen Bildern ergötzt. Ein kunterbuntes Bilderspektaktel, unter den schweren Klängen von Tan Dun, das zwar strittig sein mag in seiner Aussage, doch letzen Endes der Fokus doch mehr auf den Kampfszenen, sprich der Inszenierung liegt. Das merkt man als Zuschauer auch, da von Spannung nur im geringen Maße die Rede sein kann. So ist es sehr schnell möglich, dass, sollte einem solche Art Kampfszenen nicht sehr zusagen, „Hero“ ermüdend werden könnte.

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                                              • 7

                                                Ausgehend von einer diffizilen Eltern-Kind-Beziehung erzählt „Weißer Oleander“, unter den empfindsamen Klängen von Thomas Newman und einem grandiosen Schauspielerensemble, in melancholischen Zügen vom Leben, den Erwartungen und Hoffnungen, sowie deren Zerfall. Aufwühlend und ohne allzu kitschige Elemente wird dabei die Geschichte von Astrid (Alison Lohman) inszeniert, die aufgrund einer egomanischen Mutter, die auch wenn geographisch von ihrer Tochter getrennt allgegenwärtig scheint, unterschiedliche Menschen und deren Motive, oder anders gesagt Lebensideale, kennenlernt. Ein angenehm ruhiges und wunderbar gespieltes Drama, das zwar nicht unbedingt einem das Herz in der Brust zerreißen mag, aber über die Laufzeit von knapp 100 Minuten mitreißend unterhält, und auch zu berühren weiß.

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                                                • 5 .5

                                                  Metaphorisch aufgeladene und spannungsarm inszenierte Studie eines psychisch kranken Mannes, den Alain Delon in seinem Trenchcoat und kaltem Blick zum Kultklassiker avancieren ließ, mich allerdings nur geringfügig beeindrucken konnte. Zu sehr ist der Film auf die Optik und den Style herunter gebrochen, sodass die Handlung eigentlich zu vernachlässigen ist, und „Der eiskalte Engel“ ausschließlich von der kühlen Inszenierung und Alain Delon zu leben scheint. Erinnert irgendwie an „Drive“, der mich in ähnlicher Weise nicht wirklich überzeugen konnte.

                                                  • 5

                                                    Obwohl Napoleon Dynamite, sowie die übrigen Charaktere dieses Universums ihr Bestes geben skurril und unsympathisch zu wirken, schaut man trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) nicht ohne Vergnügen diese seltsam anmutende Mischung aus Hommage und Persiflage einer typischen High-School-Komödie. Alles geht seinen exzentrischen Gang in „Napoleon Dynamite“, ohne große Lacher oder sonstiges, bis am Ende schließlich sich alles in Wohlgefallen auflöst und man sich nun fragt, was der ganze Spaß sollte. Merkwürdig ist der Film alle Mal, und auch wenn ich nicht allzu viel mit ihm anfangen konnte, war die gemeinsame Zeit, die ich mit „Napoleon Dynamite“ verbracht habe, nicht die reinste Qual. Für manch einen vielleicht der ganz große Indie-Wurf, für mich eher eine exzentrisch immens aufgeladene, satirische Inszenierung einer High-School-Komödie.

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