MartinNolan - Kommentare

Alle Kommentare von MartinNolan

  • 1

    Das Parodien-Gespann Aaron Seltzer und Jason Friedberg, die einst ihre fragwürdige Karriere mit dem ersten Scary-Movie-Teil begannen, lassen nach humoristischer, augenzwinkernder und wenig subtiler Art und Weise weiter die unermüdliche Parodie-Keule kreisen. Was einmal Anfang der 2000er mit Scary-Movie funktionierte, gemeint ist hierbei die Mischung aus Persiflage verschiedener prominenter Filme und dummblöden Witzen, wurde somit auch fröhlich weitergeführt. Es folgten „Date Movie, „Fantastic Movie“, „Meine Frau, die Spartaner und ich“, „Disaster Movie“, „Belight – Biss zum Abendbrot“ und nun schlussendlich im Jahr 2013 „Die Pute von Panem – The Starving Games“.
    Bei der Kritik fielen alle Filme ohne jede Ausnahme durch. Nicht so bei der Masse. Jeder einzelne Film brachte deutlich mehr Einnahmen in Relation zu seinen Kosten wieder ein. So wird abermals ein pointenarmes Parodienspektakel auf den unmündigen Zuschauer losgelassen und mir auch noch in der Sneak angetan. Dafür übrigens nochmals „Vielen Dank“ gen unbekannt, der für die Auswahl der Sneakfilme verantwortlich ist.
    Man kann es erahnen, ich fand die „Pute von Panem“ unerträglich, ja um genauer zu sein, die Schmerzgrenze jeglichen Geschmacks übersteigend. Ich kann wirklich kein gutes Haar an dieser Schandtat lassen. Sekündlich wird mit trivialasten, vulgärsten und primitivsten Humorverständnis um sich geworfen, die parodierenden Referenzen zu anderen Filmen, ebenso insgesamt bekannte Erscheinungen aus der Popkultur sind dermaßen überzeichnet, dass „Die Pute von Panem“ selbst zu einer traurigen, über alle Maßen nervigen Karikatur wird.
    Was man dann aber doch irgendwie dem Film zu Gute halten muss, dass gebe ich auch gerne zu, ist, dass es die Macher geschafft haben 83 Minuten konstant und ohne Unterbrechungen komplett unlustig und plump zu gestalten. Es steckt nicht ein einziger Lacher in diesem ach so witzigen Trauerspiel.
    Ich muss ehrlich sagen: Ich bin schockiert und entsetzt, dass so etwas tatsächlich produziert worden ist. Es muss ja nicht immer der ganzgroße Blockbuster sein oder ein Arthousefilm auf Französisch mit nur zwei Kameraeinstellungen, aber was mit „Die Pute von Panem“ abgeliefert worden ist, könnte so manch einen an dem Filmgeschäft zweifeln lassen.
    Sukzessive verließen die munteren Sneakbesucher während der Vorstellung das Kino, derweil einige etwas hinten sitzend, sich fast nicht mehr einkriegen konnten. Bei „Die Pute von Panem“ trennt sich nun wirklich die Spreu vom Weizen, das letzte Fünkchen Menschenverstand vom Ende der Welt.
    Wer in diesen Film reingeht, ist selber schuld!

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    • 6

      Mal wieder rüpelt und blödelt sich Will Ferrell charmant und begleitet von allerlei Schauspielerfreunden durch ein dichtes Konglomerat an Slapstick und Skurilitäten, über dem stets die Dekonstruktion des Chauvinismus zu schweben scheint. Ein mit parodistischem, kokettierendem Überbau versehende Komödie der Marke Frat-Pack, die in ihrem Rahmen einwandfrei funktioniert.

      • 5

        Nach einem sehr gemächlichen Anfang wird nur umso ambitionierter mit Pointen und Action um sich geworfen, was in den meisten Szenen zu forciert, zu brachial daherkommt und somit selten Spaß macht. Aufgewertet wird die turbulente, krachende Nacht des überforderten Ehepaares (gespielt von Tina Fey und Steve Carrel) lediglich durch einige Nebenfiguren, wie James Franco und Mark Wahlberg, die es schaffen dem sonst eher ermüdenden Treiben Charme und Witz zu verleihen.
        „Date Night“ ist eine erzkonservative, fade Actionkomödie, die bemüht um die Aufmerksamkeit des Zuschauers buhlt, am Ende aber leider nur Durchschnittsware liefert. Dabei aber wesentlich besser funktioniert als ähnliche Filme, wie „Kiss & Kill“ oder „Knight and Day“. Mehr aber definitiv nicht!

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        • 7

          „Prisoners“ deckt nicht nur die äußerst fragile Konstruktion der imaginierten Sicherheit auf, in dem mit einem Male die Familienidylle ein jähes Ende nimmt und das Gefühl der Unantastbarkeit dem der Ohnmacht weichen muss. Vielmehr erstreckt sich ausgehend von dieser Emotion ein gros an komplexen Fragestellungen, die in sich verschränkt und verschlossen dem Zuschauer als düsteres Rätsel präsentiert werden. Die Angst ist dabei die zentrale Empfindung, die sich über das Handlungsgerüst legt und die Anspannung der agierenden Figuren unweigerlich auf den Zuschauer übertragen lässt. Denn mit dem Wechselspiel zwischen Hinweisen, Verdächtigungen und der Frage nach Recht und Ordnung kreiert Regisseur Denis Villeneuve eine packende, symbolträchtige Dekonstruktion menschlicher Abgründe.
          Getrieben von Obsessionen und der unbändigen Angst umreist „Prisoners“ somit eine schauderhafte Erzählung über das Versagen moralischer Grundsätze.

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          • 5

            Ein zusammengewürfelter Haufen durchlebt einige turbulente Jahre Italiens. Darin enthalten sind sowohl eine Coming-Of-Age-Geschichte, die Diskrepanzen zwischen Engländern und Amerikanern, sowie das Thema Vertrauen und Liebe. Präsentiert wird dieses äußerst konfus erzählte Konglomerat mit ansehnlichen Schauspielern, denen keinerlei Vorwurf zu machen ist. „Tee mit Mussolini“ erkrankt möglicherweise einfach an seiner Belanglosigkeit. Viel zu seicht werden da die Themen abgehakt und mit Hilfe der historischen Umstände verbunden, ohne dabei sich wirklich den einzelnen Charakteren und Schicksalen zu widmen. Was Bilder und Darsteller leisten, vermag dabei nun leider nicht über das spannungsarme und substanzlose Geschehen hinwegtäuschen.

            • 6

              „Ghostbusters“ ist Kult. Angefangen bei Sprüchen wie „Es hat mich vollgeschleimt“ bis hin zum Ohrwurm von Ray Parker Jr. hat alles seinen Weg in das kollektive Gedächtnis geschafft. Auch muss man sagen, dass die Spezialeffekte immer noch recht ansehnlich sind, wenn gleich natürlich etwas antiquiert wirken mögen. Die wirkliche Schwäche der Geisterjäger ist aber vielmehr die schlecht erzählte Geschichte um die vier Parawissenschaftler. Irgendein eine Gottheit versucht durch Hilfe eines anderen übernatürlichen Wesens, warum auch immer plötzlich New York, nein, die ganze Welt beherrschen zu wollen? Wirklich verstanden habe ich das Ganze nicht, muss ich ehrlich sagen.
              „Ghostbusters“ funktioniert recht solide, ist unterhaltsam und toll besetzt, doch sobald das Geisterjagen ein Ende hat und der Endgegner vor der Tür steht, wird der Kultklassiker nicht nur albern, er wird auch immer langweiliger, was vermutlich durch den lautkrachenden und zischenden Schluss kompensiert versucht wurde.
              Ein in der ersten Hälfte vergnügliches Treiben rund um schleimige Monster und Billy Murray in Aktion, das jedoch nur sehr leidlich über eine eher schwächere, spannungsarme zweite Hälfte hinwegtrösten mag.

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              • 7

                Ist die erste Verwirrung, auf Grund einer Vielzahl an Namen nebst derer Relation zueinander, erst einmal verflogen, eröffnet sich dem Zuschauer ein spannendes Changieren und Taktieren zwischen mehreren Parteien auf Leben und Tod, das mit coenscher Präzision humoristische Elemente mit dramatischen verbindet, und so gekonnt ein Mafiadrama mit all seinen Intrigen und gekränktem Stolz in ein Handlungskomplex zu verflechten versteht.

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                • 4

                  Robert De Niro in der Hauptrolle, Martin Scorsese als Produzent und als Regisseur Luc Besson.
                  Das klingt vielversprechend, und auch die Situation, dass ein Mafiosi, samt Familie, im Zuge eines Zeugenschutzprogramms in einem französischen, verschlafenen Dorf landet, bietet so einiges an Spannungen und damit auch Potential, eine turbulente Komödie zu kreieren.
                  Umso enttäuschter bin ich über das, was „Malavita“ am Ende geworden ist.
                  Eine überlange, lahme Aneinanderreihung uninspirierter, schemenhafter Szenen, die sich nur durch übermäßige Gewalt auszeichnen. Doch damit nicht genug.
                  Irgendwo zwischen überzeichneten, blassen Charakteren, übertriebener, unmotivierter Gewaltdarstellung und einem spannungsarmen Plot, gesellt sich zu allem Überfluss noch eine belanglose, aufgesetzte Liebesgeschichte der Tochter dazu, sodass im Grunde alles in „Malavita“ einem farblosen Abziehbildchen sämtlicher Actionkomödien entspringt.
                  Hier wird wortwörtlich versucht mit Gewalt witzig zu sein, was aber auf ganzer Linie scheitert, da sich dahinter nichts verbirgt.
                  Leider ist so rein gar nicht stimmig. Sowohl die dramatischen, als auch die offenkundig witzigen Momente krepieren an der Unsicherheit, die überzeichneten Strukturen auszubauen und konstant weiterzuführen. Stattdessen bleibt „Malavita“ doch zu sehr reserviert, zu punktuell überspitzt als das Dramatik und Komik, sowohl separat, als auch zusammengenommen harmonieren könnten.
                  Es ist somit ein liebloses Abarbeiten fahler Figuren, die sich zwar in einem durchaus soliden Handlungsgerüst befinden, doch schlussendlich nur als unspektakuläre Attraktionen enden, die wild um sich schlagen.
                  Als Komödie nicht witzig genug, als Actionfilm nicht spannend genug und als Drama zu seicht.
                  Wenn man es böse meint, ist die einzig Gute Stelle des Films, der selbstironische Verweis auf einen der Filme der 90er „Goodfellas“, in dem DeNiro als Mafiosi sein Unwesen trieb.
                  Da sollte sich Luc Besson lieber als Produzent hervortun, und De Niro sich nicht für jeden Schmu hergeben.

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                  • 5 .5

                    Carpenter exerziert in dem Remake von 1982 „The Thing“ eine regelrechte Parade an Splatterlementen und vernachlässigt dabei fast vollständig sich seinen Figuren und der Spannung unter den Menschen zu widmen. Vielmehr verkommen die Schauspieler zu Statisten, da die eigentliche Hauptrolle das mutierende, ekelerregende Alien spielt. Das Erschreckende wird dabei solchermaßen ausgekostet, wenn auch sicherlich beeindruckend, auch für heutige Verhältnisse, dass das Gefühl der tatsächlichen Bedrohung, der Horror leider größtenteils auf der Strecke bleibt. Erinnerte mich irgendwie an Ridley Scotts „Alien“ ohne den klaustrophobischen Horror. Ein solider Effektfilm, der mehr mit den Möglichkeiten der Spezialeffekte arbeitet als mit den Gefühlen des Zuschauers.

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                    • 7

                      So einfach wie genial, kreiert Steven Spielberg einen spannenden Thriller, der mit den Urängsten des Menschen spielt. Der weiße Hai sieht auch nach heutigen Maßstäben noch überzeugend aus und spätestens als die drei Männer auf dem Boot dem Hai ausgeliefert sind, kommt Spannung auf.

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                      • 6 .5

                        Während die Specialeffects auf ganzer Linie überzeugen, verhält sich dagegen die Erzählung meist recht schwerfällig, was dem Horrortrip aber nur geringfügig im Wege stehen mag, da die Mutation des Seth Brundle erschreckend inszeniert wird. Körperhorror und Ekelmomente, eben ganz ein Cronenberg.

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                        • 6

                          Ich bin zum Leben verdammt!
                          So lautet wohl das Fazit des Protagonisten Bob, der alleine auf der Welt zu sein scheint.
                          Mit „Quiet Earth“ inszeniert Geoff Murphy, eine intelligente und atmosphärisch dichte Postapokalypse, mit sozial- und gesellschaftkritischem Gepräge, der es aber leider auch an Spannung, besonders gegen Ende hin, fehlt, weshalb diesem bedrückenden Drama allzu früh die Puste auszugehen scheint.

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                          • 7 .5

                            Ein eisiger Wind weht über das vom Winter geknechtete Land, der allem Anschein auch die Herzen der Menschen zu erfassen scheint. In solch einer Zeit nämlich, in der die Not für manche Menschen am größten erscheint, werden dank grotesker Gesetze arme Menschen gegen ein bestimmtes Kopfgeld von Verbrechern gejagt. Die Gier nach Macht und natürlich Geld lässt das Gewissen verkümmern und so wird im Schutze der Gesetzgebung skrupellos gemordet. Glücklicherweise unterlässt es Regisseur Sergio Corbucci hierbei in ein simples Schwarz-weiß Denken zu verfallen, sondern zeichnet seine Charaktere durchaus mehrdimensional und vielschichtig.
                            In für einen Western eher untypischen Schneelandschaft inszeniert Sergio Corbucci mit „Leichen pflastern seinen Weg“ einen düsteren, zynischen und in Nuancen systemkritischen Film, mit einem auf die Spitze getriebenen stummen Helden und einem fantastischen Klaus Kinski, unter den erneut fesselnden Klängen von Ennio Morricone. Besonders herausragend ist hierbei auch das Ende geworden, das passend zur propagierten Doppelmoral, im Schutze der Gesetzgebung, nicht konventionell gestaltet wurde.

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                            • 6 .5

                              Ein grandioser Al Pacino in einem eher durchwachsenen und schwerfälligen Thriller, der die Faust-Thematik mit Kritik am Rechtssystem der USA, allzu oft den Nebensächlichkeiten vorzieht, sodass sich die über zwei Stunden Laufzeit, das ein oder andere Mal bemerkbar machen. Das Ende hingegen konnte mich dann wieder begeistern, und ist vielleicht sogar der Höhepunkt dieses Films. Im Gegensatz zur schleppenden Dramaturgie können dagegen Darsteller und Musik vollends überzeugen.
                              „Im Auftrag des Teufels“ verpasst vielleicht so die Chance ein wirklich fantastischer Film zu werden, doch allein für die Darstellung Al Pacinos lohnt es sich einen Blick zu riskieren.

                              • 6

                                Allzu durchschaubare, konventionelle, aber charmante RomCom (Liebeskomödie), die wohl mehr von seinen Darstellern und den Dialogen lebt, als tatsächlich von seiner Handlung, die doch mehr als überkonstruiert wirkt. Eine schmale und unsichere Gratwanderung zwischen Kitsch, Märchen und Realismus.

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                                • 3 .5
                                  über Ted

                                  Rom-Com meets Family Guy!
                                  So zumindest mein erster Gedanke als ich von „Ted“ hörte. Nur das leider in Wahrheit alles Positive dabei auf der Strecke bleibt und nur infantiler, ordinärer Humor neben kitschigen Einlagen den Zuschauer bis an die Schmerzgrenze quälen. Nichts, aber auch rein gar nichts in „Ted“ weiß zu überzeugen. Eine kitschige und langweilige Liebesgeschichte, die da dem Zuschauer geboten wird, wäre noch nicht einmal schlimm gewesen, sofern die Witze von und über den kleinen, süßen und knuffigen Teddybären zünden würden. Ich habe zu meinem eigenen Bedauern nicht ein einziges Mal wirklich lachen müssen und das als Fan der Serie „Family Guy“. Ich zumindest weigere mich in irgendeiner Weise eine direkte humoristische Verbindung zwischen „Ted“ und „Family Guy“ zu sehen. Weshalb der Film aber dennoch solch ein Erfolg wurde, kann ich mir nicht wirklich erklären. Nach Sichtung dieses Kassenschlagers des Jahres 2012 lautet mein Fazit zu „Ted“: Einfallsloser, pubertärer und zudem abwechslungsloser Humor meets billigen Kitsch!

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                                  • 4 .5

                                    Beginnt dieser Thriller doch recht vielversprechend, nimmt das Lächerliche seinen tragischen Lauf, als die Gruppe die Insel betritt. Irrwitzige Wendungen versuchen den Zuschauer vom dürftigen Schauspiel, der hanebüchenen Handlung, sowie Logiklöchern abzulenken, was allerdings nur mehr als leidlich funktioniert. Mögen sich manche an diesem B-Movie-Charakter vergnügen können, hat er mich vielmehr genervt als wirklich unterhalten. Eine nette Grundidee mit Potential, die aber dank erzwungener Komplexität und Verwirrspiel effektlos verschenkt wurde.

                                    • 7 .5

                                      Nach einem etwas holprigen Start entpuppt sich „König der Fischer“ als vielschichtiges Werk, das zudem durchgehend glänzend besetzt wurde. An dieser Stelle sei besonders die Leistung von Mercedes Ruehl hervorgehoben, die sobald sie im Bild zu sehen ist, augenblicklich die Aufmerksamkeit auf sich lenkt, auch wenn die übrigen Darsteller ihr Bestes zu geben scheinen.
                                      „König der Fischer“ bildet einen Balanceakt der besonderen Art, zum Teil euphorisch, zum Teil aber auch niederschmetternd und dramatisch. Ausgelassen komisch und skurril und im nächsten Moment todernst und wehmütig. Ein für Regisseur Terry Gilliam etwas untypischer Film, der aber vielleicht gerade deswegen an Stärke gewinnt und in Zusammenarbeit mit hervorragenden Schauspielern und einer facettenreichen Handlung ein seltsames berührendes Konglomerat aus Märchen, Drama und Komödie erschaffen hat, dessen ungewöhnlicher Zauber einem, lässt man sich nicht durch den unbeholfenen Anfang abbringen, bestimmt in seinen Bann ziehen wird. Nicht uneingeschränkt zu empfehlen, da „König der Fischer“ doch gewöhnungsbedürftig ist. Eine Sichtung ist er aber dennoch alle Male wert.

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                                      • 3

                                        Der Titel der ersten Folge lautet: Das Chaos beginnt, und bezeichnet damit sehr treffsicher das folgende Geschehen. Doch leider handelt es sich dabei eben nicht um unterhaltsames, komisches, vielleicht auch tiefsinniges Chaos. Nein! Es ist ein furchtbares Durcheinander, angefangen bei dem unsagbar schlechten Drehbuch, mit seinen klischeebeladenen Abziehbildchencharakteren und den abgedroschenen Dialogen, bis hin zu der unsicheren Kamera (auch wenn es absichtlich in diesem Stil gehalten sein mag), die überzogenes, dilettantisches Schauspiel einfängt.
                                        An dieser Serie ist nun wirklich schwerlich etwas Gutes zu finden und als ich mir einige Kritiken anschaute, glaubte ich zunächst eine andere Serie gesehen zu haben. Da wurde von Satire gesprochen, von einer erfrischenden und ungewöhnlichen Serie. Um ehrlich zu sein: „Klimawechsel“ ist alles, aber nicht gut, geschweige denn unterhaltsam!
                                        Ein sicher interessantes und wichtiges Thema dessen sich hier Doris Dörrie widmet, aber bitte, bitte nicht so.

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                                        • 6 .5

                                          In wunderbarer schwarz-weißen Optik fotografiertes und packendes Drama über zwei sich liebende Menschen, die gemeinsam versuchen dem Druck gesellschaftlicher Konventionen standzuhalten. Besonders die intimen Momente zwischen Martin Kurath (Jürgen Prochnow) und Thomas Manzoni (Ernst Hannawald) machen „Die Konsequenz“ zu einem wirkungsvollen und glaubwürdigem Film ohne überzeichnetes Tuntengehabe.

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                                          • 4
                                            • 5

                                              Ein recht unmotiviertes Drama mit sozialkritischem Anstrich, das recht zusammenhangslos und mit einer gehetzten, holprigen Inszenierung, aus dem Leben von Boxcar Bertha berichtet. Ein früher Scrosese, der aber leider Dank der minderen Qualität, nur wirklich für eingefleischte Fans des Regisseurs zu empfehlen ist.

                                              • 8 .5
                                                über Oh Boy

                                                Berlin ist ein einziges geordnetes Chaos voller Menschen. Nico ist ein kleiner Teil dieser Welt. Er treibt in der Menge ohne zu wissen, wohin die Reise geht. Nico wandelt zwar ziellos umher, ist aber auch auf der Suche. Doch nach was genau, das ist ihm selbst noch nicht klar.
                                                In melancholischer schwarz-weiß Optik inszeniert Jan-Ole Gerster mit „Oh Boy“ eine atmosphärisch dichte Tragikomödie in der Tom Schilling als Nico Fischer glänzend dem alltäglichem Wahnsinn in Berlin ausgeliefert ist und von einer unfreiwilligen Situationskomik zur nächsten flaniert. Ein wunderbarer deutscher Film und eine mehr als gelungene Abschlussarbeit von Jan-Ole Gerster.

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                                                • 6

                                                  Hin und hergerissen zwischen zwei verschiedenen Leben, zum einen von seiner Freundin Jo (Gretchen Mol), der engagierten Jurastudentin repräsentiert, zum anderen von seinem Schulfreund „Worm“ (Edward Norton), dem zwielichtigen notorischen Falschspieler, ist Mike (Matt Damon) stets der Gefahr ausgesetzt der Faszination des Glücksspiels zu erliegen.
                                                  Die Inszenierung führt den Zuschauer dabei durch obligatorische Hochs und Tiefs im Zockerleben von Mike, die alle samt spannend und unterhaltsam sind, wenn man dem Poker nicht völlig abgeneigt ist. Hinzukommt noch ein wirklich ansehnlicher Cast (Edward Norton, John Malkovich, John Tuturro), der auch abseits des Hauptdarstellers zu überzeugen weiß.
                                                  Ein manchmal etwas behäbiges, aber dennoch größtenteils kurzweiliges Vergnügen, das dem Zuschauer die Spannung des Kartenspiels ansehnlich vor Augen führt.

                                                  • 6

                                                    Die hochgelobte Komödie der Farrely-Brüder aus den 90er Jahren versucht erst gar nicht subtil oder lang vorbereitet irgendwelche Pointen aus den Ärmeln zu schütteln, vielmehr wird mit geradezu brachialer Gewalt und einer Fülle an Ideen, eine überzogene, teilweise auch sehr grenzwertige Klamotte inszeniert, die dank der Darsteller und einer Vielzahl an Einfällen, nie richtig langweilig wird, daneben aber auch nur auf sehr einfacher Ebene unterhält. Nichtsdestotrotz gibt es natürlich eine Menge an witzigen Szenen, samt obligatorischem Happy-End. Doch der besondere Wurf oder die überragende Komödie der Farrely-Brüder ist es in meinen Augen definitiv nicht.

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